Wüste, Witze und wilde Tiere: Humorvoll durch den Süden Afrikas
Moin, moin aus Bremen. Es folgt ein Reisebericht meiner zweiten Afrika-Tour. Der Kontinent fasziniert mich offensichtlich, da ich sieben Monate später schon wieder in Windhoek lande. Diesmal als Teilnehmerin der Erlebnisreise Namibia, Botswana und Zimbabwe. Ich möchte einen Elefanten mal in freier Wildbahn sehen und in Botswana ist die Wahrscheinlichkeit deutlich höher als Bremen. Es waren schon wieder wirklich viele Eindrücke und ein paar beschreibe ich euch näher. Tour-Start: Am 18.11.24 geht's los. Gemäß der Reisebeschreibung wird zehnmal im Zelt übernachtet und dafür wird uns eine Matratze gestellt. Das Einpacken eines Schlafsacks ist obligatorisch. Diese Information habe ich gelesen und als Platzverschwendung im Koffer abgetan. Warum? Ich weiß es doch auch nicht mehr. Eine große Packung Spekulatius habe ich merkwürdigerweise mitgenommen. Wenigstens mein extra Schlafsack-Inlett hat es ins Hauptgepäck geschafft. Temperatur: Namibia kann im Dezember in der Wüste übrigens richtig kalt werden und Spekulatius gibt es in jedem Spar-Markt vor Ort zu kaufen. Tagsüber blauer Himmel mit mindestens 34°C und sternklare Nächte mit knapp 10°C. Kalte Füße sind sehr lästig – besonders meine. Jetzt bin ich stolze Besitzerin von namibischen Wollsocken. Ich werde meine Pack-Prioritäten überdenken. Wir sind zur offiziellen Regenzeit in Botswana unterwegs und campieren in den Verbreitungsgebieten der Anopheles-Mücke, welche die alleinige Verantwortung für Malaria trägt. Durch Expositionsprophylaxe lässt sich eine Ansteckung wohl am besten vermeiden. Tagsüber sind es hier aber gerne über 40°C und in der Dämmerung bleibt das Thermometer bei 26°C stehen. Lange Hosen und Langarmshirt zur Stich-Unterbindung? Ich setze zusätzlich auf das örtliche Anti-Mück. Und was vergesse ich beim ersten Einkaufsstopp? Genau – das Mücken-Spray. Wasser und Obst habe ich gekauft. Auch hier werde ich mich meinen Prioritäten nochmals widmen. Campingtour: Der Zeltaufbau wird direkt am Anfang der Reise einmal für alle demonstriert – leider nicht an meinem Zelt. Die Routine des fast täglichen Nestbaus gelingt schon nach dem ersten eigenständigen Auf- und Einklappen des Gedöns ganz gut. Jeder einzelne hat ja so seine Camping-Kernkompetenzen. Ich bin gut im Abwasch, Auf- und Abbau von Tischen, Stühlen und Zelten - auch von Fremd-Zelten. Dafür betrete ich selten die „Küche“. Erinnerungskultur: In der Dämmerung finden wir uns oft, nach und nach im Kreis, um ein romantisches Lagerfeuer ein – nicht nur um den Tag bei einem Kaltgetränk Revue passieren zu lassen, sondern auch um Geschichten auszutauschen. Im Hintergrund wird gelacht, gekocht, unter Geklapper der Tisch gedeckt und irgendjemand raschelt immer in seinem Zelt. Eigenartigerweise setzen wir uns zum Essen abends oft nicht an die gedeckte Tafel, sondern verweilen im Kreis um das Feuer, mit den Tellern auf den Knien und den Getränken auf dem Boden. Es hat schon etwas sehr Ursprüngliches, wenn sich eine Gruppe von Fremden zum ersten Mal um eine Feuerstelle versammelt. Danach ist man, auch als Alleinreisende, nicht mehr so fremd. Ich hatte ganz vergessen, wie schön das sein kann. [caption id="attachment_21601" align="alignleft" width="570"] Lagerfeuerromantik vom Feinsten[/caption] Meine anfänglichen Mücken-Bedenken werden schnell zerstreut. Ich gehöre zu den Glücklichen, welche - egal wo sie sich an einem Feuer platzieren - gefühlt immer im Qualm mit tränenden Augen sitzen. Ein unübertroffener Vorteil von Gruppen-Touren ist die Hilfsbereitschaft der Mitreisenden. Es ist ganz reizend, wenn mir direkt am ersten Lagerfeuer unterschiedlichste Mückenschutzmittel angeboten werden. Natürlich habe ich die Nerven verloren und meinen Schutz-Bedarf einige Tage später doch noch gedeckt. Augentropfen habe ich mir auch gegönnt, da keine KI den Rote-Augen-Effekt auf Grund von Qualm beheben kann. Spielstruktur: Wir werden auf dieser Reise an dem Gesellschaftsspiel „Stempel-it 2.0“ teilnehmen. Bei unserer Einreise in Namibia gibt es nach Formularausfüllung den ersten Stempel – zum Warmwerden. Diese Bustour wird von uns Spielteilnehmern volle Konzentration verlangen. Drei Länder, drei unterschiedliche Formulare in knapp drei Wochen. Bei jedem Grenzübertritt ist von uns ein Aus- und/oder Einreiseformular analog auszufüllen. Stifte sind selbstredend mitzubringen. Unser Kfz-Kennzeichen und wechselnden Unterkunftsadressen müssen bereitgehalten werden, sowie ein Ansprechpartner und eine Telefonnummer in dem jeweiligen Land. Mal muss das ganze Formular ausgefüllt werden und manchmal nur ein Teil. Signatur nicht vergessen. Bitte keine Fehler – die Grenzer haben es schon so schwer genug in der Hitze mit uns schnatternden Touristen. Die Prozeduren haben ihren individuellen Charme. Am Ende der Reise sind es sage und schreibe 17 Stempel. Eigentlich müsste es eine gerade Anzahl von Stempeln sein. Egal – es ist trotzdem mein absoluter Stempel-Rekord im Pass in 3 Wochen. Bürokratie liebe ich schon immer. Dieser leicht chemische Geruch der Formulare, deren Farbabrieb an meinen Patschefingern und Stempel im Allgemeinen. Herrlichst! Ja – möglicherweise hatte ich früher eine Kinderpost und war vielleicht auch schon auf dem Jakobsweg. Mondscheintour: Des Öfteren werden wir uns auf dieser Reise fernab von ziviler Lichtverschmutzung aufhalten. Ich bin immer noch an Milchstraßenfotografie interessiert und freu mich schon seit Wochen darauf, nachts um 3 Uhr aufzustehen, um den Himmel zu fotografieren. Klar - Sternschnuppen liebe ich auch ein wenig. Es wäre schon schön, wenn es mir gelingen würde, eine Wunsch-Schnuppe festzuhalten. Ein unbedachter, positiver Nebeneffekt des sehr frühen Aufstehens ist – der Kreislauf kommt in Schwung und mir wird wieder warm. Natürlich gebe ich mich vor Ort einer Generalprobe mit Stativ hin, um meine Kameraeinstellungen zu überprüfen. Knips-knips. Das Ergebnis? Schwarz auf Schwarz. Kein Stern. Kein Nix. Unter dem Schein meiner Stirnlampe führe ich eine Nachkontrolle der Einstellungen durch und finde keinen offensichtlichen Fehler. Die Kamera muss kaputt sein – alles andere ist undenkbar. Mist! Und das am Anfang der Reise! Ich schwenke den Sucher auf unser Lagerfeuer. Das Display bleibt schwarz auf schwarz? Vielleicht hilft es ja den Objektivdeckel abzunehmen? Aha! Doch nicht kaputt. Diese Probe breche ich hier und jetzt unter Eigengelächter ab. Später auf der Reise gelingt mir tatsächlich doch noch das ein oder andere Bild. [caption id="attachment_21589" align="alignright" width="570"] Ein Sternenhimmel wie aus dem Bilderbuch![/caption] Natur: Einer der ersten Campingplätze am Kaziikini Schutzgebiet hat keinen Zaun, um die niedlichen Tiere auf Distanz zu halten. Das finde ich prinzipiell gut. Die Gruppe bekommt direkt bei Ankunft drei Anweisungen:
  • keine geöffneten Snacks in den Zelten lagern
  • das offizielle Lager nicht verlassen
  • nachts nicht alleine auf Klo gehen oder umherwandern
Aha? Kurz nach der Ansage brüllt ein Löwe in der Ferne und ein zweiter antwortet – deutlich näher. Aha? Das Kollektiv stellt ausnahmsweise diese drei Anweisung nicht in Frage. Wer tags schon weiß, dass in der Nacht ein dringendes Geschäft pressieren wird – bekommt ein Zelt-Not-Klo in Form eines leeren 5-Liter-Wasserkanisters mit Sandboden. Aha? Das ist jetzt wirklich so gar nicht mein Ding! Und was soll ich machen, wenn das kleine Geschäft expandiert? Also ich werde nach 20 Uhr vorsorglich nichts mehr essen und trinken. Die kleine Not-Klo-Lösung wurde übrigens tatsächlich angenommen – nein, nicht von mir. Ich habe mir Rückendeckung von unserer 86-Jährigen Mitreisenden geholt, um stirnlampen-erhellt meine Waschhausroutine abzuspulen. [caption id="attachment_21600" align="aligncenter" width="745"] Bringen Herzen zum Schmelzen: Löwenkinder[/caption] Infrastruktur: Straßenmärkte und Souvenir-Shops haben es mir weltweit wirklich angetan und noch nie herrschte ein Mangel an Einkaufsgelegenheiten. Ich kann eigentlich alles gut gebrauch und weiß oftmals gar nicht wie dringend. Ich sag mal so, nach dieser Reise bin ich stolze Besitzerin von Wollsocken, eines Springbockfells, diverser Armbänder und Statuetten. Ein T-Shirt mit unserer Reiseroute und ein Hemd in einem fröhlichen Braunton mit wertiger Eine Elefant-Sands-Lodge-Stickerei habe ich mir auch noch genehmigt. Das Hemd sieht verdächtig nach Ranger-Oberbekleidung aus. Passt hervorragend zu meinem Camouflage-Rock. Die Kleidungskombination sorgt auf der weiteren Reise dafür, dass mich andere – ja, richtige Ranger - mit dem Hang-Loose-Handzeichen und einem ebenso lässigen "Whatsup?" in diversen Städten auf offener Straße begrüßen. Naturgemäß grüße ich mit einem freundlichen, leichten Nicken und überschwänglichem, norddeutschen „Moin!“ zurück. Kreatur: Es sprengt den Schreibrahmen alle Tiere einzeln zu erwähnen, welche auf unseren diversen Pirschfahrten zu Wasser oder zu Lande durchs Bild gelaufen, geflogen oder geschwommen sind. Auf Elefanten – als großes Ziel meiner Reise - möchte ich trotzdem noch eingehen. Für den heutigen Tag auf der A3 in Botswana platziere ich mich vorne auf dem Beifahrersitz und hoffe auf tierische Motive. Am Straßenrand ist eine Wasserleitung unter der Erde verlegt. Betonschächte mit Betondeckeln sollen die Zugänge vor unbefugtem Gebrauch schützen. Es ist heiß. Die Sonne brennt. Keine Frisur sitzt mehr. Alle dösen und dämmern hinten vor sich hin. Ich zähle tote Insekten auf der Frontscheibe. Wir fahren an so einigen Pfützen, verschobenen Deckeln oder zerborstenen Schächten vorbei. So eine Betonabdeckung ist für einen Elefanten offensichtlich kein Hindernis, sondern eher eine Herausforderung, welcher man sich gerne stellt und daran rüsselt. Und dann geht´s los - alle 50 Meter steht plötzlich in der Mittagshitze ein Elefant. Entweder wie bestellt in einer Pfütze oder unter Bäumen in Gruppen - beides direkt an der Straße. Ich dreh beim ersten Anblick steil und muss meiner Freude und Verblüffung akustischen Raum geben. Der Satz: „Schaut - dort steht ein Elefant!“ ist mir völlig entfallen. Raus rutscht mir rutscht nur ein infantiles: „Oh-oh-oh-da. Vorbei! Oh-oh-oh-da-da!“ Fahrer Ewald ist sichtlich verwundert und tritt abrupt auf die Bremse. Alle sind wieder wach und ich bin jetzt verliebt in Elefanten. Diese Verblüffung nutzt sich übrigens beim 20. Seitenstreifen-Elefanten etwas ab. [caption id="attachment_21598" align="alignleft" width="570"] Ein kleines Malheuer auf der Strecke[/caption] Reparatur: Auf irgendeinem Teilabschnitt im Nirgendwo gibt unser Truck ein neues, lautes Geräusch von sich. Ewald kommt am Rand des Highways zum Stehen. Kurze Diagnose - der Keilriemen ist gerissen. Zum Glück sind Ewald und Stephan nicht nur Köche, Kindermädchen und Übersetzer – sondern auch Mechaniker. Die beiden machen sich souverän daran einen neuen Keilriemen aufzuziehen. In der Zwischenzeit dürfen wir alle aussteigen. Die Anweisung lautet: „Bleibt in der Nähe des Buses.“ Nähe ist ja relativ und wieviel Distanz verträgt Sie? Die im Kopf formulierte Antwort von allen: „Ja, ja!" Ein paar Bus affine Mitreisende bleiben neben der improvisierten Werkstatt stehen – natürlich mit wohlgemeinten Tipps und Tricks. Nikolaus nutzt diesen Stopp um Interessierte mit einer Feldenkrais-Methode, in bewusste, neue Bewegungsabläufe einzuweisen. Die Neigungsgruppe bildet neben dem defekten Bus einen Halbkreis und bewegt sich langsam, fast schon bedächtig und synchron hin und her, vor und zurück. Alle anderen nehmen sich eine persönliche Auszeit – in Afrika Buschi-Buschi genannt - und sind nicht mehr zu sehen. Ich suche auf der anderen Straßenseite schlendernd Fotomotive. In zirka 70 Meter Entfernung treten acht Elefanten inklusive Kälbern aus dem Busch. Sie wechseln auf meine Straßenseite und kommen mir entgegen. Ich bin mir meiner Ranger-Verantwortung natürlich seit Hemd-Besitz bewusst und informiere die anderen über die Möglichkeit einer Elefantenbegegnung. Guide Stephan trommelt die Menschen-Herde sofort zusammen - es tauchen alle aus der Buschi-Buschi-Deckung auf und bewegen sich schnell - überhaupt nicht mehr synchron – Richtung Bus. Bootstour: Ein Bootsausflug im Gewitter auf dem Chobe-Fluss? Ja oder nein? Die Alternative im Zimmer zu sitzen, ist nicht ganz so verlockend - wir sind schließlich Reisende. Ich habe den Poncho der Ponchos im Gepäck und könnte – wenn es notwendig erscheint – damit ein Biwak bauen. Die Dauer der Entscheidungsfindung trägt dazu bei, dass es nur noch leicht regnet. OK – den Poncho nehme ich aber trotzdem mit. Wir werden mit der Aussicht auf Büffel und Nilpferde auf den Ausflugsdampfer verbracht. Zwischendurch pladdert es aber doch noch ganz schön - von oben - da es relativ windstill ist. Ich ergattere einen Sitzplatz in der noch überdachten ersten Reihe - merkwürdigerweise will da überhaupt keiner sitzen. Warum? Sobald der Wind auffrischt - damit umschließe ich auch Fahrtwind - kommt der Regen frontal. Aha! Es gibt ja spritzwassergeschützte Kameras. Ratet doch mal, was ich wohl nicht habe. Am Horizont läuft ein dramatisches Gewitter ab und im Vordergrund stehen malerisch Büffel und Nilpferde mit Silberreihern knietief im Schwemmland. Wunderschöne Kontraste. Tanz-Kultur: In einer Lodge wird um 19 Uhr eine Tanzvorführung dargeboten. Ich suche mir frischgeduscht durch das Hotel-Labyrinth meinen Weg zum Aufführungsort. Ich habe mir einen Videoauftrag erteilt und erfülle diesen vom Rand aus - in der ersten Reihe. Alles in allem wird es eine sehr rhythmische Darbietung. Keine Instrumente - nur Stimme, Klatschen, Stampfen, dramatische Mimik und große Gestik. Es sieht nach Spaß aus. Wer hätte gedacht, dass zum Abschluss der Aufführung freiwillige Mittänzer aus dem Publikum gesucht werden? Unter der ersten mir entgegengestreckten Hand des größten Tänzers ducke ich mit weg und täusche eine Ohnmacht vor. Mit dem Gebaren komme ich bei einer kleinen, sehr energischen Lady nicht durch. Sie schnappt lächelnd meine Hand und lässt nicht mehr los. Hm.... sie hat ja keine Ahnung. Es fängt mit einfachem Armeschwenken an und steigert sich zu mehr oder minder komplizierten Schrittkombinationen. Ich werde an den Zeremonienmeister und Einpeitscher abgeben. Ich bin irritiert, ob des Personenwechsels und direkt raus aus dem Takt. Mein Freestyle-Talent ist jetzt gefragt - sehr zur Verwunderung meines Tanzpartners. Humor ist ebenfalls von Vorteil, um diese Darbietung für mich zu einem einigermaßen würdevollen Ende zu bringen. [caption id="attachment_21594" align="alignright" width="570"] Wenn zwei Kulturen aufeinandertreffen[/caption] Kultur: Zusammen mit zwei Stammesangehörigen der San wollen wir durch eine weite, wilde Landschaft im Erongo-Gebirge schlendern. Feuermachen und Spurenlesen steht auf dem Vorführungsplan. Eine Schar Kinder beobachtet uns unter Gekicher - natürlich mit Sicherheitsabstand. Nicht mit mir. Ich fordere die frechste Kleine mit einer pantomimischen Einlage auf, an unserem Walk teilzunehmen. Es schließen sich alle bezaubernden Kinder an. Auf dem Weg suche ich mir drei etwa gleichgroße Steinchen und biete meine quasi nicht vorhandenen Jonglierkünste dar. Das scheinen noch nicht so viele Reisende vorgeführt zu haben. Es wird noch mehr gekichert – nicht mehr ganz so schüchtern. Feuermachen und Spurenlesen? Ach - die Interaktion mit den Mini-San ist für mich viel spannender. Auch ohne Worte kann man sich hervorragend auf das Spiel „Fangen und Werfen“ verständigen. Wobei ich versuche, gezielt jedem Kind einen Stein zuzuwerfen. Als Belohnung werden von den Kindern alle gefangenen Steine gleichzeitig in meine Richtung geworfen. Ein paar kann ich sogar mit einem artistischen Auftritt fangen - sehr zu meiner Freude! Bei der Feuer-mach-Präsentation hocke ich mich abseits in den Hintergrund und zeige der Kindergruppe auf meinem Kameradisplay die von mir bereits gemachten Fotos. Ich tippe auf die abgelichteten, einzelnen Persönchen in den Gruppenbildern und mir werden die Namen leise ins Ohr geflüstert. Alle wollen die Fotos sehen und müssen daher auf Tuchfühlung mit mir gehen. Irgendwann habe ich eine kleine Hand im Nacken, welche unbewusst und trotzdem fasziniert an meinen Haaren nestelt. Das liegt nicht unbedingt an meiner Haarpracht, sondern vielmehr daran, dass San die Haare einfach und sehr kurz tragen. Letztendlich wollen alle mal die Haare der komischen Tante streicheln oder zum Zopf zusammen zupfen. Ich bin genauso fasziniert von den jungen Menschen, wie sie von meinen Haaren. Entdeckungstour: In Swakopmund ist ein Tag der Freizeit gewidmet - dachte ich. Um 7:30 Uhr sitze ich ausgeruht und ohne mir bekanntem Plan für den Tag beim Frühstück. Ich lasse es mir gut gehen. Ein richtiger Tisch und richtige Stühle. Nichts kann zusammengeklappt werden. Fantastisch! So eine Camping-Reise lässt mich vor Freude über Kleinigkeiten - wie ein Bett mit Decke - fast in Tränen ausbrechen. Eine Mitreisende ist schon gestiefelt und bereit für ihren gebuchten Ausflug um 8 Uhr. Ich schlürfe in aller Seelenruhe meinen Kaffee, gucke Löcher in die Luft, frage höflich nach den Tagesplänen der anderen und verneine die Frage, ob ich etwas vorhabe. Ein stattlicher, im Safari-Look gekleideter Mann holt meine Mitreisende ab – es wird in der Lobby diskutiert. Ich verfolge den Prozess interessiert. Es scheint ein Problem zu geben. Logisch. Immer ist irgendetwas. Ich grinse und schlürfe meinen Kaffee. Die Rezeptionistin kommt in den Frühstücksraum und fragt alle anwesenden, wer sich noch für die Tour angemeldet hat. Eine Person fehlt noch. Ich denke mir meinen Teil lächelnd – es hört ja immer jemand nicht richtig zu. Nur sehr langsam kommt mir der Gedanke, dass ich vielleicht dieses fehlende Geschöpf sein könnte. Ist das möglich? Ein kurzes Handzucken meinerseits bei der Interessensabfrage am gestrigen Tag und schon ist der Vertrag geschlossen? Könnte sein? Ich war gestern etwas unkonzentriert auf Grund von genereller Erschöpfung durch Eindrücke und Erlebnisse. Ich bequeme meinen ausgeruhten Körper zur Rezeption um mich als Ersatzkandidat anzubieten. Hm – mein Name steht schon auf der Liste. Komisch. Inventur: Laut Mark Twain ist Reisen tödlich für Vorurteile. Das kann ich bestätigen. Auf dieser Reise habe ich wieder Tribut gezahlt - diesmal in Form eines Vorbehalts. Ich war dem arroganten Irrglauben aufgesessen, dass ich nicht mehr von Reisegruppen überrascht werden kann. Weit gefehlt. So viele unterschiedliche Lebensentwürfe, Herangehensweisen, liebenswerte Eigenarten und persönliche Spezialeffekte habe ich selten in einer Gruppe vereint erlebt. Eine ganz tolle und auch sehr besondere Mixtur. Das Ziel, auf einer Reise, unvergessliche Eindrücke und Erlebnisse zu sammeln vereint uns ja doch irgendwie. Akzeptanz der Verschiedenheit und Humor, lassen persönliche Differenzen - welche in jeder Gruppe auftreten - im Hintergrund verschwinden. Besondere Begegnungen mit phänomenalen Tieren, außergewöhnlichen Menschen und beispiellosem, klare Sternenhimmel springen in den Vordergrund. Offenheit schafft oft Verständnis. Eine Portion Gelassenheit oder Ohrstöpsel helfen natürlich auch. Den Kampf für ordentliche Fingernägel, eine adrette Frisur und saubere Füße habe ich direkt aufgegeben. Auch hier hilft die Akzeptanz des Iss-Halt-So-Zustandes weiter. Die daraus resultierende Freizeit und die weitest gehende Internetlosigkeit habe ich genutzt um mich Gesprächen, dem Staunen oder dem Schreiben zu widmen. Eigentlich wollte ich doch nur Elefanten sehen und habe schon wieder so viel mehr erhalten! Merci beaucoup an alle!
Wilde Welt: Mit dem Truck durch Namibia und Botswana
Die Runde von Namibia über Botswana zu den Victoria Fällen und zurück gehört sicher zu Klassikern für Afrika-Touristen. Trotzdem ist es für jeden Teilnehmer eine neue atemberaubende Erlebnisreise, bei der sich ein Highlight an das andere reiht. Der Truck, der von WORLD INSIGHT markant gekennzeichnet ist, startet in Windhoek und schrubbt fleißig Kilometer, denn die Länder sind deutlich größer, als manch einer glaubt und haben viele Sand- und Schotter-Straßen. Wildbeobachtungen begleiten automatisch jeden Tour-Tag, trotzdem sind natürlich die Jeep-Safaris in den Nationalparks ein Muss für Genießer, Fotojäger & Entdecker. Die (unvollständige) Liste an Erlebnissen unserer Reise sei hier kurz aufgeführt.

