Nach ihrer unvergesslichen Reise durch Namibia mit WORLD INSIGHT zog es Jürgen und Claudia nun weiter – dorthin, wo orientalische Märchen Wirklichkeit werden: nach Marokko.
Am Montagabend um 17:35 Uhr ging es mit der Airline Royal Air Maroc pünktlich nach Casablanca. Positiv zu erwähnen, war der großzügige Sitzabstand in der Economy-Class und die warme Verpflegung – bei gerade einmal dreieinhalb Stunden Flugzeit keine Selbstverständlichkeit.
Nach der pünktlichen Landung wurden wir am Ausgang herzlich von unserem Guide empfangen. Die erste Nacht verbrachten wir in einem Stadthotel in Casablanca.
Von 27 bis 75: Eine bunte Reisegruppe

Reisegast Jürgen unterwegs in Marokko
Die Mitreisenden kamen aus der ganzen Republik. Dazu passte auch, dass wir als Gruppe mit 15 Individuen gut miteinander harmoniert haben. Die jüngste war 27, die älteste 75 Jahre alt, der Durchschnitt um die 60. Alles interessierte Mitreisende, wir haben uns gut verstanden. Sicherlich auch ein Aspekt für eine gelungene Reise. Unser Reiseleiter, Ebrahim, ein gebürtiger Marokkaner und Berber mit sehr guten Deutschkenntnissen, hat uns die ganze Zeit begleitet und uns sein Land gezeigt. Unterstützt wurde er von Hussein, dem jüngeren Busfahrer. Auch der Bus war mit allerlei Komfort ausgestattet. Wir haben uns verständigt, dass wir täglich die Sitzplätze im Bus wechseln. Das Ein- und Aussteigen ging schnell und diszipliniert vonstatten.
Um es vorwegzunehmen, die Rundreise mit fast 2.300 km hatte täglich zahlreiche neue Erlebnisse zu bieten. Der Ablauf entspricht genau der Beschreibung auf der Website. Wir beschränken uns daher auf die für uns Beeindruckendsten.
Auf den Spuren der Könige
Unsere Tour begann um 08:30 Uhr mit der Stadtbesichtigung von Casablanca, einer reinen Industriestadt, die sich im Wesentlichen auf die Außenbesichtigung der imposanten Hassan-II Moschee beschränkt hat. Aufgrund des morgendlichen Nebels konnten wir die Spitze des Turms kaum sehen.
Weiter ging es in die heutige Hauptstadt und Königstadt Rabat. Hier residiert König Mohammed der VI. Er sorgt für das Wohlergehen seines Volkes und wird daher sehr geschätzt. Rabat haben wir aufgrund der Sauberkeit positiv in Erinnerung. Vor allem die Freundlichkeit der Menschen hat uns stark beeindruckt. Nach der Besichtigung der wichtigsten Sehenswürdigkeiten ging es am Nachmittag weiter in die zweite Königstadt Fes.
In Fes haben wir für drei Nächte in einem Riad gewohnt und sind von dort zu den Sehenswürdigkeiten in der näheren Umgebung gestartet. Fes zählt zu dem intellektuellen und religiösen Zentren Marokkos. In der Medina, mit ihren engen Gassen, wurden wir von einem heimischen Coach geführt und besichtigen die ansässigen Handwerksbetriebe, wie die Gerberei, Töpferei und die Teppichknüpfer. Erstaunlich war, dass die jeweiligen Personen, die ihr Handwerkskunst erklärt haben, verständliches Deutsch sprachen – sie hatten dies entweder in einer Schule oder im Goethe-Institut in Kursen im Land gelernt.
Kunsthandwerk und Kultureinblicke
Ein Höhepunkt war sicherlich die Besichtigung der weitläufigen römischen Ausgrabungsstätte Volubilis. Innerhalb der Ruinen befanden sich auf dem Boden sehr gut erhalte fast 2.000 Jahre alte Mosaike. Auch hier erklärte uns sehr eindrucksvoll ein ortsansässiger Coach die biblische Geschichte und Bedeutung der verschiedenen Mosaike.

