Auf seiner Reise nach Costa Rica erlebte Jan Swarat im Juni ein Abenteuer: Von adrenalingeladenem Canopy bis hin zu wackligen Hängebrücken im Regenwald. Die Perle Mittelamerikas hielt so einiges für den Traveller bereit.
Unsere Reise ging im Juni 2015 nach Costa Rica. Am Flughafen von San José trafen wir zuerst auf Hans, unseren Reiseleiter für die nächsten 15 Tage. Ein lustiger, unterhaltsamer und gemütlicher Tico mit sehr guten Geschichten und Kenntnissen aus seinem Heimatland.
Generell kann man sich in Costa Rica kulinarisch verwöhnen lassen. Schon beim Frühstück in den Hotels gibt es das traditionelle Gallo Pinto. Dieses besteht aus Reis mit schwarzen Bohnen. Dazu gibt es Rührei und gebratene Kochbananen. Sehr lecker! In den meisten Hotels auf unserer Reise gab es morgens ein Buffet. Dieses war sehr üppig und bot neben Gallo Pinto noch Müsli, Toast, Marmelade und natürlich Obst an. Wassermelone, Ananas und Papaya waren damit ein fester Bestandteil des Frühstücks. Gegen Mittag hielten wir meistens an einem Restaurant, welches auf dem Weg zur nächsten Station der Reise lag. Dort gab es natürlich ein Buffet. Ein einfacher Zeig mit dem Finger auf die einzelnen Speisen genügte und der Teller füllte sich. Zur Mahlzeit gehörte immer ein Smoothie mit Wasser oder Milch. Köstlich!
Unser erstes Hotel der Reise war im Orosi-Tal. Von dort aus begaben wir uns am zweiten Tag auf den Cerro de la Muerte auf 2.650 m zur Quetzalbeobachtung. Leider gab es im Zeitraum kaum Früchte an den Bäumen, sodass wir keinen Quetzal sehen konnten. Dafür flogen dort viele Kolibris herum. Ein perfektes Fotomotiv.
Am nächsten Tag stand die längste Fahrt der Reise an. Unser Ziel war die kleine Stadt La Fortuna im Norden von Costa Rica. Auf dem Weg dorthin haben wir an zahlreichen Aussichtspunkten und am Vulkan Poas gehalten. Leider hatten wir weniger Glück mit dem Wetter. Die Gegend um den Vulkan war verregnet und einen Blick auf das Innere des Vulkans konnten wir auf Grund einer Nebelwand nicht erhaschen. Dafür bekamen wir beim nächsten Halt einen imposanten Wasserwall zu sehen, der sich zwischen einer Felsspalte gebildet hatte. Gigantische Wassermassen stürzten sich in die Tiefe und der Lärm war ohrenbetäubend.
Am Abend des dritten Tages fuhren wir zu einer Zuckermühle ganz in der Nähe von unserem Hotel. Unser Reiseleiter Hans freute sich schon seit dem ersten Tag darauf. Schließlich gab es dort Schnaps! Und Barbecue. Eine nette, herzliche Tica begrüßte uns – mit einem Schnaps – und gab uns rasch die Kochschürzen. Schließlich mussten wir in der Küche beim Vorbereiten des Barbecues helfen. Nach getaner Arbeit widmeten wir uns nun wieder dem Schnaps. Die intakte Zuckermühle, welche von zwei Ochsen betrieben wurde, wurde uns gezeigt und das gewonnene Zuckerwasser konnten wir sofort probieren. Nach der Vorführung gab es dann das langersehnte Barbecue. Definitiv eines der besten Abendessen auf der ganzen Reise!
Der vierte Tag war komplett verregnet. Trotzdem machten wir uns auf, den Hängebrückenpark zu erkunden. Auch bei starkem Unwetter hat es riesigen Spaß gemacht, über scheinbar endlose Hängebrücken in 70 m Höhe zu gehen. Insgesamt eine wacklige Angelegenheit, aber eine Erfahrung, die man unbedingt sammeln sollte. Danach ging die Fahrt zu den Lavafeldern des Vulkans Arenal. Auch zu diesem Zeitpunkt regnete es in Strömen und die Wege waren teilweise kaum zu begehen. Dennoch hatten wir immer den Vulkan mit seiner spitzkegeligen Form im Blick. Eine super Aussicht bot sich uns auf zahlreichen Aussichtspunkten.
