Vielreisender Manfred fühlte sich magisch angezogen vom Norden Indiens – und ließ sich schließlich auf eine Reise ein, die ihn von den Palästen Rajasthans über die Tempel von Khajuraho bis zu den Ufern des Ganges führte.
Der Titel dieser Reise „Indien: Rajasthan mit Khajuraho und Varanasi“ weist darauf hin, dass es sich eigentlich um einen umfassenden ersten Einblick in die kulturhistorischen und spirituellen Besonderheiten des zentralen Nordindiens handelt. Die Kombination der Schätze von Rajasthan mit dem bedeutenden, in Uttar Pradesh gelegenen Weltkulturerbe ist eine geniale Kombination, die man allen Interessierten nur wärmstens empfehlen kann.
Wir haben diese Reise ganz bewusst gebucht, da wir die Kombination der verschiedenen Attraktionen (Paläste, Tempel, Grabmäler, Naturparks, Einführung in die vielen Facetten des Hinduismus mit besonderer Berücksichtigung des Totenkults) als einmalig und spannend empfanden. Und unsere hohen Erwartungen wurden nicht enttäuscht – in mancher Hinsicht sogar noch übertroffen.
Doch nicht nur die Reiseroute, die Schwerpunkte und die Organisation waren perfekt, sondern vor allem auch die angenehme, engagierte und äußerst kompetente Betreuung durch unseren WORLD INSIGHT-Guide Rajveer Singh Shekhawat. Schon während der langen Fahrten im Bus wurde öfter darüber gesprochen, dass man mit ihm zusammen gerne irgendwann einmal eine andere Indien-Reise unternehmen möchte. Seine unaufdringliche und humorvolle Art, sein Land mit großem Stolz vorzustellen, wird uns stets in Erinnerung bleiben.
Für das Gelingen einer Reise sehr wichtig sind vor allem auch die Mitreisenden: Diesbezüglich hat alles bestens funktioniert und jede:r Einzelne hat dazu beigetragen, eine für alle Teilnehmenden angenehme Atmosphäre zu schaffen.
Die Besonderheiten einer einzigartigen Reise
Die Auswahl der besuchten Orte, Regionen und Sehenswürdigkeiten war sehr ausgewogen: Wir konnten nicht nur die allgemeinen Charakteristika dieses riesigen Landes erleben, sondern auch viele lokale Besonderheiten entdecken. Der Umfang und die Intensität der Eindrücke waren so groß, dass ein kurzer Bericht unmöglich alle Höhepunkte abbilden kann. Deshalb möchten wir vor allem jene besonderen Erinnerungen hervorheben, die uns eher unerwartet begegnet sind und die wir zukünftigen Reisenden gerne ans Herz legen.

Unsere Reisegruppe beim gemeinsamen Abendessen
Der erste Teil der Reise: Von Delhi nach Jaisalmer
Delhi ist der ideale Einstieg in den „Kontinent“ Indien. Neben den weltbekannten Bauwerken wie dem Roten Fort und der Freitagsmoschee hinterließen vor allem ein Bummel durch das Basarviertel, eine Fahrt mit der U-Bahn und die Teilnahme an der Essensausgabe im Gurudwara Bangla Sahib-Tempel nachhaltige Eindrücke. Dort werden täglich Tausende Bedürftige kostenlos versorgt – begleitet von Gesängen und Gebeten, fast rund um die Uhr.
Unsere nächste Station auf dieser Reise ist Jaipur, die Hauptstadt des Bundesstaats Rajasthan. Die Bevölkerung dieser Metropole ist in den vergangenen Jahren förmlich explodiert, mit nun schon fast 4 Millionen Einwohnern. Man muss schon sehr konzentriert sein, um die wunderbaren Stätten des Weltkulturerbes im tosenden Verkehr nicht zu übersehen. Den Wasserpalast und das Amber Fort lohnt es, sowohl am Tag als auch nach Einbruch der Dunkelheit zu besuchen.
Bikaner und Jaisalmer gelten als „Wüstenstädte“ und wirken im Vergleich zum bisherigen Reiseverlauf fast schon beschaulich. Die majestätischen Bauwerke und die prachtvolle Architektur beider Städte ziehen unweigerlich in ihren Bann. Ein Ausflug an den Rand der Wüste Thar – im Sattel eines Kamels – und eine Nacht im Zelt helfen, die großartigen Eindrücke gut zu verarbeiten.
Unser nächster Stopp ist Jodhpur, dessen Festungsanlage des Mehrangarh Fort als echte Trutzburg die Umgebung weit überragt. Bei diesem eindrucksvollen Anblick ahnt man kaum, welche Schätze sich in den Räumen dieses Gebäudes noch verbergen.
Der zweite Teil der Reise: Von Jodhpur nach Bharatpur
Unter den Juwelen an Sehenswürdigkeiten in Rajasthan wartet noch eine spezielle Attraktion: Udaipur, gelegentlich als das „Venedig des Ostens“ bezeichnet. Die Stadt am Wasser lädt besonders abends zu romantischen Spaziergängen durch die engen Gassen ein.
In Pushkar, eine der wichtigsten Pilgerstätten des Hinduismus an einem Heiligen See, lernen wir den einzig bedeutsamen Brahma-Tempel Indiens kennen. Es ist der letzte Haltepunkt, bevor wir den naturkundlichen Höhepunkt dieser Reise erreichen: den Ranthambore-Nationalpark.
Alle, die diesen Namen lesen, denken direkt an die Möglichkeit, Tiger zu beobachten, wobei die Chance hier realistisch gesehen nicht sehr hoch ist. Deshalb haben wir es als besonderes Glück empfunden, gleich mehrere Exemplare beobachten und fotografieren zu können. Die Sumpflandschaft des Keoladeo-Nationalparks, eines der bedeutendsten Vogelparadiese und konnte die Idee von einem Indien, in dem Landschaft auch noch ohne Menschen auskommt, gut ergänzen.

