Buddhistische Tempel und geheimnisvolle Nudelsuppen – eine Rundreise durch Laos
Als echten Klassiker der laotischen Küche gibt es mittags Nudelsuppe mit Fleisch oder Gemüse, angeboten in einfachen Restaurants am Straßenrand. Es muss sie ein Geheimnis umgeben, die Nudelsuppe, denn herzhaft geschlürft und aufgesogen spürt man eine wohlige Zufriedenheit nach dem Verzehr. Unsere abenteuerliche Reise beginnt in Luang Prabang, wo wir uns auf einer unbefestigten Buckelpiste auf den Weg zu den Bergvölkern im Norden machen. Unterwegs probieren wir den köstlichen Reisschnaps in Ban Xang Hai, der dort auch destilliert wird. Weiter geht es zu dem Örtchen Ban Nanyang, welches sich von der Weberei ernährt. Wir erreichen am Abend Nong Khiaw und übernachten in einem schönen Resort. Das Örtchen liegt am Nam Ou Fluss, wo wir von der Brücke aus die untergehende Sonne beobachten. [caption id="attachment_21574" align="alignnone" width="745"] Sonnenuntergang in Nong Khiaw - ein Traum![/caption] Anschließend geht es zurück in die Königstadt Luang Prabang, die zum Weltkulturerbe erhoben wurde. Der Nacht- und der Morgenmarkt sind emsig besucht und bieten allerhand kulinarische Köstlichkeiten. Mit dem Tuk Tuk ist man bequem unterwegs. Es gibt aber auch die Möglichkeit, Fahrräder auszuleihen.

Begegnungen mit dem Buddhismus

Geprägt wird das Stadtbild auch durch den Buddhismus. Neben den urigen, zurückhaltenden Häusern glänzen die reich verzierten Tempel in schönen Farben. Wir besuchen den Königspalast, den Wat Pa Phon Phao sowie den Haupttempel Wat Xieng Thong und treffen hier Mönche und gläubige Buddhisten. Viele Eltern geben ihre Jungen in Klöster, damit die Kinder bereits im jungen Alter erste Erfahrungen sammeln können. Dies geschieht ganz ohne Zwang und nur wenn die Kinder es auch wollen. Luang Prabang ist bekannt für den Almosengang der Mönche, der dort zu einer touristischen Attraktion geworden ist. Auch anderenorts beobachten wir Mönche, die frühmorgens mit Schalen unterwegs sind, in welche die Gaben der Gläubigen gelegt werden. Sie erweisen durch die Spenden ihren Respekt, da die Mönche davon leben müssen. Wir tauchen ein in die buddhistische Tradition mit dem Segen der Baci-Zeremonie.

Wissenswertes: Von Wasserenergie bis zu Handys bei Zeremonien

Weiter geht es zum paradiesischen Kuang Si-Wasserfall, welcher in betörendem Türkis in mehreren Kaskaden zum Baden einlädt. Seine Lage in dichtem Grün macht ihn zu einem der schönsten Orte, die man gesehen haben muss. Wir besuchen auf unserer Reise noch den Tad Gneuang-, Tad Lo-, und den Tad Somphamit-Wasserfall. [caption id="attachment_21575" align="alignleft" width="250"] Buddha-Statuen so weit das Auge reicht![/caption] Auch aufgrund der hohen Niederschlagsmenge erzeugt Laos mit seinen Wasserkraftwerken sauberen Strom. Der Mekong-Fluss ist ebenso ein Energielieferant und mit seinen Fischvorräten noch eine Lebensader. Er ist Verkehrsweg und verbindet Landesteile per Boot, was wir unter anderem auf dem Weg zur Tham Ting-Höhle nutzen, in der wir unzählige Buddha-Statuen besichtigen. Die Mönche am Kuang Si-Wasserfall tragen Flip-Flops. Außerdem haben viele von ihnen ein Handy dabei, denn die Gebetszeremonien werden häufig übertragen. Wie nicht von dieser Welt muten die überdimensionalen Tonkrüge auf der Ebene nahe der Stadt Phonsavanh an. Man vermutet, dass die Gefäße als Graburnen dienten. Während des Krieges wurde das Gebiet hier stark bombardiert. Die Bomben sind in den offenen Bereichen zwar geräumt, doch die Krater erinnern wie Mahnmale an das Unfassbare.

Ein abenteuerlicher Roadtrip

Am nächsten Tag müssen wir wieder früh aufstehen, denn unser Programm ist anspruchsvoll. Wir rumpeln über eine harte Buckelpiste, die zwei einheimischen LKWs vor uns bereits zum Verhängnis wurde. Glücklicherweise schafft es unser Fahrer an den beschädigten Fahrzeugen vorbeizukommen. Vorsichtshalber sind wir alle vorher ausgestiegen. Als wir Vang Vieng nach dieser erlebnisreichen Abenteuertour erreichen, stellt sich bei mir erstmals das Gefühl von Urlaub ein. Ich kaufe mir zunächst ein neues T-Shirt und genieße dann eine ordentliche Massage nach all den Anstrengungen. Abends beobachten wir Heißluftballons, die der untergehenden Sonne entgegen schweben. Am nächsten Tag machen wir eine Bootstour in kleinen Motorbooten, auf der wir den Wasserbüffeln ganz nahekommen. Es geht weiter zu einer spektakulären Hängebrücke, von der aus wir zu einer Höhle wandern. Rast machen wir an der „Blauen Lagune“, an der man eine Zipline beobachten kann. Weiter geht es nach Vientiane, wo wir natürlich die Stadt besichtigen. [caption id="attachment_21576" align="alignnone" width="745"] Die Stadt Vientiane hat ihren ganz eigenen Charme.[/caption] Als Nächstes führt die Reise zur Kong Lor-Höhle. Dort in der Umgebung wartet eine besondere Unterkunft auf uns: Bambushütten auf Stelzen. Hier gefällt es mir so gut, dass ich den Ausflug zur Höhle mit einer sieben Kilometer langen Bootsfahrt einfach ausfallen lasse. Da der Ausflug sehr schön gewesen sein soll, würde ich das Ausfallen-Lassen nicht unbedingt empfehlen. Ich habe die freie Zeit allerdings genutzt, um meine Fotoausrüstung wieder auf Vordermann zu bringen und die Gegend allein zu erkunden. Bei einem Spaziergang galoppierten wilde Wasserbüffel an mir vorbei und wilden Hunden begegnete ich ebenfalls. Der Vorteil an diesem Alleingang war, dass mir wunderbare Fotoaufnahmen gelangen.

Handwerk und Kultur

Laos ist immer noch ein Agrarstaat. Vor allem auf dem Land sind viele Laoten Selbstversorger und leben von dem, was sie sammeln, ernten und fangen. Doch auch das Handwerk stellt eine Einnahmequelle dar. Wir besuchen Weber, eine Schnapsbrennerei, eine Kaffeeplantage, eine Messerschmiede und eine Nudelfabrik. [caption id="attachment_21578" align="alignright" width="480"] Auch der Besuch eines Weberdorfes gehört zur Reise.[/caption] Auf den skurrilen Märkten gibt es nicht nur Obst, Gemüse, Blumen und Gebratenes, sondern hier und da auch lebende Tiere. Eine Delikatesse sind offenbar auch Insekten, wie Bambusraupen, Grillen, Larven und Puppen von Ameisen und Wespen. Wir besichtigen interessante Tempel, Stupas und Ruinen und kommen schließlich an unserem Ziel, der Insel Don Khong, an. Eine lange Bootsfahrt auf dem Mekong bringt uns zur Insel Don Det und wieder zurück zum Hotel. Nach ein bisschen Erholung geht es zurück nach Vientiane, von wo aus wir nach Hause fliegen. Fazit: Die Rundreise Laos ist eine wundervolle Reise mit unvergessenen Eindrücken. Unser Reiseleiter Thongpet spricht fantastisches Deutsch und hat uns professionell durch sein Land geführt. In den Fahrzeugen sind wir sicher gereist und es gibt viel Platz für Gepäck und Proviant unterwegs. Wer Ursprüngliches mag und auf gewissen Luxus auch mal verzichten kann, der ist bei dieser Reise gut aufgehoben.
Herzliche Gastfreundschaft und kultureller Reichtum in Bulgarien
Glaubt mir, obwohl Bulgarien zu einem der ärmsten Länder Europas zählt, ist es auf andere Weise reich. Reich an Menschen, die ihre Türen und Herzen öffnen. Wir wurden umarmt von einer Herzenswärme und einem großen Maß an Gastfreundschaft wie bei „Tante Deshka“, Mihaela Kircheva oder Daniel und Maya vom Weingut Dragoshinov, die wir auf dieser zweiwöchigen Reise mit WORLD INSIGHT durch das sehr vielseitige Land erleben durften. Alle Menschen, denen wir begegnet sind, haben uns das Lebensgefühl ihres Landes auf kulinarische, kulturelle sowie musikalische Weise nähergebracht. Ich fühlte mich jederzeit und überall willkommen. Ich kehrte am Ende der Reise reicher zurück und sogar ein Stück weit beseelt.

Mehr als nur Strände und Küsten

Bulgarien ist weit mehr als Gold- und Sonnenstrand. Weit mehr als nur die Schwarzmeerküste. Es ist innerlich reich an historischen und kulturellen Schätzen. Auf dem Programm standen sehenswerte Weltkulturerbestätten wie das Felsenrelief des Reiters von Madara, das Thrakergrab von Kazanlak, das Kloster Rila und die Altstadt von Nessebar. Dazu Metropolen wie die Hauptstadt Sofia, Plovdiv und Varna, eine entschleunigte Panoramafahrt durch das Rhodopen-Gebirge und einige Wanderungen durch die unberührte, wilde Natur. Der erste Tipp für Reisende gleich zu Beginn: Geldumtausch, wenn möglich, direkt in der Stadt erledigen, nicht am Flughafen. Auf Empfehlung des Mitarbeiters an der Rezeption suchten wir uns als Gruppe eine Wechselstube unweit unseres Hotels in Sofia. Zu beachten ist, dass auf dem Schild der Wechselstube beide Kurse (We Buy, We Sell) angegeben sind. Für einen Euro bekamen wir dort 1,956 Lewa. Das war ein ziemlich guter Kurs. In größeren Städten ist die Bezahlung mit Karte oftmals kein Problem. In den Dörfern ist es besser, man fragt vorher, ob Kartenzahlung möglich ist. Ein paar Lewa sollte man auf solch einer Rundreise immer dabeihaben.

Sofia: Grüne Oasen und majestätische Berge

[caption id="attachment_21407" align="alignleft" width="250"] Rosen in Sofia[/caption] Mit reichlich Lewa in der Tasche begann die Rundreise in der Hauptstadt Bulgariens: Sofia. Beeindruckend, wie grün diese Stadt doch ist. Es gibt unheimlich viele kleine und große Parkanlagen, in denen man die Sommerhitze gut ertragen kann. Es blieb neben der offiziellen Stadtführung durch unsere sehr kompetente und bestens organisierte Reiseleiterin Vjara noch ausreichend Zeit, sowohl bei der Ankunft als auch am Folgetag, um die Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Zum Reinkommen war es ein wunderschöner Einstieg in das Land. Die umliegenden Berge kamen mit jedem Tag näher, sie wirkten zunehmend mächtiger und majestätischer. Ratternd setzten wir unsere Fahrt mit der Schmalspurbahn fort und erlebten eine tolle und entschleunigende Panoramafahrt durch das Rhodopen-Gebirge. Im Gästehaus von „Tante Deshka“ fühlten wir uns mehr als willkommen. Wir genossen an beiden Tagen die Gastfreundschaft bei Musik, Tanz und landestypischem Essen. [caption id="attachment_21406" align="alignright" width="440"] Blick aus dem Gästehaus von „Tante Deshka“[/caption] Nun saßen wir wieder im Bus: Plattgedrückt war meine Nase schon von den vorbeiziehenden Berglandschaften. Die Fahrt war zuweilen sehr abenteuerlich, wenn wir Asphalt gegen Schotterpisten tauschten. Die Tropfsteinhöhle Yagodina mit ihren herausragenden Stalaktiten, Stalagmiten und seltenen Höhlenperlen war beeindruckend. Leider war das Fotografieren dort verständlicherweise verboten. Dies galt auch in der Christi-Geburt-Kirche in Arbanassi, deren Wände und Decken über und über mit biblischen Szenen wie ein großes Bilderbuch geschmückt sind.

