Eine Erlebnisreise durch Brasilien

Salvador

Gleich nach der langen Anreise hat uns Brasilien hier mit seiner gebündelten Lebensfreude begrüßt. Unser Hotel Bahia Café mitten in der historischen Altstadt ist der perfekte Ausgangspunkt für unsere ersten eigenen Erkundungen. Überall hört man lautes Getrommel, sieht den akrobatischen Kampftanz Capoeira und die Frauen mit den übergroßen bunten Röcken.   [caption id="attachment_15459" align="aligncenter" width="745"] Frauen in auffallend großen Röcken und traditioneller Kleidung.[/caption]   Salvador ist voller afrikanischer Einflüsse, die Geschichte ist untrennbar mit der leidvollen Geschichte des Sklavenhandels verbunden. Die Millionen von Menschen, die damals aus Westafrika hierher verschleppt wurden, brachten ihre Kultur und Religion mit, die bis heute das Stadtbild prägen. Die afrobrasilianischen Rituale werden hier gelebt und gepflegt. [caption id="attachment_15458" align="alignleft" width="270"] Der „Praça Terreiro de Jesus“ – ein Platz im historischen Zentrum von Salvador de Bahia.[/caption] Bei einer interessanten Führung mit unserem Reiseleiter Rubens ging es für uns durch die Altstadt Pelourinho: Die Kathedrale und die prunkvolle Barockkirsche Sao Francisco sind nur zwei von insgesamt 412 Kirchen in Salvador. In der Unterstadt Barra haben wir dann das 1. Fort der Portugiesen auf amerikanischem Festland aus dem Jahre 1500 und die Wallfahrtskirche Bonfim besucht. Besonders interessant war der Markt, auf dem es neben Obst und Gemüse immer wieder skurrile Dinge des Candomble zu sehen gab.  

Chapada Diamantina

Mit dem öffentlichen Bus geht es dann ca. 7 Stunden nach Lencois. Man kommt nur langsam voran, weil auf der Straße unzählige Laster voll beladen mit Soja unterwegs sind. Die Stadt wurde während des Diamantenfiebers um 1850 gegründet. Die ausgedehnte, canyonartige Gebirgslandschaft ist heute ein Nationalpark. Unsere mitten in der Natur gelegene Pausada wird von einer Deutschen betrieben, die uns während der drei Tage liebevoll betreut und bekocht hat. Mit unserem Guide Oliver wanderten wir an zwei Tagen durch die wunderschöne Landschaft.   [caption id="attachment_15460" align="aligncenter" width="745"] Die Tafelberglandschaft „Chapada Diamantina“.[/caption]   Besonders beeindruckend war die Begegnung mit einem alten Mann, der sein Glück immer noch als Diamantenschürfer versucht und dabei auch den Touristen erklärt, wie er das mithilfe von drei Sieben verschiedener Körnung macht. Vor unseren Augen hat er einen bereits gefundenen kleinen Diamanten wieder ins Wasser auf seine Siebe geworfen und ihn tatsächlich wieder herausgefischt. Wir waren begeistert!   [caption id="attachment_15461" align="aligncenter" width="745"] Der Diamantenschürfer bei seiner Arbeit.[/caption]

Am Amazonas

Reisen in Brasilien ist nicht immer ganz einfach. Zum einen, weil man nie direkt von A nach B fliegen kann – und zum anderen, weil sich die brasilianischen Fluggesellschaften nach der Pandemie immer noch nicht so richtig erholt haben. So kam es leider immer wieder zu Umbuchungen und Verspätungen. Aber das alles ist schnell vergessen, wenn man an die Erlebnisse dieser Reise zurückdenkt – zum Beispiel an die drei abenteuerlichen Tage am Amazonas. Während einer Stadtrundfahrt durch Manaus konnten wir die Villen der Zuckerbarone sehen, das berühmte Theater und den sehr interessanten Markt besuchen. Dann ging es auf das eigens für uns gecharterte Boot, auf dem uns die tolle Crew liebevoll versorgt hat. Das immer frisch gekochte Essen war sehr lecker und die Caipis natürlich auch! Schon nach kurzer Zeit haben wir den „Encontro das Aguas“ erreicht, die Stelle, an der die Wasser des dunklen Rio Negro und des schlammigen Rio Solimoes zusammenfließen und den eigentlichen Amazonas bilden. Stolze 10 bis 11 km ist dieser breit. Wie alle anderen Boote auch kehrten wir jedoch schnell wieder auf den Rio Negro zurück: Grund dafür ist, dass die Milliarden Mücken das Schwarzwasser nicht mögen, was uns sehr recht war. Auch das Schlafen in Hängematten war ein tolles Erlebnis!   [caption id="attachment_15462" align="aligncenter" width="745"] Ein ausgefallener Schlafplatz für dich Nacht.[/caption]   [caption id="attachment_15463" align="alignleft" width="300"] Begegnung mit den Amazonas-Flussdelfinen.[/caption]   Am Rande der Großstadt Manaus lassen sich viele Indigene aus weit entfernten Teilen des Landes nieder, in der Hoffnung, Arbeit und Bildung für ihre Kinder zu finden. Wir besuchten mehrere kleine Siedlungen und erhielten einen Einblick in das Leben der Menschen vor Ort. Ein unvergessliches Erlebnis war hier auch die Begegnung mit den rosafarbenen Flussdelfinen. Sie sind an Touristen gewöhnt, lassen sich von einem Guide mit Fischen füttern und spielen dann vergnügt mit den Menschen. Unglaublich schön!    