Sternenhimmel und hautnahe Tiererlebnisse

Im Moonraker Camp bei Windhoek wird die Nacht mit den Sternen und der angedeuteten Milchstraße eine perfekte Einstimmung, und die Köchinnen strahlen uns bei ihrer Arbeit die ganze Zeit an und haben die afrikanische Fröhlichkeit in sich. Im Symponia Guesthouse gibt es, wie eigentlich bei jeder Übernachtung, einen Pool, den auch eine Gottesanbeterin nutzen möchte. Die tollen Guides Tamite (kann sehr gut Deutsch) und Dino als Fahrer und Universalkraft (kann Englisch, ist super hilfsbereit und umsichtig und das Afrikaans kann man ja zum Teil auch gut verstehen) bereiten von dem Rieseneinkauf zuvor eine gemeinsame Mahlzeit zu, die wie auf der ganzen Tour immer verschiedenartig und lecker sein wird. Die Guides selbst sind Teil des Erfolgsrezeptes! [caption id="attachment_21294" align="alignright" width="570"] Elefantensichtungen am Okovango-Delta[/caption] Dann der Geheimtipp Kaziikini: Ein Zeltlager ohne Umzäunung und am Ende des Okavango-Deltas. Wir werden die Elefanten vermutlich nicht noch einmal so nah um uns haben, wie in der Nacht, als sie lautstark die Wasserleitung kapern, einen ganzen Tank leer saufen & ein kleiner Kerl über die Zeltleine stolpert. Am späten Abend zuvor am Wasserloch erleben wir auch noch eine Büffelmigration mit hunderten Tieren, die vorbeirennen und ein sagenhaftes Stimmungsbild erzeugen. Besser geht es nicht! Dass wir hier auf der Safari auch eine Löwin erblicken, Geier beim Streit um Aas-Reste beobachten und beim Rundflug dutzende Nilpferde in der Flussbiegung und fliehende Giraffen sehen, sind da ‚nur‘ noch i-Tüpfelchen. An der Elephant Sands Lodge sehen die großen ‚Wüstenschiffe‘ fast wie eine Fotomontage aus, vorn der Pool, hinten die Lodges und dazwischen planschende Bullen und Leitkühe mit ihren Kälbern. Danach geht ein Fußmarsch zu unseren Quartieren in den Sundowner hinein an Bienenfressern und Teufelskralle vorbei. Und wir sind noch nicht einmal eine Woche unterwegs.

Safari im Chobe und Adrenalin an den Victoria Fällen

Von der Kwalape Safari Lodge aus geht ein Ausflug mit dem Boot in den Chobe NP, für mich im Nachgang sogar der schönste Nationalpark, mit einer vielfältigen Tierwelt am Fluss und den fast schwimmenden Wiesenflächen. Ein Traumblick jagt den Nächsten. Krokodile, Antilopen, Zebras, Warzenschweine, Gnus, Büffel, Elefanten und Flusspferde, reichlich Vögel, ein Sonnenuntergang. Am Abend eine Tanzvorführung, am nächsten Tag der Ausflug zu den Victoria Fällen. Kurze (schnell trocknende) Klamotten reichen, nass wird man sowieso. Die Kamera braucht etwas Schutz und ausprobieren musste ich unbedingt das Abseilen als neuere Attraktion nahe der bekannten Bungee-Sprung-Grenzübergangs-Brücke. Yeaahhh!   [caption id="attachment_21303" align="aligncenter" width="745"] Jede Menge Adrenalin beim Abseilen bei den Victoria-Fällen[/caption]   Danach gibt es im 3-Monkeys leckere Krokodil-Sticks, während sich ein Teil der Gruppe die Wasserfälle noch aus der Luft anschaut. Und unsere Tour-T-Shirts gibt es hier auch, sie sehen echt cool aus! Die nächsten Tage bringen weitere Safaris, Zelte (Sharwimbo River Camp) oder Lodges (Shakawe River Lodge), mehrfache Grenzüberschritte, herzliche Erfahrungen mit dem Spenden der bei Mahlzeiten nicht verbrauchten Lebensmittel (und ergänzend nicht benötigte Kleidung, Kulis, auch Süßigkeiten oder andere Mitbringsel) an Kinder, die gerade Mittagspause von der Schule haben oder mit einer engagierten Lehrerin unter einem Baum als Vorschule spielen und singen. Eine Einbaum-Fahrt mit von den Bootsführern gebastelten Lotusblumen-Schmuck um den Hals, Markttreiben und das Ausprobieren von getrockneten Mopane-Raupen - und im Roys Camp kurz vor Grootfontein, einen Spielplatz mit Affenschaukel, um sich ein wenig wie Tarzan zu fühlen. (-: Tamite und Dino beschließen, uns mit kleinem Umweg auch den weltgrößten Meteoriten in Hoba zu zeigen, eine nette Anlage mit Sträuchern und blühenden Pflanzen. Auch mein Geocache-Hobby kann hier mal wieder nebenbei mit befriedigt werden. Danach geht es zum Etosha Park.

Wilde Begegnungen im Etosha Park

Der Park hat einige tolle Lodges am Anfang, Ende und in der Mitte des Parks. Wir zelten im Halali in der Mitte, was sich als Volltreffer erweist. Auf der Nachmittags-Safari sehen wir gleich zu Beginn einen Leoparden. Klasse! Ich will nicht die große Anzahl verschiedener Tiere aufzählen, die wir dort an 2 Tagen sahen, aber heraus ragte vielleicht am Ende der Safari die 7-köpfige Gruppe der Löwendamen, die uns etwas skeptisch, aber dann doch gelangweilt anschaute. Abends schließlich im Camp angekommen, ist das beleuchtete Wasserloch spektakulär. Nashörner geben sich mit Sonnenuntergang nacheinander die Klinke in die Hand. Wir sehen mehr als 15 Exemplare von ihnen! Dort eine Stunde nur zu sitzen und den Tieren einfach nur zuzuschauen ist einmalig, aufregend und beruhigend zugleich. Neben den Spitzmaulnashörnern kommen auch andere Säugetiere, unter anderem eine Hyäne und ein mächtiger, weißer Wüstenelefant vorbei. Am Tage auf einem Nebenweg scheinen uns 10 Strauße die Straße versperren zu wollen. Der König der Tiere schaut eher der vorbeilaufenden Hyäne als uns nach, obwohl wir nur wenige Meter von ihm entfernt stehen. Ein Oryx, allein in der Salzpfannensenke, oder eine fliegende Gabelracke sehen einfach fantastisch aus. Dass wir im Etosha gar einen Pavian sehen, verwundert die Guides total, weil sie das auch nicht kannten. Raus aus Etosha, Stopp in Outjo. Mittlerweile ist die 2. Woche um und nun im Erongo-Gebirge (Erongo Rocks - Farmhouse & Camping) werden uns auf einer moderaten Bergwanderung Felsmalereien gezeigt. Mir imponiert ein Handybild vom Tourguide, wo mit modernster Technik diese Wandbilder verstärkt als Schichten mehrerer Zeichnungen übereinander dargestellt werden können. Im Living Museum der San kann man neben dem Nomadenleben besonders die natürliche Neugier und Unbekümmertheit der Kinder erleben. Danach fahren wir auch an Tamites Heimatdorf nahe der Spitzkoppe vorbei und sehen ‚seine‘ halbfertige Kirche, die er mit Freunden und Verwandten schrittweise fertig bauen möchte. Es ist beeindruckend, solche Gedankenpläne zu hören, an einem Ort, wo langfristige Projekte noch viel mehr Durchhaltevermögen benötigen als bei uns zu Hause.