Antike Entdeckungen in Plovdiv

Ein absolutes Highlight der Reise war die Stadt Plovdiv, die Kulturhauptstadt Europas 2019. Verließ man die eingetretenen Pfade der Fußgängerzone und bahnte sich links oder rechts seinen Weg, entdeckte man im Künstlerviertel Kapana zahlreiche Streetarts sowie kleine Cafés zum Verweilen oder was die Bulgaren sehr gern machen, Menschen beobachten. Sehenswert ist die Altstadt, die sehr gut über die Fußgängerzone zu erreichen ist, mit ihrem sehr prägnanten Kopfsteinpflaster. Die Spuren der Römer sind im Stadtkern sowie in der Altstadt unübersehbar. Dazu zählen das Antike Theater und das römische Stadion. [caption id="attachment_21411" align="aligncenter" width="745"] Römische Spuren in Plovdiv[/caption] Eingestreut ins Programm waren zwei- bis dreistündige Wanderungen in der Natur, die einen schönen Kontrast zu dem wuseligen Treiben in den Großstädten boten. Beeindruckend war der weite Blick von oben über Täler und Seen. Wer die schöne Berglandschaft wie die Wunderbrücken oder die Überreste der Festung Moniak erkunden möchte, dem seien Wanderstöcke durchaus empfohlen. [caption id="attachment_21414" align="alignright" width="407"] Im Archäologischen Museum von Varna wartete der älteste Goldschatz der Welt![/caption] Zur Halbzeit der Reise erreichten wir Nessebar, das Hotel, das malerisch in der Küstenstadt gelegen ist. Wunderschön ausgesucht, mit Blick auf das Schwarze Meer. Absolut hilfsbereit waren die Mitarbeiter, die die Koffer bis unters Dach schleppten und sich lächelnd von einem verabschiedeten. In der Vorsaison ist diese kleine Perle eine Wohltat, die engen, verwinkelten Gassen fast menschenleer. So konnte man sich in Ruhe treiben lassen, begleitet vom sanften Meeresrauschen im Ohr. Eine Wohltat war auch Varna, eine Stadt, die für wunderbare Aha-Momente sorgte. Da war ein dreiviertel Tag fast zu wenig, um sich alles in Ruhe anzuschauen. Wir besuchten das archäologische Museum mit dem ältesten Goldschatz der Welt. Den muss man einfach gesehen haben!

Entspannung in Varna: Boulevards und Vogelbeobachtungen

An unserem freien Nachmittag ließ sich Varna auf eigene Faust wunderbar erkunden. Das Hotel war dafür sehr zentral gelegen. Unweit davon lag der größte, älteste und bekannteste Meeresgarten Primorski-Park. Sportlich Aktive spielten Tischtennis, andere spazierten durch den malerischen Park. Sogar ein Paraglider nahm die grüne Wiese als Landebahn. Für die Augen schon von Weitem sichtbar war das Schwarze Meer. Um es zu erreichen, ging es treppab zur Party- und Strandmeile. Dort reihte sich eine Strandbar an die andere. Das Flair der Sommermonate konnte man bereits erahnen. Im Mai lag noch der Hauch der Vorsaison über Bars und Restaurants, in denen es sich nach einem ordentlichen Fußmarsch durch die Stadt gut bei einem kühlen Getränk entspannen ließ. [caption id="attachment_21422" align="aligncenter" width="745"] Ausblicke auf das Schwarze Meer[/caption] Am Hafen säumten Rosen in den schönsten Farben blühend und ihren betörenden Duft verströmend den Weg. Wo sonst die großen Kreuzfahrtriesen liegen, standen Männer mit der Angel in der Hand. In den Restaurants fand sich problemlos ein Platz, und die Erholungs- und Unterhaltungszone mit Riesenrad und anderen Fahrgeschäften war noch verwaist. Wer mochte, genoss das abendliche Flair auf dem breiten Boulevard in Richtung Muttergottes-Kathedrale. Für mittags und abends versorgte uns unsere Reiseleiterin Vjara mit Geheimtipps der einheimischen Küche. Als Alternative für den ausgefallenen Programmpunkt, den Besuch des Bärenreservats in Belitza, besuchten wir ein anderes Paradies. An der Straße zwischen Burgas und Sozopol liegt das Naturschutzzentrum Poda. Zu sehen gab es dort gefährdete und seltene Vogelarten. Wir bekamen Ferngläser, sahen Seeschwalben, kleine Kormorane, Reiher, Brandgänse und Stelzenläufer. Wir konnten Fragen stellen, die Mitarbeiter waren sehr hilfsbereit und erzählten uns, dass sich dieses Zentrum vollständig aus Eintrittsgeldern, verkauften Souvenirs und Spenden trägt. Es ist wirklich eine sehr schöne Station, die dank der Mitarbeiter und freiwilliger Helfer am Leben gehalten wird.

