Buddhistische Tempel und geheimnisvolle Nudelsuppen – eine Rundreise durch Laos
Als echten Klassiker der laotischen Küche gibt es mittags Nudelsuppe mit Fleisch oder Gemüse, angeboten in einfachen Restaurants am Straßenrand. Es muss sie ein Geheimnis umgeben, die Nudelsuppe, denn herzhaft geschlürft und aufgesogen spürt man eine wohlige Zufriedenheit nach dem Verzehr. Unsere abenteuerliche Reise beginnt in Luang Prabang, wo wir uns auf einer unbefestigten Buckelpiste auf den Weg zu den Bergvölkern im Norden machen. Unterwegs probieren wir den köstlichen Reisschnaps in Ban Xang Hai, der dort auch destilliert wird. Weiter geht es zu dem Örtchen Ban Nanyang, welches sich von der Weberei ernährt. Wir erreichen am Abend Nong Khiaw und übernachten in einem schönen Resort. Das Örtchen liegt am Nam Ou Fluss, wo wir von der Brücke aus die untergehende Sonne beobachten. [caption id="attachment_21574" align="alignnone" width="745"] Sonnenuntergang in Nong Khiaw - ein Traum![/caption] Anschließend geht es zurück in die Königstadt Luang Prabang, die zum Weltkulturerbe erhoben wurde. Der Nacht- und der Morgenmarkt sind emsig besucht und bieten allerhand kulinarische Köstlichkeiten. Mit dem Tuk Tuk ist man bequem unterwegs. Es gibt aber auch die Möglichkeit, Fahrräder auszuleihen.

Begegnungen mit dem Buddhismus

Geprägt wird das Stadtbild auch durch den Buddhismus. Neben den urigen, zurückhaltenden Häusern glänzen die reich verzierten Tempel in schönen Farben. Wir besuchen den Königspalast, den Wat Pa Phon Phao sowie den Haupttempel Wat Xieng Thong und treffen hier Mönche und gläubige Buddhisten. Viele Eltern geben ihre Jungen in Klöster, damit die Kinder bereits im jungen Alter erste Erfahrungen sammeln können. Dies geschieht ganz ohne Zwang und nur wenn die Kinder es auch wollen. Luang Prabang ist bekannt für den Almosengang der Mönche, der dort zu einer touristischen Attraktion geworden ist. Auch anderenorts beobachten wir Mönche, die frühmorgens mit Schalen unterwegs sind, in welche die Gaben der Gläubigen gelegt werden. Sie erweisen durch die Spenden ihren Respekt, da die Mönche davon leben müssen. Wir tauchen ein in die buddhistische Tradition mit dem Segen der Baci-Zeremonie.

Wissenswertes: Von Wasserenergie bis zu Handys bei Zeremonien

Weiter geht es zum paradiesischen Kuang Si-Wasserfall, welcher in betörendem Türkis in mehreren Kaskaden zum Baden einlädt. Seine Lage in dichtem Grün macht ihn zu einem der schönsten Orte, die man gesehen haben muss. Wir besuchen auf unserer Reise noch den Tad Gneuang-, Tad Lo-, und den Tad Somphamit-Wasserfall. [caption id="attachment_21575" align="alignleft" width="250"] Buddha-Statuen so weit das Auge reicht![/caption] Auch aufgrund der hohen Niederschlagsmenge erzeugt Laos mit seinen Wasserkraftwerken sauberen Strom. Der Mekong-Fluss ist ebenso ein Energielieferant und mit seinen Fischvorräten noch eine Lebensader. Er ist Verkehrsweg und verbindet Landesteile per Boot, was wir unter anderem auf dem Weg zur Tham Ting-Höhle nutzen, in der wir unzählige Buddha-Statuen besichtigen. Die Mönche am Kuang Si-Wasserfall tragen Flip-Flops. Außerdem haben viele von ihnen ein Handy dabei, denn die Gebetszeremonien werden häufig übertragen. Wie nicht von dieser Welt muten die überdimensionalen Tonkrüge auf der Ebene nahe der Stadt Phonsavanh an. Man vermutet, dass die Gefäße als Graburnen dienten. Während des Krieges wurde das Gebiet hier stark bombardiert. Die Bomben sind in den offenen Bereichen zwar geräumt, doch die Krater erinnern wie Mahnmale an das Unfassbare.

