Albanien: Zwischen verborgenen Schätzen und lebendiger Geschichte
Ein paar grundlegende Bemerkungen: Wenn man den obigen Titel dieser Reise liest, dann wird diese Aussage möglicherweise übertrieben erscheinen. Aber tatsächlich ist unser Wissen über dieses Land generell äußerst gering und bruchstückhaft. Albanien liegt seit vielen Jahrhunderten im Mittelpunkt wesentlicher geografischer und historischer Räume, eingebettet zwischen dem Westbalkan, Italien und Griechenland. Einige Jahrhunderte der Besatzung durch die Osmanen und ein paar Jahre der Herrschaft einer paranoiden, stalinistischen Nomenklatura, die das Land mit Bunkern übersät und versucht hat, jegliche Form von Religion auszulöschen, haben ein mögliches Bild dieses Landes verdunkelt, doch den positiven Nationalstolz der Bevölkerung, deren Heimat sich über mehrere, benachbarte Staaten erstreckt, nicht gebrochen. Tatsächlich stößt man vielleicht nicht auf das „letzte Geheimnis Europas“, aber viele interessante Besonderheiten, die überraschen und neugierig machen. So gehört etwa ein Teil der Muslime Albaniens nicht zu den Sunniten, sondern zu den Bektaschi, einem ursprünglich aus Anatolien stammenden, alevitischen Derwischorden der Sufi-Tradition. Und für viele Reisende ist es auch völlig unerwartet, in Albanien ein Land vorzufinden, dass über hohe Bergmassive und abgelegene Täler verfügt, in welchen bis vor Kurzem ein uraltes Gewohnheitsrecht gültig war, in welchem unter anderem das Prinzip der Blutrache jahrhundertelang eine große Rolle spielte. Diesbezüglich können wir zur Vorbereitung einer Reise nach Albanien den vor wenigen Monaten verstorbenen und im Land gleichsam als Nationalschriftsteller verehrten Ismail Kadare mit seinem Roman „Der zerrissene April“ empfehlen. Jedenfalls wird der riesige Bedarf, Albanien als Reiseziel besser kennenzulernen, mittlerweile deutlich erkannt, weshalb der Tourismus, sei es im Hinblick auf Badeurlaub oder Bergwanderungen, eine immer größere Rolle spielt und massive Investitionen in diesen Wirtschaftszweig im gesamten Land deutlich erkennbar werden. Wir haben ganz bewusst eben diese Reise gebucht, um ein weiteres, uns bisher unbekanntes Stück Europa mit seiner spe­ziellen Geschichte und Kultur kennenzulernen. In diesem Sinn wa­ren die Reise­route, die Schwerpunkte und Organi­sation, besonders jedoch die ange­nehme, enga­gier­te und äußerst kompetente Betreuung durch unseren Reiseführer Isa Çulli na­hezu perfekt. Die fürsorgliche, unaufdringliche und humorvolle Art, sein Land mit großem Stolz vorzustellen, wird uns in Erinnerung bleiben. Für das Gelingen einer Reise sehr wichtig sind vor allem auch die Mitreisenden: Diesbezüglich hat alles bestens funktioniert und jede(r) Einzelne hat dazu beigetragen, eine für alle TeilnehmerInnen angenehme Atmosphäre zu schaffen...! Was ist das Besondere an dieser Reise nach Albanien…? Meiner Meinung nach sind die besuchten Orte, Regionen und Sehenswürdigkeiten in einem sehr ausgewogenen Verhältnis zueinander ausgewählt worden, sodass man nicht nur einen hervorragenden Eindruck von den allgemeinen Charakteristika dieses Landes gewinnt, sondern auch so manche lokale Eigenheit zu schätzen lernt. Der Umfang des Gesehenen und Erlebten ist jedenfalls so groß, dass man in einem kurzen Bericht gar nicht auf alle Attraktio­nen und Höhepunkte dieser Reise eingehen kann. Aus diesem Grund soll vor allem auf jene besonderen Erinnerungen verwiesen werden, denen wir unerwartet begegnet sind und auf die wir zukünf­tige Reisende gerne aufmerksam machen möchten.  