Veliko Tarnovo

Auf unserem weiteren Weg legten wir einen Stopp in der ehemaligen bulgarischen Hauptstadt Veliko Tarnovo ein. Von einem Aussichtspunkt gab es einen wundervollen Panoramablick, der die kleinen Handwerksläden eines Ikonenmalers und eines Holzspielzeugmachers präsentierte. Dann schauten wir noch einer Mutter und ihrem Sohn beim Töpfern der typisch bulgarischen Keramik über die Schulter. Angehalten durch unsere Reiseleiterin, die uns ermutigte, in die Läden hineinzugehen, legten wir unsere Scheu ab. In englischer Sprache flogen die Bekundungen für das Geschäft und Erklärungen zur Keramik hin und her. Das Gespräch war mehr als herzlich, ebenso wie die Eigentümer. [caption id="attachment_21425" align="aligncenter" width="745"] Die ehemalige Hauptstadt Bulgariens gehört zu den schönsten Städten des Landes. Zu Recht![/caption] Irgendwo im Balkangebirge liegt das schöne Dorf Bozhentsi. Es beeindruckte mit seinen gut erhaltenen zwei- und dreistöckigen Häusern und öffentlichen Gebäuden. Mehrere Häuser wurden in Museen umgewandelt. In diesem bezaubernden Dorf schien die Zeit still gestanden zu sein. Wir aßen dort zu Abend, lernten, wie der typisch bulgarische Joghurt hergestellt wird und verkosten diesen beim gemeinsamen Abendessen in geselliger Atmosphäre. Vom schönen Dorf ging es danach ins bezaubernde Tal der Rosen. Duftendes Gold aus Bulgarien: Das Land ist einer der weltgrößten Erzeuger von Rosenöl. Die Ernte der Rosenblüten begann bereits in den ersten Maitagen, früher als sonst, aufgrund des trockenen und milden Frühlings. Geerntet wurde vor Sonnenaufgang, nur per Hand. Keine Schere, keine Handschuhe, so erklärte es uns Alexej. Die familiengeführte Rosenölmanufaktur befindet sich am Rande von Kazanlak, ein Hektar großes Rosenfeld direkt hinter dem Haus. Dort erhalten wir einen Einblick in die Produktion. An einer weißen Wand ist der Herstellungsprozess dargestellt, die Destillierapparate sind modern ausgestattet. Natürlich dürfen duftende Mitbringsel für die Daheimgebliebenen nicht fehlen. Wir verlassen Kazanlak, die blühenden Rosenfelder begleiten uns. Leider nicht bis Sofia, wo unsere Reise endet.
Völker der Vielfalt: Eine Reise durch Süd-Äthiopiens ethnische Landschaft
Was denn Äthiopien zu so einem gleichsam ausgefallenen wie wunderschönen Reiseland macht? Für die Antwort muss Woubshet nicht lang überlegen. „Die vielen verschiedenen Völker“, antwortet er, ohne mit der Wimper zu zucken. Das Volk der Karo, Hamer, Mursi und Dorze sowie das Volk der Konso lernen Reisende auf der Erlebnisreise durch den Süden des Landes kennen. „Das ist immer ein wahres Highlight“, erzählt Reiseleiter Woubshet, das Leuchten in seinen Augen ist dabei unübersehbar, „weil diese Völker gar keine Vorstellung von anderen Lebensweisen haben. Das Gebiet, in dem viele Naturvölker ansässig sind, das Omo-Tal, nennen viele daher auch das ‚Afrika von gestern‘.“ [caption id="attachment_21339" align="alignright" width="198"] Guide Woubshet freut sich, Reisenden sein Land vorzustellen.[/caption] Ein Afrika, das man laut Woubshet unbedingt kennenlernen sollte – nicht irgendwann, sondern so schnell wie möglich: „Ich glaube“, erzählt unser Reiseleiter, „man sollte dieses Gebiet wegen der einzigartigen Kultur sehen – bevor es zu spät ist. In ein paar Jahren kann all das schon anders aussehen.“ Doch was sind die Erlebnisse, die Abenteurer in die Tiefen der afrikanischen Kultur führen – und hinein in eine scheinbar vergangene Zeitzone? Die Reisetopps der WORLD INSIGHT-Erlebnisreise nach Äthiopien beantworten die Frage. Der erste dieser Art entführt Reisende in die Konso-Dörfer, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe ausgezeichnet wurden – die Erwartungen sind dementsprechend hoch, keine Frage. Doch dieser Ort weiß sie zu erfüllen. Reisegäste besuchen die Dörfer der Konso, die bekannt für ihre kunstvolle Bauweise und Terrassenlandschaften sind. Sie streunen nicht nur durch die Terrassenlandschaften, in denen die Konso vorbildlich Permakultur betreiben, sondern lernen an ihren Kultplätzen auch mehr über ihre Glaubensvorstellungen und wie sie ihren Ahnenkult pflegen – spannend! Als besonderer Höhepunkt wartet der König von Konso darauf, Interessierten über sein Volk zu berichten. Mit einzigartigen Bildern auf der Kamera und im Kopf, geht die Reise weiter – heraus aus dem Konso-Bergland, bis hin zum Fuße der Buska-Berge, ins dörfliche Turmi an der kenianischen Grenze. Die Strecke mag zwar ihre Länge haben, langweilig ist sie dadurch aber nicht. Denn immer wieder halten wir am Wegesrand, um hier ansässigen Völkergruppen, wie etwa den Benna und Arbore, einen Besuch abzustatten. Der Fakt, dass es nirgendwo sonst auf der Welt eine ähnlich große kulturelle Vielfalt auf einem derart kleinen Raum gibt, fällt hier im Omo-Tal nicht schwer zu glauben. Da ist es nicht verwunderlich, dass sich der Wunsch bildet, noch tiefere Einblicke zu erhaschen. Die Karo und die Hamer kommen da gerade recht. Sie begeistern mit die mit Körperkunst und indigenen Ritualen. Die Karo, die die Uferregionen des Omo-Flusses besiedeln, begeistern mit ihrem kunstvollen Schmuck aus Naturmaterialen – die bemalten, kunstvoll verzierten Körper sind Fotomotive, die geradezu nach der Kamera rufen. Doch auch bei den Hamer, die im Anschluss auf dem Reiseplan stehen, fällt es schwer, die Kamera wegzulegen. „Die Hamer legen viel Wert auf ihre Frisur. Die Haare färben sie mit Kalk, Erde und Butter. So schimmern die Haare besonders, wenn die Sonne auf sie strahlt“, weiß Woubshet.   [caption id="attachment_21331" align="alignnone" width="745"] Beim Volk der Hamer genießt die Frisur eine große Relevanz.[/caption]   Man muss ein wenig Glück haben, um die Traditionen der Völkergruppen beiwohnen zu können, aber Woubshets letzte Reisegruppe hatte es – sie konnte eine typische Rindersprung-Zeremonie miterleben. „Dabei wird der Übergang von der Kindheit zum Erwachsenen gefeiert. Die jungen Männer versuchen dabei dann, das Interesse der Frauen zu gewinnen, indem sie auf den Rücken hintereinander aufgestellter Kühe laufen.“ [caption id="attachment_21335" align="alignright" width="233"] Der Lippenteller gilt bei den Mursi als Schönheitsideal.[/caption] So viele ursprüngliche Einblicke haben fast ein wenig Suchtcharakter. Glücklicherweise steht aber ein weiterer Besuch eines spannenden indigenen Volkes noch bevor: die Mursi. Angekommen im Mago-Nationalpark, ihrer Heimat, staunen Reisende zunächst einmal nicht schlecht: Frauen mit riesigen Tellerlippen hebend grüßend die Hand. „Dafür sind die Frauen dieses Volks berühmt“, erzählt Woubshet. „Die Lippenscheiben gelten bei den Mursi als Schönheitsideal.“ Hatten Reisende zuvor doch das Gefühl, in der Zeit zurückgereist zu sein, trübt dieses Gefühl bei den Mursi doch etwas – der Konflikt zwischen Vergangenheit und Gegenwart ist hier spürbar, denn zunehmend wird versucht, die Mursi sesshaft zu machen, ihre einstigen Weideflächen werden nun vermehrt von Baumwollplantagen zurückgedrängt. Nach dem Besuch der Mursi steht noch ein weiterer Besuch einer Urvölkergruppe statt: das Dorze-Volk, für das es hoch hinaus geht. Auf knapp 3.000 Meter erwartet uns das gleichnamige Dorze-Hochland mit einmaligen Ausblicken über den afrikanischen Grabenbruch und die Seen. Das wahre Highlight sind jedoch die Dorze selbst, die besonders für ihre Webekunst bekannt sind. Sogar in der Hauptstadt werden ihre Waren verkauft – und als besonders wertig angesehen. Manch einer wird in Anbetracht der Behausungen dieses spannenden Volkes ein wenig lächeln, denn ihre Häuser erinnern fast an zornige Elefantengesichter. Und hier ist er wieder – der Moment, in dem WORLD INSIGHT seinem Namen alle Ehre macht, in dem echte Einblicke warten: Eine Familie heißt Reisegäste in ihrem Zuhause willkommen und führt in das Innenleben ihrer einzigartigen Behausung. Dabei erfahren Reisende viel über die kunstvolle Bauweise dieser besonderen Häuser. Währenddessen bereitet die Familie auf offenem Feuer das traditionelle „Kojo“-Brot aus den Blättern der „falschen Bananenpflanze“ zu. Selbstverständlich dürfen auch wir diesen köstlichen Bissen probieren! „Die meisten Menschen kommen vorrangig wegen der Völkergruppen nach Äthiopien“, weiß Woubshet. Doch dass sich Flora und Fauna des Landes in Sachen Vielfalt verstecken müssen, heißt das nicht – im Gegenteil: „Die Landschaft in Äthiopien ist wirklich einzigartig.   [caption id="attachment_21347" align="alignnone" width="745"] Von Dorze zum Abaya-See: eine wundervolle Landschaftswelt![/caption]   Im Süden gibt es hohe Bergformationen bis hin zu weiten Steppen – es ist vielfältig. Man kann kein Gebiet mit einem anderen vergleichen, man hat einfach immer die Augen offen.“ Und das ist auch gut so: Denn sonst würden wir vielleicht verpassen, wie der Eisvögel nach Beute suchend über die Gewässer des Abijata-Shalla-Nationalpars schwirrt. Oder wie die imposanten Marabou-Störche auf ihren langen Stelzenbeinen durchs Wasser waten, während sich Flamingos, Pelikane und Kormorane an den Ufern tummeln. Dass mehr Reisende sich trauen, auf unbekannten Pfaden zu wandeln, um sein Äthiopien kennenzulernen – das wünscht sich Woubshet für das Jahr 2025. Es ist ein Land, das sowohl abenteuerlustige Entdecker als auch kulturinteressierte Besucher anzieht und vor allem mit einem nicht geizt: einer Authentizität, die ihresgleichen sucht.
Zwischen Kaukasus und Kaspischem Meer – Erlebnisreiches Aserbaidschan
Ein paar grundlegende Bemerkungen: Wenn man an den Kaukasus denkt, dann fallen einem zunächst die Länder Georgien und Ar­menien ein, die in historischer und kultureller Hinsicht schon seit jeher eine starke Affinität zu Europa aufweisen. Beide Staaten gelten als Wiegen des Christentums mit überwältigender Landschaft und einzigartigen Bauwerken. Aserbaidschan kann als die anderen beiden Länder in vielerlei Hinsicht ergänzender Teil einer Art kaukasischer Triade verstanden werden. Wir hat­ten vor diesem Hintergrund schon frühzeitig die Entscheidung getroffen, die drei genann­ten Länder im Rahmen abgegrenzter, aber in jeder Hinsicht doch recht ausführlicher Reisen kennenzulernen: Auf Georgien (im [caption id="attachment_21261" align="alignright" width="235"] Reiseleiter Gurban sorgt für gute Stimmung.[/caption] April 2023) und Armenien (September/Oktober 2023) ging es diesmal eben nach Aserbaidschan und wir kön­nen nur allen an der Kaukasus-Region Inte­ressierten dazu raten, es uns gleichzutun:  Man wird nicht nur fünf Tage lang, sondern zwei intensive Wochen an Erfahrungen und Eindrü­cken belohnt und nach der Rückkehr ein unver­gessliches und gleichzeitig äußerst differen­ziertes Bild der gesamten Region erhalten haben. Wir haben also ganz bewusst genau diese Reise gebucht, um ein wenig mehr von der spe­ziellen Kultur und dem Leben der Menschen kennenzulernen. In diesem Sinn wa­ren die Reise­route, die Schwerpunktsetzung, die Organi­sation, besonders jedoch die ange­nehme, enga­gier­te und äußerst kompetente Betreuung durch unseren Reiseführer Gurban Alaskarov na­hezu perfekt. Seine fürsorgliche Art, sehr oft für ein Mittagessen in Form eines schmack­haften Picknicks zu sorgen, wird uns in Erinnerung bleiben. Gurban ist übrigens ausgezeich­ne­ter Mu­siker, weshalb uns nachfolgenden Reisenden zu empfehlen ist, nach herumlie­genden Saitenin­strumenten Ausschau zu halten und sie ihm in die Hand zu drücken. Es lohnt sich…! Für das Gelingen einer Reise sehr wichtig sind vor allem auch die Mitreisenden: Diesbezüglich hat alles bestens funktioniert und jede(r) Einzelne hat dazu beigetragen, eine für alle Teilneh­merInnen angenehme Atmosphäre zu schaffen...! Was ist das Besondere an dieser Reise nach Aserbaidschan…? Meiner Meinung nach sind die besuchten Orte, Regionen und Sehenswürdigkeiten in einem sehr ausgewogenen Verhältnis zueinander ausgewählt worden, sodass man nicht nur einen hervorragenden Eindruck von den allgemeinen Charakteristika dieses Landes gewinnt, son­dern auch einige lokale Besonderheiten zu schätzen lernt. Der Umfang des Gesehenen und Erlebten ist jedenfalls so groß, dass man in einem kurzen Bericht gar nicht auf alle Attraktio­nen und Höhepunkte dieser Reise eingehen kann. Aus diesem Grund möchten wir vor allem auf jene besonderen Erinnerungen verweisen, die uns sehr überrascht haben und auf die wir zukünf­tige Reisende gerne aufmerksam machen möchten.

Der erste Teil der Reise: Von Baku nach Sheki…

[caption id="attachment_21276" align="alignleft" width="387"] Baku überrascht mit einzigartiger Kultur.[/caption] Es war von Vorteil, die Stadt Baku in zwei Etappen kennenzulernen: Einmal in ihren Grundzü­gen und wesentlichsten Sehenswürdigkeiten in teil­weise auf Grund des gerade überstande­nen Nacht­flugs nicht ganz ausgeschlafenem Zustand. Ein andermal im Rahmen selbst zu gestaltender Freizeit im Sinne einer Vertiefung besonderer Interessen kurz vor der Heimreise. Die Stadt ist so vielfältig in ihren frühzeitlichen und mittelal­terlichen Elementen, dem bedeut­samen Bezirk mit Bauten aus der Gründerzeit zu Ende des 19. Jahr­hunderts sowie der zum Teil futuristischen Architektur der Gegenwart… Ganz wichtig war zunächst der Blick von oben, vom beeindruckenden Highland Park, um die Stadt in ihrer Totalität, aber auch recht deutlichen Gliederung wahrzunehmen: Die von einer Mauer umgebene, mittelalterliche Altstadt und unmittelbar daneben die sehr großzügig an­gelegten Geschäfts- und Wohnviertel mit zum Teil sehr breit angelegten Boulevards, auf de­nen einmal jährlich sogar ein Formel 1 – Grand Prix genug Platz findet. Der Orientierung dient zunächst ein Spaziergang über das Kopfsteinpflaster der engen Gassen, vorbei an ehemaligen Karawansereien, kleinen Moscheen, aber auch an den zu Recht bekanntesten Se­henswürdig­keiten der Stadt, nämlich den Palast des Schahs von Schirvan und dem geheim­nis­vollen Mäd­chenturm. Der moderne Kontrapunkt dieser Eindrücke ist ein Besuch des nicht nur architekto­nisch überaus interessanten Kulturzentrums Heydar Aliyev, errichtet von Zaha Hadid. [caption id="attachment_21283" align="alignright" width="375"] Eine Stadt wie aus dem Bilderbuch: Lahij.[/caption] Ganz im Bewusstsein, noch einmal in diese Stadt zurückzukehren und die Besichtigung später fortzuse­tzen, führt uns schon der nächste Tag ins Gebirge, in das uralte, kleine, aber äußerst maleri­sche Handwerkerstädtchen Lahij. Spätestens an diesem Ort lernt man eine Besonder­heit Aser­baidschans kennen: Diese Nation hat viele verschiedene ethnische, sprachliche und kulturelle Wurzeln. Ein Teil der Bevölkerung dieser Gegend, sind Taten, die vor Jahrhunderten von Persien kommend sich hier angesiedelt haben. Lahij wirkt mit seinen gepflasterten Gas­sen, Höfen und alten Häusern wie eine Stadt aus dem Bilderbuch und die Zeit wirkt wie ste­hengeblieben. Der nächste Höhepunkt der Reise folgt schon am nächsten Tag und vermittelt ein wenig Ge­schichtsunterricht: Man ist plötzlich mit einem etwas anderen Albanien konfrontiert, als man es vom Balkan gewohnt ist. Es gibt nämlich ein längst untergegangenes, antikes Königreich gleichen Namens, dessen Hauptstadt, einst sowohl Handelszentrum als auch Bi­schofssitz, sich unweit des heutigen Qabala befunden hat. Heute staunt man über die noch erhaltenen, gi­gantischen Stadttore und Mauern, die sich über mehrere, zum Teil archäolo­gisch noch gar nicht untersuchten Stadtteile erstreckt. Unser nächstes Ziel ist Sheki, erneut eine Stadt, die viel älter ist, als jene in Euro­pa und voll mit großartigen Sehenswürdigkeiten: Der Palast des ehemaligen Khans, von außen eher un­scheinbar, zeigt eine prächtige Innenausstattung mit dekorativ-bunten Fresken und wunder­baren Glasfenstern. Eindrucksvoll sind die Größe und die mächtige Bau­art der wunderschön restaurierten Karawansereien sowie die Vielfalt der am Markt angebote­nen Sortiments an Obst und Gemüse. Spätestens beim Besuch des oberhalb von Sheki gelegenen Bergdorfs Kish wird uns erneut das christliche Erbe der Gegend bewusst: Die kleine Dorfkirche St. Elisæus geht auf eine Grün­­dung im 1.Jhdt. zurück und präsentiert in einem kleinen Museum sehr interessante hi­sto­rische Artefakte und sakrale Gegenstände. Wenig später genießen wir einen kurzen Spa­ziergang zur Georgskirche von Kurmuk unweit der georgischen Grenze, von der man eine großartige Fernsicht hat.  

