Regenwald retten, Orang-Utans schützen und die Inselwelt Sumatras entdecken
[caption id="attachment_14347" align="alignright" width="480"] Dieter und Sandra haben insgesamt schon mehr als 12 Jahre in den Regenwäldern dieser Erde verbracht.[/caption] Unsere Geschichte fängt in Paderborn an. Dort leben Sandra Hanke und Dieter Schonlau. Zumindest, wenn sie nicht in den Regenwäldern dieser Welt unterwegs sind. Und das sind sie oft: In den letzten 30 Jahren sage und schreibe über zwölf Jahre! Wochen- und monatelang ziehen sie durch die Lungen dieser Welt, aus Liebe zum Dschungel. Dass dieser seit Jahren in Gefahr ist, ist nichts Neues, leider; aber eben das macht es nicht weniger dramatisch: Wenn in Brasilien wieder einmal die Bäume fallen, um an Bodenschätze heranzukommen, dann vergessen die Politiker, dass ihr wichtigster Schatz nicht unter der Erde liegt, sondern darüber – in den Primärwäldern dieser Erde. Jene, die Kohlendioxid in wertvollen Sauerstoff umwandeln und uns die Luft zum Atmen schenken. Dieter und Sandra weisen in ihren beeindruckenden Vorträgen darauf hin, dass diese Wälder jährlich schrumpfen. Und sie geben diesem Raubbau ein Gesicht, nämlich das des Orang-Utans, der vor allem in Sumatra um sein Überleben kämpft, weil Palmölplantagen ihm den Lebensraum stehlen.  

Menschen berühren, um etwas Gutes zu tun

Wir waren nicht nur auf Besuch bei Sandra und Dieter in Paderborn, wir waren auch mit ihnen gemeinsam auf Tour: Sie waren die „Special Guests“ unserer diesjährigen Travelog-Präsentation im Rahmen von wiLIVE. Als ihr gebannt auf die Bilder der beiden geblickt habt, schauten wir in eure Gesichter: Ob bei unseren Family Shows oder der Erwachsenenveranstaltung – Sandras und Dieters Präsentation berührte die Sechsjährigen ebenso wie die Sechzigjährigen. Unsere Spendenbox für das Projekt von PanEco, zu dem wir euch nachfolgend erzählen, war voll. Und wen hätten Vortrag und Bilder auch kalt lassen sollen: Der leere Blick in den Augen der Orang-Utans, die mit ihren Jungen verzweifelt nach Bäumen suchen, um dort ihren Schlafplatz zu bauen – stattdessen die gerodeten Flächen mit Jungpflanzen des Palmölbaumes. Oder die Geschichte des blinden Orang-Utans Leuser, dem man Schrot in die Augen geschossen hatte: Ihn hatte man durch ein Projekt von PanEco retten können, er zeugte sogar mit einem Orang-Utan Weibchen nochmals Nachwuchs, den man auswildern konnte: eine wunderbare Geschichte, die nicht nur euch feuchte Augen machte, sondern selbstverständlich auch uns von WORLD INSIGHT. Deshalb haben wir uns gesagt, wir müssen unbedingt was tun: Sandras und Dieters Message wollen wir so vielen Menschen wie möglich weitergeben und wir wollen darüber hinaus allen unseren Gästen die Möglichkeit geben, im Rahmen eines Projektes konkret helfen zu können.   [caption id="attachment_14341" align="aligncenter" width="745"] Orang-Utan-Kinder sind sehr neugierig und verspielt. Sie bleiben lange bei ihrer Mutter und lernen von ihr.[/caption]

Das Projekt

Deshalb geht die Geschichte nun in einem kleinen Dorf in der Schweiz weiter. Wir reisen nach Berg am Irchel, wo es nicht mehr als 50 Häuser gibt. Eines davon gehört der Primatenforscherin Regina Frey, die seit Jahrzehnten für den Lebensraum der „Menschen des Waldes“ kämpft: Und das mittlerweile mit einem Team von vielen engagierten Menschen – in der Schweiz, aber vor allem auch vor Ort auf der Insel Sumatra in Indonesien. Ihre NGO (Non-Governmental Organization) nennt sich PanEco und verfolgt verschiedene Naturschutzprojekte. Das Herz davon ist das Sumatran Orang-Utan Conservation Programme (SOCP), an dessen Spitze der Zoologe Dr. Ian Singleton steht. Er und sein Team arbeiten seit vielen Jahren so erfolgreich auf Sumatra, dass ihn sogar die englische Queen zu ihren Lebzeiten für seinen Einsatz für die Orang-Utans auszeichnete: Für die Erfolge bei der Wiedereingliederung der Tiere in ihre natürliche Umwelt, für den Erhalt ihres Lebensraumes, dem Regenwald – und damit, noch etwas weiter gedacht, für den Erhalt unserer eigenen Spezies. Ein Projekt, bei dem schnell klar war, dass wir es zukünftig unbedingt unterstützen möchten – und das auch mit Hilfe von euch: Ziel ist es zum einen Dieter und Sandra zu unterstützen, auf noch breiterer Ebene für den Lebensraum des Orang-Utans und den Regenwald zu werben; und zweitens, PanEco bei seiner wunderbaren Arbeit auch finanziell zu unterstützen. Weil Spenden vor allem auch Vertrauenssache sind und euer Vertrauen in uns unser höchstes Gut ist, schauen wir uns solche Projekte genau an: Nicht nur PanEco in der Schweiz, sondern auch das SOCP in Sumatra. Und wenn wir uns schon für 12 Stunden ins Flugzeug setzen, dann wollen wir euch auch Appetit auf die sechstgrößte Insel der Erde machen: Denn hier leben nicht nur die wunderbaren Orang-Utans, es gibt auch noch aktive Vulkane, den Toba-See und vor allem auch das spannende Volk der Batak.  

