Echtes Reisen: CEO Otfried über den Unterschied zwischen Reisen und Tourismus

Otfried, was macht das Reisen mit WORLD INSIGHT eigentlich so besonders?

Oh, da gibt es viele Aspekte. Wir machen echtes Reisen. Urlaub bedeutet, du erholst dich einfach, fliegst nach Malle, bist am Strand und hast im Hotel alle Annehmlichkeiten, willst keine Widerstände haben. Das ist bei uns anders. Wir gehen dorthin, wo es zwischendurch auch mal wehtun kann. Um das Besondere zu erleben. Da gibt es auch Hindernisse: Wir erleben beispielsweise Regionen, wo die Unterkünfte mitunter mal nicht so gut sind oder auch wo die Fahrstrecken einfach lang sind, wo man nicht einfach hinkommt. Aber genau so erleben wir halt das Besondere: echtes Reisen! Das haben wir auch während Corona schon erlebt. Wir haben eigentlich in jedem Land die ersten Reisegruppen gehabt - nicht gegen die Widerstände der Regierung selbstverständlich. Du musstest oft einen PCR-Test machen, dann war da auch die Frage, ob du in das Land überhaupt reinkommst, und wenn du positiv warst, musstest du in Quarantäne. Das haben unsere Leute, echte Reisende, auf sich genommen und Länder auf eine ganz außergewöhnliche Art erlebt, teilweise völlig abseits der Touristenpfade. Da waren die ganzen großen Touristenbusse noch nicht da. Und das setzt sich jetzt fort.

Welche Rolle spielen soziale Projekte für dich und welchen Beitrag tragen sie zum echten Reisen bei?

Soziale Projekte sind eine wirklich wunderschöne Sache, um authentische Begegnungen mit den Menschen zu erleben. Wir mögen nicht diese typischen Folklore-Veranstaltungen, wo die Einheimischen in die Hände klatschen und die Gäste klatschen. Wir möchten echte Begegnungen. In Costa Rica haben wir beispielsweise eine nachhaltige Schule, die wir unterstützen. [caption id="attachment_21135" align="aligncenter" width="745"] Echtes Reisen bedeutet Begegnungen auf Augenhöhe.[/caption] Und wir übernachten bei Einheimischen, zum Beispiel in Guatemala am See Atitlán. Auch das ist echtes Reisen: Nicht jedes Bett ist da wie im Hotel, unsere Leute nehmen das in Kauf und erleben so wirklich die Familien der Maya von heute auf Augenhöhe, das könntest du mit dem “Standard-Touristen” nicht machen. Unsere Leute sind dafür einfach offen. Dann kannst du solche Begegnungen haben und erlebst beispielsweise,die Maya ganz, ganz anders als bei anderen Reisen, wo du sie oft nur als Verkäufer erlebst. Bei den Familien hast du die Hospitality, dieses Lachen. Daher ist die Begegnung mit den Maya von heute einfach was ganz, ganz Besonderes.

Welche Rückmeldungen bekommst du von Reisenden, die in den Homestays sind, wie blicken sie auf diese Erfahrung zurück?

Unsere Gäste haben das WI-Gen, die lieben so was! Wir sind auch nicht die ganze Zeit in Homestays, wir haben ja auch viele nette kleine familiäre Hotels, oft Eigentümer geführt, wo du auch in Kontakt kommen kannst. Aber diese Familystays sind für viele ein größeres Highlight als zum Beispiel ein Etosha-Nationalpark in Namibia oder ein Tikal in Guatemala. All das wollen unsere Reisenden auch sehen, aber die Begegnung steht im Fokus. Das merkst du auch oft in der Beziehung zu dem Guide. Unsere Guides sind lange über die Reise hinaus via Soziale Medien mit Reisegästen in Kontakt. Und wir merken das bei wiLIVE beispielsweise; dass Gäste einfach auch kommen, weil der bestimmte Reiseleiter oder die Reiseleiterin dort ist.

Das scheint ja so, als würden Reisen mit WORLD INSIGHT ganz besonders von den Begegnungen leben.

[caption id="attachment_21125" align="alignleft" width="570"] Das Herzstück jeder WORLD INSIGHT-Reise: die Guides.[/caption] Wir werden oft darauf angesprochen, dass wir als individuell wahrgenommen werden. Bei uns gibt es auch viele Menschen, die du nicht ständig an die Hand nehmen musst, die alle ihren eigenen Kopf haben, und die lieben es, mit anderen zu reisen. Weil die Mitreisenden in der Regel einfach sehr, sehr nette Leute sind, ist das eine gute Möglichkeit, gemeinsam zu entdecken. Und da gehört auch der Guide zu, genauso aber auch die Begegnung mit den Einheimischen. Unsere Guides sprechen mit Ausnahme Island alle die Landessprache. Damit sind sie wirklich eine super Brücke.

Was macht denn WORLD INSIGHT, um echtes Reisen weiterhin zu ermöglichen? Gibt es Projekte, die einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten?

Da muss man ein bisschen unterscheiden. Echtes Reisen ist erst mal echtes Entdecken. Wir kommen gleich zum Thema Nachhaltigkeit. Jetzt geht es darum, wie wir versuchen, so nachhaltig wie möglich zu reisen. Da ist übrigens der Tourismus teilweise sehr förderlich. Das haben wir während Corona gemerkt. Wenn kein Tourismus stattfindet und keine Reisegruppen mehr kommen, öffnet das die Türen für Wilderer, zum Beispiel im Südlichen Amerika oder in Zentralafrika. Es wird gepflegt, Regenwälder werden vermehrt abgeholzt oder es gibt politische Umstürze. Dann passiert so etwas wie in Myanmar oder Hongkong. Es ergibt also absolut Sinn, dass Menschen vor Ort sind. So wird ein anderes Bewusstsein für die Natur entwickelt. Zum Thema Nachhaltigkeit schaffen wir in erster Linie mehr Bewusstsein. Das beginnt, wenn man ins Flugzeug steigt. Die Maschine verbraucht 20.000 Liter Kerosin bei jedem Start. Man kann den Ausgleich an atmosfair spenden, aber das ist trotzdem unfassbar viel, was da in die Atmosphäre hereingeht. Deshalb ist es wichtig, dass man mit dem Ressort Flug bewusst umgeht. Alle unsere Reisen sind daher auch ein bisschen länger als normal. Unsere Leute nehmen wirklich was mit. Und wenn du vier Wochen im Land warst, hast du in der Regel deinen Jahresurlaub verbraucht. Und vor Ort ist es natürlich selbstverständlich, dass wir versuchen, Plastik zu vermeiden, dass wir versuchen, Müll zu vermeiden, dass wir – ganz wichtig – sehr viele einheimische Unterkünfte nutzen, wo das Geld wirklich in den Ländern bleibt. Das sind so Dinge, die wir machen und natürlich auch die Unterstützung von vielen sozialen Projekten und eines unserer wichtigsten Umweltprojekte, das ist wiLDLIFE e.V., das machen wir zusammen mit Dieter Schonlau und dem SOCP, das ist das Sumatra Orangutan Conservation Programme. Und da ist auch noch die Regina Frey mit dabei von Paneco, die das Ganze ins Leben gerufen hat. Unser Ziel ist es, die Orang-Utans auf Sumatra in ihrem Lebensraum zu schützen.

Das sind ja schon jede Menge Gründe, mit WORLD INSIGHT zu verreisen. Gibt es da noch mehr?

Wir arbeiten nach der Leitlinie „Direkt ist fair!”. Bei uns eine Reise zu buchen ist wie, wenn du deine Milch direkt vom Bauern kaufst. Du siehst den Bauern, er ist keine entfremdete Person und du willst, dass er von etwas leben kann. Dann zahlst du einen fairen Preis. Und du bekommst auch einen fairen Preis, weil du keine Zwischenhändler zahlst. Bei unseren Reisen ist es genauso. Wir leben in einer Zeit des Internets, unsere Leute können direkt in Kontakt mit uns treten, da brauchen wir keine Zwischenhändler. So bekommen die Leute Substanz. Daneben ist es eben auch wichtig, dass du Informationen aus erster Hand hast. Wir kennen unsere Reisen am besten und können wirklich informieren und insofern ziehen wir natürlich auch das richtige Publikum bei uns an. Die Leute verbuchen sich bei uns nicht, weil wir sagen, wenn was einfach ist, ist es einfach, wenn eine Strecke weit ist, ist sie weit und es wird nichts verwässert. Das ist ein wichtiger Punkt.

Auf Augenhöhe - es scheint, als wäre das eine gute Beschreibung für WORLD INSIGHT-Reisen und den Umgang mit den Mitarbeitenden.

Lasst uns die Welt gemeinsam entdecken. Es ist eminent wichtig, auch zu aktuellen Zeiten einen Austausch mit anderen Völkern zu haben. Alle Menschen haben zwei Augen, eine Nase und einen Mund, sie haben Sorge um ihre Familie. Sie lachen über gute Witze, sie weinen über traurige Anlässe, so sind alle Menschen auf der Welt. Wir haben nur unterschiedliche Politik und da können wir als Reisende schon auch sehr viel bewirken, neben dem, dass wir natürlich auch unfassbar viel Freude haben an diesem Austausch, einfach mal zu sehen, wie bunt die Welt ist, wie groß die Welt ist, wie vielfältig die Welt ist. Lasst uns auf Entdeckungstour gehen und ein wenig von dieser fremden Kultur in unser eigenes Land hineintragen. Und dabei ganz viel Freude haben! Das ist das Wichtigste.
Usbekistan: Eine Reise zur Seidenstraße
Einmal die Seidenstraße entlang reisen – das klingt für viele Weltenbummler nach einem absoluten Traum! Diesen besonderen Reisetraum lassen wir auf unseren Reisen nach Usbekistan wahr werden. Die Seidenstraße war eine wichtige historische Handelsroute, die über Tausende von Kilometern Asien mit Europa und Nordafrika verband. Zwischen dem 2. Jahrhundert v. Chr. und dem 15. Jahrhundert n. Chr. war sie von zentraler Bedeutung für den kulturellen, wirtschaftlichen und technologischen Austausch zwischen den Zivilisationen der Alten Welt. Neben Gewürzen, Edelsteinen und Metallen, Papier, Porzellan oder Tee zählte die namensgebende Seide zu einer der wichtigsten und begehrtesten Handelswaren. Die Seidenstraße bestand aus mehreren Teilrouten, die durch Gebirge, Wüsten und Steppen verliefen. Sie begann in der chinesischen Stadt Xi'an (damals Chang'an) und führte über Zentralasien nach Europa, insbesondere nach Rom und Byzanz.   [caption id="attachment_21066" align="alignnone" width="745"] Ein wichtiger Ort an der Seidenstraße ist Samarkand. Die Stadt hat historisch und kulturell einiges zu bieten.[/caption]   Ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt auf der Seidenstraße lag im heutigen Usbekistan. Primär die Städte Samarkand, Buchara und Chiwa. Obwohl die Seidenstraße im 15. Jahrhundert durch die Entdeckung alternativer Seewege an Handelsbedeutung verlor, bleibt sie bis heute in den Köpfen der Menschen präsent – besonders im Tourismus.  