Im Pantanal

Das Pantanal ist das größte Feuchtgebiet der Erde und beherbergt mehr als 1000 Tierarten. Ausgangspunkt ist Cuiaba, von hier aus ging es für uns in einer dreistündigen Fahrt auf der Transpantaneira bis zu unserer Pausada. Schon unterwegs gab es viele Tiere zu sehen, viele Vögel und jede Menge Kaimane, die nach der langen Trockenzeit auf den dringend notwendigen Regen warteten.       [caption id="attachment_15466" align="alignright" width="270"] Die Tiere leben in Brasilien in freier Wildbahn.[/caption] Unsere Pausada lag mitten im Nichts. Trotzdem hatten wir allen Komfort und fühlten uns sehr wohl. Die Zimmer tragen die Namen von Tieren – ich war das Gürteltier. Zwei echte Gürteltiere lebten auch in der Nähe des Pferdestalls. Zu Fuß und hoch zu Ross lernten wir hier die bizarre Flora und Fauna kennen. Bei einer absolut empfehlenswerten optionalen Tour gingen wir sogar auf Jaguar-Pirsch. Vom Schnellboot aus beobachten wir mehrere Tiere, darunter auch eine Mutter mit ihrem Kind. Wahnsinn!

  [caption id="attachment_15465" align="aligncenter" width="745"] Auf Jaguar-Pirsch.[/caption]  

Rio de Janeiro

Zwei unvergessliche Tage in Rio! Cocorvado mit dem Christus, der Zuckerhut mit Superblick auf die Stadt – das volle Programm! Unser Hotel liegt nur wenige Schritte von der Copacabana entfernt. Obwohl wir vorher Berichte über die hohe Kriminalität gehört hatten, haben wir schnell gemerkt, dass man sich unter Einhaltung bestimmter Regeln (Wertsachen im Safe) sehr wohl auch allein gut bewegen kann. An der Copacabana beeindruckt zunächst der breite Sandstrand mit den unzähligen Beachvolleyballplätzen, den Restaurants und Cafés und den Straßenhändlern. Wenn man bis ans Ende spaziert, kommt man zum alten portugiesischen Fort, von dem aus man einen wunderschönen Blick auf die Copacabana hat. Das Museum des Forts ist ebenfalls sehr sehenswert. Gleich um die Eckebeginnt dann der Strand von Ipanema, der noch viel schöner ist. Hier sind die Wellen höher und die Surfer kommen voll auf ihre Kosten. Die Sonnenuntergänge von Ipanema sind legendär!   [caption id="attachment_15467" align="aligncenter" width="745"] Blick über Rio de Janeiro-[/caption]   Beeindruckend ist auch der Besuch in Samba City, bei dem wir einen Einblick in den Karneval von Rio erhalten haben. Was das für ein unglaublicher Aufwand ist, finanziell und arbeitsmäßig, wird einem erst bewusst, wenn man die großen Hallen sieht, in denen die Umzugswagen gebaut und die Kostüme geschneidert werden. Wir durften selbst Kostüme anprobieren, haben Fotos gemacht und dann eine Sambatänzerin erlebt. Wenn wir nächsten Februar die Fernsehübertragungen vom Karneval sehen, werden wir sicher daran zurückdenken.  

