Das letzte Geheimnis Europas entdecken
„Was willst Du denn in Albanien?“ – diese Frage wurde mir im Vorfeld häufig gestellt, wenn ich mein neustes Reiseziel nannte. Ja, was wusste ich denn über Albanien und was bewog mich, in dieses Land zu reisen? Nachdem ich etwas in die Geschichte eingetaucht war, wusste ich, dass ein Diktator namens Hoxha das Land abgeschottet, den Menschen Religion verboten hatte und dass es sozialistisch geprägt war. Beim Durchblättern des Kataloges von WORLD INSIGHT wurde ich zunehmend neugierig – ich wollte „DAS LETZTE GEHEIMNIS EUROPAS“ entdecken, mehr darüber erfahren und das Land, seine Menschen, seine Kultur und seine Natur kennenlernen. Die Reise begann am 28. September. Nach nur zwei Stunden Flugzeit landeten wir mitten in der Nacht in Tirana, der Hauptstadt. Dort wurden wir von Seni, unserem Reiseleiter, herzlich empfangen. Unsere Gruppe bestand aus 16 Personen im Alter von fast fünfzig bis fast achtzig Jahren. Wie sich herausstellte, waren alle offen, hilfsbereit und entgegenkommend. Der erste Tag begann mit der Besichtigung der Hauptstadt. Wir sahen den Skanderbeg-Platz und tauchten in die quirlige Metropole ein. Viele Menschen sahen wir schon morgens fröhlich plaudernd in Straßencafés oder auf dem Weg zur Arbeit.   Eintauchen in Kultur und Geschichte Wie sich bald herausstellte, hatte Seni seinen Traumberuf als Reiseleiter gefunden. Er erzählte uns viel über die Vergangenheit und die Situation des Landes während der Abschottung. Außerdem kannte er sich hervorragend in der Bibelgeschichte aus. Nach der sogenannten Wende wurden Kirchen und Moscheen wieder als solche genutzt oder neu gebaut. Wir erfuhren auch, dass zwischen 1972 und 1984 während der Ära des Präsidenten Enver Hoxha 173.371 Bunker gebaut wurden. Die größte dieser Bunkeranlagen liegt in einem Berg vor der Hauptstadt. Sie besteht aus fünf Etagen mit über 100 Räumen und ist heute ein Museum. Auf unserer Tour durch das Land sahen wir immer wieder einige dieser Bunker. Viele davon sind überraschend klein und bieten oft nur Platz für höchstens vier Personen. Die „Stadt der Tausend Fenster“, Berat, gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO. Hier besichtigten wir die Altstadt und die Burganlage. Zum Abschluss des Tages gab es eine Weinprobe. Der Winzer erzählte uns, wie er aus „quasi nichts“ über Jahre ein florierendes Unternehmen geschaffen hat.     Es folgte gleich ein weiteres Weltkultur- und Weltnaturerbe: Der Ohridsee, einer der ältesten der Erde. Er liegt 695 Meter über dem Meeresspiegel und ist bis zu 288 Meter tief. Wir fuhren dort auch ins Nachbarland Nordmazedonien. Von dieser Seite aus genossen wir großartige Ausblicke auf den See und bekamen eine Führung durch die Altstadt von Ohrid, mit ihrer Festung und den vielen Kirchen. Auf der Insel Maligrad im Prespasee besuchten wir eine Kirche aus dem 14. Jahrhundert, bevor die Reise weiterging, diesmal in die Studentenstadt Korça. Hier sahen wir die Kathedrale, die Moschee und den berühmten Basar aus der osmanischen Zeit. An diesem Ort machten früher die Karawanen Halt. Der Basar hat leider viel von seiner früheren Tradition verloren; stattdessen gibt es dort heute viele Cafés, Restaurants und Souvenirshops.   [caption id="attachment_16400" align="alignleft" width="400"] Wandern im Lengarica Canyon.[/caption] Honig-Verkostung und eine Flusswanderung Unsere Reise ging weiter in die Berge, hoch bis auf 1160 Meter, wo wir auch im Nationalpark wanderten. Mittagessen „wie bei Mutter“ mit albanischen Köstlichkeiten gab es dann zu Hause bei einer örtlichen Familie. Der Besuch einer Imkerei und eine Honig-Verkostung waren etwas Außergewöhnliches: Keiner von uns hatte je an einer solchen Verkostung teilgenommen. Dann kamen wir zum Höhepunkt der Reise (dachte ich zumindest). Nach einer erlebnisreichen Busfahrt über wilde Straßen, durch Schlaglöcher und über Schotterwege erreichten wir das Tagesziel. An dieser Stelle mal ein großes Lob an unseren Busfahrer Miri, der uns souverän durch das Land gefahren hat – durch Baustellen, durch Schafherden, an Kühen und Eseln vorbei. Wir passierten unzählige Serpentinen und Haarnadelkurven, die Berge hoch und wieder runter. Oft hatten wir dabei grandiose Ausblicke. Schon im Vorfeld der Reise hoffte ich, dass es nicht regnen würde und wir durch den Lengarica Canyon würden wandern können. Am Ende hatten wir tatsächlich 16 Tage strahlenden Sonnenschein. Den Eingang der Schlucht ziert die gut erhaltene Steinbrücke Ura e Kadiut aus der osmanischen Zeit. Unsere ganze Gruppe hatte Badeschuhe mitgebracht und so konnte die spektakuläre Flusswanderung beginnen. Immer im Wasser entlang, manchmal knietief, mussten wir aufpassen, dass wir nicht auf den glitschigen Steinen ausrutschten. Links und rechts ragten schroffe Felswände in die Höhe. Wir sahen interessante Gesteinsformationen und Grotten, die durch die Kraft des Wassers ausgehöhlt worden sind. Manchmal mussten wir uns direkt an den zerklüfteten Wänden entlangschlängeln. Hier wurde mir bewusst, wie klein wir Menschen doch sind – und wie gewaltig die Natur. Ich mochte mir die Kräfte der Natur nicht vorstellen, wenn hier nach Regenfällen das Wasser durchrauscht. Nach ca. zwei Kilometern kehrten wir um. Am Eingang der Schlucht wagten sich einige von uns in die schwefelhaltigen Heilquellen.   Unvergessliche Momente Am Abend kamen wir in der Museumsstadt Gjirokastra an, die ebenfalls zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Hier erwartete uns ein deutlicher Kontrast zur Canyon-Wanderung: Kopfsteinpflaster, ein wunderschön erhaltenes historisches Zentrum und ein Basar. In der Altstadt gibt es viele traditionell gebaute Häuser im Stil der sogenannten Balkanarchitektur. Die Dächer werden dabei mit flachen Schiefern oder Steinen gedeckt. Die Fenster sind schmal und hoch. Das galt auch für unser Hotel, von dem aus ich einen großartigen Blick auf die Burg der Stadt hatte. Hier muss ich kurz anmerken, dass ich in diesem Hotel durch Zufall das einzige Zimmer mit Terrasse bekommen habe. Nachdem wir die Burg besichtigt hatten, gab es am Nachmittag einen Abstecher in das Dorf Labovë e Kryqit. Dort steht eine der ältesten orthodoxen Kirchen Albaniens. Diese Marienkirche ist ein Wallfahrtsort und ein wichtiges Bauzeugnis der byzantinischen Kultur in Albanien. Die Anlage wurde im 6. Jahrhundert geweiht; die heute zu besichtigende Bausubstanz stammt aus dem 10. Jahrhundert. Und weiter ging unsere Reise, diesmal fuhren wir in Richtung Meer. Ein unbedingter Halt musste an der Karstquelle Syri i Kaltër, dem „Blauen Auge“, erfolgen. Nach einem kleinen Fußweg vom Parkplatz aus durch den hügeligen Bergwald kamen wir an und erkannten sofort, wie die Quelle zu ihrem Beinamen gekommen ist: Als wir von der Aussichtsplattform in die Tiefe des Quellbeckens blickten, kam es uns wirklich vor, als blickten wir in ein großes, blaues Auge. Je nach Sonneneinstrahlung verändert sich hier das Schimmern des Wassers von Smaragdgrün bis Türkis am Rande des üppig bewachsenen Ufers. Ein unvergesslicher Anblick!     