Reisebericht Argentinien-Chile 17. Januar 2025

Von der Magie Patagoniens

WORLD INSIGHT Reisegast

WORLD INSIGHT-Reisende Gaby begab sich mit uns auf die AktivPlus-Reise nach Argentinien und Chile. Ihr lang gehegter Wunsch wurde wahr mit einmaligen Erlebnissen in der spektakulären Natur Patagoniens.

Patagonien zu bereisen war seit der Lektüre von Bruce Chatwins „In Patagonien“ ein lang gehegter Wunsch. Ich kann vorab schon sagen: alle meine kühnsten Vorstellungen dieser Region wurden auf der Reise mit WORLD INSIGHT übertroffen. Ich war schon viel in der Welt unterwegs, aber Patagonien hat eine ganz eigene Magie, die mich sehr berührt hat.

Unsere erste Station ist Buenos Aires, die Stadt des Tangos, aber nicht nur das. Pablo, unser Guide, zeigt uns in den ersten drei Tagen viele Facetten dieser schönen Stadt. Die Plaza de la Républica mit dem bekannten Obelisken, die Avenida 9 de Julio, die Prachtstraße von Buenos Aires und die Casa Rosada, der Regierungssitz. Wir erfahren viel über die Geschichte der Stadt und über aktuelle Herausforderungen und politische Hintergründe. San Telmo und La Boca geben uns in ihrer Buntheit einen sehr guten Einblick in die argentinische Kultur: Asado, Tango und Fußball sind hier sehr prägend und Evita Perón noch gegenwärtig. Mein Lieblingsort: die Buchhandlung El Ateneo, in einem ehemaligen Theater beheimatet.

Auf den Spuren von Pinguinen und millionenalten Bäumen

Nach 3 Tagen Stadt freuten wir uns alle auf die Natur Patagoniens. Vom nationalen Flughafen ging es in einem 2,5 Stunden-Flug nach Comodoro Rivadavia, dann mit dem Bus noch einmal ca. 3,5 Stunden weiter nach Puerto Deseado, wo wir uns an zwei Tagen ganz den Pinguinen, Seelöwen und Delfinen widmen konnten.  Pinguine in ihrem natürlichen Lebensraum aus der Nähe sehen zu können, das war für uns alle eines der absoluten Highlights der Reise, magisch!

 

Pinguine sin ihrem natürlichen Lebensraum

 

Bevor wir am nächsten Tag auf die Fahrt mit dem Nachtbus nach Rio Gallegos starten, steht noch der Besuch des Bosque Petrificado de Jaramillo auf dem Programm, eine Reise in frühe Zeitalter. Hier sieht man Versteinerungen von Araukarien-Bäumen, die vor über 150 Millionen Jahren hier bereits existierten.

Auf dem Weg in die Anden

Mit dem Nachtbus ging es weiter. Im Bus gab es die angekündigten Halbliegesesseln, trotzdem konnte ich leider nicht viel schlafen. Früh morgens in Rio Gallegos angekommen, erfreut uns ein leckeres Frühstück im Ort, um uns für die nächste Busetappe zu stärken, die uns in circa vier Stunden zu unserem nächsten Ziel, El Calafate an die Ostseite der Anden bringt. Der Blick aus dem Fenster zeigt Steppe, Steppe, Steppe. Das klingt erst einmal eintönig, ist es aber überhaupt nicht! Die Steppe hat eine eigene Schönheit, die Weite, das Licht, man kann Nandus und Guanakos sehen und auch die Schafe der Estancias, bei denen man sich fragt, wie diese in der kargen Landschaft bestehen können.

Der nächste Tag steht im Zeichen des Glaciares Nationalpark, wir besuchen den Perito Moreno-Gletscher, den drittgrößten Gletscher Argentiniens. Ein beeindruckendes Schauspiel, diese Massen an Eis und das Krachen, wenn ein Stück Eis abbricht und tosend ins Wasser stürzt. Ein schönes Schauspiel, welches aber auch nachdenklich macht, denn auch die argentinischen Gletscher schrumpfen. Noch umfasst das „Campo de Hielo Sur“, das südliche patagonische Inlandeis, eine Fläche von 13.000 m² und speist die Gletscher auf der argentinischen und der chilenischen Seite.

Bergabenteuer im „Trekking-Mekka“

Unsere nächste Station ist das „Trekking-Mekka“ El Chaltén, welches am Fuße des Fitz Roy Massivs liegt. Eine spektakuläre Bergkulisse, die wir meist wolkenfrei erleben dürfen, was für ein Glück! El Chaltén mutet eher als ein Dorf an, in dem junge Leute zu coolen Beats chillen und am späten Nachmittag die Supermercados bevölkern, um sich Proviant für die Tour am nächsten Tag zu ergattern. Die Wanderung zur Laguna de los Tres ist eine der langen und anspruchsvollen Touren, 21 km und 770 Höhenmeter sind kein Spaziergang, aber mit etwas Bergerfahrung machbar. Oben erwartet uns der Fitz Roy und seine Nachbarn sowie Kälte und patagonischer Wind. Der Weg zurück, immer mit Blick auf den Rio de las Vueltas und Lago Viedma in der Ebene.