Iguazú

Der Besuch der Wasserfälle von Iguazú war ein Paukenschlag am Ende der Reise. Auch wenn man schon viele Wasserfälle der Welt gesehen hat: Mit diesem hier kommt keiner mit!   [caption id="attachment_15457" align="aligncenter" width="745"] Die Iguazú-Wasserfälle mit Regenbogen.[/caption]   [caption id="attachment_15468" align="alignleft" width="500"] Eine wunderbare Reise, mit tollen Begegnungen.[/caption] Vor allem deshalb, weil man als Besucher mittendrin ist. Auf zahlreichen langen Stegen bewegt man sich ganz nah an den gewaltigen Wassermassen, wird dabei klatschnass und fühlt sich als Mensch in Anbetracht dieser Naturgewalten ganz klein. Die brasilianische Seite ist beeindruckend, aber sie ist nur die Bühne des Schauspiels, gespielt wird auf der argentinischen Seite. Das Highlight ist zweifelsohne der Teufelsschlund, der seinen Namen wirklich verdient hat. Noch total begeistert steigen wir am nächsten Tag in den Flieger und machen uns auf die lange Heimreise. Die „Ausbeute“ dieser Reise sind mehr als 8.000 Fotos, die es nun zu sichten gilt …
Ecuador und Galápagos Inseln
Ecuador? Das hatte ich gar nicht auf meiner Bucket List und meine erste Reaktion auf den Vorschlag meiner Frau war eher skeptisch, denn von diesem Land hatte ich bisher noch nicht viel gehört. Durch die Lage zwischen Kolumbien und dem krisengeschüttelten Peru kamen einige Bedenken bezüglich der Sicherheit hinzu. Aber nach unserer Tour mit WORLD INSIGHT habe ich gelernt, dass es wohl nur wenige andere Ziele in der Welt gibt, mit einer solchen Vielfalt an Kultur und Landschaften – und vor allem mit einer einzigartigenTierwelt, die es so nur hier zu sehen gibt. Durch die komplett organisierte Tour mit Reiseleiter gab es für uns auch nie das Gefühl, nicht sicher zu sein. Der einzige Haken: Es dauert leider eine Weile, bis man dort ankommt. Für unseren Flug von Frankfurt am frühen Morgen waren wir schon am Vorabend angereist und haben in einem Hotel in der Nähe übernachtet. Nach einer Zwischenlandung in Madrid erreichten wir am Abend Guayaquil, nach insgesamt 15 Stunden Flug. Am Flughafen und später an der Hotelbar konnten wir dann auch gleich unseren Reiseleiter und die anderen acht Teilnehmer der Reise kennenlernen. Bisher haben wir unsere Urlaube meistens individuell und alleine als Paar oder mit den Kindern unternommen, daher war dies nach einer Afrikareise vor drei Jahren erst unsere zweite Gruppenreise. Schon damals hatte ich mit „Hummeldumm“ von Tommy Jaud eine witzige Lektüre, die die entsprechenden Herausforderungen beschreibt, aber wie in Afrika hatten wir auch dieses Mal sehr viel Spaß und interessante Begegnungen mit unseren Reisepartnern.  

Los geht’s in Guayaquil

[caption id="attachment_15395" align="aligncenter" width="745"] Der Leuchtturm Faro Las Peñas mit der Flagge von Guayaquil.[/caption]   In Guayaquil wurde unsere gemischte Gruppe mit Teilnehmern zwischen 30 und 80 Jahren das erste Mal auf die Probe gestellt: bei 30 Grad ging es 6 km Strecke zu Fuß durch die Stadt und 444 Treppenstufen hinauf bis zum Leuchtturm Faro Las Peñas. [caption id="attachment_15380" align="alignleft" width="200"] Catedral Católica Metropolitana de Guayaquil.[/caption] Die Farben des Turmes entsprechen übrigens der Flagge der Provinz Guayaquil, die sich am 9.10.1820 als unabhängig von Spanien deklariert hat. Erst 1830 wurde sie an Ecuador angegliedert. [caption id="attachment_15382" align="alignright" width="180"] Der GM Palace in Cuenca.[/caption]

Mit der erst Anfang des 20. Jahrhunderts im gotischen Stil erbauten Kathedrale, dem Rathaus, der neuen Uferpromenade und der restaurierten Altstadt – mit dem Blick auf die ganze Stadt – gab es schon hier viel zu sehen.

In Cuenca, der drittgrößten Stadt Ecuadors, konnten wir vom Mirador el Turi ebenfalls die schöne Aussicht genießen. Sie gehört übrigens zu den schönsten Kolonialstädten Südamerikas.

