Der Garten Eden: Dass „Green Tourism“ in dem Paradies für Entdecker und Naturliebhaber groß geschrieben wird, erlebe ich nicht nur bei der Inspektionstour und Planung unserer neuen Produktlinie „Joy of Travel“.
Luang Prabang ist ein Garten Eden. Schließen Sie einfach mal die Augen, stellen Sie sich vor, Sie säßen am Mekong und lauschen in die abendliche Stille: Stille? Von wegen! Die Frösche und Zikaden geben ein unglaublich schönes Konzert! So sehr mir Bangkok auch gefällt, die Natur in Laos ist einfach viel schöner – Wolkenkratzer, wie in Bangkok, können noch so eindrucksvoll sein, Straßen noch so prächtig und Shoppingmalls noch so üppig bestückt, das satte Grün der Natur, der träge dahinfließende Mekong-Fluss, der sich von Tibet seinen Weg bis ins Südchinesische Meer bahnt und in Luang Prabang unterwegs Station macht, der aufgehende Mond, der zur Regenzeit ab und an zwischen den Wolken hervorschaut und ein silbernes Licht auf das Wasser wirft – all das können von Menschenhand errichtete Werke nicht übertreffen. Ich könnte mich hier wochenlang aufhalten und die Welt vergessen – unsere deutschen und französischen Geschäftspartner tun es seit Jahren, vergessen die Welt aber nicht ganz, denn schließlich sorgen sie für einen reibungslosen Ablauf unserer Reisen in diesem Natur- und Kulturparadies.
Auch wenn mein Zeitplan auch hier wieder eng ist, die Zeit für eine traditionelle Baci-Zeremonie muss sein: Ein wenig Segen von oben schadet nicht und der Volksglaube meint, die Gebete des Priesters bringen Glück für den Reisenden. Die Laoten machen so eine Zeremonie bei jeder wichtigen Gelegenheit: Bei Hochzeiten, bei Geburten, beim Autokauf, vor einer wichtigen Prüfung. Und, wenn unsere Reisegruppen in Luang Prabang eintreffen! Wir wollen schließlich, dass Götter und Geister uns wohlgesonnen durch den Dschungel von Laos begleiten. Damit wir aber nicht gänzlich von diesen höheren Wesen abhängig sind, planen wir unsere Touren sorgfältig: Und das fängt beim BBQ am Abend in einem typischen laotischen Biergarten an, wo man gemeinsam um einen Tisch sitzt, sich Lab Gai oder Gegrilltes schmecken lässt, wo das ein oder andere Lao Beer fließt und wo wir mit unserem Team aus Laoten, Franzosen und Deutschen diskutieren, welche neuen Wege für unsere Gäste interessant sein könnten und wo sich Laos als Reiseziel insgesamt hin entwickelt.
Auch wenn besonders Luang Prabang in den vergangenen Jahren eine recht starke Entwicklung erlebt hat, so ist diese alles andere als besorgniserregend. Im Gegenteil vieles ist sauberer, einiges ökologischer geworden, man setzt auf „Green Tourism“ im Land, auch wenn manchmal die letzte Konsequenz bei der Umsetzung fehlt. Laos hat in gewisser Weise sogar Glück, keinen Meereszugang zu haben und auch kein Angkor Wat. Das Land bekommt deshalb Zeit zum Entwickeln und wird nicht wie Kambodscha von einem Tag auf den anderen in ein neues touristisches Zeitalter katapultiert (das bezieht sich jedoch nur auf Siem Reap). Laos wird deshalb nie ein Land der Pauschaltouristen werden, sondern immer eines der Entdecker und Naturliebhaber bleiben.
Ich bin insgesamt 24 Stunden in Luang Prabang: sechs davon schlafe ich. Um 7 Uhr stehe ich auf, schwimme eine Runde im Hotelpool, dann stehen meine Begleiter Sabine und Lao Thong (zuständig für Marketing und Operations, Lao Tong macht zudem auch Reiseleitung) vor meiner Zimmertür: Unser heutiges Programm besteht aus Meeting mit unserem französischen Country Manager Pierre Boismard im Stadtbüro, aus der Inspektion von acht Hotels, von weiteren Planungen und von der Aufnahme von Filmsequenzen mit Lao Thong, der als Reiseleiter für unsere neue Produktlinie „Joy of Travel“ vorgesehen ist. Für unsere Tour nehmen wir nicht den Bus, sondern – wie unsere Gäste – das Fahrrad.
