Einblicke in die neue Reise 4. Juli 2024

Eine sehr persönliche Tour durch den Süden Äthiopiens

WORLD INSIGHT

Zehn Jahre lang lebte unser Produkt Manager Christian in Äthiopien. Er verrät uns die besonderen Orte und Momente der neuen Reise durch den Süden. Eine Tour, in die seine persönliche Liebe zum Land mit eingeflossen ist.

Egal, ob er als Reiseleiter in Namibias Caprivi-Streifen Gäste im Geländewagen sicher durch Elefantenherden navigiert hat oder in Sambias Liuwa Plains Nationalpark Löwen auf der Spur war, unser Produkt Manager Christian kennt viele afrikanische Länder aus erster Hand. Er weiß, was es heißt, mit Gästen unterwegs zu sein und was einer Reise den besonderen Touch verleiht.

Produkt Manager Christian hat einen besonderen Bezug zu Äthiopien.

„Manchmal sind es die kleinen, unscheinbaren Momente und Begegnungen, die Einblicke in eine andere Welt geben und das Reisen so besonders machen. Wenn ich an Südäthiopien denke, dann fallen mir viele solcher Momente ein, die ich in meinen vielen Jahren in Äthiopien erleben durfte.“

Als Christian das Land vor 16 Jahren zum ersten Mal besuchte, entstand daraus eine Verbindung, die bis heute anhält. Insgesamt zehn Jahre lebte Christian im Land, arbeitete als Reiseleiter und durfte auf unzähligen privaten Reisen und Gruppenabenteuern fast jede Ecke Äthiopiens kennenlernen. Aus dieser Liebe, den schönsten Orten und den besonderen Reisemomenten ist nun eine sehr persönliche Reise durch den Süden Äthiopiens entstanden.

 

Besondere Momente

Es ist ein traumhafter Blick über die beiden Seen Abaya und Chamo, der sich an diesem Tag offenbart. Auf knapp dreitausend Metern Höhe im Dorze-Hochland erstreckt sich der Afrikanische Grabenbruch, mit der Stadt Arba Minch zu Füßen – knapp zweitausend Höhenmeter unterhalb.

Aus den Hinterhöfen der Häuser legt sich ein dünner Rauchschleier der vielen Feuer über die Stadt, wo in kleinen Hinterhofküchen leckeres äthiopisches Essen vor sich hin köchelt. Kleine Fischerbötchen schippern auf den Seen umher. An klaren Tagen schweift der Blick weit über die östliche Abbruchkante des Grabens hinweg, und man kann sogar die Tiefebene des Omo-Tals erahnen.

Es sind Momente wie diese, die unsere neue Reise nach Äthiopien so besonders machen. Landschaftlich hat dieses Land so vieles, was den Atem rauben kann. Das Dorze-Hochland ist ein weiterer Halt am heutigen Tag. Hier begegnet man dem Volk der Dorze und taucht in ihre noch sehr lebendige Kultur und Lebensweise ein.

 

Die traditionellen Häuser des Dorze Volkes.

 

Ihre Häuser ähneln dem Kopf eines Elefanten und sind aufwendig aus Bambus geflochtene, konusförmige Gebilde, die bis zu sechs Meter hoch sein können. Im Inneren dient die obere Etage oft dem Einlagern von Getreide. Eine Bäuerin erzählt, dass die Häuser im Laufe der Zeit schrumpfen, da die Termiten sie nach und nach abfressen. Daher erklärt sich auch die Höhe, wenn man annähernd lange in seinem Haus wohnen bleiben möchte.

 

Vom Hochland ins Tiefland

In rasantem Tempo führt eine Serpentinenstraße hinab in den Grabenbruch. Mit jedem Höhenmeter, den man hinabklettert, steigt die Temperatur etwas an, bis das tropisch heiße Klima Arba Minchs erreicht ist. Die Temperaturunterschiede zwischen den Hoch- und Tiefländern können tagsüber gerne mal 20 Grad betragen, und die trockenen, savannenartigen Tiefländer wechseln sich überall im Land mit satt grünen Hochländern ab.

Wer genau beobachtet, bemerkt den Unterschied in jeglicher Hinsicht. Die Hirtenjungen hüten weit oben in den Bergen Schafe und Rinder, und weiter unten jagen sie den Ziegen nach, die deutlich besser die Trockenheit aushalten. Die Dorze leben vom Feldbau und kultivieren neben Getreide hauptsächlich Ensete, die „falsche Banane“.

 

Die “falsche Banane”.

 

Auf dem Weg durchs Tiefland nach Arba Minch fährt man hingegen durch Äthiopiens Fruchtoase. Bauern pflanzen hier hauptsächlich Bananen, Papayas, Avocados oder Mangos an – Früchte, die die heiße Sonne lieben und deren Geschmack nicht besser sein könnte. In der Unterkunft in Arba Minch wird oft ein jimaki, ein äthiopischer Frucht-Smoothie, bestellt, um den Abschluss eines rundum perfekten Tages zu genießen.

 

Sich Zeit lassen

Mit dem Smoothie in der Hand lässt sich durchatmen und die zurückliegenden Tage im Omo-Tal lassen sich Revue passieren. Es ist kaum vorstellbar, wie weit entfernt Arba Minch mit seinem städtischen Alltag vom Leben der Menschen im Omo-Tal ist. Es kommen die Erinnerungen an den farbenfrohen Markttags in Key Afer, wo tausende Menschen und Tiere aus dem Umland, teils von sehr weit her, kommen, um ihre Waren zu verkaufen.