Die archäologische Ausgrabungsstätte Volubilis lockt mit einer Zeitreise.
Weiter ging es zur heiligen Stadt Moulay Idriss, wo wir das Grab des Gründers der ersten marokkanischen Dynastie besichtigten. Danach statten wir der dritten Königstadt Meknes mit dem zentralen Platz El Hedim und dem mit Kacheln reich verzierten Tor Bab el Mansour einen Besuch ab.
Und auch der Abend war von einem Highlight gekrönt: Wir waren bei einer marokkanischen Familie in Fes zum Essen eingeladen und lernten die köstliche heimische Küche kennen mit abschließender Minztee-Zeremonie.
Zwischen Atlasgebirge und Dünenwelten
Am nächsten Morgen ging es weiter über schöne Landschaften durch das Atlasgebirge in die Sahara nach Merzouga. Einen kurzen Zwischenstop konnten wir in Ifrane, einem Dorf mit einem Schweizer Charakter, machen. Spannend: Hier ist sogar Skifahren im Winter möglich.
Ein besonderer Höhepunkt war der Ritt mit den Dromedaren ins Wüstencamp in Erg Chebbi. In Marokko gibt es keine Kamele, wie uns Ebrahim erklärte, sondern nur Dromedare. Die Tour dauerte 2,5 Stunden, inklusive einer halbstündigen Rast.
Angekommen, bezogen wir unsere Luxuszelte und erkundeten die hohen Dünenlandschaften. Kaum zu glauben, dass es hier vor ca. 3 Wochen seit 32 Jahre wieder heftige Überschwemmungen gegeben hatte. Am Abend saßen wir am Lagerfeuer, während uns Trommler rhythmisch unterhielten.
Unterwegs auf der Straße der 1.000 Kasbahs
Am Morgen mussten wir leider das Camp wieder verlassen. Wir sind mit Jeeps zurückgebracht, wo schon unser Bus auf die Weiterfahrt wartete.
Weiter ging die Reise entlang der berühmten Straße der 1.000 Kasbahs über Quarzazate Richtung Agadir am Atlantik. Unterwegs konnten wir die beiden Schluchten Todra und Dades bei einer kleinen Wanderung kennenlernen. In Boumalne Dades haben wir in einer wunderschönen Kasbah in Hanglage mit Blick auf die Oase des Dades-Tales genächtigt.

Strand und Meer – auch hiermit begeistert Marokko!
Besonders imposant war die Besichtigung der alten Lehmstadt Ait Ben Hadou, die durch zahlreiche amerikanische Kinofilme berühmt wurde. Über die „Amerikanische Brücke“, die über das Flussbett gebaut wurde, gelangten wir anschließend in die berühmte Altstadt.
Im Norden von Agadir legten wir eine Pause ein. Hier waren die Kiter und Surfer zuhause.
Im Herzen Marrakeschs
Es ging weiter am Meer entlang ins famose Hafenstädtchen Essaouira, das den Charakter eines Fischerdorfs hat. Hier hat es uns besonders gefallen. Wir wohnten für zwei Nächte in einem Riad mitten in der Medina.
Am Hafen gab es fangfrischen Fisch, der auf Wunsch in den umliegenden Restaurants oder Garküchen zubereitet wurde. Leider war es am Tag etwas stürmisch, sodass unser Bad im Meer ausfallen musste. Auch die Fischer konnten wegen der stürmischen See in der Nacht nicht rausfahren.
Der letzte Höhepunkt war sicherlich der Besuch der vierten Königstadt Marrakesch. Das höchste Gebäude ist die Minarette direkt am großen Marktplatz Djemaa el Fna. Hier wimmelte es nur so von internationalem Publikum.

Reges Treiben herrscht auf Marrakeschs Märkten.
Vom „Platz der Plätze“ gelangt man in die engen verwinkelten Gassen der Souks – ohne ortskundige Begleitung kann man sich schnell verlaufen.
Auf dem Marktplatz wurden wir schließlich von unserem Reiseleiter Ebrahim verabschiedet. Der letzte Tag stand uns zur freien Verfügung. Es ist unproblematisch, sich mit dem Stadtbus zu bewegen. Mit einer Propellermaschine flogen wir am Morgen von Marrakech in 40 Minuten nach Casablanca und von dort wieder zurück nach Frankfurt.
Fazit: Wie schon zu Beginn erwähnt, wurde unsere Erwartung mehr als erfüllt. Ein tolles Land. Freundliche aufgeschlossene Menschen – wir finden: Man muss es selbst erlebt haben.