Auf Sumatra entsteht eine „Oase“ für die „Menschen des Waldes“

[caption id="attachment_14335" align="alignleft" width="480"] Ebenso wunderbare wie verletzliche Lebewesen – ein Orang-Utan Weibchen mit Kind im Gunung Leuser Nationalpark.[/caption] Ian Singleton empfängt uns im sogenannten „Orang-Utan Haven“ etwa 30 Kilometer außerhalb der Metropole Medan. „Haven“ heißt so viel wie „Oase“ und ist nicht zu verwechseln mit „Heaven“ für Himmel. Ursprünglich stammt der Brite aus Hull in England, lebt aber schon fast 30 Jahre auf Sumatra. Er ist das Gesicht von PanEco vor Ort, aber vor allem ist er als Conservation Director des SOCP auch der Vater dieses wichtigen Projektes. „Orang-Utan Haven“ ist die jüngste Idee des Zoologen, der sich schon viele Jahre lang im vorbildlich geführten Zoo von Jersey um die dort lebenden Orang-Utans kümmerte. Die Oase ist noch im Bau und wird voraussichtlich ab Ende dieses Jahres jenen Orang-Utans ein Zuhause bieten, die man nicht mehr auswildern kann – weil sie zu alt oder zu krank sind, um in freier Natur zu überleben. Sie sind ein erster Kontakt und Berührungspunkt für Besucher aus Europa. Viel wichtiger ist der Ort jedoch für die lokale Bevölkerung: „Wer den Lebensraum der Orang-Utans schützen will, muss beim Bewusstsein der einheimischen Menschen anfangen“ erklärt Ian. Und das muss unkompliziert funktionieren: Ein schneller Anfahrtsweg aus Medan, eine gute Infrastruktur, ein Aufbau wie in einem gut organisierten Zoo, nur mit ganz viel mehr Auslauf für die Tiere, aber mit der Garantie, die Tiere auch zu sehen. So plant man es als Ausflugsziel für Schulklassen und Universitäten, für Familien, für einheimische Touristen aus Sumatra, aber auch der benachbarten Staaten. Für uns gibt die wunderschöne Anlage einen ersten Einblick in die Welt der Tiere und des Dschungels. Das echte Abenteuer aber wartet dann in Bukit Lawang und dem Gunung Leuser Nationalpark, wo man die Orang-Utans in freier Wildbahn entdeckt – aber etwas Glück und Schweiß bei Wanderungen gehören dann mit dazu. Nach unserem zweistündigen Besuch im „Haven“ haben wir nicht nur ein gutes Bild von Anlage und Projekt, sondern auch von Ian: Sympathisch, „Überzeugungstäter“, Tierfreund, nimmermüde in der Sache und vor allem absolut vertrauenswürdig. Die Seriosität unterstreicht auch die enge Zusammenarbeit des SOCP mit dem WWF Indonesien, mit der Frankfurter Zoologischen Gesellschaft und anderen bekannten wissenschaftlichen- sowie Umweltorganisationen. Mit einem Satz: Die Spenden sind also in besten Händen.  