 

Die Hauptstadt Quito

Das Städte-Highlight der Tour war die Hauptstadt Quito, die wir am letzten Tag der insgesamt 1500 km Bustour durch Ecuador erreichten. Die 500 Jahre alte Altstadt wurde bereits 1978 von der UNESCO zum ersten Weltkulturerbe überhaupt erklärt und soll zu den schönsten in Lateinamerika gehören. Und auch wenn wir da noch nicht so viele Vergleichsmöglichkeiten haben, konnten wir das nach dem Spaziergang durch die Altstadt durchaus nachvollziehen! Die Stadt bietet eine Vielzahl von beeindruckenden Kirchen, sodass unser Reiseleiter sich schon entschuldigte als er uns unbedingt noch eine Kirche zeigen musste.   [caption id="attachment_15388" align="aligncenter" width="745"] Aussicht über die Stadt Quito.[/caption]   Vom Dach der Jesuitenkirche Iglesia de la Compañia de Jesus kann man den atemberaubenden Ausblick auf die Stadt genießen. Einen noch besseren Blick auf Quito gibt es jedoch vom Hügel mit der Statue „Virgen El Panecillo“, einer Aluminiumstatue der Jungfrau Maria. [caption id="attachment_15394" align="aligncenter" width="745"] Die Statue „Virgen El Panecillo“ steht auf einem Hügel, von dem aus man die gesamte Stadt überblicken kann.[/caption]   Die Städte sind nur eines der vielen Highlights in Ecuador; die abwechslungsreichen Landschaften mit der Hochebene zwischen den beiden Anden-Gebirgszügen, dem Regenwald am Rio, dem Nebelwald bei Mindo und vor allem mit den beeindruckenden Vulkanen boten viele Gelegenheiten für schöne, aber auch durchaus anstrengende Wanderungen.  

Aufstieg zum Chimborazo

[caption id="attachment_15376" align="alignleft" width="200"] Der Aufstieg zur Laguna Condor Cocha.[/caption] [caption id="attachment_15391" align="alignright" width="270"] Blick auf den Chimborazo.[/caption] Die schwierigste Wanderung war nur 2 km lang, startete jedoch auf 4800 m Höhe und endete auf 5000 m Höhe: Den Aufstieg zum Chimborazo Vulkan schaffte leider nur ein Teil der Gruppe. Der höchste Berg Ecuadors ist mit einer Höhe von 6263 Metern gemessen vom Meeresspiegel zwar niedriger als der Mount Everest, aber da die Erde nicht ganz kugelförmig ist, ist die Entfernung vom Erdmittelpunkt hier am größten. Und obwohl das wirklich schon anstrengend genug war, wollte ich den zusätzlichen Anstieg bis auf 5100 m zur Laguna Condor Cocha auch noch schaffen und wurde hier mit einer kurzen Auflockerung der Wolken auf dem Gipfel belohnt.  

Laguna Coicocha

Bei der Wanderung um die Laguna Coicocha, die auch aus einem erloschenen Vulkan entstanden ist, konnten wir die Unterstützung eines „Taxis“ (stehend auf der Pritsche eines Pickups) nutzen. Somit konnten wir die ersten 4 km und 400 m Anstieg überwinden und die restlichen 8 km um den Kratersee herum relativ einfach meistern. Mit den vielen Fotostopps, durch die immer wieder wechselnden Ansichten auf den See und die Vielzahl an exotischen Pflanzen, kann aber auch eine solche Wanderung ein paar Stunden dauern.   [caption id="attachment_15393" align="aligncenter" width="745"] Der Kratersee hat einen Durchmesser von etwa drei Kilometern.[/caption]   Im Nambillo Nebelwald bei Mindo gab es statt Taxi eine Seilbahn für die Überwindung einer 500 m breiten Schlucht. Die Wanderung führte dann auf recht einfachem Weg bis zu einem Wasserfall durch den Wald, der so viel anders aussieht, als man es in unseren Breiten gewohnt ist.   [caption id="attachment_15386" align="aligncenter" width="745"] Die Seilbahn Nebelwald bei Mindo.[/caption]   Interessante Städte und beeindruckende Landschaften mag es ja auch in anderen Ländern der Welt geben, aber nur wenige Länder liegen direkt auf dem Äquator. Das Quitsato-Projekt bei Cayambe dokumentiert diese Besonderheit am beeindruckendsten mit einer riesigen Sonnenuhr auf der Äquatorlinie.   [caption id="attachment_15385" align="aligncenter" width="745"] Das Denkmal an der Äquatorlinie.[/caption]  

