Der Reisebericht nimmt dich mit auf eine spannende Reise durch die Perle Mittelamerikas. Mit dabei: beeindruckende Tierwelten, wunderschöne Natur und die tolle Reiseleiterin Erika.
An unserem ersten Reisetag erwartete uns Erika, unsere costa-ricanische Reiseleiterin, die lange in Deutschland gelebt hat. Kurze Zeit später gesellten sich 14 abenteuerlustige Reisepartner hinzu. Mit einem modernen Kleinbus erschien dann unser Fahrer Alfredo, wir erhielten von Erika einige Infos zum Reiseablauf und unser Abenteuer begann.
Am nächsten Morgen ging es bereits früh los. Auf dem Weg zum Nationalpark Carara hielten wir kurz vor der Crocodile Bridge, stiegen aus und machten Fotos von den amerikanischen Krokodilen oder auch Spitzmaulkrokodilen. Wir sahen auch Störche und Reiher. Später, auf der anderen Brückenseite, sahen wir die ersten beiden Tukane, die aber leider nicht fotografiert werden wollten. Auf unserer etwa zweistündigen Fahrt zu unserem nächsten Hotel in Dominical sahen wir unter anderem Wohngebiete und Wohnanlagen, die durch Schranken und Security gesichert wurden. Immer wieder sahen wir während der Fahrt Bussarde, Krähengeier, vorbeifliegende Aras und kilometerlange Ölpalmenplantagen, die vorher Bananenplantagen gewesen waren.
Erste magische Momente
Die Anlage der Unterkunft in Dominical gefiel uns sofort sehr gut, da sie aus kleineren Einheiten im Bungalow-Stil mit jeweils vier Zimmern bestand. Hier genossen wir die Atmosphäre in der Anlage, liefen durch Dominical bis zum Strand und hatten dort wirklich fast schon magische Momente der absoluten Stille und wunderbaren Begegnungen mit einzelnen einheimischen Läufern oder Reitern.
Wie auch noch an anderen Abenden, genossen wir das gemeinsame Essen mit der ganzen Gruppe. Wie schön, dass uns der Bus mit Alfredo und unsere Erika zur Verfügung standen und uns begleiteten. Morgens begegneten uns in der Hotelanlage Tukane, kleine Kolibris, Leguane und kleine Äffchen sowie Goldhasen. Am zweiten Tag ging es erst in den Manuel Antonio Nationalpark, zu dem die Fahrtstrecke etwa eine Stunde betrug. Die Auflagen für die Besucher sind hier aus Gründen des Umweltschutzes sehr streng, denn es dürfen keine Plastiktüten in den Rucksäcken, keine Lebensmittel und keine Einmal-Plastikflaschen mitgeführt werden. Hier hatten wir viele Tiersichtungen und auch den Blick aufs Meer. Ein wirklich schöner Park.
Nebelwäldern und der eindrucksvolle Vulkan
In unserer nächsten Unterkunft in Monteverde fegte der Wind ordentlich ums Haus und die Temperaturen veränderten sich zudem, da es in der Region des Nebelwalds lag. Am nächsten Tag ging es pünktlich los zum Nationalpark Santa Elena, doch an diesem Tag war das Wetter allerdings mit 27 Grad und Sonne zu schön! Somit war es ein wunderschöner Wald, aber das Mystische und Neblige war nicht vorhanden. Zum Wandern war es uns allerdings so viel lieber. Was sehr individuell in unserer Gruppe gehandhabt wurde, ist die unterschiedlichen Wünsche der Teilnehmer. So teilte sich die Gruppe nach einer gemeinsamen Strecke auf. Wir liefen mit der Reiseleiterin in der zwar kleineren Runde weiter. Die Zeit war nahezu identisch, aber wir hatten mehr Zeit für die Strecke und bekamen viele Erklärungen.
Es ist ein Park mit vielen verschiedenen Bäumen, Pflanzen und Grün. Weniger für die Tiere, aber es zwitscherte um uns herum und über uns. Ein großer Truthahn sprang im Baum über uns hin und her. Sehr schön war die Möglichkeit dieser individuellen Handhabung. Abends machten wir den “Kinkajou Night Walk”. Auf dem Gelände waren einige, vielleicht 5-6 weitere, Gruppen unterwegs und der Wald war immer mal wieder erleuchtet. Wir hatten es uns nicht so kommerziell aufgezogen vorgestellt, denn es gab an diesem Tag 33 Touren dicht hintereinander.
Am nächsten Tag ging es durch geschwungene, hügelige Landschaften, die dem Namen Costa Ricas als die „Schweiz Mittelamerikas” alle Ehre machten. Ziel war der schöne Hanging Bridge Park mit seinen Hängebrücken und wirklich toller Natur. Der Blick auf den Vulkan hatten wir leider nicht, aber es war trotzdem superschön und auffallend leer im Nationalpark. Ein Faultier hatten wir bis dahin zwar noch nicht gesehen, aber das änderte sich beim nächsten Stopp irgendwo an der Straße. Unser Fahrer Alfred hielt den Bus an und wir konnten aussteigen und tolle Fotos vom Dreifingerfaultier machen.
