Tajine: Kreationen aus dem marokkanischen Tontopf
Das marokkanische Nationalgericht Tajine trägt seinen Namen von dem speziellen Tongefäß, in dem es traditionell zubereitet wird. Man geht davon aus, dass sie von den Imazighen, einer einheimischen ethnischen Gruppe in Nordafrika, stammt, die dieses Gericht und seine besondere Zubereitungsart entwickelt haben.  Die köstliche und aromatische Mahlzeit besteht aus zarten Fleischstücken, die mit einer Vielzahl von Gewürzen, eingelegten Zitronen und Oliven langsam geschmort werden. Dazu werden oft Beilagen wie Couscous oder frisches Fladenbrot serviert. Das längere Garen der Tajine ermöglicht eine intensive Vermischung der Aromen und sorgt dadurch für eine perfekte Balance zwischen Süße und Würze.  

Marokkanische Hähnchen-Tajine

  Zutaten:
  • 1 Hähnchen, in Stücke geschnitten (ca. 1,5 kg)
  • 2 eingelegte Zitronen, in Viertel geschnitten
  • 150 g grüne Oliven, entsteint
  • 2 Zwiebeln, fein gehackt
  • 3 Knoblauchzehen, gehackt
  • 1 Bund Koriander, grob gehackt
  • 1 Bund Petersilie, grob gehackt
  • 1 TL gemahlener Ingwer
  • 1 TL gemahlener Kreuzkümmel
  • 1 TL gemahlener Kurkuma
  • 1/2 TL Safranfäden, in etwas warmem Wasser eingeweicht
  • 1 TL Paprikapulver
  • 1/2 TL gemahlener Zimt
  • 1/2 TL schwarzer Pfeffer
  • Salz nach Geschmack
  • 4 EL Olivenöl
  • 200 ml Hühnerbrühe
  • 2 EL Zitronensaft
  Zubereitung:
  1. Das Hähnchen in einer großen Schüssel mit gemahlenem Ingwer, Kreuzkümmel, Kurkuma, Paprikapulver, Zimt, Pfeffer und Salz vermischen.
  2. 2 EL Olivenöl und den Zitronensaft hinzufügen und gut vermengen. Das Hähnchen abdecken und mindestens 1 Stunde im Kühlschrank marinieren lassen, idealerweise über Nacht.
  3. Die Tajine (oder einen schweren, ofenfesten Topf) bei mittlerer Hitze erhitzen. Die restlichen 2 EL Olivenöl hinzufügen und die Zwiebeln darin glasig dünsten.
  4. Den Knoblauch hinzufügen und kurz mitdünsten.
  5. Die marinierten Hähnchenteile in die Tajine geben und von allen Seiten anbraten, bis sie eine goldbraune Farbe haben.
  6. Die eingelegten Zitronenviertel, Oliven, eingeweichte Safranfäden samt Wasser, gehackten Koriander und Petersilie hinzufügen.
  7. Die Hühnerbrühe in die Tajine gießen und alles gut vermischen.
  8. Den Deckel auf die Tajine setzen und das Ganze bei niedriger bis mittlerer Hitze etwa 1,5 Stunden schmoren lassen, bis das Hähnchen zart ist und die Aromen sich gut verbunden haben.
  9. Gelegentlich umrühren und prüfen, ob noch genügend Flüssigkeit vorhanden ist. Falls nötig, etwas Wasser oder Brühe hinzufügen.
  10. Die Tajine heiß servieren, traditionell mit frischem Fladenbrot oder Couscous.
  Die Tajine ist ein Fest für die Sinne, das die Esskultur Marokkos auf wunderbare Weise zum Ausdruck bringt. Guten Appetit!  
Die Welt der Pharaonen
Als eine der weltweit ältesten Zivilisationen, fasziniert Ägypten mit seiner reichen Geschichte und den beeindruckenden archäologischen Schätzen der verschiedenen Epochen. Die Entwicklung dieser Hochkultur, die über mehrere Jahrtausende hinweg blühte, ist eng mit dem Nil als Lebensader des Landes verbunden, der lange Zeit als wichtiger Handelsweg diente. Wir beleuchten die wichtigsten Zeiten der ägyptischen Geschichte und die bedeutendsten archäologischen Entdeckungen, die unser Verständnis dieser faszinierenden Kultur geprägt haben.   [caption id="attachment_19238" align="aligncenter" width="745"] Die riesige Sphinx Statue vor den Pyramiden.[/caption]  

Von mystischen Göttern und Pharaonen

[caption id="attachment_19220" align="alignright" width="400"] Abbildung von dem Gott Horus und Queen Neferati.[/caption] Die Faszination des alten Ägyptens zieht Menschen mit seinen beeindruckenden Pyramiden, Tempeln und der tief verwurzelten Religion, seit Jahrhunderten in seinen Bann. Die Religion der alten Ägypter war polytheistisch, umfasste also eine Vielzahl von Göttern und Göttinnen, die in verschiedenen Aspekten des täglichen Lebens verehrt wurden. So zum Beispiel Osiris und Isis. Osiris, der Gott des Jenseits und der Wiedergeburt, herrschte als Totengott über die Unterwelt. Seine Gemahlin Isis, die Göttin der Magie und Weisheit, war eine der beliebtesten Gottheiten und wurde als mächtige Beschützerin und Mutter verehrt. Horus, der Gott des Himmels und Schutzpatron der Pharaonen, wird oft als Falke dargestellt. Er verkörperte die königliche Macht und den Sieg über das Böse. Der Schakal-Gott Anubis hingegen war der Gott der Mumifizierung und des Totengerichts. Er leitete die Seelen der Verstorbenen in die Unterwelt und wog deren Herzen gegen die Feder der Maat, der Göttin der Wahrheit und Gerechtigkeit. Als Sonnengott war Ra einer der mächtigsten und wichtigsten Götter. Seine tägliche Reise über den Himmel symbolisierte den Kreislauf von Leben und Tod und spielte eine zentrale Rolle in den religiösen Riten der Ägypter.   Die Pharaonen hingegen wurden als die göttlichen Herrscher auf Erden angesehen. Sie galten als Vermittler zwischen dem Überirdischen und dem Volk und spielten eine entscheidende Rolle in religiösen Zeremonien. Einer der bekanntesten Pharaonen des „Alten Reiches“ war Cheops, der Erbauer der Großen Pyramide von Gizeh – eines der Sieben Weltwunder der Antike. Obwohl die Regierungszeit von Tutanchamun nur sehr kurz war, ist er einer der bekanntesten Pharaonen – hauptsächlich durch die Entdeckung seines nahezu unversehrten Grabes im Tal der Könige durch Howard Carter im Jahr 1922. Die Schätze aus seinem Grab bieten einen einzigartigen Einblick in die Bestattungstraditionen und den Reichtum der ägyptischen Pharaonen.    

Archäologische Highlights

Die Geschichte und Archäologie Ägyptens bieten einen faszinierenden Einblick in eine der größten Zivilisationen der Menschheit. Von den monumentalen Pyramiden bis zu den beeindruckenden Tempelanlagen zeugen die archäologischen Funde von einer hochentwickelten Kultur, deren Einfluss weit über ihre Zeit hinausreicht. Die einzigartigen archäologischen Funde in Ägypten haben wesentlich zu unserem heutigen Verständnis der ägyptischen Kultur beigetragen. Auf unserer Erlebnisreise dürfen diese einzigartigen Bauten und Tempel selbstverständlich nicht fehlen! Die Pyramiden von Gizeh zählen hier ausnahmslos mit zu den wichtigsten Entdeckungen. Als eines der Sieben Weltwunder der Antike bieten sie beeindruckende Zeugnisse der Ingenieurskunst der alten Ägypter. Besonders die Große Pyramide des Cheops ist ein wahres Meisterwerk der Baukunst. Auch das Grab des Tutanchamun hat uns Aufschlüsse in die Bestattungspraktiken und den Reichtum der ägyptischen Herrscher und Pharaonen gebracht. Das Königsgrab im Tal der Könige wurde nahezu unversehrt aufgefunden. Unter den Schätzen in der Grabkammer waren beispielsweise die goldene Totenmaske des Pharaos. Der Tempel von Abu Simbel wurde von Ramses II. in Nubien erbaut. Hier finden sich zahlreiche monumentale Statuen und kunstvolle Reliefs. Tatsächlich wurde der Tempel erst im 19. Jahrhundert wiederentdeckt und in den 1960er-Jahren aufgrund des Baus des Assuan-Staudamms spektakulär versetzt.   [caption id="attachment_19231" align="aligncenter" width="745"] Abu Simbel im Tal der Könige.[/caption]  

Ein Schnelldurchlauf durch die Geschichte

Die Anfänge der ägyptischen Zivilisation reichen bis in die prädynastische Zeit zurück, etwa um 5.000 v. Chr. In dieser Periode bildeten sich die ersten bäuerlichen Gemeinschaften entlang des Nils. Die Badari-Kultur und später die Naqada-Kultur sind Beispiele für frühe, komplexe Gesellschaften. Sie stellten bereits Keramik her, verarbeiteten Metalle und bauten Bestattungsstätten. Etwa 250 Jahre später begann mit dem „Alten Reich“ die klassische ägyptische Zivilisation. Die bekanntesten Monumente dieser Epoche sind die Pyramiden von Gizeh, insbesondere die Große Pyramide des Pharaos Cheops. Diese monumentalen Bauwerke, errichtet als Grabstätten für die Pharaonen, zeugen von außergewöhnlicher architektonischer und technischer Meisterschaft. Die Hauptstadt dieser Zeit war Memphis (südlich von Kairo), eine wichtige politische und kulturelle Metropole. Nach einer Phase politischer Instabilität folgte das „Mittlere Reich“, das eine Renaissance der ägyptischen Kultur brachte. Die Pharaonen dieser Periode, wie Mentuhotep II. und Sesostris III., stärkten die zentrale Verwaltung und förderten Kunst, Literatur und Bauwesen. Der Bau der Pyramiden wurde fortgesetzt, allerdings in kleinerem Maßstab als im Alten Reich. Die Hauptstadt wurde nach Theben verlegt, das zu einem bedeutenden religiösen Zentrum wurde. Das „Neue Reich“ gilt als das goldene Zeitalter Ägyptens. Pharaonen wie Thutmosis III., Amenophis III. und Ramses II. erweiterten das ägyptische Reich und hinterließen zahlreiche Monumente, darunter die Tempel von Karnak und Luxor. Eine der bedeutendsten Figuren dieser Zeit war Königin Hatschepsut, die als eine der wenigen weiblichen Pharaonen regierte und umfangreiche Bauprojekte initiierte. Eine besondere archäologische Entdeckung aus dieser Epoche ist das Grab des Tutanchamun, das 1922 von Howard Carter im Tal der Könige entdeckt wurde.   [caption id="attachment_19237" align="aligncenter" width="745"] Die beeindruckenden Statuen im Luxor-Tempel.[/caption]   Nach dem Niedergang des „Neuen Reiches“ erlebte Ägypten eine Phase politischer Zersplitterung und Fremdherrschaft. Es wurde nacheinander von den Nubiern, Assyrern, Persern, Griechen und schließlich den Römern beherrscht. Die Ptolemäer-Dynastie, gegründet von Ptolemaios I., einem General Alexanders des Großen, brachte erneut eine Blütezeit, die ihren Höhepunkt unter der berühmten Königin Kleopatra VII. fand. Mit der Eroberung Ägyptens durch Rom im Jahr 30 v. Chr. endete die Ära des Pharaonenreichs.  

Unter weißen Segeln nilabwärts: Highlight unserer Erlebnisreise

Auf unserer Erlebnisreise sind wir 5 Tage lang mit einem traditionellen Segelschiff unterwegs und bewegen uns somit Nil abwärts durch die ägyptische Geschichte. Der riesige Horus-Tempel, der ptolemäische Doppeltempel und viele weitere interessante Stopps liegen dabei auf unserer Route.   [caption id="attachment_19235" align="aligncenter" width="745"] Mit der Dahabiya sind wir 5 Tage lang auf dem Nil unterwegs.[/caption]
Ägypten: Eine magische Reise abseits der Massen
Begonnen haben wir die Reise in Kairo. Die Stadt ist riesig und hat viel zu bieten. Nach einem Besuch der Zitadelle haben wir uns im Nationalmuseum auf die kommenden zwei Wochen eingestimmt. Obwohl immer mehr Exponate in das neue große Ägyptische Museum überführt werden, beherbergt es noch viele wichtige Schätze aus der Pharaonenzeit und wird auch weiterhin erhalten bleiben. Die Königsmumien wurden 2021 in das andere neue Nationalmuseum der ägyptischen Zivilisation überführt. Somit hat Kairo nun drei wichtige Museen.   [caption id="attachment_19294" align="alignnone" width="745"]Kairo Kleopatra Cornelia durfte in die Pyramiden-Welt Ägyptens eintauchen.[/caption]  

Eintauchen in die Geschichte der Pyramiden

Natürlich waren wir sehr gespannt auf die Pyramiden, die wir von unserem Hotel aus schon sehen konnten. Um dem Massenansturm zu entgehen, waren wir schon pünktlich zur Öffnung um 7:15 Uhr vor Ort. Nach der ausführlichen Erklärung hatten wir genug Zeit, die magische Stimmung im Morgenlicht aufzunehmen. Einige von uns sind in die Cheopspyramide gegangen. Zum Verständnis des Pyramidenbaus war dann der Ausflug nach Dashur und Sakkara sehr wichtig. Dort kann man anschaulich nachvollziehen, wie die Baumeister des Pharaos Djoser in der Stufenpyramide von Sakkara erstmals mehrere früher übliche Mastabas übereinander setzten, wie dann die Architekten des Pharaos Snofru mit der Knickpyramide eine erste Pyramide bauten, die aber missglückte und wie dieselben Baumeister dann die erste „richtige“ Pyramide in Form der „Roten Pyramide“ errichteten. Die „Rote Pyramide“ konnten wir auch von innen besichtigen. Dazu steigt man am besten rückwärts über steile Stufen in die Tiefe, was aber durchaus lohnenswert ist. Am Abend sind wir zusammen durch die uralten Gassen in Kairo geschlendert, haben das bunte Treiben erlebt und authentisch gegessen. Von Kairo aus sind wir dann mit einem komfortablen Kleinbus durch das Nildelta nach Alexandria gefahren. Auf halbem Weg liegt das Wadi Natrun, wo in der Pharaonenzeit das Natronsalz für die Mumifizierung abgebaut wurde. Davon sieht man heute aber nichts mehr. Eine moderne Stadt ist entstanden. Bekannt ist das Wadi für seine vielen uralten koptischen Klöster. Im Kloster des heiligen Bischoi aus dem 4. Jh. hatten wir eine interessante Führung mit einem Mönch. Er selbst war früher Lehrer, lebt seit 18 Jahren im Kloster und hat sein Leben ganz Gott gewidmet.  