Bukit Lawang: Orang-Utans auf der Spur

Das „Orang-Utan-Haven“ ist nur eines von mehreren Projekten des SOCP unter PanEco: Hier will man, wie zuvor erwähnt, das Bewusstsein bei der regionalen Bevölkerung schaffen, um die Menschen für das Tier und die Umwelt zu sensibilisieren. In anderen Regionen ist wissenschaftliche, medizinische und oft auch knallharte und zähe politische Arbeit gefragt: Zum Beispiel im Ökosystem des Leuser-Nationalparks. Hier werden neue Flächen für die Tiere geschaffen, Tiere in die Freiheit ausgewildert, verwundete Primaten verarztet, Orang-Utan-Waisenkinder aufgenommen, um sie wieder an die Natur heranzuführen. Auch die Öko-Lodge von Regina Frey in Bukit Lawang ist Teil der Arbeit – Regina nennt sie die „Cash-Cow“ und damit ist nichts Negatives gemeint: Sie bringt Geld für all die anderen Projekte und auch unsere WORLD INSIGHT-Gäste lieben sie – es ist also ein Win-Win für alle. Kein Wunder, dass die Lodge so beliebt ist, denn hier wird Nachhaltigkeit mit charmantem Komfort verbunden, Schweizer Qualität eben, jedoch mit ganz viel indonesischer Woman- und Manpower, denn die Angestellten kommen alle aus dem Ort. Die Lodge liegt idyllisch an der Grenze zum Gunung Leuser Nationalpark und ist Ausgangspunkt für Trekkingtouren in die herrliche Naturlandschaft, um nach Orang-Utans Ausschau zu halten.   [caption id="attachment_14331" align="alignleft" width="480"] Bewusstsein schaffen bei den Einheimischen für das Leben der Orang-Utans.[/caption] Wie wichtig Sensibilisierung der Einheimischen für die „Menschen des Waldes“ ist (so heißt Orang-Utan wörtlich übersetzt), erfahren wir von Tamam, der neben unseren deutschsprachigen Reiseleiterinnen und Reiseleitern (ihr werdet sie nachfolgend kennenlernen) die Trekkingtouren hier als Parkranger leitet. In der sogenannten „Bufferzone“ zwischen Lodge und Park kommt es auf privatem Dschungelgelände, wo einheimische Bauern kleine Plantagen betreiben, öfter zu Angriffen auf Orang-Utans. Eine Frucht führt vor allem zum Konflikt, denn die „Menschen des Waldes“ lieben sie als Nahrung und die Bauern brauchen sie aufgrund ihres großen Wertes zum Überleben: Die Durian. In diesem Fall wird ohne Rücksicht scharf geschossen, so wie im Fall des erblindeten Leuser, ein Drama. Zwei Dinge sind deshalb wichtig: Zum einen den Menschen zu sagen, wie bedroht diese Spezies ist, die in ihren Wäldern lebt, zum anderen alternative Einkommensquellen bieten – zum Beispiel aus dem Tourismus. Deshalb integrieren Regina und ihr Team die Einheimischen bei ihrer Arbeit und sie profitieren auch unmittelbar davon: Der Schutz des Orang-Utans ist auch Schutz einer ganz besonderen Einkommensquelle. Bei Taman und seinen Söhnen, die auch als Ranger arbeiten, ist diese Message schon längst angekommen: Sie betrachten die „Menschen des Waldes“ als wichtigen Teil ihres natürlichen Lebensraumes, den sie unbedingt erhalten wollen. Tamam kennt jede Pflanze und jeden Baum, ruft mit nachgeahmten Tierlauten Vögel und andere Tiere herbei und ärgert sich unglaublich, wenn er hört, dass Möbel in Europa noch immer aus wertvollen Tropenhölzern gemacht werden: Ein Beispiel ist der Meranti-Baum; er erreicht im Schnitt eine Höhe von 60 Metern und wird mehrere hundert Jahre alt. Seine Art gilt als stark gefährdet und dennoch findet er sich noch immer auf der Liste europäischer Möbelhersteller.   [caption id="attachment_14336" align="aligncenter" width="745"] Eine der Lieblingsspeisen der Orang-Utans sind die Blätter des Asam Gelugur Baumes – wie wir sehen, nicht unser Ding.[/caption]  

