Südafrikas Traumstraßen 11. Januar 2022

Die Garden Route

Südafrika bezaubert Reisende mit seinen vielfältigen Landschaften, die man auf unterschiedlichen Routen bewundern kann. Dieses Mal stelle ich euch eine von Südafrikas Traumstraßen vor: die Garden Route.

Der etwa 300 km lange Küstenstreifen zwischen Mossel Bay und dem Tsitsikamma-Nationalpark zählt zu den grünsten Landstrichen im Süden des Landes. Viele glauben, der Name “Garden Route” rühre daher, dass es hier so viele bunte und blumenreiche Gärten gäbe, aber dem ist nicht so. Er stammt aus den Anfangszeiten der Besiedlung des Landes: Nachdem die Buren mit ihren Ochsenwagen von Kapstadt Hunderte von Kilometern durch trockenes und raues Land gezogen sind, erschien ihnen dieses Gebiet wie der reinste Garten Eden. Das Klima an der Garden Route ist mediterran, es regnet oft, auch im Sommer. Und so sprießt hier die Vegetation saftig grün aus dem Boden. Wälder, Feuchtgebiete, Seen, Berge und traumhafte Strände findet man entlang von sich windenden Straßen.

Lass uns im Folgenden gemeinsam die schönsten Highlights auf der Garden Route entdecken. Unseren Fokus legen wir dabei auf jene Höhepunkte, die wir auch bei den meisten unserer WORLD INSIGHT-Reisen eingeschlossen haben.

Wilderness

Der kleine Ferienort Wilderness zwischen George und Knysna hat auf den ersten Blick nicht wirklich viel zu bieten. Er ist unscheinbar, hat zwar viele Hotels und Gästehäuser, aber kaum Geschäfte. Die Lage jedoch ist einzigartig! Wilderness liegt an einem 8 km langen, weißen Sandstrand mit vielen Lagunen. Bei all unseren Reisen halten wir daher am Aussichtspunkt „Dolphin Point“ oberhalb von Wilderness. Hier bietet sich dir ein sagenhafter Blick auf den Ort und die auf den Strand hereinbrechenden Wellen.

Fantastischer Blick vom Aussichtspunkt “Dolphin Point” auf Wilderness.

Ein tolles Fotomotiv ist auch die Brücke über den Kaimaans River, die ebenfalls vom Aussichtspunkt aus einsehbar ist. Der Kaimaans Fluß mündet hier in den Ozean. Sein durch organische Farbstoffe gefärbtes dunkelbraunes Wasser wirkt dabei sehr dramatisch. Wer länger bleibt, dem empfehlen wir den Garden Route-Nationalpark bei Wilderness zu erkunden, entweder auf Wanderungen in den nahen Wäldern oder auf einer Kanutour auf dem Touw River. Kanus können stundenweise im Fairy Knowe Hotel gemietet werden.

Knysna

Zu Recht wird diese bezaubernde Küstenstadt als die “Perle der Garden Route” bezeichnet. Sie liegt wunderschön in einem grünen Korridor zwischen dem Indischen Ozean und den Outeniqua-Bergen. Der Ort selbst befindet sich an einer ca. 20 km² großen Lagune, die durch eine ganz schmale Felsöffnung, den “Knysna Heads“, mit dem Meer verbunden ist. Diese erheben sich wie Wächter aus dem Meer und thronen majestätisch über dem ganzen Gebiet. Der östliche Fels hat eine Aussichtsplattform, von der man wunderschöne Fotos auf die schmale Meeres-Passage, die Lagune und das Städtchen schießen kann. Der westliche Fels ist weniger gut zugängig, da er sich in einem privaten Naturschutzgebiet befindet, dem Featherbed Nature Reserve. Dieses Naturreservat kann man nur im Rahmen einer organisierten Tour mit einer Fähre erreichen.

Die Lagune von Knysna liegt eingebettet zwischen den Outeniqua Bergen und dem Indischen Ozean.

Neben den „Knysna Heads“ gilt die Waterfront als meist besuchteste Attraktion. Der kleine Hafen ist Ausgangspunkt für viele Bootstouren und bietet eine reichhaltige Auswahl an Restaurants und kleinen Geschenkeläden.

Die beliebte Waterfront in Knysna mit ihren Restaurants und Geschäften.