Ein abenteuerlicher Roadtrip

Am nächsten Tag müssen wir wieder früh aufstehen, denn unser Programm ist anspruchsvoll. Wir rumpeln über eine harte Buckelpiste, die zwei einheimischen LKWs vor uns bereits zum Verhängnis wurde. Glücklicherweise schafft es unser Fahrer an den beschädigten Fahrzeugen vorbeizukommen. Vorsichtshalber sind wir alle vorher ausgestiegen. Als wir Vang Vieng nach dieser erlebnisreichen Abenteuertour erreichen, stellt sich bei mir erstmals das Gefühl von Urlaub ein. Ich kaufe mir zunächst ein neues T-Shirt und genieße dann eine ordentliche Massage nach all den Anstrengungen. Abends beobachten wir Heißluftballons, die der untergehenden Sonne entgegen schweben. Am nächsten Tag machen wir eine Bootstour in kleinen Motorbooten, auf der wir den Wasserbüffeln ganz nahekommen. Es geht weiter zu einer spektakulären Hängebrücke, von der aus wir zu einer Höhle wandern. Rast machen wir an der „Blauen Lagune“, an der man eine Zipline beobachten kann. Weiter geht es nach Vientiane, wo wir natürlich die Stadt besichtigen. [caption id="attachment_21576" align="alignnone" width="745"] Die Stadt Vientiane hat ihren ganz eigenen Charme.[/caption] Als Nächstes führt die Reise zur Kong Lor-Höhle. Dort in der Umgebung wartet eine besondere Unterkunft auf uns: Bambushütten auf Stelzen. Hier gefällt es mir so gut, dass ich den Ausflug zur Höhle mit einer sieben Kilometer langen Bootsfahrt einfach ausfallen lasse. Da der Ausflug sehr schön gewesen sein soll, würde ich das Ausfallen-Lassen nicht unbedingt empfehlen. Ich habe die freie Zeit allerdings genutzt, um meine Fotoausrüstung wieder auf Vordermann zu bringen und die Gegend allein zu erkunden. Bei einem Spaziergang galoppierten wilde Wasserbüffel an mir vorbei und wilden Hunden begegnete ich ebenfalls. Der Vorteil an diesem Alleingang war, dass mir wunderbare Fotoaufnahmen gelangen.

Handwerk und Kultur

Laos ist immer noch ein Agrarstaat. Vor allem auf dem Land sind viele Laoten Selbstversorger und leben von dem, was sie sammeln, ernten und fangen. Doch auch das Handwerk stellt eine Einnahmequelle dar. Wir besuchen Weber, eine Schnapsbrennerei, eine Kaffeeplantage, eine Messerschmiede und eine Nudelfabrik. [caption id="attachment_21578" align="alignright" width="480"] Auch der Besuch eines Weberdorfes gehört zur Reise.[/caption] Auf den skurrilen Märkten gibt es nicht nur Obst, Gemüse, Blumen und Gebratenes, sondern hier und da auch lebende Tiere. Eine Delikatesse sind offenbar auch Insekten, wie Bambusraupen, Grillen, Larven und Puppen von Ameisen und Wespen. Wir besichtigen interessante Tempel, Stupas und Ruinen und kommen schließlich an unserem Ziel, der Insel Don Khong, an. Eine lange Bootsfahrt auf dem Mekong bringt uns zur Insel Don Det und wieder zurück zum Hotel. Nach ein bisschen Erholung geht es zurück nach Vientiane, von wo aus wir nach Hause fliegen. Fazit: Die Rundreise Laos ist eine wundervolle Reise mit unvergessenen Eindrücken. Unser Reiseleiter Thongpet spricht fantastisches Deutsch und hat uns professionell durch sein Land geführt. In den Fahrzeugen sind wir sicher gereist und es gibt viel Platz für Gepäck und Proviant unterwegs. Wer Ursprüngliches mag und auf gewissen Luxus auch mal verzichten kann, der ist bei dieser Reise gut aufgehoben.
Herzliche Gastfreundschaft und kultureller Reichtum in Bulgarien
Glaubt mir, obwohl Bulgarien zu einem der ärmsten Länder Europas zählt, ist es auf andere Weise reich. Reich an Menschen, die ihre Türen und Herzen öffnen. Wir wurden umarmt von einer Herzenswärme und einem großen Maß an Gastfreundschaft wie bei „Tante Deshka“, Mihaela Kircheva oder Daniel und Maya vom Weingut Dragoshinov, die wir auf dieser zweiwöchigen Reise mit WORLD INSIGHT durch das sehr vielseitige Land erleben durften. Alle Menschen, denen wir begegnet sind, haben uns das Lebensgefühl ihres Landes auf kulinarische, kulturelle sowie musikalische Weise nähergebracht. Ich fühlte mich jederzeit und überall willkommen. Ich kehrte am Ende der Reise reicher zurück und sogar ein Stück weit beseelt.