An diesem Tag besichtigten wir ein weiteres UNESCO-Weltkulturerbe: die historische Anlage von Butrint, eine der schönsten Ausgrabungsstätten des Mittelmeerraums. Hier beeindruckte Seni uns mit seinem Wissen über die Geschichte der Stätte – von ihrer griechischen Besiedlung bis in die osmanische Zeit. Die vierstündige Wanderung im Nationalpark am nächsten Tag war für mich als Flachlandbewohnerin eine Herausforderung. Es ging mitunter steil bergauf, vorbei an moosbewachsenen Bäumen und riesigen Steinen, über loses Gestein und Schotterwege. Ab und an musste ich stehen bleiben, um die Attraktionen der Natur zu bewundern. Nach zwei Stunden und 400 Höhenmetern hatten wir schließlich unser Ziel erreicht, den Aussichtspunkt Qafa e Thelle. Die Anstrengungen hatten sich gelohnt, denn die Aussicht war unglaublich: auf der einen Seite die Adria, auf der anderen Seite die Berge – einfach fantastisch.     Anschließend fahren wir nach Shkodra, die alte Hauptstadt. Während des Stadtbummels in Shkodra beeindruckten mich u. a. die Blumenskulpturen aus Waffen und Munition im Stadtpark, die das Friedensdenkmal formen. In dieser Stadt blieben wir nur eine Nacht, in einem traditionellen Hotel mit abendlicher Livemusik und gutem Essen. Natürlich wartete Seni wieder mit Raki auf uns.   Die „schönste Fährfahrt der Welt“ Der nächste Tag begann mit einer Fahrt über die Berge Richtung des Koman-Stausees. Auf dieser Strecke gibt es 365 Kurven, streckenweise wieder über Schotter und durch Schlaglöcher hindurch. Aber Miri meisterte das wie immer cool und souverän. Unser Ziel war die Anlegestelle der Fähre. Eigentlich war auf der Fähre kein Platz mehr für unseren Bus, aber in Albanien gelten offenbar andere Regeln: Der Bus fuhr einfach etwas schräg auf die Fähre, die Bugklappe wurde nur ein Stückchen angehoben – und blieb einfach auf, denn auf dem Stausee war nicht mit hohem Wellengang zu rechnen. Mit nur 15 Minuten Verspätung ging es auch schon los. Diese Fahrt war der absolute Höhepunkt der gesamten Reise: Wir fuhren an schroffen, hohen und schlicht atemberaubenden Felswänden vorbei, die auf beiden Seiten emporragten. Überall standen die Touristen und machten Fotos. Zweieinhalb Stunden lang fuhren wir durch die albanischen Fjorde, und alle kamen aus dem Staunen nicht mehr raus. Es war einfach gigantisch! Alle waren ausnahmslos begeistert und beeindruckt von diesem Wunder der Natur. Ich denke, die Behauptung „schönste Fährfahrt der Welt“ stimmt hier hundertprozentig.   [caption id="attachment_16403" align="aligncenter" width="745"] Eine Bootsfahrt durch die albanischen Fjorde.[/caption]   Unsere Reise neigte sich nun langsam dem Ende entgegen. Wir wanderten noch durch die albanischen Alpen und machten sogar einen kurzen Abstecher nach Kosovo. Hier sahen wir außer dem Städtchen Gjakova auch eine osmanische Steinbogenbrücke aus dem Jahr 1790. Sie ist heute ein Kulturdenkmal. Am letzten Abend gab es ein gemeinsames Dinner. Auf dem Rückweg zum Hotel ließen wir uns von den Albanern über die Freude eines gewonnenen Fußballspiels anstecken. Die Menschen jubelten und die Autos fuhren laut hupend durch die Hauptstadt. Schließlich aber endete die Reise durch dieses wunderschöne Land der Weltnatur- und Weltkulturerbestätten, grandiosen Landschaften und freundlichen Menschen. Wir waren uns einig: Sie wird uns definitiv im Gedächtnis bleiben und wir werden noch lange davon zehren! Hier ein Tipp von mir: Flieg hin und schau selbst! Faleminderit Albania Danke Albanien
Das wiederentdeckte Paradies in Kolumbien
Wir können diese Reise allen interessierten KundInnen von WORLD INSIGHT nur wärmstens empfehlen. Die Reiseroute, die Schwerpunktsetzung, die Organisation, besonders jedoch die liebevolle, engagierte und äußerst kompetente Betreuung durch unseren Reiseführer Arthur Portmann waren nahezu perfekt. Dabei sind meine Erwartungen vor der Abreise doch einiger­maßen gespannt gewesen: Mehr als 45 Jahre sind vergangen, seit ich als junger Student mit Rucksack und öffentlichen Verkehrsmitteln Kolumbien das erste Mal bereist habe. Damals musste ich noch sparen, wo und soviel es nur eben möglich war. Es war auch eine Folge mei­ner finanziellen Mittel, dass ich auf die Idee kam, den 7 Kilometer langen Weg vom Flughafen in die Vorstadt des damals noch viel kleineren Bogotá mit meinem Gepäck zu Fuß zu gehen. Diese damalige Landstraße Avenida El Dorado ist heute eine mehrspurige Autobahn. Die Ab­holung und der Transport in die Stadt haben mir deshalb ein Gefühl der Bequemlichkeit ver­mittelt, wie wohl niemand anderem in unserer Gruppe! Apropos: Zum Gelingen einer Reise sehr wichtig sind vor allem auch die Mitreisenden: Diesbezüglich hat alles bestens funktioniert und jede(r) Einzelne hat dazu beigetragen, eine für alle TeilnehmerInnen angenehme Atmosphäre zu schaffen!   [caption id="attachment_19736" align="alignnone" width="745"] Ein Obstverkäufer.[/caption]   Was ist das Besondere an dieser Kolumbien-Reise…? Meiner Meinung nach sind die besuchten Orte, Regionen und Sehenswürdigkeiten in einem sehr ausgewogenen Verhältnis zueinander ausgewählt worden, sodass man nicht nur einen hervorragenden Eindruck von den allgemeinen Charakteristika dieses Landes gewinnt, sondern auch einige lokale Besonderheiten zu schätzen lernt. Der Umfang des Gesehenen und Erlebten ist jedenfalls so groß, dass man in einem kurzen Bericht gar nicht auf alle Attraktio­nen dieser Reise eingehen kann.  