Der krönende Abschluss, die Galápagos Inseln

Schon während unserer Tour wurden wir von unserer Familie zu Hause gefragt, wie man so viel überhaupt verarbeiten kann, dabei war die Reise noch nicht einmal zu Ende. Ecuador allein ist ja schon unglaublich beeindruckend, aber der Höhepunkt kam zum Schluss: die Galápagos Inseln!     [caption id="attachment_15379" align="alignright" width="270"] Die einzigartigen Galápagos-Schildkröten.[/caption] Mit dem Flugzeug ging es von Quito mit einer Zwischenlandung in Guayaquil etwa 1000 km nach Westen zur Insel San Cristobal und von dort am dritten Tag in einer abenteuerlichen Überfahrt mit dem Schnellboot zur Insel Santa Cruz. Bis auf wenige Spaziergänge, z. B. zum schönen Strand der Tortuga Bay auf Santa Cruz und einen Busausflug zu den Riesenschildkröten, haben wir die Inseln eigentlich nur mit Bootsausflügen wirklich kennenlernen können. Denn die Galápagos Inseln stehen fast komplett unter Naturschutz und Wanderungen sind nur in kleinen Gruppen mit Führung erlaubt. [caption id="attachment_15378" align="alignleft" width="280"] Ein Blaufußtölpel aus nächster Nähe.[/caption] Auf San Cristobal sind wir mit einem kleinen Boot zur Insel Los Lobos gefahren und dort nicht nur über die kleine Insel gewandert, sondern auch schnorcheln gegangen. Und weil wir alle einfach nicht genug bekommen konnten, hat unser Reiseleiter für den eigentlich freien letzten Tag noch einmal eine Bootstour zur Insel Plaza Sur mit Wanderung und Schnorcheln organisiert. Von den insgesamt 1200 Fotos der Reise, die nach dem Bearbeiten und Aussortieren noch übrig geblieben sind, entstanden allein 500 Fotos in diesen letzten 6 Tagen der Tour. Während die Begegnungen mit der Tierwelt auf dem Festland eher selten waren, gab es hier viele exotische und endemische (nur hier auf diesen Inseln beheimatete) Tiere, die ohne Scheu vor Menschen die schönsten Fotos ermöglichten. Dazu gehören Seelöwen, Fregattvögel, Blaufußtölpel, Pelikane, Riesenschildkröten, Klippenkrabben, Meeresechsen, Landleguane, Gabelschwanzmöwen und Darwinfinken.     Leider geht irgendwann auch eine so lange Reise zu Ende, aber nach all diesen Erlebnissen machte es dann auch nicht mehr viel aus, dass die Heimreise mit dem Abflug vom kleinen Flughafen Baltra über Guayaquil, Madrid und Frankfurt insgesamt 30 Stunden dauerte. Wir blicken zurück auf eine fantastische Erlebnisreise in einem Land, von dem wir bisher nicht viel gehört hatten, und von dessen Vielfalt und Schönheit wir immer noch sehr beeindruckt sind. Die vielen unterschiedlichen Landschaften und Städte Ecuadors, kombiniert mit den interessanten Einblicken in die Kultur und das Leben der Menschen dort, machen diese Tour von WORLD INSIGHT zu einer Reise, die wir wärmstens weiterempfehlen können. Und die letzten Tage auf den Galápagos Inseln mit dieser einzigartigen Tierwelt und den Möglichkeiten zum Erholen am Strand und auf dem Boot bei bestem Wetter waren einfach die Krönung!     