Buntes Indien
Der Titel dieser Reise „Indien: Rajasthan mit Khajuraho und Varanasi“ weist darauf hin, dass es sich eigentlich um einen umfassenden ersten Einblick in die kulturhistorischen und spirituellen Besonderheiten des zentralen Nordindiens handelt. Die Kombination der Schätze von Rajasthan mit dem bedeutenden, in Uttar Pradesh gelegenen Weltkulturerbe ist eine geniale Kombination, die man allen Interessierten nur wärmstens empfehlen kann. Wir haben diese Reise ganz bewusst gebucht, da wir die Kombination der verschiedenen Attraktionen (Paläste, Tempel, Grabmäler, Naturparks, Einführung in die vielen Facetten des Hinduismus mit besonderer Berücksichtigung des Totenkults) als einmalig und spannend empfanden. Und unsere hohen Erwartungen wurden nicht enttäuscht – in mancher Hinsicht sogar noch übertroffen. Doch nicht nur die Reiseroute, die Schwerpunkte und die Organisation waren perfekt, sondern vor allem auch die angenehme, engagierte und äußerst kompetente Betreuung durch unseren WORLD INSIGHT-Guide Rajveer Singh Shekhawat. Schon während der langen Fahrten im Bus wurde öfter darüber gesprochen, dass man mit ihm zusammen gerne irgendwann einmal eine andere Indien-Reise unternehmen möchte. Seine unaufdringliche und humorvolle Art, sein Land mit großem Stolz vorzustellen, wird uns stets in Erinnerung bleiben. Für das Gelingen einer Reise sehr wichtig sind vor allem auch die Mitreisenden: Diesbezüglich hat alles bestens funktioniert und jede:r Einzelne hat dazu beigetragen, eine für alle Teilneh­menden angenehme Atmosphäre zu schaffen.

Die Besonderheiten einer einzigartigen Reise

Die Auswahl der besuchten Orte, Regionen und Sehenswürdigkeiten war sehr ausgewogen: Wir konnten nicht nur die allgemeinen Charakteristika dieses riesigen Landes erleben, sondern auch viele lokale Besonderheiten entdecken. Der Umfang und die Intensität der Eindrücke waren so groß, dass ein kurzer Bericht unmöglich alle Höhepunkte abbilden kann. Deshalb möchten wir vor allem jene besonderen Erinnerungen hervorheben, die uns eher unerwartet begegnet sind und die wir zukünftigen Reisenden gerne ans Herz legen. [caption id="attachment_22377" align="alignright" width="570"]WORLD INSIGHT Reisegruppe beim gemeinsamen Abendessen Unsere Reisegruppe beim gemeinsamen Abendessen[/caption]

Der erste Teil der Reise: Von Delhi nach Jaisalmer

Delhi ist der ideale Einstieg in den „Kontinent“ Indien. Neben den weltbekannten Bauwerken wie dem Roten Fort und der Freitagsmoschee hinterließen vor allem ein Bummel durch das Basarviertel, eine Fahrt mit der U-Bahn und die Teilnahme an der Essensausgabe im Gurudwara Bangla Sahib-Tempel nachhaltige Eindrücke. Dort werden täglich Tausende Bedürftige kostenlos versorgt – begleitet von Gesängen und Gebeten, fast rund um die Uhr. Unsere nächste Station auf dieser Reise ist Jaipur, die Hauptstadt des Bundesstaats Rajasthan. Die Bevölkerung dieser Metropole ist in den vergangenen Jahren förmlich explodiert, mit nun schon fast 4 Millionen Einwohnern. Man muss schon sehr konzentriert sein, um die wunderbaren Stätten des Weltkulturerbes im tosenden Verkehr nicht zu übersehen. Den Wasserpalast und das Amber Fort lohnt es, sowohl am Tag als auch nach Einbruch der Dunkelheit zu besuchen. Bikaner und Jaisalmer gelten als „Wüstenstädte“ und wirken im Vergleich zum bisherigen Reiseverlauf fast schon beschaulich. Die majestätischen Bauwerke und die prachtvolle Architektur beider Städte ziehen unweigerlich in ihren Bann. Ein Ausflug an den Rand der Wüste Thar - im Sattel eines Kamels - und eine Nacht im Zelt helfen, die großartigen Eindrücke gut zu verarbeiten. Unser nächster Stopp ist Jodhpur, dessen Festungsanlage des Mehrangarh Fort als echte Trutzburg die Umgebung weit überragt. Bei diesem eindrucksvollen Anblick ahnt man kaum, welche Schätze sich in den Räumen dieses Gebäudes noch verbergen.

Der zweite Teil der Reise: Von Jodhpur nach Bharatpur

Unter den Juwelen an Sehenswürdigkeiten in Rajasthan wartet noch eine spezielle Attraktion: Udaipur, gelegentlich als das „Venedig des Ostens“ bezeichnet. Die Stadt am Wasser lädt besonders abends zu romantischen Spaziergängen durch die engen Gassen ein. In Pushkar, eine der wichtigsten Pilgerstätten des Hinduismus an einem Heiligen See, lernen wir den einzig bedeutsamen Brahma-Tempel Indiens kennen. Es ist der letzte Haltepunkt, bevor wir den naturkundlichen Höhepunkt dieser Reise erreichen: den Ranthambore-Nationalpark. Alle, die diesen Namen lesen, denken direkt an die Möglichkeit, Tiger zu beobachten, wobei die Chance hier realistisch gesehen nicht sehr hoch ist. Deshalb haben wir es als besonderes Glück empfunden, gleich mehrere Exemplare beobachten und fotografieren zu können. Die Sumpflandschaft des Keoladeo-Nationalparks, eines der bedeutendsten Vogelparadiese und konnte die Idee von einem Indien, in dem Landschaft auch noch ohne Menschen auskommt, gut ergänzen. [caption id="attachment_22378" align="alignleft" width="570"]Königstiger liegt auf der Straße Ein Königstiger macht es sich im Schatten bequem[/caption] Auf dem Weg dorthin besuchten wir zudem eine der Perlen dieser Reise: den streng symmetrische Stufenbrunnen von Abhaneri aus dem 8. Jahrhundert mit einer Einfassung aus 13 Ebenen und hunderten Treppen - ein eindrucksvolles Erlebnis. Ziemlich entspannt haben wir uns dann dem nächsten Höhepunkt diese Reise genähert, weil es im Laufe unseres Reiselebens nun schon der dritte Besuch gewesen ist.

Der dritte Teil der Reise: Von Agra und durch Uttar Pradesh zurück nach Delhi

Man sollte mit dem Hinweis, dass man etwas einfach unbedingt gesehen haben muss, sparsam umgehen - doch Agra spricht für sich. Das Taj Mahal erzeugt so viel Ehrfurcht, dass man die Umgebung kaum mehr wahrnimmt. Aus diesem Grund erscheint es uns notwendig, sich ebenso sehr auf das Rote Fort zu freuen, eine imposante Festungs- und Palastanlage aus der Mogulzeit. Eine kurze Bahnfahrt bringt uns nach Jhansi und wenige Kilometer weiter mit dem Bus führen uns zur größten Überraschung dieser an Attraktionen sehr reichen Reise: die Kleinstadt Orchha. Jahrhundertelang war sie die Hauptstadt eines Fürstenstaates und beherbergt daher zahlreiche malerisch in der Landschaft gelegene Tempel und Paläste sowie am Flussufer gelegene Chhatris (kleine Pavillons) von außergewöhnlicher architektonischer Schönheit. Diese Pracht wird für viele Besucher dann nur noch von Khajuraho übertroffen. Der Tempelbezirk gilt völlig zu Recht als eine der bedeutendsten Touristenattraktionen Indiens. Kurze Zeit später - manche von uns meinen: endlich! - erreichen wir Varanasi, die spirituelle Hauptstadt Indiens. Hier baden Pilger im heiligen Ganges und vollziehen Bestattungsrituale. Wir kommen gerade richtig, um ein wenig an der Atmosphäre des Kumbh Mela Festes 2025 teilzuhaben. Wir haben also tatsächlich das Gefühl, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Zu empfehlen ist in Varanasi aus zwei Gründen: Einerseits, um das bunte Treiben vom Fluss aus per Boot zu verfolgen und andererseits, um auf den Ghats am Flussufer sowie in der Altstadt zu spazieren, solange das im allgemeinen Gedränge überhaupt möglich ist. Ganz vorsichtig sind wir darauf bedacht, nicht in eine jederzeit mögliche Massenpanik zu geraten. [caption id="attachment_22383" align="alignnone" width="570"]indische Menschen sitzen am Ufer des Ganges Teilnehmer:innen des Kumbh Mela Festes[/caption] Während die größte religiöse Zusammenkunft der Welt weitergeht, steigen wir in den Nachtzug zurück nach Delhi. Eigenartigerweise fällt uns der dichte Smog und der hektische Verkehr nun gar nicht so sehr auf, wie das noch bei unserer Ankunft der Fall gewesen ist. Wir haben zum Ende hin gelernt, den Tuk Tuk-Fahrern zu vertrauen, die uns mit zum Teil halsbrecherischen Manövern sicher an unser Ziel bringen. [gallery ids="22382,22381,22380,22379,22376,22375,22367,22370,22371,22372,22373,22374,22365,22364"]
Chinareise von Peking nach Shanghai: das Reich der Mitte
Um es gleich vorwegzunehmen: Nach dieser Erlebnisreise brauchst du Urlaub. Aber: Genieße die vielen schönen Momente, denn es lohnt sich - Fahrten mit dem Hochgeschwindigkeitszug, zwei Inlandsflüge, ein netter Reiseleiter, sympathische Mitreisende, viel Kultur, grandiose Landschaften, aufgeschlossene Menschen und natürlich köstliches Essen.