Der erste Teil der Reise: Von Bogotá nach Boyacá

Besucht man die Hauptstadt Kolumbiens, dann wird man sicher weniger vom urbanen Flair, als vielmehr von sehr vielen Einzeleindrücken gefangen genommen. Dies gilt im Besonderen für den herrlichen Blick über die Stadt vom über 3000 m hoch gelegenen Hausberg Monserrate, das unvergleichliche Goldmuseum und den Gemüse-, Früchte und Blumenmarkt Palo­quemao. Das Altstadtviertel La Candelaria erinnert in so manchem noch an die Kolonialzeit und lässt vor allem auch die wechselvolle, politische Geschichte Kolumbiens ab der Mitte des vergangenen Jahrhunderts spürbar werden. Hervorzuheben ist auch die Auswahl des kleinen, gemütlichen Hotels, in dem man sich zwei Nächte lang vom eventuell aufge­tretenen Jetlag erholen kann.   [caption id="attachment_19731" align="alignnone" width="745"] Das malerische Städtchen Villa de la Leyva[/caption]   Nach Verlassen der Hauptstadt erreicht man schon einen der absoluten Höhepunkte dieser Reise, nämlich das malerische Städtchen Villa de Leyva, das wie aus einem langen Dornröschenschlaf erwacht erscheint. Das Bild von langen Reihen weiß getünchter Häuser mit roten Ziegeldächern, grob mit Kopfstein gepflasterten Straßen und begrünten Innenhöfen nimmt einen wirklich gefangen. Noch schöner ist es allerdings, nach der Verkostung lokaler Spezialitäten beim Abendessen noch einen langen Spaziergang in den von Laternen beleuchteten Gassen zu unternehmen. Romantischer kann eine Stimmung kaum sein. Weitere, äußerst interessante Blicke in die Vergangenheit bieten der Besuch des sehr schön gelegenen, ehemaligen Klosters Ecce Homo sowie des örtlichen Paläontologischen Museums.  

Der zweite Teil der Reise: In Richtung Süden nach San Agustín und Popayán

Die nächste Etappe führt entlang des Río Magdalena sowie der Ost Kordillere nach Süden. In dieser Richtung erreicht man, nachdem die Seehöhe nun tiefer und demzufolge die Temperaturen wesentlich höher liegen, das Gebiet der Tatacoa-Wüste. Es handelt sich um ein bizarres, nur etwa 330 km² großes Ökotop, dessen Felsformationen durch jahrtausendelange Winderosion herausgebildet wurden. Es lohnt sich vor allem dort den Sonnenaufgang zu erleben, der ein märchenhaftes Farbenspiel in sämtlichen Rottönen bietet. Schon ab dem späteren Morgen dominiert nämlich die Hitze des Tages und man sucht sich in der Regel einen schat­tigen Platz und ein kühles Getränk.   [caption id="attachment_19737" align="alignnone" width="745"] Die Tatacoa Wüste beeindruckt mit ihren bizarren Felsformationen.[/caption]   Wir setzen mit einer langen Fahrt in den Süden fort und erreichen so einen weiteren Höhepunkt dieser Reise, nämlich die Region San Agustín. Bekannt geworden ist diese Gegend durch zahlreiche Felsskulpturen sowie mystische Menschen- und Tierdarstellungen, die in der Zeit von 100 bis 1200 n. Chr. von der einst dort ansässigen lokalen Kultur geschaffen wurden. Der 1995 von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannte archäologische Park San Agustín ist in eine grüne Hügellandschaft eingebettet und Ausgangspunkt für Ausflüge zu weiteren touristischen Attraktionen, wobei ein Besuch der Engstelle am Oberlauf des Río Magdalena besonders zu empfehlen ist. [caption id="attachment_19733" align="alignright" width="225"] Schopfrosetten im Puracé-Nationalpark[/caption] Ab San Agustín geht es wieder in nördliche Richtung und man durchquert den über 3000m hoch gelegenen Puracé Nationalpark, ein Hochmoor, das durch eine Unzahl spektakulärer Schopfrosetten geprägt ist. Gleich beim Verlassen dieser beeindruckenden Landschaft wird man sich beim Durchqueren der umliegenden Dörfer bewusst, dass Kolumbien weltweit zu den Ländern mit der größten indigenen Vielfalt gehört, was sich an einer großen Varietät an Kulturen, Sprachen und, Sozialstrukturen zeigt. Ein Stückchen weiter im Norden befindet sich Popayán, eine der eindrucksvollsten kolonialen Siedlungen Kolumbiens. Die Universitätsstadt, gleichzeitig auch das religiöse Zentrum des Südens, ist schon seit Jahrhunderten berühmt für seine weiß gekalkten Fassaden und die spürbare Weltoffenheit seiner Bevölkerung. Interessanterweise steht Popayán nicht bei allen Rundreisen durch Kolumbien auf dem Programm, sodass dies für uns tatsächlich einer der Gründe war, den Besuch dieses Landes bei WORLD INSIGHT zu buchen.  

Der dritte Teil der Reise: Entlang des Río Cauca ins Kaffeedreieck und nach Medellín

Die Reise geht weiter nach Norden mit häufigem Blick auf die Cordillera, wobei die grüne und hügelige Landschaft immer stärker durch den Kaffeeanbau dominiert wird. Im Dorf Salento und anderntags im für seine Wachspalmen bekannten Cocora-Tal haben wir zum ersten Mal seit Beginn unserer Reise das Gefühl, dem internationalen Tourismus zu begegnen. Kolumbien ist einfach so groß und reich an Attraktionen, dass eine massive Präsenz fremder Gäste nicht oft spürbar wird. Die nächsten beiden Tage bringen zumindest für mich die größte Überraschung dieser Reise: Medellín war noch im vergangenen Jahrhundert bekannt als eher graue Industriestadt und ab 1980 berüchtigt für die Präsenz der Drogenmafia des Medellín-Kartells. Mittlerweile hat sich die zweitgrößte Stadt Kolumbiens in ein kulturelles Zentrum erster Güte verwandelt und ist bekannt für sein Blumenfestival und das für die Metropole eines Schwellenlandes auch in ökologischer Hinsicht beeindruckende Verkehrskonzept: Metrolinien in Hochlage, die höher gelegenen Stadtviertel erschließenden Gondelbahnen sowie vereinzelte Rolltreppen prägen das Stadtbild. Daneben gelang der Stadtverwaltung ein seltenes Kunststück in Form einer Aufwertung der ärmsten Stadtteile durch architektonisch anspruchsvolle Bauprogramme. Dies hat Medellín mehrere internationale Preise, unter anderem den Titel der „Innovativsten Stadt des Jahres“, eingebracht.  