Küstenzauber und Wüstenabenteuer

Schließlich steuern wir auf Swakopmund zu, wo wir einen freien Tag haben. Es war schon bisher immer wieder deutscher Einfluss sichtbar, aber hier steigert sich das noch mächtig. Zur Abwechslung mal ein gemütlicher Stadtrundgang, kräftige Wellen, die an die Mole klatschen, Salzluft und in „The Tug“ natürlich Fisch zum Dinner. Auch die Kristall-Galerie ist ein Muss, gewaltige Quarze und Ausstellungsstücke. Der Stollen am Eingang mit eingearbeiteten Kristallen ist besonders sehenswert. Das kleine Schlangenmuseum in der Innenstadt ist was für Liebhaber, ich fand es klasse. Als zusätzlichen Ausflug wählen wir eine Katamaranfahrt von Walvis Bay zur Robben-Sandbank. Teresa als Tourbegleiterin ist ein Unikum, diese Fröhlichkeit ist einmalig. Die Robben und Möwen (Pelikane hatten bei uns gerade keine Lust) lassen sich auf dem Boot mit Fischen füttern. Mit Likör, Austern, Sekt und leckeren Häppchen bekommen wir auch unsere ‚Vorzugsbehandlung‘, wofür es sich total gelohnt hat 1200 NAD pro Person (ca. 60 €) auszugeben. Für Wale ist es nicht mehr die richtige Jahreszeit, aber Delfine begleiten uns ein Stück. [caption id="attachment_21299" align="alignleft" width="570"] Rosa Glück erwartete Volker am Walvis Bay.[/caption] Am Ende der Walvis Bay ist eine Lagune, wo man viele Flamingos sehen kann. Schon mal über 1000 auf einem Fleck erlebt? Wieder fantastisch. Nun noch zum Namib Naukluft NP. Sanddünen, Wüstenlandschaft und Bergkämme als Kulisse live erleben. Überraschend bei den wenigen Gehöften unterwegs – eine Jurte, ein bunt bemaltes Farmerhaus und in Solitaire der ‚Oldtimer-Friedhof‘ bei „Mc Gregor's Bakery“. Überholen wir doch unterwegs im ‚großen Nichts‘ nahe des Wendekreis-Schilds „Tropic of Capricorn“ einen Radfahrer mit Packtaschen, der ist noch verrückter als ich im Leben! Das letzte Zeltlager, direkt vor dem Eingang zum Nationalpark, die ja immer nur in etwa von 7 bis 19 Uhr geöffnet haben, beschert uns Vollmond, wieder einen Pool, mitten in der Wüste, und: Ich hatte schon die ganze Tour eine Wildkamera mit, die ich nachts immer in Zeltnähe irgendwo postierte, die mit Infrarot und Bewegungsmelder umherschleichende Gäste einfangen sollte. Hier schnappt die Fotofalle beim Schakal am schönsten zu.

Sossusvlei, Windhoek und ein spektakulärer Abschied

Sossusvlei, die großen Sanddünen mit den bekannten Dünen „Dune 45“ und „Big Daddy“. Klar waren wir dort, klar bin ich auf beide hochgestiegen, Lichtspiele im Sonnenaufgang – ein Motiv schöner als das andere, wie im Gebirge die Hügelketten. Es ist nur Sand, aber es ist unbeschreiblich ergreifend, trotz 35 Grad. Nach uns war vermutlich keiner mehr am Tag ganz oben (11:15) und ja, auch den Gecko von den „Little Five“ der Wüste habe ich beim Abstieg zum Deadvlei unten entdeckt. Wir schauen noch in den Sesriem Canyon und mit Amarula und Hintergrundkulisse stößt die Gruppe auf den Ausklang der Reise gemeinsam an. [caption id="attachment_21297" align="aligncenter" width="745"] Unbeschreiblich ergreifend![/caption] Der Rückweg nach Windhoek hält – neben dem Stopp in „Conny’s Coffee Shop“ kurz davor – noch die Reifenpanne bereit. Schon mal einen 120 kg Reifen bei verdreckt festsitzenden Muttern abmontiert und zu dritt mit Fahrer und Guide hinten an den Truck gewuchtet? Wir sahen aus ‚wie die Schweine‘. Im „Capbon Guesthouse“ in der Hauptstadt konnte man ja wieder ins kühle Nass springen. Windhoek wäre eher schnell erzählt, die Friedenskirche, die Behausungen am Stadtrand mit dem Großteil der Bevölkerung, wäre da nicht noch der Abschiedsabend in „Joe’s Beer House gewesen“. Uriges Objekt, wie überall, mit Stacheldrahtwand umzäunt, mit ‚Wilhelm-Pieck-Straße‘, tausenderlei Farmerkram und Raritäten sowie Tiertrophäen an der Wand. Als Gericht war das Bushman Sosatie mit einem Spieß mit Kudu, Oryx, Springbock und Zebra ein Muss. Für uns Westtouristen extrem günstig. Hier treffen sich vermutlich alle Reisegruppen und trotzdem ist es spektakulär. Tja, 3 Powerwochen ‚not for sissies‘ werden lange nachhallen und ich bin dankbar für die Möglichkeit, solche besonderen Reisen erleben zu dürfen, mit einer super funktionierenden Organisation durch WORLD INSIGHT und unseren beiden Tourguides Tamite und Dino. Mit faszinierenden Landschaften, einer sagenhaften Tierwelt, einfachen freundlichen Menschen und mit einer sehr harmonischen Reisegruppe!  
Zwischen Wildlife und Wüste: Faszination Namibia
Was macht man sich im Vorfeld der Reise alles so an Gedanken! Wie ist der Ablauf geplant? Wer sind die Mitreisenden? Habe ich die richtige Kleidung dabei? Bin ich ausreichend geimpft? Und so weiter… Vorab: Alle unsere Erwartungen haben sich mehr als erfüllt. Sicherlich hat Frank, unser kompetenter World Insight-Reiseleiter und gleichzeitig auch Busfahrer, einen großen Anteil an dem Erfolg der Reise. Jeder Tag war erlebnisreich. Frank hat uns mit seinem Insider-Knowhow informiert, angeregt unterhalten und gab uns wertvolle Tipps. Dazu passte auch, dass wir als Gruppe mit 14 Individuen gut miteinander harmoniert haben. Sicherlich war auch die Gruppen-größe von 14 Personen ideal. Jeder hatte seinen Sitz im Bus gefunden und das Ein- und Aussteigen ging schnell und diszipliniert vonstatten. Nach dem ruhigen Nachtflug mit Discover Airbus A300-330 kamen wir am Sonntag gegen 8 Uhr morgens an. Es gab keine Zeitverschiebung zwischen Deutschland und Namibia.

Auf nach Windhoek!

Nach den Einreiseformalitäten hat uns Frank beim Ausgang herzlich empfangen. Obwohl noch zwei Mitreisende aus der Schweiz gefehlt haben – mehr dazu später – , ging es zuerst in Richtung Windhoek in einen großen Spar-Supermarkt, um uns mit dem Nötigsten, vor allem genügend Wasser, einzudecken. Unser erstes Ziel war die ca. 280 km entfernte Anib Kalahari Lodge in der Nähe von Marienthal. Hinter der Stadt Rehoboth passierten wir den Wendekreis des Steinbocks, fuhren von den Tropen in die Subtropen. Was zur Folge hatte, dass die Sonne jetzt im Norden stand. Wir blieben meistens zwei Nächte in einer Lodge, was auch ein Entscheidungskriterium für diese Reise war. Nach der Ankunft in Anib Kalahari konnten wir uns akklimatisieren. Abends ging es zum gemeinsamen Dinner auf Basis eines Büfetts mit köstlichen Speisen. Unsere Gruppe saß gemeinsam an einem langen Tisch. Das war in jeder Lodge so und hat die Kommunikation gefördert und die Gemeinschaft gestärkt.

Die wilde Welt Namibias erkunden

[caption id="attachment_21313" align="alignleft" width="570"] Wanderungen durch die Wüste standen auf dem Reiseplan.[/caption] Am Vormittag des zweiten Tages starteten wir unsere erste Wanderung auf einem Trail um die Lodge. Am Nachmittag haben wir mit den Rangern im offenen Jeep die Gegend der Kalahari erkundet und viele Tiere, vor allem Springböcke und Antilopen gesichtet. Abschluss war ein gemeinsamer Treff auf eine Anhöhe einer roten Sanddüne zum Sundowner-Umtrunk. Morgens ging es nach dem Frühstück um halb neun weiter zum nächsten Ziel; die Namib Naukluft Lodge in der Namib Wüste. Mit Zwischenstopp in Solitäre, dem zentralen Treffpunkt an der C14 zum Tanken, Apfelkuchen Essen und Sonstigem. Nach der Ankunft in der Lodge starteten wir gegen halb fünf eine Wanderung um den Berg. Unser Zimmer hatte von der Terrasse aus einen fantastischen Blick in die weite Ebene des Namib National Park. Am Abend wurde im Außenbereich Wild gegrillt. Dazu gab es leckere Vor- und Nachspeisen. Schon um halb sieben ging es los zur Fahrt in die roten Sanddünen von Sossusvlei, damit wir bei Sonnenaufgang die Schattierungen der Erde gut sehen und der Aufstieg nicht zu heiß würde. Um an den Parkplatz zu den Dünen und dem Deadvlei der 8000 Jahre alten abgestorbenen Bäume zu kommen, mussten wir auf spezielle 4x4 Fahrzeuge umsteigen. Selbst unser Traktor mit Anhänger hatte Schwierigkeiten, sich durch den Sand zu manövrieren. Auf der Rückfahrt tätigen wir einen Abstieg in den Sessriem Canyon. Hier hat sich der Fluss über tausend Jahre in den Kalksandstein eingegraben.

Wüstenabenteuer & Himba-Bekanntschaften

Am folgenden Morgen ging es sehr früh nach Swakopmund und damit auch wieder zurück von den Subtropen in die Tropen. Viele Gebäude erinnerten noch an die deutsche Kolonialzeit.  Wir haben uns am zweiten Tag für die Bootstour mit dem Katamaran in der Lagune in Walvis Bay entschieden, um Robben, Pelikane und Delfine zu sehen. Der gesamte Ausflug und unser Transport von und zum Hotel lief perfekt ab.  Alternativ gab es die Möglichkeit eines zweistündigen Rundfluges über die Wüstenlandschaft der Namib und der Skelettküste. Als nächstes ging es Richtung Norden, zuerst am Atlantik entlang bis Henties Bay und dann ins Landesinnere zur großen Spitzkoppe, einer rötlichen Felsformation. Damit die Fahrt in den Etosha-Nationalpark nicht so lange dauerte, gab es auf halber Strecke eine Übernachtung in Omaruru.  Auf der Weiterfahrt besuchten wir ein Dorf des Stammes der Himba-Ureinwohner.  Hier konnten wir von den Himbas selbstgefertigte Souvenirs kaufen.

Tierische Abenteuer & Traditionen

In Etosha angekommen, übernachteten wir außerhalb des Nationalparks am Andersson Gate in der Eldorado Lodge.   [caption id="attachment_21311" align="aligncenter" width="745"] Jede Menge Wildtiere warteten im Etosha-Nationalpark.[/caption]   Den Etosha-Nationalpark erreichten wir mit dem Bus. Das hatte einen Vorteil: Die Sitzhöhe erlaubte uns besser zu sehen als in den flachen und offenen Jeeps. Wir hatten Glück und sahen neben einem Rhino auch Löwen, Geparden, Zebras, Springböcke, Giraffen, Elefanten, Elen- und Oryx-Antilopen, Sträuße und zahlreiche andere Fauna. Am Etosha Lookout durften wir kurz aussteigen und den Rand der weitläufigen Pan betreten, ein ausgetrockneter See. Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch der ehemaligen finnischen Mission in Nakambale in der Nähe von Ondongwa. Hier kommen nur sehr wenige Touristen hin. Wir wohnten in einem Luxuszeltdorf. Meggi, die Leiterin, die uns immer mit „FAMILI E“ ansprach, begleitete uns in ein San Dorf, wo uns die Herstellung von Mehl durch Hirse demonstriert wurde. Der Rückweg führte uns an einen Fußballplatz entlang, wo gerade die Jugendliche trainierten. Meggi wurde von den Jungs angefragt, ob wir ihnen einen Fußball spendieren könnten. Wir sammelten spontan auf der Rückfahrt das notwendige Geld. Damit kann Frank einen Lederfußball in Windhoek kaufen, den er beim nächsten Besuch dort übergeben kann. Es ging weiter südwärts, entlang der asphaltierten B2 in Richtung Windhoek. Auf der Strecke machten wir Halt in einer jungen Weinfarm und kosteten deren Weine. Wir übernachteten in der Nähe von Otavi in der schönen Gabus Game Ranch mit eigenem Wildbestand, die in 4. Generation von Familie Kuel betrieben wird. Schade, dass wir bereits am nächsten Morgen abreisen mussten. In Windhoek angekommen, besuchten wir am Abend das bekannte Joes Beerhouse. Eine Stadtrundfahrt der Sehenswürdigkeiten von Windhoek und Besuch des Craft-Centers in der alten Brauerei rundete das Programm am Folgetag ab. Unsere Reise neigte sich dem Ende zu: Wir übernachteten die letzte Nacht in der weitläufigen Midgard Ranch in den Otjihavera-Bergen, die an Luxus noch einmal alles Bisherige getoppt hat. Auf der letzten Fahrt zum Airport hatten wir Glück: Wir begegneten fünf Giraffen am Wegesrand. Am Airport angekommen, wurden wir von Frank im Terminal offiziell verabschiedet.

Auf ein Wiedersehen!