Das „Trekking-Mekka“ El Chaltén

Der dritte Tag in El Chaltén ist frei und eignet sich gut für eine Genusswanderung bei bestem Sonnenschein, bei der wir den patagonischen Sommer in vollen Zügen genießen können.

Sehnsuchtsort Torres del Paine

Wanderungen in einmaliger Landschaftskulisse standen auf dem Programm.

Nach einem Stopover und einer Übernachtung in El Calafate geht es dann weiter Richtung Torres del Paine Nationalpark – mein Sehnsuchtsort! Unsere erste Station nach der Grenze ist zunächst Puerto Natales, bekannt für die ersten Besiedlungen von Europäern und der Milodon-Höhle, in der Überreste eines Riesenfaultiers gefunden wurden.Dann geht es weiter zum Torres del Paine Nationalpark. Auf dem Weg zu unserer Lodge haben wir mehrere Stops mit kleinen Wanderungen. Die Reinheit der Natur übertrifft meine kühnsten Vorstellungen, es sieht alles unberührt und so frisch aus, als wäre es gerade entstanden. Unglaubliche Wolkenformationen, Flamingos, Wasserfälle…Der erste Blick auf das Torres del Peine Massiv bei strahlendem Sonnenschein bringt große Vorfreude auf die Tour.

Ein echtes Wunderwerk: die Torres-Spitzen

Am nächsten Tag geht es früh los, mit dem Bus zum Ausgangspunkt der Wanderung zu den Torres-Spitzen. 10 km und 1050 Höhenmeter später sind wir glücklich oben und schauen auf die ersehnten Zinnen. Übrigens, offensichtlich ein beliebter Insta-Foto-Hotspot, wo junge Leute akrobatisch für ein Foto „posen“. Insgesamt eine sehr abwechslungsreiche Tour, die Kondition erfordert, nicht nur wegen der Höhe, sondern auch wegen der patagonischen Windböen, die einen ab und zu aus dem Gleichgewicht bringen können. Ganz klar mein Wander-Highlight der gesamten Reise!

Leider müssen wir dieses Wunderwerk schon wieder verlassen und kehren zurück nach Puerto Natales. Hier haben wir nach dem Besuch der Milodon-Höhle viel freie Zeit, um am Fjord entlang zu spazieren oder einen Cafecito mit Alfajores zu genießen. Begeistert hat uns am Abend der Besuch der Disqueria, ein Restaurant mit kulinarischen Leckerbissen!

Die interessanten Orte Punta Arenas und Ushuaia

Unsere Reise führt uns weiter in den Süden, nach Punta Arenas an der Magellanstraße.

Nach purer Natur ist die Stadt ein starker Kontrast. Prachtbauten zeugen von dem Wohlstand der Siedler, wie zum Beispiel Sara Braun, die 1874 mit ihrer Familie nach Chile auswanderte und eine der mächtigsten Unternehmerinnen der Region wurde. Punta Arenas ist der perfekte Ort, um sich treiben zu lassen, in Cafés zu sitzen, an der Promenade zu schlendern, den alten Friedhof zu besichtigen. Und ganz klar das schönste Zimmer auf der ganzen Reise!

Der nächste Tag ist wieder dem Busfahren gewidmet. 10 Stunden braucht es, um Ushuaia zu erreichen, inklusive Fähre über die Magellanstraße. Der einzige Tag der Reise, an dem es immer wieder regnete, da sind wir fast froh, im Bus zu sitzen.

Ushuaia ist ganz anders als ich es erwartet habe. Es hieß, das ist nichts Besonderes, nur der Ausgangspunkt für die Antarktis-Expeditionen. Letzteres stimmt, aber die Stadt hat ein ganz eigenes Gesicht. Tradition trifft auf Funktionalität, reichhaltige kulinarische Angebote aus dem Meer und eine super interessante Umgebung. Zwei Wanderungen führen uns in den nächsten beiden Tagen dorthin. Die erste Wanderung zur Laguna Esmeralda, eine wunderschöne Tour, die zweite im Tierra del Fuego Nationalpark entlang des Beagle-Kanals mit anschließender Bootstour zum Selber-Paddeln. Mit schneebedeckten Bergen im Hintergrund zeigt sich der Wald verwunschen und ursprünglich. Eine Landschaft, wie wir sie bisher nicht gesehen hatten, wunderschön und wieder mit gutem Wetterglück!

Ushuaia an der südlichen Spitze Südamerikas

Reiseabschied

Mit einem Stopover in Buenos Aires und einem letzten Besuch in „unserer“ Roof-Top Bar geht es schließlich wieder zurück in die Heimat. Die ganze Reise ist prallvoll, mit sehr intensiven Eindrücken von spektakulärer Natur und einer interessanten Kultur und Geschichte. Hinzu kamen Pablo, weltbester Reiseleiter, und eine tolle Gruppe – das alles macht die Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis!

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