Der vierte Teil der Reise: An der Karibikküste

[caption id="attachment_19735" align="alignleft" width="242"] Karibisches Flair in Cartagena[/caption] Der Norden Kolumbiens gilt zu Recht als Destination, die einen echtes karibisches Flair erleben lässt: Cartagena ist eine Stadt wie aus dem Bilderbuch und man kann tatsächlich mehrere Tage damit zubringen, einfach nur spazieren zu gehen und die vielen Eindrücke langsam auf sich wirken zu lassen: Die ummauerte Altstadt mit seinen malerischen Gassen und Plätzen, in denen man immer wieder Neues entdecken, aber auch Blicke in die Vergangenheit werfen kann, die Festung „Castillo de San Felipe“ sowie das auf einem Hügel gelegene ehemalige Kloster Santa Cruz de la Popa. Von beiden Standorten hat man einen herrlichen Panoramablick auf die beachtliche Skyline, die fast schon an Miami erinnert. Besonders zu empfehlen ist vor allem ein ausgedehnter Besuch des mit vielen Graffiti geschmückten Künstlerviertels Getsemani, das sich mit seiner lebendigen Restaurantszene vor allem auch für einen romantischen Abendbesuch anbietet. Der Tayrona Nationalpark wirkt dagegen fast wie ein Gegenprogramm: Üppiger, tiefgrüner Dschungel und Strände, an denen Badefreuden nur durch die starke Brandung getrübt werden. Und landeinwärts, in Sichtweite, die malerische Bergkette der Sierra Nevada de Santa Marta, das mit Gipfeln weit über 5000 Metern als höchstes Küstengebirge der Welt gilt.   Zusammenfassend ist zu sagen, dass es viele sehr gute Gründe gibt, an dieser Reise teilzunehmen, wobei auf Grund der Ausgewogenheit der Programmpunkte und vor allem auch der Hotelauswahl, die kaum einen Wunsch offenlässt, keinerlei Verbesserungs- und Ergänzungs­bedarf besteht. Die Länge der Reise ist mit drei Wochen durchaus angemessen und auch das Preis-Leistungs-Verhältnis erweist sich im Vergleich zu anderen Anbietern als ausgezeichnet.  
Entdeckungsreise Griechenland: Von Antike bis Moderne
Alle von uns haben bestimmt schon die ein oder andere bezaubernde Geschichte rund um das antike Griechenland gehört. Tiefer in diese Mythen einzutauchen, ist eigentlich ein MUSS auf einer Griechenland-Reise. „Wer sich für das klassische Griechenland mit den archäologischen Ausgrabungen interessiert, ist auf der umfassenden Reise sehr gut bedient,“ findet Country-Managerin Renate. Wir tauchen tief ein in die jahrtausendealte Geschichte des Landes. Aber nicht nur das! Wir begegnen Einheimischen, ihrer Sprache, Kulinarik und lassen uns von den vielseitigen Landschaften auf unseren Erlebnisreisen verzaubern – sowohl auf dem griechischen Festland auf unserer umfassenden Griechenland-Reise als auch auf einigen Inseln, die wir bei unserer Kykladen-Reise entdecken.  

Highlights im Norden

[caption id="attachment_19689" align="alignright" width="232"] Jürgen und Renate sind unsere Country-Manager für Griechenland.[/caption] „Bei der umfassenden Reise lernt man das Land sehr gut kennen. Hier ist alles dabei, was das Festland von Griechenland ausmacht,“ meint Country-Manager Jürgen. Wir erkunden das Festland vom Norden bis in den Süden. Die Reise beginnt in Thessaloniki, einer Stadt, die viele Highlights birgt, die es für uns zu entdecken gilt. Zum Beispiel die berühmte frühchristliche Basilika mit ihrer Krypta, der Galerius-Triumphbogen, die Festung Heptapyrgion und das Wahrzeichen Thessalonikis, der markante Weiße Turm. Bei einem Bootsausflug erhaschen wir außerdem einen Blick auf das autonome Klostergebiet von Athos. Natürlich kosten wir auch gleich an unseren ersten Tagen den schmackhaften griechischen Wein in gemütlichen Tavernen und lernen erste Verständigungshilfen bei einem Griechisch-Kurs in unserem Hotel. Wir verlassen die Stadt, um die landschaftlichen Höhepunkte im Norden zu entdecken. Uns verschlägt es zu den majestätischen Edessa-Wasserfällen. Von einer Aussichtsplattform haben wir den idealen Ort für das perfekte Foto vor dem 70-Meter hohen Wasserfall. Der magische Ort ist jedoch erst der Anfang für unseren Ausflug ins Grüne. Wir besuchen die Stadt Kastoria, welche in grüner Umgebung mitten im Kastoria-See auf einer Halbinsel liegt. Hier nutzen wir die Gelegenheit für eine kleine Wanderung um den hübschen See, bevor es noch tiefer ins Grüne hinein geht zu unserer Unterkunft. Diese liegt hoch gelegen und bietet einen tollen Ausblick über die Wälder bis hin zum Kastoria-See.   [caption id="attachment_19597" align="alignnone" width="745"] Einer der schönsten Wasserfälle Griechenlands: Edessa.[/caption]  

Die schwebenden Klöster

In der Meteora Region entdecken wir einzigartige Naturwunder, verbunden mit Geschichte und Architektur. Dort finden wir die „schwebenden Klöster,“ die auf Sandsteinfelsen errichtet wurden. Die Felsen sind vor etwa 60 Millionen Jahren durch geologische Aktivitäten entstanden und haben im Laufe der Zeit durch Erosionen ihre heutigen, imposanten Formen angenommen. Jürgen ist überzeugt: „Die Klöster sind ein absolutes Highlight!“ Die ersten Mönche errichteten ihre Klöster auf den Felsen bereits im 14. Jahrhundert. Sechs der insgesamt 24 Klöster sind noch heute von Mönchen und Nonnen bewohnt. Wir besuchen zunächst eines der Klöster, um mehr über diesen spirituellen Ort zu erfahren. Dann wandern wir bergab in den Ort, vorbei an den eindrucksvollen Felsformationen.   [caption id="attachment_19599" align="alignnone" width="745"] Ein Muss auf jeder Reise-Bucketlist: die schwebenden Klöster von Meteora.[/caption]  

Inselfieber und Abba

Von Volos aus steigen wir auf ein Boot und schippern über das türkisblaue Mittelmeer zu einer besonderen Insel, die vor gar nicht allzu langer Zeit bekannt wurde. Die Insel Skiathos diente als einer der Drehorte für den Musical-Film „Mamma Mia“ basierend auf den Songs der schwedischen Band Abba. Vielleicht erkennen wir bei unserem Spaziergang durch den Hauptort die ein oder andere Szene wieder! Es lohnt sich aber auch, den Ort Skiathos zu verlassen und die verschiedenen Sehenswürdigkeiten zu entdecken. Zum Beispiel die mittelalterliche Festung Kastro. Diese befindet sich auf einem Felsen im Norden der Insel und bietet einen spektakulären Blick auf das Meer. Wer jedoch lieber in das erfrischende Nass springen will, kann dies an einem der zauberhaften Strände tun. Zum Beispiel am Strand Koukounaries. Er ist einer der berühmtesten Strände Griechenlands und bekannt für seinen feinen Sand sowie das kristallklare Wasser. Der Strand ist von einem Pinienwald umgeben, der ihm seinen Namen gab.   [caption id="attachment_19604" align="alignnone" width="745"] Absolut sehenswert ist die Insel Skiathos mit dem gleichnamigen Hauptort.[/caption]  