Auf einem der Gipfel des „Feuergürtels“

[caption id="attachment_14330" align="alignleft" width="480"] Auf dem 2.200 Meter hohen Sibayak Vulkan.[/caption] Die „Menschen des Waldes“ sind zweifellos ein Highlight von Sumatra. Dass wir sie bewahren müssen, steht außer jeder Frage – und durch den Schutz ihres Lebensraumes schützen wir unser eigenes Leben und vor allem auch das unserer Kinder. Zwei Tage sind wir auf Pirsch nach den Tieren, haben unfassbar schöne Erfahrungen mit den Orang-Utans und hören Spannendes von Tamam über den „Menschen des Waldes“. Wir sind froh, unsere Gäste nicht nur in kompetenten Händen zu wissen, sondern auch in der von echten Naturliebhabern, die eine Leidenschaft für die „Menschen des Waldes“ entfachen. Fraglos: Eine Spurensuche nach Orang-Utans im Dschungel Sumatras ist ein wahrhaft einmaliges Erlebnis im Leben eines jeden Reisenden! Dann verlassen wir die Welt dieser wunderbaren Tiere und reisen nach Berastagi am Fuß des fast 2.200 Meter hohen Sibayak. Zum Sonnenaufgang wollen wir auf dem Gipfel stehen, deshalb starten wir bereits um fünf Uhr morgens am Fuß des Vulkans unsere Wanderung, die uns in einer Stunde zum Kraterrand führen soll. Unser Tipp für euch: Nehmt unbedingt festes Schuhwerk mit, die Wege sind mitunter rutschig, auch ein Regenschutz gehört mit ins Gepäck, ebenso eine warme Fleecejacke – gerade am Gipfel kann es kalt sein und ihr werdet während der Wanderung schwitzen! Den Sonnenaufgang können wir leider nur erahnen, denn es herrscht dichter Nebel am Gipfel, nicht einmal die Umrisse des Vulkans sind erkennbar. Doch wieder einmal zeigt sich, dass es Sinn macht, länger zu warten als andere: Während viele Ausflügler wieder enttäuscht absteigen, bleiben wir noch zwei weitere Stunden. Dann lichtet sich der Wolkenvorhang und vor uns liegt die herrliche Caldera des eindrucksvollen Vulkans, der 1881 zum letzten Mal ausbrach. Der Vulkanismus ist ein wichtiger Aspekt Sumatras, befinden wir uns hier doch auf dem sogenannten Feuergürtel, einem System von Vulkanen und vulkanischen Inseln, die sich von Indonesien bis Australien erstreckt und hochaktiv ist.  

Willkommen in der Welt der Batak

  [caption id="attachment_14338" align="aligncenter" width="745"] Hulman kennt jeden in einem Dorf der Karo-Batak.[/caption]   Den ersten Menschen vom Volk der Batak sehen wir nicht erst am Toba-See. Denn dieser hatte uns bereits am Flughafen von Medan begrüßt. Unser WORLD INSIGHT Reiseleiter Hulman ist Batak und passt eigentlich so gar nicht ins Bild des als einst so grausam beschriebenen Volkes: Mit einem breiten Lachen stand er nach unserer Ankunft vor uns und hieß uns mit einem herzlichen „Horaz“, dem typischen Gruß der Batak willkommen. Schnell begriffen wir: Dieser Mann ist ein echter einheimischer Freund an unserer Seite, und ganz bestimmt nicht wie seine Vorfahren ein Menschenfresser. Der Name „Hulman“ ist eine Verballhornung von „Hermann“: Viele Batak tragen solche Namen, denn sie sind Christen und viele Missionare kamen aus Deutschland oder Holland. Die traditionellen Namen der Batak sind weit lyrischer, zum Beispiel Poltak, was so viel heißt wie „Licht“, oder Tigor (herrlich). Die weniger kreativen Batak-Eltern nennen jedoch ihren Sohn auch schon mal schlicht Ucok, was einfach nur „Junge“ heißt.   [caption id="attachment_14334" align="aligncenter" width="745"] Das einfache Dorfleben.[/caption]   [caption id="attachment_14333" align="alignright" width="480"] Die Menschen Sumatras sind freundlich und entdecken momentan ihre eigene Kultur für sich.[/caption] Am Toba-See sind wir mittendrin in der Kultur der Batak. Glaubt man Hulman, so wurden die ersten beiden Missionare, die zum Toba-See kamen, getötet und verspeist; und steht man am Eingang des historischen Dorfes Ambarita, dann findet sich direkt dahinter eine Grube: Dort wurde zur Gründung der Siedlung ein entführter Jüngling lebendig begraben – seine Kraft und sein Geist sollten auf die neue Stätte übergehen, was folgte waren aber vor allem Kriege zwischen den verschiedenen Siedlungen. Ob es tatsächlich all die grausamen Zeremonien gegeben hat, lässt sich wissenschaftlich nicht eindeutig belegen, Tatsache ist jedoch, dass den Batak schon zu Kolonialzeiten ein grausamer Ruf vorausging – so schrecklich, dass sich die Holländer zwar rasch im Tiefland ausbreiteten, den Toba-See jedoch mieden. Die christlichen Missionare waren dagegen trotz ihrer Verluste hartnäckiger und auch klüger: Sie kamen den Batak in Glaubensangelegenheiten entgegen und das Blut Christi zum Abendmahl schmeckte auch den Einheimischen und so ließen sich Christentum und Batak-Glaube schließlich miteinander vereinbaren. Heute leben die Batak auf Samosir, also nicht nur als Insulaner inmitten der größten Caldera der Welt, sondern bilden auch eine eigene religiöse Insel im überwiegend muslimischen Sumatra.   [caption id="attachment_14498" align="alignleft" width="450"] Schon probiert? Rendang ist ein beliebtes Gericht aus Sumatra. Fleisch wird in einer würzigen Kokosmilchsoße gekocht, bis es zart und saftig ist.[/caption]                    

