Reisebericht Kuba 14. Juli 2023

Kuba: Ein Sehnsuchtsort

WORLD INSIGHT Reisegast

Unsere Reisende Heidi ist frisch aus Kuba zurück und kommt aus dem Schwärmen kaum heraus. Was sie an dem lateinamerikanischen Land so verzaubert hat, liest du in ihrem Reisebericht.

Kuba ist einer meiner Sehnsuchtsorte. Nachdem ich knapp zwei Jahrzehnte fast ausschließlich Marathonreisen unternommen habe, meldete ich mich kurzentschlossen zu dieser Reise an. Ich wollte nun endlich diese zauberhafte Insel kennenlernen. Der sichtbar marode Charme, daneben diese prachtvollen, pastellfarbenen Bauten aus der Kolonialzeit. Bauwerke mit französisch, maurischem Einfluss, wunderschöne Landschaften & traumhafte Strände — diese Insel bietet einfach alles. Jeder Programmpunkt als solcher könnte hervorgehoben werden, dennoch versuche ich mich auf ein paar Highlights zu beschränken — unsere vielfältige, stimmige Reise würde ansonsten den Rahmen sprengen.

 

Ankunft auf der Zuckerinsel

Wir landeten in der Provinz Holguín — eine von insgesamt 15 Provinzen, wie uns unser Guide Norge vermittelte. Das ruhige Eintauchen in das idyllische Städtchen Gibara, lediglich eine Stunde Fahrt vom Flughafen entfernt, war der perfekte Start in dieses Abenteuer ‚Kuba‘. Der Stadtrundgang an unserem ersten Morgen, mit Blick auf unzählige Boote, die auf dem glitzernden Meer schipperten, tat einfach nur gut.

 

Das kleine Städtchen Gibara ist Auftakt für unsere Kuba ComfortPlus Rundreise.

 

Während der anschließenden Fahrt an die Südküste nach Santiago de Cuba versorgte uns unser Guide Norge mit vielen wertvollen Informationen über Land, Leute und Kultur. Natürlich fand immer wieder die Geschichte Kubas Erwähnung. Wir sprachen über die Sierra Maestra, die Bergwelt, die die kubanischen Revolutionäre Fidel Alejandro Castro Ruz und Ernesto Che Guevara durchstreiften. Der Stolz auf die unglaublich beeindruckende Geschichte Kubas, wenn Norge ausführte, war deutlich spürbar.

 

Bewegte Geschichte

Über die ganze Insel verteilt trifft man auf das Konterfei Fidel Castro’s & Che Guevara und spürt den Stolz der Insulaner:

Unvergesslich bleibt für mich der Besuch des bemerkenswerten Friedhofs Cementerio de Santa Ifigenia, wo Fidel Castro und José Martí (Kubanischer Poet, Schriftsteller & Aktivist) Seite an Seite begraben sind. Tief beeindruckt und ergriffen verfolgten wir die Wachablösung – Ich bin bis heute dankbar dieses Ereignis erleben zu dürfen. Norge kündigte bereits im Vorfeld an, dass es zu turnusmäßigen Wachablösungen kommt. Beim Einsatz der Marschmusik ging eine Vielzahl Uniformierter im Gleichschritt auf die Ruhestätten, der in der vorderen Reihe liegenden Persönlichkeiten zu, um dann einige Zeit davor innezuhalten. Ein feierlicher Moment – ergreifend!

 

Der Friedhof Santa Ifigenia liegt etwas außerhalb von Santiago de Cuba und beherbergt die Grabstätten von José Marti und Fidel Castro.

 

Auch in Santa Clara – Stadt der heroischen Guerilleros – spürt man die Geschichte Kubas. 1958, unter Führung Che Guevaras, fand hier der letzte Kampf statt und läutete somit das Ende der Batista ein – der Diktatur. Im Mausoleum Ches, wird ein Lichtstrahl in Form eines Sterns (in Anlehnung an den Stern auf seiner Mütze) permanent auf seinen Grabstein gerichtet. Dazu brennt die eigens von Fidel aufgestellte Feuerschale – ein ewiges Feuer – im Andenken an Che und alle anderen Widerstandskämpfer, die an seiner Seite gegen das Diktatur-Regime kämpften.

