Im Interview mit Reiseleiter Isa 27. Juni 2025

Albanien aus erster Hand – Reiseleiter Isa berichtet

WORLD INSIGHT

Reiseleiter Isa zeigt sein Land mit Herz, Humor und Wissen – von den Alpen bis ans Meer, von alten Städten bis hin zur Polyphonie. Ein Gespräch über Natur, Kultur und besondere Begegnungen.

Isa, du bist ja für WORLD INSIGHT in Albanien unterwegs. Wie bist du eigentlich Reiseleiter geworden? 

Also, das Ganze hat vor ein paar Jahren angefangen – mit ein paar Freunden von der Uni. Nach den Vorlesungen wollten wir nicht direkt nach Hause gehen. Wir lebten in Tirana, und rund um die Stadt gibt es viele interessante Orte zu entdecken. Oft haben wir uns ein Auto oder einen kleinen Bus organisiert und sind losgezogen, um Wasserfälle in den Bergen oder andere Sehenswürdigkeiten in der Umgebung zu erkunden.

Wir waren einfach neugierig. Irgendwann reichte uns Tirana nicht mehr, und wir begannen, auch andere Orte in Albanien zu entdecken. Es war wie ein kleines Abenteuer.

Isa ist Reiseleiter mit Herz und Seele.

Nach dem Studium sind dann zwei Freunde ins Ausland gegangen – einer nach Deutschland, der andere nach Frankreich. Wir waren dann nur noch zu zweit. Mein Freund hat bald darauf als Reiseleiter angefangen und später bei WORLD INSIGHT gearbeitet. Ich selbst hatte erst einen anderen Job. Vor etwa fünf Jahren habe ich dann einen Tourguide kennengelernt, der mir sagte: „Du hast das richtige Talent dafür – du solltest auch Reiseleiter werden!“

Ich dachte mir: Warum nicht? Also habe ich meinen Job auf Teilzeit reduziert und am Wochenende angefangen, Touren für einheimische Touristen zu machen, erst mal nur für kurze Zeit. Und irgendwann habe ich beschlossen, mich komplett auf diesen Beruf zu konzentrieren. Ich habe meine anderen Jobs aufgegeben und arbeite seither mit voller Leidenschaft als Reiseleiter.

Was begeistert dich an diesem Beruf? 

Mich faszinieren vor allem die Landschaften und die Möglichkeit, neue Leute kennenzulernen. Ich liebe es, mein Land zu präsentieren – ich bin richtig stolz auf Albanien.

Viele Touristen kommen mit Vorurteilen oder ohne große Erwartungen. Viele wissen kaum etwas über unser Land. Und genau das ist meine Motivation: Ich möchte ihnen ein anderes Albanien zeigen! Nicht nur schöne Bilder, sondern auch schöne Erlebnisse und echte Erinnerungen, die sie mit nach Hause nehmen.

Du hast ja ein gutes Auge für Fotografie – deine Bilder erzählen richtig schöne Geschichten. Was macht denn für dich ein gutes Reisefoto aus?

Ich bin von klein auf kunstbegeistert – ich habe viel gezeichnet und gemalt. Ich glaube, wenn man ein Auge für Kunst hat, entwickelt man auch ein Gefühl für Fotografie. Für mich gehören diese Dinge irgendwie zusammen.

Am meisten liebe ich es, Sonnenuntergänge in den Bergen zu fotografieren – solche stimmungsvollen, ruhigen Momente. Oder wenn Touristen irgendwo sitzen, in die Landschaft schauen, einfach ganz bei sich sind. Solche Szenen berühren mich.

Ich habe auch oft Glück mit den Reisegruppen – wir machen manchmal eine gemeinsame WhatsApp-Gruppe, in der wir unsere Fotos teilen. Manchmal lade ich auch Videos über Albanien hoch, erzähle kleine Geschichten dazu.

Was ist denn für dich das Besondere an einer WORLD INSIGHT-Reise – speziell durch Albanien?

Der Kontakt zu den Reisenden ist für Isa etwas ganz Besonderes.

Das Besondere ist für mich vor allem das Miteinander. Der Kontakt zu den Reisenden selbst ist etwas Besonderes. Es ist keine hektische, oberflächliche Art zu reisen – man hat Zeit für Gespräche, für echte Begegnungen. Viele Gäste kommen nicht zum ersten Mal mit WORLD INSIGHT. Manche sagen mir: „Das ist schon meine zehnte Reise mit WORLD INSIGHT!“ Und das zeigt, wie stark das Vertrauen ist.

Die Gäste sind gewohnt, dass bei WORLD INSIGHT alles sehr persönlich und gut organisiert ist. Oft erzählen sie mir von früheren Reisen – wie begeistert sie vom letzten Guide oder dem letzten Reiseziel waren. Das inspiriert mich, mein Bestes zu geben. Ich will am Ende jeder Reise hören: „Das hier war vielleicht sogar die Schönste.“ Natürlich sage ich das ein bisschen im Scherz – aber es motiviert mich wirklich, den Gästen ein unvergessliches Erlebnis zu bieten.

Auf einer WORLD INSIGHT-Reise erleben unsere Gäste viele Höhepunkte und erleben Kontraste: die Berge, das Meer, Städte, Dörfer. Was sind denn deine ganz persönlichen Highlights in deinem Heimatland?