Ein Königstiger macht es sich im Schatten bequem
Auf dem Weg dorthin besuchten wir zudem eine der Perlen dieser Reise: den streng symmetrische Stufenbrunnen von Abhaneri aus dem 8. Jahrhundert mit einer Einfassung aus 13 Ebenen und hunderten Treppen – ein eindrucksvolles Erlebnis.
Ziemlich entspannt haben wir uns dann dem nächsten Höhepunkt diese Reise genähert, weil es im Laufe unseres Reiselebens nun schon der dritte Besuch gewesen ist.
Der dritte Teil der Reise: Von Agra und durch Uttar Pradesh zurück nach Delhi
Man sollte mit dem Hinweis, dass man etwas einfach unbedingt gesehen haben muss, sparsam umgehen – doch Agra spricht für sich. Das Taj Mahal erzeugt so viel Ehrfurcht, dass man die Umgebung kaum mehr wahrnimmt. Aus diesem Grund erscheint es uns notwendig, sich ebenso sehr auf das Rote Fort zu freuen, eine imposante Festungs– und Palastanlage aus der Mogulzeit.
Eine kurze Bahnfahrt bringt uns nach Jhansi und wenige Kilometer weiter mit dem Bus führen uns zur größten Überraschung dieser an Attraktionen sehr reichen Reise: die Kleinstadt Orchha. Jahrhundertelang war sie die Hauptstadt eines Fürstenstaates und beherbergt daher zahlreiche malerisch in der Landschaft gelegene Tempel und Paläste sowie am Flussufer gelegene Chhatris (kleine Pavillons) von außergewöhnlicher architektonischer Schönheit. Diese Pracht wird für viele Besucher dann nur noch von Khajuraho übertroffen. Der Tempelbezirk gilt völlig zu Recht als eine der bedeutendsten Touristenattraktionen Indiens.
Kurze Zeit später – manche von uns meinen: endlich! – erreichen wir Varanasi, die spirituelle Hauptstadt Indiens. Hier baden Pilger im heiligen Ganges und vollziehen Bestattungsrituale. Wir kommen gerade richtig, um ein wenig an der Atmosphäre des Kumbh Mela Festes 2025 teilzuhaben. Wir haben also tatsächlich das Gefühl, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Zu empfehlen ist in Varanasi aus zwei Gründen: Einerseits, um das bunte Treiben vom Fluss aus per Boot zu verfolgen und andererseits, um auf den Ghats am Flussufer sowie in der Altstadt zu spazieren, solange das im allgemeinen Gedränge überhaupt möglich ist. Ganz vorsichtig sind wir darauf bedacht, nicht in eine jederzeit mögliche Massenpanik zu geraten.

Teilnehmer:innen des Kumbh Mela Festes
Während die größte religiöse Zusammenkunft der Welt weitergeht, steigen wir in den Nachtzug zurück nach Delhi. Eigenartigerweise fällt uns der dichte Smog und der hektische Verkehr nun gar nicht so sehr auf, wie das noch bei unserer Ankunft der Fall gewesen ist. Wir haben zum Ende hin gelernt, den Tuk Tuk-Fahrern zu vertrauen, die uns mit zum Teil halsbrecherischen Manövern sicher an unser Ziel bringen.