 

Nicht immer ein Vergnügen: die Feste zu feiern, wie sie fallen

Die charmanten Tabo-Cottages am Toba-See sind ein Ort zum Ankommen: Hübsche Bungalows, teilweise in Batak-Architektur und meist mit herrlichen Blicken auf den See. Zum Frühstück gibt es neben indonesischer Küche Vollkornbrot, Käse und Wurst, denn die Besitzerin heißt Annette, kommt ursprünglich aus dem Ruhrgebiet und blieb als Backpackerin 1993 auf Samosir hängen. Heute betreibt sie gemeinsam mit ihrem einheimischen Mann und ihren Kindern mit ganz viel Liebe diese Lodge.   [caption id="attachment_14329" align="aligncenter" width="745"] Annette betreibt gemeinsam mit ihrem Ehemann vom Volk der Batak und ihren Kindern die charmante Tabo-Lodge.[/caption]   [caption id="attachment_14337" align="alignright" width="480"] Fürs Familienalbum – unsere großartigen ReiseleiterInnen Hulman und Hilde gemeinsam mit Geschäftsführer Otfried.[/caption] Wir treffen hier aber nicht nur Annette, sondern auch Hilde. Auch sie ist Reiseleiterin von uns – und Batak. Während wir auf den See schauen, sagt sie in perfektem Deutsch: „Die Batak sind ein großartiges Volk, aber das Leben ist auch manchmal ganz schön anstrengend“. Hilde redet nicht vom Alltag, sondern von den vielen ausschweifenden Festen, die es im Leben des Volkes gibt. Gott und die Welt müsse man dazu einladen, und sie ruinierten oft den Gastgeber, so Hilde weiter; zudem koste ihre Planung auch unendlich viel Zeit. Mehrere Jahre hat Hilde in ihrer Jugend in Deutschland verbracht, spricht daher perfekt unsere Sprache, ist supersympathisch und vor allem – wie alle Batak – direkt und offen.   Das Volk feiert schlicht alles, deshalb nennen wir hier nur mal die wichtigsten Feste im Leben eines Batak: Die Schwangerschaft, die Geburt, die Konfirmation, die Hochzeit, das Alt werden, das Sterben. Und selbst mit dem Tod ist es nicht genug, denn sobald sich Fleisch von Knochen löst, werden nochmals die Gebeine ausgegraben und in ein Gebeinhaus verlegt – natürlich unter Anteilnahme des gesamten Clans. Erst dann kommt die Batak-Seele zur Ruhe und wird entweder zum guten oder (was in jedem Fall vermieden werden muss) zum schlechten Geist, der fortan direkt mit dem höchsten Gott Mula Jadi Na Bolon in Kontakt steht.   [caption id="attachment_14339" align="aligncenter" width="745"] Idyllisch, auch wenn nicht immer die Sonne scheint – der Toba-See.[/caption]  

Batak und Torajas: Mit Büffelstärken ins Jenseits

Ganz wichtig: Je mehr Wasserbüffel bei der Totenzeremonie geopfert werden, je schneller kommt man im Reich der Geister an; irgendwie ist das ja auch logisch, je mehr Büffelstärken, je schneller der Transport! Hulman lacht bei dem Gedanken und fügt schmunzelnd an, dass bei den Toraja auf Sulawesi zur Totenfeier noch viel mehr Büffel getötet würden. Toraja und Batak haben die gleichen Wurzeln in Südchina und es verbindet sie auch sonst einiges: Vor allem die Architektur der Häuser mit ihren berühmten Satteldächern. Und es verbindet sie Geselligkeit: Traditionell lebten viele Familien unter einem Dach und auch heute sitzt man noch gerne im Clan mit vielen Leuten zusammen. „Dann spielen wir Gitarre und jodeln“, sagt Hulman; und fügt an: „Wenn es dem Gastgeber dann reicht, beendet er die Runde humorlos mit einem finalen „Lisoi““ – das bedeutet dann so viel wie „trinkt endlich ganz aus, es geht nach Hause“ – die Batak sind eben auch beim Feiern klar und direkt.   [caption id="attachment_14344" align="aligncenter" width="745"] Traditionelles Batak-Haus Rumah Bolon.[/caption]  

Entweder Indonesien gesamt erleben oder Sumatra intensiv: Orang-Utans, Batak und vieles mehr