Am nächsten Tag wechselten wir wieder das Hotel. Die Fahrt ging am riesigen Arenal-See vorbei, über die Panama-Route Richtung Nationalpark Rincón de la Vieja. Highlight der Fahrt: Stopp am Wasserfall Llanos de Cortes mit Badegelegenheit.
Der nachfolgende Tag war ganz dem Nationalpark Rincón de la Vieja gewidmet. Im Nationalpark wanderten wir gute drei Stunden. Durch den Wald hindurch, über Brücken und Flüsse hinweg, erreichten wir die heißen Quellen. Beeindruckt von der vulkanischen Aktivität des Gebietes ging es wieder zurück zum Hotel.
Halbzeit der Reise: Unsere Fahrt ging nach Samara an die Westküste des Landes. Unser Hotel Giada war nur 200 m vom traumhaften Strand entfernt. Der pazifische Ozean war so warm, dass eine Abkühlung vom heißen Wetter eigentlich nur unter einer kalten Dusche möglich war. Der nachfolgende Tag war ein kompletter Strandtag. Dazu gehört natürlich eine frische Kokosnuss direkt unter einer Palme zu schlürfen. Perfekt!
Am neunten Tag unserer Reise ging es ins Landesinnere auf den Berg Monteverde. Spürbar waren die klimatischen Veränderungen. Aber eine kleine Abkühlung war nach den heißen Tagen in Samara nicht verkehrt. Auf dem Weg Richtung Monteverde gab es dann ein weiteres Highlight der Reise: Zahlreiche farbenfrohe Papageien saßen auf Bäumen und ließen sich für perfekte Fotomotive ablichten.
Der zehnte Tag war voller Action. Zuerst ging es am Morgen in den Nationalpark St. Elena zum Wandern. Leider hatten wir kein Glück mit den Tieren, sodass wir kaum welche zu Gesicht bekamen. Aber danach stand Canopy auf dem Programm: Costa Rica scheint eine Hochburg von Canopy zu sein. Überall auf der Fahrt durch das Land werden solche Touren angeboten. Dabei hängt man an einem Stahlseil und saust von einer Plattform im Baum zur nächsten. Das längste Stahlseil bei unserer Canopy-Tour war 1 km lang. Ein bisschen Mut gehört dazu, wenn man in 50 m Höhe über Bäume hinweg fliegt und einen Affenzahn drauf hat. Aber ein solches Abenteuer sollte man definitiv auf seiner Costa Rica Rundreise erleben.
Nach dem Frühstück am nächsten Tag brachen wir zum Manuel Antonio-Nationalpark auf. Unsere letzte Station der Reise. Manuel Antonio liegt wie Samara an der Westküste, direkt am pazifischen Ozean. Auf dem Weg dahin hielten wir am Tarcoles River zur Krokodil-Tour. Wir sahen viele große Krokodile und darüber hinaus zahlreiche Vögel. Endlich bekamen wir einen ganzen Schwung Tiere zu Gesicht, die uns vorher in den Nationalparks verwahrt blieben. Die zweistündige Tour war sehr interessant und beeindruckend. Noch nie war ich einem Krokodil so nah. Auch (Hobby-)Ornithologen kamen dabei voll auf ihre Kosten!
Am Nachmittag erreichten wir Manuel Antonio. Leider hatte uns der Regen aus La Fortuna verfolgt und ergoss sich direkt über uns. Mit der Hoffnung auf besseres Wetter verkrochen wir uns auf unsere Zimmer.
Der folgende Tag war erstaunlicherweise trocken und die Sonne brutzelte uns auf dem Kopf. Ein paar kleine Wölkchen sorgten teilweise für Schatten. Ein perfekter Strandtag – im Nationalpark. Nicht weit von unserem Hotel war der Eingang zum Nationalpark Manuel Antonio. Für mich einer der schönsten, die wir besucht haben. Schon direkt am Eingang bekamen wir Faultiere, Affen, Vögel und viele andere Tiere zu Gesicht. Der Blick von den zahlreichen Aussichtspunkten auf den Ozean war gigantisch. Nach der kurzen Wanderung verbrachten wir den Rest des Tages am Strand im Nationalpark. Aufpassen mussten wir allerdings auf einige andere Besucher des Strandes. Affen und Waschbären plündern gerne die Taschen der Badegäste, immer auf der Suche nach etwas Verwertbarem. Nach unserer Badeverlängerung endete unsere Rundreise schließlich in Manuel Antonio.
Costa Rica ist auf Grund der Artenvielfalt, den unglaublich schönen Landschaften und der spannenden Kultur immer eine Reise wert. Jederzeit.