Reisegast Sabine erlebte eine abwechslungsreiche und eindrucksvolle Reise durch Kuba begleitet von herzlichen Begegnungen und einer tollen Reiseleitung.
Vom 07. bis 20. April ging es nach Kuba. Eigentlich wollten wir ja 3 Tage vorher – nämlich an meinem Geburtstag starten und ich hatte mich schon darauf gefreut, mal 30 Stunden Geburtstag zu haben 😊. Nur leider wurde diese Reise mangels Teilnehmerzahl abgesagt.
Aber zum Glück konnten wir uns 3 Tage später noch der nächsten Kubareise anschließen und so starteten wir ab Frankfurt in den Osten Kubas nach Holguín – um dort erst mal unseren Guide Carlos, Busfahrer Juan-Carlos und den Rest der Truppe zu beschnuppern.
Der Charme Kubas
Am nächsten Morgen geht es dann auch schon los mit einem Rundgang durch den schönen Ort Gibara mit seinen alten Kolonialbauten. Fotomotive, wohin man auch schaut, die Wandfarben verblasst und abgeblättert und zusammen mit den ersten Oldtimern, die wir hier entdecken, macht gerade dies den Charme aus.
In Holguin kehren wir zum Mittagessen ein, eine Musik-Combo spielt und singt – diese Lebensfreude begegnet uns nun jeden Tag auf Kuba und wir kommen am späten Nachmitttag im geschichtsträchtigen Santiago de Cuba an.
Hier stehen diverse Besichtigungen an, wie der beeindruckenden Friedhof Santa Ifigenia, der Besuch eines Rummuseums oder der Festung El Morro.
Carlos kümmert sich super um uns, besorgt Wasserflaschen und Obst für zwischendurch, und erzählt auf den Fahrten im Bus unglaublich viel von der Geschichte Kubas, so dass auch die längeren Busstrecken sehr kurzweilig sind.
Am Abend besuchen wir ein tolles Lokal mit Livemusik, leckerem Mojito und der ganze Laden bebt und tanzt.
Besondere Erlebnisse von Camagüey bis Santa Clara
Weiter geht’s über Bayamo, Camagüey (hier gibt’s eine erlebnisreiche Stadtbesichtigung mit Fahrrad-Rikschas) und Sancti Spiritus (mit Einkehr in einer tollen Taverne mit leckerem Mittagessen und Zuckerrohr-Cocktail) – nach Trinidad.
Die Sonne geht gerade unter und taucht den Ort in ein mystisches Licht, die Tagestouristen sind weg und so erleben wir das einheimische Leben in wunderschöner Atmosphäre. Hier beziehen wir unsere Zimmer für die nächsten zwei Nächte in familiären privaten Unterkünften, den Casas Particulares,
Dann geht das Licht aus – der bereits angekündigte Stromausfall in immer wieder unterschiedlichen Stadtteilen. Wohl dem, der ein Stromaggregat hat, das sind allerdings nur die großen Hotels; so erleben wir das, was für viele Kubaner Normalität ist.
Trinidad ist definitiv ein Erlebnis, die große Treppe für Salsa-Tänzer selbstverständlich ein „must have seen“ und wir können sogar einen kleinen Abstecher ans karibische Meer machen und uns am Traum-Strand in die Fluten stürzen.
Von hier aus geht’s weiter in den Nationalpark Topes de Collantes zu einer schönen Wanderung durch Kaffeeplantagen und Höhlen, wieder gibt’s ein sehr leckeres Essen im Anschluss, es wurde sogar extra ein Spanferkel für uns gegrillt.
In Santa Clara dann wieder Kultur pur – mit Besuch des Mausoleums von Che Guevara – bis wir an Tag 8 in Havanna in unserem schönen Altstadthotel ankommen.
Erkundungen in Havanna
Drei Tage sind wir in dieser großartigen Stadt, die Oldtimerfahrt und der Besuch des Buena Vista Social Club sind natürlich absolute Highlights, zwischendurch immer mal wieder ein Mojito oder Piña Colada – wir haben uns schon daran gewöhnt und die Stimmung in der Gruppe ist bestens 😊.
Sehr beeindruckend ist auch der Besuch des sozialen Projektes Muraleando. Die Kids freuen sich über die mitgebrachten Geschenke und wir können ein paar schöne Kunstwerke als Mitbringsel mit nach Hause nehmen. Drei Tage bleiben wir in dieser umtriebigen Stadt und es bleibt trotz vielen Programmpunkten ausreichend Zeit für eigene Erkundungen und einem Besuch in Hemingways Lieblingsbars.
Weiter geht’s auf eine private Tabakfarm, die ihre Zigarren sogar in die Schweiz vertreibt. Drei Generationen leben und arbeiten hier zusammen und der Enkel Louis zeigt uns, wie man eine Zigarre dreht und natürlich wird diese dann auch mal ausprobiert.
Ein köstliches Mittagessen gibt’s auf der Finca Agroecologica El Paraíso – wirklich ein Paradies; hier treffen wir auf zwei Mädels aus Stuttgart, die gerade Work & Travel machen. Auf einer Wanderung erhalten wir Einblick über den Anbau von Gemüse und Zuckerrohr, der einheimische Guide kann in bestem Deutsch viel erzählen.
Eine wundervolle Reise geht zu Ende
Ruhe pur erleben wir dann im Viñales-Tal. Das Hotel liegt wunderschön, mit traumhaftem Blick auf die mystischen Berge, die wie Fingerhüte aussehen. Auch hier würde ich gern noch einen weiteren Tag bleiben, leider müssen wir schon weiter, über Havanna zu unserem Strandhotel in Jibacoa – und hier lassen wir diese unglaubliche Reise am schönen Strand ausklingen.
Carlos hat uns die Geschichte Kubas ausführlich vermittelt, unsere Fragen beantwortet, unsere „Sonderwünsche“ nach Möglichkeit möglich gemacht – er war echt super, genauso wie Juan-Carlos, unser immer geduldiger Busfahrer. Bei der Abschiedsrunde im Hotel haben wir Tränen in den Augen und wieder überrascht uns Carlos mit einem kleinen Abschiedskonzert eines befreundeten Musikers.
Ich bin beeindruckt von den Kubanern, die trotz Armut und wirtschaftlichen Problemen ihre Freundlichkeit und Lebensfreude nicht verlieren.
Ein wunderschönes und abwechslungsreiches Land, mit langer Geschichte, geprägt nicht nur durch Che Guevara, der nach wie vor überall präsent ist. Auf jeden Fall eine Reise wert!