Der zweite Teil der Reise: Von Sheki in den Süden nach Lankaran…

Wir begeben uns nun an den Südrand jener großen Ebene, die zwischen den Ausläufern des Großen und des Kleinen Kaukasus gelegen ist. Wir erreichen Ganja und genießen zur Ab­wechslung wieder das Flair einer Großstadt. Besonders beeindruckt uns die über einem Mau­soleum erbaute, architektonisch sehr reizvolle und stimmungsvolle Imamzadeh-Moschee. Reisen lebt von Überraschungen und vor allem auch solchen, auf die man vorbereitet scheint. Der Besuch in Göygöl, dem früheren Helenendorf, konfrontiert uns mit der Geschichte ehe­maliger deutscher Siedler und den vielen Spuren, die aus dieser Zeit noch vorhanden sind. Die Anlage der Straßen, vor allem jedoch so manche Gebäude mit ihren zum Teil noch erhal­tenen, originalen Inneneinrichtungen, vermitteln ein Bild wie vor hundert Jahren: Migranten aus Schwaben, die es in Aserbaidschan zu einem gewissen Wohlstand gebracht haben, unter Stalin jedoch vertrieben wurden. Eine lange Fahrt bringt uns nun in eine völlig andere Gegend nahe der iranischen Grenze. Lankaran ist eine hübsche, kleine Stadt am Kaspischen Meer, im Zentrum eines landwirt­schaft­­lich sehr fruchtbaren Gebiets. Auch hier treffen wir auf eine sprachliche und ethnische Min­derheit, die sogenannten Talyschen, die im 18. Jahrhundert vorübergehend sogar einen un­abhängigen Staat gegründet hatten. Eine besondere Attraktion dieser Gegend sind die „bren­nenden“ Quellen und Brunnen, wo sich das Wasser auf Grund seines Gehalts an Methan leicht ent­zünden lässt. Der Höhepunkt dieses Teils unserer Reise ist jedoch der Hirkan – Nationalpark nahe der irani­schen Grenze, der uns einen Eindruck davon vermittelt, wie unser Mittelgebirge als Folge des Klima­wan­dels in ein paar Jahrzehnten bestmöglich aussehen könnte: Ein lichter, artenreicher Laub­wald mit hoher Biodiversität, bestehend aus Eichen, Hainbuchen und anderen trocken­heitsre­sistenten und dem jeweiligen Standort angepassten Baumarten. [caption id="attachment_21287" align="aligncenter" width="2560"] Der hirkanische Wald ist UNESCO-Weltkulturerbe.[/caption]

Der dritte Teil der Reise: Zurück in den Norden, hinauf in die Berge und ein letzter Blick auf Baku…