Auf den Spuren der Seide in Usbekistan

Das historische Erbe der Seidenstraße zieht viele Reisende an, die die beeindruckenden Städte und Monumente entlang der Route besuchen, um in die faszinierende Geschichte, Architektur und Kultur der Region einzutauchen. Das merkt auch Reiseleiter Siroj, der viele WORLD INSIGHT-Gruppen durch sein Heimatland begleitet. Usbekistan begeistert die Gäste besonders aufgrund der spannenden Geschichte, herausragenden Kultur und natürlich wegen der Seidenproduktion. „Man kann in Usbekistan den gesamten Produktionsprozess der Seide erleben: von den Kokons der Seidenraupen bis hin zu fertigen Stoffen und Schals,“ berichtet Siroj.   [caption id="attachment_21063" align="alignnone" width="745"] Hier entsteht Seide.[/caption]   Auf unserer ComfortPlus-Reise erleben wir diesen Prozess der Seidenproduktion bei unserem Abstecher in die Stadt Margilan im Ferganatal, die „Seidenhauptstadt Zentralasiens,“ erklärt Siroj. In Samarkand steht außerdem der Besuch einer Seidenpapiermanufaktur auf dem Programm. Hier erfahren wir, wie das Seidenpapier Schritt für Schritt aus der Rinde des Maulbeerbaums entsteht.  

Ein vielfältiges und faszinierendes Reiseziel

Samarkand begeistert jedoch nicht nur mit der Geschichte der Seidenproduktion, die bis heute andauert und das Kulturerbe zelebriert. Die Stadt hat viele weitere spannende Sehenswürdigkeiten zu bieten. So flanieren wir beispielsweise durch entzückende Basare, begeben uns zur Ulugh-Beg-Sternwarte, bestaunen den Registan-Platz, das Herzstück von Samarkand sowie das Gur-Emir-Mausoleum. Es ist die letzte Ruhestätte von Amir Timur, dem Gründer des Timuridenreichs. Das Bauwerk aus dem 15. Jahrhundert zeichnet sich durch eine markante, türkisfarbene Kuppel und fein dekorierte Fassaden aus. [caption id="attachment_21067" align="alignright" width="330"] Siroj vor der Bibi-Khanum-Moschee.[/caption] Ebenso beeindruckt werden wir vom Anblick der Bibi-Chanum-Moschee. Obwohl die Moschee im Laufe der Jahrhunderte teilweise verfallen ist, fasziniert ihr Anblick noch immer mit den hohen Minaretten und filigranen Mosaiken. Siroj ist überzeugt: „Usbekistan ist absolut vielfältig. Die WORLD INSIGHT-Reisenden erleben noch viel mehr als Seide.“ Auch die Keramikherstellung können wir auf unseren Reisen in einem traditionellen Familienbetrieb in Gujduvan erleben. Gleichzeitig kommen wir hier mit den Einheimischen in Kontakt und erleben neben ihrem traditionellen Handwerk die herzliche Gastfreundschaft.  

Weite Wüsten und malerische Bergpanoramen

Usbekistan können unsere Reisenden auch gemeinsam mit den benachbarten Ländern erleben. Zum Beispiel mit der Verlängerung Turkmenistan im Anschluss an die Usbekistan-Erlebnisreise. Oder in Kombination mit Kasachstan und Kirgistan. Siroj weiß, dass Letztere besonders beliebt bei Reisenden ist. „Europäer schlagen gerne zwei Fliegen mit einer Klappe. Sie lernen also am liebsten gleich mehrere Länder auf einer Reise kennen,“ erklärt er. Kasachstan und Kirgistan haben faszinierende Landschaften zu bieten, während die kulturellen Highlights in Usbekistan zu entdecken sind. Aber nicht nur! Auch in Usbekistan entdecken wir landschaftliche Highlights. Etwa 80% der Landesfläche besteht aus Wüsten. Klar, dass wir Teile der Wüsten und Oasen auch auf unseren Reisen bestaunen, zum Beispiel auf dem Weg von Buchara nach Chiwa.   [caption id="attachment_21064" align="alignnone" width="745"] Usbekistan bietet auch atemberaubende Bergpanoramen, grüne Wiesen und türkisfarbene Seen.[/caption]   Einen Kontrast zur Wüste bildet das Tian Shan-Gebirge, durch das wir eine kleine Wanderung über Naturpfade und Wiesen, stets mit zauberhaften Ausblicken auf das Bergpanorama, unternehmen. Ein Stopp am malerischen Charvak-Stausee steht im Anschluss ebenfalls auf dem Programm. Usbekistan gilt noch immer als Geheimtipp für Reisende, die etwas Besonderes erleben möchten. Siroj glaubt jedoch, dass das Land in den kommenden Jahren einen touristischen Boom erleben wird. Genau jetzt ist also die perfekte Zeit, um ins Zentrum der Seidenstraße zu reisen, die Kultur aus erster Hand zu erleben. Wer noch mehr Fliegen mit einer Klappe schlagen möchte, könnte sich für unsere ganz neue Reise interessieren. „Die große Tour entlang der Seidenstraße“ zeigt unseren Gästen in 27 Tagen die Highlights von Turkmenistan, Usbekistan, Tadschikistan, Kasachstan und Kirgistan.   [caption id="attachment_21065" align="alignnone" width="745"] Der Besuch auf einem typischen Basar darf in Usbekistan ebenfalls nicht fehlen. Zum Beispiel in Chiwa.[/caption]
Lebensfreude und kulturelle Highlights in Kuba
Vom 07. bis 20. April ging es nach Kuba. Eigentlich wollten wir ja 3 Tage vorher - nämlich an meinem Geburtstag starten und ich hatte mich schon darauf gefreut, mal 30 Stunden Geburtstag zu haben 😊. Nur leider wurde diese Reise mangels Teilnehmerzahl abgesagt. Aber zum Glück konnten wir uns 3 Tage später noch der nächsten Kubareise anschließen und so starteten wir ab Frankfurt in den Osten Kubas nach Holguín – um dort erst mal unseren Guide Carlos, Busfahrer Juan-Carlos und den Rest der Truppe zu beschnuppern.  

Der Charme Kubas

Am nächsten Morgen geht es dann auch schon los mit einem Rundgang durch den schönen Ort Gibara mit seinen alten Kolonialbauten. Fotomotive, wohin man auch schaut, die Wandfarben verblasst und abgeblättert und zusammen mit den ersten Oldtimern, die wir hier entdecken, macht gerade dies den Charme aus.   [caption id="attachment_21051" align="alignnone" width="745"] Auch die Häuser machen den besonderen Charme Kubas aus.[/caption]   In Holguin kehren wir zum Mittagessen ein, eine Musik-Combo spielt und singt – diese Lebensfreude begegnet uns nun jeden Tag auf Kuba und wir kommen am späten Nachmitttag im geschichtsträchtigen Santiago de Cuba an. Hier stehen diverse Besichtigungen an, wie der beeindruckenden Friedhof Santa Ifigenia, der Besuch eines Rummuseums oder der Festung El Morro. Carlos kümmert sich super um uns, besorgt Wasserflaschen und Obst für zwischendurch, und erzählt auf den Fahrten im Bus unglaublich viel von der Geschichte Kubas, so dass auch die längeren Busstrecken sehr kurzweilig sind.   [caption id="attachment_21052" align="alignnone" width="745"] Unterwegs im schönen Santiago de Cuba.[/caption]   Am Abend besuchen wir ein tolles Lokal mit Livemusik, leckerem Mojito und der ganze Laden bebt und tanzt.  

Besondere Erlebnisse von Camagüey bis Santa Clara

Weiter geht’s über Bayamo, Camagüey (hier gibt’s eine erlebnisreiche Stadtbesichtigung mit Fahrrad-Rikschas) und Sancti Spiritus (mit Einkehr in einer tollen Taverne mit leckerem Mittagessen und Zuckerrohr-Cocktail) – nach Trinidad. Die Sonne geht gerade unter und taucht den Ort in ein mystisches Licht, die Tagestouristen sind weg und so erleben wir das einheimische Leben in wunderschöner Atmosphäre. Hier beziehen wir unsere Zimmer für die nächsten zwei Nächte in familiären privaten Unterkünften, den Casas Particulares, [caption id="attachment_21054" align="alignright" width="200"] Überall zu sehen: Che Guevara.[/caption] Dann geht das Licht aus – der bereits angekündigte Stromausfall in immer wieder unterschiedlichen Stadtteilen. Wohl dem, der ein Stromaggregat hat, das sind allerdings nur die großen Hotels; so erleben wir das, was für viele Kubaner Normalität ist. Trinidad ist definitiv ein Erlebnis, die große Treppe für Salsa-Tänzer selbstverständlich ein „must have seen“ und wir können sogar einen kleinen Abstecher ans karibische Meer machen und uns am Traum-Strand in die Fluten stürzen. Von hier aus geht’s weiter in den Nationalpark Topes de Collantes zu einer schönen Wanderung durch Kaffeeplantagen und Höhlen, wieder gibt’s ein sehr leckeres Essen im Anschluss, es wurde sogar extra ein Spanferkel für uns gegrillt. In Santa Clara dann wieder Kultur pur – mit Besuch des Mausoleums von Che Guevara – bis wir an Tag 8 in Havanna in unserem schönen Altstadthotel ankommen.  

Erkundungen in Havanna

Drei Tage sind wir in dieser großartigen Stadt, die Oldtimerfahrt und der Besuch des Buena Vista Social Club sind natürlich absolute Highlights, zwischendurch immer mal wieder ein Mojito oder Piña Colada – wir haben uns schon daran gewöhnt und die Stimmung in der Gruppe ist bestens 😊. [caption id="attachment_21055" align="alignleft" width="300"] Unterwegs im Oldtimer[/caption] Sehr beeindruckend ist auch der Besuch des sozialen Projektes Muraleando. Die Kids freuen sich über die mitgebrachten Geschenke und wir können ein paar schöne Kunstwerke als Mitbringsel mit nach Hause nehmen. Drei Tage bleiben wir in dieser umtriebigen Stadt und es bleibt trotz vielen Programmpunkten ausreichend Zeit für eigene Erkundungen und einem Besuch in Hemingways Lieblingsbars. Weiter geht’s auf eine private Tabakfarm, die ihre Zigarren sogar in die Schweiz vertreibt. Drei Generationen leben und arbeiten hier zusammen und der Enkel Louis zeigt uns, wie man eine Zigarre dreht und natürlich wird diese dann auch mal ausprobiert. Ein köstliches Mittagessen gibt’s auf der Finca Agroecologica El Paraíso – wirklich ein Paradies; hier treffen wir auf zwei Mädels aus Stuttgart, die gerade Work & Travel machen. Auf einer Wanderung erhalten wir Einblick über den Anbau von Gemüse und Zuckerrohr, der einheimische Guide kann in bestem Deutsch viel erzählen.   Eine wundervolle Reise geht zu Ende Ruhe pur erleben wir dann im Viñales-Tal. Das Hotel liegt wunderschön, mit traumhaftem Blick auf die mystischen Berge, die wie Fingerhüte aussehen. Auch hier würde ich gern noch einen weiteren Tag bleiben, leider müssen wir schon weiter, über Havanna zu unserem Strandhotel in Jibacoa – und hier lassen wir diese unglaubliche Reise am schönen Strand ausklingen. Carlos hat uns die Geschichte Kubas ausführlich vermittelt, unsere Fragen beantwortet, unsere „Sonderwünsche“ nach Möglichkeit möglich gemacht – er war echt super, genauso wie Juan-Carlos, unser immer geduldiger Busfahrer. Bei der Abschiedsrunde im Hotel haben wir Tränen in den Augen und wieder überrascht uns Carlos mit einem kleinen Abschiedskonzert eines befreundeten Musikers.   [caption id="attachment_21056" align="alignnone" width="745"] Straßenkunst in Havanna.[/caption]   Ich bin beeindruckt von den Kubanern, die trotz Armut und wirtschaftlichen Problemen ihre Freundlichkeit und Lebensfreude nicht verlieren. Ein wunderschönes und abwechslungsreiches Land, mit langer Geschichte, geprägt nicht nur durch Che Guevara, der nach wie vor überall präsent ist. Auf jeden Fall eine Reise wert!
Tempel, Torii und Traditionelles
Japan ist faszinierend, spannend, kontrastreich und manchmal auch anstrengend und fordernd. Würde ich wieder hinfliegen? Ja, auf jeden Fall! Vielleicht nicht unbedingt im Sommer, wenn die Luftfeuchtigkeit hoch ist. Nach langem Flug mit Zwischenstopp in Dubai kamen wir in Tokyo an. Unser Hotel im Stadtteil Asakusa war richtig gut und zentral gelegen. Wir überquerten nur die Kreuzung und waren mitten im prallen Leben. Da wir nach der Ankunft müde waren, kauften wir uns nur etwas frittiertes Hühnchen an einem Straßenstand, das nach Gramm bezahlt wurde.  

