Abschalten, Genießen und die Leichtigkeit der nepalesischen Kultur aufnehmen!
Ende Februar 2023 ging es für mich (W, 23) über Katar nach Kathmandu. Schon im Flugzeug fanden wir uns als Gruppe von 10 Personen im Alter von 23-50 Jahren zusammen und verstanden uns auf Anhieb gut. Dies sollte uns auch fortan begleiten – denn wir waren eine wirklich lustige, harmonische Truppe und hatten eine durchweg schöne Zeit. Altersunterschiede spielten keine Rolle und das Einzige, was im Vordergrund stand, war Nepal mit seiner Schönheit und Vielfalt! Jederzeit wieder eine solche Reise, vor allem auch aus Sicht der Alleinreisenden. Unsere Tour begann und endete in Kathmandu – der unglaublich lebhaften, hektischen Stadt mit vielen Menschen, Tempeln, bunten Märkten, Geräuschen, Gerüchen und und und. An jeder Ecke etwas Anderes zu entdecken! Wirklich spannend und zeigt die gelebte Vielfalt Nepals. Am Tag nach der Ankunft ging es direkt raus aus der rummeligen Stadt ins Kathmandu-Tal. Über mehrere Stunden hinweg wanderten wir von einem Tempel zu unserer ersten Unterkunft in Balthali. Der erste tolle Panoramablick vom Tempel aus weckte mit den tausenden bunten Gebetsfahnen und dem Blick über die umliegenden Dörfer bereits Vorfreude auf die bevorstehenden Wanderungen! Mit diesigen Aussichten in die endlose Ferne wanderten wir durch kleine Siedlungen, über Felder hin und überquerten wackelige Hängebrücken über tiefe Schluchten. Wir erblickten sowohl Geier als auch große Adler, die ihre Kreise über die schöne Landschaft drehten. Unsere Unterkunft für die nächsten zwei Nächte befand sich auf dem Berg, wo wir bei schönem Ausblick in völliger Ruhe den Abend mit Lagerfeuer ausklingen ließen.   [caption id="attachment_18924" align="aligncenter" width="745"] Begegnungen mit Einheimischen.[/caption]   Auch am nächsten Tag durchwanderten wir erneut für viele Stunden das idyllische Kathmandu-Tal. Von allen Einheimischen, die wir in den Dörfern trafen, die wir passierten, wurden wir herzlichst begrüßt, durften Einblick nehmen in die nepalesische Farmarbeit und lernten die Kurkuma-Weiterverarbeitung kennen. Wirklich beeindruckend ist die unbändige Lebensfreude der Menschen hier, die trotz aus unserer Sicht minimalistischen Gegebenheiten, einfach Zufriedenheit ausstrahlen.   Ein bunter Mix aus Stadt und Natur Unser nächster Stopp war Baktapur, eine wirklich eindrucksvolle Stadt, die gefühlt nur aus Tempeln und verwinkelten Gassen besteht – genau so stellt man sich Nepal vor und ganz klar ein Highlight der Reise. Wir machten eine Stadttour entlang der Tempel, wobei uns der Regen ereilte. Unser wasserscheuer Guide fügte sich tapfer unserer Motivation, die Tour trotz Regen fortzusetzen und so hatten wir eine super lustige, wenn auch nasse, nahezu magische Zeit, in der dadurch menschenleeren, von Gewitterwolken bedeckten eindrucksvollen Stadt! Am nächsten Morgen erwartete uns ein schöner Sonnenaufgang mit Blick über die Tempel von der Dachterrasse unseres Hotels und wir holten die Stadttour noch einmal bei gutem Wetter nach. In der Stadt begegneten wir vielen Umzügen anlässlich des Holifestes, wo viele Menschen, begleitet durch Marschmusik, schön geschmückt mit den orangen traditionellen Blüten ihre Opfergaben zu den Tempeln brachten.   [caption id="attachment_17914" align="aligncenter" width="745"] In Bandipur genießen wir magische Ausblicke auf Sonnenauf- und untergänge.