Reisebericht Myanmar 18. März 2021

Eine Reise zwischen Gold und Ursprünglichkeit

WORLD INSIGHT

WORLD INSIGHT-Mitarbeiter Paul hat unsere Myanmar-Erlebnisreise vor Corona und dem Putsch selbst getestet und war begeistert von der zauberhaften Ursprünglichkeit, wunderbaren Menschen und unzähligen Tempeln und Pagoden.

Das zauberhafte Myanmar mit seinen herrlichen Pagoden, fantastischen Landschaften und wunderbaren Menschen wird aktuell von einem Militärputsch erschüttert. Die Menschen gehen auf die Straße, um sich die Freiheiten, die sie in den letzten Jahren gewonnen haben, zu erhalten. Von einer Rückkehr in ganz alte Zeiten, wo das Militär das Land restriktiv regierte, gehen unsere Experten vor Ort nicht aus. Wir wollen, dass das Land im Gespräch bleibt: Myanmar, das goldene Land bleibt ein Reiseziel par Excellence und wir helfen den Menschen und der Demokratiebewegung vor Ort nur damit, dass das Land von der Karte der Sehnsuchtsziele nicht verschwindet. Unser Mitarbeiter Paul Tröger war noch kurz vor Corona und dem Putsch mit einer Reisegruppe von uns im Land und berichtet von atemberaubend schönen Erlebnissen.

Ursprünglichkeit im immergrünen Shan-Staat

Ankunft in Yangon – Wirtschaftszentrum, Marktplatz und Pilgerstätte eines Landes mit über 130 ethnischen Gruppen. Yangon wurde zwar als Regierungssitz abgelöst, für viele Burmesen ist es dennoch die Hauptstadt Myanmars geblieben. „Zwischen symmetrischen Alleen und seenreichen Parks schimmern immer wieder goldene Stupas hervor“, erinnert sich Paul. „Das Highlight ist zweifelsohne die Shwedagon Pagode, ein magischer Ort, an dem uns Mönche, Pilger und Gläubige aller Bevölkerungsschichten begegnen und wir das buddhistische Dasein der Burmesen hautnah erleben können. Vor einer Buddha-Statue entzündet eine alte, gebrechliche Frau Kerzen, am Schrein singt eine Gruppe von Mönchen und wirkt dabei fast wie in Trance, und vor der 99 Meter hohen Stupa sinken immer mehr betende Buddhisten auf die Knie, mittlerweile weit über zweihundert.“ Während der zwei aufregenden Tage im pulsierenden Yangon mit seinen prunkvollen Pagoden und bunten Märkten konnten wir uns prächtig auf die kommenden Wochen einstimmen.

 

Per Flugzeug erreichen wir das Herz der größten myanmarischen Verwaltungszone, des Shan-Staats. In der fruchtbaren Hügellandschaft um Hsipaw kommt echtes Dschungelfeeling auf. Paul, der ansonsten gerne auf eigene Faust loszieht, mahnt: „In der Region befinden sich noch zahlreiche Landminen, weswegen außerhalb Hsipaws ein Guide unerlässlich ist.“ Glücklicherweise kennen unsere erfahrenen WORLD INSIGHT-Reiseleiter alle begehbaren Routen und bringen uns sicher durch den dichten Dschungel. Zunächst dürfen wir auf einer gemütlichen Bootsfahrt auf dem Dokthawaddy das ländliche Treiben am Ufer genießen, ehe wir auf einer Wanderung entlang zahlreicher Obstplantagen einige malerische Dörfer der gastfreundlichen Shan passieren. „Die Menschen leben hauptsächlich von der Landwirtschaft. Massentourismus ist hier noch ein Fremdwort“, erläutert der 27-jährige. Zur Mittagszeit werden wir großen Hunger haben und können uns mit den traditionellen Shan-Nudeln, frisch von unseren einheimischen Gastgebern zubereitet, stärken. Am Ende dieses ereignisreichen Tages erwartet uns ein atemberaubender Sonnenuntergang mit Blick auf Hsipaw. „Auf dem Sunset Hill bin ich mit einer Gruppe Mönchen ins Gespräch gekommen, während die blutrote Sonne hinter den grünen Hügeln verschwand“, illustriert Paul träumerisch. „Noch bis tief in die Nacht unterhielten wir uns offen über unser grundlegend verschiedenes Leben. Eine spannende Erfahrung!“