Der erste Teil der Reise: Von Tirana zum Ohrid- und Prespa-See…

Eine positive Überraschung gleich zu Beginn: Tirana ist nicht mehr die trostlose und wenig einladende Metropole, als die sie noch vor zwanzig Jahren gegolten hat, sondern erweist sich als farbenfroh, einladend und charmant, mit einer Vielzahl an Sehenswürdigkeiten und – eine Besonderheit! – ausgezeichneten Kaffeehäusern. Hätte man ein wenig mehr Zeit, dann könnte man noch vieles unternehmen und kennenlernen. So aber steht berechtigterweise der Besuch im Bunker ein wenig im Mittelpunkt, wo man mit einem seit fast schon hundert Jahren in Westeuropa unbekannten, politischen Wahnsinn konfrontiert wird. Die Route dieser Reise führt uns nun zu einem echten Höhepunkt, nämlich die malerische Stadt Berat, das Musterbeispiel eines in verschiedene, abgegrenzte Viertel gegliederten, orientalisch anmutenden, historischen Zentrums mit markanten, in einer Flussschlinge gelegenen Burghügel. Weniger spektakulär wirkt auf den ersten Blick Elbasan, einst ebenfalls eine Stadt mit teilweise erhaltenen Stadtmauern und der in ihrer Schlichtheit beeindruckenden Königsmoschee. Allerdings ist unverkennbar, dass in den vergangenen Jahrzehnten die Industrie als das faktische Wahrzeichen gegolten hat. Die nächsten Tage sind dem Besuch einer besonderen Region gewidmet: Über die Schönheit und Bedeutung der um den Ohrid-See gelegenen Kirchen und Klöster muss man auf Grund ihrer Bekanntheit kein Wort verlieren. Uns überrascht jedoch eine Erfahrung, mit der wir nicht gerechnet haben: Die Grenzen zu den Nachbarländern – und das gilt nicht nur für Nordmazedonien, sondern auch für Montenegro und den Kosovo, wirken insgesamt durchlässig und als geringes Hindernis. Am Prespa-See erkennt man, dass auch schon Griechenland in unmittelbarer Sichtweite liegt. Die Strecke, die wir in diesem Teil unserer Reise kennenlernen, ist zum größten Teil fruchtbares Hochland. Es wird sehr deutlich, dass in Albanien der Übergang zur sogenannten „modernen“ Landwirtschaft noch nicht stattgefunden hat, wodurch die Landschaft nach wie vor sehr vielfältig und lieblich wirkt. So manche Kleinbauern und Kleinbäuerinnen verkaufen das von ihnen produzierte Gemüse direkt am Straßenrand. Im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit der EU wird die ökologische Landwirtschaft auf Grund der grundlegend guten Voraussetzungen besonders gefördert.  

Der zweite Teil der Reise: Von Korça zum Llogara-Nationalpark...

Die belebte Universitätsstadt Korça gilt mit ihrem Theater, dem Kulturzentrum und der Bibliothek als „Zentrum der albanischen Kultur“. Tatsächlich erkennt man in den breiten Boulevards, Alleen und Parks einen erheblichen französischen Einfluss. Ein besonderes Merkmal ist ferner die Restaurantszene: Man kann hier hervorragend essen! Ganz anders die Szenerie und Stimmung im ehemaligen Handelszentrum Voskopoja, das seine Blütezeit als Markt und Rastplatz von Karawanen schon vor dreihundert Jahren verloren hat. Einst Stützpunkt am wichtigen Verbindungsweg zwischen Saloniki und der Adria, gibt es auf Grund der Abgelegenheit sehr viele interessante Bauruinen als Zeugen einer fernen Vergangenheit. Einen ausgedehnten Spaziergang in dieser Ortschaft können wir nur allen Reisenden wärmstens empfehlen! Wir nähern uns nun dem äußersten Süden Albaniens, wo das Thema Wasser aus mehreren Gründen eine große Rolle spielt. Wir besuchen die spektakuläre, äußerst schmale Lengarica-Schlucht, entspannen uns ein wenig in den etwa brusthohen Thermalquellen von Bënja und genießen gleichzeitig den Blick auf eine der vielen Steinbrücken aus osmanischer Zeit, die uns im Laufe dieser Reise begegnen. Pittoreske Brücken dieser Art sind nicht für moderne Fahrzeuge verwendbar, sondern verweisen in eine Zeit, als die Menschen noch zu Fuß und die Händler mit Tragtieren unterwegs gewesen sind. Der nächste Höhepunkt dieser Reise ist Gjirokastra, dessen orientalisch anmutende Altstadt sich malerisch über den Basar bis zur weit ausladenden Burg hinaufwindet. Als besondere Schmuckstücke erweisen sich einerseits das Skenduli-Haus, einst Wohnsitz einer angesehenen Familie und heute ethnographisches Museum, welches das Leben in früheren Zeiten deutlich vor Augen führt; andererseits gilt das für die prächtige, kleine Marienkirche im nahen Dorf Labove e Kryqit, eine Gründung aus dem 6. Jahrhundert und damit eines der ältesten orthodoxen Gotteshäuser Albaniens. Als besondere Überraschung erweist sich Butrint. Diese wunderschön an einer Lagune gelegene und sehr stimmungsvolle Ruinenstätte war schon vor zweihundert Jahren das Ziel exklusiver Bildungsreisen von Angehörigen des europäischen Adels und gilt auf unserem Kontinent als Besonderheit: Eindrucksvolle Spuren der Griechen und Römer sowie der Venezianer und Osmanen bezeugen die durchgehende Bedeutung und das internationale Flair der schon seit der Antike bekannten Stadt.