Mehr als nur Strände und Küsten

Bulgarien ist weit mehr als Gold- und Sonnenstrand. Weit mehr als nur die Schwarzmeerküste. Es ist innerlich reich an historischen und kulturellen Schätzen. Auf dem Programm standen sehenswerte Weltkulturerbestätten wie das Felsenrelief des Reiters von Madara, das Thrakergrab von Kazanlak, das Kloster Rila und die Altstadt von Nessebar. Dazu Metropolen wie die Hauptstadt Sofia, Plovdiv und Varna, eine entschleunigte Panoramafahrt durch das Rhodopen-Gebirge und einige Wanderungen durch die unberührte, wilde Natur. Der erste Tipp für Reisende gleich zu Beginn: Geldumtausch, wenn möglich, direkt in der Stadt erledigen, nicht am Flughafen. Auf Empfehlung des Mitarbeiters an der Rezeption suchten wir uns als Gruppe eine Wechselstube unweit unseres Hotels in Sofia. Zu beachten ist, dass auf dem Schild der Wechselstube beide Kurse (We Buy, We Sell) angegeben sind. Für einen Euro bekamen wir dort 1,956 Lewa. Das war ein ziemlich guter Kurs. In größeren Städten ist die Bezahlung mit Karte oftmals kein Problem. In den Dörfern ist es besser, man fragt vorher, ob Kartenzahlung möglich ist. Ein paar Lewa sollte man auf solch einer Rundreise immer dabeihaben.

Sofia: Grüne Oasen und majestätische Berge

[caption id="attachment_21407" align="alignleft" width="250"] Rosen in Sofia[/caption] Mit reichlich Lewa in der Tasche begann die Rundreise in der Hauptstadt Bulgariens: Sofia. Beeindruckend, wie grün diese Stadt doch ist. Es gibt unheimlich viele kleine und große Parkanlagen, in denen man die Sommerhitze gut ertragen kann. Es blieb neben der offiziellen Stadtführung durch unsere sehr kompetente und bestens organisierte Reiseleiterin Vjara noch ausreichend Zeit, sowohl bei der Ankunft als auch am Folgetag, um die Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Zum Reinkommen war es ein wunderschöner Einstieg in das Land. Die umliegenden Berge kamen mit jedem Tag näher, sie wirkten zunehmend mächtiger und majestätischer. Ratternd setzten wir unsere Fahrt mit der Schmalspurbahn fort und erlebten eine tolle und entschleunigende Panoramafahrt durch das Rhodopen-Gebirge. Im Gästehaus von „Tante Deshka“ fühlten wir uns mehr als willkommen. Wir genossen an beiden Tagen die Gastfreundschaft bei Musik, Tanz und landestypischem Essen. [caption id="attachment_21406" align="alignright" width="440"] Blick aus dem Gästehaus von „Tante Deshka“[/caption] Nun saßen wir wieder im Bus: Plattgedrückt war meine Nase schon von den vorbeiziehenden Berglandschaften. Die Fahrt war zuweilen sehr abenteuerlich, wenn wir Asphalt gegen Schotterpisten tauschten. Die Tropfsteinhöhle Yagodina mit ihren herausragenden Stalaktiten, Stalagmiten und seltenen Höhlenperlen war beeindruckend. Leider war das Fotografieren dort verständlicherweise verboten. Dies galt auch in der Christi-Geburt-Kirche in Arbanassi, deren Wände und Decken über und über mit biblischen Szenen wie ein großes Bilderbuch geschmückt sind.