Auf den Spuren Kleopatras

Alexandria ist eine Reise wert! Die Stadt Alexanders des Großen und Kleopatras! Unser Hotel lag nah an der Uferpromenade Corniche, sodass wir die Bucht selbst erkunden konnten. Dort wo einst der Leuchtturm stand, der zu den sieben Weltwundern gehörte, steht seit dem 14. Jh. eine Zitadelle mit dicken Mauern. Die konnten wir optional besichtigen, sind hochgekraxelt und haben das Leuchtturm-Feeling nachempfunden. Die legendäre Bibliothek von Alexandria gibt es leider auch nicht mehr. An ihrer Stelle wurde eine ganz moderne neu errichtet, die wir auch besuchen durften. Täglich kommen mehr als 100 Bücher zu ihrem Bestand dazu. Am Abend haben wir natürlich griechisch gespeist, mit fantastischem Blick auf Alexandria.   [caption id="attachment_19297" align="alignnone" width="745"]Alexandria Die Stadt Alexandria versprüht ihren eigenen Charme.[/caption]   Der Flug nach Luxor bringt uns zu den nächsten Highlights. Der Karnak-Tempel mit seinen riesigen Säulen ist überwältigend. Am Abend haben wir ihn mit viel Pathos noch einmal zur Licht- und Ton-Show gesehen. Optional haben wir auch noch den Luxor-Tempel besucht, der nicht minder beeindruckend ist. Ehab erklärt uns, dass dieser zweite Tempel nur dazu da war, die göttliche Herkunft des Pharaos Thutmosis III zu dokumentieren. Im Allerheiligsten ist das anschaulich bildlich dargestellt. Spannend war dann natürlich das Tal der Könige. Das früher bestehende Fotografierverbot ist aufgehoben. Sogar in den Gräbern darf man fotografieren, nur ohne Blitz. In unseren Tickets war der Besuch von drei Gräbern enthalten, wer wollte, konnte gegen Aufpreis auch noch mehr besuchen. Jedes Grab ist einzigartig und man staunt, wie gut die Farben nach den Jahrtausenden noch erhalten sind. Während die Pharaonen ihre Gräber vor allem zur Präsentation ihrer Heldentaten im Diesseits und im Jenseits verwendeten, sind die Gräber der Noblen mit bunten Szenen aus dem Alltag geschmückt. Da sieht man die Menschen in den verschiedensten Berufen arbeiten: Bäcker, Goldschmiede, Bauarbeiter. Und dann sind da noch die Gräber Arbeiter, die die Gräber der Pharaonen geschaffen haben. Sie nahmen eine Sonderstellung ein und lebten in einer eigenen Stadt. Ihre Gräber sind vorwiegend mit farbigen Szenen aus dem Jenseits verziert.  

Kontakt mit den Einheimischen

Ein echtes Highlight für uns war ein Mittagessen bei einer Familie. Nicht bei irgendeiner, sondern bei der Familie Rassul. Das sind tatsächlich Nachkommen der berühmten Rassuls, die bei ihrer Feldarbeit Gräber entdeckten und mit dem Verkauf ihrer Funde die Kunstwelt erst auf das Tal der Könige aufmerksam machten. Reich geworden ist die Familie dabei nicht, weil sie den Wert der Fundstücke nicht kannte. Wir haben das Essen, den Tee und die Gastfreundschaft jedenfalls sehr genossen. Weitere Highlights waren die Besuche der Totentempel von Hatschepsut, Ramses II und Ramses III. Bei einer optionalen Ballonfahrt konnten wir sie auch noch von oben sehen. Das war wunderschön!   [caption id="attachment_19298" align="alignnone" width="745"]Ballonfahrt über Totentempeln Hoch in die Luft![/caption]  

Eine Fahrt auf dem Nil

Nach so viel Kultur war es eine echte Wohltat auf unserer Dahabiya anzukommen. Wie schön ist es doch, auf so einem kleinen Segelschiff ganz entspannt den Nil entlang zu schippern. Die Navigation erfolgt durch Handzeichen des Kapitäns. Weil wenig Wind war, wurden wir meistens von einem Schleppboot gezogen, aber am letzten Tag hat unsere liebe Crew die Segel für uns entfaltet. Außerdem wurden wir so richtig verwöhnt. Dreimal am Tag leckeres Essen und dazwischen Teatime! Das kann man aushalten. Die Kajüten waren sehr gemütlich. Sie wurden jeden Tag sauber gemacht und die Handtücher kunstvoll gefaltet. An Bord konnten wir uns ausbreiten und in bequemen Liegen und Sofas die immer wechselnde Landschaft an uns vorbeiziehen lassen. An einem Abend hat die Crew für uns ein Barbecue auf einer Insel veranstaltet und hat für und mit uns getanzt. Eine tolle Stimmung! Die Kreuzfahrtschiffe fahren in Kolonne und halten zu bestimmten Zeiten an den Tempeln. Genialerweise hat Ehab unsere Besuche immer auf andere Zeiten gelegt, sodass wir alles in Ruhe genießen konnten. Nach den Erklärungen hatten wir immer genug Zeit für eigene Erkundungen und zum Fotografieren. Was ich besonders spannend fand, war der Besuch eines Viehmarkts. Früh um acht Uhr, als alle Kreuzfahrer bei den Tempeln waren. Das war das Leben pur! Allein hätte man sich sicher nicht da reingetraut, aber mit unserem Reiseleiter war das kein Problem. Hier wurden Ziegen, Schafe, Kamele, Esel und Rinder gehandelt. Ein Esel wurde sogar noch rasiert, damit er besonders schön aussah. Wir haben von allen Seiten freundliche Blicke und ein Lächeln bekommen. Zwei Mal haben wir nubische Dörfer besucht. Die Menschen leben hier sehr einfach, betreiben Ackerbau und Viehzucht. Auch hier wurden wir durchaus freundlich aufgenommen und durften sogar in einem Wohnzimmer Tee trinken, umringt von vielen neugierigen Kindern.   [caption id="attachment_19299" align="alignnone" width="745"]Nilfahrt Auf der Dahabiya den Nil entlangschippern[/caption]  

Kontrastprogramm: Wüste und grüne Felder

Der Abschied von der Dahabiya vor Assuan ist uns schwergefallen, aber neue Abenteuer lagen noch vor uns: der große Stausee, der versetzte Tempel von Philae, der unvollendete Obelisk, das sehenswerte Nubische Museum und der Basar von Assuan. Auch das Simeons-Kloster soll erwähnt werden, zu dem wir auf den Rücken von Dromedaren geritten sind. Mit einem Kleinbus ging es dann nach Abu Simbel. Unterwegs kann man hautnah miterleben, wie der Mensch der Wüste immer mehr Land abringt. Während zur Pharaonenzeit ca. 5 Mio. Menschen auf dem schmalen fruchtbaren Boden beiderseits des Nil lebten, sind es jetzt ca. 110 Mio., die alle ernährt werden müssen. Deshalb gibt es hier gigantische Bewässerungsprojekte. Der Kontrast zwischen dem saftigen Grün und der trockenen Wüste gleich daneben könnte nicht größer sein. Jedes Mal, wenn Ehab hier vorbeikommt, sieht er neue grüne Felder. Mitten im Nirgendwo wurde erst in den letzten zwei Jahren eine ganze Stadt für die Arbeiter erbaut. In Abu Simbel haben wir in einem richtig schönen kleinen Hotel im nubischen Stil übernachtet. Einige von uns haben sich noch am Abend Lasershow an den Tempeln angesehen. Wir alle sind dann unter Vermeidung der Touristenmassen noch im Dunkeln ganz früh zu den Tempeln gefahren. Die Beleuchtung war magisch und die aufgehende Sonne hat die Tempel von Ramses II und seiner Lieblingsfrau Nefertari mit jeder Minute mehr erstrahlen lassen. An der Rückseite des Tempels kann man die riesige Betonkuppel erkennen, die über dem Tempel errichtet wurde, nachdem er vor den Fluten des Staudamms gerettet wurde. Eine gigantische Leistung. Alles in allem war das eine richtig gute Reise, sehr informativ und doch entspannt. Wenn Ihr die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Ägyptens abseits vom Massentourismus mit Muße anschauen wollt, dann seid Ihr bei der Erlebnisreise mit WORLD INSIGHT genau richtig! Noch dazu, wenn Ihr so einen kompetenten Reiseleiter wie Ehab habt.
Marokko: 1001 Nacht und viele Gegensätze
Ein kleiner Disclaimer zum Anfang: Leider ereignete sich kurz vor der Reise das Erdbeben in Marokko, wir wurden allerdings direkt von WORLD INSIGHT informiert, dass die Reise wie geplant stattfinden kann und auch auf den Seiten des Auswärtigen Amtes gab es keine Warnung für unsere Route. Also ging es los!  

Anreise und Transfer

 Wir sind mit Royal Air Maroc ab Frankfurt geflogen, es war also quasi von Beginn der Reise an alles Marokko. Entgegen den nicht so guten Onlinebewertungen der Airline war alles pünktlich, die Crew freundlich und es gab Getränke sowie ein warmes Essen an Bord. Der Umstieg in Casablanca verlief völlig problemlos, länger als eine halbe Stunde braucht man nicht, um das Terminal zu wechseln. Auch das Gepäck kam unversehrt an, die Einreiseformalitäten waren schnell erledigt – und wir in einer warmen Nacht in Marrakesch. Dort warteten trotz später Stunde schon Brahim (unser Reiseleiter) und Mohammed (unser Fahrer) und brachten uns zum Hotel. Dort sind wir direkt ins Bett gefallen, um am nächsten Morgen fit zu sein.  

Die Königsstädte – Marrakesch und Casablanca

Marrakesch – genauso zauberhaft, wie man es sich vorstellt, nach einem Frühstück mit großer Auswahl fuhren wir mit unserem Bus direkt los. Zuerst ging es für einen ruhigen Start in den Menara Garden – den öffentlichen Stadtpark. Eine wunderschöne Kulisse für den ersten Eindruck. [caption id="attachment_19263" align="alignright" width="350"] Corinna und Eddy in Casablanca.[/caption] Danach ging es weiter ins Zentrum: Eine Stadtführung brachte uns an der Koutoubia Moschee vorbei und über den berühmten Djemaa el Fnaa Platz, wo es die Möglichkeit zum Geldwechseln gab. Anschließend ging es in den Souk mit den vielen kleinen, malerischen Geschäften und Gassen, in denen man Handwerkern bei der Arbeit zusehen kann. Ein Besuch der beeindruckenden Koranschule Medersa Ben Youssef und eine Einführung in marokkanische Kräuter- und Gewürzkunde rundeten das Ganze ab. Nach einer Pause am Nachmittag machten wir uns vom Hotel noch einmal auf den Weg zum Djemaa el Fnaa, um die abendliche Stimmung an dem berühmten Platz zu genießen, in einem kleinen Restaurant lecker zu Abend zu essen und auf dem Heimweg noch eine schicke Bar zu besuchen – ein vollgefüllter erster Tag! Casablanca – am nächsten Tag ging es weiter. Nun, touristisch ist Casablanca nicht weiter erwähnenswert, aber wir hatten ein sehr schönes Hotel und besichtigten die Moschee von Hassan dem II. Gleich bei der Ankunft von außen und am nächsten Morgen auch von innen. Ein beeindruckendes Bauwerk mit Platz für 25.000 Gläubige und 30.000 außen!  

