Eine kurze Reise und dennoch Erlebnisse, die sich anfühlen als würde das Abenteuer im Sultanat nie zu Ende gehen – das erlebte Silke W. im April in Oman. Stets an ihrer Seite: Eine tolle Reisegruppe und Reiseleiter Ramy!
Im Vorfeld hatte ich schon einige positive Berichte über Oman gelesen und war entsprechend gespannt, ob sich meine Eindrücke und Erlebnisse mit denen anderer Reisender decken würden. Nach einem Nachtflug via Kairo erreichten wir am frühen Morgen Muscat, die Hauptstadt Omans. Die Einreise war problemlos und unser Reiseleiter Ramy erwartete uns bereits. Nach einer kurzen Fahrt im morgendlichen Dämmerlicht durch die menschenleere und langsam erwachende Stadt konnten wir schon einmal die wundervoll beleuchtete große Sultan Quaboos Moschee auf uns wirken lassen. In einer Bäckerei gab es ein Frühstück der etwas anderen Art und wir waren bereit in den Tag zu starten.
Bevor wir die Moschee des Sultan Quaboos besichtigten, hielten wir an dem sehr eleganten und fotogenen Opernhaus. Die Moschee selbst bestach dann durch ihre geradlinige und kunstvolle Bauweise, Größe, Sauberkeit, einen prachtvollen Gebetsraum mit einem unglaublich schönen und mit tausenden von Swarovski-Kristallen bestückten Leuchter und, für mich sehr angenehm, wenigen Besuchern, da wir ja gleich zu Beginn der Öffnungszeit hereingekommen sind.
Als wir einige Stunden später ins Hotel in Nizwa eincheckten, blieb Zeit genug zum Ausruhen und Akklimatisieren.
Die nächsten Tage besichtigen wir verschiedene der hier typischen Forts, jedes mit seinem eigenen Charakter, quirlige Märkte, die sogenannten Souks. Ob Tiere, Datteln, Gewürze, Töpfereiartikel, Silberschmuck, es war ein Fest für die Augen. Die verlassenen und leider teilweise stark zerfallenen Lehmstädte hatten ihren besonderen Charme und mit etwas Phantasie konnte man sich das Leben hier vor einigen Jahrzehnten noch lebhaft vorstellen. Toll fand ich, dass die Omanis an ihren traditionellen Dishdasha-Gewändern festhalten und dem Straßenbild damit dieses orientalische Flair verleihen. Obwohl wir einen ägyptischen Reiseleiter hatten, merkte man das nicht, weil Ramy doch sehr vertraut war mit allem Wissenswerten zu Oman. Während der Überlandfahrten waren wir immer wieder von den gewaltigen Berglandschaften beeindruckt. Endlich stand die Fahrt zum Jebel Akhdar auf dem Programm mit der Vier-Dörfer-Wanderung durch die malerisch angelegten Terrassenfelder und wir konnten diese wunderschöne Naturkulisse in uns aufnehmen. Eins der Highlights für mich war der Besuch des Wüstencamps.
Da ich noch nie in einer richtigen Wüste war, war ich doch von der Dimension der sandigen Wellenlandschaft sehr angetan. Weite und Größe lassen sich schwer einschätzen. Ramy überraschte uns mit einer Jeeptour über die Dünen. Wir wurden auf vier Fahrzeuge aufgeteilt und los ging es zum Wüstengaudi. Unvorstellbar, was und wie man doch mit einem Auto alles befahren kann. Immer wieder bezaubernd waren die Wanderungen in den Oasen und Wadis. Es boten sich traumhafte Fotomotive. Auch wenn wir oft durch Wasser laufen mussten, weil es zuvor stark geregnet hatte, tat dies unserer Begeisterung keinen Abbruch.
In Sur hatten wir abends die Gelegenheit Meeresschildkröten bei der Eiablage zu beobachten. Natürlich hatte ich so etwas schon in TV-Dokumentationen gesehen, aber es ist doch noch ein anderes Erlebnis dies live mitverfolgen zu können. Besuche des Bait Zubeir und des PDO Museums waren überraschend interessant und kurzweilig. Das Letztere ist ein Mitmachmuseum zum Thema Erdölförderung in Oman.
Mein Fazit nach diesen 10 Tagen: Oman ist ein sehenswertes Land. Es gab zwar viele Gastarbeiter, aber in den Forts und Wadis waren sehr wenige Touristen, was für mich den Urlaub sehr angenehm gemacht hat. Die Menschen sind freundlich und man kann leicht mit ihnen ins Gespräch kommen, wenn sie denn Englisch sprechen. Ein paar Worte auf Arabisch zu können ist auch nicht verkehrt, hat das doch oft für freundliche Reaktionen gesorgt. Es war ein toller Urlaub dank unserer Gruppe und unserem Reiseleiter Ramy, der Lust auf mehr gemacht hat. Im Nachhinein war ich erstaunt, was man in 10 Tagen alles hineinpacken kann, so dass die gefühlte Urlaubszeit viel länger erschien als sie tatsächlich war.