Knysna ist neben seinem Holzreichtum auch durch Austernzucht bekannt geworden. Das “Knysna Oyster Festival“ findet jedes Jahr für 10 Tage im Juni/Juli statt, aber Austern werden hier schon lange nicht mehr gezüchtet. Und ganz ehrlich, diese Austern kamen aus Japan und schmeckten eigentlich nie so gut wie die hiesigen “Common Rock Oysters“. Probier sie mal, wenn du in Knysna zur Mittagszeit einen Stopp einlegst.

An der Waterfront gibt es viele gute Fischrestaurants, die Austern und Fisch anbieten. Auf jeder Karte findest du den „Catch of the day“, den fangfrischen Fisch des Tages. Die gängigsten Fischarten auf der Speisekarte sind Kingklip, Hake (Seehecht), Yellow Tail und Tuna (Thunfisch). Kingklip ist beliebt wegen seines Geschmacks und grätenfreien Fleisch und Hake wird oft für Fish&Chips Gerichte verwendet. Yellow Tail ist ein sehr gesunder Fisch mit einem hohen Anteil von Proteinen und Omega-3 Fettsäuren. All diese Fischarten gehören zur grünen Kategorie der sogenannten SASSI-Liste, die auflistet, wie nachhaltig der Fisch ist. Fische der grünen Kategorie kannst du unbedenklich genießen.

Plettenberg Bay

Delfin bei Plettenberg Bay.

Plettenberg Bay oder “Plett“ wie die Südafrikaner diese kleine Stadt liebevoll nennen, ist ein beliebter Badeort. Vor allem während der südafrikanischen Sommerferien von Mitte Dezember bis Mitte Januar pulsiert dieser Ort mit Leben. Er liegt in einer geschützten Bucht und erstreckt sich ca. 12 km entlang eines feinen Sandstrands. Die tolle Lage ist natürlich ideal für Wassersportarten aller Art, sei es Tauchen, Kitesurfen oder Kajak-Fahrten auf dem offenen Meer. Aber nicht nur Touristen und Einheimische tummeln sich gerne in Plett, sondern auch Robben, Delfine und von Juni bis Oktober auch Wale.

Vorgelagert vor Plettenberg Bay und Grund für die geschützte Lage des Ortes ist die Halbinsel Robberg Nature Reserve. Das Naturschutzgebiet ist ein Wanderparadies für jeden Naturliebhaber! Die drei Wanderwege bieten für jeden etwas: einen entspannten halbstündigen Spaziergang, einen etwa zweistündigen gemäßigten Fußmarsch sowie eine anspruchsvolle vier- bis fünfstündige Wanderung. Bei der langen Wanderung sollte man unbedingt die lautstarke Robbenkolonie besuchen mit derzeit über 6.000 Robben. Man riecht sie schon von Weitem… Auch bei der kurzen zweistündigen Tour ist es möglich, einen kleinen Abstecher zu dieser Kolonie einzubauen. Interessant ist außerdem die Nelson Bay Höhle, die ganz in der Nähe des Parkeingangs gelegen ist. Die Höhle wurde einst von Steinzeitmenschen bewohnt und man findet noch Spuren von ihnen.

Ausblick bei einer Wanderung im Robberg Nature Reserve.

Plettenberg Bay bis Nature’s Valley

Etwa 20 Minuten hinter Plett auf dem Weg zum Tsitsikamma-Nationalpark findet der Reisende ein weiteres Highlight: “Monkeyland“ und “Birds of Eden“. Das einige Hektar große Freiluftareal von “Monkeyland“ bietet verschiedenen Affen- und Lemurenarten ein Zuhause. Viele wurden aus Zoos und anderen Einrichtungen gerettet und können sich jetzt frei bewegen. Über 500 Affen laufen und springen hier fröhlich durch den dschungelartigen Wald. Auf einer einstündigen geführten Tour mit einem Deutsch sprechenden örtlichen Guide erfährst du mehr über die verschiedenen Affen und Lemuren, ihre Lebens- und Verhaltensweisen sowie Essgewohnheiten. Wusstest du, dass “Monkeys“ einen Schwanz haben, “Apes“ dagegen nicht? Höhepunkt der Tour ist sicherlich der Gang über die mit 128 m längste Hängebrücke Südafrikas. Der Gang braucht vielleicht etwas Mut, aber er bringt dich auf Augenhöhe mit den in den Baumwipfeln spielenden Affen.

