Die Reise von Namibia über Botswana zu den Victoriafällen verspricht abenteuerliche Erlebnisse. Volker zeigt uns seine Highlights: von wilden Begegnungen im Etosha-Nationalpark bis hin zu Adrenalin an den Victoriafällen.
Die Runde von Namibia über Botswana zu den Victoria Fällen und zurück gehört sicher zu Klassikern für Afrika-Touristen. Trotzdem ist es für jeden Teilnehmer eine neue atemberaubende Erlebnisreise, bei der sich ein Highlight an das andere reiht.
Der Truck, der von WORLD INSIGHT markant gekennzeichnet ist, startet in Windhoek und schrubbt fleißig Kilometer, denn die Länder sind deutlich größer, als manch einer glaubt und haben viele Sand- und Schotter-Straßen. Wildbeobachtungen begleiten automatisch jeden Tour-Tag, trotzdem sind natürlich die Jeep-Safaris in den Nationalparks ein Muss für Genießer, Fotojäger & Entdecker. Die (unvollständige) Liste an Erlebnissen unserer Reise sei hier kurz aufgeführt.
Sternenhimmel und hautnahe Tiererlebnisse
Im Moonraker Camp bei Windhoek wird die Nacht mit den Sternen und der angedeuteten Milchstraße eine perfekte Einstimmung, und die Köchinnen strahlen uns bei ihrer Arbeit die ganze Zeit an und haben die afrikanische Fröhlichkeit in sich.
Im Symponia Guesthouse gibt es, wie eigentlich bei jeder Übernachtung, einen Pool, den auch eine Gottesanbeterin nutzen möchte. Die tollen Guides Tamite (kann sehr gut Deutsch) und Dino als Fahrer und Universalkraft (kann Englisch, ist super hilfsbereit und umsichtig und das Afrikaans kann man ja zum Teil auch gut verstehen) bereiten von dem Rieseneinkauf zuvor eine gemeinsame Mahlzeit zu, die wie auf der ganzen Tour immer verschiedenartig und lecker sein wird. Die Guides selbst sind Teil des Erfolgsrezeptes!
Dann der Geheimtipp Kaziikini: Ein Zeltlager ohne Umzäunung und am Ende des Okavango-Deltas. Wir werden die Elefanten vermutlich nicht noch einmal so nah um uns haben, wie in der Nacht, als sie lautstark die Wasserleitung kapern, einen ganzen Tank leer saufen & ein kleiner Kerl über die Zeltleine stolpert. Am späten Abend zuvor am Wasserloch erleben wir auch noch eine Büffelmigration mit hunderten Tieren, die vorbeirennen und ein sagenhaftes Stimmungsbild erzeugen. Besser geht es nicht! Dass wir hier auf der Safari auch eine Löwin erblicken, Geier beim Streit um Aas-Reste beobachten und beim Rundflug dutzende Nilpferde in der Flussbiegung und fliehende Giraffen sehen, sind da ‚nur‘ noch i-Tüpfelchen.
An der Elephant Sands Lodge sehen die großen ‚Wüstenschiffe‘ fast wie eine Fotomontage aus, vorn der Pool, hinten die Lodges und dazwischen planschende Bullen und Leitkühe mit ihren Kälbern. Danach geht ein Fußmarsch zu unseren Quartieren in den Sundowner hinein an Bienenfressern und Teufelskralle vorbei. Und wir sind noch nicht einmal eine Woche unterwegs.
Safari im Chobe und Adrenalin an den Victoria Fällen
Von der Kwalape Safari Lodge aus geht ein Ausflug mit dem Boot in den Chobe NP, für mich im Nachgang sogar der schönste Nationalpark, mit einer vielfältigen Tierwelt am Fluss und den fast schwimmenden Wiesenflächen. Ein Traumblick jagt den Nächsten. Krokodile, Antilopen, Zebras, Warzenschweine, Gnus, Büffel, Elefanten und Flusspferde, reichlich Vögel, ein Sonnenuntergang. Am Abend eine Tanzvorführung, am nächsten Tag der Ausflug zu den Victoria Fällen. Kurze (schnell trocknende) Klamotten reichen, nass wird man sowieso. Die Kamera braucht etwas Schutz und ausprobieren musste ich unbedingt das Abseilen als neuere Attraktion nahe der bekannten Bungee-Sprung-Grenzübergangs-Brücke. Yeaahhh!
Danach gibt es im 3-Monkeys leckere Krokodil-Sticks, während sich ein Teil der Gruppe die Wasserfälle noch aus der Luft anschaut. Und unsere Tour-T-Shirts gibt es hier auch, sie sehen echt cool aus!