 

Auf den Märkten gibt es auch traditionelle Souvenirs zu kaufen. Zum Beispiel vom Hamer Volk.

 

Die Märkte des Omo-Tals sind das völkerverbindende Element, wo sich die Menschen austauschen und informieren können, was weit weg von ihren Siedlungen passiert. Internet und Smartphones gehören nur ganz vereinzelt zu ihrem Leben. Auch das Flirten über eine Internetplattform ist ihnen fremd, wenn man an die Tanzeinlage des Evangadi-Tanzes bei den Hamer denkt, wo junge heranwachsende Männer mit akrobatischen Luftsprüngen und Tanzeinlagen den Mädchen der Nachbardörfer imponieren möchten.

Es ist eine archaische Welt, so fernab des 21. Jahrhunderts, wie man sie wahrscheinlich kaum noch woanders auf unserer Erde finden mag. Vielleicht werden diese Momente den ein oder anderen ebenso nachdenklich stimmen, wenn man über seine eigenen Gepflogenheiten zu Hause nachdenkt – den Stress, den man manchmal hat, weil man sich durch belanglose Kleinigkeiten dazu verleiten lässt.

Eine Reise durch das Omo-Tal macht einem einmal mehr bewusst, wie belanglos die eigenen Problemchen am Ende des Tages doch sein mögen und eines wird einem klar – wie nebensächlich die Zeit doch ist. Alles folgt hier seinem eigenen Tempo und man lässt sich schnell anstecken von dieser Entschleunigung.

 

Wo der Kaffee wächst

Am nächsten Morgen führt die Reise in die Sidamo-Region, dort wo die besten Kaffeebohnen der Welt reifen. Kaum ein Reiseführer verliert viele Worte über diesen Landstrich am östlichen Rand des afrikanischen Grabenbruchs, und doch ist er malerisch schön. In der hügeligen Landschaft wechseln sich Felder mit malerischen Strohhütten ab. Einige Sidamo pflegen ihre Vorgärten so wunderschön, pflanzen Blumen und bemalen die Hauswände, dass man schon beim Durchfahren dieses Landstriches ein ganz anderes Äthiopien wahrnehmen mag.

 

Tolle Häuserbemalungen entdecken wir in Sidamo.

 

Aber Sidamo ist zu traumhaft, um hier nur einmal kurz über die Bundesstraße zu fahren. Ein Aufenthalt in der Aregash Lodge – traditionelle Sidama-Häuschen inmitten einer Kaffeeplantage – bietet ein unvergleichliches Ambiente und viel zu entdecken. Zum Bau der Häuschen werden Bambusstämme in Streifen zerlegt, welche dann miteinander verwoben werden, wodurch nach und nach ein Haus entsteht. Architektonische Meisterwerke sind diese gewobenen Hütten und bieten ein unvergleichliches Ambiente, um darin zu nächtigen.

Vielleicht hören wir die Hyänen in der Nacht.

Mitten in der Nacht hallt das Gelächter der Hyänen durch die Stille. Am nächsten Morgen folgt eine Einladung zu einer traditionellen äthiopischen Kaffeezeremonie. Die Luft ist erfüllt vom Duft frisch gerösteter Kaffeebohnen, während man sich in einem gemütlichen Sidama-Häuschen niederlässt. Eine freundliche Frau in traditioneller Kleidung bereitet den Kaffee vor den Augen der Gäste zu. Sie röstet die Bohnen über offenem Feuer, mahlt sie sorgfältig und kocht sie in einer speziellen Kanne namens jebena. Der Kaffee wird dann in kleinen Tassen serviert, begleitet von einer Schale Popcorn.

Es ist ein Moment der Ruhe und Besinnung, während die Gäste sich unterhalten und den reichen, komplexen Geschmack des Kaffees genießen. Diese Zeremonie ist mehr als nur ein Getränk – sie ist ein bedeutungsvolles Ritual und ein wichtiger Bestandteil der äthiopischen Kultur. Wer eine Kaffeezeremonie erleben darf, weiß den Wert jedes morgendlichen Kaffees ganz neu zu schätzen.

 

 

Hier können wir Flamingos entdecken.

 

Nachdem die Gastfreundschaft und die herrliche Natur von Sidama genossen wurden, führt die Reise weiter zum Langano-See. Der See, eingebettet in die traumhafte Landschaft des Großen Afrikanischen Grabenbruchs, ist ein perfekter Ort zur Entspannung. Am nahegelegenen Shalla-See erleidet sich ein weiteres Naturwunder: Hunderte von Zwergflamingos sammeln sich in der Abenddämmerung.

Ihre rosa-weißen Körper erheben sich in die Luft und fliegen in eleganten Formationen über den leuchtenden Himmel. Der Anblick dieser anmutigen Vögel vor der Kulisse des Kratersees ist schlichtweg atemberaubend und hinterlässt einen bleibenden Eindruck.

Es sind diese vielfältigen und intensiven Erlebnisse, die eine Reise nach Äthiopien so unvergesslich machen. Ob in den Höhen des Dorze-Hochlands, beim Genuss einer traditionellen Kaffeezeremonie in Sidama oder beim Beobachten der Flamingos am Shalla-See – jede Station dieser Reise bietet einzigartige Momente, die das Herz berühren und den Geist bereichern.

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