Reisebericht Ägypten 19. Juni 2024

Ägyptens Höhepunkte

WORLD INSIGHT Reisegast

Eine perfekte Mischung aus Kultur und Entschleunigung erlebten Steffi und Martin auf ihrer Reise nach Ägypten. Ein besonderes Highlight: die Zeit auf der Dahabiya auf dem Nil.

Die Reise hatten wir uns ganz schön vorgestellt – doch es war nicht nur schön, sondern es war wirklich großartig und voller Überraschungen.

Eine Erlebnisreise, wie sie sein soll: Wir nächtigten mal luxuriös, mal landestypisch, hatten viele Gespräche und Begegnungen mit Einheimischen und probierten uns durch die Vielfalt der ägyptischen Küche. Wir wurden sehr gut in die Ägyptologie eingeführt und haben wirklich sehr viel über die alte Kultur und die Landespolitik gelernt. Das Wetter bot uns alles, was es an Vielfalt zu bieten hatte – d.h. vom Sandsturm über Wolkenbruch bis zum strahlend blauen Himmel mit sternenklaren Nächten.

Wir hatten eine unfassbar schöne Zeit auf einer wunderschönen Dahabiya. Wir kamen an Orte, die etwas außerhalb der üblichen Touristenpfade waren – die machten uns teils nachdenklich, aber halfen uns dabei das Land besser zu verstehen. Wir, das waren sieben Reiselustige im Alter von 31 bis 78, die sich auf Anhieb sofort verstanden haben.

Los ging es völlig problemlos und komfortabel ab Frankfurt. In Kairo holte uns schon am Gate freudestrahlend Mina ab. Der Reiseleiter von WORLD INSIGHT kümmerte sich um uns, unsere Visa, unsere Telefonkarten. Nach 10 Minuten konnte er schon alle unsere Namen und stimmte uns auf der Busfahrt zum Hotel auf die bevorstehende Reise ein und versorgte uns mit den ersten ägyptischen Falafeln. Er wollte in drei Tagen in Alexandria heiraten und konnte uns leider nicht die ganze Zeit begleiten. Soooo schade.

 

Reisebeginn in Kairo

Kairo empfing uns hektisch und laut mit sehr gut ausgebauten Straßen – ohne erkennbare Verkehrsregeln – aber es ging erstaunlich schnell bis zum Hotel. Wir hatten vom Zimmerfenster Sicht auf die Pyramide. Tipp: Wir haben zwar gut geschlafen, aber beim nächsten Mal würden wir wohl doch lieber die ruhigere Lage weg von der Straße wählen und die Pyramiden nur von der Dachterrasse mit Kaffee am Morgen genießen.

Wir starteten am frühen Morgen mit unserem neuem Reiseleiter Ihab zur Zitadelle von Saladin – ein UNESCO-Weltkulturerbe. Es waren zu dieser frühen Stunde kaum Touristen dort. So wanderten wir entlang der dicken Mauern, die das Morgenlicht warm und golden erstrahlen ließen, hoch zu der Al-Nasir Muhammad Ibn Qalawun-Moschee und weiter zur Alabastermoschee. Da dort keine Gebete mehr abgehalten werden, konnten wir die große, im türkischen Stil erbaute Moschee ohne Kopftuch und mit Plastiküberschuhen betreten und fotografieren. Zum Abschluss noch ein wunderbarer Blick über die größte Stadt des afrikanischen Kontinents: Kairo direkt vor uns im Panoramablick.

Tipp: das frühe Aufstehen lohnt sich wirklich! Auf jeden Fall sollte man auch früh ins Ägyptische Museum, das jetzt als nächstes Highlight auf unserem Programm anstand. Da das Neue Museum leider geschlossen war, gingen wir in das Alte Museum am Tahir-Platz und das mit sehr vielen anderen kulturinteressierten Touristen.
Unser Reiseleiter führte uns eine Stunde durch das Erdgeschoss und gab uns dann zwei Stunden Freizeit. Das Museum präsentierte sich uns wie ein verstaubter, unschätzbarer Fundus und das machte es auch so besonders – an welchem Ort der Welt werden so unfassbar viele Kulturschätze gestapelt und archiviert? Bis auf die Schatzkammern mit der goldenen Totenmaske Tutanchamuns durfte man überall fotografieren.

Wir sind im Obergeschoss an der Galerie eine Weile stehen geblieben und beobachteten die vielen Menschen und die wunderbaren Statuen im Erdgeschoss. Aus allen Ländern dieser Welt treffen sich Menschen, um sich vor der Doppelsitzstatue von Amenophis III. und Teje fotografieren zu lassen. Ein herrliches Treiben inmitten unfassbarer Kulturschätze. Danach ging es zur koptischen Kirche und dort lud uns unser Reiseleiter zu einem belebenden türkischen Kaffee mit viel Kaffeesatz und Kardamom ein.