Die Gedenkstätte und das angrenzende Che Museum lösten tiefe Ergriffenheit in mir aus. Nicht zuletzt, weil mein sehr früh verstorbener Vater am gleichen Tag wie Che Guevara zur Welt kam … am 14.06.1928. Im Museum findet man Originalaufnahmen seiner aus Argentinien stammenden Familie; Fotos, die ihn in Mexiko zeigen, wo er das erste Mal auf Fidel Castro traf und Kleidungsstücke, die er trug. Interessant und ergreifend – man fühlt sich ihm dort sehr nah.

 

Kuba hautnah

Die Bevölkerung leidet sichtbaren Mangel. Dies wird überall deutlich. Die Menschen auf dem Land versuchen sich durch den Anbau einiger Lebensmittel selbst zu versorgen. Somit trifft es die, die in der Stadt leben, natürlich noch härter. Dennoch, was mich aufgrund jahrelanger Reise-Erfahrung verwunderte, sieht man auf der gesamten Insel keine bettelnden Straßenkinder.

 

Armut und Ressourcenmangel ist ein vorherrschendes Thema auf der Insel.

 

Norge führte uns in einen staatlich geführten Lebensmittelladen. Nach Vorlage einer Bezugskarte gab es abgewogenen, rationierten Reis. Für uns unvorstellbar, doch wir wurden mit eigenen Augen eines Besseren belehrt. Oder auch die Zuteilung von Wasser: Alte Wassertank LKWs beliefern in Havanna die Haushalte. Augenscheinlich wuschen die Menschen während der Lieferung zeitgleich ihre Wäsche. Auf den Balkonen hingen die Laken und Kleidung anschließend zum Trocknen aus.

Mangel – alle Bereiche betreffend!

 

Salsa & Lebensfreude

Umso beeindruckender ist die unbändige Lebensfreude der Kubaner!

In Santiago de Cuba quartierten wir uns in einem schönen, sehr zentral gelegenen Hotel im Kolonialstil ein, mitten im Herzen der pulsierenden Karibikstadt. Unser Guide Norge führte uns durch die Stadt, vorbei an Domino spielenden älteren Kubanern, die diesen Zeitvertreib lieben.

 

Wenn die Sonne in Santiago de Cuba untergegangen ist, erwacht das pulsierende Nachtleben.

 

Im Buena Vista Social Club tauchen wir in die Welt des Salsas ein.

Am Abend durften wir hautnah erfahren, warum Santiago als die Wiege des Salsas bezeichnet wird. Bereits in der legendären Bar des Buena Vista Social Clubs, nahm ein Kubaner unvermittelt meine Hand und wir tanzten bereits am Spätnachmittag Salsa. Am Abend konnte es gleich so weitergehen.

Dank WORLD INSIGHT hatten wir Eintrittskarten für den Abschluss eines Salsa Festivals. Ich saß kaum, der Mojito war gerade bestellt und schon wurde ich wieder zum Tanzen aufgefordert. Der begabte Tänzer verschwand jedoch kurze Zeit später wieder. Ich vermutete, dies lag an meinem Tanzstil. Weit gefehlt – er kam zurück und zeigte sich, meiner schwarz/weißen Kleidung angepasst, in den gleichen Farben!

Meine Gruppe schaute – ein Bucanero (ein wirklich köstliches Bier) oder einen Mojito trinkend – mit Spaß zu. Wir verbrachten den Abend in ausgelassener Stimmung – eine tolle Gelegenheit zudem, innerhalb der Gruppe zusammenzuwachsen. So entwickelt sich innerhalb kürzester Zeit eine freundschaftliche Reisegruppe.

 

Kubanischer Rum, frische Zigarren und atemberaubender Regenwald

 

Beim Rum-Tasting lernen wir Kuba von seiner genussfreudigen Seite kennen.