Antike Entdeckungen in Plovdiv

Ein absolutes Highlight der Reise war die Stadt Plovdiv, die Kulturhauptstadt Europas 2019. Verließ man die eingetretenen Pfade der Fußgängerzone und bahnte sich links oder rechts seinen Weg, entdeckte man im Künstlerviertel Kapana zahlreiche Streetarts sowie kleine Cafés zum Verweilen oder was die Bulgaren sehr gern machen, Menschen beobachten. Sehenswert ist die Altstadt, die sehr gut über die Fußgängerzone zu erreichen ist, mit ihrem sehr prägnanten Kopfsteinpflaster. Die Spuren der Römer sind im Stadtkern sowie in der Altstadt unübersehbar. Dazu zählen das Antike Theater und das römische Stadion. [caption id="attachment_21411" align="aligncenter" width="745"] Römische Spuren in Plovdiv[/caption] Eingestreut ins Programm waren zwei- bis dreistündige Wanderungen in der Natur, die einen schönen Kontrast zu dem wuseligen Treiben in den Großstädten boten. Beeindruckend war der weite Blick von oben über Täler und Seen. Wer die schöne Berglandschaft wie die Wunderbrücken oder die Überreste der Festung Moniak erkunden möchte, dem seien Wanderstöcke durchaus empfohlen. [caption id="attachment_21414" align="alignright" width="407"] Im Archäologischen Museum von Varna wartete der älteste Goldschatz der Welt![/caption] Zur Halbzeit der Reise erreichten wir Nessebar, das Hotel, das malerisch in der Küstenstadt gelegen ist. Wunderschön ausgesucht, mit Blick auf das Schwarze Meer. Absolut hilfsbereit waren die Mitarbeiter, die die Koffer bis unters Dach schleppten und sich lächelnd von einem verabschiedeten. In der Vorsaison ist diese kleine Perle eine Wohltat, die engen, verwinkelten Gassen fast menschenleer. So konnte man sich in Ruhe treiben lassen, begleitet vom sanften Meeresrauschen im Ohr. Eine Wohltat war auch Varna, eine Stadt, die für wunderbare Aha-Momente sorgte. Da war ein dreiviertel Tag fast zu wenig, um sich alles in Ruhe anzuschauen. Wir besuchten das archäologische Museum mit dem ältesten Goldschatz der Welt. Den muss man einfach gesehen haben!

Entspannung in Varna: Boulevards und Vogelbeobachtungen

An unserem freien Nachmittag ließ sich Varna auf eigene Faust wunderbar erkunden. Das Hotel war dafür sehr zentral gelegen. Unweit davon lag der größte, älteste und bekannteste Meeresgarten Primorski-Park. Sportlich Aktive spielten Tischtennis, andere spazierten durch den malerischen Park. Sogar ein Paraglider nahm die grüne Wiese als Landebahn. Für die Augen schon von Weitem sichtbar war das Schwarze Meer. Um es zu erreichen, ging es treppab zur Party- und Strandmeile. Dort reihte sich eine Strandbar an die andere. Das Flair der Sommermonate konnte man bereits erahnen. Im Mai lag noch der Hauch der Vorsaison über Bars und Restaurants, in denen es sich nach einem ordentlichen Fußmarsch durch die Stadt gut bei einem kühlen Getränk entspannen ließ. [caption id="attachment_21422" align="aligncenter" width="745"] Ausblicke auf das Schwarze Meer[/caption] Am Hafen säumten Rosen in den schönsten Farben blühend und ihren betörenden Duft verströmend den Weg. Wo sonst die großen Kreuzfahrtriesen liegen, standen Männer mit der Angel in der Hand. In den Restaurants fand sich problemlos ein Platz, und die Erholungs- und Unterhaltungszone mit Riesenrad und anderen Fahrgeschäften war noch verwaist. Wer mochte, genoss das abendliche Flair auf dem breiten Boulevard in Richtung Muttergottes-Kathedrale. Für mittags und abends versorgte uns unsere Reiseleiterin Vjara mit Geheimtipps der einheimischen Küche. Als Alternative für den ausgefallenen Programmpunkt, den Besuch des Bärenreservats in Belitza, besuchten wir ein anderes Paradies. An der Straße zwischen Burgas und Sozopol liegt das Naturschutzzentrum Poda. Zu sehen gab es dort gefährdete und seltene Vogelarten. Wir bekamen Ferngläser, sahen Seeschwalben, kleine Kormorane, Reiher, Brandgänse und Stelzenläufer. Wir konnten Fragen stellen, die Mitarbeiter waren sehr hilfsbereit und erzählten uns, dass sich dieses Zentrum vollständig aus Eintrittsgeldern, verkauften Souvenirs und Spenden trägt. Es ist wirklich eine sehr schöne Station, die dank der Mitarbeiter und freiwilliger Helfer am Leben gehalten wird.