 

Steffi erlebte eine tolle Zeit in Ägypten.

 

Der Pyramiden-Tag

Der nächste Tag war ein Lieblingstag der Reise. Mehr Pyramiden am Tag geht nicht – und es war einfach sensationell. Als erstes ging es zu den Pyramiden des Cheops, Chephren und des Mykerinos. Es war noch sehr ruhig und die Kamele und herrenlosen Hunde blinzelten verschlafen vor den Pyramiden uns sieben Frühaufstehern zu.

Wir hatten nach einer ausführlichen Erklärung vor den Pyramiden dann reichlich Zeit, um auf eigene Faust Erkundungen und Fotos zu machen. Die Händler waren nicht zu aufdringlich und nur einmal gab Steffi nach und ließ sich für einen Euro ihr Tuch richtig binden, denn so wie sie es um den Kopf tragen würde, trägt man sowas in Ägpyten nicht. Warum wir nicht sein Kamel reiten wollten, hat er nicht verstanden.

Nach der legendären Sphinx ging es zum Kaffee nach Sakkara zur Stufenpyramide des Pharaos Djoser. Auch hier konnten wir nach kurzem Vortrag unseres Reiseleiters Ihab auf eigene Faust das leicht begehbare innere der Pyramide und das Gelände erkunden. Weiter ging es dann zur roten Pyramide, die wir ebenfalls innen besichtigten, aber die war wirklich nicht einfach.

Tipp: man sollte keine Platzangst haben und eine kleine Taschenlampe hilft beim sehr dunklen Abstieg. Wir hatten alle am nächsten Tag Muskelkater, aber wir waren stolz, dass wir wie im Indiana-Jones-Film tief in die Pyramide geklettert sind. Den Abschluss machte die Knickpyramide, die uns schon kurz zuvor mit einem kleinen Sandsturm und leichtem Regen einen unvergesslichen Anblick bescherte. Was für ein wunderbarer erlebnisreicher Pyramiden-Tag.

 

Richtung Norden nach Alexandria

So kam der nächste Morgen mit der Fahrt nach Alexandria genau recht. Unser kleiner komfortabler Bus, mit einem der wohl freundlichsten Busfahrern dieser Welt, fuhr uns bis nach Wadi Natrun – das koptische Kloster lud uns zum Gottesdienst ein und wir hatten ein sehr nettes Gespräch mit einem Mönch über die koptischen und katholischen Parallelen. Weiter ging es nach Alexandria – die Katakomben von Kom-el-Shuqafa erinnerten uns ein wenig an eine Tiefgarage mit Gräbern. Weiter ging es zur imposanten Pompejussäule.

 

Unterwegs in Alexandria.

 

Wir liebten den pittoresken Kontrast der Sphinxes of Haremhab umgeben von deutlich heruntergekommen Wohnvierteln mit belebten Gassen. Der nächste Abstecher führte uns zur Zitadelle, ein beliebter Aussichtspunkt auch für die Locals. Auch für einen Stopp am Fischmarkt war noch Zeit. Nach der El Mursi Abu Al Abbas-Moschee fing es dann an zu regnen. Ein Teil der Gruppe blieb im Hotel und wir entschlossen uns auf eigene Faust die umliegenden Viertel zu erkunden. Mit Schirm bei strömenden Regen – es war ein tolles Erlebnis, denn die Lichter der Stadt spiegelten sich und die Leute freuten sich in der Tat über das Wetter.

Am nächsten Tag stand die Bibliothek auf dem Programm und wir fuhren wieder zurück nach Kairo. Unser Lieblingsbusfahrer spielte arabische Musik und lehrte uns ein paar Wörter arabisch zum Mitsingen. Wichtigste Vokabel: Habibi (Übersetzung: Schatz oder Liebling). Zurück im sonnigen Kairo überbrückten wir die Wartezeit zum Abflug nach Luxor mit einem Mittagsessen in einem traditionsreichen Koshari-Lokal und mit dem Besuch des Khan el Khalili-Basars.

 

Erlebnisse in Luxor

Angekommen in Luxor bezogen wir ein wunderbares Familienhotel mit der wohl schönsten Dachterrasse mit Nilblick vor Ort und einem wunderbaren Guten-Morgen-Blick aus dem Zimmerfenster. Luxor hatte wie erwartet einiges auf dem Programm – Tempel von Karnak, Luxortempel, Papyrusmuseum, Kaffeepause am Nilufer und die leckeren Abendessen auf der Dachterrasse zum Tagesabschluss.

 

Etwas ganz besonderes war die Ballonfahrt.