Fazit: Wie schon am Anfang erwähnt, wurden unsere Erwartungen mehr als erfüllt. Es gehört sicherlich auch etwas Glück dazu, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Inwieweit ein Veranstalter seinen eigenen Qualitätsanspruch und Leistungsfähigkeit gerecht wird, zeigt sich immer erst bei Herausforderungen und in Problemfällen. Bei einer Sonderfahrt und dem Zubringen der Schweizer am ersten Tag zur Gruppe sowie dem Auffinden eines verlorenen Rucksackes mit Reisepass an einer Tankstelle hat das World Insight-Team professionelle Arbeit geleistet. An dieser hatte Frank mit seinem hohen Engagement einen großen Anteil. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen mit den netten Menschen und der Flora und Fauna im wundervollen Namibia. Danke an alle. Unsere Empfehlung: Man muss es selbst erlebt haben.
Zwischen Kaukasus und Kaspischem Meer – Erlebnisreiches Aserbaidschan
Ein paar grundlegende Bemerkungen: Wenn man an den Kaukasus denkt, dann fallen einem zunächst die Länder Georgien und Ar­menien ein, die in historischer und kultureller Hinsicht schon seit jeher eine starke Affinität zu Europa aufweisen. Beide Staaten gelten als Wiegen des Christentums mit überwältigender Landschaft und einzigartigen Bauwerken. Aserbaidschan kann als die anderen beiden Länder in vielerlei Hinsicht ergänzender Teil einer Art kaukasischer Triade verstanden werden. Wir hat­ten vor diesem Hintergrund schon frühzeitig die Entscheidung getroffen, die drei genann­ten Länder im Rahmen abgegrenzter, aber in jeder Hinsicht doch recht ausführlicher Reisen kennenzulernen: Auf Georgien (im [caption id="attachment_21261" align="alignright" width="235"] Reiseleiter Gurban sorgt für gute Stimmung.[/caption] April 2023) und Armenien (September/Oktober 2023) ging es diesmal eben nach Aserbaidschan und wir kön­nen nur allen an der Kaukasus-Region Inte­ressierten dazu raten, es uns gleichzutun:  Man wird nicht nur fünf Tage lang, sondern zwei intensive Wochen an Erfahrungen und Eindrü­cken belohnt und nach der Rückkehr ein unver­gessliches und gleichzeitig äußerst differen­ziertes Bild der gesamten Region erhalten haben. Wir haben also ganz bewusst genau diese Reise gebucht, um ein wenig mehr von der spe­ziellen Kultur und dem Leben der Menschen kennenzulernen. In diesem Sinn wa­ren die Reise­route, die Schwerpunktsetzung, die Organi­sation, besonders jedoch die ange­nehme, enga­gier­te und äußerst kompetente Betreuung durch unseren Reiseführer Gurban Alaskarov na­hezu perfekt. Seine fürsorgliche Art, sehr oft für ein Mittagessen in Form eines schmack­haften Picknicks zu sorgen, wird uns in Erinnerung bleiben. Gurban ist übrigens ausgezeich­ne­ter Mu­siker, weshalb uns nachfolgenden Reisenden zu empfehlen ist, nach herumlie­genden Saitenin­strumenten Ausschau zu halten und sie ihm in die Hand zu drücken. Es lohnt sich…! Für das Gelingen einer Reise sehr wichtig sind vor allem auch die Mitreisenden: Diesbezüglich hat alles bestens funktioniert und jede(r) Einzelne hat dazu beigetragen, eine für alle Teilneh­merInnen angenehme Atmosphäre zu schaffen...! Was ist das Besondere an dieser Reise nach Aserbaidschan…? Meiner Meinung nach sind die besuchten Orte, Regionen und Sehenswürdigkeiten in einem sehr ausgewogenen Verhältnis zueinander ausgewählt worden, sodass man nicht nur einen hervorragenden Eindruck von den allgemeinen Charakteristika dieses Landes gewinnt, son­dern auch einige lokale Besonderheiten zu schätzen lernt. Der Umfang des Gesehenen und Erlebten ist jedenfalls so groß, dass man in einem kurzen Bericht gar nicht auf alle Attraktio­nen und Höhepunkte dieser Reise eingehen kann. Aus diesem Grund möchten wir vor allem auf jene besonderen Erinnerungen verweisen, die uns sehr überrascht haben und auf die wir zukünf­tige Reisende gerne aufmerksam machen möchten.

Der erste Teil der Reise: Von Baku nach Sheki…

[caption id="attachment_21276" align="alignleft" width="387"] Baku überrascht mit einzigartiger Kultur.[/caption] Es war von Vorteil, die Stadt Baku in zwei Etappen kennenzulernen: Einmal in ihren Grundzü­gen und wesentlichsten Sehenswürdigkeiten in teil­weise auf Grund des gerade überstande­nen Nacht­flugs nicht ganz ausgeschlafenem Zustand. Ein andermal im Rahmen selbst zu gestaltender Freizeit im Sinne einer Vertiefung besonderer Interessen kurz vor der Heimreise. Die Stadt ist so vielfältig in ihren frühzeitlichen und mittelal­terlichen Elementen, dem bedeut­samen Bezirk mit Bauten aus der Gründerzeit zu Ende des 19. Jahr­hunderts sowie der zum Teil futuristischen Architektur der Gegenwart… Ganz wichtig war zunächst der Blick von oben, vom beeindruckenden Highland Park, um die Stadt in ihrer Totalität, aber auch recht deutlichen Gliederung wahrzunehmen: Die von einer Mauer umgebene, mittelalterliche Altstadt und unmittelbar daneben die sehr großzügig an­gelegten Geschäfts- und Wohnviertel mit zum Teil sehr breit angelegten Boulevards, auf de­nen einmal jährlich sogar ein Formel 1 – Grand Prix genug Platz findet. Der Orientierung dient zunächst ein Spaziergang über das Kopfsteinpflaster der engen Gassen, vorbei an ehemaligen Karawansereien, kleinen Moscheen, aber auch an den zu Recht bekanntesten Se­henswürdig­keiten der Stadt, nämlich den Palast des Schahs von Schirvan und dem geheim­nis­vollen Mäd­chenturm. Der moderne Kontrapunkt dieser Eindrücke ist ein Besuch des nicht nur architekto­nisch überaus interessanten Kulturzentrums Heydar Aliyev, errichtet von Zaha Hadid. [caption id="attachment_21283" align="alignright" width="375"] Eine Stadt wie aus dem Bilderbuch: Lahij.[/caption] Ganz im Bewusstsein, noch einmal in diese Stadt zurückzukehren und die Besichtigung später fortzuse­tzen, führt uns schon der nächste Tag ins Gebirge, in das uralte, kleine, aber äußerst maleri­sche Handwerkerstädtchen Lahij. Spätestens an diesem Ort lernt man eine Besonder­heit Aser­baidschans kennen: Diese Nation hat viele verschiedene ethnische, sprachliche und kulturelle Wurzeln. Ein Teil der Bevölkerung dieser Gegend, sind Taten, die vor Jahrhunderten von Persien kommend sich hier angesiedelt haben. Lahij wirkt mit seinen gepflasterten Gas­sen, Höfen und alten Häusern wie eine Stadt aus dem Bilderbuch und die Zeit wirkt wie ste­hengeblieben. Der nächste Höhepunkt der Reise folgt schon am nächsten Tag und vermittelt ein wenig Ge­schichtsunterricht: Man ist plötzlich mit einem etwas anderen Albanien konfrontiert, als man es vom Balkan gewohnt ist. Es gibt nämlich ein längst untergegangenes, antikes Königreich gleichen Namens, dessen Hauptstadt, einst sowohl Handelszentrum als auch Bi­schofssitz, sich unweit des heutigen Qabala befunden hat. Heute staunt man über die noch erhaltenen, gi­gantischen Stadttore und Mauern, die sich über mehrere, zum Teil archäolo­gisch noch gar nicht untersuchten Stadtteile erstreckt. Unser nächstes Ziel ist Sheki, erneut eine Stadt, die viel älter ist, als jene in Euro­pa und voll mit großartigen Sehenswürdigkeiten: Der Palast des ehemaligen Khans, von außen eher un­scheinbar, zeigt eine prächtige Innenausstattung mit dekorativ-bunten Fresken und wunder­baren Glasfenstern. Eindrucksvoll sind die Größe und die mächtige Bau­art der wunderschön restaurierten Karawansereien sowie die Vielfalt der am Markt angebote­nen Sortiments an Obst und Gemüse. Spätestens beim Besuch des oberhalb von Sheki gelegenen Bergdorfs Kish wird uns erneut das christliche Erbe der Gegend bewusst: Die kleine Dorfkirche St. Elisæus geht auf eine Grün­­dung im 1.Jhdt. zurück und präsentiert in einem kleinen Museum sehr interessante hi­sto­rische Artefakte und sakrale Gegenstände. Wenig später genießen wir einen kurzen Spa­ziergang zur Georgskirche von Kurmuk unweit der georgischen Grenze, von der man eine großartige Fernsicht hat.  

Der zweite Teil der Reise: Von Sheki in den Süden nach Lankaran…

Wir begeben uns nun an den Südrand jener großen Ebene, die zwischen den Ausläufern des Großen und des Kleinen Kaukasus gelegen ist. Wir erreichen Ganja und genießen zur Ab­wechslung wieder das Flair einer Großstadt. Besonders beeindruckt uns die über einem Mau­soleum erbaute, architektonisch sehr reizvolle und stimmungsvolle Imamzadeh-Moschee. Reisen lebt von Überraschungen und vor allem auch solchen, auf die man vorbereitet scheint. Der Besuch in Göygöl, dem früheren Helenendorf, konfrontiert uns mit der Geschichte ehe­maliger deutscher Siedler und den vielen Spuren, die aus dieser Zeit noch vorhanden sind. Die Anlage der Straßen, vor allem jedoch so manche Gebäude mit ihren zum Teil noch erhal­tenen, originalen Inneneinrichtungen, vermitteln ein Bild wie vor hundert Jahren: Migranten aus Schwaben, die es in Aserbaidschan zu einem gewissen Wohlstand gebracht haben, unter Stalin jedoch vertrieben wurden. Eine lange Fahrt bringt uns nun in eine völlig andere Gegend nahe der iranischen Grenze. Lankaran ist eine hübsche, kleine Stadt am Kaspischen Meer, im Zentrum eines landwirt­schaft­­lich sehr fruchtbaren Gebiets. Auch hier treffen wir auf eine sprachliche und ethnische Min­derheit, die sogenannten Talyschen, die im 18. Jahrhundert vorübergehend sogar einen un­abhängigen Staat gegründet hatten. Eine besondere Attraktion dieser Gegend sind die „bren­nenden“ Quellen und Brunnen, wo sich das Wasser auf Grund seines Gehalts an Methan leicht ent­zünden lässt. Der Höhepunkt dieses Teils unserer Reise ist jedoch der Hirkan – Nationalpark nahe der irani­schen Grenze, der uns einen Eindruck davon vermittelt, wie unser Mittelgebirge als Folge des Klima­wan­dels in ein paar Jahrzehnten bestmöglich aussehen könnte: Ein lichter, artenreicher Laub­wald mit hoher Biodiversität, bestehend aus Eichen, Hainbuchen und anderen trocken­heitsre­sistenten und dem jeweiligen Standort angepassten Baumarten. [caption id="attachment_21287" align="aligncenter" width="2560"] Der hirkanische Wald ist UNESCO-Weltkulturerbe.[/caption]

Der dritte Teil der Reise: Zurück in den Norden, hinauf in die Berge und ein letzter Blick auf Baku…