Der dritte Teil der Reise: In den Norden, die Albanischen Alpen, ein kurzer Abstecher in den Kosovo und zuletzt nach Kruja…

Die nächste Etappe führt uns in einer langen Fahrt nach Shkodra am Skutarisee, einer sehr alten, gemütlichen Universitätsstadt. Sie ist das Zentrum des Katholizismus in Albanien und bietet eine gute Gelegenheit für ausgedehnte Spaziergänge: Neues zu entdecken und Erinnerungen aufzufrischen sind oft zwei Seiten derselben Medaille. Vor zweieinhalb Jahren haben wir uns bereits, damals von Montenegro kommend, die Stadt erwandert. Selbstverständlich sind wir den uns seit damals bekannten Straßen gefolgt und im selben Restaurant eingekehrt, haben beim selben Kellner bestellt, das Gleiche gegessen und auch getrunken. Die Berglandschaft im Norden Albaniens ist nur mehr für jene ein Geheimnis, die es bisher versäumt haben, dieses Wunder zu entdecken. Unsere Reise geht schon bald mit der Fähre weiter, auf die auch der Bus verladen wird. Zweieinhalb Stunden dauert die herrliche Fahrt auf dem Koman-Stausee, entlang fjordähnlicher Schluchten bis tief hinein in die Albanischen Alpen, die – und das lässt sich mit Sicherheit vorhersagen – schon in wenigen Jahren ein ganz prominentes Touristenziel sein werden. Viele Privatleute, deren Eltern einst Bauern und Hirten gewesen sind, investieren in einfache Unterkünfte und gastronomische Infrastruktur für zukünftige Bergwanderer und Naturliebhaber. Ein Gebiet, das von Entvölkerung bedroht war und ist, bekommt auf diese Weise eine neue Chance. Was uns ganz besonders in Erinnerung bleiben wird: Gegrillte Bachforellen von der Größe einer Makrele werden wir kaum jemals mehr auf die Teller bekommen...! Der Weg zurück nach Tirana führt über Gjakova und damit durch ein Stück des Kosovo. Dort sollte man einen Besuch des Basars und der wieder restaurierten Hadum-Moschee nicht versäumen. Ein letzter Höhepunkt in Albanien ist das an einem Berghang gelegene Kruja, einer der vielen alten und in jeder Hinsicht sehenswerten Städte dieses Landes. Diese einstige Burgsiedlung, von deren Festung man eine schöne Aussicht genießen kann, ist eng mit dem Bektaschi-Orden sowie der Person Skanderbeg verbunden, zwei der wesentlichen Elemente der modernen albanischen Identität.
Zwischen kolonialen Schätzen und Maya-Welten – Abenteuer Mexiko und Kuba
Mojitos, Mayas und Magnetismus – zugegeben: ein ziemlich schwacher Versuch, mit einer Alliteration an ein Gedicht heranzukommen. Denn als solches würden wir unsere neue Mexiko- und Kuba-Reise beschreiben.