[/caption]   Die nächsten Tage verbrachten wir in Nargakot und Bandipur. Leider blieb uns der Himalaya Blick in beiden Städten erneut durch die dichte Wolkendecke verwehrt – zu dem Zeitpunkt schade, rückblickend aufgrund der einmaligen Aussichten beim späteren Wandern, kein Verlust. Besonders Bandipur als kleines verwinkeltes Dorf mit lebhafter kleiner Fußgängerzone und sonst verwinkelten Gassen, vermittelte ein Gefühl der Gemütlichkeit. Den Sonnenuntergang verbrachten wir nach kurzem Aufstieg auf einem nahen gelegenen Aussichtspunkt, wo uns bei diesiger schöner Aussicht der Wind durch die Haare wehte und einen tollen Tagesabschluss schaffte. Zum Abendessen ging es in ein kleines nepalesisches Restaurant im Dorf, wo es hausgemachte Momo und unser geliebtes nepalesisches Ghorka Bier gab. Als erstmals wieder wirklich größere Stadt besuchten wir als nächstes Pokhara. Mit dem Kanu ging es über den See von Pokhara zu einem Tempel auf einer Insel und im Anschluss stand eine Mountainbiketour auf dem Programm. Ich, die noch nie zuvor Mountainbike gefahren war, hatte anfangs etwas Respekt – besonders aufgrund des chaotischen Verkehrs. Doch nach einer kurzen Strecke durch die Stadt ging es am See entlang, über Serpentinen, Berg auf, Berg ab und über Felder zwischen Büffelherden hindurch. Gar über kleine Hängebrücken hinweg durchquerten wir die Natur. Schlammig und eingestaubt gab es eine verdiente Mittagspause am See. Eine wirklich schöne Tour von ca. 30 km – Muskelkater vorprogrammiert, aber das war es wert!   [caption id="attachment_18925" align="alignnone" width="745"] Hoch hinaus in die Berge.[/caption]   Wandern in der Annapurna-Region Dann war es auch schon so weit – die große Wanderung durch die Annapurna-Region stand an … heute wanderten wir noch gegen den Berg, sodass keine Aussicht auf die hohen Berge möglich war, jedoch war auch so die Natur hier einfach schön. Viele kleine blau-weiße Hütten, Plantagen, Blumen und Ziegenherden zierten den Weg. Nicht zu vergessen, überall die bunten Gebetsfahnen, die wirklich alles zum Fotomotiv machen. Die erste Etappe ging zu einer kleinen Unterkunft abseits des Dorfes, über eine Hängebrücke erreichbar und direkt neben einem Wasserfall, den man nachts im Bett hören konnte. Nach dem Wandern verbrachten wir den Abend am Lagerfeuer und spielten mit den Kindern der Wirtin Karten. [caption id="attachment_18926" align="alignleft" width="232"] Die ersten schneebedeckten Spitzen sind zu sehen.[/caption] Am nächsten Tag ging es schon höher hinaus – um genau zu sein – über wirklich tausende Treppenstufen! Nach zwei Stunden Treppauf gab es eine Teepause und die guten Neuigkeiten: „Nur noch 3280 Stufen bis zur heutigen Unterkunft“ … Es ging also weiter – unsere tapferen Gepäckträger, die natürlich ebenfalls all diese Stufen erklimmen mussten, mit ihrer ansteckenden Frohnatur immer dabei. Bis zu diesem Punkt hatten wir aufgrund der leider immer dichten Wolkendecke noch keine Berge gesehen, doch auf einmal erschien der Zipfel eines der 8.000er vor uns. Ein weißer schneebedeckter Gipfel hinter einem idyllischen Blick der blau-weißen Häuschen. Ein großes Gejubel, alle Anstrengung der Treppen vergessen und wir wussten – der Ausblick dort oben würde einfach alles belohnen. Die Nacht verbrachten wir in Ghorepani, wo wir am nächsten Morgen um 4 Uhr los wanderten, um den Sonnenaufgang von Poonhill zu sehen. Bereits aus dem Fenster unserer Unterkunft sah man den Mond über den 8000ern, der die schneebedeckten Berge in der dunklen Nacht wunderschön leuchten ließ! Keine Wolke zu sehen und beeindruckend hohe Berge. Nach vielen Stufen oben angekommen, was zu der frühen Zeit schon anspruchsvoll war, dann die atemberaubenden Blicke auf die 8000er, die einfach alles um einen herum vergessen lassen! Die Sonne ging auf und hüllte die Berge in ein tolles Licht! Wir haben selten so etwas Beeindruckendes gesehen.   [caption id="attachment_18927" align="alignnone" width="745"] Berührend: der Sonnenaufgang im Himalaya.[/caption]   Zum Aufwärmen gab es dann gemütlich Frühstück in der Sonne auf der Terrasse – heißen Porridge und Kaffee bei Blick auf die 8.000er! Wir wanderten auch an diesem Tag noch lange durch die Rhododendron-Wälder, mit ihren leuchtend pinken Blüten hindurch und über die Steinstufen auf und ab. Wasserbüffel versperrten uns einmal den Weg und auch ein Ziegenhirte mit seiner Herde schnitt ebenfalls unseren Weg – wirkliches Landleben. Im dichteren Wald sahen wir zu drei verschiedenen Zeitpunkten Affen, die durch die Bäume sprangen, bewunderten kleine Bachläufe und genossen die Aussichten. Angekommen in Tadapani hieß es dann Füße hoch bei Bier und gutem Thali (Essen) vor dem Kamin. Am nächsten Morgen, früh raus aus dem warmen Schlafsack, alles, was geht über den Schlafanzug und dann auch hier ein friedlicher wunderschöner Sonnenaufgang, der mich durch den atemberaubend nahen Blick auf die Berge regelrecht zu Tränen gerührt hat. Weitere zwei Tage ging es durch die Annapurna-Region – ein wirklicher Erfolg!   [caption id="attachment_18928" align="alignnone" width="745"] Begleitet von einem tollen Team![/caption]   Immer dabei übrigens unser Guide, zwei Sherpa (Bergführer), sowie unsere Gepäckträger (ein Träge pro zwei Personen) – ein Team von herzensguten Menschen, die sich, über jeden schönen Ausblick und jedes Lächeln von uns ehrlich gefreut haben. Alle waren sehr bemüht, uns eine herrliche Zeit zu bereiten und viel von der Annapurna-Region, sowie allgemein ihrer Kultur zu erzählen. Der Muskelkater durch die täglichen Wanderungen und unzähligen Steinstufen war es wieder einmal wert!   Ein gelungener Abschluss einer unvergesslichen Reise Zum Abschluss der Reise ging nach kleineren Stopps, dann noch in den Chitwan-Nationalpark auf Safari. Per Kanutour, zu Fuß und auf der Jeep-Safari besuchten wir den Park und entdeckten Panzernashörner, Krokodile, verschiedene Rotwild-Arten und wilde Pfauen mit ihrem prunkvollen blaugrünen Federkleid. Ein wirklich schönes Safaricamp am Fluss zum Nationalpark bot noch einmal eine ganz andere Facette von Nepal und einen entspannten Abschluss. Zum Barbecue unter freiem Himmel gab es eine traditionelle Tanzeinlage der Einheimischen, wo auch wir nicht um ein paar Tanz-Moves herumgekommen sind. Den letzten Tag verbrachten wir erneut in Kathmandu und besichtigten schöne Tempel, bunte Märkte und hatten Zeit, um die letzten handgemachten Mitbringsel zu ergattern. Nach den vielen Tagen abseits der Großstadt ein wirklicher Kulturschock, aber ein Schöner. Nach 22 Tagen und mit einem Haufen toller Erinnerungen ging es zurück nach Deutschland. Die Reise von vorne bis hinten eine absolut tolle Zeit und Nepal ein tolles Land – vorher noch so unbekannt, jetzt in meinem Herzen! Große Empfehlung!
Mehr als nur Berge: Das vielseitige Reiseland Nepal
„Nepal ist meine zweite Heimat – wegen der Berge, aber noch mehr wegen der Leute“. Diese Begründung hört Country Manager Ramesh oft, wenn er seine Reisegäste, die mehrfach nach Nepal reisen, nach ihren Beweggründen fragt. Nepal verbinden viele Menschen vor allem mit dem Himalaya. Mehrere Achttausender Gipfel des Gebirges liegen in Nepal. Darunter die Annapurna, der Dhaulagiri und der weltberühmte Mount Everest. Ramesh ist es wichtig, dass die Menschen neben dem bekannten Gebirge auch die vielen anderen Facetten des Landes kennenlernen. „Außer dem Gebirge hat Nepal noch viel mehr zu bieten, die Kultur und die Menschen – all das zusammen macht das Land besonders“, erklärt er. Ein Beispiel für die Vielseitigkeit des Landes ist die Hauptstadt Kathmandu, die bereits