Erkundungen in der Millionenmetropole Tokyo

Am nächsten Tag wurde uns die Dimension der Millionenmetropole bewusst, als wir auf dem Government Building die Aussicht auf das Häusermeer genossen. Per U-Bahn erkundeten wir den Westen Tokyos. Beeindruckend war der Schrein Meiji-Jingu. Etwas anstrengend ist das Sightseeing in Japan, da es kaum Bänke gibt, um sich mal hinzusetzen. Noch etwas vom Jetlag geplagt strömten die Eindrücke in Shinjuku auf uns ein. Wir überquerten die berühmt berüchtigte Kreuzung in Shibuya mit vielen hunderten Japanern gleichzeitig.   [caption id="attachment_21077" align="alignnone" width="745"] Tokyos berühmte Kreuzung.[/caption]   Abends kehrten wir bei unsrem Welcome Dinner in ein uriges Izakaya ein. Das Essen war sehr gut und das Bier schmeckte vorzüglich nach dem heißen Tag. Dort erlebten wir auch ein Erdbeben der Stärke 3,2. Da kleinere Erdbeben für die Japaner zur Normalität gehören, blieben die anderen Gäste im Restaurant völlig cool.  

Kunstgenuss, Tee- und Tempelzauber

[caption id="attachment_21084" align="alignright" width="200"] Tierische Touristen.[/caption] Der nächste Tag brachte ein echtes Highlight. Das für mich tollste Museum der Welt war das teamLab Borderless mit digitaler Kunst, die man mit allen Sinnen erfahren kann. Wer dort ist, sollte unbedingt auch das Teehaus besuchen. Aus dem grünen Tee sprießen im Dunkeln virtuelle Blumen. Zuvor erkundeten wir noch den Senso-Tempel und die quirlige Ladenstraße Nakamise-Dori. Hier probierten wir frisch gebackenes Melonen-Brot, das recht süß schmeckt. Am späteren Nachmittag ging es mit der Schwebebahn nach Odaiba. Dort hatten wir eine sehr schöne Aussicht auf die Bucht von Tokyo. Am nächsten Tag ging es per Schnellzug nach Kamakura. Vom Hasadera-Tempel hatten wir einen tollen Blick über Bucht und Stadt. Auch der Große Buddha mit 121 Tonnen Gewicht beeindruckte uns. Die Straßenbahn zur Insel Enoshima war sehr voll. Der „Overtourism“ ist leider auch immer mehr in Japan zu spüren. Auch der Blick auf den Fuji blieb uns leider verwehrt. Nur an klaren Tagen lässt sich der berühmte Berg erblicken.  

In Schlamm gekochte Eier für Langlebigkeit

Am sechsten Tag ging es per Expresszug nach Hakone. Mit einer Seilbahn ging es hinauf auf den Berg. Es war spannend, Vulkanismus  live zu erleben und den Schwefel zu riechen. Wir probierten auch die berühmten schwarzen Eier, die in Schlamm gekocht werden, aber eigentlich ganz normal schmecken. Es heißt, wer ein solches Ei isst, lebt sieben Jahre länger. Dann müssten es bei mir nun 21 zusätzliche Jahre sein. Mit dem Piratenschiff schipperten wir im Anschluss über den Ashinoko-See. Abends konnten wir uns im privaten Onsen in unserem schönen alten Ryokan entspannen. Auch das Abendessen mit Shabu Shabu – einer Art Fondue – und das Schlafen auf den Tatami-Matten waren ein einzigartiges Erlebnis.  

Unterwegs in den japanischen Alpen

[caption id="attachment_21080" align="alignright" width="230"] Im malerischen Shirakawa-gō[/caption] Am siebten Tag erreichten wir nach einem Abstecher zur Krähenburg die japanischen Alpen. Takayama ist eine gemütliche und entspannte Stadt. Am nächsten Morgen bewunderten wir die alten Holzhäuser. Nachmittags spazierten wir durch das kleine und stille Örtchen Hida Furukawa. Das war ein wohltuender Kontrast zu den hektischen Großstädten. Das UNESCO-Weltkulturerebe Shirakawa-gō stand am nächsten Tag auf dem Programm. Das Dorf wirkt wie ein Freilichtmuseum mit seinen alten Holzhäusern und besonderen Dächern. Im Winter können hier bis zu drei Meter Schnee liegen. Weiter ging es nach Kanazawa. Das Kunstmuseum dort lohnt auf jeden Fall auch einen Besuch.  

Gartenpracht, Tempelwege und tierische Begegnungen

Japanische Gartenkunst erlebten wir am nächsten Tag, als wir durch den Kenroku-en schlenderten. Auf dem Omicho-Fischmarkt bestaunten wir Seeigel und anderes Meeresgetier. Nachmittags bastelten wir und durften dabei selbst Essstäbchen mit Blattgold verzieren. [caption id="attachment_21083" align="alignleft" width="300"] Überall zu sehen: Das Rotwild.[/caption] Auch weniger Geschickte erzielten ein tolles Ergebnis. Mit dem schnittigen Shinkansen fuhren wir weiter bis Kyoto. Vorher kauften wir noch eine der liebevoll zusammengestellten Bentoboxen und verzehrten unser Abendessen im Zug, während die Landschaft an uns vorüberzog. Bevor wir Kyoto entdeckten, erkundeten wir noch Japans alte Hauptstadt Nara. Das zahme Rotwild dort kann mit Keksen gefüttert werden und verbeugt sich sogar vor den Besuchern. Das ist vor allem für die Kinder ein Spaß. Mein persönlicher Höhepunkt in Kyoto war der Fushimi Inari-Schrein mit seinen tausenden roten Torii. Zum Abschluss der Reise fuhren wir nach Kurama. Dort wanderten wir über viele Stufen und Wurzeln bis ins Dorf Kifune. Den letzten freien Tag nutzten wir, um noch ein paar Souvenirs zu kaufen und die niedlichen Mameshiba im Hundecafé zu kraulen.   [caption id="attachment_21082" align="alignnone" width="766"] Zum Abschluss am Fushimi Inari-Schrein.[/caption]
Die Perle im Indischen Ozean aktiv entdecken
Anfang April ging es für mich von Frankfurt über Doha nach Colombo – die trubelige bunte Hauptstadt von Sri Lanka. Bereits in Doha fand sich unsere Gruppe zusammen, als wir gemeinschaftlich den Anschlussflug verpassten – na ja, so etwas schweißt immerhin gleich zusammen! Eine bunt gemischte Truppe und alle voller Vorfreude auf die bevorstehenden 18 Tage AktivPlus-Tour in Sri Lanka. Ich hatte mich zugegebenermaßen recht wenig mit den Sehenswürdigkeiten auseinandergesetzt und wurde daher umso mehr von der wahnsinnigen Schönheit Sri Lankas überrascht! Nach der Ankunft erkundeten wir zunächst auf eigene Faust die Innenstadt. Danach ging es gleich auf eine Stadttour inklusive Tempel- und Marktbesichtigung. Aufregend, aber wir waren alle recht froh, am nächsten Tag in die Natur aufzubrechen und der chaotisch-lauten Stadt zu entfliehen.  

Tempelabenteuer, Teeplantagen und sanfte Dickhäuter

[caption id="attachment_20946" align="alignright" width="250"] Faszinierende Tempelanlagen.[/caption] Der erste wirkliche Stopp war Anuradhapura, wo es für uns mit Rädern ungefähr 14 km durch alte Tempelanlagen und wahnsinnig schöne Natur ging. Der Fahrtwind erfreute uns alle enorm, denn die Umstellung vom kalten Deutschland auf 36°C in Sri Lanka mit einer wahnsinnig hohen Luftfeuchtigkeit brauchte wohl noch etwas Zeit. Ungefähr drei Stunden ging die Fahrt. Unterwegs sahen wir viele Adler und Affen, wie auch Regenbogenbäume, Reisfelder und Co. Zum Ende hin fuhren wir um einen Stausee herum bis zu unserem Viewpoint für den Sonnenuntergang, wo uns zudem ein leckerer Limettencocktail erwartete. Am nächsten Tag ging es weiter nach Polonnaruwa, wo wir begeistert die alten Tempelanlagen besichtigten und die verwunschen bewachsenen Waldgebiete um die Anlagen bestaunten. Bei weiteren Stopps an buddhistischen Tempeln bestaunten wir die farbenfrohen Opfergaben, wie traditionelle Tänzer und Musiker. Nach der Weiterfahrt bis in den Minneriya Nationalpark stand eine Jeep-Safari auf dem Programm. Ungefähr vier Stunden lang fuhren wir mit offenen Safariwägen durch den Park und wurden ordentlich auf den Schotterpisten durchgerüttelt. Wir bestaunten einige Elefanten und genossen schließlich den Sonnenaufgang bei toller Aussicht von einem kleinen Felsen. Auf der Fahrt zurück zu unserem Reisebus entdeckten wir schließlich auch im letzten Licht zahlreiche Elefanten, die überall entlang der Bundesstraße im frischen Gras standen. Ein aufregender Tagesabschluss.  

Abenteuer Löwenfelsen

Nachdem wir bei Dunkelheit in unserem äußerst schönen Hotel in Sigirya angekommen waren und am nächsten Tag bereits vor Sonnenaufgang zu der Wanderung aufbrachen, erwartete uns nach der Rückkehr von der Wanderung die äußerst erfreuliche Überraschung, dass unser Hotelpool eine unbeschreiblich schöne Aussicht auf den Löwenfelsen bot – hier genossen einige von uns in der Sonne den freien Nachmittag bei einem guten Drink, andere nutzten die Zeit für eine entspannende Ayurveda-Massage. Zunächst jedoch noch einmal zurück zur Wanderung – denn es stand die Besteigung des Sigiriya-Löwenfelsen an: In der Dämmerung ging es los zu der „World Heritage City of Sigiriya“, sodass der Felsen zunächst noch mystisch schön in den Wolken lag – ein eindrucksvoller Anblick und zudem sehr erfreulich hinsichtlich der niedrigeren Temperaturen zur Morgenzeit. Wir durchquerten die schöne Anlage mit ihren kleinen Wasserbecken, die von Lotus und Seerosen geschmückt waren und begannen sodann den Aufstieg. Kurze Zeit später zeigte die Sonne bereits all ihre Kräfte, sodass wir, als wir um 7:20 Uhr den Fuß des Löwenfelsens erreichten, bereits schweißgebadet waren – das war es trotz alledem wert, für diesen beeindruckenden Felsen mit den Füßen, die von der ursprünglichen Felsenformation übergeblieben waren. Über eine Treppe am Felsen entlang ging es auf den Felsen hoch, wo uns ein wunderschöner Panoramablick über die wunderschöne umliegende Gegend mit zahlreichen Seen und grün bewachsenen Bergen erwartete. Ein Spiel zwischen Sonne und den Wolken und wir mittendrin mit einem leichten Wind durch die Haare.     Am nächsten Morgen ging es im Dunkeln auf den Pidurangala Rock – eine relativ kurze Wanderung, mit am Ende kurzer Klettereinheit durch Felsspalten hindurch. Oben gab es einen unbeschreiblichen Ausblick auf den Löwenfelsen bei Sonnenaufgang. Wir waren leider nicht die einzigen die die Idee hatten, aber dennoch war es das frühe Aufstehen absolut wert! Nach einem leckeren Frühstücksbuffet ging zu den Dambulla-Höhlentempeln. Über eine weiß blühende Baumallee erreichten wir den Eingang der Anlage. Ich weiß nicht so recht, wie ich die Dambulla-Höhlentempel beschreiben kann, außer „WOW“. Wir besichtigten fünf Räume/Höhlen, die wahnsinnig gut erhalten waren. Alle waren mit traumhaft schönen Wandmalereien und Buddha-Figuren jeder Art verziert – so detailreich und farblich stimmig – echt ein Highlight!  

