WORLD INSIGHT-Reisende Alexandra machte sich auf den Weg, das unbekannte Afrika zu bezeugen und kam mit einem Koffer voller Erlebnisse zurück, die sie nicht mehr missen möchte.
Wo willst du hin??? Nach Uganda??? Und dann auch noch nach Ruanda??? Das ist doch gefährlich!!! Als ich das Gesundheitskapitel meines Reiseführers aufgeschlagen habe, hatte der schnelle Blick auf die endlose Liste der möglichen Krankheiten, an denen ich während meiner Reise erkranken könnte, ein kurzes Bauchgrummeln in mir hervorgerufen: Dengue-Fieber, Malaria, Meningitis, Typhus, Cholera, Hepatitis, Tollwut, Japanische Enzephalitis. Ganz zu schweigen von Ebola. Allein die Erwähnung dieser Namen reicht schon fast aus, den kalten Schweiß ausbrechen zu lassen…. zumal mich ein lieber Nachbar darauf hinwies, dass es dort Krankheiten gibt, für die noch nicht einmal ein Name gefunden wurde. Nun denn, der Impfpass wurde gefüllt.
Warum ich trotzdessen unbedingt diese Reise machen wollte? Wo soll ich anfangen….
Uganda, die Perle Afrikas
Uganda ist ein Reiseziel, das mit seiner atemberaubenden Natur, reichen Kultur und unglaublichen Tierwelt verzaubert. Eine Entdeckungstour durch einige der spektakulärsten Landschaften des Kontinents, von dichten, nebelverhangenen Regenwäldern über große offene Savannen bis hin zu schneebedeckten Berggipfeln.
Winston Churchill nannte Uganda einst die Perle Afrikas. Ruanda ist bekannt für seine malerischen Seen, seine grünen Hügel, sumpfigen Täler und seine einzigartige Flora und Fauna. Es ist ein wunderschönes Land in Ostafrika voller atemberaubender Landschaften, die ich erkunden möchte.
Die Schweiz Afrikas – das Land der 1000 Hügel.
Ja, es gibt Länder, die weniger gefährlich sind, und Länder, die wiederum viel gefährlicher sind als Uganda und Ruanda. Es ist unwahrscheinlich, dass man mitten auf der Straße in eine Schießerei verwickelt wird, wie es zum Beispiel in einer brasilianischen Großstadt der Fall sein könnte. Die realistischste Gefahr für den Reisenden besteht darin, an Reisedurchfall zu erkranken oder mit dem Auto in einem der zahllosen Schlaglöcher auf der Straße stecken zu bleiben.
Was ist mit der gefürchteten Schwarzen Mamba, der giftigsten Schlange Afrikas? Ist es nicht wahrscheinlich, dass man bei einem Trekking durch den Dschungel aus Versehen auf eine solche Schlange tritt und gebissen wird? Nun, so spektakulär der Fall auch sein mag, von einer Schwarzen Mamba gebissen zu werden, so unwahrscheinlich soll er auch sein. Schlangen sind besonders scheue Tiere, die Menschen aus dem Weg gehen.
Wenn sie uns hören, verschwinden sie, lange bevor man sie sieht. Keine Angst auf einer Wanderung durch den afrikanischen Busch. Einfach vorsichtig sein, auf den Guide hören, hohe Stiefel tragen, die die Knöchel bedecken, um im Falle eines Bisses gut geschützt zu sein.
Wahrscheinlicher sind Begegnungen mit anderen unappetitlichen Viechern wie Skorpionen oder Spinnen. Diese mögen es nicht, nass zu werden, daher suchen sie bei Regen Unterschlupf in den Zimmern (und in den Schuhen).
Was das angeht, freute ich mich schon ungemein auf die Übernachtung auf einer kleinen Insel in einem einfachen Popup-Zelt, welche wir übrigens nur mit dem Nötigsten im selbst zu fahrenden Kanu erreichen werden. Nun ja, wenigstens kann man dort laut kreischen, ohne andere – bis auf den Zeltmitbewohner – zu stören…
Eine Besonderheit gibt es in Uganda – im Queen Elizabeth Nationalpark klettern die Löwen auf die Baumgipfel, um sich dort die Sonne auf den Bauch scheinen zu lassen – der König der Löwen weiß einfach, wo und wie man sich am besten entspannt!