 

Mit dem Schiff ins Tempelmeer

Auf unserer Weiterreise in die einstige Königsstadt Mandalay steigen wir zu den Einheimischen in den klapprigen Regionalzug und tuckern eine kurze Passage über das atemberaubende Gokhteik-Viadukt. An unserem Ziel angekommen begutachten wir das „größte Buch der Welt”, ein Teakholzkloster sowie die ebenfalls aus dem wertvollen Rohstoff erbauten U-Bein Brücke. „Die über einen Kilometer lange Brücke ist für Fotografen ein Highlight, aber zum Sonnenuntergang maßlos überfüllt.“ Umso besser, dass wir sie auf unserer WORLD INSIGHT-Erlebnisreise bereits früh morgens besuchen und den Sonnenuntergang stattdessen vom Mandalay Hill genießen. Der sei zwar auch gut besucht, „aber eine gigantische Tempelanlage bietet naturgemäß mehr Platz als eine enge Holzbrücke“, lacht Paul. „Leider können wir uns nicht vierteilen, denn der Ausblick ist in alle Himmelsrichtungen grandios!“

Nach so viel Trubel in Mandalay wechseln wir abermals unser Transportmittel: Eine Flusskreuzfahrt im komfortablen Schiff auf dem Ayeyarwaddy-Strom steht an. Die elfstündige Passage nutzen wir zur Entschleunigung, ehe wir schließlich das Tempelmeer von Bagan erreichen. „Ob auf dem E-Bike, im Bus oder aus der Luft, das schiere Ausmaß des Areals ist unfassbar“, garantiert unser Reisender. Nachdem wir die beeindruckendsten Tempel gemeinsam erkundet haben, bietet sich am nächsten Tag die Möglichkeit auf eigene Faust loszuziehen. Früh aufstehen lohnt sich, denn zum Sonnenaufgang finden die zwar kostspieligen, aber auch atemberaubenden Heißluftballonfahrten über das Tempelmeer statt. „Als günstige Alternative bietet sich beispielsweise der Bagan Viewing Tower an“, empfiehlt Paul. „Als dutzende Ballons über die Tempel hinwegschwebten und dabei langsam von der aufgehenden Sonne beleuchtet wurden, habe ich mich gefühlt als stünde ich vor einem zum Leben erweckten Gemälde.“

 

Einbeinfischer bei der Arbeit

In den folgenden Tagen gehen wir auf Tuchfühlung mit den Bewohnern des burmesischen Hinterlandes. Nach den Shan bei Hsipaw, erwandern wir nahe des Trekkingparadieses Kalaw die Heimatdörfer der Taung Yoe sowie der Palaung. Das Volk der Intha besuchen wir vom Ufer des Inle-Sees ebenfalls im Rahmen einer abwechslungsreichen Wanderung. „Myanmars Menschen sind eines, wenn nicht sogar das Highlight des Landes“, berichtet Paul. „Dass wir auf unserer Tour neben den zahlreichen Hauptattraktionen und unseren alltäglichen Begegnungen zusätzlich noch vier Minoritäten intensiv kennenlernen dürfen, rundet die abwechslungsreiche Erlebnisreise definitiv ab.“