Der Monat August wird in Laos nicht als „Regenzeit“ sondern als „Green Season“ bezeichnet: Zurecht, unserer Radtour steht am heutigen Tag nichts im Weg, die Sonne strahlt und wir stellen fest, dass man auch in den Sommermonaten ausgezeichnet Laos bereisen kann: Zwar muss man Regenfälle zwischendurch in Kauf nehmen, dafür erlebt man ein üppig grünes Land, indem alles blüht und sprießt – ein echter Garten Eden eben! Hinzu kommt, dass sich in der Stadt nur wenig Touristen befinden, alles ist entspannt, man freut sich über Besucher.Auch die Preise der Hotels sind günstiger: Wir beschließen, ab 2017 auch verstärkt Reisen zur „Green Season“ anzubieten, um unseren Gästen all die Vorteile weiterzugeben.
So radeln wir von Hotel zu Hotel, begutachten Unterkünfte für unsere verschiedenen Produktlinien – und ich darf Ihnen versichern, wir haben für Sie wieder sympathische Häuser ausgewählt, in denen Sie sich wohlfühlen werden. Zwischendurch filmen wir Lao Thong bei verschiedenen Sehenswürdigkeiten: Zum Beispiel am Wat Xiengthong, dem wohl schönsten Kloster von Luang Prabang – schön schon allein von der Lage her, denn der Bau aus dem 17. Jahrhundert liegt malerisch zwischen Mekong und Nam Khan-Fluss und ist einer der schönsten Beispiele des alten Königreiches von Lannah.
Dann steigen wir über gefühlte 1.000 Treppenstufen auf den Phousi-Hügel und genießen herrliche Ausblicke über die Stadt. Dort kommt uns auch eine Gruppe lachender Novizen und Mönche entgegen, Luang Prabang ist voll davon: Sie sind die wunderschönen orangenen Farbflecken im Ort. Die schönsten Bilder von ihnen erhält man am Morgen, wenn sie mit ihren Reisschüsseln auf Almosengang durch die Stadt ziehen – dann wird der ganze Zauber Asiens lebendig!
Für mich endet der Zauber Luang Prabangs am frühen Abend: Es heißt Abschied nehmen von Sabine und Lao Tong, die mich hier die letzten 24 Stunden so gut begleitet und betreut haben – wir hatten fruchtbare Gespräche und haben die Zeit intensiv genutzt.
Ohne Zweifel ist Laos ein Ziel, dass in unser Reiseportfolie bestens passt: Abenteuer, wunderschöne Natur, eine großartige Kultur, dazu liebenswerte Menschen und die teilweise mehr als 1.000 Jahre alten Minderheiten. Hier gibt es unendlich viel abseits der vielbereisten Touristenpfade zu entdecken. Was wir ja auch schon viele Jahre tun! Ob bei unseren bewährten ErlebnisReisen, die wir jährlich neu überarbeiten, weil es immer neue Wege im Land gibt, oder auch bei unserer ganz neuen AktivPlus-Tour Laos und Kambodscha, die wir Ihnen ab 2017 anbieten werden. Mein Tag endet mit einem Flug in die Hauptstadt Vientiane, dort warten noch zwei Hotelinspektionen auf mich.
Der Sonntagsspaziergang fällt heute aus
Mein Sonntag ist schnell erzählt: Aufstehen um Fünf. Flug nach Pakse um 7:10 Uhr. Besichtigung zweier neuer Hotels, Gespräch mit Ley, einem alten Freund, mit dem wir früher hier zusammengearbeitet haben. Um 9:00 Uhr weiter nach Kambodscha nach Siem Reap, Ankunft kurz nach Zehn. Inspektion von acht Hotels, Gespräche mit diversen Hotelmanagern, die Tempel sehe ich nicht, denn um 16 Uhr wartet die Bayon Angkor Airways (Premierenflug für mich mit dieser Airline) und mein Flug nach Sihanoukville auf mich. Treffen mit unserem Country Manager Path Mey, weitere Hotelbesichtigungen. Abendessen und Besprechung. Ein Angkor Bier zum guten Schluss. Um 24 Uhr bin ich im Bett. Es gibt nettere Sonntage.