Eintauchen in die griechische Mythologie

Besonders geschichtsträchtige Orte erreichen wir im Süden Griechenlands. Wir besichtigen den einstigen „Nabel der Welt“ Delphi. Bei unserer knapp dreistündigen Besichtigung lernen wir die Geschichte der Orakelstätte des Apollon kennen. Wir entdecken die Tempel und Schatzhäuser und bekommen dabei noch tiefere Blicke in die griechische Mythologie. Durch das eindrucksvolle Amphitheater führt uns die Besichtigung ebenfalls. Nachdem wir hoch hinauf auf die Tribüne geklettert sind, bietet sich uns ein atemberaubender Blick auf das gesamte Amphitheater und die malerische Landschaft hinter der Weltkulturerbestätte. Auf der Peloponnes Halbinsel erreichen wir schließlich das berühmte Olympia, die Geburtsstätte der Olympischen Spiele. Während wir diese historische Ausgrabungsstätte besichtigen, lernen wir mehr über die antiken Sportarten der damaligen olympischen Wettkämpfe.   [caption id="attachment_19606" align="alignnone" width="745"] Wir lernen die spannende Geschichte Delphis kennen und genießen gleichzeitig beeindruckende Ausblicke.[/caption]   Kennt ihr eigentlich das Gibraltar von Südosteuropa? Eine der wenig bekannten, aber historisch unglaublich interessanten Orte Griechenlands ist die Insel Monemvasia. „Das ist im Grunde das Gibraltar vom östlichen Mittelmeerraum,“ erklärt Jürgen. Vor Hunderten von Jahren entstand hier ein Ort inmitten einer Festung, der bis heute besiedelt ist. Die umfassende Griechenland Reise birgt noch zahlreiche weitere Schätze. Wir durchwandern eindrucksvolle Schluchten, entdecken die wunderschönen Pilio-Dörfer und erforschen auf einer Olivenplantage die Herstellung des schmackhaften Öls. Nach unzähligen Höhepunkten und Entdeckungen endet die Reise in Athen. Die Hauptstadt Griechenlands ist reich an Überresten der Antike. Hier finden wir zum Beispiel den Tempel des Gottes Zeus und in der freien Zeit bietet sich natürlich auch optional ein Besuch in der legendären Akropolis an! Athen ist nicht nur das Ende einer eindrucksvollen Reise, sondern auch der Beginn der nächsten Reise, die uns ins Inselparadies der Kykladen bringt.  

Die Kykladen: Erster Stopp auf Milos

Dörfer aus weißen Häusern mit markanten blauen Dächern und Fensterläden, die zum träumen einladen – diese Bilder schwirren den meisten Menschen im Kopf, wenn sie an die griechischen Inseln denken. Diese Postkartenmotive erwarten uns auf den Kykladen. Besonders eindrucksvoll ist der Anblick gleich auf der ersten Insel, die wir für mehrere Tage kennenlernen: Milos. Die Insel wird wegen ihrer weiß getünchten Häuser, smaragdgrünen Buchten und leuchtenden Stränden auch „Insel der Farben“ genannt. An drei Tagen erkunden wir den Fischerort Klima, ein römisches Theater, eindrucksvolle Katakomben, gemütliche Restaurants und Tavernen sowie die bizarren Felsformationen des Sarakiniko Strands. Teilweise machen wir unsere Erkundungstouren sogar per Fahrrad. Aber keine Sorge vor der Anstrengung – wir schnappen uns E-Bikes!   [caption id="attachment_19612" align="alignnone" width="745"] Ein Strand wie von einem anderen Planeten: Der Sarakiniko Strand.[/caption]  

Unbekanntest Juwel: Folegandros

Die nächste Insel Folegandros zählt gemeinsam mit Milos zu Renates Highlights. „Die beiden Inseln sind immer noch eher Geheimtipps. Auf Folegandros leben im Winter ohne Touristen nur 700 Einwohner. Hier entdecken wir einfach eine ganze andere Seite der Kykladen,“ erzählt Renate. Auf Folegandros nehmen wir uns einige Nächte Zeit, um ganz in Ruhe das Inselleben abseits der Touristenpfade zu erkunden. Als erstes besichtigen wir den kleinen Ort Chora, der hoch auf schroffen Felsen gelegen ist und einen bezaubernden Ausblick auf den Ozean bietet. Ganz besonders reizvoll ist der Ort auch deswegen, weil in der Innenstadt keine Autos erlaubt sind. So lässt es sich ganz entspannt durch die Gassen schlendern. Noch höher führt uns ein Weg weiter zur Panagia-Kirche, dem Wahrzeichen von Folegandros. Die nächsten Tage auf der Insel halten nicht nur Freizeit bereit, die wir zum Sonnen, Baden, Schnorcheln oder Wandern nutzen können, sondern auch ein ganz besonderes Abenteuer: Eine Quadfahrt. Per Quadbike erkunden wir die Insel. Dabei geht es jedoch so gemütlich zu, dass die Tour sich auch für unerfahrene Quad-FahrerInnen eignet. „Die Insel ist sehr klein und es gibt wenig Verkehr. Auf der Hauptstraße ist man also sehr sicher unterwegs,“ erklärt Renate.   [caption id="attachment_19617" align="alignnone" width="745"] Im Zick-Zack führt der Weg zur Panagia-Kirche hinauf.[/caption]  

Berühmt, berüchtigt: Santorini

Wie aus dem Bilderbuch erstrahlt der Hauptort Fira mit seinen weißen Häuser, verziert mit blauen Kuppeln, die Santorini zu einem beliebten Fotospot und Reiseziel gemacht haben. Auch wenn die Insel besonders im Hochsommer sehr voll ist, steht für Renate fest: „Santorini muss man einmal gesehen haben!“ Unsere Reisen finden glücklicherweise außerhalb der Hochsaison statt. Also können wir die Insel mit nicht ganz so vielen TouristInnen erkunden. Nach einer kleinen Besichtigungstour verlassen wir den gut gefüllten Ort Fira und spazieren auf einem beinahe menschenleeren Wanderweg nach Oia. Hier begrüßt uns die wunderschöne Natur des Santorin Archipels. Neben den bekannten und wunderschönen Orten, hält unsere Zeit auf der Insel aber noch mehr bereit. Wir besichtigen beispielsweise die antike römische Stadt Alt-Thera und Santorinis beeindruckende Lava-Strände. Ein ganz besonderes Highlight erwartet uns schon an unserem ersten Abend auf Santorini: ein griechischer Tanzkurs in unserem Hotel!   [caption id="attachment_19623" align="alignnone" width="745"] Der kleine, aber feine Ort Oia weiß zu beeindrucken.[/caption]  