Eine Reise zurück in die Zeit

Zwischen kolonialen Perlen, puderfeinen Traumstränden und archäologischen Maya-Stätten wandeln EntdeckerInnen auf dieser neuen WORLD INSIGHT-Reise – und gelegentlich auch durch den Rauch kubanischer Zigarren, seicht durchmischt vom unsichtbaren Hauch vergangener Zeiten. Und der umschlingt Reisegäste schon ganz zu Beginn der Tour. Nach einer einstündigen Fahrt entlang der berühmten Riviera Maya erreichen wir die archäologische Stätte von Tulum, die meistfotografierte Ruine Mexikos. Zweifel an diesem Fakt fallen, einmal hier ins Wasser, kopfüber in die Karibik.   [caption id="attachment_20775" align="alignnone" width="745"] Die meistfotografierte Ruine Mexikos: Tulum.[/caption]   Tulum ist die einzige Stätte, die direkt vom Karibischen Meer umringt wird, kein Wunder also, dass ihr Bild eine Vielzahl von Reiseführern schmückt und es schwerfällt, die Kamera wieder im Rucksack zu verstauen. Doch lohnt es sich, noch Akku für die Weiterreise aufzubewahren, denn auch das nächste Ziel ist fotogen: Die Festung San Felipe de Bacalar führt uns ins Jahr 1725, in dem sie zu Verteidigungszwecken gegen die Engländer errichtet wurde. Unsere Reise in die Geschichte setzt sich auch am Folgetag fort: In Bacalar steht eine Bootfahrt auf dem berühmten Piratenkanal auf dem Programm. Vor der Kulisse kristallklaren Wassers schippern wir Meter für Meter einer Vergangenheit entgegen, in der die Region gegen die Angriffe plündernder Piraten verteidigt wurde. Reisende werden schnell feststellen: Dieser magische Ort steckt nicht nur voller Geschichten, sondern auch voller Farben. Denn auch die berühmte Hexencenote liegt auf unserem Weg, von der, allen voran an der Stelle, an der die Lagune über 100 Meter tief ist, eine mystische Atmosphäre ausgeht ‒ und uns mit ihrem faszinierenden Farbwechsel im Wasser zeigt, was ihr ihren Namen einbrachte.   [caption id="attachment_20771" align="alignnone" width="745"] Der Piratenkanal lockt mit kristallklarem Wasser.[/caption]

Den Mayas auf der Spur

Was wäre Mexiko nur ohne seine zahlreichen Maya-Stätten? Die nächsten Tage stehen ganz im Zeichen der Ureinwohner. So erwartet WORLD INSIGHT-Reisegäste etwa die einstige Maya-Stadt Chicanná, die zwischen 300 und 1100 nach Christus bewohnt war und mit architektonischen Meisterwerken im Chenes- und Rio-Bec-Stil aufwartet. Der diesem Ort innewohnenden spirituellen Kraft während der einstündigen Führung zu entgehen, ist kaum möglich. Die mystischen Strukturen packen, bewegen, lassen nicht los. Und weil die Maya-Kultur eine geheimnisvolle Anziehung auf uns ausübt, folgen wir ihren Spuren noch weiter. Wir besichtigen eine Dschungelruine, eine der größten Maya-Stätten, die jemals entdeckt wurden. Diese Zeitreise führt uns zunächst durch undurchdringliches Grün, bis wir schließlich Calakmul erreichen: Geheimnisvolle Ruinen und majestätische Pyramiden erinnern an eine längst vergangene Zivilisation. So manch einer wird hier überwältigt die Augen zusammenkneifen und sie wieder öffnen müssen, um – trotz des bunten Tukans, der plötzlich die unwillkürliche Szenerie schmückt – festzustellen: Ja, all das ist tatsächlich real!   [caption id="attachment_20777" align="alignnone" width="745"] Jede Menge Mystik umgibt die Dschungelruine Calakmul.[/caption]   Noch möchten wir uns dem Zauber der Maya-Kultur nicht entziehen. Entlang malerischer Zitrus-Plantagen fahren wir zur Ausgrabungsstätte von Uxmal. Die im Puuc-Stil erbaute Ruinenanlage gehört zu den beeindruckendsten der Welt, ihr Name, „die dreimal Erbaute“, verweist auf die komplexe Baugeschichte dieser Stadt. Verzierte Fassaden, riesige Terrassen und prunkvolle Säulen und Torbögen laden uns zum Staunen ein. Auch Chichén Itzá darf auf einer Mexiko-Reise selbstverständlich nicht fehlen. Das UNESCO-Weltkulturerbe war einst das größte Handelszentrum der Mayas und zieht heute reihenweise BesucherInnen an. Anziehungspunkt ist zweifelsfrei die 24 Meter hohe Pyramide des Kukulcán, von den Spaniern „das Schloss“ genannt. Eintauchen können wir hier nicht nur in vergangene Zeiten, sondern auch in die heilige Cenote IK Kil, die uns zu einem erfrischenden Bad einlädt.  

