Island ist umrankt von zauberhaften Mythen und Geschichten rund um Feen und Trolle. Aber kennst du schon die „Yule Lads“, die während der Weihnachtszeit ihr Unwesen treiben? Nein? Dann wird es Zeit sie kennzulernen!
Schon mal was von Hurðaskellir, dem „Türenknaller“ gehört? Oder von Skyrgámur, dem Skyr-Fresser? Vielleicht kennst du Þvörusleikir, den „Löffellecker“, der so heißt, weil er Löffel stiehlt, um sie abzulecken: Und das kann man ihm auch gar nicht vorwerfen, ist er doch chronisch unterernährt! Nein, kennst du nicht? Dann bist du noch nicht in Island zur Weihnachtszeit gewesen!
Weihnachten dauert in Island nicht nur drei Tage. Es beginnt am 12. Dezember, wenn der erste „Yule Lad“, mit Namen Stekkjarstaur, durch Islands Städte, Dörfer und Gehöfte zieht und endet erst am 6. Januar – Yule Lads sind übrigens die Söhne von Grýla und Leppalúði! Kennst du auch nicht? In Island ist alles etwas schräg – so schräg wie die insgesamt 13 Schelme, die an Weihnachten kommen und gehen, bis mit dem Kerzendieb Kertasníkir schließlich der Spuk verschwindet.
Die Yule Lads sind so wild wie das Land selbst. Früher brachte man durch sie aufmüpfige Kinder zur Räson; die Figuren waren so brutal und abstoßend, dass es heute einen Psychologen benötigt hätte, um die Kinderseelen wieder geradezubiegen. Deshalb sind die Yule Lads der Gegenwart auch nur noch ein lustiger Brauch für Jung und Alt: Für 26 Tage treiben die Fabelwesen ihr Unwesen, schlecken Pfannen aus, verstecken Kochlöffel, verschlingen eimerweise Skyr und hinterlassen in den Stiefeln der Menschen Leckereien, oder, wer sich etwas zu Schulden hat kommen lassen, eben auch mal faulige Kartoffeln. Der Höhepunkt ist schließlich der 24. Dezember, dann sind alle Yule Lads unterwegs, um in den Häusern ganz viel Freude zu verbreiten.