Weiter nach Rabat, Fès und Meknès

Weiter ging es dann über Rabat nach Fès. Rabat fanden wir alle wunderschön – der Palast des Königs, der Hassan Turm und das Mausoleum von Mohammed V, die Altstadt auf dem Hügel, die Lage am Atlantik (und wieder ein ausgesprochen unterhaltsamer Stadtführer). Ein leckeres Essen am Ufer des Bouregreg. Gerne wären wir noch länger geblieben und hätten auch gerne hier übernachtet. Doch schon fuhren wir nach Fès in unser gemütliches Riad-Hotel. Nach einem entspannten Abend mit Essen im hübschen Innenhof wartete am nächsten Morgen schon wieder Mohammed auf uns, um mit uns in einen sehr abwechslungsreichen Tag zu starten – beginnend mit den römischen (sehr großen) Ausgrabungen in Volubilis. Der dortige Guide schaffte es, das damalige Leben in der Stadt vor unseren Augen lebendig werden zu lassen. Moulay Idriss, die heiligste Stadt Marokkos, war nach wenigen Minuten Fahrt der nächste Halt. Auf einem Rundgang durch die Stadt konnten wir überall Gebete hören (es war Freitag) und wurden von jeder Menge Schulkindern bestaunt. Wir konnten Brot direkt aus einer Backstube probieren (dort bringen die Frauen ihre Teiglinge zum Backen im Holzofen hin) und machten Mittag in einem kleinen Imbiss bei Kefta. [caption id="attachment_19274" align="aligncenter" width="745"] Essen bei der Familie in Fès.[/caption] In Meknès machten wir nur eine Stippvisite – die Stadt ist sicher wunderschön, aber, wie auch schon vorher in den Reiseunterlagen angekündigt, „under construction“. So gut wie alles wird restauriert und ist hinter Baustellenplanen verborgen. Wenn es fertig ist, ist es sicher prachtvoll. Am Abend waren wir bei einer Familie in der Medina von Fès in einer Privatwohnung zum Essen eingeladen – köstliche Vorspeisen und eine ausgezeichnete Tajine. Mindestens genauso spannend war es, einen Blick in eine „echte“ Wohnung werfen zu können! Zum Abschluss unserer „Städtetour“ stand am nächsten Tag Fès selbst auf dem Programm mit seiner riesigen Medina (ohne Guide findet man vermutlich nicht mehr hinaus ...), mit malerischen Gassen und Geschäften, wunderschönen Torbögen und Karawansereien. Dabei war alles ausgesprochen sauber, dank freundlicher kleiner Müllesel, die in den engen Gassen eingesetzt werden. Aufgefüllt mit Bildern und Eindrücken verbrachten wir den Abend in unserem Hotel bei selbst gekauften Leckereien.  

Wüste und Oasen

Es folgte die lange Fahrt in die Wüste. Mit verschiedenen Zwischenstopps (u.a. an einer Skihütte!), um uns die Beine zu vertreten. Zeit, die Eindrücke der ersten Tage sacken zu lassen, Fotos durchzusehen, die Landschaft anzuschauen oder auch ein Hörbuch zu hören. Nach gut der Hälfte der Strecke machten wir ein Picknick in einer Oase. Die Straßen sind durchweg ausgezeichnet. Am frühen Abend kamen wir im Hotel am Rande der Sandwüste an – welch ein Kontrast nach den Millionenstädten in den Tagen davor! Am nächsten Vormittag ging es via Dromedar ganz gemächlich durch die Wüste. Auch die Nicht-Reiter hatten keine Probleme beim Auf- und Absteigen, der Schaukelgang war allerdings schon gewöhnungsbedürftig. Und – nicht weiter überraschend – war es natürlich heiß, also eine gute Voraussetzung zum Nichtstun im Zelt-Camp (jedes Zelt hatte übrigens ein eigenes Bad mit Dusche und WC). Am Spätnachmittag besuchten wir eine Familie der Imazighen zur Teezeremonie, danach ging es hinauf auf die Dünen, um den Sonnenuntergang zu bewundern. Ein leckeres Abendessen und ein Lagerfeuer mit Trommelmusik rundeten das Wüstenerlebnis ab.  

Die Straße der 1.000 Kasbas, Oasen und beeindruckende Schluchten

In den nächsten Tagen waren wir viel unterwegs (jede Nacht an einem anderen Ort). Kleine Orte mit den typischen Lehmgebäuden, viele Kasbahs (wie der Name ja schon sagt), das Imazighen-Museum, große Oasen mitten in der Wüste, in denen wir schöne Spaziergänge machten und wirklich großartige Schluchten mit spannenden Ausblicken führten wieder in eine ganz andere Welt (heiß war es immer noch ...). [caption id="attachment_19277" align="aligncenter" width="745"] Am Rande der Wüste.[/caption] In dem wunderschönen Hotel in Boumaine Dades fühlten wir uns wie die Könige im Palast. Ein Essen bei einer Familie auf dem Dorf gab uns einen Einblick in das Wohnen einer einfachen Familie, wir wurden dort sehr freundlich aufgenommen und bekamen den leckersten Couscous der ganzen Reise.  

Aus der Filmkulisse über den Anti-Atlas zu Küste

Nach der Besichtigung von AÏt Benadou – man fühlt sich wirklich wie im Film – stand wieder ein langer Fahrtag an, unterbrochen von einem Besuch bei einer Teppichweberei und einem Betrieb für Safran (ein sehr schönes Mitbringsel – klein und leicht). In einem malerischen Hotel bei Taroudant konnten wir den frühen Abend im Pool genießen und bekamen ein wunderbares Abendessen in gemeinsamer Runde an einer langen Tafel. Taroudant am nächsten Morgen war etwas enttäuschend, da die Stadtmauer aufgrund von Erdbebenschäden gesperrt war. Auf dieser Strecke konnte man auch sehen, dass viele (große) Zelte an der Straße standen, da offenbar die Gebäude noch nicht alle wieder bewohnbar waren. Da Freitag war, war auch der Souk nicht sehr belebt, sodass wir schnell zur Weiterfahrt aufbrachen. Und dann ging es wieder in Richtung Meer – kühlere und frische Luft schlug uns entgegen. Am frühen Abend kamen wir in Essaouria an und machten noch eine kurze Stadtführung. [caption id="attachment_19275" align="aligncenter" width="745"] Ein Hafen in Essaouria.[/caption] Den Abend und den nächsten Tag verbrachten wir ganz entspannt in kleineren Gruppen in Essaouria, mit schönen Restaurants, in einer coolen Café-Bar, an der Festung und in den Gassen mit den hübschen Geschäften. Leider zog es am Nachmittag zu und wurde neblig, sodass wir vom Strand nicht ganz so viel sahen. Im bekannten Hafen herrschte dafür eine ganz besondere Atmosphäre – und abends leuchtete der Vollmond über der Roof-Top-Bar! Am letzten Tag ging es nach einem ca. 3-stündigen Strandspaziergang an weiten, menschenleeren Stränden (diesmal ohne Nebel) und einem gemeinsamen Picknick unter Arganbäumen zurück nach Marrakesch. Dort verabschiedeten wir uns von Brahim und Mohammed und der Gruppe. Nach einer köstlichen letzten Mahlzeit (Fisch und Meeresfrüchte) in einem einfachen Lokal in der Nähe des Hotels ließen wir bei einem Casablanca-Bier diese wunderbare Reise noch einmal Revue passieren, bevor es am nächsten Morgen zum Flughafen ging.  

Fazit

Ein spannendes Land mit langer Geschichte und voller Gegensätze – in jedem Fall eine Reise wert. Unsere Köpfe sind voller Bilder und Eindrücke! Unser Reiseleiter Ibrahim hat uns mit viel Engagement und Herzenswärme sein Land nähergebracht und unser Fahrer Mohammed brachte uns sicher und wohlbehalten an alle Ziele. Ein herzlicher Dank an die beiden: Shukran! Lesetipp: LeÏla Slimani – Das Land der Anderen  

Gut zu wissen

  • Alkohol gibt es in den meisten Restaurants und Hotels nicht. Wir haben (zumindest in den Städten) ab und an ein Casablanca Bier im Carrefour Supermarkt gekauft, Kühlschränke im Hotel gab es fast immer. In der Wüste und im Süden gab es wenig Läden mit Alkohol, hier waren dann eher Softdrinks, Wasser und natürlich Tee das Getränk der Wahl.
  • Medikamente gegen Magenbeschwerden und Durchfall sollten mit, es gibt aber auch überall Apotheken.
  • Mit bedeckten Schultern und Knien ist man richtig angezogen und fühlt sich auch nicht fehl am Platze.
  • W-LAN gab es in allen Hotels und sogar im Zelt-Camp in der Wüste. Mit dem entsprechenden Tarif hat man überall Internet.
Ägyptens Höhepunkte
Die Reise hatten wir uns ganz schön vorgestellt – doch es war nicht nur schön, sondern es war wirklich großartig und voller Überraschungen. Eine Erlebnisreise, wie sie sein soll: Wir nächtigten mal luxuriös, mal landestypisch, hatten viele Gespräche und Begegnungen mit Einheimischen und probierten uns durch die Vielfalt der ägyptischen Küche. Wir wurden sehr gut in die Ägyptologie eingeführt und haben wirklich sehr viel über die alte Kultur und die Landespolitik gelernt. Das Wetter bot uns alles, was es an Vielfalt zu bieten hatte – d.h. vom Sandsturm über Wolkenbruch bis zum strahlend blauen Himmel mit sternenklaren Nächten. Wir hatten eine unfassbar schöne Zeit auf einer wunderschönen Dahabiya. Wir kamen an Orte, die etwas außerhalb der üblichen Touristenpfade waren – die machten uns teils nachdenklich, aber halfen uns dabei das Land besser zu verstehen. Wir, das waren sieben Reiselustige im Alter von 31 bis 78, die sich auf Anhieb sofort verstanden haben. Los ging es völlig problemlos und komfortabel ab Frankfurt. In Kairo holte uns schon am Gate freudestrahlend Mina ab. Der Reiseleiter von WORLD INSIGHT kümmerte sich um uns, unsere Visa, unsere Telefonkarten. Nach 10 Minuten konnte er schon alle unsere Namen und stimmte uns auf der Busfahrt zum Hotel auf die bevorstehende Reise ein und versorgte uns mit den ersten ägyptischen Falafeln. Er wollte in drei Tagen in Alexandria heiraten und konnte uns leider nicht die ganze Zeit begleiten. Soooo schade.  

Reisebeginn in Kairo

Kairo empfing uns hektisch und laut mit sehr gut ausgebauten Straßen – ohne erkennbare Verkehrsregeln – aber es ging erstaunlich schnell bis zum Hotel. Wir hatten vom Zimmerfenster Sicht auf die Pyramide. Tipp: Wir haben zwar gut geschlafen, aber beim nächsten Mal würden wir wohl doch lieber die ruhigere Lage weg von der Straße wählen und die Pyramiden nur von der Dachterrasse mit Kaffee am Morgen genießen. Wir starteten am frühen Morgen mit unserem neuem Reiseleiter Ihab zur Zitadelle von Saladin – ein UNESCO-Weltkulturerbe. Es waren zu dieser frühen Stunde kaum Touristen dort. So wanderten wir entlang der dicken Mauern, die das Morgenlicht warm und golden erstrahlen ließen, hoch zu der Al-Nasir Muhammad Ibn Qalawun-Moschee und weiter zur Alabastermoschee. Da dort keine Gebete mehr abgehalten werden, konnten wir die große, im türkischen Stil erbaute Moschee ohne Kopftuch und mit Plastiküberschuhen betreten und fotografieren. Zum Abschluss noch ein wunderbarer Blick über die größte Stadt des afrikanischen Kontinents: Kairo direkt vor uns im Panoramablick. Tipp: das frühe Aufstehen lohnt sich wirklich! Auf jeden Fall sollte man auch früh ins Ägyptische Museum, das jetzt als nächstes Highlight auf unserem Programm anstand. Da das Neue Museum leider geschlossen war, gingen wir in das Alte Museum am Tahir-Platz und das mit sehr vielen anderen kulturinteressierten Touristen. Unser Reiseleiter führte uns eine Stunde durch das Erdgeschoss und gab uns dann zwei Stunden Freizeit. Das Museum präsentierte sich uns wie ein verstaubter, unschätzbarer Fundus und das machte es auch so besonders – an welchem Ort der Welt werden so unfassbar viele Kulturschätze gestapelt und archiviert? Bis auf die Schatzkammern mit der goldenen Totenmaske Tutanchamuns durfte man überall fotografieren. Wir sind im Obergeschoss an der Galerie eine Weile stehen geblieben und beobachteten die vielen Menschen und die wunderbaren Statuen im Erdgeschoss. Aus allen Ländern dieser Welt treffen sich Menschen, um sich vor der Doppelsitzstatue von Amenophis III. und Teje fotografieren zu lassen. Ein herrliches Treiben inmitten unfassbarer Kulturschätze. Danach ging es zur koptischen Kirche und dort lud uns unser Reiseleiter zu einem belebenden türkischen Kaffee mit viel Kaffeesatz und Kardamom ein.   [caption id="attachment_19151" align="alignnone" width="745"] Steffi erlebte eine tolle Zeit in Ägypten.[/caption]  

Der Pyramiden-Tag

Der nächste Tag war ein Lieblingstag der Reise. Mehr Pyramiden am Tag geht nicht – und es war einfach sensationell. Als erstes ging es zu den Pyramiden des Cheops, Chephren und des Mykerinos. Es war noch sehr ruhig und die Kamele und herrenlosen Hunde blinzelten verschlafen vor den Pyramiden uns sieben Frühaufstehern zu. Wir hatten nach einer ausführlichen Erklärung vor den Pyramiden dann reichlich Zeit, um auf eigene Faust Erkundungen und Fotos zu machen. Die Händler waren nicht zu aufdringlich und nur einmal gab Steffi nach und ließ sich für einen Euro ihr Tuch richtig binden, denn so wie sie es um den Kopf tragen würde, trägt man sowas in Ägpyten nicht. Warum wir nicht sein Kamel reiten wollten, hat er nicht verstanden. Nach der legendären Sphinx ging es zum Kaffee nach Sakkara zur Stufenpyramide des Pharaos Djoser. Auch hier konnten wir nach kurzem Vortrag unseres Reiseleiters Ihab auf eigene Faust das leicht begehbare innere der Pyramide und das Gelände erkunden. Weiter ging es dann zur roten Pyramide, die wir ebenfalls innen besichtigten, aber die war wirklich nicht einfach. Tipp: man sollte keine Platzangst haben und eine kleine Taschenlampe hilft beim sehr dunklen Abstieg. Wir hatten alle am nächsten Tag Muskelkater, aber wir waren stolz, dass wir wie im Indiana-Jones-Film tief in die Pyramide geklettert sind. Den Abschluss machte die Knickpyramide, die uns schon kurz zuvor mit einem kleinen Sandsturm und leichtem Regen einen unvergesslichen Anblick bescherte. Was für ein wunderbarer erlebnisreicher Pyramiden-Tag.  