Mit großen Erwartungen ins Reich der Mitte

Am 4. Juni startete in Frankfurt a. M. unser Nachtflug ins Reich der Mitte. Voller Erwartungen landete unsere neunköpfige Gruppe in Beijing und wurde hier von unserem sympathischen Reiseleiter herzlich begrüßt, der sich mit dem deutschen Namen „Peter“ vorstellte. Es ging dann auch tatsächlich gleich mit dem Besichtigungsprogramm los: Wir schlenderten durch Hutong, das Altstadt-Viertel von Beijing. Hier fühlte ich mich in die Zeit des alten China versetzt. Nur die zahlreichen geräuschlosen Elektroroller passten nicht so recht in das historische Bild. [caption id="attachment_22252" align="aligncenter" width="1000"]WI Autorin Christine auf dem "Platz des himmlischen Friedens" Wiedersehen nach 45 Jahren am Platz des himmlischen Friedens[/caption] Am dritten Tag in Beijing sahen wir uns den Himmelstempel aus der Ming-Dynastie an, der heute zum UNSECO-Weltkulturerbe gehört. Nach dem ersten gemeinsamen Essen, bei dem wir chinesische Köstlichkeiten probierten, fuhren wir müde ins Hotel. Der Platz des Himmlischen Friedens war für mich ein absoluter Höhepunkt der Reise. Ich hatte als junge Frau das Glück gehabt, für die Handelsmarine der DDR auf unterschiedlichen Frachtschiffen die halbe Welt - und auch China - zu sehen. Es gibt aus dem Jahr 1980 ein Foto von mir, das vor dem Eingangstor zur Verbotenen Stadt, am Tian’anmen Platz, aufgenommen wurde. An genau dieser Stelle wollte ich nun nach 45 Jahren ein Vergleichsfoto machen. Damals hatten wir keine Zeit für die Verbotene Stadt gehabt, aber dieses Mal hatten wir Zeit und in Peter einen kompetenten Führer durch die gewaltige Anlage. Er vermittelte uns sein Wissen auf eindrucksvolle Art. Am Abend ließen wir uns dann leckere Peking-Ente schmecken.

Chinareise-Highlight: Wanderung auf der Großen Mauer

An Tag 4 der Reise wurden wir alle zu „Helden“, denn wir wanderten auf der Großen Mauer. Eindrucksvoll schlängelt diese sich durch eine famose Berglandschaft. Wir kamen bei unserer Wanderung teilweise ziemlich ins Schwitzen, denn es waren rund 35 Grad. Zu unserer Überraschung hatte Peter eine Flasche „Chinesischen Mauerwein“ mitgebracht und jeder, der wollte, bekam einen kleinen Schluck zum Anstoßen. Ich konnte es kaum glauben, wir waren in China und wir sind auf der Großen Mauer gewandert! Chinesische Mauer bei Sonnenschein, Berge im Hintergrund Oft wollte ich mich kneifen, aber: Ja, es ist wahr – wir sind in China! In einem einfachen Gästehaus in der Nähe der Mauer zeigten uns die herzlichen Gastgeber am Abend, wie echte Dumplings gemacht werden. Selbstgemacht schmecken sie einfach am besten. Mit dem Hochgeschwindigkeitszug sausten wir an Tag 5 mit 300 Sachen nach Datong. Dort besichtigten wir die Yungang-Grotten. Natürlich konnten wir nicht alle 252 Höhlen mit ihren über 51 000 Buddha-Statuen besichtigen. Wir sahen trotzdem viele große und unzählige kleine in den Felsen gemeißelte Figuren des Erleuchteten, aus dem 5. und 6. Jahrhundert – wir waren begeistert.

8000 Krieger zum Schutz des ersten chinesischen Kaisers

Am 9. Tag brachte uns der Hochgeschwindigkeitszug von Pingyao nach Xi’an. Nach einem Spaziergang entlang der Stadtmauer und durch die Gassen mit Garküchen und kleinen Läden wartete das große Highlight: die berühmte Terrakottaarmee. Dieser bedeutendste archäologische Fund des 20. Jahrhunderts umfasst rund 8000 Krieger, Pferde und Streitwagen, die vor 2.200 Jahren geschaffen wurden, um den ersten Kaiser der Qin-Dynastie zu schützen – ein Anblick, der uns ehrfürchtig staunen ließ. [caption id="attachment_22255" align="aligncenter" width="1000"]chinesische Terrakottaarmee, umfasst rund 8000 Krieger, Pferde und Streitwagen, frei gelegt unter einem Hallendach Blick auf die chinesische Terrakottaarmee: In langen Reihen tausende detailreich gestaltete Tonkrieger, Pferde und Streitwagen.[/caption] Die nächste Station war Chengdu, wo wir nach 11 Reisetagen ankamen. Hier besuchten wir die Aufzuchtstation für die süßen Pandabären und überzeugten uns bei dieser Gelegenheit, dass es den Tieren in der weitläufigen Anlage gut geht.

Zhangjiajie: Natur pur und etwas Herzklopfen

Glasbodenbruecke im Nationalpark Zhangjiajie, Besucher wandern darauf Nach den vielen Kulturtagen folgte Natur pur: Mit dem Flugzeug ging es nach Zhangjiajie, wo wir drei volle Tage im UNESCO-Weltnaturerbe verbringen konnten – mehr Zeit als bei den meisten Anbietern. Schon die erste Wanderung entlang eines Bachs eröffnete uns den Blick auf die beeindruckenden Sandstein-Säulen, die später sogar den Film „Avatar“ inspirierten. Absoluter Höhepunkt war die 430 m lange Glasbrücke über den Grand Canyon, deren transparenter Boden für Herzklopfen und Gänsehaut sorgte – umso mehr, da wir sie fast für uns allein hatten. Beim Abstieg wählte jeder seinen Weg: zu Fuß, per Fahrstuhl oder, wie ich, mutig per Zipline. Unten empfing uns mystische Stimmung im Regen, doch mit unseren Regencapes konnten wir weiter durch die dampfende Landschaft wandern.

Chinareise zu versteckten Schätzen: Fenghuang und die Reisterrassen von Ping’an

Im Anschluss ging es an Tag 15 in die „schönste“ kleine Stadt Chinas: Fenghuang. Sie ist berühmt für ihre Stelzenhäuser, enge, noch nicht touristisch erschlossene Gassen und zahlreiche malerische Brücken. Wir hatten viel Zeit zum Schlendern, lokale Köstlichkeiten und beobachteten die chinesischen Touristen – viele leihen sich hier die traditionelle Kleidung der Mioa oder Tujia aus und spazieren durch die Stadt. Wenn am Abend in den historischen Gebäuden die Lichter angehen und diese sich im Fluss spiegeln, ist die Stadt besonders schön. [caption id="attachment_22272" align="alignright" width="503"] Touristisch wenig erschlossen: Fenghuang, berühmt für die charmanten Stelzenhäuser[/caption] Mit diesen Eindrücken im Kopf ging es nach 17 Reisetagen weiter durch herrliche Berglandschaften. Unser Ziel waren die stufenförmig angelegten Reisterrassen von Ping’an. Sie sind etwa 650 Jahre alt und liegen auf 800 m Höhe. Die Terrassen wurden von den Zhuang- und den Yao-Völkern über Generationen hinweg angelegt; heute sind sie ein beeindruckendes Beispiel für nachhaltige Landwirtschaft und kulturelles Erbe. Wir schnürten unsere Wanderschuhe und los ging’s: wir wanderten auf schmalen Wegen und unförmigen Treppen durch Dörfer und entlang der Reisfelder. Malerische Reisterrassen von Ping’anAn Tag 19 wartete ein weiteres Naturwunder auf uns: die Karstkegelberge in Yangshuo. Hier fuhren wir auf Rädern und mit einem Boot den Fluss entlang und wanderten auf einen dieser Berge. Von oben hatten wir eine wunderschöne Aussicht auf die Landschaft. Ein Bild der Karstkegelberge findet man heute auf dem 20-Yuan-Schein. Diesen ereignisreichen Tag ließen wir dann mit einem wohlschmeckenden Essen in der Gruppe ausklingen. [caption id="attachment_22268" align="aligncenter" width="1000"] Unsere WI-Autorin mit einem 20-Yuan-Schein, im Hintergrund die Karstkegelberge[/caption]

Glitzerndes Shanghai: Flanieren zwischen Wolkenkratzern und traditioneller Promenade

Der Weiterflug in das Wirtschaftszentrum Shanghai am Abend des 20. Tages dauerte nur zwei Stunden. Am nächsten Tag stand dann Sightseeing in der Innenstadt an und ein besonderer Höhepunkt war unsere Fahrt auf den 420 m hohen Jinmao-Tower. Von der Aussichtsplattform im 88. Stockwerk konnten wir den Rundblick auf die Stadt und die Uferpromenade genießen. Heute, 2025, sind Wolkenkratzer und viele andere Bauwerke hinzugekommen; die historische Uferpromenade ist aber geblieben. Hier konnte ich nochmal in Erinnerungen schwelgen 1977 war ich das letzte Mal in Shanghai. Zu keiner Zeit war mir damals der Gedanke gekommen, hier 48 Jahre später nochmals zu flanieren. Unseren letzten Tag hatten wir dann zur freien Verfügung und genossen einfach nochmal das Flair dieser riesigen Metropole. Am Abend erfüllten wir uns einen weiteren Wunsch: Es ging auf den 632 m hohen Shanghai-Tower mit seinen 128 Etagen – das höchste Gebäude Chinas und das dritthöchste der Welt. Der Panoramablick von der Aussichtsplattform über ganz Shanghai ist einfach atemberaubend – die Wolkenkratzer erstrecken sich bis zum Horizont und abends erstrahlt und funkelt die gesamte Skyline. Ein unvergessliches Erlebnis zum Abschluss! [caption id="attachment_22280" align="aligncenter" width="1000"]Blick vom Shanghai Tower auf Shanghai bei Nacht, glitzerndes Stadtleben, Huangpu-Fluss, Schiffe Blick aus über 600 Metern hinunter auf Shanghai[/caption] Ein Highlight wartete zum Abschluss noch auf uns: Wir fuhren mit der Magnetschwebebahn zum Flughafen, die aus Sicherheitsgründen „nur“ 300 km/h schnell fahren darf. Dort verabschiedeten wir uns von unserem Guide Peter und bedankten uns für dessen informative, umfangreiche Reisebegleitung. Gegen Mittag hob unser Flieger von Air China ab und brachte uns sicher nach Frankfurt zurück, wo die Erlebnisreise für uns endete. Die Erinnerungen an diese werden aber zweifellos lange anhalten und mir noch oft ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Danke schön, China! 感谢中国
Ecuador ist immer eine Reise wert

Martha, du bist für WORLD INSIGHT in Ecuador unterwegs. Stell Dich bitte vor!