Das Zentrum der Kykladen: Paros

Bevor sich die Reise dem Ende neigt, verbringen wir noch drei Nächte auf Paros. Die Anblicke der typischen Kykladen-Architektur mit strahlend weißen Häusern bleiben auch hier nicht aus. Gleich nach unser Ankunft erwarten uns bereits pittoreske Orte mit kleinen, verträumten Gassen, einladenden Tavernen und die Kirche der 100 Türen, Panagia Ekatontapiliani, ein Wahrzeichen der Kykladen. Wir erkunden die gesamte Insel, genießen dabei aber auch immer das griechische Flair in den typischen Tavernen. Auch Zeit zum entspannen kommt nicht zu kurz, zum Beispiel an den Sandstränden von Kolimbithres. Die Badebuchten bieten nicht nur kristallklares Wasser, sondern auch tolle Aussichten, denn sie sind eingerahmt von spektakulären Felsformationen. Renate hat eine Empfehlung für Reisende, die gerne noch einmal aktiv werden möchten: „Der byzantinische Weg auf Paros ist ein wunderschöner Wanderweg und nicht besonders anstrengend. Den können eigentlich alle schaffen.“ [caption id="attachment_19626" align="alignnone" width="745"] Romantische Buchten und Häfen erwarten uns auf Paros.[/caption]   Keine Ecke Griechenlands gleicht der anderen: ob grüner Norden, antike Ausgrabungsorte oder die vielen tausenden Inseln. Beide unserer Reisen bringen euch an traumhafte Orte und zeigen das facettenreiche Griechenland. Auch Jürgen ist überzeugt: „Die Mischung aus Kultur, Geschichte, Natur und Moderne mit den zum Teil schönsten Stränden der Welt, archäologischen Schätzen und fantastischen Städten macht die Reisen so besonders.“
Eine Reise zu den verborgenen Schätzen Ostanatoliens
[caption id="attachment_19574" align="alignright" width="270"] Herbert ist unser Country Manager für die Türkei.[/caption] „Wir haben mit WORLD INSIGHT eine einzigartige Reise ausgearbeitet, die es so im Tourismusbereich nicht gibt“, sagt Country Manager Herbert Kössner über unsere neue Türkei Reise. Die 17-tägige Tour ist eine wahre Erlebnisreise, denn wir begeben uns von Ankara über Kappadokien durch das kaum touristische Ostanatolien bis hin zum Schwarzen Meer. Herbert erzählt uns von den berühmten und weniger bekannten Highlights, die diese Reise so besonders machen. Gleich zu Beginn der Reise begeben wir uns an einen magischen Ort, der zwar bei TouristInnen sehr bekannt und beliebt ist, aber trotzdem auf keinen Fall auf unserer Route fehlen darf: Kappadokien. „Das ist wirklich etwas Außergewöhnliches, da gibt es nichts Vergleichbares auf der Welt. Kappadokien muss man einfach im Leben einmal gesehen haben“, findet Herbert. Drei Nächte verbringen wir beim Göreme Nationalpark in Kappadokien, um die wunderschöne und einmalige Gegend zu erkunden. Auf dem Programm steht beispielsweise der Besuch einer unterirdischen Stadt, die vor vielen Jahrhunderten zum Schutz vor Eindringlingen geschaffen wurde.“   [caption id="attachment_19401" align="alignnone" width="745"] Wir besuchen die beeindruckende unterirdische Stadt Kaymakli.[/caption]   „Man navigiert beim Besuch durch ein Netz von Tunneln, Gängen und Räumen, die aus weichem Tuffstein gehauen und geschliffen sind. Da findet man eigentlich alles: Wohnbereiche, Lagerstätten, sogar Kirchen. Und was Ähnliches ist eigentlich auf der Welt nicht existent.“ Unsere Wanderungen durch das Rosental, das Rote Tal und das Taubental bieten uns tolle Aussichten. Ebenso eindrucksvoll sind die Feenkamine: bizarre Landschaftsformen, die von der Natur geschaffen sind. „Man hat manchmal das Gefühl, man steht nicht auf der Erde, sondern irgendwo auf einem anderen Planeten“, beschreibt Herbert die magischen Landschaften.   [caption id="attachment_19398" align="alignnone" width="745"] Kappadokiens Landschaften sind vielfältig und einzigartig.[/caption]  

Gänsehauterlebnis: Der Berg Nemrut

Sein nächstes Highlight auf unserer Route ist der heilige Berg Nemrut. Dorthin verschlägt es uns gleich nach unserer Entdeckungstour durch Kappadokien – ein Highlight jagt also das nächste! Der Berg erhebt sich majestätisch aus der Landschaft und kreiert ein atemberaubendes Panorama. Hier verschmelzen Geschichte und Natur auf eine ganz besondere Art und Weise. Auf dem Gipfel des 2.134 Meter hohen Berges befinden sich kolossale Statuen von Göttern und Tieren und das Grabheiligtum des Königs Antiochos I. Theos von Kommagene. Neben den Statuen gibt es auch massive Thronsessel und zahlreiche Stelen mit griechischen Inschriften, die die Genealogie des Königs und seine Verehrung der Götter beschreiben.   [caption id="attachment_19400" align="alignnone" width="745"] Die kuriosen Statuen sind auf dem Berg Nemrut zu finden.[/caption]   Das Heiligtum auf dem Nemrut-Berg ist ein bemerkenswertes Beispiel für kulturellen und religiösen Synkretismus. Die Statuen und Inschriften spiegeln eine Mischung aus griechischen, persischen und anatolischen Einflüssen wider, was die einzigartige Kultur des Königreichs Kommagene zeigt. „Der ist völlig unbekannt in der touristischen Welt und ist was Sensationelles. Also er ist wirklich ein ein Wächter der Zeit und antiker Geheimnisse“, sagt Herbert.  

Ein spirituelles Juwel

Als drittes Highlight nennt Herbert das Sumela-Kloster, das in den schroffen Klippen des Pontischen Gebirges verborgen liegt. „Das ganze Bauwerk ist eine Hingabe an die Vergangenheit und ein großer Schatz, den man natürlich nicht auslassen kann, wenn man dort unterwegs ist“.   [caption id="attachment_19397" align="alignnone" width="745"] Das Sumela Kloster, gebaut in den Berg hinein, ist etwas ganz besonderes.[/caption]   Wir begeben uns auf einer kleinen Wanderung zum Kloster und tauchen tief in die Geschichte und Spiritualität dieses besonderen Ortes ein. „Es ist ein richtig spirituelles Juwel. Die Mauern sind Jahrhunderte alt und erzählen eine Geschichte tiefer Spiritualität Anatoliens.“  

Der wenig entdeckte Osten

Doch Herbert ist nicht nur von diesen drei Highlights fasziniert. Besonders in Ostanatolien gibt es viele Schätze zu entdecken. „Wir können auf dieser Reise den Osten der Türkei in seiner ursprünglichsten und gastfreundschaftlichsten Form erleben“, erzählt er. Die Nacht verbringen wir in kleinen Gästehäusern und entdecken die Türkei abseits der Massen. „Wir verbinden die Türkei mit Massentourismus. Aber hier in Ostanatolien ist er ganz weit weg. Das ist, als wären wir auf einem anderen Kontinent“, sagt Herbert. Somit spiegelt die Route durch den Osten der Türkei genau unser Leitbild wider: echtes Reisen, abseits der Touristenpfade und auf Augenhöhe mit Einheimischen. Aber nicht nur das! Auf unserer Erlebnisreise von Zentralanatolien bis Ostanatolien zeigen sich die verschiedensten Landschaften. Neben den wüstenartigen Kraterregionen, die wir bereits in Kappadokien bestaunt haben, entdecken wir malerische Bergpanoramen und saftig grüne Wälder. Hier, wo sich kaum TouristInnen hin verirren, erleben wir aber nicht nur tolle Postkartenmotive, denn die Orte auf unserer Route durch Ostanatolien sind auch historisch sehr interessant.   [caption id="attachment_19395" align="alignnone" width="745"] Vom Ishak Pascha Palast haben wir einen tollen Blick auf den Berg Ararat.[/caption]  

Historische Bedeutungen

Wir verweilen zum Beispiel am Vansee, welcher eine kleine Insel beheimatet, auf der eine über 1100 Jahre alte armenische Kirche thront. Als Nächstes tauchen wir ein in die Geschichte des eindrucksvollen Ararat Berges. Gelegen in der Nähe der Seidenstraße, war er ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt für Karawanen, die Waren wie Seide, Gewürze, Edelsteine und andere wertvolle Güter transportierten. Die Region, um diesen bedeutenden Berg führte somit zu einem regen kulturellen Austausch. Der Ararat ist auch von großer Bedeutung im christlichen und jüdischen Glauben, da laut der Bibel Noahs Arche nach der Sintflut auf dem Ararat landete. Den wohl besten Blick auf den Ararat erhascht man vom Ishak-Pascha-Palast aus. Der Palast ist ein faszinierendes Beispiel für die Architektur und Geschichte des Osmanischen Reiches und bietet einen Einblick in das kulturelle Erbe der Region.  