Richtung Norden nach Alexandria

So kam der nächste Morgen mit der Fahrt nach Alexandria genau recht. Unser kleiner komfortabler Bus, mit einem der wohl freundlichsten Busfahrern dieser Welt, fuhr uns bis nach Wadi Natrun – das koptische Kloster lud uns zum Gottesdienst ein und wir hatten ein sehr nettes Gespräch mit einem Mönch über die koptischen und katholischen Parallelen. Weiter ging es nach Alexandria – die Katakomben von Kom-el-Shuqafa erinnerten uns ein wenig an eine Tiefgarage mit Gräbern. Weiter ging es zur imposanten Pompejussäule.   [caption id="attachment_19152" align="alignnone" width="745"] Unterwegs in Alexandria.[/caption]   Wir liebten den pittoresken Kontrast der Sphinxes of Haremhab umgeben von deutlich heruntergekommen Wohnvierteln mit belebten Gassen. Der nächste Abstecher führte uns zur Zitadelle, ein beliebter Aussichtspunkt auch für die Locals. Auch für einen Stopp am Fischmarkt war noch Zeit. Nach der El Mursi Abu Al Abbas-Moschee fing es dann an zu regnen. Ein Teil der Gruppe blieb im Hotel und wir entschlossen uns auf eigene Faust die umliegenden Viertel zu erkunden. Mit Schirm bei strömenden Regen – es war ein tolles Erlebnis, denn die Lichter der Stadt spiegelten sich und die Leute freuten sich in der Tat über das Wetter. Am nächsten Tag stand die Bibliothek auf dem Programm und wir fuhren wieder zurück nach Kairo. Unser Lieblingsbusfahrer spielte arabische Musik und lehrte uns ein paar Wörter arabisch zum Mitsingen. Wichtigste Vokabel: Habibi (Übersetzung: Schatz oder Liebling). Zurück im sonnigen Kairo überbrückten wir die Wartezeit zum Abflug nach Luxor mit einem Mittagsessen in einem traditionsreichen Koshari-Lokal und mit dem Besuch des Khan el Khalili-Basars.  

Erlebnisse in Luxor

Angekommen in Luxor bezogen wir ein wunderbares Familienhotel mit der wohl schönsten Dachterrasse mit Nilblick vor Ort und einem wunderbaren Guten-Morgen-Blick aus dem Zimmerfenster. Luxor hatte wie erwartet einiges auf dem Programm - Tempel von Karnak, Luxortempel, Papyrusmuseum, Kaffeepause am Nilufer und die leckeren Abendessen auf der Dachterrasse zum Tagesabschluss.   [caption id="attachment_19154" align="alignnone" width="745"] Etwas ganz besonderes war die Ballonfahrt.[/caption]   Am nächsten Tag sahen wir dann den Tempel des Amenophis III mit den großen Statuen im Morgenlicht, Totentempel der Hatschepsut, anschließend das Tal der Könige mit Besuch der Gräber Ramses IX., Ramses II. und Ramses III. Weiter ging es zum Ramesseum mit dem liegenden Ramses II. Dort hatten wir viel Freizeit und anschließend ein Mittagessen bei einer einheimischen Familie. Martin ging vor dem Abendessen alleine auf Erkundungstour des Ortes Kurna Al Boaairat. Am nächsten Tag buchten wir als Wunschleistung eine wunderschöne Ballonfahrt über den Hatschepsuttempel.  

Auf dem Nil

Dann ging es nach dem Frühstück ab zur Dahabiya. Fünf unvergesslich schöne Tage auf diesem wunderbaren Boot lagen vor uns. Obwohl wir nur sieben Personen waren, bekamen wir das Boot Bella für uns alleine und es machte seinem Namen alle Ehre. Welch ein Ort, um zu Entschleunigen: Der Koch an Board verwöhnte uns mit bester Küche. Es war immer sehr abwechslungsreich und lecker. Jeder hat das Essen sogar mit Salat und Gemüse und Humus vertragen und wahrlich genossen. Die Landschaft zog an uns vorbei und oft waren es biblische Motive mit Eselchen, Palmen und freundlichen Menschen, die uns verzauberten. Nach und nach legten wir unsere Smartphones und Bücher weg und genossen einfach nur unser Glück Gast auf diesem tollen Schiff mit wunderbarer Besatzung zu sein. Einmal wurde für uns am Sandstrand gegrillt. An zwei Tagen organisierte die Crew am Abend eine Party. Einmal zu Steffis Geburtstag und einmal als Abschiedsparty – immer mit Torte und Gesang.   [caption id="attachment_19155" align="alignnone" width="745"] Traumhafte Tage auf der Dahabiya.[/caption]   Die Ausflug-Besichtigungen während der Schiffstour waren natürlich auch wunderbar und brachten uns wieder zurück zu unserer Kulturreise. Der Horustempel bei Edfu mit Kutschfahrt, der Besuch eines Fellachen Dorfes, der Doppeltempel der Götter Sobek und Horus bei Kom Ombo, die wunderbaren Uferführungen mit Machmuth, dem Dahabiya-Besitzer, der stets auf uns aufpasste, der Kamelmarkt in Darau, der Assuan-Staudamm und die Isis-Tempel von Philae, der unvollendete Obelisk und der Besuch der Steinmanufaktur mit singenden Arbeitern, wir besuchten einen muslimischen Friedhof und erkundeten den Souk in Assuan.  

Tempel und Wüste

Der Abschied von der Dahabiya fiel uns sehr schwer. Weiter ging es mit der Feluke zum Botanical Garden, mit Kamelen zum St. Simeon Kloster durch die Sanddünen – ein Mittagessen in einem nubischen Restaurant und dann ging es durch die Wüste Richtung Abu Simbel. Unser finales Highlight waren natürlich die Felsentempel von Abu Simbel mit einer Übernachtung vor Ort. So konnten wir die Lightshow am Abend und den ersten Sonnenstrahl auf den Figuren im Innersten des Tempels bei Sonnenaufgang erleben. Dass wir uns um 5 Uhr aus dem Bett zwangen, war die beste Entscheidung. Wir waren wieder fast alleine auf der Anlage und hatten auch genügend freie Zeit, um die Tempel in aller Ruhe zu erkunden und zu fotografieren.  

Eine wunderbare Reise geht zu Ende

Zurück in Assuan, nach dem Besuch des Nubischen Museums, überraschte uns die Nachricht, dass wir ein sehr luxuriöses Hotel ausnahmsweise beziehen durften. Es waren kaum andere Gäste im Hotel und es hatte einen unfassbar schönen Blick auf das Niltal. Wir freuten uns sehr und genossen die großen Zimmer, den Pool und vor allem die vielen Aussichtspunkte. Wir verabschiedeten uns beim Abendessen von Ihab auf der wunderschönen Terrasse mit Blick über den Nil und Assuan, denn am nächsten Tag um 3 Uhr morgens ging es zum Flughafen mit vielen facettenreichen Eindrücken im Gepäck.   [caption id="attachment_19156" align="alignnone" width="745"] Tolle Aussicht auf den Nil.[/caption]   Fazit: Die Reise war mega und übertraf unsere Vorstellungen. Wir würden sie sofort noch einmal machen – vor allem mit der Dahabiya und der Übernachtung in Abu Simbel. Wir sind meist auf den touristischen Pfaden geblieben – haben aber geschickt den Massentourismus umgangen. Herzlichen Dank an das sagenhafte Dahabiya-Team – es waren die besten Tage ever bei euch am Nil. Und ein Bravo an WORLD INSIGHT - hier habt ihr wirklich eine wunderbare Mischung aus Kultur und Entspannung zusammengestellt.
Trauminsel La Réunion
„Als ich die Insel entdeckt habe, wurde ich sofort von der Vielseitigkeit der Insel, den Menschen und der Natur verblüfft“, schwärmt Reiseleiter Jean Paul über La Réunion. Die Insel liegt knapp 900 Kilometer von Madagaskar entfernt im Indischen Ozean und bietet ein Paradies für Naturfreunde. Die Abwechslung der Landschaften macht unsere Erlebnisreise wahrlich zu einem ganz besonderen Erlebnis. Jean Paul und Country Managerin Marina haben uns Einblicke gegeben, was Reisende auf dieser zauberhaften Insel erwartet. [caption id="attachment_19088" align="alignright" width="300"] Vielleicht entdecken wir auch Chamäleons auf unserer Reise.[/caption] „Die Natur ist bestaunenswert. Auf diesem winzigen Fleck des Erdballs findet man alle Landschaften der Welt: Schwarzwald mit Milchkühen und Glocken und tropische Wälder mit Chamäleons. Um den Vulkan herrscht eine beeindruckende Mondlandschaft, ganz ohne Grün. Nur fünfzehn Kilometer Luftlinie entfernt, findet man undurchdringliche Urwälder. Da können die Botaniker auch studieren, wie die Pflanzen einen Kontinent besiedeln. Deshalb wird La Réunion ‚ein Paradies für Botaniker‘ genannt“, erzählt Jean Paul.

Der grüne Osten

Zu Beginn der Reise entdecken wir gleich zwei der drei Talkessel von La Réunion. Bevor wir auf die einzige Straße abbiegen, die ins Salazie-Tal führt, machen wir einen Halt am ersten Wasserfall, dem „Cascade Niagara“. Seine Größe kommt zwar nicht an die der berühmten Niagarafälle Nordamerikas heran, aber die Aussicht ist ebenfalls beeindruckend.   [caption id="attachment_19086" align="alignnone" width="745"] Auch der Niagara Wasserfall auf La Réunion sieht beeindruckend aus.[/caption]   Schließlich geht es weiter, hinein ins Salazie-Tal in die Stadt Hell-Bourg. Auf dem Weg fahren wir vorbei an zahlreichen weiteren Wasserfällen. „Salazie ist der Teil der Insel, in dem es mehr regnet. Hier ist die Landschaft also sehr grün und es gibt viele Pflanzen und deswegen auch viele Wasserfälle, die man sogar von der Straße aus sehen kann“, erklärt Country Managerin Marina. Wer sich an den Wasserfällen nicht satt sehen kann, dürfte sich auf eine besondere Wanderung am vierten Tag freuen. Zunächst geht es von Hell-Bourg aus ungefähr zwei Stunden lang bergauf durch den zauberhaften Bélouve-Wald. Nach mehr als 600 Höhenmetern erreichen wir die Berghütte, von der aus wir einen atemberaubenden Anblick in den Salazie-Talkessel und auf unseren Ausgangspunkt Hell-Bourg haben.   [caption id="attachment_19090" align="alignnone" width="745"] Tolle Ausblicke in das Salazie-Tal.[/caption]   Nach einem anstrengenden Anstieg führt die Wanderung weiter. Wer möchte, kann hier schon stoppen und in der Berghütte auf die Wiederkehr der Gruppe warten. Aber die Weiterwanderung lohnt sich! Ungefähr vier Stunden geht unser flacher Rundweg weiter. Am Ende des Weges erwartet uns ein spektakulärer Ausblick auf die berühmten Trou de Fer-Wasserfälle.  

Das abgelegene Dorf

Von Hell-Bourg aus erreichen wir auch den nächsten Talkessel Mafate. Hier liegt das Dorf La Nouvelle, das so abgelegen ist, dass man es nicht mit dem Auto erreichen kann, sondern nur per Helikopter oder eben zu Fuß! Wir wandern mit einem Bergführer und unserer Reiseleitung vom Ausgangspunkt, dem Gebirgspass Col des Boeufs, los zum kleinen Dorf La Nouvelle. Ungefähr zwei Stunden dauert der Fußweg, vorbei an toller Vegetation und Wäldern aus Tamarindenbäumen. Im Dorf angekommen, lernen wir nicht nur das kleine, idyllische Dorf kennen, sondern entdecken auch, wie die Menschen hier leben. „Die Bewohner von La Nouvelle leben ganz anders als zum Beispiel die Menschen an der Küste. Hier wird alles zu Fuß gemacht und viele von ihnen waren noch nie am Meer“, beschreibt Marina den doch ganz anderen Lebensstil der Dorfbewohnenden. Am Ende unserer Reise erhaschen wir erneut einen Blick auf La Nouvelle. Vom Badeort Saint-Gilles-Les-Bains im Westen, begeben wir uns hoch ins Gebirge zum Aussichtspunkt „Le Maïdo“. Dort haben wir am frühen Morgen aus einer anderen Perspektive einen tollen Ausblick auf den Mafate-Talkessel mit La Nouvelle im Tal.  

Imposante Vulkanlandschaft

Auf La Réunion darf natürlich nicht die Besteigung des Vulkans Piton de la Fournaise fehlen. Wir fahren zunächst von unserem Ausgangspunkt in Plaine de Cafres durch grünes Farmland, bis sich die Aussicht von grün in rote Vulkanlandschaft verwandelt.   [caption id="attachment_19081" align="alignnone" width="745"] Kontrastreich: Die Vulkanlandschaft.[/caption]   Auf der Fahrt durch Plaine des Sables halten wir an Aussichtspunkten an, um den Blick auf die einzigartige Landschaft zu genießen. Schließlich kommen wir am Aussichtspunkt Pas de Bellecombe an, von wo aus unsere Vulkanwanderung beginnt. „Es ist die anstrengendste Wanderung auf unserer Reise, aber auch die schönste“, findet Marina. Wem die Wanderung zu schwierig ist, kann auch einen kürzeren Weg zum kleineren Krater Formica Leo einschlagen.  