Unberührte Landschaftswelten

Neben all den Eskapaden in die Historie möchten wir natürlich auch das Hier und Jetzt genießen. Und wie gelingt das besser als inmitten unberührter Naturkulissen? Salzige Luft, farbenfrohe Hausfassaden und eine entspannte Atmosphäre erwarten uns im Biosphärenreservat Río Lagartos. Doch spätestens, wenn wir uns per Boot zwischen Mangrovenkanälen bewegen und Ausschau nach Flamingos, Pelikanen oder gar Krokodilen halten, springt das Abenteuer an Bord – und begleitet uns auch dann noch verlässlich, wenn wir wieder an Land gehen, um ein Schlammbad mit feiner, weißer Tonerde zu genießen. Schon die Mayas nutzten dieses Natur-Peeling zur Hautpflege.   [caption id="attachment_20778" align="alignnone" width="745"] In Río Lagartos bestaunen wir die beachtliche Flora und Fauna der Region.[/caption]

Hola Kuba!

Schon bald heißt es „¡Adiós México, hola Cuba!“ Unsere erste Station ist das kubanische Sorosa, das die Herzen von Naturfreunden schneller schlagen lässt und zu ausgiebigen Wanderungen einlädt. Einer davon widmen wir uns direkt am ersten Tag auf der Insel. Wir passieren den Wasserfall Salto de Soroa und genießen die Landschaft, die den Namen „Regenbogen Kubas“ trägt – hier bleibt wenig Zeit, Mexiko hinterherzutrauern. Wir werden regelrecht verzaubert – nicht unschuldig daran ist auch der größte Orchideengarten Kubas in Soroa, in dem wir von 130 einheimischen Orchideen-Arten umringt werden.  

Im Bann des Tabaks

Nach den Naturerlebnissen lassen wir uns mit neuer Energie in den städtischen Trubel werfen und erkunden Pinar del Río. Hier erwarten uns die Geheimnisse des Tabaks: Wir besuchen eine Tabakfabrik und bewundern die Geschicklichkeit der Zigarrendreher, die komplett mit der Hand arbeiten. Weiterhin auf den Spuren des Tabaks wandeln wir in unserem nächsten Ziel: Viñales. Neben riesigen Tabakfeldern werden wir hier auch von den typischen Kalksteinfelsen in Empfang genommen. Eine WORLD INSIGHT-Reise wäre keine WORLD INSIGHT-Reise, würden wir nicht der lokalen Community näherkommen. Wir begleiten daher einen Tag im Leben eines kubanischen Tabakbauern im Viñales-Tal. Während einer zwei- bis dreistündigen Wanderung vorbei an Kleinbauernhöfen und Tabakfeldern bringt uns ein lokaler Guide die Besonderheiten der Region nahe. Wir besuchen einen Tabakbauern und schauen ihm bei der Arbeit über die Schulter. Wie dreht man Zigarren am besten? Und was macht einen typischen Trockenschuppen aus? Diese Fragen werden Gäste sich am Ende des Tages nicht mehr stellen. Mit einem Mojito in der Hand lässt sich die immense Schönheit Kubas an diesem Ort bestens genießen.   [caption id="attachment_20780" align="alignnone" width="745"] Den Tabakbauern bei der Arbeit über die Schultern schauen ‒ ein Erlebnis, das lange nachklingt.[/caption]