Am sagenumwobenen Inle-See entdecken wir allerdings noch einiges mehr: Die schwimmenden Gärten, in denen Gemüse aller Art angebaut wird, sind architektonische Meisterwerke. Nicht weniger beeindruckend sind die Stelzenbauten, zu welchen auch unser direkt am, pardon, auf dem See gelegenes Hotel gehört. Das Golden Island Cottage ist idealer Ausgangspunkt für unsere zahlreichen Bootsausflüge über den als Handelszentrum dienenden See. Wenn wir die weltberühmten Einbeinfischer passieren, schalten wir natürlich einen Gang zurück. „Für ein paar Kyat demonstrieren sie gerne ihre skurrile Technik und lassen sich aus nächster Nähe fotografieren“, verrät Paul. „Allerdings leben heute nur noch die wenigsten der wagemutig am Bug ihres motorisierten Einbaums balancierenden Fischer vom Fischfang. Zu wenige Barsche und Karpfen gebe es mittlerweile im langsam dahinschwindenden Inle-See. Durch den Tourismus haben die Männer aber immerhin einen Anreiz, die seit Generationen bestehende Kunst aufrechtzuerhalten.“

 

Gold, soweit das Auge reicht

Nach einem Zwischenstopp in der surreal anmutenden, echten Hauptstadt Naypyidaw, einer Mischung aus irrwitzigem Überfluss und künstlich angelegter Geisterstadt, erreichen wir den Kyaiktiyo, burmesisch für „Goldener Felsen”. Mit einer Höhe und Breite von je 8 Metern und seiner grotesken Platzierung auf einem Felsvorsprung sprengt der Koloss jede Vorstellungskraft. „Auch hier kann sich die Spiritualität der gläubigen Buddhisten durch simples Beobachten und Lauschen auf uns Reisende übertragen – ein großartiges Gefühl!“ Unser Hotel in nächster Nähe ermöglicht uns einen mehrfachen Besuch des Felsens – bei Tag, Nacht und im Zwielicht zu Sonnenauf- und -untergang. Über das authentische Mawlamyine und Bago mit seinem gigantischen liegenden Buddha, der natürlich auch in Gold gehüllt ist, erreichen wir schlussendlich wieder Yangon.

Apropos Gold: Wer noch mal seinen inneren Frieden finden will, sollte den freien Abend vor unserer Rückreise nach Deutschland für einen weiteren Besuch an der Shwedagon Pagode nutzen. „Es gibt keinen anderen Ort, der einerseits zwar voller Getümmel ist und andererseits doch so viel Ruhe und Gelassenheit ausstrahlt. Bei Dunkelheit kreieren die golden leuchtenden Stupas außerdem eine unglaubliche Atmosphäre“, erzählt Paul. Myanmar sei ein Traum in Gold, kein anderes südostasiatisches Land habe ihn annähernd so sehr verzaubert, schwärmt der Touristiker. „Einzig kulinarisch können die Burmesen nicht ganz mit der vietnamesischen oder thailändischen Küche mithalten. Aber dafür gibt es für gerade einmal 50 Cent ein frisch gezapftes Bier der Landesmarke Myanmar – ebenfalls aus Gold, wenn auch aus flüssigem.“

 

WORLD INSIGHT bleibt stark in Myanmar

Es ist wichtig hinzusehen und die Gewalt an friedliche Demonstranten aufs Schärfste zu verurteilen. Ebenso wichtig ist es, das Land und seine herzlichen Bewohner nicht zu vergessen. WORLD INSIGHT hat im Laufe der Zeit ein besonders abwechslungsreiches Programm durch Myanmar entwickelt: Wir erkunden dieses vielseitige Land mit verschiedenen Transportmitteln, kommen mit interessanten Völkern und der buddhistischen Kultur in Kontakt, nehmen uns an abgelegeneren Orten viel Zeit zu entschleunigen und erleben die Highlights des Landes, die es sich einfach lohnt zu besuchen. „Europäische Reisegäste sind für viele Burmesen abseits der Touristenpfade immer noch neu. Sie sind neugierig, strahlen Reisende immerzu an und heißen jeden Einzelnen herzlich willkommen“, erinnert sich unser Mitarbeiter Paul. Dieses wunderbare Land darf nicht in Vergessenheit geraten – und wir sind sicher: Das wird es auch nicht!

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