Die nächste Etappe führt uns zu dem in Ufernähe des Kaspischen Meers gelegenen Shirvan – Nationalpark und wieder müssen wir angesichts der dort vorkommenden Fauna an unsere Gegenwart und Zukunft denken: Es ist nämlich kaum möglich, ein Tier zu fotografieren, ohne gleich­zeitig einen Bohrturm oder eine andere Installation des Erdölzeitalters aufs Bild zu be­kommen. Der allgegenwärtige, weltweite Energiehunger und der attraktive Rohstoff­reichtum von Aser­baidschan lassen gegenwärtig noch nicht erkennen, wie es mit unserer Wachstums­ökonomie in Zukunft weitergehen wird. Da ist das nächste Reiseziel eine willkommene Abwechslung: Die Stadt Quba ist nämlich Aus­gangs­punkt gleich mehrerer Attraktionen. Zunächst geht es durch atemberaubende Land­schaften auf engen Straßen hinauf ins Hochgebirge. Das Dorf Khinalug liegt auf einer Seehö­he von rund 2200 m, stammt aus prähistorischer Zeit und war ursprünglich – wie könnte es an­ders sein – zum größten Teil von einer sprachlichen und ethnischen Minderheit bewohnt. Das kleine, von der lokalen Bevölkerung eingerichtete Museum gibt einen guten Einblick in die Besonderheiten dieses Orts. Ein weiterer Besuch führt uns ins Dorf Kriz, wo wir erfahren, auf welche Weise man in dieser extremen Lage wirtschaftlich überleben kann. Zurück in Quba wartet auf uns die nächste Überraschung: Der Stadtteil Qırmızı Qəsəbə ist eine Siedlung der sogenannten Bergjuden, die dem Ruf, eines der letzten Shtetl zu bilden, gerecht werden. Der Ort wirkt zwar verlassen, doch wird auch neu gebaut und es herrscht offen­sichtlich auch kein Mangel an Finanzierungen, sei es von Seiten mancher russischer Oli­garchen oder anderer Geldgeber. Der beeindruckende Friedhof zeigt die Verbundenheit des abge­wan­­derten Teils der Bevölkerung und das moderne Museum ist aus touristischer Per­spektive ein absolutes Must-see. Die letzte Etappe unserer Reise konfrontiert uns mit einer Reihe starker Argumente, warum man Aserbaidschan unbedingt kennenlernen sollte: Die Schlammvulkane und vor allem die steinzeitlichen Fels­zeichnun­gen von Gobustan, das übrigens über ein ganz ausgezeichnetes Museum verfügt, sind einzigartige Attraktionen. Dasselbe gilt für die Sehenswürdigkeiten auf der Halbinsel Absheron, nämlich die seit dem Altertum brennende Erde Yanar Dag und vor allem der nachgebaute Feuertempel Ateschgah samt seinem sehr anschaulichen Museum. Der letzte Reisetag in Baku wird einem zu kurz, um alle noch bestehenden Besichtigungsplä­ne und Interessen zu berücksichtigen. Ein spezieller Tipp ist die vorzügliche Küche: Fischlieb­habern wird dringend empfohlen, Stör zu kosten, am besten in pikanter Granatapfelsauce…!
Mongolei unvergessen: Ein Abenteuer inmitten unermesslicher Weite
Ganz am Anfang erfolgt gleich ein großes Danke für die hervorragende Organisation inkl. 1. Klasse Bahn An- und Abreise und für unsere großartige Reiseleiterin „Ama“. „Ama“ war unserer Gruppe eine außergewöhnlich tolle, liebe, bescheidene, hilfsbereite, gebildete, sanftmütige, geduldige und erfahrene Reiseleiterin. Sie gab jedem von uns das Gefühl, jederzeit sicher aufgehoben und willkommen zu sein! Eine Lobeshymne an die mongolische Tierwelt [caption id="attachment_21192" align="alignright" width="250"] In Ulaanbataar findet man zahlreiche Kontraste. Hier: alt neben neu.[/caption] Die Mongolei ist ein sehr beeindruckendes, riesengroßes und, abgesehen von der Hauptstadt Ulaanbataar, von Menschen dünn besiedeltes Land. Als leidenschaftliche Großtiertierärztin war ich ganz besonders von den freilebenden, grasfressenden Haustieren begeistert. Zwischen den kleinen Wiederkäuern wie Schafen und Ziegen grasten große Wiederkäuer wie Rinder, Yaks, Kamele und natürlich Pferde. Auf die typischen mongolischen Pferde muss ich eine Lobeshymne anstimmen. Mit ihrem perfekten Exterieur sind sie außergewöhnlich gesunde, ausdauernde, freundliche, leistungsbereite, willige und sehr fleißige Geschöpfe. Ich liebe diese Tiere. In der Mongolei werden menschliche Behausungen eingezäunt und im Gegensatz dazu sind die grasfressenden Haustiere omnipräsent und völlig frei. Ihre Besitzer sind Nomadenfamilien die, abhängig von der Weidesituation, mehrmals im Jahr samt ihren Jurten ihren Haustieren nachfolgen. Herdenschutzhunde in ihrem Element [caption id="attachment_21194" align="alignleft" width="297"] Unverzichtbar bei den Jurtenansammlungen: der Herdenschutzhund[/caption] Zu diesen Jurtenansammlungen gehörten immer auch, offensichtlich typische, Herdenschutzhunde. Wie ich soeben nachgelesen habe, sind es sogenannte Bankhars, mongolische Mastiffs. Wenn wir mit unseren russischen, sehr geländetauglichen, Bussen an einsamen Jurten vorbeifuhren, konnten wir den Wachinstinkt dieser Hunde ehrfürchtig beobachten. Dann liefen sie zähnefletschend und laut bellend den Bussen entgegen und nebenher. Als wir „unsere“ vier Nomadenfamilien besuchten und wegen Regens zweimal vor Ort übernachten durften, akzeptierten uns diese klugen Hunde aber sofort als zu den Jurten zugehörig. Es war faszinierend, diese instinktsicheren und besonderen Hunde zu beobachten. Tagsüber hielten sie sich sehr unauffällig, fast schläfrig, am Nomadengelände auf. In der Nacht jedoch konnten wir alle die Verwandlung in laut bellende, beschützend patrouillierende Wachhunde mitverfolgen. Hunde aus weiter entfernten menschlichen Behausungen schlossen sich zu schlagkräftigen, sehr bellfreudigen Truppen zusammen und beschützten dadurch Nacht für Nacht Menschen und ihre Haustiere. Dort, wo Wölfe vermehrt eine Gefahr für die weidenden Haustiere darstellten, das ist vor allem in den Bergen der Fall, werden kleine Wiederkäuer abends in sogenannte Nachtpferche getrieben. Dort konnten sie, zusätzlich geschützt durch Bankharts, eine sichere und geruhsame Nacht verbringen. Bei unseren Wanderungen wurden wir auch von einem besonders „reiselustigen Rüden“ [caption id="attachment_21201" align="alignright" width="410"] Nachtpferche bieten den Tieren Schutz.[/caption] begleitet. Dieser fröhliche vierbeinige Geselle hatte großen Spaß dabei, uns Menschen tagsüber zu begleiten. Die mongolische Kultur hautnah Unsere Gastnomadenfamilie schlachtete, uns zu Ehren, ein Schaf auf traditionelle Art und Weise. Bei der Zubereitung des leckeren Eintopfes durften wir dabei sein und genossen die Gastfreundschaft in fröhlicher Runde. Apropos Essen, das mongolische Essen ist extrem fleischlastig. Unsere mitreisenden Köche waren aber international erfahren und zauberten täglich köstliche, frisch zubereitete Mahlzeiten. Die Tatsache das Nomaden, naturgemäß, keine Gemüsebauern sind, wurde mir auch erst auf dieser Reise bewusst! Dass die Weidewirtschaft eine grundsätzlich natürliche und nachhaltige Landwirtschaftsform ist, kann in meinem Lieblingsbuch von Dr. Anita Idel „Die Kuh ist kein Klimakiller“ nachgelesen werden. Die Reise war, wie schon anfangs gesagt, perfekt organisiert und wurde von zahlreichen sehr erfahrenen Einheimischen gemanagt. Unsere geländetauglichen Busse ließen uns, dank regelmäßer prophylaktischer Wartung durch unsere Fahrer, niemals im Stich. Über Yaks und Kaschmirziegen Asphaltierte Straßen gab es vor allem zwischen der Hauptstadt Ulaanbaatar und den Aimagzentren. Der Rest des Landes ist nur auf Steppenpisten zu befahren bzw. mit Tieren zu erreichen. Solche typischen Tiere durften wir während unserer Trekkingtour nutzen. Es waren Yaks. Wegen der grunzähnlichen Laute wird der Yak treffend auch „Grunzochse“ genannt. Diese domestizierten Rinder haben 1-2 Rippenpaare mehr als gewöhnliche Hausrinder. Dadurch haben die Atmungsorgane besonders viel Platz. Das Leistungsvermögen dieser, für uns seltenen, Rinderart zeigte sich uns. Vollgepackt mit unserem nötigen Gepäck wurden sie von reitenden Nomaden getrieben und benötigten dabei ihre besonders große Atemkapazität. Sie atmeten heftig bei offenem Maul und herausgestreckter Zunge, erholten sich aber sehr rasch von der Anstrengung.   [caption id="attachment_21193" align="alignnone" width="2560"] Auch beim Yak-Melken war Jutta mit von der Partie.[/caption]   Aus der Wolle von Yaks können, ähnlich der berühmten Kaschmirziegen, Wollprodukte hergestellt werden. Ein Paar Yaksocken erstand ich zum Beispiel im großem Einkaufszentrum in der Hauptstadt. Alles über Kaschmirziegen konnten wir durch das Befragen einer besuchten Nomadenfamilie erfahren. Insgesamt durften wir viermal in Jurten von echten Nomadenfamilien Platz nehmen und vieles über Schafe, Ziegen, Pferde, Rinder, Yaks und Kamele erfahren. Die aus diesen Tieren gewonnenen Produkte durften wir mit allen Sinnen genießen. In der Hauptstadt schloss sich der Produktionszyklus, Kaschmirziegen betreffend, beim Besuch einer Kaschmirfabrik. Eine Ode an das Nomadenleben Wie man merkt, ist mein Bericht ein Ode an das nomadische Leben und die nomadische Natur. Bei dieser Reise kam jedoch auch die mongolische Kultur ausreichend zu ihrer Ehre. Wir besuchten zahlreiche buddhistische Klöster und konnten die mongolische Spiritualität erfahren. Durch den Besuch von Denkmälern und Museen klappte die Wissensvermittlung interessant und spannend. Alles in allem war es für mich eine zutiefst beeindruckende und tief berührende Erfahrung, in diesem herrlichem Land Gast gewesen zu sein.
Klanglandschaften Usbekistans: Eine Reise zu Musik und Identität
Es ist unglaublich und großartig, wie diese Usbekistan-Reise mit einmaligen Erlebnissen in so kurzer Zeit in 14 Tagen gefüllt war. Unser Reiseleiter Siroj hatte eine einmalig gute Organisation mit all den vielen Transportmitteln: Bus, Flugzeug, PKW, Zug. Seine Beschreibungen der Sehenswürdigkeiten waren hervorragend. Er ist so ein guter Lehrer. Er war umsichtig auf unser aller Wohl bedacht, für Essenspausen und Toiletten-Stopps. Hilfsbereit, für Bettina und mir einen Arm reichend für Gehunterstützung, die schönsten Dachterrassen für das Abendessen ausgesucht, das leckerste Essen bestellt und noch vieles mehr. Ich meine, er verdiente 3 Gehälter als Reiseleiter dieser Reise. Das ist kein Beruf von 8:00 bis 17:00 Uhr. Wie viele Stunden hatte er uns betreut: vom Frühstück bis zum Abendessen. All den Wünschen, Fragen und Anforderungen von 14 Mitreisenden ausgesetzt zu sein, das ist keine leichte Aufgabe. Vielen, vielen Dank, Siroj! Eine durch und durch musikalische Reise In Taschkent, dem Angestellten im Hotel „Old Taschkent“ habe ich eine Mundharmonika geschenkt. Er war sehr erfreut darüber. Er kann es mit YouTube erlernen. In Shiva hatte mich eine junge Frau im Hotel Asia gefragt, wie eine Gitarre gespielt wird. Das habe ich ihr gezeigt. Dann hatte sie es selbst probiert. Sie hatte richtig Talent mit der Gitarre und so habe ich ihr die Gitarre geschenkt. Ihre Freude war groß und so auch meine. In Buchara habe ich eine neue Gitarre gekauft, die völlig verstaubt war. Wie viele Jahre hatte sie dort wohl gehangen? Ich sollte den Preis nennen, mein Angebot war 100 €. Ich wollte die Musiker unterstützen. Nachdem ich die Gitarre im Hotelzimmer gestimmt hatte, klang sie wirklich gut. Man muss die Gitarre einfach lieb haben. Ich habe sie unserem Reiseleiter für seine Tochter geschenkt. [caption id="attachment_21270" align="alignleft" width="570"] Ein Instrument zwischen Trommel und Rassel: die Doira.[/caption] Der Verkäufer dieser Gitarre hatte mir eine Doira geschenkt. Er baute diese „Percussion“-Instrumente selbst. Eine Doira hat einen Holzring, der mit einer Leder-Membran überzogen ist und kleine Metallringe „are attached on the inside“. So ist die Doira gleichzeitig eine Trommel und eine Rassel. Ich hatte mit seiner Frau im Verkaufsladen Unterricht dazu, wie ich die Doira halte und spiele. Wir hatten einen wunderbaren Dialog mit diesem Instrument. Sie spielte einen Rhythmus vor und ich antwortete ihr. Wir hatten gleich eine Zuhörergruppe um uns herum versammelt, die unserem Spielen zuhörte. In einem anderen Musikladen kaufte ich eine CD, worin die usbekischen Musikinstrumente erklärt wurden und auf der CD zu Gehör gebracht wurden, mit National UZBEN. In einem anderen Musikladen habe ich eine Tuuboor gekauft. Es ist ein 2-saitiges Instrument. Der Verkäufer war ein Musiker. Er spielte Bach und Beethoven auf der Tuuboor. Es war wunderbar. Ich habe die Schönheit der Natur und die Kultur in vollen Zügen genossen und mit Musik die Schwingen der Energie in Bewegung gesetzt. Es waren die ungeplanten musikalischen Begegnungen in Musikläden, auf dem Registan-Platz in Samarkand mit den Mädchen zu rappen, in der Lobby vom Hotel in Shiwa Gitarrenunterricht zu geben, in Buchara mit den Doira-Trommeln einen Dialog zu klopfen, einem Musiker zu lauschen, der Bach und Beethoven spielte, das war einfach großartig. Was für eine Reise wurde mir geschenkt! Usbekistan durchkreuzt mit Bus, Flugzeug, Zug, PKW Von Taschkent machten wir eine Zugreise nach Fergana. Es ging gemütlich durch die Landschaft, am Fluss entlang, ins Gebirge, in die Wüste. Das war einmalig. Zurück ging es mit dem PKW von Fergana nach Taschkent. Es war schön, die Landschaft zu betrachten. Auch einmal die Augen zu schließen, war gut. Mit dem Flugzeug ging es von Taschkent nach Urgentsch. Ich hatte um einen Fensterplatz gebeten und ihn auch erhalten. Ich schwebte zwischen Himmel und Erde. Nun besuchten wir die Wüstenstadt Shiva, Stadt auf der Seidenstraße zwischen Ost und West, China und Europa. Es wurden nicht nur Güter wie Seide, Keramik, Gold und Edelsteine transportiert, sondern auch Ideen, Wissen und Religionen wie Islam oder Buddhismus. Ein Herrscher wie Temur hatte ein ungeheuer großes Reich von China, Indien bis Persien erobert und dieses mit Handel und nicht mit Krieg regiert. Können wir nicht heute davon lernen? Eine weitere Wüstenstadt an der Seidenstraße gelegen ist Buchara. Eine eindrucksvolle Festung ganz aus Lehm erbaut, besuchten wir. Und nicht vergessen: Moscheen und Gebetsorte. Und Samarkand war ein Höhepunkt von all diesen Wüstenstädten. Wie eindrucksvoll war dieser Besuch! Pilgerstätten wie Daniel’s Grab und David’s Quelle durften wir auch besuchen. Ein weiterer Höhepunkt war das astrologische Museum. Ulugbek hatte von seinen Beobachtungen und Messungen eine Landkarte von den Fixsternen erstellt mit toller Genauigkeit. Das war alles noch vor unserem Computer-Zeitalter. So bereichern außergewöhnliche Menschen unser aller Leben. Was ich lernen durfte Den Besuch einer Holzschnitzerei in Shiwa möchte ich nicht unerwähnt lassen. So eine geschnitzte Buchstütze, die in mehreren verschiedenen Stellungen aufgestellt werden kann, was für ein handwerkliches Können da erforderlich ist! Ich bin beeindruckt. In der Stadt der Seide in Margilan haben wir eine lokale Seidenfabrik besucht. Da wurde uns die Zucht von Seidenraupen, die Gewinnung der Seide und deren Verarbeitung gezeigt. Wie viele Seidenraupen sind erforderlich für einen Seidenschal oder um einen Seidenteppich zu knüpfen? Das hat meine Hochachtung ungeheuerlich vergrößert. [caption id="attachment_21226" align="alignright" width="570"] Samarkand strotzt mit seiner imposanten Schönheit.[/caption] Wir haben in Rischtan einen Familienbetrieb besucht, der Keramikgegenstände herstellt. Es wurde uns gezeigt, wie die traditionellen Muster von Generation zu Generation weitergegeben werden. Die Fassaden der Moscheen in Samarkand und anderen Orten haben eindrücklich dieses Können gezeigt. Auch Brotbacken will gelernt sein. Da esse ich einfach mit Dankbarkeit ein Stück Brot. Welches Knowhow erforderlich ist, um aus der Rinde eines Maulbeerbaumes Seidenpapier herzustellen, wurde uns in einer Seidenpapiermanufaktur gezeigt. Das hat mich sehr beeindruckt. Da sage ich einfach nur Danke. Heimreise Ich lasse mir den Heimreisetag durch den Kopf gehen. Morgens früh kamen wir in die Hotel Lobby im „Old Taschkent“-Hotel mit unseren Koffern. Siroj wartete auf uns mit unseren Pässen. Ein Lunch Paket stand auch bereit für uns. Es war 6:30 Uhr. Andrea hatte sicherheitshalber an meiner Tür geklopft, sollte ich im Tiefschlaf meinen Wecker nicht gehört haben. Fabian half mir, meinen Koffer zur Straße zu ziehen, wo der Bus auf uns wartete. Die Fahrt zum internationalen Flughafen Taschkent dauerte nicht lange. Hier war nun der letzte Abschied von Siroj. Abschied ist auch immer mit ein wenig Traurigkeit verbunden. Ich stand schon in der Flughafenhalle, wir blickten uns zum letzten Mal an. Mein Herz dankte ihm für seine Güte, seine Betreuung, seine Ehrlichkeit und Authentizität, sein Sein. Er war ein wunderbarer Mann. Nun ging es zum Schalter für den Boardingpass und die Abgabe vom Koffer und weiter ging es durch die Passkontrolle und Handgepäckkontrollen zum Flieger. Ich habe etwas gelernt auf dieser Usbekistan Reise; mein wahres Glück liegt nicht im Haben und Nehmen, sondern im Geben. Wie sehr bin ich beschenkt worden: die Schwäne, das Herz. Ich bekam es hundertfach zurück auf unerwarteten Wegen und in einer anderen Währung. Was für eine Erlebnisreise durfte ich machen! Ich habe Musik und unsägliche Freude in Usbekistan erlebt. Die spirituellen Wahrheiten loderten in mir. Ich erlebte kurze, intensive Begegnungen. Die Taxifahrer in Taschkent vom City-Shop zum Hotel „Old Taschkent“, die Reiseleiterin vom rollenden Hotel in Buchara, das Zimmermädchen im Asia-Hotel. Waren das alles Zufälle, die Menschen, die ich getroffen habe? Was ich erleben durfte? Ich habe das erste Abendessen in Taschkent verpasst. Ich saß in einem Taxi im Stau. War das Schicksal? Sollte das so sein? Meine Reisegruppe war zum Abendessen um 19:30 Uhr gegangen, ich kam um 19:40 Uhr an. Ich hatte in der Lobby mit dem Angestellten ein Gespräch über Lebensweisheit geführt, was sagt der Koran zu diesem Thema und was die Bibel? Ich hätte das Gespräch für nichts in der Welt vermissen wollen. Bereichert kehre ich nach Hause zurück, dankbar und ein wenig reifer.
Albanien: Zwischen verborgenen Schätzen und lebendiger Geschichte
Ein paar grundlegende Bemerkungen: Wenn man den obigen Titel dieser Reise liest, dann wird diese Aussage möglicherweise übertrieben erscheinen. Aber tatsächlich ist unser Wissen über dieses Land generell äußerst gering und bruchstückhaft. Albanien liegt seit vielen Jahrhunderten im Mittelpunkt wesentlicher geografischer und historischer Räume, eingebettet zwischen dem Westbalkan, Italien und Griechenland. Einige Jahrhunderte der Besatzung durch die Osmanen und ein paar Jahre der Herrschaft einer paranoiden, stalinistischen Nomenklatura, die das Land mit Bunkern übersät und versucht hat, jegliche Form von Religion auszulöschen, haben ein mögliches Bild dieses Landes verdunkelt, doch den positiven Nationalstolz der Bevölkerung, deren Heimat sich über mehrere, benachbarte Staaten erstreckt, nicht gebrochen. Tatsächlich stößt man vielleicht nicht auf das „letzte Geheimnis Europas“, aber viele interessante Besonderheiten, die überraschen und neugierig machen. So gehört etwa ein Teil der Muslime Albaniens nicht zu den Sunniten, sondern zu den Bektaschi, einem ursprünglich aus Anatolien stammenden, alevitischen Derwischorden der Sufi-Tradition. Und für viele Reisende ist es auch völlig unerwartet, in Albanien ein Land vorzufinden, dass über hohe Bergmassive und abgelegene Täler verfügt, in welchen bis vor Kurzem ein uraltes Gewohnheitsrecht gültig war, in welchem unter anderem das Prinzip der Blutrache jahrhundertelang eine große Rolle spielte. Diesbezüglich können wir zur Vorbereitung einer Reise nach Albanien den vor wenigen Monaten verstorbenen und im Land gleichsam als Nationalschriftsteller verehrten Ismail Kadare mit seinem Roman „Der zerrissene April“ empfehlen. Jedenfalls wird der riesige Bedarf, Albanien als Reiseziel besser kennenzulernen, mittlerweile deutlich erkannt, weshalb der Tourismus, sei es im Hinblick auf Badeurlaub oder Bergwanderungen, eine immer größere Rolle spielt und massive Investitionen in diesen Wirtschaftszweig im gesamten Land deutlich erkennbar werden. Wir haben ganz bewusst eben diese Reise gebucht, um ein weiteres, uns bisher unbekanntes Stück Europa mit seiner spe­ziellen Geschichte und Kultur kennenzulernen. In diesem Sinn wa­ren die Reise­route, die Schwerpunkte und Organi­sation, besonders jedoch die ange­nehme, enga­gier­te und äußerst kompetente Betreuung durch unseren Reiseführer Isa Çulli na­hezu perfekt. Die fürsorgliche, unaufdringliche und humorvolle Art, sein Land mit großem Stolz vorzustellen, wird uns in Erinnerung bleiben. Für das Gelingen einer Reise sehr wichtig sind vor allem auch die Mitreisenden: Diesbezüglich hat alles bestens funktioniert und jede(r) Einzelne hat dazu beigetragen, eine für alle TeilnehmerInnen angenehme Atmosphäre zu schaffen...! Was ist das Besondere an dieser Reise nach Albanien…? Meiner Meinung nach sind die besuchten Orte, Regionen und Sehenswürdigkeiten in einem sehr ausgewogenen Verhältnis zueinander ausgewählt worden, sodass man nicht nur einen hervorragenden Eindruck von den allgemeinen Charakteristika dieses Landes gewinnt, sondern auch so manche lokale Eigenheit zu schätzen lernt. Der Umfang des Gesehenen und Erlebten ist jedenfalls so groß, dass man in einem kurzen Bericht gar nicht auf alle Attraktio­nen und Höhepunkte dieser Reise eingehen kann. Aus diesem Grund soll vor allem auf jene besonderen Erinnerungen verwiesen werden, denen wir unerwartet begegnet sind und auf die wir zukünf­tige Reisende gerne aufmerksam machen möchten.  