Die nächsten Tage bringen weitere Safaris, Zelte (Sharwimbo River Camp) oder Lodges (Shakawe River Lodge), mehrfache Grenzüberschritte, herzliche Erfahrungen mit dem Spenden der bei Mahlzeiten nicht verbrauchten Lebensmittel (und ergänzend nicht benötigte Kleidung, Kulis, auch Süßigkeiten oder andere Mitbringsel) an Kinder, die gerade Mittagspause von der Schule haben oder mit einer engagierten Lehrerin unter einem Baum als Vorschule spielen und singen. Eine Einbaum-Fahrt mit von den Bootsführern gebastelten Lotusblumen-Schmuck um den Hals, Markttreiben und das Ausprobieren von getrockneten Mopane-Raupen – und im Roys Camp kurz vor Grootfontein, einen Spielplatz mit Affenschaukel, um sich ein wenig wie Tarzan zu fühlen. (-:
Tamite und Dino beschließen, uns mit kleinem Umweg auch den weltgrößten Meteoriten in Hoba zu zeigen, eine nette Anlage mit Sträuchern und blühenden Pflanzen. Auch mein Geocache-Hobby kann hier mal wieder nebenbei mit befriedigt werden. Danach geht es zum Etosha Park.
Wilde Begegnungen im Etosha Park
Der Park hat einige tolle Lodges am Anfang, Ende und in der Mitte des Parks. Wir zelten im Halali in der Mitte, was sich als Volltreffer erweist. Auf der Nachmittags-Safari sehen wir gleich zu Beginn einen Leoparden. Klasse! Ich will nicht die große Anzahl verschiedener Tiere aufzählen, die wir dort an 2 Tagen sahen, aber heraus ragte vielleicht am Ende der Safari die 7-köpfige Gruppe der Löwendamen, die uns etwas skeptisch, aber dann doch gelangweilt anschaute. Abends schließlich im Camp angekommen, ist das beleuchtete Wasserloch spektakulär. Nashörner geben sich mit Sonnenuntergang nacheinander die Klinke in die Hand. Wir sehen mehr als 15 Exemplare von ihnen! Dort eine Stunde nur zu sitzen und den Tieren einfach nur zuzuschauen ist einmalig, aufregend und beruhigend zugleich. Neben den Spitzmaulnashörnern kommen auch andere Säugetiere, unter anderem eine Hyäne und ein mächtiger, weißer Wüstenelefant vorbei. Am Tage auf einem Nebenweg scheinen uns 10 Strauße die Straße versperren zu wollen. Der König der Tiere schaut eher der vorbeilaufenden Hyäne als uns nach, obwohl wir nur wenige Meter von ihm entfernt stehen. Ein Oryx, allein in der Salzpfannensenke, oder eine fliegende Gabelracke sehen einfach fantastisch aus. Dass wir im Etosha gar einen Pavian sehen, verwundert die Guides total, weil sie das auch nicht kannten.
Raus aus Etosha, Stopp in Outjo. Mittlerweile ist die 2. Woche um und nun im Erongo-Gebirge (Erongo Rocks – Farmhouse & Camping) werden uns auf einer moderaten Bergwanderung Felsmalereien gezeigt. Mir imponiert ein Handybild vom Tourguide, wo mit modernster Technik diese Wandbilder verstärkt als Schichten mehrerer Zeichnungen übereinander dargestellt werden können. Im Living Museum der San kann man neben dem Nomadenleben besonders die natürliche Neugier und Unbekümmertheit der Kinder erleben. Danach fahren wir auch an Tamites Heimatdorf nahe der Spitzkoppe vorbei und sehen ‚seine‘ halbfertige Kirche, die er mit Freunden und Verwandten schrittweise fertig bauen möchte. Es ist beeindruckend, solche Gedankenpläne zu hören, an einem Ort, wo langfristige Projekte noch viel mehr Durchhaltevermögen benötigen als bei uns zu Hause.
Küstenzauber und Wüstenabenteuer
Schließlich steuern wir auf Swakopmund zu, wo wir einen freien Tag haben. Es war schon bisher immer wieder deutscher Einfluss sichtbar, aber hier steigert sich das noch mächtig. Zur Abwechslung mal ein gemütlicher Stadtrundgang, kräftige Wellen, die an die Mole klatschen, Salzluft und in „The Tug“ natürlich Fisch zum Dinner. Auch die Kristall-Galerie ist ein Muss, gewaltige Quarze und Ausstellungsstücke. Der Stollen am Eingang mit eingearbeiteten Kristallen ist besonders sehenswert. Das kleine Schlangenmuseum in der Innenstadt ist was für Liebhaber, ich fand es klasse. Als zusätzlichen Ausflug wählen wir eine Katamaranfahrt von Walvis Bay zur Robben-Sandbank. Teresa als Tourbegleiterin ist ein Unikum, diese Fröhlichkeit ist einmalig. Die Robben und Möwen (Pelikane hatten bei uns gerade keine Lust) lassen sich auf dem Boot mit Fischen füttern.
