Bei einem Kochkurs in Kambodscha werden Reisende in die Geheimnisse der Khmer-Küche eingeweiht – und die wartet mit einigen Besonderheiten auf! Ein Bericht über die Cambodia Cooking Class in Phnom Penh.
Früh aus den Federn heißt es für alle Kochlehrlinge, denn schon morgens um 9.00 Uhr treffen sich die maximal 16 Teilnehmer vor dem „frizz“, einem kambodschanischen Spezialitäten-Restaurant, um gemeinsam mit dem Kochlehrer den lokalen Markt zu besuchen. Auf Englisch erklärt der junge Kambodschaner Wissenswertes zu den Zutaten und kauft nebenbei Obst, Gemüse und Gewürze ein.
Er wurde von der Organisation Friends international zum Kochlehrer ausgebildet, einer Initiative, die sich Straßenkindern und Jugendlichen in Kambodscha annimmt und sie in die Arbeitswelt integriert. Mit dem Tuk-Tuk geht es dann weiter zu einer Dachterrasse, auf der sich die große Küche befindet. Bei einem erfrischenden Drink erhalten die Teilnehmer eine kurze theoretische Einführung und bekommen ein bebildertes englisches Kochbuch ausgehändigt, damit sie auch zu Hause alles Nachkochen können. Also ran an die Töpfe!
Jeder Kochlehrling hat seine eigene Kochstelle, es wird also niemand zum Handlanger verdonnert. Das Menü wurde schon vorab verraten und kann normalerweise für Vegetarier abgewandelt werden. Je nachdem, ob man einen 4-stündigen Halbtageskurs für 15 USD oder einen 7-stündiger Ganztageskurs für 23 USD bucht, werden zwei bis vier Gerichte zubereitet.
Küchenmaschine – nein danke!
Für die WORLD INSIGHT-Produktmanagerin Mareike Dohme standen bei ihrem Besuch der Cambodia Cooking Class Frühlingsrollen, Fisch-Amok und süßer Klebereis mit Mango auf der Speisekarte. Der Kochlehrer und sein Gehilfe führen alles vor, auch wie man Kräuter und Gewürze mit Mörser und Stößel
so zerkleinert, dass sich die Aromen perfekt entfalten. Während in der hektischen Atmosphäre eines Restaurants wohl eher auf die weitaus schnellere Küchenmaschine zurückgegriffen wird, verläuft bei diesem Kochkurs alles entspannt: Die Teilnehmer stellen die Curry-Paste, Kroeung, Grundlage der meisten Khmer-Gerichte, komplett selbst her. Dabei kommen die Gäste aus aller Welt miteinander ins Gespräch, berichten von ihren Reiserouten und Erfahrungen und geben sich Tipps. Der Kroeung besteht u.a. aus Galangal, Zitronengras und Kaffir-Limetten und duftet einfach himmlisch.
Keine Angst vor der Chilischote
Allgemein setzt die Khmer-Küche auf weniger Fett und ein Plus an frischen Zutaten und gilt daher als eine der gesündesten der Welt. Die Khmer-Küche ist auch deutlich milder und süßer als die thailändische Küche, wie man bei der Zubereitung des Fisch-Amoks erlebt, dem ordentlich Palmzucker hinzugefügt wird. Ein weiteres Plus der Khmer-Küche: Der Chili wird separat serviert, sodass jeder selbst entscheiden kann wie scharf er es mag.
Dazu eine kurze historische Randnotiz: Die Chilischote kam erst im 16. Jahrhundert mit den Portugiesen nach Süd-Ost-Asien. Die Khmer-Küche hingegen hat sich diesem Einfluss entzogen, sie ist noch älter als die Thai-Küche, die ihre Wurzeln in der Khmer-Küche hat.
Das Fazit von Mareike Dohme zur Kambodscha Cooking Class lautet: „In allen Ländern, die ich bereise, nehme ich wenn möglich an einem Kochkurs teil. In Kambodscha war es zudem etwas ganz Besonderes, weil hier auch jungen Leuten aus sehr armen Verhältnissen die Möglichkeit gegeben wird, eine Ausbildung zum Koch zu machen. Dadurch habe ich also gleich auch noch einen guten Zweck unterstützt. Und als wir dann am Ende mit vollen Bäuchen auf der Terrasse in der Sonne saßen, wusste ich: Es hat sich mal wieder gelohnt.“
Ein Rezept aus der Cooking Class – Klebreis mit Mango
Wer neugierig geworden ist, was im Rahmen der Cambodia Cooking Class und der kambodschanischen Küche gekocht wird, für den haben wir noch exklusiv das oben erwähnte Mango-Reisrezept:
Zutaten für vier Portionen
- 2 Tassen Klebreis
- 4 Esslöffel Palmzucker
- 2 Esslöffel Kokosnussraspel
- ½ Tasse Kokosnussmilch
- 2 reife Mango, in Schnitze geschnitten
- ½ Esslöffel Butter
- etwas Sesamsaat
Zubereitung
Reis nach Packungsanweisung garen und beiseite stellen.
Kokosnussmilch in einem Topf erhitzen. Sobald die Milch kocht den Palmzucker hinzufügen und weitere 5 Minuten kochen. Gib dann die Butter und ein bisschen Wasser hinzu und rühre alles gut durch, bis die Milch cremig wird. Und fertig ist der Palmzuckersirup!
Drapiere den Reis halbkugelförmig in der Mitte der Teller und lege die Mangoschnitze blütenförmig herum. Gieße den Palmzuckersirup auf die Mango und den Reis und streue die Kokosnussraspel und ein wenig Sesamsaat in die Mitte.
អញ្ជើញពិសាឲ្យបានឆ្ងាញ់ = Guten Appetit!
Infos zur Cambodia Cooking Class
Cambodia Cooking Class
#67, Street 240
Phnom Penh
Cambodia
T: 012 – 52 48 01
Die Preise liegen bei 23 USD für einen ganztägigen Kurs und 15 USD für einen halben Tag. Weitere Infos gibt es online unter: www.cambodia-cooking-class.com