Kambodscha, Laos und Vietnam 4. Juli 2017

Auf den Spuren der Entdecker in Indochina

Indochina war schon seit jeher ein beliebtes Ziel europäischer Naturforscher: In Kambodscha, Laos und Vietnam wecken auch heute noch mystische Tempelanlagen und faszinierende Karstlandschaften die Abenteuerlust.

Die Geschichte klingt nahezu atemberaubend: eine sagenumwobene Tempelstadt der Khmer mitten im Dschungel von unfassbarer Größe, jahrhundertealt und fast vergessen. Als Adolf Bastian, Begründer der deutschen Völkerkunde, dies Anfang der 1860er-Jahre vom siamesischen König höchstpersönlich erzählt bekommt, zögert er nicht lange und packt seine Sachen für eine abenteuerliche Expedition durch Indochina.

Heute ist das Reisen durch die feucht-heißen Tropen nicht mehr so beschwerlich wie damals, doch an Abenteuerlichkeit haben Kambodscha, Laos und Vietnam nichts eingebüßt.

In Kambodscha auf den Spuren von Bastian und Mouhot

Statt sich wie Adolf Bastian durch das wilde Dickicht des Dschungels zu schlagen, kann das vom siamesischen König beschriebene Angkor in Kambodscha heute z.B. ganz entspannt mit dem Fahrrad über rotsandige Pfade erreicht werden. So bietet sich eine faszinierende Szenerie, wenn die Tempelanlage, eingerahmt vom Grün des Regenwalds, langsam aus dem Horizont emporwächst.

Die Tempelstadt von Angkor lässt sich wunderbar mit dem Fahrrad entdecken.

Zwischen den Terrassen und Tempeln von Angkor Wat finden sich geheimnisvolle Reliefs, die unter Entdeckern für Hochgefühle sorgen – dort, wo Adolf Bastian 1863 das längste Relief der Welt entdeckte und darin „die Butterung des Milchozeans“, einen indischen Schöpfungsmythos, erkannte. Als der deutsche Entdecker ehrfürchtig vor den mächtigen Bauwerken stand, wusste er noch nicht, dass ihm der Franzose Henri Mouhot zuvorgekommen war: Bereits im Januar 1860 erreichte der Naturforscher Angkor. Für seine Skizzen der Tempelanlagen sollte er später Berühmtheit erlangen.

Die mystische Tempelanlage Koh Ker

Nicht weniger spannend sind die Tempel von Koh Ker, die wir auf der Laos und Kambodscha Erlebnisreise entdecken. Auf der Fahrt dorthin zeigt sich das ländliche Kambodscha mit kleinen Dörfern zwischen idyllischen Reisfeldern, auf denen Bauern ihre schwerfälligen Wasserbüffel über die Felder jagen. Nur wenige Touristen besuchen Koh Ker, das zurecht als echter Geheimtipp gilt.

Besonders der Anblick des Prasat Thom, der größten Tempelpyramide aus der Angkor-Dynastie, überwältigt: Pflanzen hängen an dem von der Witterung gezeichneten Gestein hinab und vermitteln den Eindruck, als wäre der pyramidenförmige Tempel gerade erst aus dem Boden emporgestiegen. Anderswo sind die mystischen Bauten von gigantischen Baumwurzeln durchdrungen und drohen von den Kräften der Natur auseinandergesprengt zu werden. So offenbart sich auf faszinierende Weise das Bild einer versunkenen Stadt.

Spektakuläre Bauwerke von Mensch und Natur in Laos

Wie weit die Strahlkraft der Angkor-Dynastie reichte, verdeutlicht der Tempelkomplex Wat Phou im Süden von Kambodschas Nachbarland Laos. Der Khmer-König Yasovarman I. nutzte die heute so  bedeutende historische Anlage im 10. Jahrhundert als Pilgerstätte. Eine Straße verband damals das Zentrum des Khmer-Reiches mit dem Tempel von Wat Phou.

Nur von wenigen Touristen besucht: Wat Phou verspricht echte Entdeckerfreuden.

Auch außerhalb des Einflussbereichs Angkors warten echte Entdeckungen: In der Bergwelt rund um Vang Vieng im Zentrum von Laos sorgen die Bauwerke der Natur für Erstaunen, denn dort zeigt sich die atemberaubende Schönheit Indochinas in mächtigen, vom Dschungel überwucherten Karstfelsen und in Flüssen, die sich ihren Weg durch Täler bahnen. Auf einer Fahrrad-Tour lässt sich dort ein einzigartiges Naturschauspiel entdecken: die einmal quer durch einen Karstfelsen verlaufende Tham Nam Thaem-Höhle.

Auf dem Weg durch die Höhle tun sich ein ums andere Mal völlig neue Welten auf und am anderen Ende eröffnet sich ein faszinierender Ausblick auf das wunderschöne Tal von Nam Kouang, in dem sich die ganze Schönheit Indochinas zeigt.

Überraschung in Vietnams Halong-Bucht

Auch die weltbekannte Halong-Bucht in Vietnam erstaunt mit einer einzigartigen Karstlandschaft: Wie ein gigantisches Labyrinth ragen dort ca. 2.000 Karstfelsen aus dem Wasser. Einem Mythos zufolge soll ein Drache, der in den Bergen auf dem Festland wohnte, auf seinem Weg ins Meer mit seinem Schwanz tiefe Furchen in der Küstenlandschaft hinterlassen haben, die mit Meerwasser geflutet wurden, als der Drache abtauchte.

In der Halong-Bucht warten echte Überraschungen auf Reisende.

Das Abenteuer in der Halong-Bucht beginnt auf einer Dschunke, mit der sich das Labyrinth aus Felsen wunderbar entdecken lässt. Spektakulär ist die „Höhle der Überraschung“, die französische Forscher erst 1901 entdeckten. Überraschungen warten in der Höhle in Form von Stalagmiten und Stalaktiten, deren bizarre Formen an Tiger, Pinguine oder Drachen erinnern sollen. Die größte Überraschung zeigt sich jedoch erst am hochgelegenen Ausgang der Höhle: ein grandioser Panoramablick auf die Halong-Bucht – das Werk des Drachen.

Genauso wie in Laos und Kambodscha lässt sich auch noch im Nordosten Vietnams – auf der Suche nach Höhlen, Grotten und Lagunen in der Halong-Bucht – dem Entdeckergeist nachspüren, der Adolf Bastian und Henri Mouhot einst nach Angkor führte.

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