Christine Wanyonyi 31. Mai 2017

Abenteuer Masai Mara und ein neuer Zukunftsplan

Die Kenianerin Christine Wanyonyi sprach mit WORLD INSIGHT-Redakteur Oleg Zurmühlen über ihre Reise mit Country Managerin Heike in die Masai Mara, über ihren Alltag in Kenia, die Schule und ihre neuesten Ziele.

So stark sich Christines Alltag in Kenia vom Alltag der meisten Menschen in Deutschland auch unterscheiden mag, es sind Kleinigkeiten, die manchmal jede Distanz überwinden. Das Kikeriki der Hühner, das durch den Telefonhörer dringt, ist so eine Kleinigkeit. Nur zu gut kenne ich das aus meiner Heimat.

Christine passt nicht auf Heikes Kinder auf, sondern versorgt auch die Hühner.

Es ist 11:00 Uhr vormittags in Kenia und Christine war vor unserem Gespräch schon 10 km joggen. Früh um 6:30 Uhr, denn jetzt, so sagt sie, sei es gerade viel zu heiß. „Ich gehe jeden Tag joggen, wir leben hier etwas außerhalb der Stadt Naivasha und es gibt ein großes Feld, an dem man auf Pfaden entlanglaufen kann.“

Auch das erinnert mich irgendwie an meine Heimat, wo ich beim Joggen entlang der Felder eingezäunten Rindern und angeleinten Hunden begegnet bin. Christine aber schildert ganz andere Begegnungen: „Ich sehe dort jeden Tag Zebras, Giraffen, Gnus und Impalas.“ Meine Vorstellungskraft stößt da schnell an ihre Grenzen. „Du musst unbedingt mal nach Kenia kommen, die Tierwelt hier ist unglaublich“, sagt Christine nicht ganz ohne Stolz zu mir.

Ein platter Reifen auf Safari

Leoparden flüchten vor der Hitze gerne in Baumkronen.

Sie weiß, wovon sie redet, nicht nur weil sie Kenianerin ist, sondern auch weil sie in ihrem Land mittlerweile schon viel unterwegs war. Zusammen mit WORLD INSIGHT-Country Managerin Heike Hollwitz und ihrer Familie reiste sie zuletzt in die Masai Mara, Kenias berühmtesten Nationalpark. „Die Natur ist wunderschön dort, ich habe zum ersten Mal Geparden und Füchse gesehen. Gerade ist Regenzeit und das Gras in der Savanne stand hoch. Man konnte die Tiere durch das Gras gehen sehen. Das Highlight war ein Leoparden-Paar. Wir waren ganz nah, als einer von ihnen einen Baum hinabstieg.“

In der regenreichen Nebensaison kann man mit einem Safarifahrzeug schonmal im Schlamm stecken bleiben.

„Christine genießt den Vorteil die Welt zu sehen – ist aber gleichzeitig im Dienst und passt auf die Kids auf, die wir noch nicht alleine zu Hause lassen können. Sie liebt es zu reisen, Tage vorher packt sie bereits die Taschen und organisiert sich selbst, sodass auch wir nichts vergessen“, berichtet Country Managerin Heike über die Inspektionstour während der Nebensaison in die Masai Mara und fügt noch hinzu: „Abenteuer gibt es unterwegs immer!“

Von einem Abenteuer erzählt mir Christine dann tatsächlich: „Die Wege waren schlammig. Wir hatten einen platten Reifen und steckten mehrmals mit unserem Safari-Auto im Schlamm fest. Ich musste helfen, das Auto anzuschieben.“

Tansania, Klausuren und Alltag ohne feste Termine

Ihr nächstes Reiseziel soll nun Tansania werden. Am meisten träumt sie von der zu Tansania gehörenden Gewürzinsel Sansibar: „Das ist mein großer Wunsch. Ich habe viel darüber gelesen. Ich will sehen, wie die Menschen dort leben und lernen, wie es ist, dort zu leben.“

Doch bevor es wieder auf Reisen gehen kann, stehen für Christine im Juli erst einmal Klausuren an – in den Fächern Biologie, Chemie, Physik, Englisch, Mathematik, Suaheli, Wirtschaft, Geographie und Englisch. Feste Schulzeiten hat Christine in der High School nicht mehr, sie hat nun Privatlehrer. „Man merkt richtig, dass die Lehrer sehr viel wissen. Das ist toll! Wenn ich mal eine Woche keine Zeit habe, dann kann ich das nacharbeiten, die Lehrer sind da sehr flexibel. Wenn ich Hilfe brauche, kann ich sie auch samstags anrufen und wir treffen uns.“

Christine hat Heikes Kinder ins Herz geschlossen.

Christines Alltag ist nicht wie häufig bei uns in Deutschland von festen Terminen geprägt. „Wir wachen auf und wissen nicht, was der Tag bringen wird“, erzählt sie. Die einzigen alltäglichen Konstanten: die frühmorgendliche Joggingrunde und die Besprechung des Tages am Frühstückstisch zusammen mit Heikes Familie. Am Morgen warten dann meist Hausarbeiten und wenn Heikes Tochter von der Schule kommt, schaut Christine mit ihr bei den Hühnern vorbei. Meist trifft sie sich dann von 16 Uhr bis 19 Uhr mit ihren Lehrern und macht zu Hause noch Hausaufgaben bis 22 Uhr.

Büchertausch mit dem Gärtner und ein neues großes Ziel

Aktuell will Christine versuchen, so viel wie möglich zu Hause zu lernen. Dafür leiht sie sich Bücher aus, denn sie hat mittlerweile einen Bibliotheksausweis. „Wenn ich Zeit habe, fahre ich in die Stadt und leihe mir Bücher in der Bibliothek aus. Ich liebe es zu lesen! Oft tausche ich auch mit dem Gärtner Bücher, mir fehlt es also nie an Lesestoff“, erzählt sie.

Gute Noten in den anstehenden Klausuren sind aktuell Christines kurzfristiges Ziel, ein Ziel für ihre längerfristige Zukunft hat sie aber auch schon vor Augen: „Ich denke daran, deutsch zu lernen, um Reiseleiterin zu werden!“

Auf Zebras in freier Wildbahn trifft Christine täglich beim Joggen.

Vielleicht führt sie irgendwann Gäste von WORLD INSIGHT durch die Savanne der Masai Mara. Dann aber wohl nicht zur Nebensaison, wo platte Reifen und Matschpisten drohen, sondern im trockenen Winter und zur Großen Tierwanderung im Herbst, wenn hunderttausende Gnus, Zebras und Gazellen von der trockenen Serengeti in die fruchtbare Masai Mara wandern.

 

 

 

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