Unterwegs in der Perle Nordafrikas
Tunesien hat mich in vielerlei Hinsicht überrascht. Obwohl ich nur an den Standorten Tunis und Sousse und Djerba war, gab es vieles zu entdecken.

Die Reise beginnt in Tunis

In Tunis habe ich mit einem Reiseleiter den alten Souk in der Medina besucht. Wir sind stundenlang durch die Gassen spaziert und er hat mir die verstecktesten Winkel gezeigt. Besonders die liebevoll, mit bunten Kacheln geschmückten Teehäuser, die man zwischen den Verkaufsständen hier und da findet, haben es mir angetan. Genauso wie das Funduk el Attarine, wo man wunderbar in einem Innenhof zu Mittag essen kann. Es gibt nur wenige Gerichte zur Auswahl und es ist nur mittags geöffnet. Manchmal muss man anstehen, um einen Tisch zu bekommen, denn die frisch zubereiteten tunesischen Gerichte sind sehr beliebt. Ich hatte Hähnchen auf Reis mit einer Soße aus Tomaten und Harissa. Eine scharfe rote Paste, die in fast keinem tunesischen Gericht fehlen darf.     Da ich gerne fotografiere, bin ich an einem anderen Tag noch einmal alleine durch das Labyrinth der Gassen geschlendert und war froh, dass ich mit Hilfe von Google wieder gut aus der Medina herausgefunden habe.  

Sousse

Mit dem Zug bin ich dann nach Sousse gefahren. Sousse ist berühmt für seine Teppiche und ich habe mich darauf eingelassen, bei einem Händler im Souk einen Teppich zu kaufen. Handeln ist hier natürlich Pflicht und gar nicht so einfach, wie man denkt. Bei einem Gläschen Pfefferminztee mit viel Zucker haben wir gemütlich den Preis verhandelt. Ich habe schließlich etwas mehr als die Hälfte des Einstiegspreises bezahlt und bin für meinen Teil zufrieden. Der Teppich hängt inzwischen über meinem Bett an der Wand. Eine schöne Erinnerung.     Die riesige Stadtmauer, die in Sousse die Medina umrahmt, mündet an höchster Stelle in einer Kasbah, einer alten Festung, die ein archäologisches Museum mit wunderschönen römischen Mosaiken beherbergt. Nach dem Bardo Museum in Tunis, ist es das zweitwichtigste Museum des Landes.  

Kairouan

Ich war auch gespannt auf die Stadt Kairouan, die eine der wichtigsten Pilgerstädte des Islams ist. Die Stadt wurde von einem Gefährten von Mohammed gegründet, der hier einen Garnisonsstützpunkt anlegte. Die große Moschee ist beeindruckend, als Baumaterial wurden u. a. Steine und Säulen aus Karthago verbaut. Im Anschluss besuchte ich noch das Amphitheater von El Jem, das von den Bürgern der Stadt und 34.000 Besucher fasste. Dieses kolossale Bauwerk sollte man sich auf einer Tunesienreise auf keinen Fall entgehen lassen.   [caption id="attachment_19170" align="alignnone" width="745"] Die Moschee von Kairouan.[/caption]   Eine weitere Woche verbrachte ich dann noch auf der Insel Djerba, wo ich einen Sprach- und Kochkurs besuchte. Ich versuche immer möglichst authentisch mit den Menschen eines Landes in Kontakt zu kommen und mehr über Land und Leute zu erfahren. Ein Sprachkurs bei Einheimischen ist da eine gute Gelegenheit.  