Die nächste Etappe führt uns zu dem in Ufernähe des Kaspischen Meers gelegenen Shirvan – Nationalpark und wieder müssen wir angesichts der dort vorkommenden Fauna an unsere Gegenwart und Zukunft denken: Es ist nämlich kaum möglich, ein Tier zu fotografieren, ohne gleich­zeitig einen Bohrturm oder eine andere Installation des Erdölzeitalters aufs Bild zu be­kommen. Der allgegenwärtige, weltweite Energiehunger und der attraktive Rohstoff­reichtum von Aser­baidschan lassen gegenwärtig noch nicht erkennen, wie es mit unserer Wachstums­ökonomie in Zukunft weitergehen wird. Da ist das nächste Reiseziel eine willkommene Abwechslung: Die Stadt Quba ist nämlich Aus­gangs­punkt gleich mehrerer Attraktionen. Zunächst geht es durch atemberaubende Land­schaften auf engen Straßen hinauf ins Hochgebirge. Das Dorf Khinalug liegt auf einer Seehö­he von rund 2200 m, stammt aus prähistorischer Zeit und war ursprünglich – wie könnte es an­ders sein – zum größten Teil von einer sprachlichen und ethnischen Minderheit bewohnt. Das kleine, von der lokalen Bevölkerung eingerichtete Museum gibt einen guten Einblick in die Besonderheiten dieses Orts. Ein weiterer Besuch führt uns ins Dorf Kriz, wo wir erfahren, auf welche Weise man in dieser extremen Lage wirtschaftlich überleben kann. Zurück in Quba wartet auf uns die nächste Überraschung: Der Stadtteil Qırmızı Qəsəbə ist eine Siedlung der sogenannten Bergjuden, die dem Ruf, eines der letzten Shtetl zu bilden, gerecht werden. Der Ort wirkt zwar verlassen, doch wird auch neu gebaut und es herrscht offen­sichtlich auch kein Mangel an Finanzierungen, sei es von Seiten mancher russischer Oli­garchen oder anderer Geldgeber. Der beeindruckende Friedhof zeigt die Verbundenheit des abge­wan­­derten Teils der Bevölkerung und das moderne Museum ist aus touristischer Per­spektive ein absolutes Must-see. Die letzte Etappe unserer Reise konfrontiert uns mit einer Reihe starker Argumente, warum man Aserbaidschan unbedingt kennenlernen sollte: Die Schlammvulkane und vor allem die steinzeitlichen Fels­zeichnun­gen von Gobustan, das übrigens über ein ganz ausgezeichnetes Museum verfügt, sind einzigartige Attraktionen. Dasselbe gilt für die Sehenswürdigkeiten auf der Halbinsel Absheron, nämlich die seit dem Altertum brennende Erde Yanar Dag und vor allem der nachgebaute Feuertempel Ateschgah samt seinem sehr anschaulichen Museum. Der letzte Reisetag in Baku wird einem zu kurz, um alle noch bestehenden Besichtigungsplä­ne und Interessen zu berücksichtigen. Ein spezieller Tipp ist die vorzügliche Küche: Fischlieb­habern wird dringend empfohlen, Stör zu kosten, am besten in pikanter Granatapfelsauce…!
Mongolei unvergessen: Ein Abenteuer inmitten unermesslicher Weite
Ganz am Anfang erfolgt gleich ein großes Danke für die hervorragende Organisation inkl. 1. Klasse Bahn An- und Abreise und für unsere großartige Reiseleiterin „Ama“. „Ama“ war unserer Gruppe eine außergewöhnlich tolle, liebe, bescheidene, hilfsbereite, gebildete, sanftmütige, geduldige und erfahrene Reiseleiterin. Sie gab jedem von uns das Gefühl, jederzeit sicher aufgehoben und willkommen zu sein! Eine Lobeshymne an die mongolische Tierwelt [caption id="attachment_21192" align="alignright" width="250"] In Ulaanbataar findet man zahlreiche Kontraste. Hier: alt neben neu.[/caption] Die Mongolei ist ein sehr beeindruckendes, riesengroßes und, abgesehen von der Hauptstadt Ulaanbataar, von Menschen dünn besiedeltes Land. Als leidenschaftliche Großtiertierärztin war ich ganz besonders von den freilebenden, grasfressenden Haustieren begeistert. Zwischen den kleinen Wiederkäuern wie Schafen und Ziegen grasten große Wiederkäuer wie Rinder, Yaks, Kamele und natürlich Pferde. Auf die typischen mongolischen Pferde muss ich eine Lobeshymne anstimmen. Mit ihrem perfekten Exterieur sind sie außergewöhnlich gesunde, ausdauernde, freundliche, leistungsbereite, willige und sehr fleißige Geschöpfe. Ich liebe diese Tiere. In der Mongolei werden menschliche Behausungen eingezäunt und im Gegensatz dazu sind die grasfressenden Haustiere omnipräsent und völlig frei. Ihre Besitzer sind Nomadenfamilien die, abhängig von der Weidesituation, mehrmals im Jahr samt ihren Jurten ihren Haustieren nachfolgen. Herdenschutzhunde in ihrem Element [caption id="attachment_21194" align="alignleft" width="297"] Unverzichtbar bei den Jurtenansammlungen: der Herdenschutzhund[/caption] Zu diesen Jurtenansammlungen gehörten immer auch, offensichtlich typische, Herdenschutzhunde. Wie ich soeben nachgelesen habe, sind es sogenannte Bankhars, mongolische Mastiffs. Wenn wir mit unseren russischen, sehr geländetauglichen, Bussen an einsamen Jurten vorbeifuhren, konnten wir den Wachinstinkt dieser Hunde ehrfürchtig beobachten. Dann liefen sie zähnefletschend und laut bellend den Bussen entgegen und nebenher. Als wir „unsere“ vier Nomadenfamilien besuchten und wegen Regens zweimal vor Ort übernachten durften, akzeptierten uns diese klugen Hunde aber sofort als zu den Jurten zugehörig. Es war faszinierend, diese instinktsicheren und besonderen Hunde zu beobachten. Tagsüber hielten sie sich sehr unauffällig, fast schläfrig, am Nomadengelände auf. In der Nacht jedoch konnten wir alle die Verwandlung in laut bellende, beschützend patrouillierende Wachhunde mitverfolgen. Hunde aus weiter entfernten menschlichen Behausungen schlossen sich zu schlagkräftigen, sehr bellfreudigen Truppen zusammen und beschützten dadurch Nacht für Nacht Menschen und ihre Haustiere. Dort, wo Wölfe vermehrt eine Gefahr für die weidenden Haustiere darstellten, das ist vor allem in den Bergen der Fall, werden kleine Wiederkäuer abends in sogenannte Nachtpferche getrieben. Dort konnten sie, zusätzlich geschützt durch Bankharts, eine sichere und geruhsame Nacht verbringen. Bei unseren Wanderungen wurden wir auch von einem besonders „reiselustigen Rüden“ [caption id="attachment_21201" align="alignright" width="410"] Nachtpferche bieten den Tieren Schutz.[/caption] begleitet. Dieser fröhliche vierbeinige Geselle hatte großen Spaß dabei, uns Menschen tagsüber zu begleiten. Die mongolische Kultur hautnah Unsere Gastnomadenfamilie schlachtete, uns zu Ehren, ein Schaf auf traditionelle Art und Weise. Bei der Zubereitung des leckeren Eintopfes durften wir dabei sein und genossen die Gastfreundschaft in fröhlicher Runde. Apropos Essen, das mongolische Essen ist extrem fleischlastig. Unsere mitreisenden Köche waren aber international erfahren und zauberten täglich köstliche, frisch zubereitete Mahlzeiten. Die Tatsache das Nomaden, naturgemäß, keine Gemüsebauern sind, wurde mir auch erst auf dieser Reise bewusst! Dass die Weidewirtschaft eine grundsätzlich natürliche und nachhaltige Landwirtschaftsform ist, kann in meinem Lieblingsbuch von Dr. Anita Idel „Die Kuh ist kein Klimakiller“ nachgelesen werden. Die Reise war, wie schon anfangs gesagt, perfekt organisiert und wurde von zahlreichen sehr erfahrenen Einheimischen gemanagt. Unsere geländetauglichen Busse ließen uns, dank regelmäßer prophylaktischer Wartung durch unsere Fahrer, niemals im Stich. Über Yaks und Kaschmirziegen Asphaltierte Straßen gab es vor allem zwischen der Hauptstadt Ulaanbaatar und den Aimagzentren. Der Rest des Landes ist nur auf Steppenpisten zu befahren bzw. mit Tieren zu erreichen. Solche typischen Tiere durften wir während unserer Trekkingtour nutzen. Es waren Yaks. Wegen der grunzähnlichen Laute wird der Yak treffend auch „Grunzochse“ genannt. Diese domestizierten Rinder haben 1-2 Rippenpaare mehr als gewöhnliche Hausrinder. Dadurch haben die Atmungsorgane besonders viel Platz. Das Leistungsvermögen dieser, für uns seltenen, Rinderart zeigte sich uns. Vollgepackt mit unserem nötigen Gepäck wurden sie von reitenden Nomaden getrieben und benötigten dabei ihre besonders große Atemkapazität. Sie atmeten heftig bei offenem Maul und herausgestreckter Zunge, erholten sich aber sehr rasch von der Anstrengung.   [caption id="attachment_21193" align="alignnone" width="2560"] Auch beim Yak-Melken war Jutta mit von der Partie.[/caption]   Aus der Wolle von Yaks können, ähnlich der berühmten Kaschmirziegen, Wollprodukte hergestellt werden. Ein Paar Yaksocken erstand ich zum Beispiel im großem Einkaufszentrum in der Hauptstadt. Alles über Kaschmirziegen konnten wir durch das Befragen einer besuchten Nomadenfamilie erfahren. Insgesamt durften wir viermal in Jurten von echten Nomadenfamilien Platz nehmen und vieles über Schafe, Ziegen, Pferde, Rinder, Yaks und Kamele erfahren. Die aus diesen Tieren gewonnenen Produkte durften wir mit allen Sinnen genießen. In der Hauptstadt schloss sich der Produktionszyklus, Kaschmirziegen betreffend, beim Besuch einer Kaschmirfabrik. Eine Ode an das Nomadenleben Wie man merkt, ist mein Bericht ein Ode an das nomadische Leben und die nomadische Natur. Bei dieser Reise kam jedoch auch die mongolische Kultur ausreichend zu ihrer Ehre. Wir besuchten zahlreiche buddhistische Klöster und konnten die mongolische Spiritualität erfahren. Durch den Besuch von Denkmälern und Museen klappte die Wissensvermittlung interessant und spannend. Alles in allem war es für mich eine zutiefst beeindruckende und tief berührende Erfahrung, in diesem herrlichem Land Gast gewesen zu sein.
Auf unbekannten Pfaden: Reiseabenteuer Laos
„Los geht’s ins Unbekannte“, hieß es für mich im Dezember, denn meine erste Reise außerhalb Europas startete. Beim Warten auf das Visum am Flughafen in Laos war unsere Reisegruppe schon fast komplett, den Rest trafen wir bei unserem Reiseleiter. „Sabai-Di!“, begrüßte uns Kongsy. Schnell wurden noch Geld gewechselt und kühlere Klamotten angezogen, schon ging’s los nach Vientiane, die Hauptstadt von Laos. Nicht lange fackeln, es gab viele Tempel zu sehen! Wir tauchten ein in die Welt des Buddhismus und waren überwältigt von der Anzahl der Buddhas und den Verzierungen. Wichtig ist: Beine müssen immer mindestens bis zum Knie bedeckt sein und die Schultern dürfen auch nicht frei sein. Und Schuhe aus, sobald du den Tempel betrittst! Bei einer traditionellen Baci-Zeremonie bekamen wir gute Wünsche für unsere Reise und jeder erhielt von allen Familienmitgliedern Gebetsbändchen, welche wir mindestens drei Tage tragen sollten, damit sich die Wirkung entfalten konnte. Zum Abschluss des Tages wurden wir von der Familie zum „Sindad“ eingeladen, welches ein wenig an Fondue und Raclette erinnerte. Ein wenig komisch kamen wir uns vor, weil sie selbst an einem Nachbartisch aßen und uns die ganze Zeit bedienten, aber das scheint dort normal zu sein. Die Herzlichkeit der Familie war beeindruckend, ein guter Start in Laos!     Die Fahrt nach Vang Vieng war bereits ein Abenteuer, aus dem Fenster schauen ein Muss. Kongsy ließ uns Laos direkt sehen, riechen und schmecken. Beim Halt an einem einheimischen Markt konnten wir Gemüse- und Obstsorten entdecken, lebendige Fische und unseren Snack für später betrachten. Der Geruch der Hühner, welche in kleinen Körben gehalten und direkt geschlachtet, gerupft und gekocht wurden, war allerdings etwas speziell so früh am Morgen. Zurück im Bus gab’s ein zweites Frühstück: frittierte Maden, Kakerlaken und Grashüpfer.

Höhlenabenteuer und ein Sprung in die Lagune

Nach einem Willkommensgetränk und einer kleinen Geburtstagsfeier für einen Mitreisenden, stiegen wir ins Tuk Tuk. Hier sind das umgebaute LKWs, bei denen man auf der Ladefläche sitzen kann. Die „Blaue Lagune“ zog an dem Tag einige Einheimische an, weshalb großer Trubel war. Daher suchten Andreas, Amke und ich die Ruhe in der Höhle „Tham Pou Kham“. Ich war begeistert, dass dort weder Absperrungen waren noch haufenweise Touristen durchgeschleust wurden. Über die Wegzeichen an den Wänden waren wir aber froh, sonst wäre es in der dunklen und rutschigen Höhle ein noch größeres Abenteuer geworden. Was natürlich nicht fehlen darf in der hintersten Ecke: Eine Buddhastatue. Zurück bei der Lagune wagte ich unter Jubel der Einheimischen gemeinsam mit Amke einen Sprung ins Wasser. Abends schlenderten wir durch die Stadt, kauften uns ein Gebäck (sofort essen empfohlen, denn Liegenlassen im Zimmer freut die Ameisen), tranken Mangoshakes, entspannten uns bei einer Lao-Massage und entdeckten unseren ersten Nachtmarkt der Reise.

Exotisches Essen und Begegnungen mit Mönchen

Dank des chinesischen Zuges waren wir innerhalb einer Stunde in Luang Prabang, statt in über sieben Stunden mit dem Bus. In der Stadt gibt es etwa 1000 Tempel, wir besuchten ein paar davon. Alle ähneln sich, aber es gibt trotzdem immer wieder etwas Neues zu entdecken. Besonders die Mönche, welche oft am Handy hingen, fielen auf. Mit einem haben wir gemeinsam gefacetimt. In Luang Prabang tauchten wir weiter ein ins laotische Leben. Wir probierten typische Speisen, tranken einheimisches Bier, besuchten den Nachtmarkt, schauten den Sonnenuntergang vom Mount Phou Si aus an, gönnten uns eine Fußmassage, fuhren mit dem Boot über den Mekong und wurden von Reiswein und –schnaps überzeugt. Auf dem Einheimischenmarkt entdeckte ich meine Liebe für laotische Bananenchips und Ingwer und wir schauten interessiert die Schlangen, Ratten, Frösche und weiteres für uns exotisches Essen an. Wir durften den Almosengang der Mönche morgens um sechs Uhr miterleben und abends gingen wir in einen Tempel, um das Abendgebet der Mönche zu beobachten. Es war lustig zu sehen, dass die jungen Mönche teilweise wie in der Schule unaufmerksam durch die Gegend oder auf ihr Handy schauten.    

Zu Besuch bei den Khmu- und Hmong-Völkern

Nach dem Almosengang frühstückten wir direkt am Mekong, langsam hatten wir uns an die Gerichte gewöhnt. Normal waren Reis oder Nudeln mit Gemüse, Omelette, verschiedenes Obst, Suppe, Toast und Marmelade. Fleisch gab es auch immer, aber das ließ ich morgens lieber aus. Danach fuhren wir endlich über eine Straße, wie ich es mir immer vorgestellt hatte. „Massagestraße“ wird sie liebevoll genannt. Der Besuch eines Dorfes der Völker der Khmu und Hmong und eine Wanderung zu den Kuang Si-Wasserfällen standen auf dem Programm. Auf dem Weg konnten wir bereits Einheimische sehen, die mit ihren Rollern über die Schotterpiste fuhren, teilweise saßen ganze Familien auf einem Roller. Im Dorf angekommen wurden wir von kleinen Mädchen verzückt, welche uns sofort zuwinkten und nicht mehr aufhörten. Ein paar Jungs schauten wir bei einem Kreiselspiel zu, Andreas versuchte sogar mitzumachen, scheiterte aber kläglich. Beim Gang durchs Dorf war es beeindruckend zu sehen, wie diese Völker leben. Wir waren wie eine Attraktion und ein paar Kinder schlossen sich uns an. Kongsy konnte leider schwer mit ihnen kommunizieren, da sie eine eigene Sprache sprechen. Die Mädels wollten an unseren Händen laufen, schenkten uns Blumen und Irene brachte allen das Zählen auf Englisch bei. Hätte Kongsy sie nicht zurückgebeten, wären sie uns wahrscheinlich noch sehr weit gefolgt. Auf dem Weg entdeckten wir Gummibäume, Spinnennetze, sahen mitten im Nirgendwo zwei riesige geschminkte Buddhas und bekamen für den Eintritt in eine Höhle jeweils eine Stirnlampe und eine Banane.

Beeindruckende Natur

Nach einigen Stunden kamen wir an der Quelle der Kuang Si-Wasserfälle an. Ich fühlte ein riesiges Glücksgefühl, weil ich von der Schönheit so beeindruckt war. Dieses satte Grün, die Brücke aus Holz und eine Schaukel am Wasser. Und das Beste: keine anderen Leute.     Wir kamen aus dem Staunen nicht mehr raus, wir tauchten ein paar Meter weiter wortwörtlich ins Wasser ein und genossen die eisige Abkühlung, wobei es an dem Tag gar nicht so warm war. Das absolute Highlight erwartete uns nochmal ein Stück weiter. Das Hellblau der Wasserfälle faszinierte uns. Einer ist schöner als der andere und in echt noch viel beeindruckender als auf den Fotos. Dort hätte ich noch Stunden verbringen können, aber nach einem Picknick, natürlich Reis oder Nudeln mit Gemüse oder Fleisch und Obst als Nachtisch, ging es wieder zurück nach Luang Prabang. Auf dem Heimweg schauten wir uns nochmal einen Tempel an und testeten das einzige aus Büffelmilch hergestellte Eis. Der Geschmack Lemongrass überzeugte uns am meisten. Nach dem Besuch im Ock Pop Tok-Weberzentrum mussten wir uns leider von Laos und unserem Reiseleiter Kongsy verabschieden. „Khobchai“ Laos, es war uns eine Ehre!
Abenteuer Bhutan: Highlights im glücklichsten Land der Welt
Hoch gelegen und hochgelobt – zwei Adjektive, die Bhutan, das Land des Glücks, bestens beschreiben. Der abgeschottete Staat zwischen Indien und China strotzt nicht nur mit seinen 7.000 Meter hohen Gipfeln – auch in anderen Bereichen möchte das Land hoch hinaus: So verfolgt die bhutanesische Politik etwa das Prinzip der nachhaltigen Entwicklung in allen Bereichen, einschließlich Landwirtschaft, Tourismus und Energieproduktion. Das Land hat sich dazu verpflichtet, die natürlichen Ressourcen zu schonen und den ökologischen Fußabdruck gering zu halten. [caption id="attachment_20975" align="alignleft" width="250"] Lebensfreude und Glück ‒ hierfür ist Bhutan bekannt.[/caption] Unglaublich, aber wahr: Die bhutanesische Verfassung schreibt sogar vor, dass 60 % der Landfläche zu jeder Zeit bewaldet ist. Und – jetzt wird es spannend: Bhutan misst den Erfolg seines Landes neben wirtschaftlichen Indikatoren wie dem Bruttoinlandsprodukt auch mithilfe des sogenannten Bruttonationalglücks, das die allgemeine Lebensqualität und das Wohlbefinden der Bevölkerung in den Mittelpunkt stellt. Könnte es einen Ort mit besseren Voraussetzungen geben, das Reiseglück zu finden? Wir vermuten: Wohl kaum. Wie das genau aussehen kann und welche Highlights auf einer WORLD INSIGHT-Reise nach Bhutan warten? Das schauen wir uns in diesem Artikel etwas näher an.