Sicherlich sind einige Etappen der Tour nicht ganz einfach, angefangen mit der Wanderung auf den Chimborazo auf über 5000 m Höhe, dem langen Rundweg um die Laguna Cuicocha und einigen steilen Strecken im Regenwald. Aber dass sogar über 80-Jährige in unserer Gruppe fast die ganze Tour meisterten, macht große Hoffnung, dass wir noch viele solcher Reisen erleben können. Und wie schon am Anfang erwartet, war das Erlebnis mit der Gruppe ein besonders schöner und interessanter Teil des Urlaubs. Obwohl viel freie Zeit eingeplant war, blieb die Gruppe meistens zusammen und wir haben viele Abende gemeinsam verbracht und uns gut verstanden, so dass die Verabschiedung am letzten Tag entsprechend herzlich ausfiel. Ein besonderer Dank gilt neben WORLD INSIGHT für den reibungslosen Ablauf der Reise auch unseren beiden Reiseleitern in Ecuador und auf Galápagos: Mit der Vielzahl an Informationen zum Reiseland und vor allem der Unterstützung vor Ort wurde diese Tour zu einem wunderbaren Erlebnis! Hier geht’s zur Rundreise.
Ein Land voller Weltrekorde
Chile ist in vielerlei Hinsicht ein einzigartiges Land mit beeindruckenden Kontrasten und einer unglaublichen Vielfalt an Landschaften und Kulturen. Vom Zauber des sternenklaren Himmels in der Atacama-Wüste im Norden des Landes bis hin zu gigantischen Gletschern und Fjorden in Patagonien bietet Chile eine breite Palette an Reiseerlebnissen. Es gibt so viele Gründe Chile zu besuchen, dass es schwerfällt, nur einen einzigen zu wählen. Da wundert es nicht, dass das Land auch einige Weltrekorde hält und es bereits viele Male ins Guinnessbuch der Weltrekorde geschafft hat. Bei 1327 Rekordeinträgen wird Chile erwähnt, eine beachtliche Leistung.   1. Das schmalste Land der Welt Mit einer Länge von 4300 km und einer Breite von nur 175 km ist Chile das schmalste Land der Welt. Nichtsdestotrotz hat das Land eine Fülle an atemberaubenden Landschaften zu bieten und ist voller natürlicher Schönheit, darunter die Anden, die Wüste Atacama, der Nationalpark Torres del Paine und der Lake District. Jeder dieser Orte ist einzigartig und bietet spektakuläre Aussichten, die man nie vergessen wird.   [caption id="attachment_14388" align="aligncenter" width="745"] Chile, das schmalste Land der Welt, ist gespickt von atemberaubenden Landschaften, die unterschiedlicher nicht sein könnten.[/caption]   2. Die trockenste Wüste der Welt Dies ist vielleicht einer der bekanntesten Rekorde. Im Jahr 2005 wurde die Atacama-Wüste zum trockensten Ort der Erde erklärt. Diese Einschätzung wurde getroffen, nachdem zwischen 1964 und 2001 ein durchschnittlicher Niederschlag von 0,5 mm gemessen wurde, der als der niedrigste jemals von einem meteorologischen Zentrum gemessene Wert gilt. Es regnet tatsächlich nur alle paar Jahrzehnte in der Atacama, was dazu führt, dass einige Teile der Wüste so trocken sind, dass kein Leben möglich ist. Trotzdem ist die Atacama-Wüste ein unglaublicher Ort, mit einer einzigartigen Landschaft und erstaunlichen geologischen Formationen. [caption id="attachment_14088" align="aligncenter" width="745"] Die Atacama-Wüste darf auf keiner Chile-Reise fehlen.[/caption] Gleichzeitig ist Chile ein Land voller Kontraste: Hier finden sich neben den trockensten Wüsten auch die feuchtesten Regenwälder. Man findet gigantische Städte wie Santiago, aber auch kleine, charmante Dörfer wie Valparaíso. Die Vielfalt der Landschaften und Kulturen ist wirklich bemerkenswert und macht Chile zu einem einzigartigen Reiseziel.  