[caption id="attachment_14356" align="alignright" width="353"] Auch ihr könnt den Regenwald und die Orang-Utans unterstützen und dabei helfen, ihren Lebensraum zu erhalten![/caption] Sumatra ist eine besondere Insel – die sechstgrößte der Welt. Wir besuchen diese bei unserer Erlebnisreise als Vorprogramm einer Java- und Bali-Reise sowie bei der Indonesien ComfortPlus-Reise. Auf Sumatra begegnen wir den Orang-Utans und dem Volk der Batak, besuchen eines der wenigen Dörfer, in denen die Menschen noch in traditionellen Häusern leben und bestaunen den Toba-See – einen der größten und tiefsten Kraterseen der Welt.
Ayubovan – 19 Tage AktivPlus auf der Trauminsel Sri Lanka
Aus dem Flugzeugfenster können wir während des Landeanfluges schon das Meer und herrliche grüne Landschaft entdecken. Die Vorfreude auf einen aktiven Urlaub auf der „Gewürzinsel“ Sri Lanka steigt dadurch noch mehr. Aber auch Fragen kommen auf „Schaffen wir die vielen Wanderungen? Sind wir fit genug für die Fahrradtouren? Macht uns das heiße, tropische Klima sehr zu schaffen? Es wird doch hoffentlich nicht regnen während unserer Reise?!“ Doch bei der Ankunft und der sich anschließenden sehr herzlichen Begrüßung durch unseren Reiseleiter Chinthaka mit dem singhalesischen Wort „Ayubovan“ (= „langes Leben“) sind alle Bedenken verflogen! Wir fühlen uns vom ersten Moment an pudelwohl.   [caption id="attachment_14065" align="aligncenter" width="745"] Die atemberaubende Aussicht während unseren Wandertouren.[/caption]  

Bereits am ersten Tag ist klar: Es wird nicht langweilig werden.

Die Hauptstadt Colombo wird von uns erkundet und auch einer der ersten Tempel (Gangaramaya) besichtigt. Die großen Buddha-Statuen sind für uns Europäer wahnsinnig beeindruckend. Aber nicht nur dies, sondern auch die Vielfalt an bunten Farben, das Darbringen von Blumengaben und die Stille und Ehrfurcht der Einheimischen lassen uns mehr und mehr erkennen, wie vielfältig und interessant dieses Land zu sein scheint. Knatternde Tuk-Tuks an jeder Ecke, Stände mit vielen verschiedenen exotischen Obst- und Gemüsesorten – unsere Fotoapparate klicken um die Wette, denn an jeder Ecke gibt es etwas Anderes zu entdecken. Wir verlassen die Hauptstadt und fahren Richtung Norden. Der erste Tag mit Aktivität: Eine 20 km Radtour steht auf dem Programm und nach dem Besteigen der Mountainbikes fahren wir in Anuradhapura rund um den Staudamm (von denen es insgesamt ca. 33.000 Stück auf der Insel gibt). Wir fahren durch die Siedlungen der Einheimischen, besichtigen zwischendurch Tempelanlagen bzw. Tempelruinen und zum Sonnenuntergang überrascht uns unser Guide mit einem Sundowner-Cocktail direkt am See. Unsere Angst war unbegründet – in der Gruppe machen sportliche Aktivitäten sehr viel Spaß und es wurden so viele Pausen/Fotostopps gemacht, dass man sich der zurückgelegten Kilometer gar nicht bewusst war.   [caption id="attachment_14064" align="aligncenter" width="745"] Fotostopp beim Aufstieg, um den Ausblick festzuhalten.[/caption]  

Doch Sri Lanka hat nicht nur Städte, Tempel und Stauseen zu bieten.