 

Am nächsten Tag sahen wir dann den Tempel des Amenophis III mit den großen Statuen im Morgenlicht, Totentempel der Hatschepsut, anschließend das Tal der Könige mit Besuch der Gräber Ramses IX., Ramses II. und Ramses III. Weiter ging es zum Ramesseum mit dem liegenden Ramses II. Dort hatten wir viel Freizeit und anschließend ein Mittagessen bei einer einheimischen Familie. Martin ging vor dem Abendessen alleine auf Erkundungstour des Ortes Kurna Al Boaairat. Am nächsten Tag buchten wir als Wunschleistung eine wunderschöne Ballonfahrt über den Hatschepsuttempel.

 

Auf dem Nil

Dann ging es nach dem Frühstück ab zur Dahabiya. Fünf unvergesslich schöne Tage auf diesem wunderbaren Boot lagen vor uns. Obwohl wir nur sieben Personen waren, bekamen wir das Boot Bella für uns alleine und es machte seinem Namen alle Ehre.

Welch ein Ort, um zu Entschleunigen: Der Koch an Board verwöhnte uns mit bester Küche. Es war immer sehr abwechslungsreich und lecker. Jeder hat das Essen sogar mit Salat und Gemüse und Humus vertragen und wahrlich genossen. Die Landschaft zog an uns vorbei und oft waren es biblische Motive mit Eselchen, Palmen und freundlichen Menschen, die uns verzauberten. Nach und nach legten wir unsere Smartphones und Bücher weg und genossen einfach nur unser Glück Gast auf diesem tollen Schiff mit wunderbarer Besatzung zu sein. Einmal wurde für uns am Sandstrand gegrillt. An zwei Tagen organisierte die Crew am Abend eine Party. Einmal zu Steffis Geburtstag und einmal als Abschiedsparty – immer mit Torte und Gesang.

 

Traumhafte Tage auf der Dahabiya.

 

Die Ausflug-Besichtigungen während der Schiffstour waren natürlich auch wunderbar und brachten uns wieder zurück zu unserer Kulturreise. Der Horustempel bei Edfu mit Kutschfahrt, der Besuch eines Fellachen Dorfes, der Doppeltempel der Götter Sobek und Horus bei Kom Ombo, die wunderbaren Uferführungen mit Machmuth, dem Dahabiya-Besitzer, der stets auf uns aufpasste, der Kamelmarkt in Darau, der Assuan-Staudamm und die Isis-Tempel von Philae, der unvollendete Obelisk und der Besuch der Steinmanufaktur mit singenden Arbeitern, wir besuchten einen muslimischen Friedhof und erkundeten den Souk in Assuan.

 

Tempel und Wüste

Der Abschied von der Dahabiya fiel uns sehr schwer. Weiter ging es mit der Feluke zum Botanical Garden, mit Kamelen zum St. Simeon Kloster durch die Sanddünen – ein Mittagessen in einem nubischen Restaurant und dann ging es durch die Wüste Richtung Abu Simbel.

Unser finales Highlight waren natürlich die Felsentempel von Abu Simbel mit einer Übernachtung vor Ort. So konnten wir die Lightshow am Abend und den ersten Sonnenstrahl auf den Figuren im Innersten des Tempels bei Sonnenaufgang erleben. Dass wir uns um 5 Uhr aus dem Bett zwangen, war die beste Entscheidung. Wir waren wieder fast alleine auf der Anlage und hatten auch genügend freie Zeit, um die Tempel in aller Ruhe zu erkunden und zu fotografieren.

 

Eine wunderbare Reise geht zu Ende

Zurück in Assuan, nach dem Besuch des Nubischen Museums, überraschte uns die Nachricht, dass wir ein sehr luxuriöses Hotel ausnahmsweise beziehen durften. Es waren kaum andere Gäste im Hotel und es hatte einen unfassbar schönen Blick auf das Niltal. Wir freuten uns sehr und genossen die großen Zimmer, den Pool und vor allem die vielen Aussichtspunkte. Wir verabschiedeten uns beim Abendessen von Ihab auf der wunderschönen Terrasse mit Blick über den Nil und Assuan, denn am nächsten Tag um 3 Uhr morgens ging es zum Flughafen mit vielen facettenreichen Eindrücken im Gepäck.

 

Tolle Aussicht auf den Nil.

 

Fazit: Die Reise war mega und übertraf unsere Vorstellungen. Wir würden sie sofort noch einmal machen – vor allem mit der Dahabiya und der Übernachtung in Abu Simbel. Wir sind meist auf den touristischen Pfaden geblieben – haben aber geschickt den Massentourismus umgangen. Herzlichen Dank an das sagenhafte Dahabiya-Team – es waren die besten Tage ever bei euch am Nil. Und ein Bravo an WORLD INSIGHT – hier habt ihr wirklich eine wunderbare Mischung aus Kultur und Entspannung zusammengestellt.

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