Zwischen Reisterrassen und Dschungelflair

Nach einer Weiterfahrt erreichten wir dann unser Übernachtungsziel, die Knuckles. Uns erwartete ein Tented Camp in einer Reisterrasse bei super herzlichen Gastgebern. Das Camp war mit einem schönen Bergblick gelegen und war eine zusagend saubere Anlage. Den freien Nachmittag verbrachten wir gemütlich mit der Gruppe mit ein paar Bier und dem einheimischen Arag-Schnaps im Camp und sahen uns noch einen nahegelegenen Wasserfall an. Am nächsten Morgen ging es nach Sonnenaufgang mit tollem Bergblick und einem leckeren Frühstück los auf die Wanderung über den Berg hinweg. Wir durchquerten Reisterrassen, verwunschene Wälder mit Dschungelflair und genossen die schönen Aussichten. Einziges Problem bei uns, da wir zu Beginn der Regenzeit dort waren: Blutegel überall! Wir waren alle komplett unvorbereitet und ahnten nichts von den wurmartigen beißenden Blutsaugern, sodass zunächst die Panik recht groß war… Um es nicht zu beschönigen: Die Blutegel waren tatsächlich überall und krabbelten zuhauf unsere Beine hinauf. Einige von uns wurden mehrfach gebissen und das Blut lief schon recht ordentlich die Beine hinunter. Aber: Unser Tourguide war gut vorbereitet mit Gamaschen für jeden und der einheimische Wanderguide hatte zudem eine Sprühflasche mit hochdosiertem Insektenabwehrmittel dabei. Letztlich sind die Blutegel extrem nervig und ekeln einen an, aber tun nicht wirklich weh und übertragen keinerlei Krankheiten bzw. werden in Deutschland gar zu medizinischen Zwecken eingesetzt.   [caption id="attachment_20955" align="alignnone" width="745"] Gut geschützt mit Gamaschen an den Beinen.[/caption]   Im Endeffekt war es daher halb so wild und wir konnten drüber lachen, wie bekloppt wir mit den Gamaschen und blutverschmiert aussahen. Wir haben es als aufregendes Erlebnis angesehen und die Wanderung würde ich jederzeit wieder machen. Vielleicht als Tipp: vorher informieren zu Regenzeiten und was Blutegel genau sind, sodass nicht das Nichtwissen mehr Angst verursacht als nötig. Im Dschungel sahen wir zudem einige riesige hübsche Spinnen und gar eine kleine Schlange – ein wirkliches Abenteuer. Angekommen in Kandy freuten wir uns nach all den Krabbeltieren und der schweißtreibenden Wanderung entsprechend auf die Dusche!  

Kulturelle Einblicke in Kandy

In Kandy besichtigten wir den Zahntempel sowie einen Markt, hatten Zeit zu shoppen und gemütlich in der Stadt zu verschnaufen und besuchten am Nachmittag noch eine traditionelle Tanzaufführung. Am zweiten Tag in Kandy ging es noch zu einer wunderschönen Aussichtsplattform sowie in den botanischen Garten. Auf der Weiterfahrt besuchten wir eine Holzschnitzerei, einen Edelsteinschleiferei und einen einheimischen Schneider, wo wir alle die schönen glitzernden Saris anprobieren durften.   [caption id="attachment_20956" align="alignnone" width="745"] Ausblick auf Kandy.[/caption]  

Gipfelmomente und Glückgefühle – auf zum Adam’s Peak

Nachmittags erreichten wir den Ausgangspunkt unserer Besteigung vom Adam’s Peak. Zu unserem Erschrecken ging es bereits um 22:30 Uhr los, um tatsächlich oben anzukommen und den Sonnenaufgang um 05:55 Uhr zu genießen, statt in den Schlangen der tausenden Pilger stecken zu bleiben. Wir haben unseren Guide zunächst etwas für wahnsinnig erklärt, die Nacht durchzuwandern, doch nach kurzer Zeit verstanden wir die Zeitplanung: Tausende Menschen strömten den Berg hinauf und schliefen teilweise auf den Treppenstufen, um mit aller Kraft ihren heiligen Fußabdruck von Adam zu erreichen. [caption id="attachment_20958" align="alignleft" width="200"] Traumhafter Sonnenaufgang am Adam's Peak.[/caption] Die Schlangen die Treppen hinauf waren unfassbar! Es hieß daher schnellstmöglich durch die Menschenmassen hindurch und immer, wenn irgendwie möglich, an allen vorbeimogeln oder durch den Gegenverkehr hindurch. Eine Abkürzung über Trampelpfade ermöglichte es uns, einige der in der Schlange stehenden Menschen zu überholen. Die Hälfte unserer Gruppe erreichte um knapp 3 Uhr die Spitze und dort warteten wir bis Sonnenaufgang in einer kleinen einfachen Holzhütte. Die andere Hälfte haben wir leider in den Massen verloren und sie sind in den Schlangen stecken geblieben – sie erreichten nie ganz die Spitze, aber genossen dennoch den traumhaft schönen Sonnenaufgang über dem See, der das ganze Tal erleuchtete und zudem das aufregende Erlebnis mit den tausenden Pilgern. Die 5.200 Treppenstufen zu erklimmen ist zugegeben anstrengend und geht gut in Knie und Po, aber wir haben es alle geschafft! Den Tempel auf der Spitze empfangen wir alle als relativ unspektakulär, jedoch war das gesamte Event des Aufstiegs mit den Pilgern, die um jeden Preis die Spitze erreichen wollen, einfach cool! Um 08:45 Uhr erreichten wir letztlich unser Hotel und waren allesamt wahnsinnig stolz! Es mag verrückt klingen, Stunde um Stunde anzustehen oder die Nacht durchzuwandern, aber es lohnt sich für das Erlebnis! Als Tipp: eine Kopf-/Taschenlampe ist ein Muss; zudem muss man oben die Schuhe ausziehen, daher ist ein Paar Wechselsocken gut, falls es irgendwo mal feucht oder dreckig ist; außerdem ist ein Wechselshirt und warme Kleidung für oben auf dem Gipfel, wie auch zur Überbrückung der Wartezeit echt wichtig, denn nass geschwitzt wird es sonst echt wahnsinnig kalt; auch ein Snack und ggf. Elektrolyte schaden gewiss nicht für den Fall der Fälle, dass der Kreislauf Probleme bereitet.  

Ella, wir kommen!

[caption id="attachment_20947" align="alignright" width="235"] Aufregende Zugfahrt nach Ella.[/caption] Schlaf nachholen war nicht möglich, denn es stand die Panorama-Zugfahrt nach Ella auf den Plan. Diese großartigen Aussichten über Reisterrassen, wie in den Dschungel, auf Wasserfälle, Dörfer und Co. wollte niemand verpassen! Auch wenn es oft während den vier Stunden monotonen Zuggeräuschen etwas Durchhaltevermögen erforderte, die Augen aufzuhalten... Wie für diesen Zug bekannt, ließen auch wir die Füße aus dem Zug baumeln und schossen die schönen Fotos aus dem Zug hinaus! Im schönen, wenn auch etwas touristischen Ella verbrachten wir die nächsten zwei Tage mit traumhaften Wanderungen auf den Ella Rock und den Little Adam’s Peak. Beide Male ging es früh morgens los, um die starke Hitze zu umgehen. Ganz oben auf dem Ella Rock sahen wir durch die niedrige Wolkendecke nichts, aber auf dem Mittelplateau war die Aussicht beeindruckend! Eine frische Kokosnuss dazu – so lässt es sich aushalten! Die freie Zeit verbrachten wir mit Shopping in der Stadt, Cocktails in der Sonne, am Hotelpool und besuchten noch die Nine Arches Bridge. Abends gab es gemütlich Livemusik und sehr leckeres Essen im „The Barn by Starbeans“ (Restaurant-Empfehlung!).  

Vom Horton-Plains- zum Yala-Nationalpark: Im Bann der Tiere

Weiter ging es in den Horton-Plains-Nationalpark, wo wir bis ans „Ende der Welt“ wanderten und die steile Wand ins Nichts bestaunten. Eine schöne, ausnahmsweise mal recht flache Wanderung, mit einer abwechslungsreichen Vegetation und vielen Rhododendron-Büschen. Hier soll man wohl auch Leoparden sehen können – wir hatten dieses Glück jedoch leider nicht.   [caption id="attachment_20961" align="alignnone" width="745"] Ausblick im Horton-Plains-Nationalpark[/caption]   Nach einer kurzen Autofahrt ging es dann mit unserem Übernachtungsgepäck aufgesattelt auf eine weitere kurze Wanderung zu unserer Unterkunft für die kommende Nacht: eine kleine Hütte auf dem Misty Mountain. Hier hatten wir den Nachmittag zur freien Verfügung und genossen die Aussicht bei einem Bier und lernten von unserem einheimischen Wanderguide die traditionellen Gesellschaftsspiele kennen. Wer wollte, durfte zudem in der Küche den Einheimischen beim Kochen helfen und die Rezepte von köstlichen Gerichten, wie Roti, Dhal, einer traditionellen Gemüsepfanne, scharfer Kokosbeilage und Co. erlernen – für mich auch eines der Highlights der Reise. Morgens ging es ca. 14 km durch das Haputale-Gebirge hindurch bis zum Bambarakanda-Wasserfall, wo uns dann unser wohlverdientes Mittagessen erwartete. Eine schöne, nicht allzu anstrengende Wanderung, bei der wir kleine Dörfer durchquerten, einige Chamäleons und farbenfrohe Schmetterlinge sahen sowie viel über die landestypischen Pflanzen lernten. In Tissamaharama erwartete uns eine super schöne Hotelanlage: etwas außerhalb und mit tollem Pool, den wir bis spät in die Nacht nutzten! Am nächsten Morgen ging es um 4 Uhr los zur Safari im Yala-Nationalpark, wo wir mit dem Geländewagen den Park durchquerten und viele Elefanten, Pfauen, Wasserbüffel, Pelikane und viele andere Vögel, Varane und Echsen sahen. Die leider recht seltenen Leoparden und Bären zeigten sich uns nicht, aber zugegeben ist der Park auch etwas überlaufen mit Touristen und Safarijeeps, sodass man vermutlich ein extremes Glück haben muss welche zu sehen. Ein freier Nachmittag am Pool sagte uns allen nach den erlebnisreichen Tagen sehr zu. Zum Sonnenuntergang ging es noch auf einen kleinen Spaziergang um einen Stausee, wo wir den Einheimischen beim Pflücken der Seerosen und Bauern bei der Arbeit in den Reisfeldern zusahen.  