Wir erreichen an einem weiteren Tag den Minneriya-Nationalpark, in dem wir mit offenen Safari-Jeeps auf Safari gehen. Sonnencreme auflegen und Kopfbedeckung aufsetzen, dann kann es losgehen. Wir holpern über die Piste des Parks in Richtung eines Wasserlochs, an dem Elefanten sein sollen. Und tatsächlich: eine große Herde Elefanten. Wir können unser Glück kaum fassen, denn wir kommen wirklich sehr nah an die Dickhäuter heran. Sogar kleine Baby-Elefanten sind Teil dieser Herde.   [caption id="attachment_14053" align="aligncenter" width="745"] Elefantenherde auf unserer Safari.[/caption]   Unser Guide gewährt uns so viel Zeit bei den Elefanten, wie wir wollen. Einfach traumhaft. Wieder ein Pluspunkt für diese Reise, denn auch wenn unser Programm viel beinhaltet, so hat man doch bisher nie das Gefühl gehabt, sich stressen zu müssen. Bei den Wanderaktivitäten geht es für uns unter anderem früh morgens auf den Löwenfelsen von Sigiriya. Nach 1.860 teils schwindelerregenden Treppenstufen erreichen wir das Plateau und bestaunen die dort errichtete Felsenfestung bzw. deren Fundamentreste. Da wir so früh unterwegs sind, sind außer uns noch keine anderen Touristen oben auf dem Felsen. Wir können, während wir unsere mitgebrachten Frühstückspakete verspeisen, die Ruhe, die gigantische Rundumsicht auf das Umland und das Ausmaß der immensen Festung genießen. Wir haben selten so etwas Beeindruckendes gesehen.   [caption id="attachment_14056" align="aligncenter" width="745"] Blick auf den Löwenfelsen von Sigiriya.[/caption]   Beim Abstieg kommen wir an den berühmten Wolkenmädchen vorbei, Felsmalereien aus dem 5. Jh., die barbusige Mädchen in leuchtend bunten Farben zeigen. Schade, dass hier Fotografieren verboten ist. Aber die schönsten Erinnerungen behält man ja ohnehin im Kopf. Eine 10km-Radtour durch die Tempelanlagen von Polonnaruwa sorgt für mächtig Spaß in der Gruppe. Wir sind dieses Mal nicht mit schnittigen Mountainbikes unterwegs, sondern mit wirklich sehr einfachen Drahteseln. Jeder von uns sieht aus, als wäre er mit dem Fahrrad der eigenen Oma unterwegs und gerade das lässt uns die ganze Fahrt über lachen, filmen und fröhlich sein. Da die Strecke ausnahmslos eben ist, wären Mountainbikes ohnehin overdressed gewesen. Die Höhlentempel von Dambulla erreichen wir an einem neuen Tag nach einem kurzen, steilen Treppenaufstieg. Auch hier sind wir von der ganzen Tempelanlage, der Vielzahl an Buddha-Statuen und den vielen Gläubigen, die dort ihren Glauben leben, beeindruckt. Diejenigen von uns, die nicht daran gedacht haben, Hosen, die das Knie bedecken, anzuziehen, bekommen am Eingang ein bodenlanges Tuch umgebunden. Man kann deshalb immer wieder in Tempelanlagen hellhäutige männliche Touristen mit buntbedruckten Tücher-Röcken sehen. Auch das ist das ein oder andere Foto wert.   [caption id="attachment_14057" align="aligncenter" width="745"] UNESCO-Weltkulturerbe: Höhlentempel von Dambulla.[/caption]  

Genug Tempel und Trubel – es wird wieder Zeit für eine größere Wanderung.

