Als wir 2016 nach Myanmar reisten, lag Aufbruch in der Luft. Die Demokratiebewegung hatte gesiegt, Aung San Suu Kyi und die Partei NLD übernahmen – das jahrzehntelang abgeschottete Land schien sich zu öffnen.
Gemeinsam mit dem Fotografen Martin Buschmann waren wir unterwegs, um Myanmar in seiner ganzen Vielfalt festzuhalten – für unsere Präsentationen, aber auch für unser Herz. Wir wollten die Schönheit zeigen, die Menschen, die Geschichten. Einer dieser Menschen war Ko Ko Gyi, ehemaliger politischer Gefangener und Symbolfigur des demokratischen Wandels. Unser Gespräch mit ihm war leise, eindringlich – und voller Visionen für ein besseres Myanmar.
Damals schien alles möglich. Die Straßen von Yangon waren lebendig, Cafés voller junger Leute, die über Politik diskutierten. Internationale Unternehmen kamen, Reisende entdeckten das Land neu. Myanmar war bereit, seinen Platz in der Welt einzunehmen.
Dann kam der Rückschlag
Nur fünf Jahre später, im Februar 2021, der Rückfall in alte Zeiten: Das Militär putscht, verhaftet die Regierung, erstickt Proteste mit brutaler Gewalt. Was friedlich begann, mündete in einem blutigen Kampf zwischen Armee und Widerstand.
Myanmar versank erneut im Ausnahmezustand – politisch, wirtschaftlich, gesellschaftlich. Die Welt schaute kurz hin – und dann weg. Aber wir nicht. Für uns war Myanmar mehr als ein Reiseziel. Es war ein Teil unserer Geschichte geworden.
2025: Das Erdbeben – und neue Hoffnung
Und dann, vor wenigen Tagen, wieder eine Erschütterung – diesmal ganz wörtlich: Ein starkes Erdbeben traf die Region rund um Mandalay. Unser langjähriger Partner in Yangon schrieb, dass er und sein Team wohlauf seien, Yangon und Bagan seien verschont geblieben. Mandalay dagegen habe es schwer getroffen, auch Taunggyi und der Inle-See seien betroffen.
Die Regierung bittet um internationale Hilfe, doch wie genau Hilfe ankommt, ist noch unklar. Wir haben unsere Unterstützung angeboten – denn in schweren Zeiten zeigt sich, wer zusammensteht.
Trotz allem blickt unser Partner vorsichtig nach vorn: Für Dezember seien Wahlen angekündigt, sagt er, und vielleicht könne sich danach auch der Inbound-Tourismus langsam wieder erholen. Momentan halte sich die Branche mit etwas Geschäftskundentourismus und wenigen Auslandsgruppen über Wasser.
Unser Platz bleibt – an der Seite der Menschen
Myanmar ist ein Land von berührender Schönheit, tief verwurzelter Kultur und beeindruckender Menschen – herzlich, stolz, geduldig.
Für uns bei World Insight steht fest: Wenn das Land bereit ist, wieder Gäste zu empfangen – unter fairen und sicheren Bedingungen – sind wir da. Nicht nur als Veranstalter, sondern als Partner und Freund. Denn Myanmar hat uns einst mit offenen Armen empfangen. Und das werden wir nie vergessen.