Albanien ist zwar ein kleines Land, aber unglaublich vielfältig. Wir haben eine Fläche von etwa 28.000 Quadratkilometern und trotzdem ändert sich die Landschaft alle paar Kilometer komplett. Man fährt zum Beispiel durch die Bergwelt bei Gjirokastra mit ihren steinigen Hängen und Kalkfelsen – grün, schroff, wunderschön – und nur 50 Minuten später steht man plötzlich an der albanischen Riviera, mit dem türkisblauen Meer direkt vor sich.

In weniger als 30 Kilometern kann man von den Bergen ans Meer fahren oder sogar auf eine kleine Insel. Und fährt man ein, zwei Stunden weiter, ist man wieder in einer ganz anderen Region, mit ganz anderem Charakter. Diese kurzen Distanzen, aber so viele verschiedene Eindrücke – das begeistert nicht nur die Touristen, sondern auch mich immer wieder.

Und gibt es einen Ort, der für dich besonders heraussticht? 

Ja – auch wenn es schwer ist, sich festzulegen. Aber eine meiner Lieblingsregionen ist auf jeden Fall die Gegend rund um die albanischen Alpen. Eine meiner liebsten Touren ist die nach Theth. Viele Menschen kennen die norwegischen Fjorde oder die Alpen in der Schweiz – aber dass es in Albanien ebenfalls solche atemberaubenden Berge gibt, ist für viele eine Überraschung.

Eines von Isas ganz persönlichen Highlights: das Dörfchen Theth

Die albanischen Alpen sind einfach etwas Besonderes: beeindruckende Natur, frische Luft, klare Bergflüsse, gastfreundliche Menschen – alles noch sehr authentisch. Und es gibt dort auch viele kulturelle Besonderheiten, die man nur dort erlebt. Für mich ist das eine Region, die mein Herz berührt.

Wenn es um Kultur und Geschichte geht, ist Gjirokastra meine absolute Lieblingsstadt. Meine Mutter stammt von dort, deshalb habe ich eine enge persönliche Verbindung. Ich kenne viele Geschichten über die Stadt, die oft nicht in Reiseführern stehen. Gjirokastra ist UNESCO-Weltkulturerbe – eine Stadt aus Stein, mit ihren traditionellen Häusern, engen Gassen, der Burg hoch oben… einfach einzigartig. Jede Ecke erzählt hier ein Stück Geschichte.

Ein weiteres Highlight für mich liegt im Norden Albaniens, und zwar die Stadt Shkodra. Viele Gäste sagen am Ende der Reise: „Schade, dass wir nicht mehr Zeit in Shkodra hatten.“ Und ich verstehe das gut – sie liegt wunderschön direkt am größten See des Balkans, dem Skutarisee, und in der Nähe des längsten Flusses Albaniens, der Buna. Die Stadt hat eine besondere Atmosphäre, vor allem im Sommer – mit ihrer Promenade, den Cafés, der offenen, mediterranen Stimmung.

Gibt es ein Kulturerlebnis, das du gerne mit deinen Gruppen teilst?

Etwas, das mir sehr am Herzen liegt, ist die albanische Polyphonie, ein mehrstimmiger Gesang, den wir im Süden Albaniens pflegen. Diese Musik ist für uns ein Symbol unserer Identität. Seit 2005 ist sie Teil des immateriellen UNESCO-Weltkulturerbes.

Ich habe diesen Gesang von meinen Eltern gelernt, sie haben ihn mir beigebracht, als ich noch klein war. Und oft singe ich mit meinen Gruppen. Zuletzt sogar vorgestern, da habe ich mit der Gruppe zusammen ein kleines Polyphonie-Stück gesungen. Das berührt viele Gäste sehr. Selbst wenn sie kein Wort verstehen, spüren sie die Tiefe und die Emotion darin.

Was bringt dich zum Lächeln, wenn du mit Touristengruppen unterwegs bist? Gibt es bestimmte Momente, die dir besonders in Erinnerung geblieben sind – vielleicht etwas Lustiges oder etwas, das dich berührt hat?

Isas Passion: Reisegästen Albanien näherzubringen

Also ehrlich gesagt: Es gibt so viele Erlebnisse, dass es schwer ist, eines herauszupicken. Ich bin jetzt seit über 60 Tagen am Stück mit Gruppen unterwegs, und jeder Tag bringt etwas Neues. Aber was mir wirklich Freude macht, ist es, eine gute Atmosphäre im Bus zu schaffen.

Alle paar Tage mache ich ein kleines Quiz mit der Gruppe. Ich kündige dann an: „Jetzt teste ich mal, ob ihr mir überhaupt zugehört habt!“ Ich stelle 10 bis 15 Fragen – über Orte, Geschichten oder Fakten, die ich während der Reise erzählt habe. Und der Gewinner bekommt ein Bier von mir – wenn wir am Abend irgendwo zusammensitzen, im Restaurant oder im Hotel. Die anderen bekommen meine ehrliche Dankbarkeit für ihre Aufmerksamkeit! Manchmal sind die Antworten richtig lustig. Da wird viel geraten und gelacht. Ich erinnere mich an einen Teilnehmer, der eine komplett falsche Antwort gegeben hat, ich habe ihm einen Minuspunkt gegeben. Bei der nächsten Frage hat er die richtige Antwort gewusst und gleich gesagt: „Zum Glück bin ich jetzt wieder bei null Punkten!“ Das sind genau die Momente, die uns allen im Gedächtnis bleiben. Es geht nicht ums Gewinnen, sondern um den Spaß und die gemeinsame Zeit.

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