Kontrastreiche Landschaften

Im Norden zieht es uns zum Çıldır-See, der nah zur armenischen und georgischen Grenze liegt. Der See ist tatsächlich im Winter komplett zugefroren. In Kombination mit den zahlreichen, grünen Nationalparks in der näheren Umgebung des Sees, könnte man meinen, man wäre in den Alpen, findet Herbert als geborener Tiroler. „Ich kenne solche Gegenden nur aus meiner eigenen Heimat, mit Nadelwäldern, Laubwäldern, hohen Bergen und fließenden Bächen. Man hat fast ein bisschen das Gefühl, als würde man da irgendwo auf dem Berg mitten in Tirol, in Österreich oder in der Schweiz irgendwo stehen und gar nicht im Osten der Türkei an der Grenze zu Persien“, meint Herbert.   [caption id="attachment_19399" align="alignnone" width="745"] Österreich oder Türkei? Ostanatolien bietet tolle grüne Wälder und türkisfarbene Seen.[/caption]   Der Karagöl-Sahara Nationalpark erweckt diesen Eindruck. Denn der Nationalpark ähnelt keinesfalls einer Wüste, wie man mit „Sahara“ im Namen vielleicht auf den ersten Moment vermuten könnte. Der Nationalpark liegt mitten in den Bergen und erwartet uns auf unserer Wanderung mit Vogelgezwitscher, plätschernden Bächen und dem leichten Rauschen des Windes, der durch die üppigen Bäume weht. Ebenso grün und idyllisch empfängt uns der Altindere Valley-Nationalpark, in dem das Sumela-Kloster liegt, das Herbert zu Beginn bereits als eines seiner Highlights genannt hat.  

Ankara und Trabzon

Ankara, die Hauptstadt der Türkei, hat uns gleich zu Beginn unserer Reise begrüßt. Bevor wir uns in die Abenteuer Kappadokien und Ostanatolien stürzen, gibt es die Gelegenheit, diese türkische Großstadt am ersten Tag der Reise zu besichtigen. Ankara hat einige spannende Sehenswürdigkeiten zu bieten, zum Beispiel die große Moschee von Kocatepe, das Mausoleum Atatürk oder das kulturhistorische Museum. Unsere Reise endet zum Schluss nicht wieder in Ankara, sondern am schwarzen Meer in der Stadt Trabzon. „Ich finde, Trabzon ist eigentlich eine kleine Stadt, die dort als Abschluss dieser Reise wirklich sehr gut passt“, sagt Herbert. Hier entspannen wir zum Beispiel in einem traditionellen Hammam und nutzen unsere Freizeit, um durch die Basare der Stadt zu schlendern, die Strände sowie Küstenabschnitte zu entdecken und in Gedanken all die vielen Eindrücke der 17-tägigen Erlebnisreise Revue passieren zu lassen!  
Heikes Liebe zu Kenia
Unsere Reiseleiterin Heike Hollwitz lebt bereits seit 14 Jahren in Kenia und ist mit ganzem Herzen Reiseleiterin in ihrer neuen Heimat. Oft wird sie gefragt, wann sie denn wieder einmal nach Hause käme. Ihre Antwort darauf lautet: „Das bin ich doch gerade!“   [caption id="attachment_19519" align="alignright" width="250"] Das traditionelle Ziegenfleischgericht ist sehr schmackhaft und überall zu finden.[/caption] Mit WORLD INSIGHT ist Heike 2010 nach Afrika gekommen und das „Afrikafieber“ hat sie direkt gepackt. Bei ihren Reisen über den Afrikanischen Kontinent hat es sie jedoch immer wieder nach Kenia gezogen. Zum einen, da die Mentalität der Kenianer ihr sofort zusagte und zum anderen, aufgrund der unterschiedlichen Facetten, die das Land zu bieten hat. Auch die traditionellen Gerichte wie zum Beispiel Nyama Choma, ein altüberliefertes Fleischgericht, typischerweise aus gegrilltem Ziegenfleisch, haben es ihr angetan.   [caption id="attachment_19522" align="alignleft" width="250"] Auf den Pirschfahrten und Safaris bekommt ihr zahlreiche Tiere vor die Linse.[/caption] Ihren Reisegästen empfiehlt sie, sich ganz auf das Land einzulassen. Die Gelegenheiten mitzutanzen, mitzusingen, etwas neues Kulinarisches zu probieren und am besten Erwartungen gar nicht erst mit in den Koffer einzupacken. Denn Afrika ist laut Heike immer für eine Überraschung gut und die, die sich drauf einlassen, haben in der Regel das meiste Glück. Dies kann sich auf die Pirsch nach den Big Five, die spektakulären Tiersichtungen in den Nationalparks, Momente mit den Einheimischen aber auch auf das Kenianische Wetter beziehen.   Ganz besonders in ihr Herz geschlossen hat Heike die Masai, denn wenn man mit ihnen zusammen ist, dann spürt man das echte Afrika. Sie erzählt uns, dass die Stämme trotz ihrer Einfachheit und Tradition sehr weltoffen sind. Die Gäste nimmt sie auf unserer Reise mit auf ein ganz besonderes Erlebnis. Übernachtet wird in einem von den Masai geführten Camp in Maji Moto. Hier wird die Kultur der Masai ohne „Show“ für Touristen gelebt und die Reisegruppe kann an dieser intensiv teilhaben. Bei gemeinsamen Lagerfeuern und Bushwalks mit dem Stammesoberhaupt könnt ihr ganz in die Sanftheit der Masai-Kultur eintauchen, die Heike so verzaubert hat. Diese Momente gemeinsam mit der Reisegruppe schätzt Heike besonders. Für sie ist es das Schönste, wenn ihre Gäste mit eigenen Augen sehen, was sie selbst an Kenia so fasziniert hat. Von den Gästen hört sie dann „Ich kann jetzt nachempfinden, warum du hier lebst und warum du den Job machst.“   [caption id="attachment_19393" align="aligncenter" width="745"] Bei den Masai in Maji Moto fühlt sich Heike am wohlsten.[/caption]
Eine sehr persönliche Tour durch den Süden Äthiopiens
Egal, ob er als Reiseleiter in Namibias Caprivi-Streifen Gäste im Geländewagen sicher durch Elefantenherden navigiert hat oder in Sambias Liuwa Plains Nationalpark Löwen auf der Spur war, unser Produkt Manager Christian kennt viele afrikanische Länder aus erster Hand. Er weiß, was es heißt, mit Gästen unterwegs zu sein und was einer Reise den besonderen Touch verleiht. [caption id="attachment_19496" align="alignright" width="190"] Produkt Manager Christian hat einen besonderen Bezug zu Äthiopien.[/caption] „Manchmal sind es die kleinen, unscheinbaren Momente und Begegnungen, die Einblicke in eine andere Welt geben und das Reisen so besonders machen. Wenn ich an Südäthiopien denke, dann fallen mir viele solcher Momente ein, die ich in meinen vielen Jahren in Äthiopien erleben durfte.“ Als Christian das Land vor 16 Jahren zum ersten Mal besuchte, entstand daraus eine Verbindung, die bis heute anhält. Insgesamt zehn Jahre lebte Christian im Land, arbeitete als Reiseleiter und durfte auf unzähligen privaten Reisen und Gruppenabenteuern fast jede Ecke Äthiopiens kennenlernen. Aus dieser Liebe, den schönsten Orten und den besonderen Reisemomenten ist nun eine sehr persönliche Reise durch den Süden Äthiopiens entstanden.  