Reiseleiterin Ecuador Martha Mein Name ist Martha, ich komme aus Ecuador und arbeite schon seit über 20 Jahren als Reiseleiterin. Meine Deutschkenntnisse habe ich ursprünglich als Au-Pair-Mädchen in Deutschland erworben, davor habe ich bereits Englisch und Französisch gelernt. Da ich aber Herausforderungen liebe, wollte ich noch eine europäische Sprache lernen, weshalb ich im Humboldt-Haus in Quito ein halbes Jahr Unterricht genommen habe. Den richtigen Fortschritt habe ich aber erst gemacht, als ich nach Deutschland kam.

Welche Voraussetzung braucht es, um in Ecuador Reiseleiterin zu werden und wie bist du eigentlich Reiseleiterin geworden?

Zunächst einmal muss man sich für die große Vielfalt von Ecuador interessieren und eine Ausbildung erfolgreich absolvieren, um eine Genehmigung des Tourismusministeriums erhalten. Anfangs habe ich hauptsächlich mit englischsprachigen Gästen gearbeitet, später wollte ich auch deutschsprachige Gäste betreuen. So kam ich zu WORLD INSIGHT und begleite seitdem mit großer Freude Gruppen aus dem deutschsprachigen Raum durch mein Heimatland. Mir gefallen die ausgewogenen Programme, die vielen Erlebnisse und die netten Reisegäste bei einer Tour mit WORLD INSIGHT. Besonders gefreut hat mich, dass WORLD INSIGHT im Januar persönlich zu einem Reiseleitertraining nach Quito gekommen ist!

WORLD INSIGHT bietet verschiedene Ecuador-Reisen an. Welche Reise eignet sich für wen und weshalb?

[caption id="attachment_22218" align="alignleft" width="311"] Einer der höchsten aktiven Vulkane der Erde, umgeben von endlosen Ebenen und geheimnisvoller Stille: Der Cotopaxi[/caption] Die ComfortPlus-Reise über 16 Tage ist ideal, wenn man schon ein gewisses Pensum an Urlaub hat, aber nicht vier Wochen aufwenden kann. Man sieht in dieser Zeit alle wichtigen Highlights: Quito, Vulkane, Cuenca, Otavalo, Thermalquellen und natürlich die Galápagos-Inseln. Es gibt etwas Freizeit, aber das Programm ist kompakter als bei der Erlebnisreise. Die Erlebnis-Rundreise über 23 Tage bietet dagegen mehr Raum: mehr Ruhezeiten, mehr Natur und mehr Begegnungen zum Beispiel mit indigenen Gemeinden oder im Regenwald. Dadurch erleben unsere Gäste bei der Erlebnisreise eine größere Vielfalt an Landschaften und Aktivitäten. Wer wirklich intensiv eintauchen möchte, für den lohnt sich die längere Variante. Unabhängig davon ist Galapagos für viele das Traumziel. Oft nutzen Reisende die Gelegenheit, neben Galapagos auch das Festland von Ecuador oder sogar Peru kennenzulernen. Da die Flüge von Europa sehr lang sind, finden viele Gäste es lohnenswert mehrere Ziele zu verbinden.

Gibt es persönliche Begegnungen mit der Natur, die dir unvergesslich geblieben sind?

Ja. Einmal habe ich beim Schnorcheln am León Dormido auf Galápagos viele Hammerhaie gesehen – bestimmt zwölf Stück. Es war beeindruckend im gleichen Wasser mit den Haien zu schwimmen, aber auch Nervenkitzel pur! Ich war ehrlich gesagt ziemlich froh, als ich wieder heil an Land gekommen bin!

Wie erleben Gäste bei euch die Kultur authentisch?

[caption id="attachment_3525" align="alignnone" width="570"] Indígena-Familie bei der Quinoa-Ernte[/caption] In Ecuador erleben unsere Gäste die Kultur besonders authentisch, da sie direkten Kontakt zu indigenen Gemeinschaften haben, die bis heute Kichwa sprechen und ihre traditionellen Trachten tragen. Ein Höhepunkt ist der Besuch des berühmten Otavalo-Marktes, wo man nicht nur das bunte Treiben beobachten, sondern auch mit den Indigenen ins Gespräch kommen kann. Noch intensiver wird es beim Besuch einer Familie, die ihre Türen für uns öffnet: So besuchen wir zum Beispiel Claudia und ihre Familie, die typische ecuadorianische Gerichte mit frischen Zutaten aus ihrem eigenen Garten für uns kocht, begleitet von Musik und Einblicken in den Alltag. Gerade kulinarisch bietet Ecuador einen spannenden Querschnitt durch verschiedene Kulturen und Lebensräume des Landes: Neben Fleischgerichten spielen Früchte wie Ananas, Melonen oder Mangos eine große Rolle – frisch geerntet schmecken sie unvergleichlich aromatisch! Besonders beliebt sind Kochbananen, aus denen vielfältige Speisen wie Suppen, Teiggerichte oder Snacks entstehen. Gleichzeitig finden auch Vegetarier und Veganer viele Optionen, da Produkte wie Mais, Kartoffeln, Quinoa und Avocados reichlich vorhanden sind und zahlreiche Gerichte problemlos und lecker ohne Fleisch zubereitet werden können.

Welche Ausrüstung sollte man nach Ecuador mitbringen?

Ecuador liegt direkt am Äquator – die Sonne scheint hier besonders intensiv, auch wenn es bewölkt ist. In den Andenstädten wie Quito oder Cuenca sind wir zusätzlich in großer Höhe unterwegs, wodurch die UV-Strahlung noch stärker wirkt. Für unsere Reisen nach Ecuador empfehlen wir unseren Gästen, eine gute Grundausstattung mitzunehmen: starker Sonnenschutz mit Lichtschutzfaktor 50, Sonnenbrille, Hut oder Kappe sowie bequeme Wanderschuhe sind unerlässlich! Auch eine Regenjacke gehört ins Gepäck, da es auch in der Trockenzeit jederzeit zu kurzen, aber heftigen, tropischen Regenschauern kommen kann. Grundsätzlich ist Ecuador aber das ganze Jahr über ein attraktives Reiseziel! Durch die Lage am Äquator sind die Temperaturen konstant. Quito wird daher auch als „Stadt des ewigen Frühlings“ bezeichnet. Im Hochland erreichen die Temperaturen tagsüber angenehme 26 °C und fallen nachts auf rund 12 °C. Die Unterschiede ergeben sich im Jahresverlauf vor allem in der Regenmenge: Kräftige Regenschauer können auch in der Hauptsaison von Juli bis August herunter kommen, sind aber meistens nach einer Stunde vorbeigezogen. Unsere Gruppen reagieren dann flexibel – oft wird die Zeit genutzt, um in einem Café oder Restaurant einzukehren, bevor es mit dem Programm weitergeht.

Gibt es Rückmeldungen von Gästen, die dir besonders in Erinnerung geblieben sind?

[caption id="attachment_2601" align="alignnone" width="570"] Gemüsemarkt in Otavalo[/caption] Viele Gäste buchen die Reise zunächst wegen Galápagos – für viele ist das ein Lebenstraum! Doch im Laufe der Tour sind sie überrascht, wie vielfältig und faszinierend auch das Festland ist. Viele nehmen Ecuador als ein „unentdecktes Juwel“ wahr, das sie vorher gar nicht so auf dem Schirm hatten. Und genau darin liegt für mich der besondere Reiz: Ecuador lohnt sich wegen seiner Natur und seiner großen Vielfalt. Es ist ein kleines Land, in dem man in kurzer Zeit völlig unterschiedliche Landschaften und Kulturen erleben kann – von den schneebedeckten Vulkanen der Anden über die tropischen Regenwälder im Amazonasgebiet bis hin zu den traumhaften Stränden der Pazifikküste und der einzigartigen Tierwelt der Galápagos-Inseln. Gleichzeitig begegnet man indigenen Kulturen mit lebendigen Traditionen, bunten Märkten und authentischer Küche.

Vielen Dank, liebe Martha, für das inspirierende Gespräch und deine Einblicke.

Vielen Dank! Es ist mir eine große Freude, meinen Gästen die Schönheit und Vielfalt meines Heimatlandes etwas näherzubringen zu dürfen. Jede Ecuador Reise ist einzigartig, auch für mich. Es sind die neuen Begegnungen, unvergesslichen Momente und die besondere Mischung aus Natur und Kultur, die mein Land so faszinierend machen.
Reise ins Herz Nepals: Tradition, Gemeinschaft und Gelassenheit

Ramesh, was macht dein Heimatland als Reiseziel eigentlich so besonders, warum sollte man es unbedingt kennenlernen? 

Nepal ist das Land des Mount Everest, dem höchsten Berg der Welt. Aber nicht nur das: Nepal hat über 1.000 Gipfel, die höher als 6.000 Meter sind. Die Berge und die atemberaubende Landschaft machen einfach die Besonderheit des Landes aus.

[caption id="attachment_22052" align="alignright" width="496"] Ramesh steht uns Rede und Antwort.[/caption]

Daneben ist auch die Topographie Nepals eine der vielfältigsten weltweit. In kurzer Zeit kann man vom subtropischen Süden in die alpinen Regionen des Himalaja reisen. Wenn man mit dem Auto vom Süden in den Norden fährt, hat man mit komplett unterschiedlichen Landschaften, Klimazonen und Höhenlagen zu tun – von etwa 300 Metern bis über 3.000 Meter Höhe.

Diese extreme geografische Vielfalt auf kleinem Raum gibt es kaum anderswo auf der Welt. Nepal ist ungefähr 800 Kilometer lang und etwa 200 Kilometer breit, aber in diesem relativ kleinen Land gibt es enorme Höhenunterschiede und einen erstaunlichen Facettenreichtum.

Und natürlich wäre da auch die kulturelle Vielfalt: Es gibt viele verschiedene ethnische Gruppen, Sprachen, Kulturen und Religionen. Der Großteil der Bevölkerung ist hinduistisch (etwa 87  %), aber es gibt auch Buddhisten, Muslime, Christen und andere religiöse Gruppen. Und alle leben weitgehend in Harmonie miteinander.

Was sind für dich die Highlights einer Reise mit WORLD INSIGHT nach Nepal?