Besuche einige der Orte Chiles mit „Weltrekord-Feeling“ …

  3. Die südlichste Stadt der Welt Puerto Williams liegt im wahrsten Sinne des Wortes am Ende der Welt und verdiente sich somit den Titel als weltweit südlichste Stadt. Sie liegt gegenüber dem Beagle-Kanal, einer Meerenge im Feuerland-Archipel an der äußersten Südspitze Südamerikas. Puerto Williams wurde 1953 gegründet und ist nach dem britischen Marineoffizier John Williams Wilson benannt, der im frühen 19. Jahrhundert in der Region segelte. Die Stadt diente zunächst als Marinebasis, bevor sie sich zu einem wichtigen Stützpunkt für Forschung und Tourismus in der Antarktis entwickelte.   [caption id="attachment_14099" align="aligncenter" width="745"] Auf unserer Erlebnisreise entdecken wir die südlichste Kontinentalstadt der Welt: Punta Arenas.[/caption]   4. Der weltweit älteste Baumbestand Wir befinden uns im Valdivianischen Regenwald im Süden Chiles, wo die patagonischen Zypressen (Fitzroya cupressoides) oder auch Alercen genannt hoch in den Himmel wachsen. Es wird geschätzt, dass diese Bäume mehr als 2.500 Jahre alt sind. Es lohnt sich ein Besuch des Alerce Andino Nationalparks, wenn du diese atemberaubenden Bäume hautnah erleben möchtest.   [caption id="attachment_14087" align="aligncenter" width="745"] Den Alerce Andino Nationalpark entdecken wir auf der Erlebnisreise bei einer 4-stündigen Wanderung.[/caption]   Doch die Weltrekorde hören hier noch lange nicht auf: Chile hat beispielsweise auch den weltweit größten Pool, der sich im Resort San Alfonso del Mar in Algarrobo befindet. Der Pool ist mehr als einen Kilometer lang und enthält 250 Millionen Liter Wasser. Er ist so groß, dass man darin sogar Kajak fahren kann. Chile hat auch den größten Gletscher außerhalb der Pole – der Pio XI-Gletscher im Süden des Landes ist fast 70 Kilometer lang und hat eine Fläche von mehr als 1.200 Quadratkilometern. Der Gletscher ist ein beeindruckendes Naturwunder und ein Muss für jeden Besucher, der in die Gegend reist. Bekannt für seine Weine, hält das Land den Weltrekord für den größten Weinbecher der Welt. Der Becher wurde im Jahr 2011 während des „Wine Days“-Festivals in Santiago gebaut und war mehr als 2,4 Meter hoch. Er konnte mehr als 1.000 Liter Wein aufnehmen.
Schaukasten der Evolution
Die 14 größeren und über 100 kleinen bis sehr kleinen Inseln gehören heute politisch zu Ecuador. Fünf der großen Inseln sind bewohnt: Santa Cruz, San Cristobal, Isabela, Floreana und Baltra beherbergen rund 25.000 Menschen. Entstanden ist der einmalige Archipel vor mehr als drei Millionen Jahren durch Vulkanausbrüche: Die bis heute zum Teil aktiven Vulkane kreierten eine einzigartige Landschaft aus Lavagestein, die seit ihrer Entdeckung die Menschen in ihren Bann zieht. [caption id="attachment_16037" align="aligncenter" width="745"] "Islas Encantadas" – verzauberte Inseln – nannten die ersten Entdecker den abgelegenen Archipel.[/caption] Unerwartet und äußerst zufällig stieß der spanische Bischof Tomás de Berlanga im Jahr 1535 auf die Inseln im Pazifischen Ozean – er hatte sich auf dem Weg nach Peru verirrt. Keinesfalls hatte er erwartet, mitten im Pazifik diese kleine Inselgruppe vorzufinden. Dem Bischof erschienen die Inseln daher mythisch, ja zauberhaft. Spontan taufte er sie daher „die verzauberten Inseln“. Bereits damals waren die Reisenden überwältigt von der Vielfalt an Tieren und Pflanzen. Die Begeisterung für die eigenartigen und nur auf dem Archipel beheimateten Tiere führte schnell zu einem neuen Namen: Nach den vielen Wasserschildkröten, die einem auf den Inseln auch heute noch begegnen, tauften die Spanier die Inseln „galápago“, was auf Spanisch „Wasserschildkröte“ bedeutet. [caption id="attachment_16036" align="alignright" width="480"] Den riesigen Schildkröten, die auf den Inseln heimisch sind, verdankt der Archipel seinen Namen.[/caption] Erste wissenschaftliche Untersuchungen auf den „Inseln der Wasserschildkröten“ unternahm 1835 niemand Geringeres als Charles Darwin, der Entwickler der Evolutionstheorie. Heute gilt sein Aufenthalt auf Galápagos als einer der berühmtesten in der Geschichte der Wissenschaft. Als junger Wissenschaftler, der gerade sein Studium an der Universität abgeschlossen hatte, ging Darwin zwischen 1831 und 1836 an Bord der HMS Beagle auf Forschungsreise. „Die Naturgeschichte dieses Archipels ist wirklich erstaunlich: Es scheint eine eigene Welt zu sein“, schrieb er in sein Tagebuch. Zurück in Großbritannien fielen ihm – vor allem bei den Finken und Spottdrosseln – Unterschiede auf: Auf jeder Insel sah die dort lebende Art geringfügig anders aus. Um die auf einer Insel wachsenden Früchte besser aufnehmen zu können, hatte sie beispielsweise dort eine andere Schnabelform entwickelt. Damit war der Grundstein zu Darwins bahnbrechendem Buch „Die Entstehung der Arten“ gelegt. Heute ist allgemein bekannt, dass die Galápagos-Inseln ein wahres Evolutions-Laboratorium sind. Die isolierte Lage der Inseln bietet beste Bedingungen, um den evolutionären Prozess zu beobachten. So gibt es zum Beispiel auf allen Inseln unterschiedliche Arten von Riesenschildkröten, die ursprünglich von ein und derselben Linie abstammen. Mit der Zeit entwickelten sie aber unterschiedliche Panzerformen.