Der erste Teil der Reise: Von Tirana zum Ohrid- und Prespa-See…

Eine positive Überraschung gleich zu Beginn: Tirana ist nicht mehr die trostlose und wenig einladende Metropole, als die sie noch vor zwanzig Jahren gegolten hat, sondern erweist sich als farbenfroh, einladend und charmant, mit einer Vielzahl an Sehenswürdigkeiten und – eine Besonderheit! – ausgezeichneten Kaffeehäusern. Hätte man ein wenig mehr Zeit, dann könnte man noch vieles unternehmen und kennenlernen. So aber steht berechtigterweise der Besuch im Bunker ein wenig im Mittelpunkt, wo man mit einem seit fast schon hundert Jahren in Westeuropa unbekannten, politischen Wahnsinn konfrontiert wird. Die Route dieser Reise führt uns nun zu einem echten Höhepunkt, nämlich die malerische Stadt Berat, das Musterbeispiel eines in verschiedene, abgegrenzte Viertel gegliederten, orientalisch anmutenden, historischen Zentrums mit markanten, in einer Flussschlinge gelegenen Burghügel. Weniger spektakulär wirkt auf den ersten Blick Elbasan, einst ebenfalls eine Stadt mit teilweise erhaltenen Stadtmauern und der in ihrer Schlichtheit beeindruckenden Königsmoschee. Allerdings ist unverkennbar, dass in den vergangenen Jahrzehnten die Industrie als das faktische Wahrzeichen gegolten hat. Die nächsten Tage sind dem Besuch einer besonderen Region gewidmet: Über die Schönheit und Bedeutung der um den Ohrid-See gelegenen Kirchen und Klöster muss man auf Grund ihrer Bekanntheit kein Wort verlieren. Uns überrascht jedoch eine Erfahrung, mit der wir nicht gerechnet haben: Die Grenzen zu den Nachbarländern – und das gilt nicht nur für Nordmazedonien, sondern auch für Montenegro und den Kosovo, wirken insgesamt durchlässig und als geringes Hindernis. Am Prespa-See erkennt man, dass auch schon Griechenland in unmittelbarer Sichtweite liegt. Die Strecke, die wir in diesem Teil unserer Reise kennenlernen, ist zum größten Teil fruchtbares Hochland. Es wird sehr deutlich, dass in Albanien der Übergang zur sogenannten „modernen“ Landwirtschaft noch nicht stattgefunden hat, wodurch die Landschaft nach wie vor sehr vielfältig und lieblich wirkt. So manche Kleinbauern und Kleinbäuerinnen verkaufen das von ihnen produzierte Gemüse direkt am Straßenrand. Im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit der EU wird die ökologische Landwirtschaft auf Grund der grundlegend guten Voraussetzungen besonders gefördert.  

Der zweite Teil der Reise: Von Korça zum Llogara-Nationalpark...

Die belebte Universitätsstadt Korça gilt mit ihrem Theater, dem Kulturzentrum und der Bibliothek als „Zentrum der albanischen Kultur“. Tatsächlich erkennt man in den breiten Boulevards, Alleen und Parks einen erheblichen französischen Einfluss. Ein besonderes Merkmal ist ferner die Restaurantszene: Man kann hier hervorragend essen! Ganz anders die Szenerie und Stimmung im ehemaligen Handelszentrum Voskopoja, das seine Blütezeit als Markt und Rastplatz von Karawanen schon vor dreihundert Jahren verloren hat. Einst Stützpunkt am wichtigen Verbindungsweg zwischen Saloniki und der Adria, gibt es auf Grund der Abgelegenheit sehr viele interessante Bauruinen als Zeugen einer fernen Vergangenheit. Einen ausgedehnten Spaziergang in dieser Ortschaft können wir nur allen Reisenden wärmstens empfehlen! Wir nähern uns nun dem äußersten Süden Albaniens, wo das Thema Wasser aus mehreren Gründen eine große Rolle spielt. Wir besuchen die spektakuläre, äußerst schmale Lengarica-Schlucht, entspannen uns ein wenig in den etwa brusthohen Thermalquellen von Bënja und genießen gleichzeitig den Blick auf eine der vielen Steinbrücken aus osmanischer Zeit, die uns im Laufe dieser Reise begegnen. Pittoreske Brücken dieser Art sind nicht für moderne Fahrzeuge verwendbar, sondern verweisen in eine Zeit, als die Menschen noch zu Fuß und die Händler mit Tragtieren unterwegs gewesen sind. Der nächste Höhepunkt dieser Reise ist Gjirokastra, dessen orientalisch anmutende Altstadt sich malerisch über den Basar bis zur weit ausladenden Burg hinaufwindet. Als besondere Schmuckstücke erweisen sich einerseits das Skenduli-Haus, einst Wohnsitz einer angesehenen Familie und heute ethnographisches Museum, welches das Leben in früheren Zeiten deutlich vor Augen führt; andererseits gilt das für die prächtige, kleine Marienkirche im nahen Dorf Labove e Kryqit, eine Gründung aus dem 6. Jahrhundert und damit eines der ältesten orthodoxen Gotteshäuser Albaniens. Als besondere Überraschung erweist sich Butrint. Diese wunderschön an einer Lagune gelegene und sehr stimmungsvolle Ruinenstätte war schon vor zweihundert Jahren das Ziel exklusiver Bildungsreisen von Angehörigen des europäischen Adels und gilt auf unserem Kontinent als Besonderheit: Eindrucksvolle Spuren der Griechen und Römer sowie der Venezianer und Osmanen bezeugen die durchgehende Bedeutung und das internationale Flair der schon seit der Antike bekannten Stadt.

