Entlang des längsten Stroms der Erde florierte bis vor etwa 3.000 Jahren das Reich der Pharaonen. Auf einem traditionellen Fracht-Segelboot trägt uns der Wind flussaufwärts durch das Land der Sanddünen und Pyramiden.
Der Nil strahlt seit jeher eine unbändige Faszination aus. Dank des längsten Stroms der Erde konnte inmitten trocken-heißer Wüstenlandschaft eine der ersten Hochkulturen der Menschheitsgeschichte erwachsen. Heute zeugen davon faszinierende Tempel und gigantische Pyramiden.
Warum also nicht das Land der Pharaonen von seiner Lebensader, dem Nil, aus entdecken? Wir greifen dabei auf ein traditionelles Segelfrachtboot zurück – die Dahabiya.
Mit den unvergleichlichen Eindrücken vom Häusermeer Kairos, den Pyramiden von Gizeh, dem Tal der Könige und dem antiken Theben im Gepäck besteigen wir bei Luxor unsere neue Heimat zu Wasser. Die Dahabiya Merit der 4-Sterne-Kategorie ist 2010 erbaut worden und verfügt über zehn sehr komfortable Zimmer.
Fünf Tage lang wird es uns nun dank der zwei großen Segel gemütlich den Nil hinauf tragen. Dabei genießen wir neben der spektakulären Aussicht vom Wasser aus auch die typisch ägyptische Kost – die Bordküche lässt nichts zu wünschen übrig! Für Entspannung sorgt außerdem ein Jacuzzi an Deck des Segelbootes und eine Lounge.
Tempel und Begegnungen nilaufwärts
Noch am ersten Abend machen wir es uns an Bord bequem: Von unseren Liegestühlen blicken wir auf das von der untergehenden Sonne rötlich schimmernde Nilwasser. Der erste Halt am nächsten Morgen führt uns nach Edfu zum gut erhaltenen Horus-Tempel. Wir besichtigen den einzigartigen Tempel, der während der Herrschaft der Ptolemäer entstanden ist und dem Gott Hor-Behdeti geweiht war. Nach diesem kulturellen Erlebnis fahren wir mit der Kutsche zurück zu unserer Dahabiya, wo die Crew bereits ein leckeres Mittagessen zubereitet hat. Gemütlich schippern wir über den Nil, schweifen mit unseren Blicken über die Berge am Horizont und lassen entspannt den Nachmittag ausklingen.
Tags darauf wartet uns dann ein Erlebnis der besonderen Art. Auf dem Kamelmarkt in Darau wird lautstark um die besten Kamele und günstigsten Preise gefeilscht. Ohne Mühe kommen auch wir mit den Einheimischen ins Gespräch und mischen uns in Getümmel. Ruhe finden wir auf dem Rückweg zum Schiff, bei dem wir durch Palmengärten dem Nil entgegen wandern.
Weiter führt uns unsere Reise auf dem Nil nach Kom Ombo, wo wir schon von Deck aus den ptolemäischen Doppeltempel entdecken können, der den Göttern Sobek und Horus zu Ehren errichtet wurde. Die Lage direkt am Nil verdankt der Tempel vermutlich den schon in der Antike hier dösenden Krokodilen, denn Krokodile waren heilige Tiere und Sobek ist in der ägyptischen Mythologie als Gott in Krokodilgestalt bekannt. Bei der Besichtigung der eindrucksvollen Anlage erfahren wir mehr über die hier verehrten Götter.
Am nächsten Morgen hisst die Crew schon früh die Segel. Das Ziel: Assuan. Eine Besichtigung des umstrittenen Assuan Staudamms steht auf dem Programm, das einst das größte Bauwerk seiner Art war. Wir genießen den weiteren Tag bei einem Besuch des örtlichen Basars und flanieren abends entlang der Uferpromenade, während sich die funkelnden Lichter der Stadt im Wasser spiegeln – eine perfekte Abschiedsszenerie unserer Reise auf dem Nil!