Der Blaufußtölpel – ein besonderer Inselbewohner

[caption id="attachment_1582" align="alignleft" width="500"]Ihr hervorstechendes Markenzeichen verdanken die Vögel ihrer Ernährung: Je größer die Ausbeute beim Fischfang, desto heller leuchten die türkisblauen Füße. Ihr hervorstechendes Markenzeichen verdanken die Vögel ihrer Ernährung: Je größer die Ausbeute beim Fischfang, desto heller leuchten die türkisblauen Füße.[/caption] Der Blaufußtölpel weckt bei Besuchern der Inseln regelmäßig Begeisterung, wenn er mit seinen 80 bis 90 cm Körpergröße den Strand entlang watschelt. Die blauen Füße sind nicht nur ein beliebtes Fotomotiv, sondern spielen im Sozialleben der Blaufußtölpel eine wichtige Rolle. So sind die auffälligen blauen Füße nicht nur Namensgeber der Tiere, sondern auch Zeichen ihrer Geschlechtsreife. Die paarungswilligen Vögel umtanzen sich zunächst. Dann streckt das Männchen seine Füße vor und lässt sie vom Weibchen begutachten. Wer dabei ein leuchtendes Türkisblau vorweisen kann, hat gute Chancen beim anderen Geschlecht. Ein mattes Graublau lässt die Männchen hingegen oft leer ausgehen. [caption id="attachment_1608" align="alignright" width="500"]Die blauen Füße der Vögel spielen bei der Partnerwahl eine wichtige Rolle. Die blauen Füße der Vögel spielen bei der Partnerwahl eine wichtige Rolle.[/caption] Der Farbton der Füße ist ein Indiz für die Gesundheit der Tiere und deutet auf gute Versorgerqualitäten der männlichen Vögel hin. Die Blaufärbung hat nach Forschungsergebnissen der letzten Jahre zwei Ursachen: Zum einen befinden sich unter der Oberhaut der Füße bestimmte Collagenfasern, die verstärkt bläuliches Licht reflektieren. Zum anderen rührt die Blaufärbung von Carotinoiden, die mit der Nahrung aufgenommen werden. Das bedeutet, je erfolgreicher die Vögel bei der Jagd nach Fisch sind, desto intensiver ist das Blau. Ist das Balzverhalten des Männchens erfolgreich, tanzen beide gemeinsam. Anschließend überbringt das Männchen dem Weibchen einige kleine Stöckchen für den Nestbau. Werden die Stöckchen akzeptiert, ist die „Hochzeit“ besiegelt. Die Blaufußtölpel leben monogam, der einmal geschlossene Bund hält in der Regel ein ganzes Vogelleben lang – in freier Wildbahn sind das etwa 15 bis 17 Jahre. [caption id="attachment_1663" align="alignleft" width="500"]Die "Inseln der Wasserschildkröten" bieten auch vielen großen und kleinen Echsen ein Zuhause. Die "Inseln der Wasserschildkröten" bieten auch vielen großen und kleinen Echsen ein Zuhause.[/caption] Zum Schutz der vielen endemischen Tier- und Pflanzenarten wurde 1959 der Naturpark Galápagos gegründet. Seitdem kann der Archipel, der Teil des UNESCO-Weltnaturerbes ist, deutlich besser vor der Zerstörung der einmaligen Fauna und Flora geschützt werden. Heute sorgt der Nationalpark dank strenger Lizensierung und einem gezielten Routenmanagement dafür, dass keine der Inseln und Attraktionen unkontrolliert von einer zu großen Anzahl Touristen „überschwemmt“ wird. Fast alle Inselexkursionen starten im Hafen von Puerto Ayora auf der Insel Santa Cruz, der zweitgrößten Galápagos Insel. Auf der touristischsten Insel befindet sich die Charles Darwin Forschungsstation, in der man die Aufzucht der Riesenschildkröten beobachten kann. An ihnen, wie bei den Spottdrosseln, Lavaeidechsen, Landschnecken und den berühmten Darwinfinken, können wir heute beobachten, was einst den berühmten Evolutionswissenschaftler neu über die Entstehung der Arten nachdenken ließ. Die Besonderheiten der Tierwelt sind faszinierend: Echsen, die im Meer grasen, Finken, die Werkzeuge bauen, und Kormorane, die tauchen, aber nicht fliegen können.