Von geschichtsträchtigen Ruinen, majestätischen Elefanten, imposanten Zugfahrten bis hin zur Besteigung des Adam’s Peak. Auf ihrer AktivPlus haben Jürgen und Susanne so einiges erlebt.
Wir hatten schon durch Berichte von Freunden und auch aus dem Fernsehen einiges über die Naturlandschaften und die Vielfalt von Sri Lanka gesehen und gehört – jetzt aber wollten wir Sri Lanka selbst erleben.
Also buchten wir Sri Lanka Aktiv Plus bei WI von München aus und unser Abenteuer begann am 29.01.2024 ab Frankfurt – leider an einem Streiktag der Deutsch Bahn, sodass wir uns für die Eigenanreise mit unserem PKW entschieden. Am 29.01. ging’s dann los, von Frankfurt über Doha nach Colombo mit Qatar Airlines – ein langer Flug, jedoch war der Bordservice sehr gut.
In Colombo sind wir dann kurz vor 03:00 Uhr am Morgen des 30.01. angekommen, durften die anderen Teilnehmer der Reise treffen und wurden durch unseren Reisebegleiter Lalith mit dem Bus zu unserer Unterkunft begleitet – eine kurze Nacht.
Am anderen Morgen trafen wir unsere Gruppe beim Frühstück und danach ging es los mit einer Besichtigungstour durch die Hauptstadt – unser aufmerksamer Führer Lalith gab uns immer wieder Tipps für die anschließende Erkundungstour auf eigene Faust.
Unser Hotel lag in der Nähe des Old Dutch Hospitals, einem beliebten Treffpunkt für Einheimische und Touristen.
Am anderen Tag gings dann mit dem Bus nach Anuradhapura – die älteste Königsstadt von Sri Lanka und natürlich UNESCO-Weltkulturerbe als Hauptstadt eines singhalesischen Königreichs namens Rajarata. Die Stadt wuchs rasch und hatte etwa 100 n. Chr. über 100.000 Einwohner. Nach der Eroberung von Anuradhapura durch südindische Herrscher wurden die Paläste und Klöster aufgegeben und vom Dschungel überwuchert.
Am Tag darauf besuchten wir die interessanten Ruinen und Tempelanlagen von Anuradhapura um anschließend mit dem Bus in den Minneriya-Nationalpark zu fahren. Dort durften wir in Jeeps die einmalige Natur Sri Lankas bestaunen und Sri Lanka Elefanten – eine Unterart des asiatischen Elefanten – hautnah erleben.
Jetzt geht’s aufwärts:
Noch vor Sonnaufgang starteten wir am nächsten Tag und bestiegen den Löwenfelsen von Sigiriya. Über 1000 Stufen führten uns über schwindelerregende Stein- und Metalltreppen auf den Monolith, auf dem sich die Ruinen einer historischen Felsenfestung befinden.
Die Aussicht von dem ca. 200 Meter aufragenden Felsen ist großartig und alle genossen das mitgenommene Frühstück auf dem Berg in Erwartung des Sonnenaufgangs – die Mühen des schweißtreibenden Aufstiegs haben sich wirklich gelohnt. Bevor es dann wieder zurück ins Hotel ging, stiegen wir erst noch zu den Wolkenmädchen ab und bestaunten die Fresken der barbusigen Frauen.
Danach fuhren wir dann nach Polonnaruwa, dessen archäologischer Park ebenfalls zum UNESCO-Welterbe zählt.
Dort angekommen stiegen wir um auf für uns vorbereitete Fahrräder und erkundeten zusammen mit einem lokalen Führer die schönsten Bauwerke aus einer der wichtigsten Epochen der buddhistischen Kultur. Durch die Anlagen zahlreicher künstlicher Seen und flächendeckender Bewässerungsanlagen, konnte der Reisanbau auch während der Trockenzeit gute Erträge erbringen. Besonders beeindruckt haben uns die riesigen in den Fels gehauenen Buddha-Statuen von Gal Vihara.
Noch in der Nacht am Tag 6 unserer Reise starteten wir wieder vor Sonnenaufgang und fuhren mit Tuk Tuks zum Ausgangspunkt der Wanderung auf den Pidurangala-Felsen, um oben angekommen mit einem fantastischen Blick auf den Löwenfelsen im Sonnenaufgangslicht belohnt zu werden.
Zurück im Hotel fuhren wir zu den Höhlentempeln von Dambulla mit religiösen Szenen aus dem Leben Buddhas – es gab tolle Wandmalereien sowie über 150 Buddha-Statuen und drei Statuen von Hindu-Königen zu bestaunen. Anschließend fuhren wir in die Knuckles – eine beeindruckende Bergkette und tolle Naturlandschaft, welche wir auf einer Wanderung am anderen Tag bestaunen durften.