Der dritte Teil der Reise: In den Norden, die Albanischen Alpen, ein kurzer Abstecher in den Kosovo und zuletzt nach Kruja…

Die nächste Etappe führt uns in einer langen Fahrt nach Shkodra am Skutarisee, einer sehr alten, gemütlichen Universitätsstadt. Sie ist das Zentrum des Katholizismus in Albanien und bietet eine gute Gelegenheit für ausgedehnte Spaziergänge: Neues zu entdecken und Erinnerungen aufzufrischen sind oft zwei Seiten derselben Medaille. Vor zweieinhalb Jahren haben wir uns bereits, damals von Montenegro kommend, die Stadt erwandert. Selbstverständlich sind wir den uns seit damals bekannten Straßen gefolgt und im selben Restaurant eingekehrt, haben beim selben Kellner bestellt, das Gleiche gegessen und auch getrunken. Die Berglandschaft im Norden Albaniens ist nur mehr für jene ein Geheimnis, die es bisher versäumt haben, dieses Wunder zu entdecken. Unsere Reise geht schon bald mit der Fähre weiter, auf die auch der Bus verladen wird. Zweieinhalb Stunden dauert die herrliche Fahrt auf dem Koman-Stausee, entlang fjordähnlicher Schluchten bis tief hinein in die Albanischen Alpen, die – und das lässt sich mit Sicherheit vorhersagen – schon in wenigen Jahren ein ganz prominentes Touristenziel sein werden. Viele Privatleute, deren Eltern einst Bauern und Hirten gewesen sind, investieren in einfache Unterkünfte und gastronomische Infrastruktur für zukünftige Bergwanderer und Naturliebhaber. Ein Gebiet, das von Entvölkerung bedroht war und ist, bekommt auf diese Weise eine neue Chance. Was uns ganz besonders in Erinnerung bleiben wird: Gegrillte Bachforellen von der Größe einer Makrele werden wir kaum jemals mehr auf die Teller bekommen...! Der Weg zurück nach Tirana führt über Gjakova und damit durch ein Stück des Kosovo. Dort sollte man einen Besuch des Basars und der wieder restaurierten Hadum-Moschee nicht versäumen. Ein letzter Höhepunkt in Albanien ist das an einem Berghang gelegene Kruja, einer der vielen alten und in jeder Hinsicht sehenswerten Städte dieses Landes. Diese einstige Burgsiedlung, von deren Festung man eine schöne Aussicht genießen kann, ist eng mit dem Bektaschi-Orden sowie der Person Skanderbeg verbunden, zwei der wesentlichen Elemente der modernen albanischen Identität.
Usbekistan: Eine Reise zur Seidenstraße
Einmal die Seidenstraße entlang reisen – das klingt für viele Weltenbummler nach einem absoluten Traum! Diesen besonderen Reisetraum lassen wir auf unseren Reisen nach Usbekistan wahr werden. Die Seidenstraße war eine wichtige historische Handelsroute, die über Tausende von Kilometern Asien mit Europa und Nordafrika verband. Zwischen dem 2. Jahrhundert v. Chr. und dem 15. Jahrhundert n. Chr. war sie von zentraler Bedeutung für den kulturellen, wirtschaftlichen und technologischen Austausch zwischen den Zivilisationen der Alten Welt. Neben Gewürzen, Edelsteinen und Metallen, Papier, Porzellan oder Tee zählte die namensgebende Seide zu einer der wichtigsten und begehrtesten Handelswaren. Die Seidenstraße bestand aus mehreren Teilrouten, die durch Gebirge, Wüsten und Steppen verliefen. Sie begann in der chinesischen Stadt Xi'an (damals Chang'an) und führte über Zentralasien nach Europa, insbesondere nach Rom und Byzanz.   [caption id="attachment_21066" align="alignnone" width="745"] Ein wichtiger Ort an der Seidenstraße ist Samarkand. Die Stadt hat historisch und kulturell einiges zu bieten.[/caption]   Ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt auf der Seidenstraße lag im heutigen Usbekistan. Primär die Städte Samarkand, Buchara und Chiwa. Obwohl die Seidenstraße im 15. Jahrhundert durch die Entdeckung alternativer Seewege an Handelsbedeutung verlor, bleibt sie bis heute in den Köpfen der Menschen präsent – besonders im Tourismus.  

Auf den Spuren der Seide in Usbekistan

Das historische Erbe der Seidenstraße zieht viele Reisende an, die die beeindruckenden Städte und Monumente entlang der Route besuchen, um in die faszinierende Geschichte, Architektur und Kultur der Region einzutauchen. Das merkt auch Reiseleiter Siroj, der viele WORLD INSIGHT-Gruppen durch sein Heimatland begleitet. Usbekistan begeistert die Gäste besonders aufgrund der spannenden Geschichte, herausragenden Kultur und natürlich wegen der Seidenproduktion. „Man kann in Usbekistan den gesamten Produktionsprozess der Seide erleben: von den Kokons der Seidenraupen bis hin zu fertigen Stoffen und Schals,“ berichtet Siroj.   [caption id="attachment_21063" align="alignnone" width="745"] Hier entsteht Seide.[/caption]   Auf unserer ComfortPlus-Reise erleben wir diesen Prozess der Seidenproduktion bei unserem Abstecher in die Stadt Margilan im Ferganatal, die „Seidenhauptstadt Zentralasiens,“ erklärt Siroj. In Samarkand steht außerdem der Besuch einer Seidenpapiermanufaktur auf dem Programm. Hier erfahren wir, wie das Seidenpapier Schritt für Schritt aus der Rinde des Maulbeerbaums entsteht.  

Ein vielfältiges und faszinierendes Reiseziel

Samarkand begeistert jedoch nicht nur mit der Geschichte der Seidenproduktion, die bis heute andauert und das Kulturerbe zelebriert. Die Stadt hat viele weitere spannende Sehenswürdigkeiten zu bieten. So flanieren wir beispielsweise durch entzückende Basare, begeben uns zur Ulugh-Beg-Sternwarte, bestaunen den Registan-Platz, das Herzstück von Samarkand sowie das Gur-Emir-Mausoleum. Es ist die letzte Ruhestätte von Amir Timur, dem Gründer des Timuridenreichs. Das Bauwerk aus dem 15. Jahrhundert zeichnet sich durch eine markante, türkisfarbene Kuppel und fein dekorierte Fassaden aus. [caption id="attachment_21067" align="alignright" width="330"] Siroj vor der Bibi-Khanum-Moschee.[/caption] Ebenso beeindruckt werden wir vom Anblick der Bibi-Chanum-Moschee. Obwohl die Moschee im Laufe der Jahrhunderte teilweise verfallen ist, fasziniert ihr Anblick noch immer mit den hohen Minaretten und filigranen Mosaiken. Siroj ist überzeugt: „Usbekistan ist absolut vielfältig. Die WORLD INSIGHT-Reisenden erleben noch viel mehr als Seide.“ Auch die Keramikherstellung können wir auf unseren Reisen in einem traditionellen Familienbetrieb in Gujduvan erleben. Gleichzeitig kommen wir hier mit den Einheimischen in Kontakt und erleben neben ihrem traditionellen Handwerk die herzliche Gastfreundschaft.  

Weite Wüsten und malerische Bergpanoramen

Usbekistan können unsere Reisenden auch gemeinsam mit den benachbarten Ländern erleben. Zum Beispiel mit der Verlängerung Turkmenistan im Anschluss an die Usbekistan-Erlebnisreise. Oder in Kombination mit Kasachstan und Kirgistan. Siroj weiß, dass Letztere besonders beliebt bei Reisenden ist. „Europäer schlagen gerne zwei Fliegen mit einer Klappe. Sie lernen also am liebsten gleich mehrere Länder auf einer Reise kennen,“ erklärt er. Kasachstan und Kirgistan haben faszinierende Landschaften zu bieten, während die kulturellen Highlights in Usbekistan zu entdecken sind. Aber nicht nur! Auch in Usbekistan entdecken wir landschaftliche Highlights. Etwa 80% der Landesfläche besteht aus Wüsten. Klar, dass wir Teile der Wüsten und Oasen auch auf unseren Reisen bestaunen, zum Beispiel auf dem Weg von Buchara nach Chiwa.   [caption id="attachment_21064" align="alignnone" width="745"] Usbekistan bietet auch atemberaubende Bergpanoramen, grüne Wiesen und türkisfarbene Seen.[/caption]   Einen Kontrast zur Wüste bildet das Tian Shan-Gebirge, durch das wir eine kleine Wanderung über Naturpfade und Wiesen, stets mit zauberhaften Ausblicken auf das Bergpanorama, unternehmen. Ein Stopp am malerischen Charvak-Stausee steht im Anschluss ebenfalls auf dem Programm. Usbekistan gilt noch immer als Geheimtipp für Reisende, die etwas Besonderes erleben möchten. Siroj glaubt jedoch, dass das Land in den kommenden Jahren einen touristischen Boom erleben wird. Genau jetzt ist also die perfekte Zeit, um ins Zentrum der Seidenstraße zu reisen, die Kultur aus erster Hand zu erleben. Wer noch mehr Fliegen mit einer Klappe schlagen möchte, könnte sich für unsere ganz neue Reise interessieren. „Die große Tour entlang der Seidenstraße“ zeigt unseren Gästen in 27 Tagen die Highlights von Turkmenistan, Usbekistan, Tadschikistan, Kasachstan und Kirgistan.   [caption id="attachment_21065" align="alignnone" width="745"] Der Besuch auf einem typischen Basar darf in Usbekistan ebenfalls nicht fehlen. Zum Beispiel in Chiwa.[/caption]
Lebensfreude und kulturelle Highlights in Kuba
Vom 07. bis 20. April ging es nach Kuba. Eigentlich wollten wir ja 3 Tage vorher - nämlich an meinem Geburtstag starten und ich hatte mich schon darauf gefreut, mal 30 Stunden Geburtstag zu haben 😊. Nur leider wurde diese Reise mangels Teilnehmerzahl abgesagt. Aber zum Glück konnten wir uns 3 Tage später noch der nächsten Kubareise anschließen und so starteten wir ab Frankfurt in den Osten Kubas nach Holguín – um dort erst mal unseren Guide Carlos, Busfahrer Juan-Carlos und den Rest der Truppe zu beschnuppern.  

Der Charme Kubas

Am nächsten Morgen geht es dann auch schon los mit einem Rundgang durch den schönen Ort Gibara mit seinen alten Kolonialbauten. Fotomotive, wohin man auch schaut, die Wandfarben verblasst und abgeblättert und zusammen mit den ersten Oldtimern, die wir hier entdecken, macht gerade dies den Charme aus.   [caption id="attachment_21051" align="alignnone" width="745"] Auch die Häuser machen den besonderen Charme Kubas aus.[/caption]   In Holguin kehren wir zum Mittagessen ein, eine Musik-Combo spielt und singt – diese Lebensfreude begegnet uns nun jeden Tag auf Kuba und wir kommen am späten Nachmitttag im geschichtsträchtigen Santiago de Cuba an. Hier stehen diverse Besichtigungen an, wie der beeindruckenden Friedhof Santa Ifigenia, der Besuch eines Rummuseums oder der Festung El Morro. Carlos kümmert sich super um uns, besorgt Wasserflaschen und Obst für zwischendurch, und erzählt auf den Fahrten im Bus unglaublich viel von der Geschichte Kubas, so dass auch die längeren Busstrecken sehr kurzweilig sind.   [caption id="attachment_21052" align="alignnone" width="745"] Unterwegs im schönen Santiago de Cuba.[/caption]   Am Abend besuchen wir ein tolles Lokal mit Livemusik, leckerem Mojito und der ganze Laden bebt und tanzt.  