Mit Likör, Austern, Sekt und leckeren Häppchen bekommen wir auch unsere ‚Vorzugsbehandlung‘, wofür es sich total gelohnt hat 1200 NAD pro Person (ca. 60 €) auszugeben. Für Wale ist es nicht mehr die richtige Jahreszeit, aber Delfine begleiten uns ein Stück.
Am Ende der Walvis Bay ist eine Lagune, wo man viele Flamingos sehen kann. Schon mal über 1000 auf einem Fleck erlebt? Wieder fantastisch.
Nun noch zum Namib Naukluft NP. Sanddünen, Wüstenlandschaft und Bergkämme als Kulisse live erleben. Überraschend bei den wenigen Gehöften unterwegs – eine Jurte, ein bunt bemaltes Farmerhaus und in Solitaire der ‚Oldtimer-Friedhof‘ bei „Mc Gregor’s Bakery“. Überholen wir doch unterwegs im ‚großen Nichts‘ nahe des Wendekreis-Schilds „Tropic of Capricorn“ einen Radfahrer mit Packtaschen, der ist noch verrückter als ich im Leben! Das letzte Zeltlager, direkt vor dem Eingang zum Nationalpark, die ja immer nur in etwa von 7 bis 19 Uhr geöffnet haben, beschert uns Vollmond, wieder einen Pool, mitten in der Wüste, und: Ich hatte schon die ganze Tour eine Wildkamera mit, die ich nachts immer in Zeltnähe irgendwo postierte, die mit Infrarot und Bewegungsmelder umherschleichende Gäste einfangen sollte. Hier schnappt die Fotofalle beim Schakal am schönsten zu.
Sossusvlei, Windhoek und ein spektakulärer Abschied
Sossusvlei, die großen Sanddünen mit den bekannten Dünen „Dune 45“ und „Big Daddy“. Klar waren wir dort, klar bin ich auf beide hochgestiegen, Lichtspiele im Sonnenaufgang – ein Motiv schöner als das andere, wie im Gebirge die Hügelketten. Es ist nur Sand, aber es ist unbeschreiblich ergreifend, trotz 35 Grad. Nach uns war vermutlich keiner mehr am Tag ganz oben (11:15) und ja, auch den Gecko von den „Little Five“ der Wüste habe ich beim Abstieg zum Deadvlei unten entdeckt. Wir schauen noch in den Sesriem Canyon und mit Amarula und Hintergrundkulisse stößt die Gruppe auf den Ausklang der Reise gemeinsam an.
Der Rückweg nach Windhoek hält – neben dem Stopp in „Conny’s Coffee Shop“ kurz davor – noch die Reifenpanne bereit. Schon mal einen 120 kg Reifen bei verdreckt festsitzenden Muttern abmontiert und zu dritt mit Fahrer und Guide hinten an den Truck gewuchtet? Wir sahen aus ‚wie die Schweine‘. Im „Capbon Guesthouse“ in der Hauptstadt konnte man ja wieder ins kühle Nass springen.
Windhoek wäre eher schnell erzählt, die Friedenskirche, die Behausungen am Stadtrand mit dem Großteil der Bevölkerung, wäre da nicht noch der Abschiedsabend in „Joe’s Beer House gewesen“. Uriges Objekt, wie überall, mit Stacheldrahtwand umzäunt, mit ‚Wilhelm-Pieck-Straße‘, tausenderlei Farmerkram und Raritäten sowie Tiertrophäen an der Wand. Als Gericht war das Bushman Sosatie mit einem Spieß mit Kudu, Oryx, Springbock und Zebra ein Muss. Für uns Westtouristen extrem günstig. Hier treffen sich vermutlich alle Reisegruppen und trotzdem ist es spektakulär.
Tja, 3 Powerwochen ‚not for sissies‘ werden lange nachhallen und ich bin dankbar für die Möglichkeit, solche besonderen Reisen erleben zu dürfen, mit einer super funktionierenden Organisation durch WORLD INSIGHT und unseren beiden Tourguides Tamite und Dino. Mit faszinierenden Landschaften, einer sagenhaften Tierwelt, einfachen freundlichen Menschen und mit einer sehr harmonischen Reisegruppe!