Die Lava-Küste und Lava-Kirche

Bei unserer Wanderung sehen wir allerdings nicht zum ersten Mal die Auswirkungen des Vulkans, dessen Landschaft sich durch Ausbrüche immer wieder verändert. Bei einem Vulkanausbruch läuft die Lava in der Regel direkt ins Meer. Entlang der Südost Küste, auf dem Weg von Sainte-Rose bis Saint-Philippe, entdecken wir eine raue, eindrucksvolle Küstenlandschaft aus steilen Klippen und Lavafeldern. [caption id="attachment_19101" align="alignleft" width="370"] Die Lavasteine haben es nur bis kurz vor die Kirche geschafft.[/caption] Eine magische Geschichte der Lava hat Marina auch noch für uns parat. In Sainte-Rose besichtigen wir die Kirche Notre Dame des Laves. Der Name der Kirche trägt bereits „Lava“ mit im Namen – und zwar aus einem ganz bestimmten Grund. Im Jahr 1977 erschütterte ein schwerer Vulkanausbruch die Insel. Die Lava lief – statt wie üblich ins Meer – in den Ort Sainte-Rose. „Wie durch ein Wunder stoppte die Lava vor der Kirche und kam nicht herein“.   Die Kirche besichtigen wir natürlich auf unserer Reise und erfahren alles über die wundersame Geschichte. Marina weiß, dass sich Reiseleiter Jean Paul bestens auf der Insel auskennt. „Er kann zu jedem Ort etwas über die Kultur und Geschichte der Insel erzählen“. So natürlich auch zu dieser Kirche.  

Eintauchen in die Kultur und Kulinarik

La Réunion zeichnet sich nicht nur durch die Vielseitigkeit der Landschaften aus, sondern auch durch die der Menschen. „Menschen aus Asien, Afrika und Europa leben hier alle friedlich miteinander und man trifft auf alle Religionen der Welt“, sagt Jean Paul. Die unterschiedlichen Religionen entdecken wir schon anhand der verschiedenen Kirchen und Tempelanlagen. Neben der Notre Dame des Laves Kirche, besichtigen wir zum Beispiel auch die Kirche Sainte-Anne und stoppen am farbenprächtigen tamilischen Tempel „Temple du Colosse“.   [caption id="attachment_19082" align="alignnone" width="745"] Der „Temple du Colosse“ sticht mit seinen Farben besonders heraus.[/caption]   Die Einheimischen lernen wir besonders gut bei unseren Kochkursen kennen. Im Dorf Îlet à Cordes, gelegen im Talkessel von Cilaos, treffen wir Raymonda, die auf La Réunion geboren ist und Deutsch spricht. Bei ihr lernen wir die kreolische Küche kennen, mit der Zubereitung eines traditionellen Cari-Gerichts, das wir im Anschluss selbstverständlich probieren dürfen. Ein neues Gericht lernen wir bei einem zweiten Kochkurs im kleinen Ort in der Region Sainte-Paul kennen. „Jede Kochkurs Erfahrung ist unterschiedlich und dadurch etwas Besonderes“, erklärt Marina. Wir lernen die Vielseitigkeit der kreolischen Küche kennen, während wir gleichzeitig mit den Einheimischen interagieren. Auf unserer Entdeckungsreise dürften wir auch bereits zahlreiche Zuckerrohr Plantagen entdeckt haben. Das Zuckerrohr wird zum Beispiel für die Herstellung des traditionellen Rums verwendet. Der Rum von La Réunion hat sich sowohl national als auch international einen Namen gemacht und zeichnet sich durch seine Vielfalt und Qualität aus. In der Hafenstadt Saint-Pierre besichtigen ein Rum-Museum, welches wir in der ältesten noch in Betrieb befindlichen Familienbrennerei La Réunions finden.  

Die Düfte von La Réunion

Ebenfalls besonders sind die vielen Düfte und Gewürze der Insel. Während wir an der wilden Südküste an einem privaten Duft- und Gewürzgarten stoppen, um zu lernen, wie die Einheimischen noch heute Heilkräuter verwenden, besuchen wir an der Westküste eine Geranienöl Produktion. Die Produktion von Geranienöl hat auf La Réunion eine lange Geschichte, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Die Insel hat sich im Laufe der Jahre als ein bedeutender Produzent etabliert, dank der günstigen klimatischen Bedingungen und der fruchtbaren Vulkanerde, die ideal für den Anbau ist. Das ätherische Öl wird wegen seines angenehmen Duftes und seiner vielseitigen Verwendung, sowohl in der Parfümindustrie als auch in der Aromatherapie und Kosmetik genutzt und symbolisiert die landwirtschaftliche Tradition und das Erbe der Insel.  

Traumküsten zum Abschluss

Keine Sorge, auf einer Insel kommen natürlich die Möglichkeiten zum entspannen, sonnen und baden nicht zu kurz. Wunderschöne Strände wie der Plage Grande Anse erwarten uns an der Westküste der Insel. Am Ende der Reise genießen wir vier Nächte im Badeort Saint-Gilles-Les-Bains.   [caption id="attachment_19112" align="alignnone" width="745"] An der Westküste erwarten uns Strände wie in der Karibik![/caption]   Hier können wir auch auf Meerestiere treffen, zum Beispiel besuchen wir die Meeresschildkrötenstation Kélonia. Das Zentrum päppelt nicht nur verletzte Schildkröten auf, sondern arbeitet auch mit Forschungsteams zum Schutz der Meeresschildkröten und ihrer Lebensräume im Indischen Ozean zusammen. Während unserer freien Zeit in Saint-Gilles-Les-Bains können wir noch mehr Meerestieren auf die Spur gehen. Zum Beispiel beim schwimmen oder schnorcheln in der Lagune gibt es viele Fische und Korallenriffe zu entdecken. Bei einer optionalen Bootsfahrt haben wir die Möglichkeit, vielleicht Delfine zu sehen. Von Mai bis Ende August besteht sogar die Chance auf Wal-Sichtungen! Auf unserer Erlebnisreise gibt es tatsächlich neben den hier genannten Highlights noch einiges mehr zu entdecken. Begebt euch also mit uns zu den Naturwundern im Indischen Ozean!
Lemuren, Baobabs und Regenwälder: Eine unvergessliche Reise durch Madagaskar
Eine wundervolle Reise startete voller Vorfreude und Neugier im Mai 2024. Noch hatte ich keine Ahnung, was ich in den nächsten 24 Tagen erleben werde, mit welcher großartigen Gruppe ich reisen werde, an welchen Tieren ich mich nicht satt sehen kann, von welchen Landschaften ich nicht genug haben werde. Bereits in den ersten Tagen verliebte ich mich in das Land. [caption id="attachment_19021" align="alignright" width="173"] Die Baobab-Alle im Westen Madagaskars.[/caption] Die Unterkunft direkt am Strand von Morondava war ein Traum. Hier genossen wir jeden Abend den Sonnenuntergang mit einem Cocktail und Gesprächen mit der Gruppe, um den Tag Revue passieren zu lassen. Von hier aus ging es zu meinem ersten Highlight und einem der Gründe, warum ich Madagaskar bereisen wollte: Die Allee der Baobabs. Auf der ruckeligen Nationalstraße Nr. 8 ging es weiter zum nächsten Highlight: Den Nationalpark Tsingy de Bemaraha. Die Wanderungen durch die Kleinen Tsingy und Großen Tsingy waren anstrengend, aber definitiv ein Must-See, denn nach jeder Ecke erwartete uns die schönste Aussicht. Unsere Guides führten uns durch schmale Gänge, über eine Hängebrücke und kletterten mit uns bis nach oben auf die Spitze.   [caption id="attachment_18970" align="aligncenter" width="745"] Übersetzt bedeutet Tsyngi "auf den Zehenspitzen gehen" oder "wo man nicht barfuß laufen kann" - eine passende Bezeichnung für die spitzen Felsformationen.[/caption]   Die Tierwelt Madagaskars Dort sahen wir zum ersten Mal diese wunderschönen Tiere: Lemuren und Chamäleons, auf jeden Fall meine Lieblingstiere. Wie süß können denn bitte diese Tiere sein? Durch unzählige schöne, immer wechselnde Landschaften ging die Reise weiter… Wir machten einen Zwischenstopp im Kirindy Forest-Reservat. Da unsere Lodge eher abgelegen war, waren hier ideale Voraussetzungen für eine Nachtwanderung. Wir beobachteten schlafende Vögel und hielten Ausschau nach Mausmakis, die wir in kleinen Höhlen im Baum entdeckten. Die nachtaktiven Fossas haben wir leider nicht gesehen, war aber nicht schlimm, da wir von den Mausmakis schon beeindruckt waren. Für eine kleine Erholung kamen wir zurück nach Morondava und ließen es uns nochmal gut gehen. Durch das abwechslungsreiche Programm kamen die Aktivitäten auch nie zu kurz. Hier machten wir eine Bootstour durch die Mangroven und besuchten ein Fischerdorf am anderen Ufer. Wir sahen Chamäleons und einige Vogelarten und beobachteten sie auf der Jagd nach Fischen. Im Fischerdorf lernten wir einiges über den Bootsbau und die Lebensweise der Fischer. Zum Abschluss gab es eine frisch gepflückte Kokosnuss. [caption id="attachment_18972" align="aligncenter" width="745"] Etwa die Hälfte aller weltweit existierenden Chamäleonarten ist in Madagaskar zu finden.[/caption]   Vom Strand ins Hochland Wir tankten nochmal Energie am Strand, bevor es weiter ging. Wir fuhren über Miandrivazo weiter nach Antsirabe, die nächste Großstadt im Hochland. Bei einem Spaziergang durch die Stadt schauten wir uns die kolonial geprägten Gebäude an. Der Bahnhof ist eines der schönsten Gebäude dort. Ich konnte es aber kaum erwarten, bis es wieder in die Natur ging. Der letzte Zwischenstopp zwischen mir und dem Regenwald in Ranomafana war Ambositra. Wir besuchten eine Holzwerkstatt und lernten, wie schöne Holzkunstwerke hergestellt wurden. Auch für mich wurde ein Herz aus zweierlei Holzstücken gebastelt, der Rest wurde im Souvenir Shop gekauft. Auf unserer weiteren Fahrt lernten wir Land und Leute kennen. Das Lächeln der Kids zauberte auch uns ein Lächeln ins Gesicht. Die Mädels in abgelegenen Dörfern freuten sich über neue Haarklammern und Frisuren. Einer den schöneren Momente auf solchen Reisen, wenn man Kindern ein Lächeln ins Gesicht zaubern darf.   Endlich angekommen im Regenwald von Ranomafana [caption id="attachment_18983" align="alignleft" width="140"] Ailine's absoluten Lieblingstiere.[/caption] Abends starteten wir direkt wieder mit einer Nachtpirsch. Unsere reichliche Foto-Ausbeute konnte sich sehen lassen. Von Fröschen, schlafenden Vögeln, Chamäleons bis zu weiteren Mausmakis. Am nächsten Tag stoppten wir an mehreren Wasserfällen für einen Fotostopp und genossen das Flair des Regenwaldes bevor unsere Tageswanderung durch den Regenwald startete. Mit dem Wetter hatten wir nicht ganz Glück, heißt aber nicht umsonst Regenwald. Mit schlammbedeckten Wanderschuhen ging es durch den Regenwald und unsere Guides haben es tatsächlich geschafft uns 7 von 13 möglichen Lemuren Arten zu zeigen. Wie jeden Tag kamen wir mit einem Lächeln zurück zum Hotel. Beim Abendessen wurden wieder reichlich Bilder bei einem Bier ausgetauscht.   Madagaskar kennenlernen Für weitere Abwechslung fuhren wir über Fianarantsoa nach Ambalavao. Auf der Fahrt lernten wir die harte Arbeit der Ziegelherstellung nach Art von Madagaskar kennen. In Ambalavao, direkt neben unseren Häuschen, besuchten wir eine Papierfabrik und schauten zu, wie dort Papier hergestellt und dekoriert wird. Im nahegelegenen Anja-Reservat wanderten wir eine kleine Runde durch die Felsen. Nicht nur die Landschaft und Aussicht von den Felsen war hier ein Hingucker. Wir hatten viele Gelegenheiten, um den Lemuren ganz nah zu kommen. Hier gab es keine Pause für unsere Kameras. Wir schossen die letzten Fotos, um dann über das Tor des Südens nach Ranohira zu fahren. In Ranohira war unser letzter Stopp vor den Wanderungen im Isalo-Gebirge.   Spannende Wanderung und Übernachtung in der Natur Wir tankten nochmal Kraft und nutzen die letzte Gelegenheit mit WLAN und Strom, bevor es abseits der Zivilisation nach Isalo ging. Unsere Wanderung führte uns durch verschiedene Steinformationen, Geschichten und Glauben der Einheimischen, vorbei an Skorpionen, Spinnen und kleinen Schlangen zu unserem ersten Ziel, der Piscine Naturelle. Einer kleinen Oase mitten im Gebirge. Eine kleine Abkühlung zwischen den Palmen konnten wir uns nicht entgehen lassen. Nachmittags kamen wir in unserem Camp Namaza an. Wir machten eine kleine Pause, bevor es weiter ging mit einer kleinen Wanderung zum Blue and Black Pool. Zurück im Camp gab es Leckeres vom Grill und singen & tanzen mit der Crew. Bevor wir ins Zelt gingen, schauten wir uns den Vollmond und die Sterne an. Beim Frühstück bekamen wir Besuch von einem braunen Lemur und mussten unser Essen verteidigen. Die Kleinen wussten genau, was es hier jeden Morgen leckeres gibt. An Tag 2 ging es weiter über knapp 500 Höhenmeter und weiteren unzählig schönen Landschaften und Tieren über das Tal der Makis zurück.   Meer und Stadttrubel zum Abschluss Die letzten Tage verbrachten wir am Meer in Ifaty und genossen die Zeit am Pool mit Meerblick. Vom Pool aus ging es direkt ins Meer zum Schwimmen. Hier ist der perfekte Ort zum Entspannen. Wir machten einen Bootsausflug zum Schnorcheln am Riff. Zu sehen gab es mehrere kleine Fische und sogar einen Seestern. [caption id="attachment_19041" align="aligncenter" width="745"] Hier lässt sich eine aufregende Reise entspannt ausklingen.[/caption] Der letzte kleine Ausflug ging ins Reniala-Reservat. Dort machten wir einen Spaziergang durch den Dornenwald. Hier gibt es einen der älteste Baobab von Madagaskar und ist um die 1200 Jahre alt. Der kleinste Baobab fing mit 5 Jahren an. Meiner Meinung nach einer der schönsten Bäume. Bevor es zurück nach Deutschland ging, haben wir uns am letzten Tag noch die Hauptstadt Antananarivo angeschaut. Wir machten eine letzte Stadtrundfahrt durch den Trubel der Stadt und kauften die letzten Souvenirs. Durch einen Tipp unseres Reiseleiters besuchten wir noch ein kleines gemeinnütziges Projekt am Rande der Stadt. Hier fanden gehörlose Menschen Arbeit und konnten sich künstlerisch austoben. Für ihre Kinder baute der Chef durch die Verkaufserlöse der Kunstwerke, z.B. Baobab Bäume aus Metall, eine eigene Schule und dazugehörigen Häuser für die Familien.   Fazit einer tollen Reise Unser engagierter Reiseleiter Hery hat uns das wunderschöne Land so nah wie nur möglich gebracht. Mit seiner Leidenschaft hat er unsere Reise perfekt geleitet. Er wusste genau, was wir Touris brauchen und hat alle unsere Wünsche bestens erfüllt. Mit der genau richtigen Menge hat er uns alles über Land und Leute erzählt und hatte immer wertvolle Tipps parat. Hery und die Guides haben alle möglichen Tiere für uns gefunden, damit wir diese bestaunen konnten. Die Fahrer kannten sich super aus und brachten uns immer sicher ans Ziel. Ein großes Lob an unseren Reiseleiter, Guides, Fahrer und natürlich an die Reisegruppe, die unsere Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht haben. Nach 24 Tagen reisen durch Madagaskar kam ich geflasht nach Hause, voller neuer Erinnerungen und Erfahrungen. Jetzt heißt es alles erlebte verarbeiten und träumen von der nächsten Reise nach Madagaskar, denn eins ist sicher, ich werde wiederkommen. Madagaskar ist ein superschönes Land, ich kann wirklich jedem die Reise mit WORLD INSIGHT empfehlen. Allem in allem war es eine sehr abwechslungsreiche Reise zwischen Landschaften, Tierbeobachtungen, Aktion und Erholung. Eine perfekte Reise ganz nach meinen Vorstellungen.
Der 8. Kontinent