Besondere Erlebnisse von Camagüey bis Santa Clara

Weiter geht’s über Bayamo, Camagüey (hier gibt’s eine erlebnisreiche Stadtbesichtigung mit Fahrrad-Rikschas) und Sancti Spiritus (mit Einkehr in einer tollen Taverne mit leckerem Mittagessen und Zuckerrohr-Cocktail) – nach Trinidad. Die Sonne geht gerade unter und taucht den Ort in ein mystisches Licht, die Tagestouristen sind weg und so erleben wir das einheimische Leben in wunderschöner Atmosphäre. Hier beziehen wir unsere Zimmer für die nächsten zwei Nächte in familiären privaten Unterkünften, den Casas Particulares, [caption id="attachment_21054" align="alignright" width="200"] Überall zu sehen: Che Guevara.[/caption] Dann geht das Licht aus – der bereits angekündigte Stromausfall in immer wieder unterschiedlichen Stadtteilen. Wohl dem, der ein Stromaggregat hat, das sind allerdings nur die großen Hotels; so erleben wir das, was für viele Kubaner Normalität ist. Trinidad ist definitiv ein Erlebnis, die große Treppe für Salsa-Tänzer selbstverständlich ein „must have seen“ und wir können sogar einen kleinen Abstecher ans karibische Meer machen und uns am Traum-Strand in die Fluten stürzen. Von hier aus geht’s weiter in den Nationalpark Topes de Collantes zu einer schönen Wanderung durch Kaffeeplantagen und Höhlen, wieder gibt’s ein sehr leckeres Essen im Anschluss, es wurde sogar extra ein Spanferkel für uns gegrillt. In Santa Clara dann wieder Kultur pur – mit Besuch des Mausoleums von Che Guevara – bis wir an Tag 8 in Havanna in unserem schönen Altstadthotel ankommen.  

Erkundungen in Havanna

Drei Tage sind wir in dieser großartigen Stadt, die Oldtimerfahrt und der Besuch des Buena Vista Social Club sind natürlich absolute Highlights, zwischendurch immer mal wieder ein Mojito oder Piña Colada – wir haben uns schon daran gewöhnt und die Stimmung in der Gruppe ist bestens 😊. [caption id="attachment_21055" align="alignleft" width="300"] Unterwegs im Oldtimer[/caption] Sehr beeindruckend ist auch der Besuch des sozialen Projektes Muraleando. Die Kids freuen sich über die mitgebrachten Geschenke und wir können ein paar schöne Kunstwerke als Mitbringsel mit nach Hause nehmen. Drei Tage bleiben wir in dieser umtriebigen Stadt und es bleibt trotz vielen Programmpunkten ausreichend Zeit für eigene Erkundungen und einem Besuch in Hemingways Lieblingsbars. Weiter geht’s auf eine private Tabakfarm, die ihre Zigarren sogar in die Schweiz vertreibt. Drei Generationen leben und arbeiten hier zusammen und der Enkel Louis zeigt uns, wie man eine Zigarre dreht und natürlich wird diese dann auch mal ausprobiert. Ein köstliches Mittagessen gibt’s auf der Finca Agroecologica El Paraíso – wirklich ein Paradies; hier treffen wir auf zwei Mädels aus Stuttgart, die gerade Work & Travel machen. Auf einer Wanderung erhalten wir Einblick über den Anbau von Gemüse und Zuckerrohr, der einheimische Guide kann in bestem Deutsch viel erzählen.   Eine wundervolle Reise geht zu Ende Ruhe pur erleben wir dann im Viñales-Tal. Das Hotel liegt wunderschön, mit traumhaftem Blick auf die mystischen Berge, die wie Fingerhüte aussehen. Auch hier würde ich gern noch einen weiteren Tag bleiben, leider müssen wir schon weiter, über Havanna zu unserem Strandhotel in Jibacoa – und hier lassen wir diese unglaubliche Reise am schönen Strand ausklingen. Carlos hat uns die Geschichte Kubas ausführlich vermittelt, unsere Fragen beantwortet, unsere „Sonderwünsche“ nach Möglichkeit möglich gemacht – er war echt super, genauso wie Juan-Carlos, unser immer geduldiger Busfahrer. Bei der Abschiedsrunde im Hotel haben wir Tränen in den Augen und wieder überrascht uns Carlos mit einem kleinen Abschiedskonzert eines befreundeten Musikers.   [caption id="attachment_21056" align="alignnone" width="745"] Straßenkunst in Havanna.[/caption]   Ich bin beeindruckt von den Kubanern, die trotz Armut und wirtschaftlichen Problemen ihre Freundlichkeit und Lebensfreude nicht verlieren. Ein wunderschönes und abwechslungsreiches Land, mit langer Geschichte, geprägt nicht nur durch Che Guevara, der nach wie vor überall präsent ist. Auf jeden Fall eine Reise wert!
Abenteuer Bhutan: Highlights im glücklichsten Land der Welt
Hoch gelegen und hochgelobt – zwei Adjektive, die Bhutan, das Land des Glücks, bestens beschreiben. Der abgeschottete Staat zwischen Indien und China strotzt nicht nur mit seinen 7.000 Meter hohen Gipfeln – auch in anderen Bereichen möchte das Land hoch hinaus: So verfolgt die bhutanesische Politik etwa das Prinzip der nachhaltigen Entwicklung in allen Bereichen, einschließlich Landwirtschaft, Tourismus und Energieproduktion. Das Land hat sich dazu verpflichtet, die natürlichen Ressourcen zu schonen und den ökologischen Fußabdruck gering zu halten. [caption id="attachment_20975" align="alignleft" width="250"] Lebensfreude und Glück ‒ hierfür ist Bhutan bekannt.[/caption] Unglaublich, aber wahr: Die bhutanesische Verfassung schreibt sogar vor, dass 60 % der Landfläche zu jeder Zeit bewaldet ist. Und – jetzt wird es spannend: Bhutan misst den Erfolg seines Landes neben wirtschaftlichen Indikatoren wie dem Bruttoinlandsprodukt auch mithilfe des sogenannten Bruttonationalglücks, das die allgemeine Lebensqualität und das Wohlbefinden der Bevölkerung in den Mittelpunkt stellt. Könnte es einen Ort mit besseren Voraussetzungen geben, das Reiseglück zu finden? Wir vermuten: Wohl kaum. Wie das genau aussehen kann und welche Highlights auf einer WORLD INSIGHT-Reise nach Bhutan warten? Das schauen wir uns in diesem Artikel etwas näher an.

Legendäre Momente bei Kloster Tigernest

Gelegen an den südwestlichen Ausläufern des Himalaya-Tals wartet nicht nur ein architektonisches Meisterwerk, sondern auch ein bedeutendes Pilgerziel für Buddhisten aus aller Welt: Kloster Tigernest. Mystisch, magisch, spirituell – die Ausstrahlung der wohl bekanntesten Sehenswürdigkeit Bhutans spricht für sich. Dabei rührt sie nicht nur von seiner geradezu majestätischen Lage und der religiösen Bedeutung. Auch eine Legende, die für den Namen „Tigernest“ verantwortlich ist, trägt zur mythischen Atmosphäre bei: Es wird erzählt, dass der Guru Padmasambhava, auch bekannt als Guru Rinpoche, im 8. Jahrhundert auf dem Rücken eines fliegenden Tigers zu einem Felsvorsprung, dem heutigen Standort, gekommen sein soll. Der Tiger, auf dem er ritt, ist laut der Legende die Geliebte des Drachenkönigs, die sich in eine ihn verwandelte, um ihm zu helfen, in diese abgelegene Region zu gelangen. Guru Padmasambhava soll dort meditiert haben, später wurde das Kloster, erbaut 1692, ihm gewidmet. Heutzutage brauchen wir zwar keinen Tiger, dafür aber gute Trekking-Schuhe, um die bedeutsame Stätte zu besuchen: Auf unserer Bhutan Erlebnisreise umfassend erwandern wir den am Felsen zu kleben scheinende Kloster auf über 3.000 Meter – Gipfelglück und Gänsehaut garantiert!   [caption id="attachment_20973" align="alignnone" width="745"] Die wohl spektakulärste Sehenswürdigkeit Bhutans erkunden wir auf unserer umfassenden Erlebnisreise.[/caption]

Die Hauptstadt Thimphu auf dem Drahtesel

Irgendetwas ist hier anders – dieser Gedanke kommt Reisenden auf einer Bhutan-Reise nicht nur einmal. Garantiert tut er das aber während eines Besuchs der Hauptstadt Thimphu – denn hier heißt es: Willkommen in der einzigen Hauptstadt der Welt ohne Ampeln! Doch die auf 2.350 Metern luftig gelegene Hauptstadt hat noch ein paar mehr Besonderheiten auf Lager: Obwohl sie im Laufe der letzten Jahre stark gewachsen ist, wird die Entwicklung streng kontrolliert – mit dem Ziel, die traditionelle bhutanesische Architektur und das Erbe zu bewahren. So wird sich etwa bemüht, neue Gebäude im traditionellen bhutanesischen Baustil zu errichten. Holzbalkone, geschnitzte Fensterrahmen und Ziegeldächer, die an die Architektur von Klöstern und Festungen erinnern, bringen uns zum Staunen. Auf unserer Erlebnisreise umfassend gehen wir in Bhutans Hauptstadt auf eine ausgiebige Entdeckungstour: Wir besuchen beispielsweise das Simply Bhutan-Museum. Bhutanische Trachten anprobieren und Bogenschießen stehen hier auf dem Programm, im Anschluss können wir die Erlebnisse bei traditionellem Tee Suja Revue passieren lassen. Im Textilmuseum erhalten wir Einblicke in die Web- und Stickkunst des Landes. Und weil wir finden, dass man die Stadt am besten auf dem Drahtesel erleben kann, schwingen wir uns auf die Räder und fahren zum National Memorial Chörten, der einem der wichtigsten bhutanischen Könige gedenkt. Im Anschluss besuchen wir Tashichho Dzong. Die mächtige Festung ist Sitz der Regierung, Krönungsort des Königs und eines der größten Bauwerke des Landes.   [caption id="attachment_20974" align="alignnone" width="745"] Thimphu ist die einzige Hauptstadt der Welt ohne Ampeln![/caption]

Auf den Pfaden der Ursprünglichkeit im Bumthang-Tal

Grüne Täler, klare Bergflüsse, üppige Fichtenwälder – und mittendrin wilde Yak-Herden. Das Bumthang-Tal ist ein Schlaraffenland für Wanderer und Naturliebhaber. Auf einer siebenstündigen Fahrt tauchen wir in die Naturkulisse auf 2.600 Metern über dem Meeresspiegel ein – doch schnell zieht es uns noch höher hinaus: Wir erklimmen den 4.000 Meter hohen Thrumshing La-Pass und werden für den schweißstreibenden Aufstieg reichlich belohnt. Einmal oben, lassen wir unseren Blick über tiefe Schluchten und dichte Wälder schweifen. Unterwegs stärken wir uns bei einem kleinen Picknick und machen Halt im Ura-Tal, um bei einem kleinen Spaziergang die uns umgebende Idylle zu genießen. Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Bumthang ist der Jakar Dzong, eine imposante Festung und ein Kloster, das auf einem Hügel über dem Tal thront. Der Dzong wurde im 16. Jahrhundert erbaut und spielt eine zentrale Rolle im religiösen Leben der Bhutaner. Auch den Tempel Jambay Lhakhang sehen wir uns an. Dieser soll im 7. Jahrhundert zusammen mit 100 weiteren Tempeln innerhalb einer Nacht erbaut worden sein. Im Kurje Lhakhang stellt dir unser Reiseleiter Guru Rinpoche vor – der legendenumwobene Begründer des tantrischen Buddhismus und gleichzeitig Nationalheiliger des Landes. Doch auch auf andere Art und Weise reisen wir in die Vergangenheit – und zwar im ursprünglichen Tang-Tal, das erst seit ein paar Jahren mit Strom versorgt wird. Warum das Tal als außergewöhnlich angesehen wird? Es ist eines der wenigen Gebirgstäler in Bhutan, das traditionell von der lokalen Bevölkerung weitgehend unberührt und ohne den Einfluss des modernen Tourismus erhalten wurde. Ein Ort, der stellvertretend für das gesamte Land stehen könnte, das vom Massentourismus noch verschont geblieben ist.