Ein wahrgewordener Traum: Berggorillas mit eigenen Augen sehen
Aber… der eigentlich wahre Grund, diese Reise machen zu wollen, sind die Berggorillas. Die letzten Berggorillas der Erde leben in zwei nur sehr kleinen Schutzgebieten im östlichen Afrika: zum einen an den Hängen der Virunga-Vulkane zwischen Ruanda, Uganda und der Demokratischen Republik Kongo, zum anderen im Bwindi-Wald in Uganda, wo ich ein Trekking machen werde, um eine der letzten Berggorilla-Familien zu entdecken. Once in a lifetime. A dream becomes true. I hope so…
Auf ging es nun in ein neues afrikanisches Abenteuer. I couldn´t wait to hear: „Can I see your passport and boarding pass?”.
Vom Versuch, die Reise in Worte zu fassen
Und dann….was war das für eine Reise? Wie kann man den Zauber dieses gewaltigen Kontinents, dessen älteste Straßen Elefantenpfade sind, in Worte fassen? Es ist unmöglich alles, was wir erleben durften, kurz zusammenzufassen. Unser Reiseleiter Nasser und sein Kollege Erik haben durch ihre perfekte Organisation und ihr unfassbares Wissen über die Länder Uganda und Ruanda diese Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis werden lassen. Da war die Herzlichkeit der Menschen, deren Strahlen noch größer wurde, wenn man sie mit einem „Jambo“ begrüßte. Da waren die vielen Kinder, die uns freudestrahlend entgegenliefen. Da war die unfassbar schöne Natur. Da ist das viele Wissen, was wir durch unzählige Führungen, Wanderungen und Trekkings auf Höhen zwischen 1500 und 2200 Metern und Temperaturen zwischen 15 und 31 Grad aufsaugen durften. Die unfassbar köstlichen Früchte von Ananas bis Papaya, Bananen in unterschiedlichsten Varianten.
Da sind die lustigen Momente, als ich während eines Trekkings auf einer Ameisenstraße stand und danach zur Belustigung aller mächtig durch die Gegend hüpfte. Eine Radtour durch Uganda, im Linksverkehr, auf Straßen, die keine Straßen sind. Eine Bootsfahrt auf dem Victoria-See, eine auf dem weißen Nil, dessen heranrauschende Kraft wir nahe unserer Unterkunft in Jinja hören und sehen durften. Die Äquatorüberquerung, eine Übernachtung bei einer ugandischen Familie im kleinen Popup-Zelt und tropischem Regenschauer wird immer unvergessen bleiben.
Eine herausfordernde Kajaktour auf dem größten See Ruandas, unter dem ein riesiges Methanvorkommen liegt, welches zur Energiegewinnung gefördert wird. Da waren die vielen Tiersichtungen: Vögel, Löwen, Elefanten, Krokodile, Hyänen, Flusspferde, Büffel, Goldmeerkatzen, Paviane, Red Tail-Affen. Da war das Schimpansen-Trekking – berührend, ihnen so nahe sein zu können… Und da war meine Begegnung mit dem Silberrücken – Busingye ist der Name seiner Familie, was übersetzt „Peaceful“ heißt – es fühlte sich für mich so an, als hätte er nur auf mich gewartet, seine Familie eine Stunde begleiten zu dürfen. Diesen friedlichen, uns in ihren Verhaltensweisen so ähnlichen Tieren, in ihrem natürlichen Lebensraum zu begegnen, findet keine Worte, um es zu beschreiben. Das kann man nur mit dem Herzen fühlen. Diesen Moment werde ich niemals vergessen. Once in a lifetime.
„Of all the books in the world, the best stories are found between the pages of a passport”. Ich schließe das Buch meines Urlaubs und es ist eine unbestreitbare Tatsache: „The eye never forgets what the heart has seen …”, wie ein afrikanisches Sprichwort weise sagt. Afrika verändert dich für immer, wie kein anderer Ort auf der Welt.