Sidi Bou Said

Am Ende der Reise unternahm ich von Tunis aus noch einen Abstecher nach Sidi Bou Said. Die kleine Stadt liegt malerisch an einem Berghang über dem Mittelmeer und ist ein beliebtes Ausflugsziel. Hier kann ich nur raten, von den Hauptwegen in die Nebengassen abzubiegen, um dem Strom der anderen Touristen etwas zu entkommen. Empfehlenswert ist der Orangensaft, den es hier überall frisch gepresst gibt.   [caption id="attachment_19180" align="alignnone" width="745"] Der Vorort Sidi Bou Said gilt als schönster Vorort der Hauptstadt.[/caption]   Nach Tunis, Sousse und Sidi Bou Said bin ich nun noch gespannt auf die übrigen Landesteile und möchte mehr über Tunesien erfahren. Als Wüstenfan zieht es mich natürlich auch in die Sahara und in den Süden des Landes nach Tozeur und zum Chod el Jérig, dem großen Salzsee. Ich würde jedoch beim nächsten Mal, die Vorzüge einer gut organisierten Gruppenreise mit deutschsprachigem Reiseleiter genießen wollen. Als Frau alleine in Tunesien reisen ist machbar, aber auch anstrengend. Deswegen möchte ich meine nächste Reise nach Tunesien auf jeden Fall mit WORLD INSIGHT antreten: Auf der 14-tägigen Erlebnisreise kann ich eine super Organisation genießen und bequem per Bus und in einer Gruppe mit sympathischen Mitreisenden an die vielen spannenden Orte im Land gelangen. Aber auch der Kontakt mit Einheimischen wird hier nicht zu kurz kommen, schließlich steht ein Besuch bei einer Imazighen Familie mit auf dem Programm. Ich habe jetzt schonmal den Termin von WORLD INSIGHT im November ins Auge gefasst. Die Mindestteilnehmerzahl ist erreicht und die heiße Zeit ist dann auch vorbei, vielleicht begegnen wir uns ja dann in Tunesien. Ich freu mich schon drauf!  
Eintauchen in muslimische Kultur während des Ramadan
Der Ramadan ist der neunte Monat des islamischen Mondkalenders und eine der bedeutendsten Zeiten im Islam. Während dieses Monats fasten gläubige Muslime auf der ganzen Welt von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang. Das Fasten endet täglich mit dem „Iftar“, dem Mahl zum Fastenbrechen, bei Sonnenuntergang. Die zweite Mahlzeit im Ramadan wird als „Suhur“ bezeichnet und wird in der Regel nachts vor Sonnenaufgang eingenommen. In der Fastenzeit verzichten die Gläubigen nicht nur auf Essen und Trinken, sondern auch auf schlechte Gewohnheiten und vermeiden negative Gedanken und Handlungen. In dieser Zeit soll dafür der Fokus auf Wohltätigkeit und Großzügigkeit gelegt werden. Dies bedeutet, dass Muslime beispielsweise vermehrt Spenden leisten und sich um die Bedürftigen in ihrer Gemeinschaft kümmern.   Der Höhepunkt des Ramadan ist das Fest des Fastenbrechens, auch bekannt als „Eid al-Fitr“, das drei Tage lang nach Ende des Fastenmonats mit besonderen Gebeten, Festmählern und dem Austausch von Geschenken gefeiert wird. 2024 hat der Ramadan am Abend des 10. März begonnen. Auch einige WORLD INSIGHT Reisen gehen in der Zeit des Ramadans in muslimisch geprägte Länder. Die Reisenden haben dabei oftmals die Chance, die verschiedenen Traditionen zu erleben. Wir haben mit unseren Partnern aus vier verschiedenen Ländern über diese besondere Zeit gesprochen.  

Marokko

„Der Grund des Ramadans ist nicht, dass du verhungern sollst. Der Grund ist, Hunger zu verstehen und dass wir auch unserem Gott, Allah, näherkommen,“ erklärt Reiseleiter Brahim aus Marokko. Auch er isst in der Zeit des Ramadans erst nach Sonnenuntergang. Er erklärt uns, dass die Zeit internationale Reisende, wie unsere Gruppen aus Deutschland, keineswegs einschränke. Auch wenn einige Einheimische ihre Gastronomien zur Ramadan-Zeit tagsüber schließen, findet man genug offene Restaurants. „Marokko ist ein sehr tolerantes Land. Wir respektieren alle Leute. Wenn du ein Tourist bist, dann verstehen wir auch, dass du tagsüber essen möchtest. Das ist kein Problem, Essen bekommt man überall. Wir lassen unsere Gäste nicht verhungern,“ sagt Brahim. Außerdem machen auch nicht alle MarokkanerInnen Ramadan.   [caption id="attachment_16762" align="aligncenter" width="745"] An der berühmten Moschee in Casablanca können um die 80.000 Betenden zusammenkommen.[/caption]   Ein besonderes Erlebnis, dass Reisende in der Fastenzeit in Marokko erleben können, ist die Gebetsstunde in Casablanca. Ungefähr eineinhalb Stunden nach Sonnenuntergang gibt es im Ramadan eine lange Gebetszeit. Bei der großen, welt-berühmten Hassan-II-Moschee in Casablanca kann man mitunter bis zu 80.000 Betende in und um die Moschee herum sehen. Aber auch außerhalb von der Moschee entdeckt man in der Stadt überall Gläubige, die ihre Gebetsteppiche draußen auf den Straßen zum Beten ausbreiten.  

Jordanien

Zu Beginn des abendlichen Fastenbrechens nach Sonnenuntergang essen die Menschen in Jordanien als erstes Datteln. Der Grund dafür ist einerseits, dass die Früchte  als sehr gesund gelten. Andererseits haben sie auch eine religiöse Bedeutung denn der Prophet Mohammad aß während seines Fastens ebenfalls Datteln, berichtet Country Manager Ahmad.   [caption id="attachment_16760" align="aligncenter" width="745"] Eine wichtige Köstlichkeit während Ramadan ist die Dattel.[/caption]   Zurzeit reist eine WORLD INSIGHT Reisegruppe durch Jordanien und besucht an einem Abend in Madaba eine Bäckerei, wo es neben vielen süßen Köstlichkeiten auch Datten und arabischen Beduinen Kaffee zu probieren gibt. Darüber hinaus erlebt die Reisegruppe jeden Abend das Fastenbrechen und die besondere Stimmung. „Im Ramadan versuchen wir immer, dass unsere Gäste von WORLD INSIGHT mit dem Leben im Ramadan in Berührung kommen. Im Land ist eine ganz andere Atmosphäre zu dieser Zeit. Abends ist immer Feierstimmung,“ berichtet Ahmad. Neben dem Essen und der Zusammenkunft mit Familie und FreundInnen nutzen viele Menschen spät abends auch die Zeit zum shoppen, denn die Geschäfte haben lange geöffnet.   [caption id="attachment_16766" align="alignleft" width="340"] Eine typische Bäckerei in Jordanien.[/caption] [caption id="attachment_16767" align="alignright" width="340"] Eine WORLD INSIGHT Reisegruppe entdeckt die Kulinarik in der Ramadan-Zeit.[/caption]                              