Ein Höhepunkt ist zum Beispiel das Kathmandu-Tal. Dort liegen drei historische Städte: Kathmandu, Patan und Bhaktapur. Zusammen mit vier Tempelanlagen gehören sie alle zum UNESCO-Weltkulturerbe. In einem Umkreis von etwa 30 Kilometern gibt es sieben bedeutende kulturelle Orte und das macht das Tal zu einem ganz besonderen Ort.

Dann fahren wir etwa 200 Kilometer weiter westlich nach Pokhara. Dort steht man auf rund 900 Metern Höhe – und direkt vor einem ragen Berge mit über 8.000 Metern in den Himmel. Nur 25 Kilometer Luftlinie entfernt. Man sieht den Machhapuchare, den Annapurna und andere gewaltige Gipfel. In Pokhara kann man wandern, Boot fahren, Dörfer besuchen – ich kann das sehr empfehlen!

[caption id="attachment_22056" align="alignleft" width="435"] Verwunschene Schönheit im Chitwan-Nationalpark[/caption]

Ein weiteres Highlight ist der Chitwan-Nationalpark im Süden Nepals, der ist bekannt für Dschungel-Safaris, Kanufahrten und seine Wildtiere. Man kann Nashörner, Elefanten und mit etwas Glück auch Tigern begegnen. Aber auch für Vogelbeobachtungen ist Chitwan sehr bekannt: Im Winter kommen die Zugvögel aus Sibirien nach Nepal. Sie bleiben in Gruppen zusammen, landen in den Feuchtgebieten und man kann sie gut beobachten. Für Naturfreunde echt toll!

Dann sind da auch noch die vielen Mountainbike-Touren, vor allem rund um Pokhara. Hier geht es nicht um Extremsport, eher um gemütliches Fahren durch Hügel, Wälder und kleine Dörfer. Außerdem kann man Klöster besuchen, Mönchen beim Meditieren zuschauen und einen Einblick in das spirituelle Leben bekommen. Diese Mischung aus Kultur, Natur und lokalem Leben macht eine Reise mit WORLD INSIGHT nach Nepal in meinen Augen einzigartig.

[caption id="attachment_22047" align="aligncenter" width="745"] Ein Hauch von Nepal im Kölner Büro[/caption]

Gibt es bei der Reise auch Begegnungen mit Einheimischen?

Ja, klar! Wir haben verschiedene Aktivitäten, bei denen Reisende mit den Menschen vor Ort in Kontakt kommen. Zum Beispiel organisieren wir manchmal Besuche in Schulen oder kleine Kochkurse mit einheimischen Familien. Dort kann man lernen, wie man nepalesisches Essen zubereitet, wie z. B. Dal Bhat oder Momos. Das lieben unsere Gäste!

In einigen Dörfern übernachten wir auch ein oder zwei Nächte. Das sind dann kleine Siedlungen, wo die Menschen noch sehr einfach und traditionell leben. Man erlebt dort den Alltag der Dorfbewohner, wie sie kochen, wie sie mit Tieren arbeiten oder gemeinsam in großen Familien leben.

Man merkt schnell, wie anders das Leben dort ist im Vergleich zur Stadt. In Kathmandu ist heute alles viel moderner, aber auf dem Land leben die Menschen noch sehr naturnah – mit eigenen Feldern, einfachen Häusern, Tieren und gemeinsamen Festen. Viele Gäste sagen, das sind die eindrücklichsten Momente der Reise, diese Begegnungen mit Menschen, die ganz anders leben, aber so offen und freundlich sind.

Apropos offen und freundlich: Was können Europäer vom nepalesischen Lebensstil lernen?

Der nepalesische Lebensstil ist in der Tat sehr anders. Die Menschen hier sind sehr ruhig und gelassen, man legt viel Wert auf das Miteinander und auf einfache Dinge im Leben. Viele Sachen sind hier einfach weniger kompliziert, die Leute machen sich nicht so viel Stress wegen Materiellem oder Luxus. Das ist meine persönliche Erfahrung. Ein Mensch in einem nepalesischen Dorf lebt aber ganz anders als in der Stadt. Wenn wir in die Stadt kommen, sieht man den großen Unterschied.

Was ich besonders mag, ist die bunte Kultur und die vielen Feste, die wichtiger Teil des Lebens hier sind. Die Leute feiern zusammen, egal ob es das Wetter oder andere Umstände gerade erlauben. Es ist nicht so, dass man hier alles genau planen oder kontrollieren muss. Europäer können von dieser entspannten Haltung viel lernen. In Europa sind die Menschen oft gestresst, wollen alles perfekt machen und ärgern sich, wenn es mal nicht klappt. Hier probiert jeder einfach sein Bestes und akzeptiert, wie das Leben nun mal spielt.

Die Nepalesen haben eine natürliche Gelassenheit – und von der kann man einfach viel lernen.

Magisches Marokko: Wüste, Souks und Geschichten
Am Montagabend um 17:35 Uhr ging es mit der Airline Royal Air Maroc pünktlich nach Casablanca. Positiv zu erwähnen, war der großzügige Sitzabstand in der Economy-Class und die warme Verpflegung – bei gerade einmal dreieinhalb Stunden Flugzeit keine Selbstverständlichkeit. Nach der pünktlichen Landung wurden wir am Ausgang herzlich von unserem Guide empfangen. Die erste Nacht verbrachten wir in einem Stadthotel in Casablanca.

Von 27 bis 75: Eine bunte Reisegruppe

[caption id="attachment_22029" align="alignright" width="479"] Reisegast Jürgen unterwegs in Marokko[/caption] Die Mitreisenden kamen aus der ganzen Republik. Dazu passte auch, dass wir als Gruppe mit 15 Individuen gut miteinander harmoniert haben. Die jüngste war 27, die älteste 75 Jahre alt, der Durchschnitt um die 60.  Alles interessierte Mitreisende, wir haben uns gut verstanden. Sicherlich auch ein Aspekt für eine gelungene Reise. Unser Reiseleiter, Ebrahim, ein gebürtiger Marokkaner und Berber mit sehr guten Deutschkenntnissen, hat uns die ganze Zeit begleitet und uns sein Land gezeigt. Unterstützt wurde er von Hussein, dem jüngeren Busfahrer. Auch der Bus war mit allerlei Komfort ausgestattet. Wir haben uns verständigt, dass wir täglich die Sitzplätze im Bus wechseln. Das Ein- und Aussteigen ging schnell und diszipliniert vonstatten. Um es vorwegzunehmen, die Rundreise mit fast 2.300 km hatte täglich zahlreiche neue Erlebnisse zu bieten. Der Ablauf entspricht genau der Beschreibung auf der Website. Wir beschränken uns daher auf die für uns Beeindruckendsten.

Auf den Spuren der Könige

Unsere Tour begann um 08:30 Uhr mit der Stadtbesichtigung von Casablanca, einer reinen Industriestadt, die sich im Wesentlichen auf die Außenbesichtigung der imposanten Hassan-II Moschee beschränkt hat. Aufgrund des morgendlichen Nebels konnten wir die Spitze des Turms kaum sehen. Weiter ging es in die heutige Hauptstadt und Königstadt Rabat. Hier residiert König Mohammed der VI. Er sorgt für das Wohlergehen seines Volkes und wird daher sehr geschätzt. Rabat haben wir aufgrund der Sauberkeit positiv in Erinnerung. Vor allem die Freundlichkeit der Menschen hat uns stark beeindruckt. Nach der Besichtigung der wichtigsten Sehenswürdigkeiten ging es am Nachmittag weiter in die zweite Königstadt Fes. In Fes haben wir für drei Nächte in einem Riad gewohnt und sind von dort zu den Sehenswürdigkeiten in der näheren Umgebung gestartet. Fes zählt zu dem intellektuellen und religiösen Zentren Marokkos. In der Medina, mit ihren engen Gassen, wurden wir von einem heimischen Coach geführt und besichtigen die ansässigen Handwerksbetriebe, wie die Gerberei, Töpferei und die Teppichknüpfer. Erstaunlich war, dass die jeweiligen Personen, die ihr Handwerkskunst erklärt haben, verständliches Deutsch sprachen – sie hatten dies entweder in einer Schule oder im Goethe-Institut in Kursen im Land gelernt.

Kunsthandwerk und Kultureinblicke

Ein Höhepunkt war sicherlich die Besichtigung der weitläufigen römischen Ausgrabungsstätte Volubilis. Innerhalb der Ruinen befanden sich auf dem Boden sehr gut erhalte fast 2.000 Jahre alte Mosaike. Auch hier erklärte uns sehr eindrucksvoll ein ortsansässiger Coach die biblische Geschichte und Bedeutung der verschiedenen Mosaike.   [caption id="attachment_22007" align="aligncenter" width="745"] Die archäologische Ausgrabungsstätte Volubilis lockt mit einer Zeitreise.[/caption]   Weiter ging es zur heiligen Stadt Moulay Idriss, wo wir das Grab des Gründers der ersten marokkanischen Dynastie besichtigten. Danach statten wir der dritten Königstadt Meknes mit dem zentralen Platz El Hedim und dem mit Kacheln reich verzierten Tor Bab el Mansour einen Besuch ab. Und auch der Abend war von einem Highlight gekrönt: Wir waren bei einer marokkanischen Familie in Fes zum Essen eingeladen und lernten die köstliche heimische Küche kennen mit abschließender Minztee-Zeremonie.

Zwischen Atlasgebirge und Dünenwelten

Am nächsten Morgen ging es weiter über schöne Landschaften durch das Atlasgebirge in die Sahara nach Merzouga. Einen kurzen Zwischenstop konnten wir in Ifrane, einem Dorf mit einem Schweizer Charakter, machen. Spannend: Hier ist sogar Skifahren im Winter möglich. Ein besonderer Höhepunkt war der Ritt mit den Dromedaren ins Wüstencamp in Erg Chebbi. In Marokko gibt es keine Kamele, wie uns Ebrahim erklärte, sondern nur Dromedare. Die Tour dauerte 2,5 Stunden, inklusive einer halbstündigen Rast. Angekommen, bezogen wir unsere Luxuszelte und erkundeten die hohen Dünenlandschaften. Kaum zu glauben, dass es hier vor ca. 3 Wochen seit 32 Jahre wieder heftige Überschwemmungen gegeben hatte. Am Abend saßen wir am Lagerfeuer, während uns Trommler rhythmisch unterhielten.