Eine grüne Meerkatze in Monkeyland.

Flamingo-Vogel im Birds of Eden.

Gleich neben “Monkeyland“ gibt es noch den Vogelpark “Birds of Eden“. Hier flattern über 3.500 kunterbunte Vögel von über 220 Arten in einem 2 Hektar großen Waldgebiet. Hauptsächlich sieht man afrikanische Vogelarten. Das Gebiet ist mit Netzen umzäunt, und wärmende Dämpfe erschaffen eine einzigartige Tropenwelt, die es in dieser Form nirgendwo sonst gibt. Dieses Paradies kannst du auf eigene Faust erkunden oder frage nach einer geführten Tour.

Natur pur im Tsitsikamma-Nationalpark

Der Park zieht sich ca. 80 km von Natures Valley die Küste entlang nach Osten. Herzstück des Parks sind Nature’s Valley und Storms River Mouth. Dramatische Küstenlandschaften erwarten dich hier, wie die letzten Urwälder sowie uralte Flüsse, die sich ihren Weg zum Meer durch noch älteres Gestein gemeißelt haben. Das feuchte Klima sorgt für eine tropische, wild wachsende Vegetation. Der Park reicht 5 km in das Meer hinein und schützt die Riffe und das Unterwasser-Leben. Nicht umsonst heißt das Khoisan Wort Tsitsikamma “wasserreicher Platz“.

“The Point” in Natures Valley.

30 % der Fläche des Nationalparks ist mit “Fynbos“ bedeckt, die für das Westkap so typische Vegetation, zu der auch Proteas gehören. Der Wald ist Heimat von uralten Bäumen, wie z.B. dem Outeniqua Yellowwood Baum, dem Nationalbaum Südafrikas. Ein besonderes Exemplar, den “Big Tree“, findest du in der Nähe der Einfahrt zum Storms River Village. Er ist 37 m hoch, hat einen Umfang von ca. 9 m und ist rund 800 Jahre alt! Um ihn zu bewundern, muss man eine kleine Gebühr bezahlen. Über Holzplanken erreichst du den gigantischen Riesen, und da du nun schon mal hier bist, solltest du auch gleich den „The Ratel Nature Walk“ erkunden. Du hast die Wahl zwischen zwei einfachen Rundwanderwegen durch den Wald.

Die uralten Yellowwood Bäume kann man auch in Natures Valley bestaunen, ein kleines grünes Paradies am weiten Ozean und Erholungsort für viele Südafrikaner.

Aktivitäten im Tsitsikamma-Nationalpark

Hängebrücke über die Storms River Mündung.

Der Park ist ein Eldorado für Wanderer. Berühmt ist natürlich der fünftägige Otter Trail, den man frühzeitig buchen sollte, da es nur begrenzte Übernachtungsmöglichkeiten gibt. Bei all unseren Reisen schließen wir einen Spaziergang zu den Hängebrücken an der Storms River Mündung mit ein. Hier gibt es drei Hängebrücken, wobei sich die längste 77 m über die Flussmündung erstreckt. Sie ist nichts für schwache Nerven, denn sie schaukelt schon etwas, wenn man darüber läuft. Der Spaziergang, der am Restaurant beginnt, nimmt etwa eine Stunde in Anspruch. Augen auf, man sieht hier viele Klippschiefer und im Ozean manchmal Delfine und im südafrikanischen Winter auch Wale!

Die Bloukrans Brücke an der Garden Route.

Wir haben unsere Touren meistens so geplant, dass es noch Zeit für eigene Erkundungen und Abenteuer gibt. Beliebte Aktivitäten sind Canopy-Touren, wo du dich über Baumwipfel von Plattform zu Plattform schwingst sowie Sedgeway- und Kayak-Touren. Schnorcheln und Tauchen ist ebenfalls möglich. Aber auch die Adrenalinsüchtigen unter euch kommen auf ihre Kosten, denn an der Bloukrans Brücke kannst du dich in die Tiefe stürzen. Die Brücke gilt mit 216 m als höchste kommerziell betriebene Bungee-Jumping Brücke der Welt.

 

Viele dieser Highlights erlebst du auf unseren reinen Südafrika-Reisen, wie zum Beispiel der Erlebnisreise Südafrika mit eSwatini, der ComfortPlus Südafrika und der Family Reise.

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