auf 1.300 Metern über dem Meeresspiegel liegt. Sieben Monumente im Kathmandu Tal, darunter Tempelanlagen und Stupas, zählen zum UNESCO-Weltkulturerbe. Auf den Reisen mit World Insight entdecken Gäste neben den beeindruckenden Bergkulissen und der kulturellen Vielfalt Kathmandus auch ein ganz anderes Klima, zum Beispiel im Chitwan Nationalpark im subtropischen Süden des Landes. Ramesh schätzt an den World Insight Touren, dass die Reisegruppen eine längere Zeit in Nepal bleiben und somit die Vielseitigkeit entdecken können. „Die meisten Anbieter bleiben nur wenige Tage in Nepal. Aber mit WORLD INSIGHT bereisen und erleben die Leute ein Land viel intensiver.“ [caption id="attachment_16245" align="alignnone" width="745"] Tierische Begegnungen im Chitwan Nationalpark.[/caption] Kultur und Menschen intensiv kennenlernen Als besondere Erlebnisse, die die Reisenden mit Land und Leuten zusammenbringen, nennt Ramesh beispielsweise die Übernachtungen in einem buddhistischen Kloster bei der Erlebnisreise, eine mehrtägige Trekkingtour auf der AktivPlus-Reise, sowie Besuche von verschiedenen Dörfern oder Kochkurse. „Nepal ist nicht nur große Berge und Panorama Ausblicke, sondern besonders auch der Kontakt zu den Menschen. Das ist für mich der beste Teil der Reise.“ Einen sprachlichen Ausdruck für die Verständigung mit den Einheimischen hat Ramesh auch parat: „In Nepal gibt es ein Wort, das für alles genügt. ‚Namaste‘, das ist herzlich willkommen, Begrüßung und auf Wiedersehen.“ Zusammenarbeit zwischen Köln und Nepal [caption id="attachment_16372" align="alignright" width="480"] Ramesh im Austausch mit Produkt Managerin Mareike.[/caption] Ramesh schätzt die enge Zusammenarbeit mit World Insight sehr. Trotz der weiten Entfernung nach Nepal funktioniert die Kommunikation auch aus der Ferne gut. „Wir machen vor Ort die Vorbereitung, das ist sehr wichtig. Und wenn dann etwas ist, dann können wir per WhatsApp oder telefonisch sofort alles mit den Product Managern bei World Insight klären“, berichtet Ramesh. Auch wenn es mal kurzfristige Änderungen gibt, verständigen sich World Insight und die AnsprechpartnerInnen in Nepal schnell. Um den Reisenden die bestmögliche Zeit auf ihrer Reise zu bieten, kümmern sich Ramesh und die Reiseleitungen in Nepal zügig um Änderungen oder Anpassungen. Die Zufriedenheit der Reisenden liegt Ramesh besonders am Herzen. Betroffen vom Klimawandel Auch die Natur liegt Ramesh sehr am Herzen und spielt bei den Reisen eine wichtige Rolle. Nepal ist ein kleines Land mit wenig Industrie und hat dadurch im Vergleich zu großen Industrienationen wenig CO2 Emissionen. Trotzdem leidet das Land unter den Folgen des Klimawandels. „Unser Gebirge, das Himalaya, hat immer weniger Schnee. Daran haben die großen Industrieländer einen großen Anteil, aber auch wir als kleines Land müssen etwas dagegen tun.“ Auch wenn Nepal allein nicht viel ändern kann, hat das Land einige Maßnahmen zum Klimaschutz getroffen. Ab 2030 soll es beispielsweise keine Autos mit Benzin mehr geben. Schon jetzt seien 60 bis 70 Prozent der neu zugelassenen Autos Elektroautos, berichtet Ramesh. Außerdem bemüht sich das Land neue Bäume zu pflanzen. Zusätzlich hat Nepal eine Kaution für Himalaya Expeditionen eingeführt. „Bei den Expeditionen braucht man sehr viel Equipment und viele lassen den ganzen Müll da. Die Leute müssen einen bestimmten Geldbetrag bei der Regierung hinterlegen und wenn sie den Abfall von der Expedition zurückbringen, bekommen sie das Geld wieder.