In jedem unserer Gäste steckt ein Botschafter 11. März 2021

Reisen gegen Vorurteile

Otfried Schöttle

Wer auf Reisen geht, lernt andere Menschen und Kulturen kennen, schätzen und lieben. Oder in den Worten von Mark Twain: „Reisen ist tödlich für Vorurteile […]”.

Bei der vorletzten Sendung des Polit-Talkmagazins „Hart aber fair“ im Ersten, die sich mit dem Thema Reisen auseinandersetzte, ging es nur um das Eine: Spaß und Erholung. Und natürlich um den Profit der Reiseunternehmen (in diesem Fall war’s die TUI mit ihren Kreuzfahrtschiffen). Das ist schade. Tourismus kann weit mehr sein. Natürlich, auch bei unseren Reisen sollen sich Menschen erholen und Freude haben. Aber unsere Gäste kommen meist auch mit einem geschärften Weltbild von einer Reise zurück. Vielleicht das Wichtigste: Es gibt in diesem Bild dann nicht mehr „den Chinesen“, „den Perser“, „den Araber“ oder „den Amerikaner“. Sondern es sind Menschen wie du und ich, denen sie weit weg von Zuhause begegnet sind, die vielleicht anders aussehen als wir, die aber oft die gleichen Sorgen und Freuden wie wir haben und deren Leben, Kulturen und Alltag wir nach einer Reise besser verstehen.

 

Unsere Reiseleiterin Ana schlägt in Guatemala für unsere Gruppen die Brücken zur lokalen Maya-Bevölkerung.

 

Wer unseren Country Manager Zan Fang in Xian kennt oder mit uns schon im Reich der Mitte unterwegs war, begleitet von unseren sympathischen Reiseleiterinnen und Reiseleitern, der weiß, dass gerade Chinesen mit wunderbarem Humor und Herzlichkeit gesegnet sind, die man in der versteinerten Miene des Regierungschefs eines nach Hegemonialmacht strebenden Landes niemals vermuten würde.

 

Unser chinesischer Country Manager Fan (Bildmitte) auf der Messe Wien – ein witziger geselliger Mensch und wie die meisten Chinesen alles andere als ein vergrämter Volksgenosse.

 

Unsere Reiseleiterin Hanjia Huang verfügt nicht nur über eine tolle Landeskenntnis von China, sondern auch über ganz viel Charme und Herzlichkeit.

 

Iran ist auch so ein Beispiel: Wir sehen die Mullahs und verbinden damit ein ganzes Land. Es gibt wohl weniger Länder dieser Erde, deren Menschen freundlicher auf Reisende zugehen als die Perser. Und die Bevölkerung ist alles andere als rückwärtsgewandt, leidet unter Restriktionen der eigenen Regierung, aber auch unter einer westlichen Politik, die ihre Seele an Saudi-Arabien verkauft hat. Wer mit uns auf Tour war, ist wunderbaren Einheimischen begegnet. Er kennt Reiseleiter wie Kurosch oder Hamid, intelligente Menschen, die die Brücken zwischen den Kulturen schlagen und weiß beispielsweise anschließend, dass Iran traditionell ausgezeichnete Verbindungen zur jüdischen Bevölkerung hatte.

 

Eine Seele von Mensch – Unser Reiseleiter Kurosch in Iran steht stellvertretend für die gastfreundlichen Menschen seines Landes.

 

Als Reiseveranstalter sehen wir unsere Aufgabe darin, dass du eine unvergessliche Zeit in deinem Urlaub erlebst – dass du Freude hast, dich erholst, aber auch mit Erlebnissen im Gepäck nach Hause zurückkehrst, die du in unserer Gesellschaft weiterverbreitest. Wer Ahmed in Marokko kennengelernt hat, für den ist der ausländische Nachbar zu Hause dann auch kein Fremder mehr. Und wer Toleranz und Offenheit vorlebt, ist auch ein Beispiel für denjenigen, der nicht reist. Als Reisender bist du deshalb auch ein Botschafter.

Reisen bildet und verbindet Menschen. Was ich zu Beginn der Corona-Pandemie nie verstanden habe, war, dass ich zwar innerhalb Deutschland reisen durfte, aber nicht außerhalb, obwohl die Inzidenz andernorts viel niedriger war. Konsequent wäre gewesen, entweder keinerlei Reisen zu gestatten oder aber global sortiert nach Inzidenzzahlen, jedoch bitte nicht nach A. Deutschland, B. Europa, C. der Welt!

 

Wie eine Familie – unser Team in Kenia rund um unsere Produktmanagerin Bettina und unsere Country Managerin Heike.

 

Vielleicht schaffen wir es, die nächste Pandemie des Wortes entsprechend auch global einheitlich zu lösen: Man stelle sich nur vor, wir hätten einen 4-wöchigen weltweiten Lockdown gehabt – die Pandemie wäre im Juni 2020 gelöst gewesen. War sie aber nicht, weil sich die Regierungen der Welt nicht an einen Tisch gesetzt haben.

Reisen verbindet und versöhnt – sind die Menschen der Welt miteinander verbunden, müssen unsere Regierenden früher oder später nachziehen. Jede unserer Touren (und auch diejenigen vieler Mitbewerber) bauen Vertrauen zwischen den Menschen auf und Vorurteile ab – das echte Reisen, das auch Bestandteil der touristischen Industrie ist, trägt dazu neben dem Erholungsfaktor einen ganz wichtigen Teil für die Völkerverständigung bei. Wir tun deshalb gut daran, unsere Reisefreude zu erhalten.

 

 

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