Nach einer Übernachtung im Zelt, mit vorherigem Bad im Wasserfall und einem Barbecue abends, geht es am nächsten Morgen auf den Gipfel des Manigala-Berges. Wir wandern durch Reisfelder, vorbei an einheimischen Häuschen, durch den Wald bis auf den Gipfel (reine Gehzeit Auf- und Abstieg: 4 Stunden) und legen dabei 460 Höhenmeter zurück. Auf einer Höhe von 1.100 m gönnen wir uns eine Pause und lassen uns die Sonne auf den Bauch scheinen. Wir essen jeder noch eine Banane (die viel besser schmecken als die Bananen zu Hause) und wandern weiter bis zu dem Punkt, an dem uns der Bus und vor allem unser Busfahrer Hemal wieder in Empfang nimmt. Nach so viel unbeschreiblich schöner Natur begeben wir uns in die nächste Stadt, und zwar nach Kandy. Der Zahntempel, in dem gerade eine feierliche Zeremonie mit sehr lauter Musik stattfindet, wird besichtigt. Auch hier werden wir wieder von der Farbenpracht und dem Trubel „erschlagen“. Dennoch: Der Zahntempel ist einen Besuch wert! Wir gewöhnen uns aber langsam an den Buddhismus und die Art und Weise, wie man ihn in Tempeln auslebt.   [caption id="attachment_14059" align="aligncenter" width="745"] Zeit für Proviant.[/caption]   Noch schnell ein Besuch auf einem Markt, Obstvorräte auffüllen und weiter geht es in die Berge („Knuckles“). Wir nächtigen in einem wunderschönen Chalet, das wir ganz für uns allein haben und starten am nächsten Morgen mit einer ca. 10 km langen Wanderung. Die Knuckles sind grün, grün und nochmals grün. Die Aussicht ist wahnsinnig toll und unser Ziel, ein Dorf, in dem man mit uns einen Kochkurs macht, ist noch viel besser. Wir dürfen selbst Hand anlegen am Kokosnuss teilen und aushöhlen, beim Zubereiten von Kokosmilch und beim sonstigen Schnippeln, Braten und Rühren.   [caption id="attachment_14061" align="aligncenter" width="745"] Ein typisch singhalesisches Gericht von uns selbst zubereitet, schmeckt noch einmal besser als sonst.[/caption]   Die Besteigung des Adam's Peak (heiligster Gipfel Sri Lankas) rückt von Tag zu Tag näher. 5.000 Treppenstufen, 1.000 Höhenmeter – unser Angstgegner. Wir beginnen den Aufstieg nachts um 1 Uhr bei völliger Dunkelheit, ausgerüstet mit Stirnlampen und wollen zum Sonnenaufgang, der bombastisch sein soll, auf dem Gipfel stehen. Nach 2 Std. 45 Min sind wir (endlich) oben, wir sind außer Puste, die Beine sind lahm, aber wir haben es geschafft. Kurz aufwärmen beim Klosterwächter, der uns heißen Tee kocht, und dann raus zum Sonnenaufgang. Die Kamerabatterien sind aufgeladen, alle stehen in Position, jetzt müsste er doch kommen, der Sonnenaufgang … wir stehen und warten … und so langsam wird uns bewusst, dass wir vor lauter Nebel heute leider Pech haben werden. Der Sonnenaufgang lässt sich heute nicht blicken. Auch wenn wir das Kloster, das sich auf dem Berg befindet, vor lauter Nebel nicht sehen können, der Aufstieg und das Gefühl, es geschafft zu haben, lässt uns trotzdem jubeln. Leider haben wir zu früh gejubelt, denn der Abstieg geht auf die Knie und wem nicht vorher schon die Waden wehgetan haben, der hat spätestens jetzt Muskelkater! Was ist das beste Mittel gegen Muskelkater: Bewegung! Gleich am nächsten Tag geht es von Ella aus, entlang einer Bahnstrecke und dann hoch auf den Ella Rock. Insgesamt ca. 9 km – und ca. 440 Höhenmeter bergauf. Doch auch hier werden wir wieder mit einem wunderschönen Ausblick belohnt. Was ist das allerbeste Mittel gegen Muskelkater: Ayurveda-Massage! Die gönnen wir uns am Nachmittag. Draußen regnet es zum ersten Mal in diesem Urlaub (für ca. 1 Std.) und drinnen lassen wir uns verwöhnen.   [caption id="attachment_14063" align="aligncenter" width="745"] Wanderung entlang der Bahnschienen.[/caption]   Zu Fuß, mit dem Bus und mit dem Tuk-Tuk haben wir uns schon fortbewegt. Fehlt noch eine Zugfahrt. Durch Teeplantagen und durch die Berge auf einer der schönsten Bahnstrecken der Welt fahren wir ca. 2 Stunden lang mit dem Zug.   [caption id="attachment_14066" align="aligncenter" width="745"] Zugfahrt vorbei an Teeplantagen, wir passieren Brücken, Tunnel und genießen die tollen Ausblicke.[/caption]   Der Horton Plains-Nationalpark (ein Hochplateau auf über 2.000 m Höhe) ist der Ort für unsere nächste 9 km-Wanderung. Ein Rundweg führt uns über die Hochebene, die am World's-End-Steilhang und an den Baker's-Wasserfällen vorbeigeht, durch Graslandschaft und Wälder. Wir können nur sagen: WOW! Nach dem Rundweg wandern wir nach kurzer Fahrt zu einer wirklich einfachen Berghütte, in der wir übernachten. Von dort aus wandern wir am nächsten Tag erneut 11 km bis zum Bambarakanda-Wasserfall, der mit 250 m der höchste Wasserfall Sri Lankas ist.   [caption id="attachment_14067" align="aligncenter" width="745"] Atemberaubende Aussicht über das Ende der Welt.[/caption]  

Genug gewandert, genug Kultur.

Zum Abschluss geht es in den Yala-Nationalpark auf Safari. Wir kommen erneut voll auf unsere Kosten, denn Elefanten, Krokodile, Rotwild, Pfauen, Affen und eine Vielzahl an Vögeln posieren für uns. Die Fotoapparate klicken wieder mal um die Wette, denn erneut sind Baby-Elefanten zu sehen. Wie sie tollpatschig umherlaufen und mit ihren kleinen Rüsseln umher schlenkern … einfach nur traumhaft schön.   [caption id="attachment_14049" align="aligncenter" width="745"] Schnappschuss auf unserer Safari.[/caption]   Den Abschluss dieses Aktivurlaubes – der seinen Namen zu Recht trägt, da wir an mindestens der Hälfte der Urlaubstage entweder gewandert oder Fahrrad gefahren sind – bildet ein zweitägiger Strandurlaub. Wir genießen das Baden im Meer, die Cocktails am Strand und das gute Essen im Hotel.   [caption id="attachment_14051" align="aligncenter" width="745"] Sonnenuntergang über dem Meer am Strand.[/caption]   Wir sind uns einig: Sri Lanka war die beste Wahl, die wir treffen konnten und können dieses Land nur weiterempfehlen! Julia M. & Thomas R.   Jetzt unsere Sri Lanka Reisen entdecken! Dir hat der Reisebericht von Julia und Thomas gefallen? Dann schau dir weitere spannende Berichte unserer Reisenden aus Sri Lanka an.