Legendäre Momente bei Kloster Tigernest

Gelegen an den südwestlichen Ausläufern des Himalaya-Tals wartet nicht nur ein architektonisches Meisterwerk, sondern auch ein bedeutendes Pilgerziel für Buddhisten aus aller Welt: Kloster Tigernest. Mystisch, magisch, spirituell – die Ausstrahlung der wohl bekanntesten Sehenswürdigkeit Bhutans spricht für sich. Dabei rührt sie nicht nur von seiner geradezu majestätischen Lage und der religiösen Bedeutung. Auch eine Legende, die für den Namen „Tigernest“ verantwortlich ist, trägt zur mythischen Atmosphäre bei: Es wird erzählt, dass der Guru Padmasambhava, auch bekannt als Guru Rinpoche, im 8. Jahrhundert auf dem Rücken eines fliegenden Tigers zu einem Felsvorsprung, dem heutigen Standort, gekommen sein soll. Der Tiger, auf dem er ritt, ist laut der Legende die Geliebte des Drachenkönigs, die sich in eine ihn verwandelte, um ihm zu helfen, in diese abgelegene Region zu gelangen. Guru Padmasambhava soll dort meditiert haben, später wurde das Kloster, erbaut 1692, ihm gewidmet. Heutzutage brauchen wir zwar keinen Tiger, dafür aber gute Trekking-Schuhe, um die bedeutsame Stätte zu besuchen: Auf unserer Bhutan Erlebnisreise umfassend erwandern wir den am Felsen zu kleben scheinende Kloster auf über 3.000 Meter – Gipfelglück und Gänsehaut garantiert!   [caption id="attachment_20973" align="alignnone" width="745"] Die wohl spektakulärste Sehenswürdigkeit Bhutans erkunden wir auf unserer umfassenden Erlebnisreise.[/caption]

Die Hauptstadt Thimphu auf dem Drahtesel

Irgendetwas ist hier anders – dieser Gedanke kommt Reisenden auf einer Bhutan-Reise nicht nur einmal. Garantiert tut er das aber während eines Besuchs der Hauptstadt Thimphu – denn hier heißt es: Willkommen in der einzigen Hauptstadt der Welt ohne Ampeln! Doch die auf 2.350 Metern luftig gelegene Hauptstadt hat noch ein paar mehr Besonderheiten auf Lager: Obwohl sie im Laufe der letzten Jahre stark gewachsen ist, wird die Entwicklung streng kontrolliert – mit dem Ziel, die traditionelle bhutanesische Architektur und das Erbe zu bewahren. So wird sich etwa bemüht, neue Gebäude im traditionellen bhutanesischen Baustil zu errichten. Holzbalkone, geschnitzte Fensterrahmen und Ziegeldächer, die an die Architektur von Klöstern und Festungen erinnern, bringen uns zum Staunen. Auf unserer Erlebnisreise umfassend gehen wir in Bhutans Hauptstadt auf eine ausgiebige Entdeckungstour: Wir besuchen beispielsweise das Simply Bhutan-Museum. Bhutanische Trachten anprobieren und Bogenschießen stehen hier auf dem Programm, im Anschluss können wir die Erlebnisse bei traditionellem Tee Suja Revue passieren lassen. Im Textilmuseum erhalten wir Einblicke in die Web- und Stickkunst des Landes. Und weil wir finden, dass man die Stadt am besten auf dem Drahtesel erleben kann, schwingen wir uns auf die Räder und fahren zum National Memorial Chörten, der einem der wichtigsten bhutanischen Könige gedenkt. Im Anschluss besuchen wir Tashichho Dzong. Die mächtige Festung ist Sitz der Regierung, Krönungsort des Königs und eines der größten Bauwerke des Landes.   [caption id="attachment_20974" align="alignnone" width="745"] Thimphu ist die einzige Hauptstadt der Welt ohne Ampeln![/caption]

Auf den Pfaden der Ursprünglichkeit im Bumthang-Tal

Grüne Täler, klare Bergflüsse, üppige Fichtenwälder – und mittendrin wilde Yak-Herden. Das Bumthang-Tal ist ein Schlaraffenland für Wanderer und Naturliebhaber. Auf einer siebenstündigen Fahrt tauchen wir in die Naturkulisse auf 2.600 Metern über dem Meeresspiegel ein – doch schnell zieht es uns noch höher hinaus: Wir erklimmen den 4.000 Meter hohen Thrumshing La-Pass und werden für den schweißstreibenden Aufstieg reichlich belohnt. Einmal oben, lassen wir unseren Blick über tiefe Schluchten und dichte Wälder schweifen. Unterwegs stärken wir uns bei einem kleinen Picknick und machen Halt im Ura-Tal, um bei einem kleinen Spaziergang die uns umgebende Idylle zu genießen. Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Bumthang ist der Jakar Dzong, eine imposante Festung und ein Kloster, das auf einem Hügel über dem Tal thront. Der Dzong wurde im 16. Jahrhundert erbaut und spielt eine zentrale Rolle im religiösen Leben der Bhutaner. Auch den Tempel Jambay Lhakhang sehen wir uns an. Dieser soll im 7. Jahrhundert zusammen mit 100 weiteren Tempeln innerhalb einer Nacht erbaut worden sein. Im Kurje Lhakhang stellt dir unser Reiseleiter Guru Rinpoche vor – der legendenumwobene Begründer des tantrischen Buddhismus und gleichzeitig Nationalheiliger des Landes. Doch auch auf andere Art und Weise reisen wir in die Vergangenheit – und zwar im ursprünglichen Tang-Tal, das erst seit ein paar Jahren mit Strom versorgt wird. Warum das Tal als außergewöhnlich angesehen wird? Es ist eines der wenigen Gebirgstäler in Bhutan, das traditionell von der lokalen Bevölkerung weitgehend unberührt und ohne den Einfluss des modernen Tourismus erhalten wurde. Ein Ort, der stellvertretend für das gesamte Land stehen könnte, das vom Massentourismus noch verschont geblieben ist.
Zwischen kolonialen Schätzen und Maya-Welten – Abenteuer Mexiko und Kuba
Mojitos, Mayas und Magnetismus – zugegeben: ein ziemlich schwacher Versuch, mit einer Alliteration an ein Gedicht heranzukommen. Denn als solches würden wir unsere neue Mexiko- und Kuba-Reise beschreiben.

Eine Reise zurück in die Zeit

Zwischen kolonialen Perlen, puderfeinen Traumstränden und archäologischen Maya-Stätten wandeln EntdeckerInnen auf dieser neuen WORLD INSIGHT-Reise – und gelegentlich auch durch den Rauch kubanischer Zigarren, seicht durchmischt vom unsichtbaren Hauch vergangener Zeiten. Und der umschlingt Reisegäste schon ganz zu Beginn der Tour. Nach einer einstündigen Fahrt entlang der berühmten Riviera Maya erreichen wir die archäologische Stätte von Tulum, die meistfotografierte Ruine Mexikos. Zweifel an diesem Fakt fallen, einmal hier ins Wasser, kopfüber in die Karibik.   [caption id="attachment_20775" align="alignnone" width="745"] Die meistfotografierte Ruine Mexikos: Tulum.[/caption]   Tulum ist die einzige Stätte, die direkt vom Karibischen Meer umringt wird, kein Wunder also, dass ihr Bild eine Vielzahl von Reiseführern schmückt und es schwerfällt, die Kamera wieder im Rucksack zu verstauen. Doch lohnt es sich, noch Akku für die Weiterreise aufzubewahren, denn auch das nächste Ziel ist fotogen: Die Festung San Felipe de Bacalar führt uns ins Jahr 1725, in dem sie zu Verteidigungszwecken gegen die Engländer errichtet wurde. Unsere Reise in die Geschichte setzt sich auch am Folgetag fort: In Bacalar steht eine Bootfahrt auf dem berühmten Piratenkanal auf dem Programm. Vor der Kulisse kristallklaren Wassers schippern wir Meter für Meter einer Vergangenheit entgegen, in der die Region gegen die Angriffe plündernder Piraten verteidigt wurde. Reisende werden schnell feststellen: Dieser magische Ort steckt nicht nur voller Geschichten, sondern auch voller Farben. Denn auch die berühmte Hexencenote liegt auf unserem Weg, von der, allen voran an der Stelle, an der die Lagune über 100 Meter tief ist, eine mystische Atmosphäre ausgeht ‒ und uns mit ihrem faszinierenden Farbwechsel im Wasser zeigt, was ihr ihren Namen einbrachte.   [caption id="attachment_20771" align="alignnone" width="745"] Der Piratenkanal lockt mit kristallklarem Wasser.[/caption]

Den Mayas auf der Spur

Was wäre Mexiko nur ohne seine zahlreichen Maya-Stätten? Die nächsten Tage stehen ganz im Zeichen der Ureinwohner. So erwartet WORLD INSIGHT-Reisegäste etwa die einstige Maya-Stadt Chicanná, die zwischen 300 und 1100 nach Christus bewohnt war und mit architektonischen Meisterwerken im Chenes- und Rio-Bec-Stil aufwartet. Der diesem Ort innewohnenden spirituellen Kraft während der einstündigen Führung zu entgehen, ist kaum möglich. Die mystischen Strukturen packen, bewegen, lassen nicht los. Und weil die Maya-Kultur eine geheimnisvolle Anziehung auf uns ausübt, folgen wir ihren Spuren noch weiter. Wir besichtigen eine Dschungelruine, eine der größten Maya-Stätten, die jemals entdeckt wurden. Diese Zeitreise führt uns zunächst durch undurchdringliches Grün, bis wir schließlich Calakmul erreichen: Geheimnisvolle Ruinen und majestätische Pyramiden erinnern an eine längst vergangene Zivilisation. So manch einer wird hier überwältigt die Augen zusammenkneifen und sie wieder öffnen müssen, um – trotz des bunten Tukans, der plötzlich die unwillkürliche Szenerie schmückt – festzustellen: Ja, all das ist tatsächlich real!   [caption id="attachment_20777" align="alignnone" width="745"] Jede Menge Mystik umgibt die Dschungelruine Calakmul.[/caption]   Noch möchten wir uns dem Zauber der Maya-Kultur nicht entziehen. Entlang malerischer Zitrus-Plantagen fahren wir zur Ausgrabungsstätte von Uxmal. Die im Puuc-Stil erbaute Ruinenanlage gehört zu den beeindruckendsten der Welt, ihr Name, „die dreimal Erbaute“, verweist auf die komplexe Baugeschichte dieser Stadt. Verzierte Fassaden, riesige Terrassen und prunkvolle Säulen und Torbögen laden uns zum Staunen ein. Auch Chichén Itzá darf auf einer Mexiko-Reise selbstverständlich nicht fehlen. Das UNESCO-Weltkulturerbe war einst das größte Handelszentrum der Mayas und zieht heute reihenweise BesucherInnen an. Anziehungspunkt ist zweifelsfrei die 24 Meter hohe Pyramide des Kukulcán, von den Spaniern „das Schloss“ genannt. Eintauchen können wir hier nicht nur in vergangene Zeiten, sondern auch in die heilige Cenote IK Kil, die uns zu einem erfrischenden Bad einlädt.  

Unberührte Landschaftswelten

Neben all den Eskapaden in die Historie möchten wir natürlich auch das Hier und Jetzt genießen. Und wie gelingt das besser als inmitten unberührter Naturkulissen? Salzige Luft, farbenfrohe Hausfassaden und eine entspannte Atmosphäre erwarten uns im Biosphärenreservat Río Lagartos. Doch spätestens, wenn wir uns per Boot zwischen Mangrovenkanälen bewegen und Ausschau nach Flamingos, Pelikanen oder gar Krokodilen halten, springt das Abenteuer an Bord – und begleitet uns auch dann noch verlässlich, wenn wir wieder an Land gehen, um ein Schlammbad mit feiner, weißer Tonerde zu genießen. Schon die Mayas nutzten dieses Natur-Peeling zur Hautpflege.   [caption id="attachment_20778" align="alignnone" width="745"] In Río Lagartos bestaunen wir die beachtliche Flora und Fauna der Region.[/caption]

Hola Kuba!

Schon bald heißt es „¡Adiós México, hola Cuba!“ Unsere erste Station ist das kubanische Sorosa, das die Herzen von Naturfreunden schneller schlagen lässt und zu ausgiebigen Wanderungen einlädt. Einer davon widmen wir uns direkt am ersten Tag auf der Insel. Wir passieren den Wasserfall Salto de Soroa und genießen die Landschaft, die den Namen „Regenbogen Kubas“ trägt – hier bleibt wenig Zeit, Mexiko hinterherzutrauern. Wir werden regelrecht verzaubert – nicht unschuldig daran ist auch der größte Orchideengarten Kubas in Soroa, in dem wir von 130 einheimischen Orchideen-Arten umringt werden.  

Im Bann des Tabaks

Nach den Naturerlebnissen lassen wir uns mit neuer Energie in den städtischen Trubel werfen und erkunden Pinar del Río. Hier erwarten uns die Geheimnisse des Tabaks: Wir besuchen eine Tabakfabrik und bewundern die Geschicklichkeit der Zigarrendreher, die komplett mit der Hand arbeiten. Weiterhin auf den Spuren des Tabaks wandeln wir in unserem nächsten Ziel: Viñales. Neben riesigen Tabakfeldern werden wir hier auch von den typischen Kalksteinfelsen in Empfang genommen. Eine WORLD INSIGHT-Reise wäre keine WORLD INSIGHT-Reise, würden wir nicht der lokalen Community näherkommen. Wir begleiten daher einen Tag im Leben eines kubanischen Tabakbauern im Viñales-Tal. Während einer zwei- bis dreistündigen Wanderung vorbei an Kleinbauernhöfen und Tabakfeldern bringt uns ein lokaler Guide die Besonderheiten der Region nahe. Wir besuchen einen Tabakbauern und schauen ihm bei der Arbeit über die Schulter. Wie dreht man Zigarren am besten? Und was macht einen typischen Trockenschuppen aus? Diese Fragen werden Gäste sich am Ende des Tages nicht mehr stellen. Mit einem Mojito in der Hand lässt sich die immense Schönheit Kubas an diesem Ort bestens genießen.   [caption id="attachment_20780" align="alignnone" width="745"] Den Tabakbauern bei der Arbeit über die Schultern schauen ‒ ein Erlebnis, das lange nachklingt.[/caption]

Von Dschungel- und Strand-Abenteuern

Und die hat noch weit mehr Facetten; eine weitere lernen WORLD INSIGHT-Reisende auf der Insel Cayo Jutías an Kubas Nordküste kennen. Dichte Mangrovenwälder umschlingen uns, um schlussendlich einem schneeweißen Sandstrand Platz zu machen, abgeschieden und einsam lassen sich hier die Eindrücke der Reise bestens Revue passieren. Wer sich nach mehr Abwechslung sehnt, erkundet die Umgebung per Tretboot oder lernt beim Schnorcheln die farbenfrohe Unterwasserwelt kennen. Na, wer erhascht den ersten Seestern? Dass Kubas Unterwasserwelt allemal sehenswert ist, stellen wir auch an der Caleta Buena fest, die wir gegen Ende der Reise besuchen. Die Dschungellagune, die im offenen Meer mündet, lädt nicht nur zum Schwimmen, sondern auch zum Schnorcheln ein. Fische in allen Formen und Farben schmücken die Welt unter der Wasseroberfläche. Angezogen von Kubas Facettenreichtum tauchen wir daneben auch in das üppig grüne Paradies des Topes de Collantes-Nationalparks ein. Die zwei- bis dreistündige Wanderung ist gespickt von gewaltigen Baumriesen, Kaffeepflanzen, dem freudigen Rufen verschiedenster Vögelarten und einem – im wahrsten Sinne des Wortes – zunächst verborgenen Abenteuer: Eine kleine Höhle mit unterirdischem See erwartet uns auf unserem Weg und lädt zum Erfrischen ein. Abenteuerlicher kann es kaum werden.  