Veliko Tarnovo

Auf unserem weiteren Weg legten wir einen Stopp in der ehemaligen bulgarischen Hauptstadt Veliko Tarnovo ein. Von einem Aussichtspunkt gab es einen wundervollen Panoramablick, der die kleinen Handwerksläden eines Ikonenmalers und eines Holzspielzeugmachers präsentierte. Dann schauten wir noch einer Mutter und ihrem Sohn beim Töpfern der typisch bulgarischen Keramik über die Schulter. Angehalten durch unsere Reiseleiterin, die uns ermutigte, in die Läden hineinzugehen, legten wir unsere Scheu ab. In englischer Sprache flogen die Bekundungen für das Geschäft und Erklärungen zur Keramik hin und her. Das Gespräch war mehr als herzlich, ebenso wie die Eigentümer. [caption id="attachment_21425" align="aligncenter" width="745"] Die ehemalige Hauptstadt Bulgariens gehört zu den schönsten Städten des Landes. Zu Recht![/caption] Irgendwo im Balkangebirge liegt das schöne Dorf Bozhentsi. Es beeindruckte mit seinen gut erhaltenen zwei- und dreistöckigen Häusern und öffentlichen Gebäuden. Mehrere Häuser wurden in Museen umgewandelt. In diesem bezaubernden Dorf schien die Zeit still gestanden zu sein. Wir aßen dort zu Abend, lernten, wie der typisch bulgarische Joghurt hergestellt wird und verkosten diesen beim gemeinsamen Abendessen in geselliger Atmosphäre. Vom schönen Dorf ging es danach ins bezaubernde Tal der Rosen. Duftendes Gold aus Bulgarien: Das Land ist einer der weltgrößten Erzeuger von Rosenöl. Die Ernte der Rosenblüten begann bereits in den ersten Maitagen, früher als sonst, aufgrund des trockenen und milden Frühlings. Geerntet wurde vor Sonnenaufgang, nur per Hand. Keine Schere, keine Handschuhe, so erklärte es uns Alexej. Die familiengeführte Rosenölmanufaktur befindet sich am Rande von Kazanlak, ein Hektar großes Rosenfeld direkt hinter dem Haus. Dort erhalten wir einen Einblick in die Produktion. An einer weißen Wand ist der Herstellungsprozess dargestellt, die Destillierapparate sind modern ausgestattet. Natürlich dürfen duftende Mitbringsel für die Daheimgebliebenen nicht fehlen. Wir verlassen Kazanlak, die blühenden Rosenfelder begleiten uns. Leider nicht bis Sofia, wo unsere Reise endet.
Das wiederentdeckte Paradies in Kolumbien
Wir können diese Reise allen interessierten KundInnen von WORLD INSIGHT nur wärmstens empfehlen. Die Reiseroute, die Schwerpunktsetzung, die Organisation, besonders jedoch die liebevolle, engagierte und äußerst kompetente Betreuung durch unseren Reiseführer Arthur Portmann waren nahezu perfekt. Dabei sind meine Erwartungen vor der Abreise doch einiger­maßen gespannt gewesen: Mehr als 45 Jahre sind vergangen, seit ich als junger Student mit Rucksack und öffentlichen Verkehrsmitteln Kolumbien das erste Mal bereist habe. Damals musste ich noch sparen, wo und soviel es nur eben möglich war. Es war auch eine Folge mei­ner finanziellen Mittel, dass ich auf die Idee kam, den 7 Kilometer langen Weg vom Flughafen in die Vorstadt des damals noch viel kleineren Bogotá mit meinem Gepäck zu Fuß zu gehen. Diese damalige Landstraße Avenida El Dorado ist heute eine mehrspurige Autobahn. Die Ab­holung und der Transport in die Stadt haben mir deshalb ein Gefühl der Bequemlichkeit ver­mittelt, wie wohl niemand anderem in unserer Gruppe! Apropos: Zum Gelingen einer Reise sehr wichtig sind vor allem auch die Mitreisenden: Diesbezüglich hat alles bestens funktioniert und jede(r) Einzelne hat dazu beigetragen, eine für alle TeilnehmerInnen angenehme Atmosphäre zu schaffen!   [caption id="attachment_19736" align="alignnone" width="745"] Ein Obstverkäufer.[/caption]   Was ist das Besondere an dieser Kolumbien-Reise…? Meiner Meinung nach sind die besuchten Orte, Regionen und Sehenswürdigkeiten in einem sehr ausgewogenen Verhältnis zueinander ausgewählt worden, sodass man nicht nur einen hervorragenden Eindruck von den allgemeinen Charakteristika dieses Landes gewinnt, sondern auch einige lokale Besonderheiten zu schätzen lernt. Der Umfang des Gesehenen und Erlebten ist jedenfalls so groß, dass man in einem kurzen Bericht gar nicht auf alle Attraktio­nen dieser Reise eingehen kann.  