Die kommenden Übernachtungen in kleinen Lodges mit Blick auf den Vulkan waren klasse. Auch dieser Weg war gut organisiert und jeder lief in seinem Tempo. Sehr schön waren die Schaukelstühle, die uns auf der jeweiligen Veranda erwarteten und hier konnte der Tag mit einem Glas Wein ausklingen. Von hier aus machten wir am nächsten Tag die Wanderung am Fuß des Vulkans. Viele Tierbeobachtungen waren auch hier in der Anlage möglich. Faultiere, verschiedene farbenfrohe Vögel, Leguane auf der Wiese, in den Bäumen oder bei uns auf dem Dach.
Die Karibikküste entdecken
Am nächsten Tag ging es nach Tortuguero. Kurz vor Tortuguero begannen die Bananenplantagen mit den dazugehörigen Orten, in denen die Arbeiter der Plantagen wohnen. Die Landschaft veränderte sich weiter, die Straße wurde schmaler und führte mit dichtem Bewuchs durch den Wald. Hier ging es mit dem Boot weiter ins Hotel Laguna Lodge. In den Baumkronen erwarteten uns farbenfrohe Papageien, auf dem Weg sahen wir Krokodile im Fluss. Es ist wirklich spannend und bleibt auch hier an der Karibikküste sehr abwechslungsreich.
Am nächsten Morgen ging es bereits um 6 Uhr, vor dem Frühstück, mit dem Boot auf Tour. Leider bekamen wir zum Ende einen ordentlichen Regenschauer ab, waren aber mit Regencapes sehr gut ausgerüstet. Kann ich auch absolut empfehlen. Wir sahen Leguane, Baumschlangen, Fischadler, Äffchen, verschiedene Vögel, Krokodile, Papageien, Schlangenhalsvögel, kleine Fledermäuse und sogar Eisvögel. Am Abend hatten wir nochmal eine Bootsfahrt, allerdings war die nahezu durchgehend nass und die Tiere versteckten sich vor uns unter den Blätterdächern.
Weiter ging es ins Villas del Caribbe, wie der Name sagt, an der Karibikküste. Pelikane, Krähengeier und Affen erwarteten uns und atemberaubende Sonnenuntergänge. Hier nahmen wir uns an einem Tag Fahrräder vom Hotel und fuhren nach Manzanillo. Dort besuchten wir den kleinen Nationalpark und lernten auf der Strecke die Höhenmeter und Berge Costa Ricas kennen. Da half auch mal Absteigen und schieben. Hier waren wir mehrere Übernachtungen untergebracht und genossen die Anlage, den Strand, das Meer und die Gemeinsamkeiten bei netten Gesprächen oder dem Austausch der Fotos.
Von hier aus waren wir im Nationalpark Cahuita, der direkt am Karibikstrand liegt. Ursprünglich war geplant, dass wir den kompletten Weg laufen, stattdessen drehten wir in Höhe der Flussmündung um und liefen zurück. Wir hatten großartige Tiersichtungen im Park bei bestem Wetter. Strandläufer, Pelikane, Affen, Lemuren, Waschbären, die sehr neugierig waren. Den Abend ließen wir im Ort ausklingen, Alfredo fuhr uns wieder und wir hatten erst Freizeit und dann ein gemeinsames Abendessen.
Ein besonderes Ende in und um San José
Es kam, wie es kommen musste, und die Reise neigte sich zu Ende. Die Fahrt durch den Nationalpark Braulio Carrillo oberhalb von San José zeigte sich bei typischem Nebelwald- und Regenwaldwetten. Es regnete ordentlich und die Nebelschwaden hingen tief in den Bäumen.
Wir waren für die letzte Übernachtung mitten in der Stadt San José untergebracht. Die Stadt holte uns so gar nicht ab, nach der ganzen Natur, den Eindrücken, der Tierwelt und den schönen Unterkünften und Erlebnissen. Erika versprach uns aber für den nächsten Tag, den Abreisetag, noch eine Überraschung.
Am nächsten Morgen trafen wir auf Erika und machten uns auf den Weg zum „Teatro Nacional”. Hier hatten wir eine spezielle Führung – die „Dramatisierte Tour” mit verkleideten Guides, die den Erbauer des Teatro und seine Gemahlin Manuela (Claudia) darstellten. Die Infos und die Präsentationen der Darsteller haben uns wirklich begeistert und waren ein versöhnlicher Abschluss mit San José. Wir bummelten dann noch durch die Stadt und sahen uns nochmal die Fassade des Post Office an, die sich bei blauem Himmel präsentierte.
Costa Rica war für uns seit längerem ein Wunschziel, welches die Erwartungen auf jeden Fall erfüllt und die beeindruckende Natur es sogar übertroffen hat. Das Klima, vielleicht auch gerade noch im Übergang von der Regenzeit zur Trockenzeit, war allerdings unangenehm schwül und feucht. Die Unternehmungen und Wanderungen waren dadurch anstrengend. Unsere Tiersichtungen haben uns schwer begeistert. Den ein oder anderen Frosch haben wir nicht gesehen, genau wie Puma oder Jaguar. Allerdings wäre das bei den scheuen Tieren auch eine absolute Sensation gewesen. Costa Rica als Reiseland bekommt von uns beiden 5 Sterne. Der Einsatz und das Zusammenspiel von Erika und Alfredo möchten wir besonders hervorheben. Erika hat uns das Land, in dem sie seit Jahrzehnten lebt (ursprünglich kommt sie aus Hamburg), auf eine ganz sympathische und liebenswerte Art nähergebracht.