“ Besonders die Besteigung des Mount Everests bringt viele TouristInnen nach Nepal, die für das Gipfel-Erklimmen hohe Summen an das Land und die erfahrenen Sherpas als Guides zahlen. Die Einnahmen sind wichtig für Land und Leute, aber der Massentourismus geht auf die Kosten der Natur. „Hier brauchen wir eine ausgewogene Balance“, findet Ramesh. Rameshs Highlights Auch wenn die meisten Menschen Wanderungen in Nepal mit der Besteigung des Mount Everests in Verbindung bringen, ist Ramesh lieber auf leichteren Trekkingtouren unterwegs, „keine hohen Berge, sondern leichtes Trekking. Ich gehe aber schon so fünf bis sechs Stunden. Dabei immer die Berge im Blick, das ist mein Highlight von Nepal“. Vor knapp 20 Jahren arbeitete er noch als Reiseleiter. Jetzt versucht er bei jeder Gelegenheit Büro und Bildschirm zu entfliehen, um spannende Orte für Reisende abseits der üblichen Touristenpfade zu erkunden. „Ich gehe gerne in die Natur, in verschiedene und auch abgelegene Teile des Landes und versuche immer etwas Neues zu entdecken“.   Das ganze Interview mit Ramesh könnt ihr auch als Podcast hören:
Eine wahrhaftige Erlebnisreise durch Nepal
Wir haben darüber hinaus viele wertvolle Erfahrungen gesammelt und wunderbare Menschen kennengelernt – nur eben nicht ganz so wie erwartet. Doch der Reihe nach. Gleich am Flughafen in Nepal beginnt unser Reiseerlebnis mit einer unerwarteten Herausforderung: Das System der nepalesischen Einwanderungsbehörde war tags zuvor ausgefallen, sodass wir unser Visum live vor Ort erneut beantragen müssen. Dank unserer WORLD INSIGHT Kofferanhänger finden wir unsere Mitreisenden schnell und können uns gegenseitig unterstützen. Ein paar aufregende Minuten später befinden wir uns auf dem Weg zur Königsstadt Bhaktapur und beziehen unser erstes Hotel. Es ist Anfang Oktober und so werden wir an Tag 3 sehr zeitig von einer Zeremonie anlässlich des Dashain-Festes geweckt. Auf dem Durbar Square sind Militär und Bevölkerung zusammengekommen, um im Laufe des Vormittags mehrere Opfergaben zu bringen. Die gute Nachricht: glückliche Ziegen werden vom Opferbrauch verschont – wie, das erklärt euch euer Reiseleiter vor Ort. In unserem Falle heißt er Deepak Giri und unter seiner Führung werden wir sehr schnell zu einer gut harmonierenden Reisegruppe.   Während unseres Rundganges durch die Stadt und auch in den nächsten Tagen begegnen wir immer wieder Opfergaben in Form von Reiskörnern oder Blumen, vor Häusern oder an Fahrzeugen. Wir besuchen eine Kunstschule und eine Papierfabrik. Letztere wurde von ihrem Besitzer in den letzten 40 Jahren besonders liebevoll verziert. Berührend ist der Besuch der Hindu-Tempelstätte Pashupatinath, wo wir Verbrennungszeremonien am Ufer des Flusses Bagmati beobachten dürfen. Mit der Fahrt nach Nagarkot sollte für uns der Mountain-View-Teil der Reise beginnen. Sollte, denn wir sehen vor allem gut ausgeprägten, dicken Nebel. Aber immerhin benennt Giri während der Fahrt jeden Punkt, von dem aus man die Berge eigentlich sehen könnte, zeigt ins Nebelgrau und erklärt, welcher Berg in welcher Richtung zu finden sei.   [caption id="attachment_15723" align="aligncenter" width="745"] Die Sicht an einem vom Reiseleiter genannten Aussichtspunkt[/caption]   Die Hoffnung auf besseres Wetter an Tag 4 wird durch das Regengeräusch beim Aufwachen jäh enttäuscht. Wir diskutieren beim Frühstück, ob sich die Wanderung überhaupt lohne; später sind alle mit dabei. Zuerst geht es für uns ins Tal, dort erleben wir die festliche Kleidung der Nepali – denn es ist der Abschlusstag des Dashain-Festivals. Die aufmunternde Bewölkung im Tal gibt mystische Aussichten, die die Wanderung für uns lohnenswert machen. Kurz drauf haben die Ersten von uns nasse Füße: ein Matschloch. Diese Wanderung soll uns noch ein weiteres Highlight erstmals bescheren, auf das wir alle schmunzelnd zurückblicken und welches wir auch in den nächsten Tagen immer wieder erleben (doch sei hier nicht alles verraten). Nachmittags gehen wir erneut wandern – trockeneres Wetter, bessere Sicht – doch noch immer nicht auf die Berge. Leider.   [caption id="attachment_15724" align="aligncenter" width="745"] Aufklarende Sicht im Tal.[/caption]   Auch Tag 5 beginnt mit Regen. „Heute steht uns mit ca. 5 Stunden eine lange, aber abwechslungsreiche Fahrt bevor“, heißt es in der Reisebeschreibung. Aufgrund der Regenfälle der letzten Tage sind manche Straßen unterspült, sodass wir einen Rekord von 16 Stunden für die Strecke aufstellen – abwechslungsreich ist das allemal! Die Busfahrer leisten an diesem Tag Außergewöhnliches und die örtliche Reiseagentur sorgt sich durchgehend um unser Wohl.   Der sechste Tag unserer Reise führt uns zum Kloster Hemja von wo aus wir am Morgen zum ersten Mal einen schneebedeckten, aber wolkenverhangenen Berg erspähen können. Wir erleben den Klosteralltag mit den größtenteils minderjährigen Mönchen und spazieren eine Runde durchs Dorf. „Egal, ob ich hierbleibe oder gehe – das Kloster wird immer bei mir sein“, erklärt mir ein 17-jähriger Mönch später, als wir uns zufällig auf dem Gelände treffen und über seine Zukunft ins Gespräch kommen. Seine Eltern, so erzählt er, brachten seinen Bruder und ihn nach dem Erdbeben 2015 ins Kloster, weil ihr Dorf dem Erdboden gleich war. Vor wenigen Wochen sei er zum ersten Mal wieder dort gewesen und das Dorf sei wieder aufgebaut, ergänzt er freudig. Ich sehe ihn später bei einer buddhistischen Diskussionsrunde der Mönche und am nächsten Morgen beim Morgentanz wieder.   [caption id="attachment_15726" align="aligncenter" width="745"] Im Kloster Hemja.[/caption]   [caption id="attachment_15746" align="alignleft" width="300"] Unser abendliches Panorama von der Hotelterrasse.[/caption] Die Sonne begrüßt uns an Tag 7 und wir verabschieden uns langsam vom Kloster. Die Wanderung dieses Tages beginnt mit einem stufenreichen Aufstieg in Richtung des Bergdörfchens Dhampus. Während wir durch Reisfelder laufen, blicken wir ins wolkenverhangene Tal und erleben erneuten Regen. Ungewöhnlich für Oktober, wie unser Reiseleiter mehrfach betont. Doch gerade dieser Regen sichert jene wundervollen Bilder, die wir in Richtung Tal erblicken. Unser kleiner Spaziergang am Nachmittag soll sie uns endlich bescheren: Die lang ersehnte Sicht auf die Spitzen der 8000er – endlich liegt das Himalaya vor uns. Auf der Hotel-Terrasse endet der Tag mit Aussicht aufs Annapurna-Massiv.   An Tag 8 geht es weiter nach Pokhara. Unser Reiseleiter Deepak bekommt am Morgen den Anruf, dass unser Bus zu leicht sei und deshalb den aufgeweichten Weg zum Hotel nicht hochkomme. [caption id="attachment_15730" align="alignright" width="320"] Auf der Hängebrücke.[/caption] Wir beschließen, dem Bus entgegenzulaufen; unser Gepäck wird derweil hingefahren.   Nach dem Einchecken im Hotel in Pokhara fahren wir zu einer Hängebrücke – dem Ausgangspunkt unserer heutigen Wanderung – eine Herausforderung für mich und eine Mitreisende, da wir beide Höhenangst haben. Doch wir meistern sie und erleben gemeinsam mit den anderen die Reisfelder, tolle Aussichten auf Pokhara und ein paar Wasserfälle sowie diverse Wasserbüffel am Wegesrand.   Um fünf Uhr klingelt der Wecker an Tag 9 – wollen wir doch den Sonnenaufgang vom Berg aus beobachten. Beim Hinauffahren haben wir tolle Sicht auf die Stadt, die allerdings mit zunehmender Höhe schlechter wird: Wir sind in den Wolken. Als diese sich langsam verziehen, haben wir Blick ins Tal. Eine wundervolle Bootstour über den Phewa-See und eine erlebnisreiche leichte Mountainbike-Tour machen diesen Tag besonders.   [caption id="attachment_15731" align="aligncenter" width="745"] Blick auf das morgendliche Pokhara.[/caption]   Nach dem Besuch eines weiteren Stupas am Morgen des zehnten Tages erreichen wir Bandipur. Wir erleben das Bergdorf in Wolken gehüllt – und natürlich – mit Regen. Unser Reiseleiter wird nicht müde, zu beteuern, wie ungewöhnlich dieses Wetter sei und erfreulicherweise bleibt bei allen die Laune während der ganzen Reise bestens.   [caption id="attachment_15733" align="aligncenter" width="745"] Besuch eines Stupas.[/caption]   [caption id="attachment_15735" align="alignleft" width="270"] Erstes Treffen mit der Elefantendame.[/caption] Tag 11: wieder beginnt ein Tag mit dem Versuch, einen schönen Sonnenaufgang zu erleben – in einem Wort: AUSSICHTslos. So verlassen wir Bandipur in Richtung des südlichen Tieflands, wo wir gegen Mittag im Chitwan-Nationalpark unser Hotel beziehen. Bei warmem Wetter und klarer Sicht erkunden wir das Dorf und lernen eine Elefantenkuh kennen. Wie so oft auf dieser Reise sind es die kleinen Begegnungen am Wegesrand, die das Reiseerlebnis vervollständigen: Die Reisbäuerin am Feldrand, der Fischer, der seine Netze erklärt, die Leute, die das kleine Museum erhalten, die fußballspielenden Kinder oder auch die Zocker, die am Straßenrand um ein bisschen Geld spielen.   [caption id="attachment_15736" align="aligncenter" width="745"] Erste Fernsicht auf die Berge im Abendlicht.[/caption]   [caption id="attachment_15738" align="alignright" width="300"] Auf Jeep-Safari.[/caption] Nach einer kleinen Bootsfahrt am Morgen des zwölften Tages landen wir direkt im Dschungel des Nationalparks und gehen auf Pirsch – Krokodile und Vögel werden wir sehen. Weitere Erlebnisse rund um den Nationalpark runden den Tag ab. Auch Tag 13 widmet sich vollends dem Nationalpark, sodass weitere Tiere gesichtet werden können.   Der Abschied vom Nationalpark an Tag 14 wird für uns besonders berührend: Jene Elefantendame, die wir die letzten Tage immer wieder sahen, kommt unserem Bus im Dorf entgegen. Wir halten an, sie tritt an den Bus heran, reicht uns zum Abschied den Rüssel und lehnt ihren Kopf leicht an den Bus. Ein paar Stunden später stürzen wir uns ins Stadtleben von Kathmandu.   Ich gehöre zu dem Teil der Gruppe, die das optionale Reisehighlight „Mount-Everest-Rundflug“ an Tag 15 wahrnehmen. Entlang des Himalaya fliegen wir bis zum Sagarmatha (wie er auf Nepali heißt). Während des Fluges erklärt die Besatzung jeden Berg und jeder Passagier darf einmal kurz ins Cockpit. Ich bin genau in dem Moment im Cockpit, als wir am Mount Everest drehen: so sehe ich ihn genau vor uns. Das imposante Bergmassiv des Himalayas. Das sind Bilder, die bleiben.   [caption id="attachment_15758" align="aligncenter" width="745"] Den Mount Everest im Cockpit genau vor Augen.[/caption]   Nach dem Frühstück stehen einige Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt auf dem Plan. Während eines gemeinsamen Kochens übergeben wir unserem Reiseleiter ein Abschiedspräsent, denn leider naht die Heimreise. Diese startet am nächsten Tag nach einer Yoga-Stunde und letztem Frühstück mit ganz vielen Erinnerungen im Gepäck.   [caption id="attachment_15720" align="aligncenter" width="745"] Der Blick über Kathmandu.[/caption]   FAZIT: Manche Dinge dieses Berichts mögen abschreckend klingen – doch einerseits hatten wir einfach Pech mit dem Wetter, andererseits bescherte genau das uns eine abwechslungsreiche Erlebnisreise, die wir in froher Erinnerung behalten. Wir sind als Gruppe zusammengewachsen und stehen heute noch immer gemeinsam mit Giri in Kontakt.