Der erste Teil der Reise: Von Bogotá nach Boyacá

Besucht man die Hauptstadt Kolumbiens, dann wird man sicher weniger vom urbanen Flair, als vielmehr von sehr vielen Einzeleindrücken gefangen genommen. Dies gilt im Besonderen für den herrlichen Blick über die Stadt vom über 3000 m hoch gelegenen Hausberg Monserrate, das unvergleichliche Goldmuseum und den Gemüse-, Früchte und Blumenmarkt Palo­quemao. Das Altstadtviertel La Candelaria erinnert in so manchem noch an die Kolonialzeit und lässt vor allem auch die wechselvolle, politische Geschichte Kolumbiens ab der Mitte des vergangenen Jahrhunderts spürbar werden. Hervorzuheben ist auch die Auswahl des kleinen, gemütlichen Hotels, in dem man sich zwei Nächte lang vom eventuell aufge­tretenen Jetlag erholen kann.   [caption id="attachment_19731" align="alignnone" width="745"] Das malerische Städtchen Villa de la Leyva[/caption]   Nach Verlassen der Hauptstadt erreicht man schon einen der absoluten Höhepunkte dieser Reise, nämlich das malerische Städtchen Villa de Leyva, das wie aus einem langen Dornröschenschlaf erwacht erscheint. Das Bild von langen Reihen weiß getünchter Häuser mit roten Ziegeldächern, grob mit Kopfstein gepflasterten Straßen und begrünten Innenhöfen nimmt einen wirklich gefangen. Noch schöner ist es allerdings, nach der Verkostung lokaler Spezialitäten beim Abendessen noch einen langen Spaziergang in den von Laternen beleuchteten Gassen zu unternehmen. Romantischer kann eine Stimmung kaum sein. Weitere, äußerst interessante Blicke in die Vergangenheit bieten der Besuch des sehr schön gelegenen, ehemaligen Klosters Ecce Homo sowie des örtlichen Paläontologischen Museums.  

Der zweite Teil der Reise: In Richtung Süden nach San Agustín und Popayán

Die nächste Etappe führt entlang des Río Magdalena sowie der Ost Kordillere nach Süden. In dieser Richtung erreicht man, nachdem die Seehöhe nun tiefer und demzufolge die Temperaturen wesentlich höher liegen, das Gebiet der Tatacoa-Wüste. Es handelt sich um ein bizarres, nur etwa 330 km² großes Ökotop, dessen Felsformationen durch jahrtausendelange Winderosion herausgebildet wurden. Es lohnt sich vor allem dort den Sonnenaufgang zu erleben, der ein märchenhaftes Farbenspiel in sämtlichen Rottönen bietet. Schon ab dem späteren Morgen dominiert nämlich die Hitze des Tages und man sucht sich in der Regel einen schat­tigen Platz und ein kühles Getränk.   [caption id="attachment_19737" align="alignnone" width="745"] Die Tatacoa Wüste beeindruckt mit ihren bizarren Felsformationen.[/caption]   Wir setzen mit einer langen Fahrt in den Süden fort und erreichen so einen weiteren Höhepunkt dieser Reise, nämlich die Region San Agustín. Bekannt geworden ist diese Gegend durch zahlreiche Felsskulpturen sowie mystische Menschen- und Tierdarstellungen, die in der Zeit von 100 bis 1200 n. Chr. von der einst dort ansässigen lokalen Kultur geschaffen wurden. Der 1995 von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannte archäologische Park San Agustín ist in eine grüne Hügellandschaft eingebettet und Ausgangspunkt für Ausflüge zu weiteren touristischen Attraktionen, wobei ein Besuch der Engstelle am Oberlauf des Río Magdalena besonders zu empfehlen ist. [caption id="attachment_19733" align="alignright" width="225"] Schopfrosetten im Puracé-Nationalpark[/caption] Ab San Agustín geht es wieder in nördliche Richtung und man durchquert den über 3000m hoch gelegenen Puracé Nationalpark, ein Hochmoor, das durch eine Unzahl spektakulärer Schopfrosetten geprägt ist. Gleich beim Verlassen dieser beeindruckenden Landschaft wird man sich beim Durchqueren der umliegenden Dörfer bewusst, dass Kolumbien weltweit zu den Ländern mit der größten indigenen Vielfalt gehört, was sich an einer großen Varietät an Kulturen, Sprachen und, Sozialstrukturen zeigt. Ein Stückchen weiter im Norden befindet sich Popayán, eine der eindrucksvollsten kolonialen Siedlungen Kolumbiens. Die Universitätsstadt, gleichzeitig auch das religiöse Zentrum des Südens, ist schon seit Jahrhunderten berühmt für seine weiß gekalkten Fassaden und die spürbare Weltoffenheit seiner Bevölkerung. Interessanterweise steht Popayán nicht bei allen Rundreisen durch Kolumbien auf dem Programm, sodass dies für uns tatsächlich einer der Gründe war, den Besuch dieses Landes bei WORLD INSIGHT zu buchen.  

