Osterinsel 3. Juni 2015

Das Geheimnis der Moai

Die Osterinsel ist ein mystischer Ort. Tonnenschwere Steinriesen bevölkern das Eiland und bergen ein Geheimnis: Wie schafften es die Polynesier die Skulpturen über weite Strecken fortzubewegen?

Etwa 3.600 Kilometer vom chilenischen Festland entfernt liegt die Osterinsel umgeben vom rauen Pazifik. Aus zwei heute erloschenen Vulkanen entstand ein mystisches Fleckchen Erde, bekannt als Heimat der Moai. Die riesigen Steinskulpturen mit dem Rücken zum Meer geben bis heute Rätsel auf.

Laufende Steinriesen

Moai sind Teil von Zeremonialstätten an der Küste und auf den grasbewachsenen Hügeln der in Landessprache “Rapa Nui” genannten Osterinsel. Die Steinriesen wurden von den polynesischen Erstsiedlern, den Rapanui, in schweißtreibender Arbeit aus dem Tuffgestein des Rano Raraku gemeißelt, eine ehemalige Moai-Werkstatt findet sich an den Berghängen des mittlerweile erloschenen Vulkans. Doch wie konnten die bis zu zehn Meter hohen und 80 Tonnen schweren Skulpturen bis zur Küste gelangen?

Steinriesen mit skeptischem Blick

Steinriesen mit skeptischem Blick

Die spektakulärste Zeremonialstätte, Ahu Tongariki, fasziniert mit 15 nebeneinander stehenden Moais in unmittelbarer Strandnähe, die mittlerweile für touristische Zwecke wieder aufgerichtet wurden und die größte Zeremonialstätte des Pazifikraums darstellen. Um das Geheimnis der fortbewegten Steinriesen zu lüften, wurden die Routen vom Steinbruch bis zu ihrem Bestimmungsort rekonstruiert. Dabei fiel auf, dass Moais entlang der Routen bergab auf den Bauch gestürzt waren und bergauf auf dem Rücken lagen. Dies nährt die Theorie, dass sie aufrecht zu ihrem Standort gelangten. Hilfsmittel wie Zugtiere gibt es auf der isolierten Osterinsel nicht, Räder können ebenfalls ausgeschlossen werden. Vermutet wird eine Bewegung ähnlich der eines schweren Kühlschranks. So könnten die tonnenschweren Moais mit Hilfe von langen am Kopf befestigten Seilen schaukelnd fortbewegt worden sein.

Steinskulpturen in verschiedensten Stadien des Fertigungsprozesses zeigen, dass die Arbeiten abrupt gestoppt worden sein müssen. Darauf weisen auch Werkzeuge in unmittelbarer Nähe der Moais hin. Einer Legende der Rapanui nach, soll es zu einem Eklat zwischen den Arbeitern und einer Zauberin gekommen sein, als diese den Arbeitern eine riesige Languste zum Verzehr reichte. Sie bat darum ein Stück übrig zu lassen, doch die Languste wurde vollständig aufgegessen, woraufhin die Zauberin die Steinskulpturen mit einem Zauberspruch zum Umstürzen brachte.
Bei Ankunft der Europäer Ende des 18. Jahrhunderts stand kein einziger Moai mehr. Heute aufgerichtet, bewahren sie noch immer ihr Geheimnis.

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