Der Abschluss einer gelungenen Reise

Letzter Stopp der Reise war nach einem Zwischenstopp in Galle dann Bentota, wo wir unsere aufregende, eindrucksvolle, wunderschöne Tour Revue passieren ließen und noch eine Menge Sonne, Meeresrauschen, Zeit im Pool und am Meer genossen. Die freien zwei Tage verbrachten wir je nach Belieben.   [caption id="attachment_20962" align="aligncenter" width="745"] Viele Boote in Bentota.[/caption]   Ein super stimmiger Urlaub mit vielen eindrucksvollen Highlights! Sri Lanka eine absolute Empfehlung! So uninformiert ich war, desto mehr wurde ich positiv begeistert und in den Bann gezogen. Die Tour mit World Insight bestens organisiert und ein stimmiges Programm. Große Empfehlung für alle Frühaufsteher, Wander-Aktiven, Sonnenanbeter und Abenteuerlustigen!
Sri Lanka: Aktiv zur Träne Indiens
Wir hatten schon durch Berichte von Freunden und auch aus dem Fernsehen einiges über die Naturlandschaften und die Vielfalt von Sri Lanka gesehen und gehört – jetzt aber wollten wir Sri Lanka selbst erleben. Also buchten wir Sri Lanka Aktiv Plus bei WI von München aus und unser Abenteuer begann am 29.01.2024 ab Frankfurt – leider an einem Streiktag der Deutsch Bahn, sodass wir uns für die Eigenanreise mit unserem PKW entschieden. Am 29.01. ging’s dann los, von Frankfurt über Doha nach Colombo mit Qatar Airlines – ein langer Flug, jedoch war der Bordservice sehr gut. [caption id="attachment_20929" align="alignleft" width="420"] Colombo wird ausführlich erkundet.[/caption] In Colombo sind wir dann kurz vor 03:00 Uhr am Morgen des 30.01. angekommen, durften die anderen Teilnehmer der Reise treffen und wurden durch unseren Reisebegleiter Lalith mit dem Bus zu unserer Unterkunft begleitet – eine kurze Nacht. Am anderen Morgen trafen wir unsere Gruppe beim Frühstück und danach ging es los mit einer Besichtigungstour durch die Hauptstadt – unser aufmerksamer Führer Lalith gab uns immer wieder Tipps für die anschließende Erkundungstour auf eigene Faust. Unser Hotel lag in der Nähe des Old Dutch Hospitals, einem beliebten Treffpunkt für Einheimische und Touristen. Am anderen Tag gings dann mit dem Bus nach Anuradhapura – die älteste Königsstadt von Sri Lanka und natürlich UNESCO-Weltkulturerbe als Hauptstadt eines singhalesischen Königreichs namens Rajarata. Die Stadt wuchs rasch und hatte etwa 100 n. Chr. über 100.000 Einwohner. Nach der Eroberung von Anuradhapura durch südindische Herrscher wurden die Paläste und Klöster aufgegeben und vom Dschungel überwuchert. Am Tag darauf besuchten wir die interessanten Ruinen und Tempelanlagen von Anuradhapura um anschließend mit dem Bus in den Minneriya-Nationalpark zu fahren. Dort durften wir in Jeeps die einmalige Natur Sri Lankas bestaunen und Sri Lanka Elefanten – eine Unterart des asiatischen Elefanten – hautnah erleben.  

Jetzt geht’s aufwärts:

Noch vor Sonnaufgang starteten wir am nächsten Tag und bestiegen den Löwenfelsen von Sigiriya. Über 1000 Stufen führten uns über schwindelerregende Stein- und Metalltreppen auf den Monolith, auf dem sich die Ruinen einer historischen Felsenfestung befinden. Die Aussicht von dem ca. 200 Meter aufragenden Felsen ist großartig und alle genossen das mitgenommene Frühstück auf dem Berg in Erwartung des Sonnenaufgangs – die Mühen des schweißtreibenden Aufstiegs haben sich wirklich gelohnt. Bevor es dann wieder zurück ins Hotel ging, stiegen wir erst noch zu den Wolkenmädchen ab und bestaunten die Fresken der barbusigen Frauen. Danach fuhren wir dann nach Polonnaruwa, dessen archäologischer Park ebenfalls zum UNESCO-Welterbe zählt.   [caption id="attachment_20931" align="alignnone" width="745"] Blick auf den Löwenfelsen.[/caption]   Dort angekommen stiegen wir um auf für uns vorbereitete Fahrräder und erkundeten zusammen mit einem lokalen Führer die schönsten Bauwerke aus einer der wichtigsten Epochen der buddhistischen Kultur. Durch die Anlagen zahlreicher künstlicher Seen und flächendeckender Bewässerungsanlagen, konnte der Reisanbau auch während der Trockenzeit gute Erträge erbringen. Besonders beeindruckt haben uns die riesigen in den Fels gehauenen Buddha-Statuen von Gal Vihara.   [caption id="attachment_20924" align="alignright" width="200"] Es gibt tolle Buddha-Statuen zu bestaunen.[/caption] Noch in der Nacht am Tag 6 unserer Reise starteten wir wieder vor Sonnenaufgang und fuhren mit Tuk Tuks zum Ausgangspunkt der Wanderung auf den Pidurangala-Felsen, um oben angekommen mit einem fantastischen Blick auf den Löwenfelsen im Sonnenaufgangslicht belohnt zu werden. Zurück im Hotel fuhren wir zu den Höhlentempeln von Dambulla mit religiösen Szenen aus dem Leben Buddhas – es gab tolle Wandmalereien sowie über 150 Buddha-Statuen und drei Statuen von Hindu-Königen zu bestaunen. Anschließend fuhren wir in die Knuckles – eine beeindruckende Bergkette und tolle Naturlandschaft, welche wir auf einer Wanderung am anderen Tag bestaunen durften.  

Vorsicht: Blutegel!

Nach einer fröhlichen Party am Abend mit Barbecue und Lagerfeuer und dem Lauschen der nächtlichen Dschungellaute in 3-Personen Zelten gab es erstmal Frühstück und Gamaschen, die Teile des Fußes und des Beines bis teilweise über die Knie bedeckten – den Sinn dieser Gamaschen sollten wir während der Wanderung erfahren …. Blutegel – überall am Boden – sie nahmen auf Grund ihres Geruchs- und/oder Wärmesinns uns Touris gegen den Wind wahr und bewegten sich durch Geäst, Gras oder über den Boden zügig in unsere Richtung. Die wundervolle Naturlandschaft bewundernd, mit Wanderstöcken die Blutegel wegstochernd und mit Spritzflaschen (mit einer Mischung aus Salzwasser und keiner Ahnung was sonst noch) auf die hochkrabbelnden Blutegeln spritzend marschierten wir ca. 3 Stunden gen Gipfel des Manigala-Berges und über die Bergkette zu unserem Ziel, wo der Bus bereits auf uns wartete. Nach einem erfrischenden Bad im nahen Fluss ging‘s auch schon weiter Richtung Kandy. Übrigens, die Egel waren ungefährlich und übertrugen keinerlei Krankheiten. Rückblickend für alle in der Gruppe eine außergewöhnliche Erfahrung, welche wir nicht missen möchten.  

Buddha’s Zahn

Kandy war die Hauptstadt des letzten singhalesischen Königreiches bis es dann Anfang des 19. Jahrhunderts von den Briten erobert wurde. Kandy hat im Gegensatz zu den Küstenregionen ein gemäßigtes Klima mit angenehmen Temperaturen. Viele Buddhisten und Touristen treffen sich jedoch in Kandy wegen des Zahntempels, ein buddhistischer Tempel von der UNESCO zum Welterbe erklärt, in welchem der linke Eckzahn Buddhas als Reliquie aufbewahrt wird. Die Reliquie wurde immer in der jeweiligen Residenzstadt der Könige aufbewahrt. Im August gibt es sogar eine Prozession mit Elefanten bei welcher die Reliquie auf den Elefanten durch die Stadt getragen wird. Auch wir durften an dem goldenen Schrein vorbeigeschoben werden, in welchem die Reliquie, welche niemand zu Gesicht bekommt, aufbewahrt wird. Am nächsten Tag schlenderten wir durch den wunderbar angelegten königlich botanischen Garten Peradeniya mit mehr als 4000 Pflanzenarten.   [caption id="attachment_20923" align="alignnone" width="745"] Der „Heilige Berg will erklommen werden.[/caption]   Adam’s Peak ist mit 2243 Metern zwar nicht der höchste Berg Sri Lankas, dafür aber bekannt für den „heiligen Fuß“ Buddhas, eine Vertiefung in einem Felsen nahe des Gipfels. Gegen 2 Uhr am Morgen starteten wir warm eingepackt – denn jetzt ging es rauf zum Gipfel, auf welchem wir den Sonnenaufgang bestaunen wollten. Etwa 5200 ungleiche Steinstufen führten über die etwas einfachere nördliche Routen hinauf. Dort angekommen genossen wir die einmalige spirituelle Stimmung und auch den unbeschreiblichen Sonnenaufgang.  

Zugfahrt nach Ella und das Ende der Welt

Nach der Rückkehr und nach einem ausgiebigen Frühstück freuten wir uns auch schon auf das nächste Highlight – die Zugfahrt nach Ella vorbei an wunderschönen Landschaften, grünen Teeplantagen, über alte Viadukte und durch unzählige Tunnel. Während unserer Reise machten wir noch weitere Wanderungen durch die wunderbare Landschaft und bestiegen auch noch andere Gipfel, unter anderem führte uns eine Wanderung zum Ende der Welt – World‘s End im „Horton Plains National Park“. World’s End ist eine Steilwand von ca. 900 Metern mit sagenhafter Aus- und Weitsicht. Gegen Ende unserer erlebnisreichen Reise besuchten wir noch den Yala-Nationalpark und Galle, eine frühere Festung der Niederländer, bevor wir dann noch zwei Übernachtungen in einem Strandhotel direkt am indischen Ozean verbrachten.  

Zu guter Letzt ….