Vom Profisport in den Tourismus

[caption id="attachment_18976" align="alignright" width="300"]Madagaskar | Country Manager Lawis und Bereichsleiter Andreas im Gespräch. Country Manager Lawis und Bereichsleiter Andreas im Gespräch.[/caption] Einen schönen guten Tag zusammen! Ich sitze hier in Antananarivo, der Hauptstadt von Madagaskar, zusammen mit unserem langjährigen Partner Lawis, der so einen langen Nachnamen hat, dass ich ihn gar nicht aussprechen kann. Wie lautet dein Nachname Lawis? Hallo Andreas, das ist eigentlich ganz einfach: Raherinaina. Ganz einfach, okay. Lawis, du bist einer unserer wirklich langjährigen Partner. Wie lange arbeiten wir schon zusammen? Die Kooperation hat bereits 2008 begonnen, das ist wirklich sehr lange her. Das sind über 15 Jahre! Und du hast bestimmt im Tourismus auch vorher schon Erfahrungen gesammelt?  Ja, stimmt. Ich bin vor 34 Jahren zufällig im Tourismus gelandet – und arbeite auch heute noch in der Branche.   Ah okay ja, das heißt, du hast so ein bisschen deine Bestimmung gefunden. Aber du hast auch vorher schon eine ganz interessante Geschichte. Du warst mal in der Nationalmannschaft aktiv in Madagaskar? Erzähl mal!  Ja, als Kind war ich schon sehr, sehr sportlich. Wir kommen auch aus einer sportlichen Familie und ich habe mit verschiedenen Sportarten angefangen: Basketball, Handball und letztendlich auch Leichtathletik, wo ich dann 13 Jahre lang in der Nationalmannschaft war.  Die Nationalmannschaft von Madagaskar ist ja schon etwas ziemlich Großes, da bist du auch ein bisschen herumgekommen, denke ich. Ja, das stimmt. Und daher kommt auch sicherlich die Neigung zum Reisen und dazu, Neues zu entdecken. Super. Ja, dann kennst du deine Heimat bis ins kleinste Detail, nehme ich an. Was ist denn dein absoluter Lieblingsplatz in Madagaskar?  Das ist schwierig, aber da muss ich sagen, wahrscheinlich der Nationalpark Isalo, weil er einfach alles bietet. Die Landschaft ist sehr schön, mit den Sandsteinmassiven – ein riesiger Nationalpark. Hier kann man viel machen: Wanderungen, man sieht wunderbare Tierwelten, wie die der Lemuren, Chamäleons, ab und zu sieht man Schlangen im Isalo Nationalpark und auch Frösche. Es gibt eine super Pflanzenwelt, besonders für die Leute, die wirklich Ahnung haben von Sukkulenten Pflanzen – das ist wirklich ein Paradies.   [caption id="attachment_18978" align="aligncenter" width="745"]Der Isalo-Nationalpark liegt im südlichen Teil von Madagaskar und ist einer der bekanntesten Nationalparks des Landes. Der Isalo-Nationalpark liegt im südlichen Teil von Madagaskar und ist einer der bekanntesten Nationalparks des Landes.[/caption]   Das hört sich toll an, das haben wir bei 2 unserer Reisen mit dabei, dieses Highlight. Wir haben ja insgesamt 3 Madagaskar Reisen im Programm und das Besondere ist, dass eigentlich alle 3 Reisen auch ein bisschen eine andere Route haben. Aber den Isalo Nationalpark haben wir bei 2 unserer Reise mit im Programm – bei unserer Erlebnisreise und bei unserer AktivPlus-Reise, die beide ja ganz erfolgreich laufen.  

Madagaskars einzigartige Tierwelt

Die Tierwelt, Lemuren, das ist bestimmt ein Grund, warum viele Menschen nach Madagaskar reisen und es ist ja auch so, dass es viele Tiere gibt, die es nirgendwo sonst auf der Welt zu sehen gibt.  [caption id="attachment_18980" align="alignright" width="300"]Lemuren gibt es tatsächlich nur auf Madagaskar – und davon über 100 verschiedene Arten. Lemuren gibt es tatsächlich nur auf Madagaskar – und davon über 100 verschiedene Arten.[/caption] Das stimmt, die meisten Leute kennen Madagaskar wirklich durch diese Tierwelt, durch diese Lemuren. Sowohl bei der AktivPlus-Reise als auch der Erlebnisreise – und sogar bei der ComfortPlus-Reise, landet man immer spätestens jeden 2. Tag in einem Nationalpark oder einem Reservat und kann dort die Lemuren hautnah erleben, aber wirklich hautnah.  Hautnah, das heißt nicht nur mit dem Teleobjektiv irgendwo zwischen den Blättern aus der Ferne, sondern wirklich so, dass man auch filmen und gut fotografieren kann?  Das auf jeden Fall! Und das liegt daran, dass sie wenig scheu sind und vor den Menschen keine Angst haben oder wie kommt das?  Scheu sind sie nur manchmal. Wir haben hier noch nicht diesen Massentourismus und wenn man auch mit den Guides unterwegs ist, dann wissen die natürlich genau, wo die Tiere übernachten und wo man sie am besten beobachten kann. In manchen Reservaten sind die Tiere wirklich nicht scheu. Ab und zu kommen sie sogar so nah, dass man sie aus einer Entfernung von 60 Zentimetern vor dem Kameraobjektiv bestaunen kann. Aber das sind nicht nur die Lemuren.  Okay, andere gibt es auch?  Ja klar. Madagaskar ist die Heimat von den meisten Chamäleon-Arten der Welt, von den Kleinsten, ca. 2 Zentimeter großen – bis zu den Größten, ca. 65 Zentimeter großen. Die sieht man! Nicht immer ganz einfach, aber dafür haben wir den Guide dabei.    [caption id="attachment_19040" align="aligncenter" width="745"]Chamäleons gibt es auf Madagaskar in allen Größen, Farben und Formen. Chamäleons gibt es auf Madagaskar in allen Größen, Farben und Formen.[/caption]  

Unsere Guides vor Ort

Das ist ein gutes Stichwort! Unsere ReiseleiterInnen, unsere Guides in Madagaskar – das ist der Grund, warum ich hier gerade auch in Madagaskar bin: um unsere ReiseleiterInnen kennenzulernen und ein Guide-Training zu veranstalten. Es gibt auch einige neue Guides, die wir hier ausbilden. Ich glaube, wir haben ein sehr großes, gutes Team mit viel Zukunft hier in Madagaskar, was die ReiseleiterInnen betrifft.  Ja, das ist wirklich ein Muss für uns, gute qualifizierte Guides. Und natürlich braucht man immer noch neue, junge Guides, die „eingeschult“ werden, damit wir auch in der Zukunft diese Qualität garantieren können. Das ist für uns sehr, sehr wichtig.  Deutschsprachige Guides sind natürlich in vielen Ländern rar, gerade in so einem exotischen Land wie Madagaskar. Und du hast eine gute Idee gehabt, du bist einfach zur Universität gegangen und hast die Leute kontaktiert, die Germanistik studieren? Genau, das ist uns auch sehr wichtig. Ich habe ebenfalls Germanistik studiert, deswegen kenne ich auch noch die ganzen Leute von der Universität. Und da kam mir die Idee, mit ihnen zu reden und zu fragen, ob jemand Interesse an diesem Angebot hat. Danach kam die große Überraschung: Bei dem ersten Treffen waren, glaube ich, über 200 Studenten da. Das war für mich ein entscheidender Moment. Man hat gemerkt, dass hier ganz viel Potenzial steckt. Aber natürlich muss man den Leuten noch ein paar Dinge beibringen, denn der Tourismus ist wirklich noch ganz neu gewesen für die Menschen hier. Denn Reiseleitung zu sein, heißt nicht nur in den Bus zu steigen und irgendetwas zu erzählen. Man muss den Guides beibringen, was wichtig ist: Was erwarten die Gäste von der Qualität und von der Leistung der Reiseleitung. Und natürlich müssen sie den KundInnen auch diese schöne Landschaft und die Kultur näherbringen können, denn die Kultur von Madagaskar ist eine sehr interessante, bunte Kultur – mit asiatischen, afrikanischen, arabischen und europäischen Einflüssen. Das ist ganz besonders für die Touristen interessant. Und noch ein bedeutender Punkt ist die Gastronomie. Als Gewürzinsel ist die Gastronomie auf Madagaskar sehr wichtig und natürlich auch sehr lecker – kann ich nur empfehlen.   [caption id="attachment_19002" align="aligncenter" width="745"]Unsere Guides in Madagaskar. Unsere Guides in Madagaskar.[/caption]   Die Erfahrung habe ich auch schon gemacht. Es gibt wahnsinnig leckeres, vielseitiges Essen und da ist man ohne die Reiseleitung oft ein bisschen aufgeschmissen, wenn man die Karte liest und die Gerichte und Wörter mit gefühlt 17 Silben liest. Dann ist es gut, wenn die Reiseleitung einem erklärt, was einen da erwartet.  Die ReiseleiterInnen haben hier in Madagaskar wirklich viele Aufgaben, bei der Erklärung von Gerichten angefangen und natürlich die Kenntnis über die kulturellen- und Naturbesonderheiten. Das ist auch der Grund, warum wir die neuen ReiseleiterInnen nicht direkt ins kalte Wasser schmeißen und mit einer Reisegruppe von uns mitschicken, sondern sie werden ausgebildet und in alle Teile des Landes geschickt, um es genau kennenzulernen, richtig?  Ja, so muss das sein. Denn gerade, wenn sie neu in der Tourismusbranche sind, haben sie noch wenig Ahnung von dem Leben in den westlichen Ländern. Das ist klar. Das sind zwei verschiedene Welten und daher ist es wichtig, dass die neuen „Auszubildenden“ verstehen, wie die Leute aus Deutschland leben und was wir ihnen hier auf Madagaskar bieten können.  