Typisch Kuba!

„Typisch Kuba!“ – dieser Ausruf wird auf der Reise sicherlich nicht nur einmal fallen. Spätestens wird er das während der Spritzfahrt mit amerikanischen Oldtimern durch Kubas Hauptstadt Havanna. Nach der Fahrt entlang der Uferpromenade Malecón, durch den Parque Almendares, das berühmte Hotel Nacional und die Altstadt endet die Spritztour nahe dem Plaza de Armas. Was für ein Erlebnis! Nach diesem Highlight müssen so manche wieder erst einmal zu Atem kommen. Kein leichtes Unterfangen, wenn uns Havanna mit dem größten Kolonialstil-Zentrum Lateinamerikas vor Begeisterung schon wieder die Luft anhalten lässt. Allen voran Habana Vieja, der historische Kern Havannas, ruft nach der Kameralinse. Wie gut, dass unser Reiseleiter uns mit allen wichtigen Informationen versorgt, um tief in die Geschichte der Stadt eintauchen zu können. Und auch der moderne Part Havannas muss sich nicht verstecken. Hier zieht es uns zum Plaza de la Revolución, wo wir den 139 Meter hohen Obelisken des José-Martí-Denkmals bestaunen können. Einmal auf Kuba, dürfen wir uns selbstredend auch Trinidad nicht entgehen lassen – für viele die schönste Stadt Kubas. Ob das für uns auch zutrifft, stellen wir während einer ausgiebigen Besichtigungstour fest, die uns unter anderem zum Plaza Mayor mit der Iglesia Parroquial de la Santísima, der größte katholische Kirche Kubas, führt. Vom Aussichtspunkt der Iglesia de la Popa blicken wir auf das karibische Meer. Was für eine Schönheit!   [caption id="attachment_20774" align="alignnone" width="745"] Viele sind sich einig: Trinidad ist das Schmuckstück Kubas.[/caption]   Denken wir an Kuba, kommt uns auch gleich der Zuckerrohranbau in den Sinn. Selbstverständlich möchten wir auch über diese Seite Kubas während unserer Reise mehr erfahren: So machen wir einen Ausflug ins historische Zuckermühlental. Am Herrenhaus Manaca Iznaga mit dem dazugehörigen Turm, dem Torre de Iznaga, der zur Überwachung der Sklaven diente, wird Geschichte lebendig. Am Aussichtspunkt, von dem wir das ganze Tal überblicken können, haben wir dann Zeit, um Innezuhalten. „Was eine Reise!“, wird sich der ein oder andere vielleicht denken und ein wenig ungläubig auf die zurückliegenden Tage zurückblicken.
Afrikas Juwelen auf der Spur: Malawi und Sambia erleben
Das warme Herz Afrikas – wer Malawi schon einmal besucht hat, verbindet mit diesem Kosenamen mehr als die angenehmen Temperaturen dieses afrikanischen Binnenlandes. Warm sind allen voran auch die Einheimischen, die mit Freundlichkeit und Offenheit auf ihre Reisegäste zugehen. Zudem hat Malawi für Entdecker echtes Neuland zu bieten – Erlebnisse, die ihren Weg auf die Bucket List finden und Fotos, die von der Kameralinse festgehalten werden, haben bei einer Tour durch Malawi eines gemeinsam: Sie reihen sich nicht in das Muster einer typischen Afrika-Reise ein, selten hat man von ihnen gehört oder gesehen. Könnte es eine bessere Eintrittskarte in den unverfälschten Charme Afrikas geben? Wir bei WORLD INSIGHT jedenfalls brauchten nicht lang für die Entscheidung, das spannende Reiseland in einer Kombination mit Sambia in unserem Portfolio aufzunehmen – ganz zur Freude von Reiseleiter Harrison, der insbesondere für die Menschen in dieser Region Afrikas nur schwärmende Worte übrig hat: „Die Leute sind sehr freundlich und immer ganz begeistert, wenn Reisende aus aller Welt herkommen. Sie freuen sich noch so richtig darüber.“ Doch was macht eine Malawi-Sambia-Reise abgesehen von den freundlichen Einheimischen noch so besonders? Harrison wäre nicht unser Reiseleiter, hätte er auf diese Frage keine Antwort parat. „Wenn es um Wildtiere geht, dann begeistert vor allem Sambia sehr. Elefanten, Wasserbüffel, Giraffen und auch Leoparden sind hier heimisch. Wir machen Touren im South Luangwa-Nationalpark, da gibt es jede Menge zu sehen“, erzählt Harrison begeistert. [caption id="attachment_20328" align="alignleft" width="250"] Kennt Malawi und Sambia wie seine Westentasche: Reiseleiter Harrison.[/caption] Zwar steht der Nationalpark, der sich dank zahlreicher Anti-Wilderei-Kampagnen zu einem der berühmtesten Wildschutzgebiete weltweit entwickelt hat, erst ab Tag 12 auf dem Programm, doch für Harrison steht dieses Erlebnis unangefochten auf Platz eins dieser Erlebnisreise – ganz getreu dem Motto „das Beste kommt zu Schluss“: „Wir machen im South Luangwa-Nationalpark mehrere Pirschtouren und gehen auf die Suche nach Wildtieren. Dabei nutzen wir das erste und letzte Tageslicht.“ Wenn die Abendsonne die weitläufige Landschaft mit feurigem Orange besprenkelt und die Wildtiere in schwarzen Silhouetten nachmalt, wirkt es fast, als wollte sie den wilden Zauber dieses Ortes vor menschlichen Blicken schützen – und zur selben Zeit offenbaren. Die Magie des Ortes scheint sich in diesen Stunden auszudehnen, allen voran, wenn die Blicke auf eines der hier heimischen tierischen Vertreter trifft. Die Chancen stehen gut: 60 verschiedene Tierarten und stolze 400 Vogelarten leben hier!     [caption id="attachment_20313" align="aligncenter" width="745"] Der South Luangwa-Nationalparks ist bekannt für seine immense Artenvielfalt.[/caption]   Und da sind wir auch schon, bei der Frage, die sich so manch einer vielleicht gestellt haben mag: Warum ausgerechnet nach Malawi und Sambia reisen? Viele Tierarten sind in diesem Nationalpark endemisch, man findet sie also nirgends sonst. Ein guter Grund, findet Harrison, sich abseits der bekannten Pfade zu bewegen und diesen doch noch recht unbekannten Reisezielen eine Chance zu geben. Doch da gibt es noch weitaus mehr. Denn auch, wenn der South Luangwa-Nationalparks Harrisons persönliches Highlight ist, heißt das nicht, dass andere Reiseerlebnisse sich hinten anstellen müssen. Eine Kostprobe des Artenreichtums der Region bekommen Reisende schon ein paar Tage früher, in Malawis Lilongwe-Nationalpark. Flusspferde, Kudus, Elefanten, Krokodile und sogar Spitzmaulnashörner warten hier auf staunende Augen. Inmitten üppiger Borassus-Palmen, Impala-Lilien und zahlreicher Wildblumenarten, die sich insbesondere nach dem Regen in ihrer vollen Pracht zeigen, überkommt Reisende hier oft das Gefühl, sich in einer Traumwelt zu bewegen. Und wenn unsere Reisegäste mit dem Boot über den Shire-Fluss schippern, die Gläser in die Luft heben und aus dem Augenwinkel den Schemen eines Flusspferdes erhaschen, werden die Erlebnisse hier dem Wort „Abenteuer“ noch ein wenig gerechter. Aber auch der Malawi-See steht auf Harrisons Liste der Top-Highlights dieser Reise. Vorbei an traditionellen Dörfchen führt uns unser Weg entlang seines Ufers auf dieser Reise. Doch das ist es nicht allein, wenn wir sagen, dass wir auf dieser Reise auch der kulturellen Seite Malawis näherkommen. Unser Ziel ist die Mua-Mission, das kulturelle Herz des Landes. Hier bietet ein Museum Einblick in die lokalen Kulturen, Gäste können Kunsthandwerkern bei der Arbeit zusehen und traditionelle Tänze und Trächte bewundern.   [caption id="attachment_20308" align="aligncenter" width="745"] Entspannung pur – am Malawi-See kommt richtiges Strandfeeling auf![/caption]   Apropos Bewundern: Manch einer staunt nicht schlecht, dass Malawi trotz dass es ein Binnenland ist, mit jeder Menge Strandfeeling aufwartet. Wenn das Wellenrauschen sich mit dem fröhlichen Zwitschern der Vögel zu einem lebendigen Soundtrack vermischt, zu dem Erinnerungen an das herzliche Lächeln des Obst-Verkäufers oder den anmutigen Leoparden wogenhaft den Kopf fluten, dann scheint das Glück perfekt. Da könnte der niedliche Kosename „See der Sterne“ kaum passender sein. Kann das überhaupt getoppt werden? Harrisons Antwortet lautet: Ja! „Wir setzen auf der Reise auch nach Nakoma-Island im südlichen Teil des Malawi-Sees über. Hier ist es wie im Paradies“, erzählt unser Reiseleiter. „Es gibt ganz viele bunte Fische und verschiedenste Vogelarten wie zum Beispiel Eisvögel oder Nashornvögel“. Ebenso bunt wie die Fauna sind auch die Möglichkeiten, an diesem Ort aktiv zu werden. „Man kann hier natürlich baden, aber auch schnorcheln und kajaken oder einfach die Insel auf den vielen Naturwanderwegen kennenlernen.“ Dabei gestalten sich die Wanderungen an diesem ganz und gar tropischen Ort völlig anders als die am mächtigen Zomba-Plateau, das uns zu Beginn der Reise mit majestätischen Bergmassiven und dichtem Urwald in Empfang nimmt. Und doch haben wohl alle Stationen dieser Reise eines gemein: diese wohlige Wärme, die das Herz Afrikas verströmt.
Abenteuerliche Reise durch Costa Rica: Regenwälder, Vulkane und Tierbegegnungen
Endlich ist es so weit, wir fliegen wieder in den Urlaub… und dieses Mal weit, weit weg. Unser Urlaub begann schon einen Tag eher. Mit dem Rail & Fly Ticket fuhren wir fast sechs Stunden aus dem schönen Sachsen nach Frankfurt, bequem und kostenlos. Um pünktlich am Flughafen zu sein, buchten wir zusätzlich eine Nacht im Hotel, um dann am nächsten Tag pünktlich drei Stunden vor Start, ausgeschlafen und gut verpflegt am Frankfurter Flughafen zu sein.  

Tag 1: Aufregende Anreise nach Costa Rica

[caption id="attachment_20204" align="alignleft" width="250"] Mit Vorfreude auf die bunte Fauna Costa Ricas starteten Yvonne und Thomas in ihr Abenteuer.[/caption] Schnell und problemlos waren wir die Koffer los und hielten die Flugtickets in der Hand. Die übrige Zeit ist schnell vergangen, da uns der Computer für eine extra Zollkontrolle auswählte. Also wurde schon auf uns gewartet und die zusätzliche Kontrolle war schnell erledigt. Wir starteten pünktlich, der Flug war gut und das Essen lecker, ich habe einen richtig guten Film gesehen und zwei „zum Zeit Totschlagen“. Dann waren die rund neun Stunden vergangen. Der Anflug auf den Flughafen Newark, mit Blick auf die Skyline von New York, war sehenswert und es schien sehr organisiert für die Weiterreisenden. Es wurde durchgezählt, wer zum Weiterflug nach San José wollte, diese Personen sollten als Erstes das Flugzeug verlassen. Komisch, dann wollten ALLE weiterreisen. Naja. Wir wurden empfangen von einer Serviceperson, die uns geschlossen zu der Passkontrolle brachte. Dort löste sich die Gruppe auf und wir gaben schnell unsere Fingerabdrücke ab und rannten dann schnellen Schrittes zum Gepäckband. Denn wir mussten noch unsere Koffer abholen, um sie wenig später erneut abzugeben. Das war der Plan. Leider wurden unsere Koffer so ziemlich als Letztes ausgespuckt, wir mussten ca. 40 Minuten warten, bis unsere beiden Gepäckstücke auftauchten. Derweil begann schon das Boarding für den Anschlussflug. Wir hatten zwar jetzt unsere Koffer, aber wussten nun nicht, wo wir diese wieder loswerden konnten. Nach zweimal nachfragen, ging es einen kleinen unscheinbaren Gang, wieder zur Gepäckaufgabe. Jetzt im Dauerlauf zur nächsten Kontrolle. Nach gefühlt einigen Kilometern Rennen waren wir am Gate 75 angekommen, genau zur Startzeit. Mit hochrotem Kopf, völlig außer Atem, erfuhren wir, dass der Start sich verspätete. Noch schnell bei der Dame, die die ersten zwei Gruppen schon ins Flugzeug gelassen hatte, nachgefragt, wo wir denn sitzen dürfen, denn das konnte man uns in Frankfurt nicht mitteilen, da haben wir nur ein Blanko-Ticket erhalten. Dann ab ins Flugzeug, dort saßen wir dann aber noch eine Stunde, mein Mann aß seine aus Deutschland mitgebrachte Banane und ich puhlte inzwischen meine halbe Pomelo, eher war ja keine Zeit. Mit 90 Minuten Verspätung ging es nach San José. Gut gelandet und nach wiederholter Kofferdurchleuchtung empfing uns WORLD INSIGHT, wir gesellten uns zu 4 Mitstreitern und es ging mit dem Bus zuerst durch ein farbenfrohes, leuchtendes San José! Um halb zwölf Uhr abends fielen in der Paraiso Orocay Lodge die Augen zu.  