Ein großes Dankeschön an unseren klasse Reisebegleiter Lalith, unsere lokalen Führer und natürlich auch an die ganz tolle Reisegruppe – übrigens gäbe es da noch viel mehr zu erzählen, aber vielleicht schreibe ich ja irgendwann einen weiteren Reisebericht oder eine Fortsetzung ….   [caption id="attachment_20927" align="alignnone" width="745"] Unsere Guides in den Knuckles.[/caption]
Endlich nach Bolivien: Eine Reise voller Erlebnisse
Gleich vorweg: Diese Reise hat jetzt mit uns zum ersten Mal wirklich stattgefunden, in den Jahren davor verhinderten politische Unruhen, Corona und andere unglückliche Umstände die Durchführung. Und auch in diesem Jahr musste das Programm der zweiten Hälfte durch einen kreativen „Plan B“ ersetzt werden. Trotzdem fanden sich wackere 16 Reisende – und bereut hat es niemand! Unsere Reise begann holprig: Unser Flug von Madrid nach Santa Cruz de la Sierra mit der Fluggesellschaft Air Europa hatte ganze 4 Stunden Verspätung, wodurch wir den Anschlussflug nach Sucre verpassten. Jetzt war Improvisationskunst gefragt, aber WORLD INSIGHT hat das Problem mit Bravour gelöst: Alternativflug nach Cochabamba und von dort aus mit dem Bus nach Sucre. Nach 9 Stunden Fahrt kamen wir dort doch noch am selben Tag an. Gutes Training für das Sitzfleisch, denn 9-Stunden-Touren sollten noch einige folgen.   Halloween in Sucre und Höhenluft Die Altstadt von Sucre ist wirklich schön, und lustig war’s auch noch: Es war nämlich Halloween, und abends wimmelte der Plaza de Armas von fröhlichen Zwergen in den gruseligsten Verkleidungen. Von Sucre ging es über Potosi, wo wir schon mal Höhenluft (und viel Dieselqualm) schnuppern konnten, nach Uyuni. Das Timing unserer Ankunft dort hätte präziser nicht sein können: Nur eine Viertelstunde später und wir hätten den legendären Eisenbahnfriedhof nicht mehr im letzten Sonnenlicht fotografieren können. Aber wir kamen genau richtig, um grandiose Bilder von den rostigen Ungetümen zu machen.   [caption id="attachment_16276" align="alignnone" width="745"] Rostige Ungetüme im Sonnenuntergang[/caption]   Am nächsten Morgen startete unsere Tour mit vier Toyota Landcruisers in den tiefen Süden des bolivianischen Altiplano. Im Nationalpark Eduardo Avaroa nahmen wir unser erstes Quartier. Tagsüber ist es auf dem Altiplano angenehm warm, aber nachts wird es ziemlich kalt. Trotzdem haben wir eigene Schlafsäcke nicht gebraucht: Jeder hatte drei dicke Decken auf dem Bett – schwer, aber ausreichend warm. Die Höhe – über 4000 Meter – hat wohl einigen zu schaffen gemacht, aber unsere Reiseleiterin Lourdes hatte für die schweren Fälle die passenden Pillen bereit und für die meisten von uns reichte eine gute Tasse Mate de Coca. Der höchste Punkt unserer Reise lag bei immerhin 4930 Metern ...   Naturwunder und Höhenunterschiede Die nächsten Tage galten den großen Naturwundern dieser Gegend – Fumarolen-Felder, bizarre Felsformationen, die Laguna Colorada mit ihren zahllosen Flamingos und natürlich der Salar de Uyuni. Für einige, auch für mich, war allein dieser Ort schon die Reise wert und keiner wurde enttäuscht. Wir verbrachten dort einen ganzen Tag bei bestem Wetter und mit einem Glas Rotwein in der Hand konnten wir der Sonne beim Untergehen zusehen.   [caption id="attachment_16278" align="alignnone" width="745"] Beeindruckende Naturkulissen wie dieser Baum aus Stein.[/caption]   Nach einer weiteren 9-Stunden-Tour im Nachtbus kamen wir frühmorgens in La Paz an. Eine Stadt, in der die Wohlhabenden auf 2800 Metern und die Ärmeren auf 4100 Metern Höhe wohnen. 1300 Meter Höhenunterschied in einer einzigen Stadt ist schon extrem. Dem wird unter anderem durch ein Netz von 11 Seilbahnlinien entgegengewirkt, die nicht nur den Bewohnern der Höhenlagen eine bequeme und staufreie Fahrt in die tiefergelegenen Geschäftsviertel ermöglichen, sondern auch den Touristen komfortable Sightseeing-Touren mit bestem Überblick über den Moloch La Paz.   In die mythische Wiege des Inkareiches Mit unserem neuen Reiseleiter Rodrigo ging es dann in Richtung Titicacasee. In Copacabana – dem echten, dem wirklichen Namensgeber für das bekannte Viertel von Rio – hatten wir wieder Glück: Es war Wochenende und vor der berühmten Basilika des Ortes wurden neu erworbene Autos gesegnet. Dazu jede Menge Herren im Sonntagsstaat und herausgeputzte Damen mit Bowlerhüten und weiten Röcken.   [caption id="attachment_16280" align="alignnone" width="745"] Nur fahrbereit mit priesterlichem Segen[/caption]   Per Boot ging es von dort auf die Isla del Sol, die mythische Wiege des Inkareiches. Hier konnten wir dann einmal richtig wandern, durchaus anstrengend, aber in schöner Landschaft. Unser Gepäck wurde Gott sei Dank von Maultieren transportiert. Mit Pachamama (Mutter Erde) haben wir uns auch gut gestellt – dafür hat der Dorfschamane mit einer speziellen Zeremonie gesorgt. Die Rückreise nach La Paz wurde zum Abenteuer, denn das Stadtzentrum war inzwischen von militanten Bergarbeitern in Beschlag genommen worden, die mit Straßenblockaden ihre Forderungen durchsetzen wollten. Den überragenden Fahrkünsten unseres Busfahrers Gonzalo war es zu verdanken, dass wir trotzdem unser Hotel im Zentrum erreichten. Dort erwartete uns unser dritter Reiseleiter Christian, der schon zu Beginn unserer Reise das Kunststück fertiggebracht hatte, uns nach Sucre zu schaffen. Nun trat „Plan B“ in Kraft.   Der „Plan B“ Reiseverlauf Am nächsten Tag ging es von 4600 Metern Höhe abwärts in die Yungas und zwar mit Jeeps über den berüchtigten Camino de la Muerte. Der ist nicht mehr so tödlich wie früher, weil er nicht mehr von Bussen und Lastwagen, sondern nur noch von Jeeps und Mountainbikern befahren wird. Aber eindrucksvoll ist er immer noch. Nach dem interessanten Besuch einer Kaffeeplantage und einer Übernachtung in Coroico, landeten wir in Rurrenabaque am Ufer des Río Beni. Und fanden uns wieder im tropischen Tiefland bei gemessenen 38 °C und gefühlten 42 °C im Schatten. Nach frischen Temperaturen im Hochland nun eine wahre Hitze … Das Quartier im Nationalpark Madidi war recht gut in Schuss, echte Dschungelcamp-Erfahrung gab es erst später in Las Pampas. Hier merkte man schon, dass die Corona-Zeit tiefe Spuren in der bolivianischen Tourismusindustrie hinterlassen hat. Aber unser Reiseleiter Christian und die Crew von Jeep-Fahrern, Bootsführern und Köchinnen haben sich alle Mühe gegeben, den Laden am Laufen zu halten. Die einzige Steckerleiste im Haupthaus war abends, wenn der Generator lief, dicht umlagert: Dicke Powerbanks sind sehr zu empfehlen.   Tierische Highlights In Las Pampas kamen die Tierfotografen voll auf ihre Kosten: Auf den Bootstouren gab es kleine und große Kaimane, Schildkröten, jede Menge Capybaras und sogar rosa Flussdelphine zu sehen.   [caption id="attachment_16282" align="alignleft" width="745"] Die Schlacht am kalten Büffet[/caption] Dazu allerlei Vögel in den Bäumen. Ein Highlight war eine Affenbande, für die es beim Anblick von ein paar Bananen, die der Bootsführer dabei hatte, kein Halten mehr gab: Über unsere Knie, unsere Schultern und Köpfe hinweg, rasten die Tierchen ins Bootsheck und lieferten sich eine Schlacht ums kalte Buffet. Einige von uns machten sich diesen Spaß am nächsten Morgen noch einmal. Die anderen suchten auf einer Wanderung vergeblich die Anakonda, fanden aber wenigstens ein paar Brüllaffen. Nach einer Nacht in „Rurre“ ging es – zur Erinnerung: 9 Stunden – nach Trinidad, welches das Sprungbrett für den Flug via Cochabamba nach Santa Cruz war – unserer letzten Station. Auf dieser Fahrt wartete aber noch eine schöne Überraschung auf uns: Das perfekt erhaltene Kolonialstädtchen San Ignacio de Moxos mit vielen alten einstöckigen Häusern, umringt von Kolonnaden und einer in Bauart und Erhaltungszustand einzigartigen Jesuiten-Reduktion. In Santa Cruz ließen wir diese tolle Reise in einem guten Restaurant und bei einem Pisco Sour ausklingen. Und nachdem wir bei der Anreise etwas Pech hatten, war uns bei der Heimreise das Glück hold: Wir kamen pünktlich in Frankfurt an – und zwar gegen 10:00 Uhr morgens, der Streik der Lokführer begann erst gegen 22:00 Uhr abends!
Reiseträume aus 1001 Nacht: Oman
Eigentlich begann alles vor mehr als 40 Jahren. An jedem Sonnabendvormittag lief im NDR-Radio die Sendung „Zwischen Hamburg und Haiti“ – Pflichtprogramm am Frühstückstisch. Besonders Berichte zu damals unerreichbaren exotischen und geheimnisvollen Zielen standen ganz hoch in unserer Gunst und weckten etwas in uns, was man am besten wohl mit Fernweh beschreiben würde. Angesichts unserer damaligen finanziellen Möglichkeiten und eingeschränkten Reiseverbindungen war eigentlich alles nur eine schöne Illusion. Glänzende Augen und besonders heftiges Fernweh erzeugten Berichte über den sagenhaften Orient. Wir glaubten, die Gewürze riechen zu können, fühlten das Gewühl im Soukh und hörten den Wind in der Wüste … Viele Jahre später, Internet und interkontinentale Flughäfen vor der Tür, haben wir etliche Reiseziele abgeklappert, aber es blieb immer noch eine Geschichte offen; die aus „1001 Nacht“. Und um die geht es jetzt. Sommer 2023, Corona ist vorbei und wir sitzen gemütlich über dem Katalog von WORLD INSIGHT. Für den November suchen wir noch ein schönes Ziel mit erträglichen Temperaturen, Sonne, Kultur, Abenteuern und Entspannung. Europa – zu kalt, Malediven – zu weit, Madeira – ausgebucht und genau in dem Moment stolpern wir über den Oman. „O M A N !“   [caption id="attachment_20880" align="alignnone" width="745"] Vorfreude auf das anstehende Orient-Abenteuer.[/caption]   So schnell waren wir uns noch nie einig. Alle längst vergessen geglaubten Sehnsüchte waren plötzlich wieder präsent und so war die Buchung in Windeseile erledigt. Ein paar Tage danach landete der Reiseführer im Briefkasten. Nach der Lektüre waren wir noch hibbeliger, benahmen uns kindisch und konnten es kaum erwarten. Alle Bekannten und Verwandten, die wir informierten, machten große Augen, nuschelten wissend „aha“ und googelten dann heimlich den Ort. „Da wollt ihr hin?“ – unbedingt!  