Madagaskar ComfortPlus

Madagaskar ist wirklich ein besonderes Land – viele Besonderheiten, wenig Tourismus, wie du schon gesagt hast. Eigentlich noch teilweise unberührt und dazu gut ausgebildete Reiseleiter, das ist eine sehr gute Mischung auf unseren Reisen. Wir haben ja eine ComfortPlus-, eine Erlebnis- und eine AktivPlus-Reise im Programm, neu ist unsere ComfortPlus-Reise, die jetzt ab 2024 wieder durchgeführt wird. Welche Regionen, werden wir da besuchen, die wir sonst nicht besucht haben?  Wir schauen uns bei der ComfortPlus-Reise den Ostteil Madagaskars an, mit den vielen Regenwäldern, den vielen Chamäleons, Lemuren und landschaftlich üppiger Vegetation. Das ist wirklich diese Tropenseite von Madagaskar und dann fliegen wir nach Norden, wo man eine Kombination aus beiden Seiten des Landes findet: tropisch und subtropisch – das heißt trocken aber auch Regenwald. Dort besuchen wir auch den Nebelwald von Montagne d’Ambre – ein wunderbarer Nationalpark, einer der schönsten Nationalparks Madagaskars. Und dann kommt das bekannte Highlight Madagaskars mit den Spitzen – die Tsingy: Im Norden hat man den Vorteil, dass es beide Tsingy gibt. Die Wanderung durch die roten Tsingy ist ein wenig „softer“, 2–3 Stunden höchstens. Am nächsten Tag bei den grauen Tsingy hat man die Möglichkeit, eine längere Wanderung vorzunehmen, in etwa 4–5 Stunden durch den Trockenwald – mit vielen Lemuren, Blattschwanzgeckos und Chamäleons. Das ist einfach eine tolle Kombi, vor allem bei einer etwas kürzeren Reise. Bevor wir uns dann aufmachen zur Insel Nosy Be, besuchen wir noch eine Kakaoplantage. Viele wissen, dass Madagaskar für die Produktion von Kakao und Vanille bekannt ist. Hier muss ich gerade mal einhaken: Tsingy, das sagst du so ganz selbstverständlich. Was stellt sich ein Reisender, der sich noch nicht mit Madagaskar beschäftigt, unter einem Tsingy vor, das ist kein Tier, oder?  Nein, das sind Nagelspitzfelsen. Die sind ziemlich scharf und dafür muss man die richtige Ausrüstung dabeihaben. Das heißt, man braucht nicht unbedingt Handschuhe, aber feste Wanderschuhe, weil die Felsen ziemlich scharf sind, wenn man darüber läuft. Es ist fantastisch zu sehen, wie diese Felsen durch die tektonischen Verschiebungen vor über Hunderte Millionen Jahren aus dem Meer „herausgekommen“ sind. Im Hintergrund hat man die Farbe des blauen Himmels und dazwischen noch die Galeriewälder mit Lemuren und Eidechsen. Das ist einfach eine Sensation.    [caption id="attachment_18979" align="aligncenter" width="745"]Madagaskar | Die Landschaft der sogenannten Tsingy bietet ein Paradies – ganz besonders für Wanderer und Kletterer. Die Landschaft der sogenannten Tsingy bietet ein Paradies – ganz besonders für Wanderer und Kletterer.[/caption]   Das hört sich so an! Und du sagst, man muss klettern und benötigt Ausrüstung, aber bei unserer ComfortPlus-Reise machen wir nicht ganz so lange Wanderung, das kann jedermann schaffen, denke ich ja.  Ja, bei den ComfortPlus-Reisen sind wir hier flexibel. Wenn man zum Beispiel sagt, okay, ich bin nicht so fit oder ich habe Höhenangst, dann kann man die kürzere Variante der Wanderung machen. Hier laufen wir nur ca. 2 Stunden. Manche Leute sagen, das ist voll mein Ding, das wäre was für mich, dann laufen wir 4–5 Stunden – aber wir klettern hier nicht wirklich. Das ist eher etwas für die AktivPlus-Reise, aber bei der ComfortPlus-Reise kann das jeder schaffen.  Das hört sich ja wahnsinnig spannend und auch landschaftlich exotisch an. Und dann hast du schon die magische Insel Nosy Be erwähnt, wo unsere ComfortPlus-Reise ja beinahe endet. Beschreib doch mal, was erwartet uns auf Nosy Be?  Nosy Be ist die krönende Belohnung auf dieser Reise. Schon während der Kolonialzeit haben die Franzosen gesagt, das ist das Tahiti vom Indischen Ozean.   [caption id="attachment_18977" align="aligncenter" width="745"]Auf Nosy Be warten wahre Traumstrände auf uns! Auf Nosy Be warten wahre Traumstrände auf uns![/caption]   Das Tahiti vom Indischen Ozean, das klingt ja top! Ja, das klingt schon spannend! Das ist eine wunderschöne Insel, mit freundlichen Menschen, bunten Farben, blauem Himmel, es ist immer warm, gibt leckeres Essen und viele Möglichkeiten Ausflüge zu machen, zum Beispiel zum Tauchen, Schnorcheln, spazieren gehen oder zum Stadtbummel. Man kann am Strand flanieren und auch sonst ziemlich viel machen auf Nosy Be.  Das hört sich hervorragend an. Nun gehen ja unsere anderen beiden Reisen nicht nach Nosy Be, aber ich denke, auch hier sind schöne Strände am Ende der Reise zu erwarten.  Ja, immer. Bei der AktivPlus-Reise hat man zum Beispiel 3 Tage am Strand in Ifaty, dort kann man viele Dinge unternehmen. Zum Beispiel mit Einheimischen mit dem traditionellen „Einbaum“ raus aufs Meer fahren und dort am Riff schnorcheln oder tauchen. Man muss einfach mit dem Guide darüber sprechen und dann kann der Guide alles dafür organisieren.  Bei der Erlebnisreise sind wir an dem wunderschönen Anakao-Strand. Hier erwartet uns ein kilometerlanger weißer Sandstrand, es ist schön warm – etwas Besseres gibt es nicht.  

Highlights der Madagaskar Erlebenisreise

Besser kann man sich das gar nicht vorstellen! Da haben wir 3 Reisen und alle 3 enden an einem wunderschönen Strand. Und Stichwort Erlebnisreise: Das ist ja tatsächlich unsere Reiseform, bei der eigentlich die meisten KundInnen mit uns unterwegs sind und da gibt es bei unserer Reise auch ein paar Besonderheiten. Das eine habe ich selbst erlebt und bin ganz begeistert - der Homestay - unsere Übernachtung bei einer einheimischen Familie. Erzähl uns vielleicht ein paar Einzelheiten, ein paar Details, wo das ist und was wir da erleben. Auf Madagaskar gibt es diese Hauptstrecke, auf der die meisten Touristen unterwegs sind – das ist fast schon so eine Art Klischee. Daher kam die Idee, etwas ganz Besonderes, etwas Originelles anzubieten. Dazu gehört auch der Homestay, da man hier wirklich noch die Gelegenheit hat, Dinge nah am Land zu erleben: Wie leben die Madagassen wirklich, was essen sie, wie ist das Leben im Dorf – während dieser Reise hat man die Gelegenheit, das mitzuerleben. Und die Gäste sind alle zufrieden, sie sind alle begeistert von dieser Erfahrung.  Ich war ja, wie gesagt, auch in diesem Dorf. Ich habe die Gastfreundschaft der Menschen erlebt, ich habe das fantastische Essen erlebt. Und man spaziert durch das Dorf, an der Schule vorbei, wir machten die Wanderung über die Felder, über die Reisfelder und am Abend saßen wir gemeinsam beim Rum und beim Bier und haben madagassische Volkslieder gesungen. Obwohl das nicht ganz so luxuriös ist, also tatsächlich, auch, kann man schon sagen spartanisch, man schläft im Mehrbettzimmer und ganz landestypisch ist die Toilette und die Dusche nicht im Hauptgebäude, sondern über den Hof draußen, das ist auf Madagaskar tatsächlich überall noch so, aber das alles stört nicht, weil das Erlebnis wirklich so erstaunlich ist. Das kann ich gut nachvollziehen, dass unsere KundInnen davon mehr haben wollen. Und dann gibt es noch etwas ganz Besonderes, nämlich eine Zugfahrt.  Genau, die Zugfahrt war leider mehrere Jahre lang nicht machbar. Erst seit Mai 2023 wird der Zug wieder auf diese Strecke eingesetzt, die circa 160 Kilometer lang ist. Natürlich ist das kein Schnellzug, der auch nicht speziell für Touristen gemacht ist, sondern wirklich von den Einheimischen genutzt wird. Aber genau deshalb ist dieses Erlebnis auch für Touristen so interessant mitzuerleben, nicht nur landschaftlich, sondern auch und vor allem der Kontakt mit den Menschen.   [caption id="attachment_18981" align="aligncenter" width="745"]Mit dem Zug von Sahambavy nach Manakara. Mit dem Zug von Sahambavy nach Manakara.[/caption]   Super. Ja, dann sag ich erstmal ganz, ganz herzlichen Dank für das kleine Gespräch Lawis! Wir haben jetzt gleich das große Reiseleiterseminar vor uns. Ich selbst weiß schon, dass ich nochmal zurückkehren und hier auch Urlaub machen werden und auch euch kann ich das wirklich nur ans Herz legen. Lawis danke dir und bis dann!   Danke dir, Andreas.  

Hier geht es zum Podcast

https://www.youtube.com/watch?v=RewUeAScVzA
Mehr als die Lemuren-Insel: Erlebnisreise Madagaskar
„Warum habt ihr gerade Madagaskar gebucht?“, fragte unser Reiseleiter. Meine Antwort: „Weil ich schon fast alles Andere gesehen habe!“ – „Blöde Antwort!“ kommentiert ein Mitreisender, er habe wegen der Katta-Lemuren gebucht. „Auch blöde Antwort…“, gebe ich zurück, „…die kannst du auch in deutschen Zoos sehen.“ Die fast unaussprechliche Hauptstadt Antananarivo lassen wir nach einer kurzen Besichtigung hinter uns. Sehr schön war es dann im „Homestay“ in Fiadanana:  feines Essen, familiärer Umgang, abends gute musikalische Live-Unterhaltung und dörfliche Idylle in gepflegter Reisfeldlandschaft mit roter Erde. [caption id="attachment_18881" align="aligncenter" width="745"] Madagaskar's Hauptstadt Antananarivo liegt auf einem Plateau, etwa 1.280m über dem Meeresspiegel.[/caption]   Bummelzug und Lemuren Begegnungen Nächster Programmpunkt war die interessante Fahrt im Bummelzug - 110 km in 11 Stunden! - vom Hochland runter an die Gestaden des Indischen Ozeans. Auf den Bahnsteigen tobte das Leben und es schien so, dass das ganze Dorf nur auf unseren Zug gewartet hätte (der 6x pro Woche passiert): Massen von lachenden, kreischenden und winkenden Kindern sowie Mengen von Händlern, die das Angebot aus Vanille, Pfeffer, Hühnerschenkeln, Bananen und vieles mehr auf ihren Köpfen balancierten. Aufgrund einer Fahrplanänderung wurde die Fahrt dann doch etwas langwierig und den letzten Teil der Strecke meisterten wir auf der Ladefläche eines Pick-ups, auf achsen- und halsbrecherischen Wegen, in Dunkelheit und drohendem Gewitter – ringsum Wetterleuchten. Um 21 Uhr waren wir zum Glück im Hotel – und dann ging der Wolkenbruch nieder! Im Ranomafana-Nationalpark existiert noch echter tropischer Regenwald. Im Rahmen einer Kurzwanderung über Stock und Stein und Wurzelwerk konnten wir einige wenige Bambus-Lemuren zu Gesicht bekommen, dafür aber umso mehr Touristen. Richtig schön war es im kleinen Anja-Reservat in herrlicher Landschaft und mit vielen lustigen Katta-Lemuren. Überhaupt nicht scheu, lassen sie sich sehr gut beobachten, fotografieren oder filmen. Besonders drollig waren die kleinen Kattas, die übermütig durch die Äste und über ihre Mütter turnten.   Highlights Fianarantsoa soll eine der schönsten Altstädte Madagaskars haben; eine Schleife mit dem Bus sollte sie uns erschließen. Beim Verlassen der Stadt überzeugten wir Reiseleiter sowie Busfahrer, umzudrehen und uns einen Rundgang zu Fuß ermöglichen, was sofort gewährt wurde. Die Altstadt ist wirklich sehenswert! [caption id="attachment_18887" align="aligncenter" width="745"] Die Kirche aus dem 19. Jahrhundert steht in mitten der Altstadt Fianarantsoas.[/caption]   Überraschend schön, einfach, urig und sauber waren die Unterkünfte, besonders außerhalb der Städte; hervorzuheben seien das Hotel Ambalakely, Hotel Ny Tanana, das Camp Catta, Hotel H1 Isalo (bei Ranohira), die Isalo Ranch und Prince Anakao. Wirklich gut war auch das Essen, hier ist wohl das koloniale Erbe Frankreichs spürbar bzw. die Tatsache, dass ein Großteil der Touristen auf Madagaskar französisch ist, die kulinarisch ja durchaus anspruchsvoll sind. Landschaftlich herrlich ist auch das Andringitra-Gebirge mit dem idyllisch gelegenen Camp Catta (und seinen Katta-Lemuren). Nebensächlich sei bemerkt, dass mich hier, ausgerechnet auf einer Wanderung, Montezuma’s Rache überfiel; dieser böse Geist hat es also auch nach Madagaskar geschafft. In herber Schönheit zeigte sich der Isalo-Nationalpark, wo zwei Wanderungen angesetzt waren:  Dort fanden sich inmitten einer wilden Felslandschaft mehrere winzige grüne Oasen mit kristallklaren Tümpeln, die zum Baden einluden (wenn man nicht so wasserscheu ist wie ich!). [caption id="attachment_18885" align="aligncenter" width="745"] Die Oasen werden durch unterirdische Wasserströme gespeist, die durch die Sandsteinfelsen des Parks fließen.[/caption]   Die Reise geht zu Ende Den entspannenden, heißen Abschluss bildete Anakao an der Westküste/Straße von Mosambik mit seinem sonnen durchglühten Strand. Der Weg von Tuléar nach Anakao ist abenteuerlich: Da sich das Meer bei Ebbe um gut 500 Meter zurückgezogen hat, ging es erst im Traktor-Transporter durchs Wattenmeer zu einem Schnellboot und zuletzt zu Fuß durchs Wasser an den Strand. Dort war zwei Tage lang mehr oder weniger Müßiggang angesagt, bevor es mit der Tsaradia Airlines auf einem schönen Flug zurück nach Antananarivo ging. Wenn ich jetzt meine Bilder und Filme anschaue, muss ich sagen:  Eine tolle Reise in einem schönen Land mit sehr freundlichen Menschen. Eine rundum gelungene und lohnende Angelegenheit. Madagaskar ist vielleicht nicht das schönste Land auf Erden, aber sicherlich eines der interessantesten: Eine Wunderwelt voll evolutionärer Einzigartigkeiten. Endemisch sind 80% der 12.000 Arten von Blütenpflanzen, 80% der 109 Säugetier-Arten, 50% der 250 Vogel-Arten und 95% der 260 Reptilien-Arten; es gibt 170 Palmen-Arten, in ganz Afrika aber nur 50! Jedoch ist dieses Paradies bedroht: Nur noch ca. 10% des Landes sind bewaldet (von ursprünglich wohl 90-100%). Und immer noch werden Bäume gefällt und immer noch sieht man überall illegale Brandrodung - mein Tipp: Also schnell hin, bevor es zu spät ist!
Die Magie Andalusiens
[caption id="attachment_18918" align="alignright" width="320"] Cristina Chatti ist unsere Country Managerin in Andalusien.[/caption] „In zweieinhalb Stunden stehst du im Schnee oder im Sand, der Kontrast ist wirklich toll“. Diese Kontraste erwarten uns im Süden Spaniens: in Andalusien. Cristina Chatti ist unsere Country Managerin für die Region und kennt sich dort bestens aus. Von Hafenstädten, über eindrucksvolle Schluchten, Täler voller Olivenbäume, bezaubernde Altstädte bis hin zu den Bergen der Sierra Nevada: In dieser Region und unserer Reise stecken viele Facetten, die wir nun genauer unter die Lupe nehmen.   Die ersten Reisetage in Málaga und Ronda Unsere Reise startet in Málaga direkt an der „Costa del Sol“ der Küste der Sonne. „Málaga ist in den letzten zwei Jahren so eine metropolitane Stadt geworden durch diese ganze Hafenanlage, die sie gebaut haben. Auch die Innenstadt mit der Fußgängerzone ist toll und die Gäste genießen es, durch die Stadt zu schlendern. Wir haben ein Hotel so zentral wie möglich gewählt, dann kann man abends auch auf eigene Faust losziehen“, berichtet Cristina. Nachdem wir die ersten zwei Nächte in Málaga genießen konnten, beginnt unsere Rundreise. Wir machen uns auf den Weg nach Ronda und entdecken schon erste Kontraste zur vorigen Küstenstadt. Der Ort liegt mehr als 700 Meter über dem Meeresspiegel, was sich bereits auf die Temperaturen und Vegetation auswirkt. Wir entdecken saftig grüne Landschaften voller Korkeichen, Pinienwälder und mild kühle Temperaturen. Besonders beeindruckend ist in Ronda die Tajo Schlucht, die mitten in der Stadt liegt und die wir natürlich bei einer Wanderung erkunden.   [caption id="attachment_18910" align="alignnone" width="745"] Eine Schlucht mitten in der Stadt in Ronda.[/caption]  

