Reisegast Anke erlebte eine spannende Reise durch Japan, geprägt von beeindruckenden Tempeln, faszinierender Kunst, kulinarischen Entdeckungen und unvergesslichen Naturerlebnissen.
Japan ist faszinierend, spannend, kontrastreich und manchmal auch anstrengend und fordernd. Würde ich wieder hinfliegen? Ja, auf jeden Fall! Vielleicht nicht unbedingt im Sommer, wenn die Luftfeuchtigkeit hoch ist.
Nach langem Flug mit Zwischenstopp in Dubai kamen wir in Tokyo an. Unser Hotel im Stadtteil Asakusa war richtig gut und zentral gelegen. Wir überquerten nur die Kreuzung und waren mitten im prallen Leben. Da wir nach der Ankunft müde waren, kauften wir uns nur etwas frittiertes Hühnchen an einem Straßenstand, das nach Gramm bezahlt wurde.
Erkundungen in der Millionenmetropole Tokyo
Am nächsten Tag wurde uns die Dimension der Millionenmetropole bewusst, als wir auf dem Government Building die Aussicht auf das Häusermeer genossen. Per U-Bahn erkundeten wir den Westen Tokyos. Beeindruckend war der Schrein Meiji-Jingu. Etwas anstrengend ist das Sightseeing in Japan, da es kaum Bänke gibt, um sich mal hinzusetzen. Noch etwas vom Jetlag geplagt strömten die Eindrücke in Shinjuku auf uns ein. Wir überquerten die berühmt berüchtigte Kreuzung in Shibuya mit vielen hunderten Japanern gleichzeitig.
Abends kehrten wir bei unsrem Welcome Dinner in ein uriges Izakaya ein. Das Essen war sehr gut und das Bier schmeckte vorzüglich nach dem heißen Tag. Dort erlebten wir auch ein Erdbeben der Stärke 3,2. Da kleinere Erdbeben für die Japaner zur Normalität gehören, blieben die anderen Gäste im Restaurant völlig cool.
Kunstgenuss, Tee- und Tempelzauber
Der nächste Tag brachte ein echtes Highlight. Das für mich tollste Museum der Welt war das teamLab Borderless mit digitaler Kunst, die man mit allen Sinnen erfahren kann. Wer dort ist, sollte unbedingt auch das Teehaus besuchen. Aus dem grünen Tee sprießen im Dunkeln virtuelle Blumen. Zuvor erkundeten wir noch den Senso-Tempel und die quirlige Ladenstraße Nakamise-Dori. Hier probierten wir frisch gebackenes Melonen-Brot, das recht süß schmeckt. Am späteren Nachmittag ging es mit der Schwebebahn nach Odaiba. Dort hatten wir eine sehr schöne Aussicht auf die Bucht von Tokyo.
Am nächsten Tag ging es per Schnellzug nach Kamakura. Vom Hasadera-Tempel hatten wir einen tollen Blick über Bucht und Stadt. Auch der Große Buddha mit 121 Tonnen Gewicht beeindruckte uns. Die Straßenbahn zur Insel Enoshima war sehr voll. Der „Overtourism“ ist leider auch immer mehr in Japan zu spüren. Auch der Blick auf den Fuji blieb uns leider verwehrt. Nur an klaren Tagen lässt sich der berühmte Berg erblicken.
In Schlamm gekochte Eier für Langlebigkeit
Am sechsten Tag ging es per Expresszug nach Hakone. Mit einer Seilbahn ging es hinauf auf den Berg. Es war spannend, Vulkanismus live zu erleben und den Schwefel zu riechen. Wir probierten auch die berühmten schwarzen Eier, die in Schlamm gekocht werden, aber eigentlich ganz normal schmecken. Es heißt, wer ein solches Ei isst, lebt sieben Jahre länger. Dann müssten es bei mir nun 21 zusätzliche Jahre sein.
Mit dem Piratenschiff schipperten wir im Anschluss über den Ashinoko-See. Abends konnten wir uns im privaten Onsen in unserem schönen alten Ryokan entspannen. Auch das Abendessen mit Shabu Shabu – einer Art Fondue – und das Schlafen auf den Tatami-Matten waren ein einzigartiges Erlebnis.
Unterwegs in den japanischen Alpen
Am siebten Tag erreichten wir nach einem Abstecher zur Krähenburg die japanischen Alpen. Takayama ist eine gemütliche und entspannte Stadt. Am nächsten Morgen bewunderten wir die alten Holzhäuser. Nachmittags spazierten wir durch das kleine und stille Örtchen Hida Furukawa. Das war ein wohltuender Kontrast zu den hektischen Großstädten.
Das UNESCO-Weltkulturerebe Shirakawa-gō stand am nächsten Tag auf dem Programm. Das Dorf wirkt wie ein Freilichtmuseum mit seinen alten Holzhäusern und besonderen Dächern. Im Winter können hier bis zu drei Meter Schnee liegen. Weiter ging es nach Kanazawa. Das Kunstmuseum dort lohnt auf jeden Fall auch einen Besuch.
Gartenpracht, Tempelwege und tierische Begegnungen
Japanische Gartenkunst erlebten wir am nächsten Tag, als wir durch den Kenroku-en schlenderten. Auf dem Omicho-Fischmarkt bestaunten wir Seeigel und anderes Meeresgetier. Nachmittags bastelten wir und durften dabei selbst Essstäbchen mit Blattgold verzieren.
Auch weniger Geschickte erzielten ein tolles Ergebnis. Mit dem schnittigen Shinkansen fuhren wir weiter bis Kyoto. Vorher kauften wir noch eine der liebevoll zusammengestellten Bentoboxen und verzehrten unser Abendessen im Zug, während die Landschaft an uns vorüberzog.
Bevor wir Kyoto entdeckten, erkundeten wir noch Japans alte Hauptstadt Nara. Das zahme Rotwild dort kann mit Keksen gefüttert werden und verbeugt sich sogar vor den Besuchern. Das ist vor allem für die Kinder ein Spaß.
Mein persönlicher Höhepunkt in Kyoto war der Fushimi Inari-Schrein mit seinen tausenden roten Torii. Zum Abschluss der Reise fuhren wir nach Kurama. Dort wanderten wir über viele Stufen und Wurzeln bis ins Dorf Kifune. Den letzten freien Tag nutzten wir, um noch ein paar Souvenirs zu kaufen und die niedlichen Mameshiba im Hundecafé zu kraulen.