Die Reise beginnt

Ein paar Tage vor dem Abflug waren die Koffer gepackt, zum x-ten Male die Papiere gecheckt, Pässe sortiert, Reiseunterlagen studiert, Impfkalender überprüft und Chipkarten für die Kamera formatiert. Nachmittags sollte der Flug aus Frankfurt/ Main über Doha nach Muskat gehen. Davor hat der Reiseveranstalter schon das erste Abenteuer geplant. „Zug zum Flug“ heißt eines der spannendsten Abenteuer, die man heute für Geld buchen kann. Aber das ist ein ganz anderes Kapitel. Am Ende waren wir pünktlich am Flug, das Einchecken verlief problemlos, die Bundespolizei arbeitete schnell und kompetent unsere Pässe ab und los ging's. Schon der Flug in die Nacht war ein Erlebnis. Ganz Europa, der komplette Nahe Osten sowie die Arabische Halbinsel waren – nur für uns – wolkenfrei. Gemächlich zog die Landschaft unter uns hin. Grandiose Gebirge, das Schwarze Meer, dann wurde es Nacht und die Ölquellen im Irak boten uns ein besonderes Spektakel für die Augen. Zwischenlandung in Doha. Alles ist irgendwie größer, glänzender und mindestens aus Gold – so präsentiert es sich jedenfalls. Weiterflug nach Muskat – endlich. Die Passkontrolle war, nun ja; optimierungsbedürftig, aber irgendwann waren dann alle durch und zum ersten Mal trafen sich alle Reiseteilnehmer mit dem Reiseleiter. Gleich vorab – Volltreffer mit beiden.   [caption id="attachment_20879" align="alignnone" width="745"] Als erstes wird Muscat erkundet.[/caption]   Eine Reise ist am Ende immer nur so gut wie der Reiseleiter. Mit Udi (Aruna Uddika) hatten wir alle einen charmanten, warmherzigen und sorgsamen Begleiter für die kommenden 2 Wochen. Mit Charme, Witz, unglaublichem Bemühen, Liebenswürdigkeit und gleichzeitiger Zurückhaltung präsentierte er uns sein Land. Schon nach einigen Stunden war völlig klar, dass sein Herz für den Oman und seine Gäste schlägt. Herzlichen Dank dafür! Nach der Landung hatten wir kaum Zeit für Besinnung. Es war bereits heller Morgen und wer wollte schon einen ganzen Tag verlieren? Muskat stand auf dem Programm. Zur Einstimmung und zum Wachwerden besuchten wir den Basar. Die ersten Mitbringsel landeten in den Taschen, aber hauptsächlich genossen wir das Flair und einen köstlichen Kaffee mit Blick aufs Meer. Später besuchten wir den Palast des Sultans. Eine unglaubliche Pracht breitete sich vor unseren Augen aus; allerdings eher Ergebnisse von Selbstbewusstsein und Stolz auf die den Petroldollars geschuldete unglaubliche gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung der letzten 50 Jahre als das Ergebnis historischer Ereignisse. Den Tag beschloss eine rasante Fahrt im Speedboot entlang der zerklüfteten Küste mit immer neuen, atemberaubenden Ausblicken auf die Küste. Auch der zweite Tag begann mit Superlativen. Die große Moschee beeindruckt auf Anhieb mit spiegelblankem Marmor, kostbaren Schnitzereien und Kristalllüstern in schier unüberbietbarer Pracht und Kunstfertigkeit. Mit ungläubigem Staunen besuchten wir anschließend das Opernhaus. Mit allem hätten wir gerechnet, nicht damit. Das Konzerthaus muss sich architektonisch nicht im Mindesten vor Semperoper oder Scala verstecken. Schade, dass gerade kein Konzert stattfand. Insgesamt ist Muskat eine supermoderne, sehr elegante Stadt, die den Spagat zwischen Tradition und Moderne dank behutsamer und weiser Stadtgestaltung sehr gut hinbekommen hat.  

Ab in die Wüste

Abschied von Muskat. Durch eine Küstenlandschaft mit spektakulären Ausblicken auf das azurblaue Meer und das Gebirge schlängelte sich die Küstenstraße nach Sur und gefühlt 200 Jahre in die Vergangenheit. Ein Bootsbauer weihte uns in die Geheimnisse der Dhau ein, mit der schon Sindbad auf Reisen war. Im Gebirge überraschte uns das Wadi Bani Khalid mit unerwarteten Ausblicken auf Seen, Oasen und schroffen Gebirgskämmen. Wer hätte erwartet, dass man mitten in der Wüste sogar baden kann? Wir nicht – aber es stimmt.   [caption id="attachment_20886" align="alignnone" width="745"] Unterwegs in der Wüste[/caption]   Am Ende einer Wanderung wartete ein Badesee in einer Oase. Allerdings wussten von dem Geheimnis auch nicht nur wir …. Das war alles aber nur Vorspiel für die spektakulären Wahiba Sands, die wir abends erreichten. Eine Nacht in der Wüste! Die Wüstensöhne sind heute im Geländewagen genau so mutig und gewandt wie vor 500 Jahren bei der Durchquerung der Wüste. Jedenfalls war die Fahrt in den Dünen Adrenalin pur. Gut, dass der Sonnenuntergang im Sand der Wüste die aufgeputschte Seele so nachhaltig beruhigte, wie es vielleicht nirgendwo auf der Welt in gleicher Form gelingen kann. Die Wüste schimmert in allen erdenklichen Farbschattierungen von fahlgelb bis violett – unvergesslich! Selbst das mit lokaler Folklore untermalte Büfett später am Abend hatte gegen das Naturschauspiel keine Chance! Hier hätte man gut und gerne noch einen Tag mit Nichtstun verbringen können. Europa mit aller Hast, Terminplänen und Handyklingeln war buchstäblich Lichtjahre entfernt. Leider ist das nur eine Anregung an künftige Reiseplaner, denn unsere Karawane zog unerbittlich weiter gen Abenteuer. Die Mutigen ritten morgens nach dem Frühstück Kamel, die weniger Tapferen kamen bei Kaffee und Gebäck auf ihre Kosten. Ziel der Tagesetappe war Nizwa; eine uralte Oasenstadt. Dort blieben wir die nächsten Tage und waren hier mittendrin im Orient. Die Stadt selbst beeindruckt mit einer restaurierten Altstadt inklusive Festung und verwinkelten Gassen. Ein Fest für die Sinne! Bunt, laut, duftend – so präsentierte sich der Ort. Dabei sind die Menschen natürlich geschäftstüchtig, aber wohltuend zurückhaltend. Niemand wird bedrängt oder mit billigem asiatischem Kitsch belästigt. Es gibt sie noch, die versierten Handwerker, die Silber, Kupfer oder Ton zu wahren Kunstwerken veredeln, die Textilien nach seit Jahrtausenden unveränderten Schnitten fertigen und Sandalen feilbieten, die bestimmt schon mehrfach in Mekka waren. Schön!   [caption id="attachment_20885" align="alignnone" width="745"] Unterwegs auf dem Viehmartkt.[/caption]   Zahlreiche Gewürzhändler verzaubern Auge und Nase. An jeder Ecke wird Weihrauch angezündet und verkauft, Gemüsehändler preisen Obst und Gemüse der Region an und das alles vermischt sich mit Lärm und Gewusel auf dem Viehmarkt. Als Reisender fühlt man sich Jahrhunderte zurückversetzt und ist schon fast erstaunt, dass man überall nicht mit klimpernden Dinaren bezahlen muss, sondern in schnödem Plastik. Die Umgebung von Nizwa erkundeten wir auf einigen Ausflügen. Liebevoll restaurierte Wüstenfestungen, Lehmdörfer abseits der Oasen, Bewässerungssysteme analog der berühmten Levadas auf Madeira und eine atemberaubende Landschaft reihten sich nahtlos aneinander. Allein der Jebel Shams wäre eine eigene Reise wert! Senkrecht fallen die Felsen 1000 m weit in einen tiefen Canyon hinab. Der Grand Canyon des Colorado kann das nicht besser. Nur, dass hier kaum ein Tourist die Aussicht versperrt und kein Geländer den Blick in die Tiefe ... Natur pur! Schade, dass sich leider auch viel Plastik ins Bild schummelt, obwohl es ausreichend öffentliche Mülleimer gibt. Vielleicht verliert man den Blick fürs Detail schneller, wenn die Natur rundum ein grandioses Schauspiel nach dem anderen bietet.   [caption id="attachment_20884" align="alignnone" width="745"] Lehmdörfer abseits der Oasen entdecken wir ebenfalls.[/caption]  

Die letzten Tage Entspannung

Die letzten Tage sollten der Entspannung in Salalah dienen. Die 1000 Kilometer zwischen Muscat und Salalah hopsten wir mit einem Linienbus der Lüfte in kaum 1,5 Stunden. Gegen Abend erreichten wir das Hotel. Es liegt nicht nur am Strand, sondern eigentlich schon darauf. Vor dem Balkon erstreckte sich 50 m feinster Sand und dann nur noch das Meer. Passend zum Sonnenuntergang zogen dann auch noch Delfine ihre Bahn. Keine Ahnung, wie WORLD INSIGHT das hinbekommen hat … Die letzten 3 Tage vergingen bei Halbtagesausflügen in die Umgebung, einem kleinen Exkurs in das Baumschulwesen der Wüste und Badefreuden. Das Wasser hatte ca. 30 Grad, die Luft auch – morgens und abends jedenfalls. Den Mittag verbrachte man besser im Schatten bei köstlichen Fruchtsäften und Eis. Zugegeben, so ein Cocktail wäre auch schön gewesen, aber mit dem strikten Alkoholverbot kann man am Ende gut umgehen. Immerhin gibt es ein alkoholfreies Malzgetränk mit Gerstenaroma als Ersatz. Wenn man die Augen schloss, war dann alles perfekt.   [caption id="attachment_20882" align="alignnone" width="745"] Die letzten Tage Entspannung am Meer in Salalah.[/caption]   Viel zu schnell war der Urlaub vorbei. Beim Rückflug meinte es das Wetter wieder gut mit uns und zeigte uns die halbe Welt wiederum wolkenfrei von oben. In Frankfurt hatte uns mitteldeutsches Schmuddelwetter wieder. Zum Glück hatten wir in der Bahn viel Zeit, die Ereignisse und Erlebnisse Revue passieren zu lassen und da sehnten wir uns schon fast wieder an die Küste des Arabischen Meeres und zur Gerstensaftlimonade zurück. Fazit: über den Oman kann man Bücher schreiben (und einige machen das tatsächlich!). Es ist ein atemberaubendes Land zwischen Historie und Moderne. Die Menschen sind durchweg freundlich und bemüht, den Touristen entgegenzukommen, ohne aufdringlich zu sein. Sie sind unverkennbar und zu Recht stolz auf ihr Land. Davon können wir gut lernen. Der Oman bietet spektakuläre, unvergleichliche und ursprüngliche Landschaften. Wenn man sich darauf einlassen kann, dass Kleinigkeiten nicht perfekt organisiert sind, dann ist der Oman vielleicht eines der letzten ursprünglichen Länder dieser Welt. Heike und Erik -Randberliner-
Märchenhaftes Marokko: Zwei unvergessliche Wochen voller Abenteuer
In nur einem Jahr habe ich gleich zwei große, fantastische Reisen mit WORLD INSIGHT unternommen. Nach Kuba im Mai – meine grenzenlose Begeisterung hält immer noch vor – verbrachte ich nun 2 Wochen im märchenhaften Marokko! Meinem „1001 Nacht“ Traumziel; dem Land mit einer Mischung aus arabischen und afrikanischen Traditionen. Unsere Kleingruppe – weitere 11 sympathische, weltoffene Personen – begab sich mit unserem Guide Brahim von Casablanca, wo wir unsere erste Nacht verbrachten, am folgenden Tag nach Rabat, der zweiten der vier Königsstädte. Ein weiterer Local Guide vermittelte uns dort Wissenswertes über die königliche Dynastie. So erfuhren wir beispielsweise, dass Hassan, der Anfang 20-jährige Sohn des aktuellen Königs, Mohamed VI., einmal als Hassan III., die Nachfolge antreten wird. Der Vorgänger des Mohamed VI., Hassan II. war und dessen Vater wiederum dann Mohamed V. – also folgte auf einen König Mohamed, immer auch ein König Hassan. Interessant ist auch, dass der junge Hassan im Königspalast, gemeinsam mit 2 der besten Schüler aus allen 12 Regionen Marokkos, unterrichtet wird. Somit erschließt sich ihm die Welt seiner Mitschüler aus sämtlichen Provinzen Marokkos! Staunend wurden wir unter anderem in das prachtvolle Mausoleum des Palastes geführt. Ein besonderer Moment!  