Der dritte Teil der Reise: Entlang des Río Cauca ins Kaffeedreieck und nach Medellín

Die Reise geht weiter nach Norden mit häufigem Blick auf die Cordillera, wobei die grüne und hügelige Landschaft immer stärker durch den Kaffeeanbau dominiert wird. Im Dorf Salento und anderntags im für seine Wachspalmen bekannten Cocora-Tal haben wir zum ersten Mal seit Beginn unserer Reise das Gefühl, dem internationalen Tourismus zu begegnen. Kolumbien ist einfach so groß und reich an Attraktionen, dass eine massive Präsenz fremder Gäste nicht oft spürbar wird. Die nächsten beiden Tage bringen zumindest für mich die größte Überraschung dieser Reise: Medellín war noch im vergangenen Jahrhundert bekannt als eher graue Industriestadt und ab 1980 berüchtigt für die Präsenz der Drogenmafia des Medellín-Kartells. Mittlerweile hat sich die zweitgrößte Stadt Kolumbiens in ein kulturelles Zentrum erster Güte verwandelt und ist bekannt für sein Blumenfestival und das für die Metropole eines Schwellenlandes auch in ökologischer Hinsicht beeindruckende Verkehrskonzept: Metrolinien in Hochlage, die höher gelegenen Stadtviertel erschließenden Gondelbahnen sowie vereinzelte Rolltreppen prägen das Stadtbild. Daneben gelang der Stadtverwaltung ein seltenes Kunststück in Form einer Aufwertung der ärmsten Stadtteile durch architektonisch anspruchsvolle Bauprogramme. Dies hat Medellín mehrere internationale Preise, unter anderem den Titel der „Innovativsten Stadt des Jahres“, eingebracht.  

Der vierte Teil der Reise: An der Karibikküste

[caption id="attachment_19735" align="alignleft" width="242"] Karibisches Flair in Cartagena[/caption] Der Norden Kolumbiens gilt zu Recht als Destination, die einen echtes karibisches Flair erleben lässt: Cartagena ist eine Stadt wie aus dem Bilderbuch und man kann tatsächlich mehrere Tage damit zubringen, einfach nur spazieren zu gehen und die vielen Eindrücke langsam auf sich wirken zu lassen: Die ummauerte Altstadt mit seinen malerischen Gassen und Plätzen, in denen man immer wieder Neues entdecken, aber auch Blicke in die Vergangenheit werfen kann, die Festung „Castillo de San Felipe“ sowie das auf einem Hügel gelegene ehemalige Kloster Santa Cruz de la Popa. Von beiden Standorten hat man einen herrlichen Panoramablick auf die beachtliche Skyline, die fast schon an Miami erinnert. Besonders zu empfehlen ist vor allem ein ausgedehnter Besuch des mit vielen Graffiti geschmückten Künstlerviertels Getsemani, das sich mit seiner lebendigen Restaurantszene vor allem auch für einen romantischen Abendbesuch anbietet. Der Tayrona Nationalpark wirkt dagegen fast wie ein Gegenprogramm: Üppiger, tiefgrüner Dschungel und Strände, an denen Badefreuden nur durch die starke Brandung getrübt werden. Und landeinwärts, in Sichtweite, die malerische Bergkette der Sierra Nevada de Santa Marta, das mit Gipfeln weit über 5000 Metern als höchstes Küstengebirge der Welt gilt.   Zusammenfassend ist zu sagen, dass es viele sehr gute Gründe gibt, an dieser Reise teilzunehmen, wobei auf Grund der Ausgewogenheit der Programmpunkte und vor allem auch der Hotelauswahl, die kaum einen Wunsch offenlässt, keinerlei Verbesserungs- und Ergänzungs­bedarf besteht. Die Länge der Reise ist mit drei Wochen durchaus angemessen und auch das Preis-Leistungs-Verhältnis erweist sich im Vergleich zu anderen Anbietern als ausgezeichnet.  
Unterwegs in der Perle Nordafrikas
Tunesien hat mich in vielerlei Hinsicht überrascht. Obwohl ich nur an den Standorten Tunis und Sousse und Djerba war, gab es vieles zu entdecken.

Die Reise beginnt in Tunis

In Tunis habe ich mit einem Reiseleiter den alten Souk in der Medina besucht. Wir sind stundenlang durch die Gassen spaziert und er hat mir die verstecktesten Winkel gezeigt. Besonders die liebevoll, mit bunten Kacheln geschmückten Teehäuser, die man zwischen den Verkaufsständen hier und da findet, haben es mir angetan. Genauso wie das Funduk el Attarine, wo man wunderbar in einem Innenhof zu Mittag essen kann. Es gibt nur wenige Gerichte zur Auswahl und es ist nur mittags geöffnet. Manchmal muss man anstehen, um einen Tisch zu bekommen, denn die frisch zubereiteten tunesischen Gerichte sind sehr beliebt. Ich hatte Hähnchen auf Reis mit einer Soße aus Tomaten und Harissa. Eine scharfe rote Paste, die in fast keinem tunesischen Gericht fehlen darf.     Da ich gerne fotografiere, bin ich an einem anderen Tag noch einmal alleine durch das Labyrinth der Gassen geschlendert und war froh, dass ich mit Hilfe von Google wieder gut aus der Medina herausgefunden habe.  