Von Dschungel- und Strand-Abenteuern

Und die hat noch weit mehr Facetten; eine weitere lernen WORLD INSIGHT-Reisende auf der Insel Cayo Jutías an Kubas Nordküste kennen. Dichte Mangrovenwälder umschlingen uns, um schlussendlich einem schneeweißen Sandstrand Platz zu machen, abgeschieden und einsam lassen sich hier die Eindrücke der Reise bestens Revue passieren. Wer sich nach mehr Abwechslung sehnt, erkundet die Umgebung per Tretboot oder lernt beim Schnorcheln die farbenfrohe Unterwasserwelt kennen. Na, wer erhascht den ersten Seestern? Dass Kubas Unterwasserwelt allemal sehenswert ist, stellen wir auch an der Caleta Buena fest, die wir gegen Ende der Reise besuchen. Die Dschungellagune, die im offenen Meer mündet, lädt nicht nur zum Schwimmen, sondern auch zum Schnorcheln ein. Fische in allen Formen und Farben schmücken die Welt unter der Wasseroberfläche. Angezogen von Kubas Facettenreichtum tauchen wir daneben auch in das üppig grüne Paradies des Topes de Collantes-Nationalparks ein. Die zwei- bis dreistündige Wanderung ist gespickt von gewaltigen Baumriesen, Kaffeepflanzen, dem freudigen Rufen verschiedenster Vögelarten und einem – im wahrsten Sinne des Wortes – zunächst verborgenen Abenteuer: Eine kleine Höhle mit unterirdischem See erwartet uns auf unserem Weg und lädt zum Erfrischen ein. Abenteuerlicher kann es kaum werden.  

Typisch Kuba!

„Typisch Kuba!“ – dieser Ausruf wird auf der Reise sicherlich nicht nur einmal fallen. Spätestens wird er das während der Spritzfahrt mit amerikanischen Oldtimern durch Kubas Hauptstadt Havanna. Nach der Fahrt entlang der Uferpromenade Malecón, durch den Parque Almendares, das berühmte Hotel Nacional und die Altstadt endet die Spritztour nahe dem Plaza de Armas. Was für ein Erlebnis! Nach diesem Highlight müssen so manche wieder erst einmal zu Atem kommen. Kein leichtes Unterfangen, wenn uns Havanna mit dem größten Kolonialstil-Zentrum Lateinamerikas vor Begeisterung schon wieder die Luft anhalten lässt. Allen voran Habana Vieja, der historische Kern Havannas, ruft nach der Kameralinse. Wie gut, dass unser Reiseleiter uns mit allen wichtigen Informationen versorgt, um tief in die Geschichte der Stadt eintauchen zu können. Und auch der moderne Part Havannas muss sich nicht verstecken. Hier zieht es uns zum Plaza de la Revolución, wo wir den 139 Meter hohen Obelisken des José-Martí-Denkmals bestaunen können. Einmal auf Kuba, dürfen wir uns selbstredend auch Trinidad nicht entgehen lassen – für viele die schönste Stadt Kubas. Ob das für uns auch zutrifft, stellen wir während einer ausgiebigen Besichtigungstour fest, die uns unter anderem zum Plaza Mayor mit der Iglesia Parroquial de la Santísima, der größte katholische Kirche Kubas, führt. Vom Aussichtspunkt der Iglesia de la Popa blicken wir auf das karibische Meer. Was für eine Schönheit!   [caption id="attachment_20774" align="alignnone" width="745"] Viele sind sich einig: Trinidad ist das Schmuckstück Kubas.[/caption]   Denken wir an Kuba, kommt uns auch gleich der Zuckerrohranbau in den Sinn. Selbstverständlich möchten wir auch über diese Seite Kubas während unserer Reise mehr erfahren: So machen wir einen Ausflug ins historische Zuckermühlental. Am Herrenhaus Manaca Iznaga mit dem dazugehörigen Turm, dem Torre de Iznaga, der zur Überwachung der Sklaven diente, wird Geschichte lebendig. Am Aussichtspunkt, von dem wir das ganze Tal überblicken können, haben wir dann Zeit, um Innezuhalten. „Was eine Reise!“, wird sich der ein oder andere vielleicht denken und ein wenig ungläubig auf die zurückliegenden Tage zurückblicken.