Unterwegs auf der Straße der 1.000 Kasbahs

Am Morgen mussten wir leider das Camp wieder verlassen. Wir sind mit Jeeps zurückgebracht, wo schon unser Bus auf die Weiterfahrt wartete. Weiter ging die Reise entlang der berühmten Straße der 1.000 Kasbahs über Quarzazate Richtung Agadir am Atlantik. Unterwegs konnten wir die beiden Schluchten Todra und Dades bei einer kleinen Wanderung kennenlernen. In Boumalne Dades haben wir in einer wunderschönen Kasbah in Hanglage mit Blick auf die Oase des Dades-Tales genächtigt. [caption id="attachment_22018" align="alignright" width="509"] Strand und Meer – auch hiermit begeistert Marokko![/caption] Besonders imposant war die Besichtigung der alten Lehmstadt Ait Ben Hadou, die durch zahlreiche amerikanische Kinofilme berühmt wurde. Über die „Amerikanische Brücke“, die über das Flussbett gebaut wurde, gelangten wir anschließend in die berühmte Altstadt. Im Norden von Agadir legten wir eine Pause ein. Hier waren die Kiter und Surfer zuhause.

Im Herzen Marrakeschs

Es ging weiter am Meer entlang ins famose Hafenstädtchen Essaouira, das den Charakter eines Fischerdorfs hat. Hier hat es uns besonders gefallen. Wir wohnten für zwei Nächte in einem Riad mitten in der Medina. Am Hafen gab es fangfrischen Fisch, der auf Wunsch in den umliegenden Restaurants oder Garküchen zubereitet wurde. Leider war es am Tag etwas stürmisch, sodass unser Bad im Meer ausfallen musste. Auch die Fischer konnten wegen der stürmischen See in der Nacht nicht rausfahren. Der letzte Höhepunkt war sicherlich der Besuch der vierten Königstadt Marrakesch. Das höchste Gebäude ist die Minarette direkt am großen Marktplatz Djemaa el Fna. Hier wimmelte es nur so von internationalem Publikum. [caption id="attachment_22013" align="alignleft" width="311"] Reges Treiben herrscht auf Marrakeschs Märkten.[/caption] Vom „Platz der Plätze“ gelangt man in die engen verwinkelten Gassen der Souks – ohne ortskundige Begleitung kann man sich schnell verlaufen. Auf dem Marktplatz wurden wir schließlich von unserem Reiseleiter Ebrahim verabschiedet. Der letzte Tag stand uns zur freien Verfügung. Es ist unproblematisch, sich mit dem Stadtbus zu bewegen. Mit einer Propellermaschine flogen wir am Morgen von Marrakech in 40 Minuten nach Casablanca und von dort wieder zurück nach Frankfurt. Fazit: Wie schon zu Beginn erwähnt, wurde unsere Erwartung mehr als erfüllt. Ein tolles Land. Freundliche aufgeschlossene Menschen – wir finden: Man muss es selbst erlebt haben.
Albanien aus erster Hand – Reiseleiter Isa berichtet
Isa, du bist ja für WORLD INSIGHT in Albanien unterwegs. Wie bist du eigentlich Reiseleiter geworden? 

Also, das Ganze hat vor ein paar Jahren angefangen – mit ein paar Freunden von der Uni. Nach den Vorlesungen wollten wir nicht direkt nach Hause gehen. Wir lebten in Tirana, und rund um die Stadt gibt es viele interessante Orte zu entdecken. Oft haben wir uns ein Auto oder einen kleinen Bus organisiert und sind losgezogen, um Wasserfälle in den Bergen oder andere Sehenswürdigkeiten in der Umgebung zu erkunden.

Wir waren einfach neugierig. Irgendwann reichte uns Tirana nicht mehr, und wir begannen, auch andere Orte in Albanien zu entdecken. Es war wie ein kleines Abenteuer.

[caption id="attachment_21961" align="alignright" width="311"] Isa ist Reiseleiter mit Herz und Seele.[/caption]

Nach dem Studium sind dann zwei Freunde ins Ausland gegangen – einer nach Deutschland, der andere nach Frankreich. Wir waren dann nur noch zu zweit. Mein Freund hat bald darauf als Reiseleiter angefangen und später bei WORLD INSIGHT gearbeitet. Ich selbst hatte erst einen anderen Job. Vor etwa fünf Jahren habe ich dann einen Tourguide kennengelernt, der mir sagte: „Du hast das richtige Talent dafür – du solltest auch Reiseleiter werden!“

Ich dachte mir: Warum nicht? Also habe ich meinen Job auf Teilzeit reduziert und am Wochenende angefangen, Touren für einheimische Touristen zu machen, erst mal nur für kurze Zeit. Und irgendwann habe ich beschlossen, mich komplett auf diesen Beruf zu konzentrieren. Ich habe meine anderen Jobs aufgegeben und arbeite seither mit voller Leidenschaft als Reiseleiter.

Was begeistert dich an diesem Beruf? 

Mich faszinieren vor allem die Landschaften und die Möglichkeit, neue Leute kennenzulernen. Ich liebe es, mein Land zu präsentieren – ich bin richtig stolz auf Albanien.

Viele Touristen kommen mit Vorurteilen oder ohne große Erwartungen. Viele wissen kaum etwas über unser Land. Und genau das ist meine Motivation: Ich möchte ihnen ein anderes Albanien zeigen! Nicht nur schöne Bilder, sondern auch schöne Erlebnisse und echte Erinnerungen, die sie mit nach Hause nehmen.

Du hast ja ein gutes Auge für Fotografie – deine Bilder erzählen richtig schöne Geschichten. Was macht denn für dich ein gutes Reisefoto aus?

Ich bin von klein auf kunstbegeistert – ich habe viel gezeichnet und gemalt. Ich glaube, wenn man ein Auge für Kunst hat, entwickelt man auch ein Gefühl für Fotografie. Für mich gehören diese Dinge irgendwie zusammen.

Am meisten liebe ich es, Sonnenuntergänge in den Bergen zu fotografieren – solche stimmungsvollen, ruhigen Momente. Oder wenn Touristen irgendwo sitzen, in die Landschaft schauen, einfach ganz bei sich sind. Solche Szenen berühren mich.

Ich habe auch oft Glück mit den Reisegruppen – wir machen manchmal eine gemeinsame WhatsApp-Gruppe, in der wir unsere Fotos teilen. Manchmal lade ich auch Videos über Albanien hoch, erzähle kleine Geschichten dazu.

Was ist denn für dich das Besondere an einer WORLD INSIGHT-Reise – speziell durch Albanien?

[caption id="attachment_21956" align="alignleft" width="509"] Der Kontakt zu den Reisenden ist für Isa etwas ganz Besonderes.[/caption]

Das Besondere ist für mich vor allem das Miteinander. Der Kontakt zu den Reisenden selbst ist etwas Besonderes. Es ist keine hektische, oberflächliche Art zu reisen – man hat Zeit für Gespräche, für echte Begegnungen. Viele Gäste kommen nicht zum ersten Mal mit WORLD INSIGHT. Manche sagen mir: „Das ist schon meine zehnte Reise mit WORLD INSIGHT!“ Und das zeigt, wie stark das Vertrauen ist.

Die Gäste sind gewohnt, dass bei WORLD INSIGHT alles sehr persönlich und gut organisiert ist. Oft erzählen sie mir von früheren Reisen – wie begeistert sie vom letzten Guide oder dem letzten Reiseziel waren. Das inspiriert mich, mein Bestes zu geben. Ich will am Ende jeder Reise hören: „Das hier war vielleicht sogar die Schönste.“ Natürlich sage ich das ein bisschen im Scherz – aber es motiviert mich wirklich, den Gästen ein unvergessliches Erlebnis zu bieten.

Auf einer WORLD INSIGHT-Reise erleben unsere Gäste viele Höhepunkte und erleben Kontraste: die Berge, das Meer, Städte, Dörfer. Was sind denn deine ganz persönlichen Highlights in deinem Heimatland?

Albanien ist zwar ein kleines Land, aber unglaublich vielfältig. Wir haben eine Fläche von etwa 28.000 Quadratkilometern und trotzdem ändert sich die Landschaft alle paar Kilometer komplett. Man fährt zum Beispiel durch die Bergwelt bei Gjirokastra mit ihren steinigen Hängen und Kalkfelsen – grün, schroff, wunderschön – und nur 50 Minuten später steht man plötzlich an der albanischen Riviera, mit dem türkisblauen Meer direkt vor sich.

In weniger als 30 Kilometern kann man von den Bergen ans Meer fahren oder sogar auf eine kleine Insel. Und fährt man ein, zwei Stunden weiter, ist man wieder in einer ganz anderen Region, mit ganz anderem Charakter. Diese kurzen Distanzen, aber so viele verschiedene Eindrücke – das begeistert nicht nur die Touristen, sondern auch mich immer wieder.

Und gibt es einen Ort, der für dich besonders heraussticht? 

Ja – auch wenn es schwer ist, sich festzulegen. Aber eine meiner Lieblingsregionen ist auf jeden Fall die Gegend rund um die albanischen Alpen. Eine meiner liebsten Touren ist die nach Theth. Viele Menschen kennen die norwegischen Fjorde oder die Alpen in der Schweiz – aber dass es in Albanien ebenfalls solche atemberaubenden Berge gibt, ist für viele eine Überraschung.

[caption id="attachment_21964" align="aligncenter" width="745"] Eines von Isas ganz persönlichen Highlights: das Dörfchen Theth[/caption]

Die albanischen Alpen sind einfach etwas Besonderes: beeindruckende Natur, frische Luft, klare Bergflüsse, gastfreundliche Menschen – alles noch sehr authentisch. Und es gibt dort auch viele kulturelle Besonderheiten, die man nur dort erlebt. Für mich ist das eine Region, die mein Herz berührt.

Wenn es um Kultur und Geschichte geht, ist Gjirokastra meine absolute Lieblingsstadt. Meine Mutter stammt von dort, deshalb habe ich eine enge persönliche Verbindung. Ich kenne viele Geschichten über die Stadt, die oft nicht in Reiseführern stehen. Gjirokastra ist UNESCO-Weltkulturerbe – eine Stadt aus Stein, mit ihren traditionellen Häusern, engen Gassen, der Burg hoch oben... einfach einzigartig. Jede Ecke erzählt hier ein Stück Geschichte.