Vorsicht: Blutegel!
Nach einer fröhlichen Party am Abend mit Barbecue und Lagerfeuer und dem Lauschen der nächtlichen Dschungellaute in 3-Personen Zelten gab es erstmal Frühstück und Gamaschen, die Teile des Fußes und des Beines bis teilweise über die Knie bedeckten – den Sinn dieser Gamaschen sollten wir während der Wanderung erfahren …. Blutegel – überall am Boden – sie nahmen auf Grund ihres Geruchs- und/oder Wärmesinns uns Touris gegen den Wind wahr und bewegten sich durch Geäst, Gras oder über den Boden zügig in unsere Richtung. Die wundervolle Naturlandschaft bewundernd, mit Wanderstöcken die Blutegel wegstochernd und mit Spritzflaschen (mit einer Mischung aus Salzwasser und keiner Ahnung was sonst noch) auf die hochkrabbelnden Blutegeln spritzend marschierten wir ca. 3 Stunden gen Gipfel des Manigala-Berges und über die Bergkette zu unserem Ziel, wo der Bus bereits auf uns wartete. Nach einem erfrischenden Bad im nahen Fluss ging‘s auch schon weiter Richtung Kandy.
Übrigens, die Egel waren ungefährlich und übertrugen keinerlei Krankheiten. Rückblickend für alle in der Gruppe eine außergewöhnliche Erfahrung, welche wir nicht missen möchten.
Buddha’s Zahn
Kandy war die Hauptstadt des letzten singhalesischen Königreiches bis es dann Anfang des 19. Jahrhunderts von den Briten erobert wurde. Kandy hat im Gegensatz zu den Küstenregionen ein gemäßigtes Klima mit angenehmen Temperaturen. Viele Buddhisten und Touristen treffen sich jedoch in Kandy wegen des Zahntempels, ein buddhistischer Tempel von der UNESCO zum Welterbe erklärt, in welchem der linke Eckzahn Buddhas als Reliquie aufbewahrt wird. Die Reliquie wurde immer in der jeweiligen Residenzstadt der Könige aufbewahrt. Im August gibt es sogar eine Prozession mit Elefanten bei welcher die Reliquie auf den Elefanten durch die Stadt getragen wird.
Auch wir durften an dem goldenen Schrein vorbeigeschoben werden, in welchem die Reliquie, welche niemand zu Gesicht bekommt, aufbewahrt wird. Am nächsten Tag schlenderten wir durch den wunderbar angelegten königlich botanischen Garten Peradeniya mit mehr als 4000 Pflanzenarten.
Adam’s Peak ist mit 2243 Metern zwar nicht der höchste Berg Sri Lankas, dafür aber bekannt für den „heiligen Fuß“ Buddhas, eine Vertiefung in einem Felsen nahe des Gipfels.
Gegen 2 Uhr am Morgen starteten wir warm eingepackt – denn jetzt ging es rauf zum Gipfel, auf welchem wir den Sonnenaufgang bestaunen wollten. Etwa 5200 ungleiche Steinstufen führten über die etwas einfachere nördliche Routen hinauf. Dort angekommen genossen wir die einmalige spirituelle Stimmung und auch den unbeschreiblichen Sonnenaufgang.
Zugfahrt nach Ella und das Ende der Welt
Nach der Rückkehr und nach einem ausgiebigen Frühstück freuten wir uns auch schon auf das nächste Highlight – die Zugfahrt nach Ella vorbei an wunderschönen Landschaften, grünen Teeplantagen, über alte Viadukte und durch unzählige Tunnel.
Während unserer Reise machten wir noch weitere Wanderungen durch die wunderbare Landschaft und bestiegen auch noch andere Gipfel, unter anderem führte uns eine Wanderung zum Ende der Welt – World‘s End im „Horton Plains National Park“. World’s End ist eine Steilwand von ca. 900 Metern mit sagenhafter Aus- und Weitsicht.
Gegen Ende unserer erlebnisreichen Reise besuchten wir noch den Yala-Nationalpark und Galle, eine frühere Festung der Niederländer, bevor wir dann noch zwei Übernachtungen in einem Strandhotel direkt am indischen Ozean verbrachten.
Zu guter Letzt ….
Ein großes Dankeschön an unseren klasse Reisebegleiter Lalith, unsere lokalen Führer und natürlich auch an die ganz tolle Reisegruppe – übrigens gäbe es da noch viel mehr zu erzählen, aber vielleicht schreibe ich ja irgendwann einen weiteren Reisebericht oder eine Fortsetzung ….