Sousse

Mit dem Zug bin ich dann nach Sousse gefahren. Sousse ist berühmt für seine Teppiche und ich habe mich darauf eingelassen, bei einem Händler im Souk einen Teppich zu kaufen. Handeln ist hier natürlich Pflicht und gar nicht so einfach, wie man denkt. Bei einem Gläschen Pfefferminztee mit viel Zucker haben wir gemütlich den Preis verhandelt. Ich habe schließlich etwas mehr als die Hälfte des Einstiegspreises bezahlt und bin für meinen Teil zufrieden. Der Teppich hängt inzwischen über meinem Bett an der Wand. Eine schöne Erinnerung.     Die riesige Stadtmauer, die in Sousse die Medina umrahmt, mündet an höchster Stelle in einer Kasbah, einer alten Festung, die ein archäologisches Museum mit wunderschönen römischen Mosaiken beherbergt. Nach dem Bardo Museum in Tunis, ist es das zweitwichtigste Museum des Landes.  

Kairouan

Ich war auch gespannt auf die Stadt Kairouan, die eine der wichtigsten Pilgerstädte des Islams ist. Die Stadt wurde von einem Gefährten von Mohammed gegründet, der hier einen Garnisonsstützpunkt anlegte. Die große Moschee ist beeindruckend, als Baumaterial wurden u. a. Steine und Säulen aus Karthago verbaut. Im Anschluss besuchte ich noch das Amphitheater von El Jem, das von den Bürgern der Stadt und 34.000 Besucher fasste. Dieses kolossale Bauwerk sollte man sich auf einer Tunesienreise auf keinen Fall entgehen lassen.   [caption id="attachment_19170" align="alignnone" width="745"] Die Moschee von Kairouan.[/caption]   Eine weitere Woche verbrachte ich dann noch auf der Insel Djerba, wo ich einen Sprach- und Kochkurs besuchte. Ich versuche immer möglichst authentisch mit den Menschen eines Landes in Kontakt zu kommen und mehr über Land und Leute zu erfahren. Ein Sprachkurs bei Einheimischen ist da eine gute Gelegenheit.  

Sidi Bou Said

Am Ende der Reise unternahm ich von Tunis aus noch einen Abstecher nach Sidi Bou Said. Die kleine Stadt liegt malerisch an einem Berghang über dem Mittelmeer und ist ein beliebtes Ausflugsziel. Hier kann ich nur raten, von den Hauptwegen in die Nebengassen abzubiegen, um dem Strom der anderen Touristen etwas zu entkommen. Empfehlenswert ist der Orangensaft, den es hier überall frisch gepresst gibt.   [caption id="attachment_19180" align="alignnone" width="745"] Der Vorort Sidi Bou Said gilt als schönster Vorort der Hauptstadt.[/caption]   Nach Tunis, Sousse und Sidi Bou Said bin ich nun noch gespannt auf die übrigen Landesteile und möchte mehr über Tunesien erfahren. Als Wüstenfan zieht es mich natürlich auch in die Sahara und in den Süden des Landes nach Tozeur und zum Chod el Jérig, dem großen Salzsee. Ich würde jedoch beim nächsten Mal, die Vorzüge einer gut organisierten Gruppenreise mit deutschsprachigem Reiseleiter genießen wollen. Als Frau alleine in Tunesien reisen ist machbar, aber auch anstrengend. Deswegen möchte ich meine nächste Reise nach Tunesien auf jeden Fall mit WORLD INSIGHT antreten: Auf der 14-tägigen Erlebnisreise kann ich eine super Organisation genießen und bequem per Bus und in einer Gruppe mit sympathischen Mitreisenden an die vielen spannenden Orte im Land gelangen. Aber auch der Kontakt mit Einheimischen wird hier nicht zu kurz kommen, schließlich steht ein Besuch bei einer Imazighen Familie mit auf dem Programm. Ich habe jetzt schonmal den Termin von WORLD INSIGHT im November ins Auge gefasst. Die Mindestteilnehmerzahl ist erreicht und die heiße Zeit ist dann auch vorbei, vielleicht begegnen wir uns ja dann in Tunesien. Ich freu mich schon drauf!