Ein weiteres Highlight für mich liegt im Norden Albaniens, und zwar die Stadt Shkodra. Viele Gäste sagen am Ende der Reise: „Schade, dass wir nicht mehr Zeit in Shkodra hatten.“ Und ich verstehe das gut – sie liegt wunderschön direkt am größten See des Balkans, dem Skutarisee und in der Nähe des Flusses Buna. Die Stadt hat eine besondere Atmosphäre, vor allem im Sommer – mit ihrer Promenade, den Cafés, der offenen, mediterranen Stimmung.

Gibt es ein Kulturerlebnis, das du gerne mit deinen Gruppen teilst?

Etwas, das mir sehr am Herzen liegt, ist die albanische Polyphonie, ein mehrstimmiger Gesang, den wir im Süden Albaniens pflegen. Diese Musik ist für uns ein Symbol unserer Identität. Seit 2005 ist sie Teil des immateriellen UNESCO-Weltkulturerbes.

Ich habe diesen Gesang von meinen Eltern gelernt, sie haben ihn mir beigebracht, als ich noch klein war. Und oft singe ich mit meinen Gruppen. Zuletzt sogar vorgestern, da habe ich mit der Gruppe zusammen ein kleines Polyphonie-Stück gesungen. Das berührt viele Gäste sehr. Selbst wenn sie kein Wort verstehen, spüren sie die Tiefe und die Emotion darin.

Was bringt dich zum Lächeln, wenn du mit Touristengruppen unterwegs bist? Gibt es bestimmte Momente, die dir besonders in Erinnerung geblieben sind – vielleicht etwas Lustiges oder etwas, das dich berührt hat?

[caption id="attachment_21973" align="alignright" width="380"] Isas Passion: Reisegästen Albanien näherzubringen[/caption]

Also ehrlich gesagt: Es gibt so viele Erlebnisse, dass es schwer ist, eines herauszupicken. Ich bin jetzt seit über 60 Tagen am Stück mit Gruppen unterwegs, und jeder Tag bringt etwas Neues. Aber was mir wirklich Freude macht, ist es, eine gute Atmosphäre im Bus zu schaffen.

Alle paar Tage mache ich ein kleines Quiz mit der Gruppe. Ich kündige dann an: „Jetzt teste ich mal, ob ihr mir überhaupt zugehört habt!“ Ich stelle 10 bis 15 Fragen – über Orte, Geschichten oder Fakten, die ich während der Reise erzählt habe. Und der Gewinner bekommt ein Bier von mir – wenn wir am Abend irgendwo zusammensitzen, im Restaurant oder im Hotel. Die anderen bekommen meine ehrliche Dankbarkeit für ihre Aufmerksamkeit! Manchmal sind die Antworten richtig lustig. Da wird viel geraten und gelacht. Ich erinnere mich an einen Teilnehmer, der eine komplett falsche Antwort gegeben hat, ich habe ihm einen Minuspunkt gegeben. Bei der nächsten Frage hat er die richtige Antwort gewusst und gleich gesagt: „Zum Glück bin ich jetzt wieder bei null Punkten!“ Das sind genau die Momente, die uns allen im Gedächtnis bleiben. Es geht nicht ums Gewinnen, sondern um den Spaß und die gemeinsame Zeit.

Karibikflair im Büro: Unsere Mexiko- und Kuba-Partner zu Besuch

Was verbindet ihr ganz persönlich mit eurem Land?

Andreas: Wir leben in diesen Destinationen – ich glaube, das ist ein ganz wichtiger Punkt. Wir haben eine authentische Liebe zu diesen Ländern. Ich selbst lebe in Havanna, Christian lebt in Playa del Carmen. Diese enge Verbindung zu den Menschen und zum Land macht einfach einen großen Unterschied.

Was macht denn eine Reise mit WORLD INSIGHT nach Kuba oder Mexiko ganz besonders?

Andreas: Erst mal geht es, glaube ich, darum, dass wir WORLD INSIGHT, die Firmenkultur und auch die Kundenkultur gut verstehen und interpretieren. Nur so können wir ein wirklich authentisches Reiseerlebnis schaffen. Wir bieten ein Produkt, das sich nicht nur durch hohe Servicequalität auszeichnet, sondern vor allem durch echte Begegnungen mit den Menschen vor Ort und mit ihrer Kultur – und genau das unterscheidet uns von anderen Angeboten.

Was sind die schönsten Reaktionen unserer Gäste während der Reise?

Andreas: Kundenzufriedenheit ist natürlich immer eine schöne Reaktion. Wenn Gäste dann sagen: „Ach, das war so ein tolles Essen, ein so besonderes Erlebnis“ – vor allem, wenn es um die Begegnung mit den Menschen vor Ort geht, um den Austausch und die Nähe zur Kultur – dann sind das für uns die Momente, in denen wir wissen: Wir sind in der richtigen Branche. Und wir haben es geschafft, etwas wirklich Schönes und Wertvolles zu ermöglichen.

Welche Station ist denn euer persönliches Highlight – und warum? Gibt es eine besondere Anekdote?

Andreas: Bei so vielseitigen Zielen fällt es wirklich schwer, sich festzulegen. Für mich ist Kuba besonders faszinierend, weil man dort eine Art Zeitreise erlebt. Man kommt in Havanna an und fühlt sich direkt in die 50er-Jahre versetzt – mit den Oldtimern, den Häusern aus dieser Epoche, das ist einfach etwas ganz Besonderes. Am nächsten Tag geht es vielleicht weiter nach Trinidad – und dort reist man sogar noch weiter zurück, bis ins 16. Jahrhundert, als die Stadt gegründet wurde. Dieser historische Flair ist wirklich einzigartig.

[caption id="attachment_21917" align="aligncenter" width="745"] Eine Stadt wie eine Zeitreise: das kubanische Havanna.[/caption]

Und dann gibt es natürlich persönliche Highlights – zum Beispiel, wenn man Zigarrenliebhaber ist. Ein Besuch bei einem der weltberühmten Tabakbauern ist da ein absolutes Muss. Ich sage immer: Es gibt viele teure, bekannte Zigarrenmarken, aber die privat gerollte Zigarre, ohne Etikett, ganz authentisch, das ist für mich die beste Zigarre der Welt.

Christian: Mein prägendstes Erlebnis hatte ich während einer Yucatán-Rundreise, als ich in San Cristóbal de las Casas war. Ganz in der Nähe liegt ein Dorf der Tzotzil, Nachfahren der Maya, die dort noch in ihrer ganz eigenen Kultur leben, mit eigenen Bräuchen und Traditionen. Sie unterscheiden sich stark vom restlichen Mexiko, haben zum Beispiel keine Polizei, sondern eine eigene Form von Sicherheit und Ordnung.

Dieser Ort hatte für mich eine ganz besondere Energie – ich weiß nicht, wie ich es besser beschreiben soll. Ich hatte wirklich das Gefühl, dass der Ort mit einem als Mensch etwas macht, dass er spürbar etwas auslöst. Ich bin kein religiöser Mensch, wirklich nicht, aber dort habe ich zum ersten Mal gedacht: Wahnsinn, dass so ein Ort überhaupt existiert. Das war tief berührend und bleibt unvergesslich.

Wie erleben unsere Gäste die Menschen in Kuba und in Mexiko? 

Andreas: Da gibt es definitiv Unterschiede. Die kubanische Lebenskultur ist stark geprägt von Lebensfreude – trotz oft schwieriger Lebensumstände. Die Kubaner sind unglaublich gastfreundlich, offen und herzlich. Es braucht in Kuba meist nur ein bisschen Musik, vielleicht ein Gläschen Rum, und schon beginnt irgendwo eine kleine Party. Diese Leichtigkeit und Wärme spüren unsere Gäste sehr schnell.

[caption id="attachment_21914" align="alignright" width="503"] Bunte Lebensfreude erwartet Reisende sowohl auf Kuba als auch in Mexiko.[/caption]

Christian: Ich habe ja in beiden Ländern gelebt, aktuell bin ich in Mexiko. Und die Kultur hier ist deutlich anders. Gerade in Yucatán merkt man den starken Einfluss der Maya-Kultur. Die Menschen sind sehr zuvorkommend, aber oft auch eher zurückhaltend oder schüchtern. Gleichzeitig spürt man ihre Verbundenheit mit ihren Traditionen – sei es in ihrer Art, im Alltag oder durch ihre Küche, die sehr authentisch und tief in der Region verwurzelt ist. Sie sind lebensfroh, aber auf eine andere, vielleicht etwas stillere Weise als die Kubaner. Genau dieser Kontrast macht es für unsere Gäste so spannend – zwei Kulturen, zwei Lebenswelten, beide unglaublich faszinierend.

Wie entsteht eigentlich eine neue WORLD INSIGHT-Reise?

Andreas: Das ist eine sehr interessante Frage. Ich denke, hier zeigt sich vor allem die langjährige und enge Partnerschaft zwischen uns und WORLD INSIGHT. Wir müssen uns gegenseitig gut verstehen – und gerade Christian spielt als Hauptverantwortlicher für das Travel Design eine zentrale Rolle, gemeinsam mit dem Produktmanagement bei WORLD INSIGHT.

Christian: Wie ich vorhin schon gesagt habe: Ich habe in beiden Destinationen selbst gelebt – 16 Jahre in Kuba, jetzt seit drei Jahren in Mexiko. Das macht für mich einen großen Unterschied. Ich kenne die Länder nicht nur oberflächlich, sondern wirklich aus dem Alltag heraus. Diese persönliche Erfahrung, die vielen Erkundungen, Gespräche und Begegnungen – das alles fließt direkt in die Planung ein.

Ich bin in ständigem Austausch mit WORLD INSIGHT, insbesondere mit Jenny. Wir sprechen regelmäßig, auch ganz unkompliziert per WhatsApp, tauschen Ideen aus, entwickeln gemeinsam neue Ansätze. Und es gibt auch feste Treffen: natürlich auf der ITB, aber auch durch Kundenbesuche in Deutschland oder durch Besuche von WORLD INSIGHT bei uns in den Destinationen.

So entsteht ein Produkt, das nicht nur professionell geplant ist, sondern auch persönlich geprägt – mit dem Ziel, unseren Gästen besondere Erlebnisse zu ermöglichen, die sie bei klassischen Reiseanbietern oft so nicht finden.