 

Ähnlich ausgelassen ging es auch bei anderen Programmpunkten zu. Denn was wäre eine Kuba Rundreise ohne den Besuch einer Rumfabrik? In der bekannten Fabrik Ron Santiago de Cuba erklärte man uns die Zubereitung des Nationalgetränks. Beim anschließenden Tasting durften wir das fertige Erzeugnis dann selbst probieren. Der Rum als solcher sollte uns noch öfter begegnen:

Unsere Wanderung im Topes de Colantes war eine traumhafte Entdeckungstour! Camouflage LKWs brachten uns zum Ausgangspunkt unserer Wanderung. Während dieser Wanderung hatten wir Gelegenheit uns von Norge die unterschiedlichsten Pflanzen sowie diverse Vögel zeigen zu lassen. Ein unvergesslicher Ausflug in einen atemberaubenden Regenwald! Über einen Trail erreichten wir schließlich eine herrlich gelegene Hacienda, wo zum Mittagessen ein Spanferkel auf uns wartete. Doch zuerst reichte man uns ein köstlich erfrischendes, zitroniges Getränk; angereichert mit – man ahnt es schon – traditionell kubanischem Ron (Rum).

 

Nach erfolgreicher Wanderung werden wir mit einem Spanferkel belohnt.

 

Auch das Viñales Tal hinterließ bleibende Erinnerungen. Die karge, rote Erde – erinnerte mich an Kenia und Namibia. Hier hatten wir neben Norge noch eine weitere Person an unserer Seite. Er zeigte uns Kaffeepflanzen und besuchte mit uns einen Tabakbauern:
Wir bestaunten die zum Trocknen aufgehängten Tabakblätter. Der Bauer demonstrierte uns das Rollen der Zigarren. Danach animierte mich die alte Bäuerin, zusammen mit ihr genüsslich diese frisch gerollte Zigarre zu genießen. Diesem Genuss und dieser Gelegenheit konnte und wollte ich mich nicht entziehen!

 

Traumhaftes Havanna

Die Vielfältigkeit und der extreme Kontrast Kubas – bedingt durch die lange Kolonialzeit, das Jahrzehnte währende Embargo, den daraus resultierenden Mangel und die aber allgegenwärtige, ansteckende, pure Lebensfreude der Menschen – spätestens in Havanna, zeigt es sich deutlich! Hier verbrachten wir 3 Tage.
Wer die kubanische Hauptstadt vor Augen hat, sieht vermutlich den Malecón vor sich, vor allem aber auch die bunten, amerikanischen Oldtimer, die sich reihenweise an den Straßenrand drängeln. Eine Fahrt in einem solchen Wagen sollte uns nicht vorenthalten werden. Während einer einstündigen Oldtimer-Tour boten sich unsere Fahrer sogar ein kleines, hupendes Überholmanöver.

Das Stadtviertel ziert lauter Kunstwerke der Kinder und Jugendlichen.

Erwähnenswert ist unbedingt noch der Besuch des Projekts Mualeando, welches sich für Kinder und Jugendliche einsetzt. Selbst der britische King Charles und seine Frau Camilla machten sich ein Bild von dieser wertvollen Begegnungsstätte. Das dafür eigens eingerichtete Gebäude war in früheren Zeiten eine Müllhalde. Nachdem der Abfall containerweise entsorgt wurde, entstand hier eine außergewöhnliche, mit selbstgebrannten, wunderschön bemalten Kacheln bestückte Werkstatt. Für die Kinder ist es ein Treffpunkt zum Malen, Basteln & Werkeln. Ein älteres Pärchen kümmert sich um die Kinder und zeigt ihnen eine Perspektive für eine bessere Zukunft auf. Die Werke der Kinder schmücken den Stadtteil, können aber auch erworben werden.

Unseren Besuch in Havanna rundete eine eigens für uns engagierte Band, der Genuss eines inkludierten Mojitos und eine weitere Gelegenheit Salsa zu tanzen ab. Eine ältere Dame forderte mich auch sogleich zum Tanzen auf!

Angefüllt mit absolut vielen Eindrücken, geballten Informationen, vielen humorvollen, glücklichen Momenten verbrachten wir die verbleibenden 2 Tage noch am weißen Strand von Jibacoa im feinen Hotel Memories, mit Wohlfühlcharakter.

 

Heidi am Strand von Jibacoa.

 

Mein Fazit: Eine einzigartige Rundreise mit unfassbar tollen Erlebnissen und wunderschöner, vielfältiger Natur. Und eine Zeitreise mit geballter Vermittlung von Geschichte und Kultur, dank unseres kubanischen Freunds, Norge.

Magisches, geschichtsträchtiges, wunderschönes KUBA – du hast mich verzaubert!

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