Gerbereien und Souks – ein Fest für die Sinne

In Fès, einer weiteren Königsstadt, wartete die Besichtigung der ältesten und größten Gerberei der Welt auf uns. Ausgestattet mit Minzsträußchen, die den Geruch des zu gerbenden Leders erträglicher machen sollten, lauschten wir den Ausführungen des Betreibers. Wir waren uns einig darüber, zu keiner Zeit üblen Gerüchen ausgesetzt gewesen zu sein. Die riesigen, farbigen Bottiche boten ein fantastisches Bild. Den anschließenden Besuch der Souks empfanden wir als Eintauchen in eine spannende, komplett andere Welt. Zu erleben, wie sich der Alltag in diesen schmalen Gassen gestaltet, die bunte Vielfalt der feilgebotenen Waren und auch der Lebensmittel sehen zu können – einfach berauschend. Faszination Marokko! Dieses farbenprächtige Gewusel in den Gassen, herrlich! Ein märchenhaftes Treiben offenbarte sich uns regelrecht.   [caption id="attachment_20861" align="alignnone" width="745"] Sympathische Einheimische trifft man überall.[/caption]  

Die Imazighen: Traditionen und Bräuche

Die Bevölkerung Marokkos besteht vor allem aus zwei großen Gruppen, den Arabern und den Berbern – heute Imazighen genannt. Unser Guide Brahim, selbst ein Imazigh, brachte uns die Traditionen und die Kultur seines Volkes durch seine Erzählungen näher. So erfuhren wir, dass sich die Pärchen oftmals auf den großen Hochzeiten kennenlernen, zu denen das ganze Dorf eingeladen wird. Hat ein junger Mann seine zukünftige Ehefrau getroffen, obliegt es seiner Mutter, während eines gemeinsamen Hamambesuchs mit der jungen Frau darüber zu befinden, ob sie die Richtige für den Sohn sein könne. Nach der gemeinsam verbrachten Zeit liegt die Entscheidung quasi bei der Mutter. Unser WORLD INSIGHT Programm sah, erwähnenswerterweise, auch einen Besuch in einem Imazighenmuseum vor.  

Märchenhafte Riads und kulinarische Abenteuer

[caption id="attachment_20863" align="alignright" width="263"] In Marokko gibt es Vieles zu entdecken.[/caption] Absolut kontrastreich empfanden wir die engen, ans Mittelalter erinnernden Gassen und das Eintreten in unsere prachtvollen, wunderschönen Riads: Stadthäuser. Nach dem Anklopfen an schwere, mit Ornamenten verzierte Zedernholztüren, öffnete sich der Blick auf unfassbar fein eingerichtete, gestaltete Räumlichkeiten. Prachtvolle Innenhöfe offenbarten sich uns in den beeindruckendsten Farben! Unsere Reise inkludierte mehrere Essen in faszinierender Umgebung. In Restaurants und wunderschönen Kasbahs/Festungsanlagen. Übrigens brachten wir in einer dieser Kasbahs auch einen Vormittag mit gemeinsamem Kochen zu. Nachdem wir zuvor mit Brahim und unserem Koch die Zutaten besorgt hatten. Was hatten wir für einen Spaß!  

Magische Wüstennacht

Ein Highlight reihte sich an das nächste. Es ging zu dem beeindruckenden Wüstencamp, wo wir die Nacht verbringen durften. Das Kreuz des Südens konnten wir am fantastischen Sternenhimmel betrachten. Imazighen untermalten unsere Nacht in der Sahara Erg Chebbi eine Weile mit ihrer Musik. Jeeps brachten uns nach dem Bestaunen des grandiosen Sonnenaufgangs und einem eingenommenen Frühstück zurück zu unserem Riad. Sämtliche weiteren Ausführungen meinerseits können nur den Rahmen sprengen. Von daher ist es mir nur noch ein Bedürfnis, die Fischerstadt Essaouira zu erwähnen. In Marrakesch hatten wir die Gelegenheit, den bekannten botanischen Garten – Jardin Majorelle – zu besichtigen, gestaltet von Yves Saint Laurent. Angefüllt mit wunderbaren Eindrücken und Erlebnissen traten wir, 12 glückliche Reisende, den Rückflug an. Vielen Dank – WORLD INSIGHT! Mir schwebt bereits das dritte Abenteuer mit Euch vor …  
Auf den Spuren der Djinns: Jordaniens mythische Erzählungen
Rote Sandwüsten, Ruinen aus vergangenen Zeiten und das salzige Flimmern des Toten Meeres. Die Mystik Jordaniens, mit seinen archäologischen Schätzen und spektakulären Landschaften, zieht Reisende in den Bann. Wer schon einmal das Vergnügen hatte, in den sternenübersäten Nachthimmel über Wadi Rum zu blicken oder zu erleben, wie sich das Schatzhaus von Petra zwischen den Felsenklüften der Siq auftut, weiß, dass in Jordanien ein gewisser Zauber in der Luft liegt. Diese Magie spiegelt sich auch in faszinierenden Erzählungen wider, die seit Jahrtausenden weitergegeben werden und in der Kultur verwurzelt sind. Geschichten von Djinns und anderen Geheimnissen der arabischen Folklore verweben sich mit der Geschichte und machen jede Entdeckung zu einem Abenteuer in die Welt der Legenden.  

Jerash: Die Schutzgöttin

Die Stadt Jerash, ein Relikt aus der römischen Vergangenheit, ist bekannt für ihre geheimnisvolle Schönheit inmitten beeindruckender Ruinen. Gegründet im 2. Jahrhundert v. Chr., blühte Jerash als ein pulsierendes Handelszentrum entlang der legendären Königstraße auf und erlebte unter römischer Herrschaft ein goldenes Zeitalter.   [caption id="attachment_20561" align="aligncenter" width="745"] Der Artemistempel in Jerash.[/caption]   Doch im Herzen dieser antiken Metropole befindet sich ein besonders interessantes Kapitel: der Tempel der Artemis, der 150 n. Chr. unter dem herrschenden Kaiser Antoninus Pius errichtet wurde. Artemis, die griechische Göttin der Jagd und Hüterin des Wildes, wurde zur Schutzgöttin von Jerash ernannt, und ihr Tempel sitzt bis heute majestätisch auf dem höchsten Punkt der Stadt. Sie symbolisiert nicht nur den göttlichen Schutz, sondern diente auch als spirituelles Zentrum der Bewohner. Erzählungen zufolge fanden dort geheimnisvolle Rituale und Zeremonien statt, bei denen die Gläubigen die Göttin mit opulenten Opfergaben ehrten, in der Hoffnung, ihren Segen und Schutz zu erhalten.  

Petra: Geheimnisse der Djinns

Wenn man an Jordanien denkt, kommt einem wahrscheinlich als Erstes die legendäre Felsenstadt Petra und ihre monumentale Schatzkammer in den Sinn. Geprägt von rotbraunen Schluchten, architektonischen Meisterwerken und komplexen Wassersystemen bleibt die antike Stadt nach wie vor zu 80 % unentdeckt. Das lässt natürlich viel Freiraum für die Fantasie. Doch auch die Elemente, die für uns bereits sichtbar sind, sind von Legenden umgeben. Unter den vielen Schätzen Petras sticht besonders eine Gruppe von monumentalen Grabanlagen hervor: die Djinn-Blöcke. Diese würfelförmigen Sandstein-Strukturen sind eine Hinterlassenschaft der Nabatäer aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. und zählen zu den ersten Sehenswürdigkeiten, denen man beim Betreten von Petra durch den Siq begegnet.   [caption id="attachment_20575" align="aligncenter" width="745"] Einer der Djinn-Blöcke in Petra.[/caption]   Die Djinn-Blöcke wirken imposant und geheimnisvoll zugleich, denn über ihre Bedeutung wird viel spekuliert. Ihr Name leitet sich von dem arabischen Wort „jinn“  (جِنّ) ab, das sich auf übernatürliche, spirituelle Wesen bezieht. Handelt es sich bei den rotbraunen Blöcken, wie oft vermutet, um Grabsteine? Oder dienen sie doch den Djinns als Behausungen? Manche BesucherInnen halten ihre Hand an den Stein und wünschen sich etwas, in der Hoffnung, dass der Geist ihnen wohlgesinnt ist. Wir werden wohl nie genau wissen, wie effektiv diese Geste ist, doch ausprobieren kann man es. Wer weiß, vielleicht geht ein Wunsch in Erfüllung.  

Wadi Rum: Gigantische Erzählungen

Die Mythologie der Djinns zieht sich durch arabische Erzählungen und spielt auch in den Legenden um Wadi Rum eine Rolle. Auch bekannt als das „Tal des Mondes“, ist das Wüstental ein spektakulärer Ort in Jordanien, der durch seine beeindruckenden Landschaften und geheimnisvollen Geschichten besticht. Geprägt von massiven Sandsteinformationen und tiefen Schluchten bildet Wadi Rum eine dramatische Kulisse, nicht nur für Hollywood-Blockbuster wie Dune oder Der Marsianer, sondern auch für faszinierende Legenden über riesige, mystische Wesen. Du fragst dich, wie die massiven Schluchten der Wüstenlandschaft entstanden sind?   [caption id="attachment_20570" align="aligncenter" width="745"] Die Aussicht über Wadi Rum.[/caption]   Angeblich soll Wadi Rum durch einen Djinn aus langer Vergangenheit die Landschaft herausgeschnitzt haben. Auch heute noch sollen sich Djinns in den höchsten Punkten der steinigen Felsformationen ihr Versteck suchen. Doch die Nacht bringt Schutz vor den Geistern: Wenn man unter dem von Sternen übersäten Nachthimmel genau hinschaut, entdeckt man ihren größten Feind. Denn jede Sternschnuppe vernichtet einen Djinn.  

Das Tote Meer: Salzige Heilkräfte

Das Tote Meer ist ein Ort der Wunder. Es hat schon etwas Magisches, sich wie ein Blatt auf der Wasseroberfläche treiben zu lassen. Reich an Mineralien und Salzen, wird es seit Jahrhunderten für seine heilenden Eigenschaften geschätzt und sogar als eine Art Lebenselixier gefeiert. Menschen kommen aus aller Welt, um von seiner wohltuenden Wirkung zu profitieren und ein einzigartiges Schwimmerlebnis zu genießen. Doch eine Person entwickelte angeblich eine ganz besondere Faszination für die wundersamen Kräfte des Toten Meeres.   [caption id="attachment_20572" align="aligncenter" width="745"] Am Ufer des Toten Meers.[/caption]   Kleopatra war bekannt dafür, dass sie keine Kosten scheute, um ihre Schönheit zu erhalten. Ihre – man könnte fast von einer Besessenheit sprechen – führte sie zum Ufer des Toten Meers, dessen vielseitige Mineralien sich als effektive Schönheitsquelle bewiesen. Sie war so sehr davon überzeugt, dass sie die ersten Spas entlang der Küste bauen ließ und verschaffte sich damit einen direkten Zugang zu seinen Heilkräften. Doch ihre Leidenschaft für Schönheitspflege schien seiner Zeit voraus zu sein, denn auch heute versprechen zahlreiche Kosmetikprodukte, die Salz und Schlamm des Toten Meeres beinhalten, eine klare und gesunde Haut.   Jordanien fasziniert nicht nur mit seinen historischen Stätten, sondern auch mit seinen lebendigen Erzählungen. Seine BewohnerInnen tragen einen besonderen Stolz und eine Leidenschaft für ihre Heimat, deren Geschichten eine tiefe Bindung zwischen den Menschen, der Natur und der Kultur widerspiegeln. Eine Reise durch Jordanien ist also mehr als nur eine Entdeckung der physischen Landschaft, sie ist ein Zugang zu den kulturellen Facetten, die die Menschen hier verbinden.