[caption id="attachment_21919" align="aligncenter" width="745"] Das Team rund um Christian steht in ständigem Austausch mit uns.[/caption]

Welche Begegnungen mit Einheimischen bleiben Gästen denn besonders in Erinnerung auf Reisen?

Andreas: Wir legen wie gesagt großen Wert auf die echte Begegnung mit den Menschen vor Ort. Das ist für uns ein zentraler Bestandteil jeder Reise. Gleichzeitig fördern wir soziale Projekte oder pflegen enge Beziehungen zu Künstler:innen und engagierten Persönlichkeiten aus der lokalen Gesellschaft.

Das Besondere ist: Es geht nicht nur darum, eine Galerie zu besuchen – sondern darum, den Künstler oder die Künstlerin persönlich kennenzulernen, sich auszutauschen, vielleicht sogar gemeinsam zu kochen oder zu essen. Genau solche Erlebnisse bleiben haften. Sie sind persönlich, authentisch und oft nachhaltig in ihrer Wirkung.

Gibt es ein Projekt oder eine Station, die besonders für nachhaltiges Reisen steht?

Andreas: Wir befinden uns aktuell in einem spannenden Prozess: Wir arbeiten daran, das Travelife-Nachhaltigkeitszertifikat zu erhalten. Der erste Schritt ist bereits geschafft – wir wurden offiziell dafür anerkannt, dass wir uns im Zertifizierungsprozess befinden.

Gerade in unseren Destinationen ist es nicht immer einfach, internationale Nachhaltigkeitsstandards vollständig umzusetzen, aber wir sind zuversichtlich und engagiert. Unser Ziel ist es, nachhaltiges Reisen nicht nur zu fördern, sondern es langfristig in all unseren Angeboten zu verankern.

Und darüber hinaus arbeiten wir auch an sozial nachhaltigeren Reiseformen, etwa mit Recyclingprojekten oder Begegnungen mit lokalen Initiativen – sodass das Geld dort ankommt, wo es soll, und Gäste nicht nur reisen, sondern auch etwas Positives bewirken.

Warum sollte man denn gerade jetzt nach Kuba oder Mexiko reisen?

Andreas: Ich werde oft gefragt: „Wie ist denn Kuba im Moment?“ – und ja, es gibt kritische Presse und Unsicherheiten. Aber dennoch ist Kuba aktuell besonders reizvoll. Wir bewegen uns bewusst abseits der Touristenmassen, man erlebt das Land sehr authentisch. Trotz der Herausforderungen, mit denen die Bevölkerung konfrontiert ist, erleben unsere Gäste ein großartiges Reiseerlebnis: Unterkünfte verfügen dank Generatoren oder Solaranlagen über Strom, das Essen im privaten Bereich ist ausgezeichnet – und vor allem ist Kuba im Moment fast exklusiv zu bereisen. Und unsere Kundenzufriedenheit spricht für sich: In 25 Jahren war sie noch nie so hoch wie jetzt.

Christian: Auch Mexiko ist immer eine Reise wert, egal wann. Das Land ist riesig, kulturell unglaublich vielfältig, und man kann es mit einer einzigen Reise kaum erfassen. Gerade jetzt gibt es aber auch besondere Möglichkeiten, wie den neuen Tren Maya in Yucatán. Wer sich für die Maya-Kultur interessiert, kann mit dem Zug auf einer Rundreise viele archäologische Stätten besuchen – aktuell noch ohne Touristenmassen, da das Projekt gerade erst gestartet ist.

Vom Nebelwald zur Sonneninsel
Auf dem Stundenplan: eine intensive Reiseleiterschulung in drei Andenstaaten, die man einfach lieben muss: Ecuador, Peru und Bolivien. Im Gepäck: jede Menge Fragen, ein Notizbuch, das schnell zu klein wurde – und Lust auf Begegnungen mit alten Bekannten und neuen Gesichtern. Neben der Schulung unserer fantastischen Reiseleiter:innen standen auch Hotelchecks, Praxistrainings und der ein oder andere Geheimtipp auf dem Programm. Was Paul erlebte? War teils geplant, teils überraschend – und durchweg atemberaubend. Sein Fazit? Hätte er doch nur mehr Zeit gehabt! Begleite Paul auf seiner Reise durch die Anden.

Quito – Hoch hinaus und herzlich empfangen

[caption id="attachment_21835" align="alignleft" width="250"] Ein bisschen Entspannung nach dem langen Flug: Der Spa-Bereich für unsere ComfortPlus-Gruppen.[/caption] Los ging’s – wie bei unseren Ecuador-Reisen auch – mit einem entspannten Iberia-Flug via Madrid nach Quito. Dort wurde Paul herzlich von Country Managerin Regine und Reiseleiter Manuel empfangen. Untergebracht war er im ComfortPlus-Hotel Mercure Alameda – ein echtes Allroundtalent mit modernen Zimmern, reichhaltigem Frühstück und einem schicken Spa-Bereich, den unsere Gruppen kostenlos nutzen dürfen. Paul startete den ersten Abend stilecht im Pool und in der Sauna – Jetlag ade! Am nächsten Morgen holten ihn gleich drei Powerfrauen ab: Regine, Andrea (unsere zweite Country Managerin für Ecuador) und unsere Galápagos-Partnerin Corina. Nach einem Abstecher ins charmante Hotel unserer Erlebnisreisegruppen ging’s mitten hinein ins Herz Quitos. Die Stadt auf 2.850 Metern begeistert mit kolonialem Flair, barocken Kirchen und farbenfrohen Häusern – da schlägt das Herz gleich schneller.   [caption id="attachment_21836" align="aligncenter" width="745"] Drei Engel aus Ecuador: Unsere Country Managerinnen Regine, Andrea und Corina.[/caption]   Ein echtes Highlight: die prunkvolle Jesuitenkirche La Compañía. Paul erklomm erstmals die Kuppel – mit perfektem Blick über den Plaza Grande, natürlich gleich fürs erste Gruppenfoto genutzt. Am Nachmittag stießen unsere sieben ecuadorianischen Guides zur interaktiven Schulung dazu. Die Themen: Nachhaltigkeit, neue Routen, Sicherheit – alles auf Augenhöhe, mit viel Lachen, Ideenreichtum und echtem Teamgeist.

Mindo – Nebelwald, Naturwunder und Limetten-Caipis

Tags darauf dann Tapetenwechsel. Ziel fürs Praxistraining war das Naturparadies Mindo, nur zwei Stunden westlich von Quito – aber eine komplett andere Welt. Paul war noch nie dort, unsere Partner:innen schwärmten schon lange. Und wie recht sie hatten! [caption id="attachment_21840" align="alignleft" width="124"] Kolibri, Quetzal und Tukan an einem Tag? In Mindo kein Problem.[/caption] Ein grüner Traum: Kolibris, Orchideen, Schmetterlinge, und ein Vogelkonzert, das jeden Soundtrack alt aussehen lässt. Auf schmalen Pfaden durch private Naturreservate entdeckten unsere Reiseleiter:innen mit geschultem Blick sogar zwei Tukane und einen Quetzal. Paul staunte: „Ich habe wirklich schon viele tropische Regionen gesehen – aber so viele Vogelarten auf einmal? Unfassbar!“ Zwischendurch: immer wieder köstlicher Kaffee aus dem Nebelwald. Auf der Rückfahrt dann die Überraschung: Unser Guide Marco pflückte unterwegs frische Limetten – daraus wurden stilecht Caipirinhas gemixt. Ein würdiger Ausklang und ein wohl verdienter Bonuspunkt in Marcos Schulheft!   [caption id="attachment_21839" align="aligncenter" width="745"] Ein guter Guide plant voraus! Marco beim Limettensammeln.[/caption]  

Lima & Cuzco – Küstenwind trifft Inka-Kultur

Adiós Ecuador, hola Perú! Nächster Halt: Lima. Paul wurde von unserem langjährigen Partner Toon und City-Guide Juan empfangen. Gemeinsam checkten sie unsere Gruppenhotels in bester Lage und spazierten durch den Parque del Amor in Miraflores – ein Traum für alle Limeños, die in ihrer Freizeit gern die Küste erkunden. Tipp: Der Blick auf den Pazifik zum Tagesende – kitschig, aber absolut sehenswert. Am nächsten Morgen: Weiterflug nach Cuzco, das kulturelle Herz Perus. Die koloniale Altstadt, der Plaza de Armas, bunt gekleidete Indigenas und der Duft von geröstetem Mais empfingen Paul wie alte Freunde – Erinnerungen an sein Auslandssemester in Peru wurden sofort wach. Zusammen mit unserer Cuzco-Expertin Lisa, die selbst vor vielen Jahren hierher auswanderte, gab’s einen kleinen Stadtrundgang inklusive Fotoshooting mit Alpakas und Indigenas. Ein bisschen Touri-Feeling darf sein.   [caption id="attachment_21841" align="aligncenter" width="745"] Fotoshooting mit den flauschigen Bewohnern Perus.[/caption]   Am Nachmittag folgte dann Teil zwei unserer Reiseleiterschulung mit unseren sieben Peru-Guides. Thema: Storytelling, Veränderungen seit Corona und neue Perspektiven. Die alten Hasen tauschten sich bestens mit unseren Jungspunden aus – und alle freuten sich alle riesig über den Besuch aus Deutschland.