Ägypten

In Ägypten gibt es verschiedene Traditionen zur Zeit des Ramadans. In den ersten 10 bis 15 Tagen ist es zum Fastenessen am Abend eher ruhig auf den Straßen. Die Sitte zu dieser Zeit ist, dass MuslimInnen zum abendlichen Essen gegenseitig ihre FreundInnen und Familien nach Hause einladen. In der zweiten Hälfte der Fastenzeit geschieht das Fastenbrechen mit dem Iftar nach Sonnenuntergang größtenteils außerhalb von zu Hause. Die Tradition in Ägypten ist der Besuch von Cafés zum essen und trinken. Diese sind teilweise sogar bis zwei oder drei Uhr nachts geöffnet. Eine ganz besondere Tradition, die ihre Ursprünge in Ägypten hat, ist „Ma'edat Al Rahman“ – der Tisch des Gottes. Bei dieser Sitte richten wohlhabende MuslimInnen eine lange Tafel gefüllt mit Essen zum Iftar nach Sonnenuntergang an, um ärmeren Menschen eine kostenlose Mahlzeit zu bieten. Diese Tradition passt also zum Wohltätigkeitsgedanken, der während der Fastenzeit eine wichtige Rolle spielt. Im Stadtviertel Mataria in Kairo wird am 15. Tag des Ramadans eine besonders lange Tafel aufgestellt. Diese hat es mit einer Länge von 3,189.83 Metern im Jahr 2019 sogar unter die Guinness Weltrekorde als längster Tisch geschafft. Der Tag in der Mitte des Ramadans wird so groß gefeiert, dass es auch für Nichtbedürftige zur Tradition geworden ist, an dem Tag dort zu essen und zu feiern. Auch WORLD INSIGHT Gruppen hatten in der Vergangenheit die Gelegenheit, diese besonderen Festivitäten zu erleben. Country Manager Yossri berichtet, dass falls auf den Reisen der Aufenthalt in Kairo mit dem 15. Tag des Ramadans zusammen fällt, sie mit den Reisegruppen die besondere Tafel zum Iftar besuchen.  

Tunesien

Während der Ramadan Zeit erleben WORLD INSIGHT Reisende in Tunesien die besondere Atmosphäre und lokale Köstlichkeiten an vielen Stellen. Die Reiseleitungen begleiten die Gruppen zum Beispiel in die bekannten arabischen Märkte und Gassen, die „Souks“, wo man überall landestypisches Essen finden kann. Auf Einheimische treffen Reisende abends auch in Cafés, wo sie mit ihnen gemeinsam beispielsweise typisches Ramadan Gebäck und Minze-Tee oder Shisha Rauchen ausprobieren können. An einem Abend haben Reisende sogar die Gelegenheit, an einem typischen Ramadan-Abendessen in einem lokalen Restaurant teilzunehmen. Ein anderes besonderes Erlebnis ist das „Suhur“, welches Fastende von circa Mitternacht bis 4 Uhr morgens vor Sonnenaufgang als Alternative zum Frühstück zu sich nehmen. WORLD INSIGHT Reisegäste können diese Tradition zu die für uns eher ungewöhnliche Uhrzeit ebenfalls ausprobieren.  

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Osterhasen begegnen uns in Deutschland rund um Ostern überall. Doch wie feiert man Ostern in anderen Teilen dieser Welt, wie zum Beispiel in Mexiko, Italien, Ecuador oder Kolumbien? Wir haben für euch mit unseren WOLRD INSIGHT-ReiseleiterInnen aus den jeweiligen Ländern über Oster-Traditionen und Bräuche gesprochen.     In zahlreichen Ländern weltweit wird an diesem Wochenende das Osterfest gefeiert. Jedes Land hat seine eigenen kulinarischen Traditionen und Rezepte – von traditionellen Gerichten bis hin zu köstlichen Süßspeisen, die Vielfalt der osterlichen Küche ist ebenso faszinierend wie die kulturellen Unterschiede, die sie repräsentiert. Unsere ReiseleiterInnen aus Mexiko, Ecuador und Georgien haben uns ihre Traditionen und Rezepte verraten!