Ein Ausflug nach Großbritannien

[caption id="attachment_18899" align="alignright" width="222"] Bereichsleiter Andreas besuchte bei seiner letzten Dienstreise in Andalusien ebenfalls die Affen von Gibraltar.[/caption] Weiter geht es von Ronda nach Jerez de la Frontera. Auf dem Weg machen wir einen kurzen Stopp auf der Felsenhalbinsel Gibraltar. Wir überqueren die britische Grenze und befinden uns plötzlich auf der anderen Straßenseite, denn hier herrscht Linksverkehr wie in Großbritannien. Bei der gemeinsamen Erkundung der Stadt stellen wir fest, dass die architektonischen Einflüsse zwar spanisch sind, aber tatsächlich bekommen wir hier typisch-britisches Fish & Chips zum Essen! Schließlich könnt ihr noch die Zeit nutzen, Gibraltar auf eigene Faust zu erkunden. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Tour hoch auf den bekannten Felsen von Gibraltar, den Upper Rock? Hier findet man zum Beispiel die eindrucksvolle Tropfsteinhöhle St. Michael's Cave. Das Naturreservat beherbergt auch die einzigen, freilebenden Affen Europas. Sie sind an die Menschen gewöhnt, aber trotzdem ist wie bei allen freilebenden Tieren auch Vorsicht geboten!  

Auf den Spuren des Sherrys und der ältesten Stadt Spaniens

[caption id="attachment_18920" align="alignleft" width="280"] Ein Muss in Jerez: Sherry Tasting.[/caption] Als Nächstes machen wir halt in der Heimat des Sherrys: Jerez de la Frontera. Sherry Wein heißt übersetzt „Vino de Jerez“, also der Wein von Jerez. In der Stadt finden sich zahlreiche „Bodegas“ in denen man das heimische Getränk probieren kann. Das machen wir direkt an unserem ersten Abend in Jerez. „Der Besuch einer Bodega ist immer ganz toll. Die Reisenden lieben das! Da wird alles erklärt, wie von der Traube der Wein ins Glas kommt und dann gibt es auch eine Kostprobe dazu“, erzählt Cristina. Am nächsten Tag erkunden wir nicht nur Jerez, sondern auch Cádiz. Die malerische Stadt am Meer zählt zu den ältesten Städten Westeuropas. Sie datiert auf circa 1000 Jahre v.Chr. und ihre Geschichte umfasst viele verschiedene kulturelle Einflüsse. Zu entdecken gibt es neben dem Hafen zum Beispiel die barocke und neoklassizistische Kathedrale, bekannt als „Catedral de la Santa Cruz de Cádiz“. Diese hat eine beeindruckende goldene Kuppel und stellt einen markanten Punkt in der Skyline der Stadt dar.  

Die königliche Stadt des Flamencos

Wir setzen unsere Reise weiter fort ins Landesinnere. In Arcos de la Frontera halten wir zunächst für eine kleine Wanderung. Der Ort gilt als das Tor zu der berühmten Route der Weißen Dörfer und thront auf steilen Felsen über dem Tal des Río Guadalete. Schließlich kommen wir in der Hauptstadt Andalusiens an: in der königlichen Stadt Sevilla. Hier bleiben wir drei Nächte, um die Stadt richtig kennenzulernen. „Ich empfehle allen immer, drei Nächte in Sevilla zu bleiben und finde es toll, dass die Gruppen von WORLD INSIGHT so lange bleiben. Sevilla ist so eine schöne und glamouröse Stadt, in der man viel Zeit verbringen kann“, findet Cristina. Die Stadt zählt zu ihren persönlichen Highlights auf der Reise.       [caption id="attachment_18909" align="alignnone" width="745"] Sevilla ist besonders bekannt für den Flamenco.[/caption]   Beeindruckende Sehenswürdigkeiten sind zum Beispiel der Plaza de España und der Königspalast Reales Alcázares, der auch heute noch die offizielle Residenz der spanischen Königsfamilie ist. Sevilla war und ist außerdem ein bedeutendes Zentrum für die Entwicklung und Verbreitung des Flamencos. Die Stadt hat viele berühmte Flamenco-KünstlerInnen hervorgebracht und beherbergt zahlreiche Restaurants und Lokalitäten mit Flamenco-Bühnen (tablao), Flamenco-Clubs (peñas flamenca) und Festivals. Den Besuch einer Flamenco-Show kannst du optional mithilfe deiner Reiseleitung dazu buchen!  

Wunderschöne Innenhöfe und die Produktion von Olivenöl

„Córdoba erinnert mich an eine Stadt wie aus 1001 Nacht“, schwärmt Cristina über ihr zweites Highlight auf unserer Reiseroute. Die Stadt ist bekannt für die eindrucksvolle Moschee-Kathedrale, die Mezquita-Catedral de Córdoba. Sie ist eines der beeindruckendsten und historisch bedeutsamsten Bauwerke Spaniens. Einst diente die Moschee als religiöser Ort für die muslimische Bevölkerung. Nach der Rückeroberung Córdobas durch die christlichen Könige im 13. Jahrhundert, wurde die Moschee zu einer katholischen Kirche. Die baulichen Veränderungen folgten im 16. Jahrhundert, als in die Mitte der Moschee ein gotisches Kirchenschiff und ein Renaissance-Querschiff eingebaut wurden.   [caption id="attachment_18868" align="alignnone" width="745"] Architektonisch beeindruckend ist in der Moschee-Kathedrale auch der Saal mit mehr als 850 Säulen.[/caption]   Noch enthält die Moschee-Kathedrale Elemente des Islams und des Christentums und symbolisiert die Verschmelzung von Kulturen und architektonischen Stilen. Sie erzählt die Geschichte einer Stadt, die über Jahrhunderte hinweg ein Ort des Austauschs und der Begegnung verschiedener Religionen und Kulturen war. Ihr Erhalt und ihre Bedeutung machen sie zu einem der wichtigsten historischen Monumente Spaniens. In der Stadt gibt es aber noch mehr kulturelle und religiöse Einflüsse zu entdecken – zum Beispiel das jüdische Viertel „Barrio de la Judería“. Die Häuser in dem Viertel stechen besonders durch ihre beeindruckenden Innenhöfe, die Patios, heraus. Diese werden sogar für Wettbewerbe hergerichtet. Das Fest „Los patios de Córdoba“ wird einmal jährlich gefeiert. In dieser Zeit richten die Bewohnenden im jüdischen Viertel ihre Hinterhöfe besonders schön her. „Eine ganze Woche lang wird nur gefeiert in und um diese Patios. Und es gibt auch einen Wettbewerb, wer den schönsten Patio hat“.   [caption id="attachment_18873" align="alignnone" width="745"] Wunderschön: Die Innenhöfe im Barrio de la Judería.[/caption]   In Córdoba verbringen wir zwar nur einen Vormittag, aber die Stadt ist relativ klein und alle Highlights erreicht man gut zu Fuß, erklärt Cristina. Als nächstes wollen wir noch der Produktion des Olivenöls auf den Grund gehen. Die Landschaften, bestückt mit zahlreichen Olivenhainen, konnten wir bereits um Sevilla herum entdecken. Im kleinen Ort Baena in einer der ältesten Regionen für den Olivenanbau, besichtigen wir nun endlich eine Olivenmühle. „Wir sehen, wie das Öl gepresst wird. Frischgepresst ist das so richtig dunkelgrünes Öl. Dann können wir das Öl natürlich auch mit ein bisschen Brot probieren“, sagt Cristina.  

Highlights in der Sierra Nevada

Unsere Reise neigt sich langsam dem Ende zu. Eine besondere Großstadt erwartet uns noch: Granada. Auch hier sind, wie in Córdoba, die arabischen Einflüsse deutlich zu erkennen. Ein Highlight in der Stadt ist die Alhambra, die berühmte Burganlage. Hier nehmen wir uns besonders viel Zeit, um das große Gelände mit den vielen Gärten, Palästen und dem bekannten Löwenbrunnen genau zu erkunden. Gelegen auf einem der vielen Berge der Stadt, haben wir von der Alhambra dazu nicht nur eine tolle Aussicht auf die Stadt, sondern auch auf die Sierra Nevada, die die Stadt umrahmt – vielleicht sogar mit schneebedeckten Berggipfeln.   [caption id="attachment_18936" align="alignnone" width="745"] Beeindruckend vor dem Bergpanorama der Sierra Nevada liegt die Alhambra.[/caption]   Auch in der Stadt spüren wir weiterhin das arabische Flair und begeben uns durch die schmalen Gassen des Stadtviertels El Albaicín. Beinahe könnte man glauben, man befinde sich in verwinkelten Marktgassen und Basaren mitten im Orient! Ein letztes Highlight wartet auf dem Weg von Granada zurück nach Málaga noch auf uns: die Stadt der Höhlenwohnungen Guadix. Am Fuße der Sierra Nevada liegt die Stadt, die etwa 2.000 Höhlenwohnungen beheimatet, in denen mehr als 4.000 Menschen leben. Auch wir nutzen die einmalige Gelegenheit und übernachten in einer Höhle! „Das ist richtig magisch“, beschreibt Cristina die besondere Atmosphäre in den Höhlenwohnungen. „Du schläfst richtig in einer Höhle. Das ist wirklich was Besonderes bei WORLD INSIGHT, denn es gibt kaum Reiseveranstalter, die das anbieten“, ergänzt sie. Die Höhlen existieren bereits seit Jahrhunderten. Während der arabischen Herrschaft und auch später während der christlichen Herrschaft wurden die Höhlenwohnungen genutzt und weiterentwickelt. Heute sind viele dieser Höhlenwohnungen modernisiert und bieten einen einzigartigen und unkonventionellen Wohnraum für die Bewohner von Guadix.   [caption id="attachment_18908" align="alignnone" width="745"] Eindrucksvoll: Die Höhlenwohnungen von Guadix mit den pilzartigen Schornsteinen.[/caption]   Nach noch einem Zwischenstopp im wunderschönen Bergdorf Frigiliana, beenden wir unsere Reise, wie es sich für Spanien gehört: mit Strand und Sonne. Unsere letzte Unterkunft liegt außerhalb von Málaga, direkt am Strand im Badeort Rincón de la Victoria. Wir nutzen also die Gelegenheit, noch einmal richtig zu entspannen und all die tollen Eindrücke Revue passieren zu lassen.  

Erfahre mehr über unsere Reisen nach Spanien!

Die Kanarischen Inseln Teneriffa, Gran Canaria und La Gomera haben einiges mehr zu bieten als Urlaubsorte mit vollen Stränden und Pauschalreise-Hotels. Die vielen Facetten von grünen Nationalparks, über versteckte Buchten, malerische Dörfer bis hin zum dritthöchsten Inselvulkan der Welt entdeckst du am besten auf unserer Erlebnisreise. Mehr über die drei Inseln und unsere Erlebnisreise erfährst du hier.