Valle Sagrado – Auf den Spuren der Inka

Dann wurde es wieder praktisch: Mit Minibus, Wissenshunger und viel Sonne ging’s ins Heilige Tal der Inka. Country Managerin Lucía begleitete Paul und die Guides zu den Highlights der Region. Das Programm? So vielfältig wie auf unseren Touren. In einer traditionellen Chichería probierten wir Maisbier, während Hamster umherhuschten – geschmacklich gewöhnungsbedürftig, aber ein absolutes Muss. Bei Mami Rosita, einer herzlichen Indigena, erfuhren wir in ihrem traditionellen Haus Spannendes über den Andenglauben inklusive Ahnenkult – und gingen mit einem Lächeln im Herzen weiter.   [caption id="attachment_21844" align="aligncenter" width="745"] Zu Besuch bei Mami Rosita[/caption] [caption id="attachment_21845" align="alignleft" width="306"] Unsere Reiseleiterin Elizabeth erklärt uns die Bedeutung der Inkastätte Ollantaytambo.[/caption] Zum Mittag gab’s fangfrische Forelle mit Quinoa und Limetten – dazu ein eisgekühltes Cusqueña? Nein, das Team blieb natürlich brav bei Inka-Cola. Danach zu den spektakulären Ruinen von Ollantaytambo und Moray: unglaubliche Inka-Ingenieurskunst lebendig erklärt von unseren Reiseleitern. Zum Abschluss: die Salinas de Maras – eine weiße Wunderwelt, die beweist, dass sogar Salz fotogen sein kann. Paul war begeistert: „Alle Guides waren top vorbereitet, die Abläufe durchdacht, die Stories spannend. So wird Geschichte zum Erlebnis!“

La Paz – Höhenrausch, Hexenmarkt und Herzlichkeit

Dann: La Paz – Pauls erklärter Favorit. Hier weht ein anderer Wind: dünner, aber voller Leben. Vom Flughafen El Alto holte ihn Christian ab, unser Country Manager – ein Pfälzer mit bolivianischem Herzen. Gemeinsam mit seinem Bruder organisiert er seit Jahren unsere Bolivien-Reisen. [caption id="attachment_21846" align="alignright" width="171"] Unsere Guides Lourdes und Rodrigo führen Paul durch La Paz.[/caption] Nach einem kurzen Briefing im charmanten Hostal Naira (zentral, authentisch, mit viel Flair) ging’s zum Stadtbummel. Streetart, Märkte, Politgraffiti, Aymara-Frauen mit Melonenhüten – La Paz ist schräg, lebendig, einzigartig. Der Hexenmarkt bot den idealen Schauplatz für spannende Erläuterungen unserer Guides Lourdes und Rodrigo – die Paul auch am nächsten Tag zur Schulung traf. Das Highlight: eine Fahrt mit dem Teleférico, dem höchsten Seilbahnnetz der Welt. Über den Dächern schweben, während unten Märkte toben – einfach spektakulär. Den Sonnenuntergang erlebten alle am Aussichtspunkt Killi Killi. „Schau, schau“ – und das taten sie. Sprachlos.

Titicacasee & Isla del Sol – Finale in Blau

Zum krönenden Abschluss ging’s mit Christian an den Titicacasee – den höchsten schiffbaren See der Welt. Pauls Rückflug stand schon kurz bevor, aber für einen sportlichen Tagesausflug reichte die Zeit. In der Seeenge von Tiquina setzten die beiden mit dem Auto auf Holzflößen über. Ein echtes Erlebnis! Mit dem Motorboot ging’s weiter von Copacabana auf die Isla del Sol. Der Aufstieg zur Unterkunft war wegen der Höhenluft fordernd, aber dank der Ausblicke mehr als lohnend. Die Palla Khasa Lodge erwartete uns mit hübschen Hütten, gepflegten Gärten mit Seeblick, Pachamama-Zeremonie und traditioneller Huatia (Lehmofenessen). Pauls Fazit: „Das ist pure Magie.“ Auf der Rückfahrt noch ein Abstecher zur Autosegnung mit Bier und Weihwasser an der Wallfahrtskirche von Copacabana – absolut skurril – und spätabends gönnte sich Paul ein letztes Alpaka-Steak in La Paz. [caption id="attachment_21851" align="aligncenter" width="745"] Abschied nehmen von der Isla del Sol: Indígenas, ein paar Esel und unser Motorboot warteten bereits.[/caption]

Sicherheit & Ausblick – Entspannt durch die Anden

Natürlich kamen auch schwierige Themen auf den Tisch: Proteste in Peru, Gewalt in Ecuador, wirtschaftliche Herausforderungen in Bolivien. Paul, der selbst ein halbes Jahr in Peru gelebt hat, sagt: „So war es in Südamerika schon immer – und wahrscheinlich bleibt es auch so. Was wann wo passiert, weiß niemand.“ Wichtigste Erkenntnis: Unsere Gäste fühlten sich durchweg sicher und all unsere Reisen können wie geplant stattfinden. Warum? Weil unsere Guides lokal verankert, geschult und wachsam sind. Sie wissen genau, was geht – und was man besser lässt. Südamerika ist dynamisch, manchmal chaotisch. Aber wer mit offenem Geist, Neugier und etwas Flexibilität reist, wird belohnt. Mit echten Erlebnissen. Mit Begegnungen fürs Leben. Mit Farben, Kontrasten – und einer Herzlichkeit, die im Gedächtnis bleibt.

Paul sagt: Auf nach Südamerika!

Paul ist zurück, mit Kopf und Herz voller Geschichten. Seine Botschaft ist klar: Jetzt ist der perfekte Moment, um Ecuador, Peru und Bolivien zu entdecken. Ob Kolonialstädte, Nebelwald, Inka-Ruinen oder Hochlandmärkte – Südamerika hat alles. Und mit unseren großartigen Guides und starken PartnerInnen bist du bei World Insight bestens aufgehoben. Also: Koffer packen – die Anden warten!
So schmecken die Philippinen – kulinarische Entdeckungen zwischen Adobo, Halo-Ha
Wer auf die Philippinen reist, entdeckt nicht nur traumhafte Landschaften und bewegende Geschichten – sondern auch eine Küche, die ebenso vielfältig und überraschend ist wie das Land selbst.

Ein Schmelztiegel der Kulturen

Die philippinische Küche ist kein streng überliefertes Regelwerk, sondern ein bunter Mix. Sie vereint indigene Wurzeln mit chinesischen, malaiischen, spanischen und amerikanischen Einflüssen. Hier treffen Reis und Fisch auf Sojasauce und Kokosmilch, Frühlingsrollen auf Eintopf, gebratene Bananen auf karamellisierten Schweinebauch. Und überall wird improvisiert: Jede Familie hat ihr eigenes Rezept – oft seit Generationen überliefert.

Adobo – das Nationalgericht, das jeder anders macht

Fragt man auf den Philippinen nach dem Nationalgericht, fällt fast immer ein Name: Adobo. Doch was genau drin ist, darüber scheiden sich die Geister. Huhn oder Schwein, mit Essig oder Calamansi, mit Knoblauch, Lorbeer, Sojasauce und etwas Zucker – aber in welchem Verhältnis? "So wie meine Lola es gemacht hat!", lautet meist die Antwort. Und das macht Adobo so spannend: Es ist ein persönliches Statement auf dem Teller.

Sauer, süß, salzig – manchmal alles zugleich

Ein typisches Geschmacksmuster in der philippinischen Küche? Kontraste. In Gerichten wie Sinigang, einer sauer-frischen Tamarindensuppe mit Gemüse und Fleisch, treffen leichte Schärfe und feine Säure aufeinander. Kare-Kare, ein cremiger Eintopf mit Erdnusssauce, kommt oft mit würziger Garnitur. Und beim Dessert wird es richtig wild: Halo-Halo heißt übersetzt „Misch-Masch“ – und genau das ist es: zerstoßenes Eis, süße Bohnen, Kokosnussstreifen, Milch, Lila-Yams-Wurzel, Pudding und bunte Gelees. Klingt seltsam? Schmeckt köstlich!

Streetfood, das verbindet

Ob in Manila, Cebu oder auf dem Nachtmarkt von El Nido – die Straßenküche ist ein Erlebnis für sich. Gegrillte Spieße („Isaw“ – Hühnerdärme!), Reisrollen, Maiskolben, frittiertes Bananenbrot, frischer Mangosaft oder ein Eis in einem süßen Brötchen – Streetfood ist günstig, gesellig und voller Überraschungen. Wer sich darauf einlässt, taucht tief ein in den Alltag der Filipinos.

Essen als Einladung

Was uns auf unserer Reise besonders berührt hat: Essen bedeutet auf den Philippinen immer auch Gemeinschaft. Kaum ein Gespräch, kein Besuch, keine Tour ohne Einladung zu einem kleinen Snack, einer Suppe oder einer frischen Kokosnuss. Und oft öffnet sich über dem Essen auch das Herz. Es ist der vielleicht ehrlichste Zugang zu Land und Leuten – und eine Erinnerung daran, wie nah sich Menschen kommen können, wenn sie miteinander teilen. Unser Tipp: Wer mit uns auf die Philippinen reist, sollte unbedingt neugierig bleiben – und hungrig. Denn zwischen Inseln und Begegnungen wartet immer auch ein Geschmack, der überrascht.
Manila – Vergangenheit trifft Gegenwart
Kaum eine Stadt auf den Philippinen ist so voller Gegensätze und Geschichten wie Manila. Die Hauptstadt des Landes ist nicht einfach nur Ausgangspunkt unserer Reise – sie ist ein Schmelztiegel der Kulturen, Schauplatz großer Umbrüche und Spiegelbild der kolonialen wie modernen Geschichte des Archipels. Hier treffen spanische Kirchen auf gläserne Hochhäuser, Jeepneys schlängeln sich durch alte Gassen, und zwischen Streetfood-Ständen und Einkaufszentren spürt man den Pulsschlag einer Megacity mit Herz. Wir starten unsere Entdeckungstour in Intramuros, dem kolonialen Kern Manilas. Fort Santiago, das Rizal-Museum, die Casa Manila und die San Agustin Kirche erzählen von Geschichte, Besatzung und Identität. Jedes Gebäude, jeder Innenhof birgt eine Geschichte – von Schmerz und Stolz, Verlust und Aufbruch. In Gesprächen mit Kulturvermittlern und Historikern wird uns bewusst, wie stark die Vergangenheit das Selbstverständnis vieler Filipinos prägt – und wie lebendig Geschichte hier erzählt wird. In Binondo, dem ältesten Chinatown der Welt, mischen sich Kulturen, Gerüche und Sprachen.   Wir spazieren durch die lebhaften Straßen, kosten Dim Sum, besuchen Tempel und tauchen zum Schluss noch in eine ganz eigene Welt ein: den chinesischen Friedhof, wo Grabstätten wie Villen gebaut sind – stille Zeugen einer faszinierenden Tradition, die den Tod nicht als Ende, sondern als Teil des Lebens begreift. Manila ist laut, bunt, manchmal überwältigend – aber immer faszinierend. Und es ist ein idealer Einstieg, um sich auf das einzulassen, was die Philippinen im Kern ausmacht: ihre Vielfalt, ihre Widerstandskraft, ihren ganz eigenen Rhythmus.