Tag 2: Endlich in Costa Rica

Nach einer kurzen Nacht wachten wir mit ungewohntem Vogelgezwitscher auf. Hm, es war noch dunkel, zuerst duschen und den Kofferinhalt neu sortieren. Dann ging die Sonne auf und wir erkundeten das kleine Lodgegelände und genossen den Blick über das grüne Orosital. Vor dem Frühstück lernten wir die anderen Reiseteilnehmer kennen. Insgesamt waren wir 6 Pärchen + zwei Freundinnen + zwei Schwestern, alle ähnlichen Alters, +/- 58 Jahre. Unser erstes Frühstück war so, wie es im Großen und Ganzen die gesamten 14 Tage sein würde. Leckere Melone, Ananas und Banane, Reis mit schwarzen Bohnen, Rührei, Schinken, Toast und Marmelade. Wir lernten Edgar, unseren Reiseleiter, kennen. Er erzählt uns die nächsten zwei Wochen, immer gut gelaunt, was, wie und warum dies und das so in Costa Rica ist. Kein Thema wurde ausgelassen und auch beantwortete er gerne Fragen, gab Tipps, half am Geldautomaten, empfahl Restaurants usw. Heute führte er uns zum höchsten Vulkan des Landes und erklärte uns, wann und mit welchen Folgen für Mensch und Natur der Irazú ausbrach. Wir spazierten an einem der Kraterränder und erhielten Einblick in die Gesteinsgeschichte, welche dort frei lag. Wir bereisten das Land im März zur Trockenzeit, was sich überall bemerkbar machte. Zum Beispiel soll der Irazú stets voll in Wolken hängen. Bei uns war strahlender Sonnenschein, aber auch sehr windig und ziemlich kalt. Den Pazifik und Atlantik konnten wir trotzdem nicht sehen, da eine wabernde Wolkendecke unterhalb des Gipfels entlang zog.   [caption id="attachment_20224" align="aligncenter" width="745"] Er sollte auf jeder Bucket List für Costa Rica stehen: der Irazú.[/caption]   Auf dem Rückweg ging es durch diese Wolke hindurch nach Cartago. Es war sonnig, heiß und wir besuchten die größte Basilika des Landes, in deren Inneren es nicht nur erhaben aussah, sondern auch angenehme Temperaturen waren. Edgar zeigte uns das imposante Gebäude und die Heilquelle, die im äußeren Bereich für alle zugänglich war. Dazu die Geschichte und Sagen rund um die Basilika. Anschließend besuchten wir den Botanischen Garten. Dieser war zwar prachtvoll, aber im Nachhinein sahen wir fast alle Pflanzen auch in der freien Natur, wild wachsend. Zum Essen reservierte uns Edgar einen Tisch in einer Kaffeeplantage. Hmm, köstliches Obst, lecker frisch zubereiteter Saft, landestypisches Essen – fast wie das Frühstück :) - feines Kompott und frisch aufgebrühter Kaffee: Top! Bei einem Spaziergang mit allerhand interessanten Informationen zur Kaffeepflanze rundete Edgar dieses Mittagessen ab. Zum Nachmittag besuchten wir noch die älteste, im spanischen Kolonialstil erbaute, Kirche. Der kleine Fußweg durch das Örtchen zeigte uns, wie die „Ticos“ (Einwohner Costa Ricas) leben und wir konnten, wie die restlichen Urlaubstage auch, viele blühende Savanneneichen sehen. Rosa, orange, gelb oder lila blühen diese Bäume in der Trockenzeit, haben aber zu der Zeit auch keine Blätter. Echt sehenswert.  

Tag 3: Ab zur Pazifikküste

Wir verabschiedeten uns vom Orosi-Tal und fuhren der Pazifikküste entgegen. Wir mussten über einen Gebirgskamm und machten Zwischenstation in einem privaten Naturrefugium. Dort war der Bergnebelwald, den wir zu Fuß auf leisen Sohlen bestaunten, um keine Tiere zu verscheuchen. Zu sehen gab es das üppige Grün der Pflanzenwelt – Bäume voller Flechten und Bromelien, große Farne, Riesenschachtelhalme... Die Tierwelt versteckte sich! Aber noch war dafür das Wetter gut. Bei der Weiterfahrt zeigte sich der Nebelwald dann aber im wahrsten Sinne des Wortes. In Quepos, noch bevor wir am Hotel ankamen, begrüßten uns schon Totenkopfäffchen. Nun noch schnell Bikini und Fotoapparat geschnappt, bevor die Sonne gleich im Meer versank. Sooo schön warm das Wasser und so salzig. Nach schmackhaftem Abendbrot und netten Gesprächen ging es ins Bett.  

Tag 4 & 5: Tierische Begegnungen

Viel zu früh wurden wir an Tag 4 durch tosende Affen und laut krächzende „Hühnchen“ geweckt. Am Pool begrüßten uns einige Leguane und nach dem Frühstück lockte der Manuel Antonio Nationalpark und machte Lust auf mehr Tierwelt. Das zog auch viele andere Besucher an. Aber nach einer Weile verloren sich die Leute und wir konnten in Ruhe einige Bewohner des Tieflandregenwaldes entdecken. Viele verschiedene Palmen wechselten sich mit mächtigen Bäumen ab. In der Randzone, die mit unterschiedlichen Mangroven bewachsen ist, leuchtet der paradiesische Strand und das türkisblaue Wasser. Unseren Weg querten Affen, Leguane, Rehe, eine Schildkröte, Faultiere, viele Krabben und vieles mehr.... Es war tropisch heiß und nach einem kurzen Bad im Meer erkundeten wir auch die abgelegenen Pfade und genossen den Ausblick auf die Küste von weit oben. Anschließend wollten wir nochmal schnell den Pazifik spüren … Dann gab es Abendessen und es ging ins Bett. [caption id="attachment_20205" align="alignright" width="480"] An der Pazifikküste fühlen sich Pelikane ganz besonders wohl.[/caption] Tschico, unser Busfahrer, hatte Übung und schachtelte unsere Koffer und Taschen am nächsten Tag wieder perfekt in den Bus und führt uns vorbei an Palmölplantagen Richtung Jacó. Dort legte Edgar mit uns eine Pause an einer mit hohen Bäumen gesäumten Steilküste ein. In diesen konnten wir ausgiebig die großen, bunten Ara-Papageien beobachten. Darauffolgend entschied sich unsere Gruppe, die Artenvielfalt des Río Tárcoles per Boot zu besuchen und es begleiteten uns viele Vögel wie Pelikane, Fregattvögel oder rosa Löffler. Und auch große und kleine Krokodile. Angekommen in La Fortuna bezogen wir am Abend unser Zimmer, aßen sehr schmackhaft mediterran und schliefen anschließend schnell ein.  

Tag 6: Vulkanblicke, Thermalquellen, Kochkurs und ein Faultier

Nach einem superleckeren, reichlichen Frühstück auf der Terrasse am Pool, schweifte der Blick in die Ferne, denn vom Hotel sah man unser nächstes Ziel hervorragend: den Vulkan Arenal. Dieser darf nur im unteren Teil bewandert werden und so unternahmen wir die nächste Tour bei strahlend blauem Himmel – soll auch wieder selten sein, haben wir ein Glück! Dort am Fuße des Vulkans ist die Flora saftig und das wusste auch ein Faultier, welches wahrscheinlich gerade sein wöchentliches Geschäft erledigt hatte, zu schätzen. Somit kamen wir in den Genuss, dieses aus nächster Nähe zu sehen und nicht, wie schon einige Male, nur in den Baumwipfeln. Beim Erreichen eines Lavafeldes war für uns Zweibeiner das Ende und nach einer lehrreichen Pause, Edgar erzählte uns beim herrlichen Anblick der Kraterspitze wieder viel über Land und Leute, ging es wieder runter zum Ausgangspunkt. Im Anschluss besichtigten wir eine vorbildliche Schule. Danach ging es zu einem Landgasthof und wir bereiteten unter Anleitung anschließend landestypische Tortilla zu, die wir zu Salat, Huhn und Reis verspeisten. Später ging es zu einer der vielen heißen Thermalquellen, die es im Umkreis des Vulkans gibt. Das war eine Wohltat für Körper und Seele in einem paradiesisch angelegten Garten.   [caption id="attachment_20197" align="aligncenter" width="745"] Hochachtung! Der El Arenal gilt als einer der schönsten Vulkane weltweit.[/caption]

Tag 7 & 8: Auf Entdeckungstour in Santa Elena und Monteverde

Mit frischer Ananas, Melone, Pancakes, Reis, Gulasch, Toast fuhren wir gestärkt zum „Misticopark“ - Hängebrückenpark. Dort gab es 20 kurze, lange und manchmal auch recht hohe Brücken, die einen Einblick in die Baumkronen ermöglichten. Dies begeisterte uns und auch (leider) viele, viele, andere Menschen. Die Flora war toll, die Fauna hat sich versteckt. Tschico „massierte“ wieder unsere Körper (lange Fahrt über sehr schlechte Straßen :) ), machte uns aber auch auf Nasenbären aufmerksam, die am Straßenrand spielten. Abends in Monteverde kreuzte auch ein Gürteltier unseren Heimweg von der Gaststube und ein Aguti lebte scheinbar auch auf unserer Hotelanlage. Wir fanden es toll.   [caption id="attachment_20198" align="aligncenter" width="745"] Über den Baumkronen schweben Reisegäste im "Misticopark".[/caption]   Am 8. Tag – ging es ins Reservat Santa Elena. Dort wanderten wir, auf der Suche nach Tieren, immer mit Blick in den Baumkronen. Den Quetzal hörten wir zwar, aber zu Gesicht bekamen wir „nur“ einen costa-ricanischen Truthahn, der in den Wipfeln herumflog. Mit steifem Hals, der sich erst wieder ans gerade ausschauen gewöhnen musste, ging es zum nächsten Abenteuer. Wir entschieden uns für die fakultativ angebotene Canopytour. Edgar kaufte uns fix die Karten und zeigte uns die Schließfächer, dann bekamen wir schon die Sicherheitsmontur. Und was soll ich sagen, die 13 Ziplines waren der Hammer. Es ging nicht zu schnell, somit recht entspannt durchs grüne Dach Costa Ricas. Echt sehenswert, die vielen Grüntöne, die große Baumvielfalt. Danach noch der Tarzansprung, den man nicht unbedingt mitnehmen musste, ja, der war nur was für Mutige, für etwas Verrückte. Am Abend wollten wir die Gelegenheit auch noch für die optionale Nachtwanderung nutzen. Die Organisation war top, wir wurden abgeholt und mit Taschenlampen ausgestattet. Aber die vielen kleinen Gruppen (max. 10 Personen) wurden durch ein viel zu kleines Waldstück geführt, sodass wir viele Lichter auf den nahen Nachbarwegen sahen, die sich wie in einem Labyrinth ständig kreuzten. Von den eigentlichen Bewohnern sah man nicht viel, eine Vogelspinne, einen Vogel, einen Schmetterling und zwei Schlangen, wo wir uns bei einer nicht mal sicher waren, ob sie wirklich echt war, so weit weg, wie sie war (15-20m). Naja, wir waren enttäuscht, Edgar hat uns da schon viel mehr Tiere zeigen können, obwohl er ja immer sagt, das ist Glückssache, das ist Natur. Da hat er auch recht.  

Tag 9: Traumhafter Wasserfall und traumhafte Lodge

[caption id="attachment_20191" align="alignleft" width="480"] Costa Rica besticht mit zahlreichen wunderschönen Wasserfällen.[/caption] Eine längere Busfahrt führte uns zur Rinconcito Lodge. Wir machten eine Pause, bei der wir Aras beobachten konnten, die genüsslich Mangos bis zum Kern abknabberten. Edgar zeigte uns, wie immer, wo wir gut und günstig (umsonst) auf die Toilette gehen können und weiter ging es. Bis zum schönsten (?) – er ist wirklich schön – Wasserfall des Landes. Dort erholten wir uns, badeten Stunden. Wir waren begeistert, dass so ein Highlight nur wenige Besucher hat. Die letzte Etappe der Fahrt ging zu Ende und was soll ich sagen, wir waren im Paradies zu Gast. Die Rinconcito Lodge ist zwar im Nirgendwo, aber dort lässt es sich aushalten. Eine herrliche Gartenanlage, jeder hatte seine eigene Hängematte und der Pool hatte – für uns Europäer – eine besondere Geräuschkulisse. Ein ganzer Schwarm schwarz gelber Webervögel hatte sich in den großen Bäumen niedergelassen und sie bauten fleißig an ihren ungewöhnlichen Nestern. Ab und an wurde ein halber Salto mit einem Juhu – Schrei von sich gegeben. Lustige Vögel!  

Tag 10: Neue Landschaften und Entspannung

Wir fuhren kurz und tauchten in eine neue Umgebung ein. Erst passierten wir Baumriesen, dann tat sich die Erde auf und es dampfte und zischte. Dann waren auf einen Schlag die Bäume weg und es war trockenes Buschwerk, so weit das Auge reichte. Wir sahen blubbernde Schlammlöcher und Schwefelspalten. Die Sonne brannte und am Talende erblicken wir den ersehnten Schatten. Aber der Wald hatte noch mehr zu bieten. Wir sahen in unmittelbarer Nähe eine Tapirmama beim Verdauungsschläfchen und auf ihr ein Madenhacker. Das Junge war zu weit im Dickicht. Toll, dass wir das alles in der freien Natur erleben durften. Am Nachmittag war relaxen am Pool angesagt, obwohl die Lodge noch mehr zu bieten hatte: Es starteten noch zwei kleine, aber sehr schöne Wanderwege zum beschaulichen Wasserfall und zur Aussicht über das ganze Gebiet. Die Wege waren sehr gut ausgeschildert und ausgezeichnet ausgebaut, mit einer sehenswerten Hängebrücke. Ein paar Tiere sahen wir während des Wanderns auch. Uns hatte eine Stunde Pool gereicht und es wäre schade gewesen, wenn wir das nicht gesehen hätten.  

Tag 11 & 12: Die letzten Tage in der costa-ricanischen Natur

[caption id="attachment_20201" align="alignleft" width="480"] Die Tierwelt Costa Ricas trotzt nur so vor Vielfalt...[/caption] Auf dem Weg zum Pazifik zeigt uns Edgar noch einen besonderen Ort, an dem, mitten in der Kleinstadt, riesige Echsen leben. Anschließend ging’s zum Hotel, etwas abseits gelegen von Sámara, nur ein paar hundert Meter vom superbreiten Strand. Das Wasser war warm und wir genossen die letzten Sonnenstrahlen des Tages. Am nächsten Tag wurden wir mit Affengebrüll geweckt und beim Frühstück konnten wir die Hörnchen beim Fangen spielen beobachten. Auch die Brüllaffen kamen ab und zu über den Tag verteilt auf dem Hotelgelände vorbei und vergnügten sich hoch oben in den Baumwipfeln. Der Tag war zur freien Verfügung, wir gingen deshalb erst in Richtung Wald und genossen für uns den letzten Tag costa-ricanische Natur. Anschließend gingen wir dann zum Strand nach Sámara. Bei Ebbe ist es ein schöner, sehr sonniger Weg. Wir natürlich gut „behütet“ schauten uns Sámara an und liefen anschließend auch am Strand zurück. Inzwischen war die Flut da und der Strand zum Teil weg. Aber ein bisschen Sand blieb immer da und ab und zu genossen wir das Baden in den Wellen.  

Tag 13 & 14: Abschied von Costa Rica

Der 13. Tag brachte uns mit einer langen Fahrt zurück in die Realität. Wir verabschiedeten uns vom Rest der Gruppe, die die Verlängerungswoche gebucht hatte. Ja, Neid und Traurigkeit standen uns auf die Stirn geschrieben. Das Herz wäre gerne weiter mitgereist, aber die Vernunft, die Verpflichtung bei der Familie und der Arbeit sagte es ist schön, dies erlebt haben zu dürfen. Am Nachmittag schwammen wir im Trubel der Großstadt. San José ist quirlig, unser Hotel ehrfürchtig und wir speisten ausgezeichnet ein letztes Mal landestypisch zum Abend.