Besondere Momente

Es ist ein traumhafter Blick über die beiden Seen Abaya und Chamo, der sich an diesem Tag offenbart. Auf knapp dreitausend Metern Höhe im Dorze-Hochland erstreckt sich der Afrikanische Grabenbruch, mit der Stadt Arba Minch zu Füßen – knapp zweitausend Höhenmeter unterhalb. Aus den Hinterhöfen der Häuser legt sich ein dünner Rauchschleier der vielen Feuer über die Stadt, wo in kleinen Hinterhofküchen leckeres äthiopisches Essen vor sich hin köchelt. Kleine Fischerbötchen schippern auf den Seen umher. An klaren Tagen schweift der Blick weit über die östliche Abbruchkante des Grabens hinweg, und man kann sogar die Tiefebene des Omo-Tals erahnen. Es sind Momente wie diese, die unsere neue Reise nach Äthiopien so besonders machen. Landschaftlich hat dieses Land so vieles, was den Atem rauben kann. Das Dorze-Hochland ist ein weiterer Halt am heutigen Tag. Hier begegnet man dem Volk der Dorze und taucht in ihre noch sehr lebendige Kultur und Lebensweise ein.   [caption id="attachment_19479" align="alignnone" width="745"] Die traditionellen Häuser des Dorze Volkes.[/caption]   Ihre Häuser ähneln dem Kopf eines Elefanten und sind aufwendig aus Bambus geflochtene, konusförmige Gebilde, die bis zu sechs Meter hoch sein können. Im Inneren dient die obere Etage oft dem Einlagern von Getreide. Eine Bäuerin erzählt, dass die Häuser im Laufe der Zeit schrumpfen, da die Termiten sie nach und nach abfressen. Daher erklärt sich auch die Höhe, wenn man annähernd lange in seinem Haus wohnen bleiben möchte.  

Vom Hochland ins Tiefland

In rasantem Tempo führt eine Serpentinenstraße hinab in den Grabenbruch. Mit jedem Höhenmeter, den man hinabklettert, steigt die Temperatur etwas an, bis das tropisch heiße Klima Arba Minchs erreicht ist. Die Temperaturunterschiede zwischen den Hoch- und Tiefländern können tagsüber gerne mal 20 Grad betragen, und die trockenen, savannenartigen Tiefländer wechseln sich überall im Land mit satt grünen Hochländern ab. Wer genau beobachtet, bemerkt den Unterschied in jeglicher Hinsicht. Die Hirtenjungen hüten weit oben in den Bergen Schafe und Rinder, und weiter unten jagen sie den Ziegen nach, die deutlich besser die Trockenheit aushalten. Die Dorze leben vom Feldbau und kultivieren neben Getreide hauptsächlich Ensete, die „falsche Banane“.   [caption id="attachment_19483" align="alignnone" width="745"] Die "falsche Banane".[/caption]   Auf dem Weg durchs Tiefland nach Arba Minch fährt man hingegen durch Äthiopiens Fruchtoase. Bauern pflanzen hier hauptsächlich Bananen, Papayas, Avocados oder Mangos an – Früchte, die die heiße Sonne lieben und deren Geschmack nicht besser sein könnte. In der Unterkunft in Arba Minch wird oft ein jimaki, ein äthiopischer Frucht-Smoothie, bestellt, um den Abschluss eines rundum perfekten Tages zu genießen.  

Sich Zeit lassen

Mit dem Smoothie in der Hand lässt sich durchatmen und die zurückliegenden Tage im Omo-Tal lassen sich Revue passieren. Es ist kaum vorstellbar, wie weit entfernt Arba Minch mit seinem städtischen Alltag vom Leben der Menschen im Omo-Tal ist. Es kommen die Erinnerungen an den farbenfrohen Markttags in Key Afer, wo tausende Menschen und Tiere aus dem Umland, teils von sehr weit her, kommen, um ihre Waren zu verkaufen.   [caption id="attachment_19484" align="alignnone" width="745"] Auf den Märkten gibt es auch traditionelle Souvenirs zu kaufen. Zum Beispiel vom Hamer Volk.[/caption]   Die Märkte des Omo-Tals sind das völkerverbindende Element, wo sich die Menschen austauschen und informieren können, was weit weg von ihren Siedlungen passiert. Internet und Smartphones gehören nur ganz vereinzelt zu ihrem Leben. Auch das Flirten über eine Internetplattform ist ihnen fremd, wenn man an die Tanzeinlage des Evangadi-Tanzes bei den Hamer denkt, wo junge heranwachsende Männer mit akrobatischen Luftsprüngen und Tanzeinlagen den Mädchen der Nachbardörfer imponieren möchten. Es ist eine archaische Welt, so fernab des 21. Jahrhunderts, wie man sie wahrscheinlich kaum noch woanders auf unserer Erde finden mag. Vielleicht werden diese Momente den ein oder anderen ebenso nachdenklich stimmen, wenn man über seine eigenen Gepflogenheiten zu Hause nachdenkt – den Stress, den man manchmal hat, weil man sich durch belanglose Kleinigkeiten dazu verleiten lässt. Eine Reise durch das Omo-Tal macht einem einmal mehr bewusst, wie belanglos die eigenen Problemchen am Ende des Tages doch sein mögen und eines wird einem klar – wie nebensächlich die Zeit doch ist. Alles folgt hier seinem eigenen Tempo und man lässt sich schnell anstecken von dieser Entschleunigung.  

Wo der Kaffee wächst

Am nächsten Morgen führt die Reise in die Sidamo-Region, dort wo die besten Kaffeebohnen der Welt reifen. Kaum ein Reiseführer verliert viele Worte über diesen Landstrich am östlichen Rand des afrikanischen Grabenbruchs, und doch ist er malerisch schön. In der hügeligen Landschaft wechseln sich Felder mit malerischen Strohhütten ab. Einige Sidamo pflegen ihre Vorgärten so wunderschön, pflanzen Blumen und bemalen die Hauswände, dass man schon beim Durchfahren dieses Landstriches ein ganz anderes Äthiopien wahrnehmen mag.   [caption id="attachment_19480" align="alignnone" width="745"] Tolle Häuserbemalungen entdecken wir in Sidamo.[/caption]   Aber Sidamo ist zu traumhaft, um hier nur einmal kurz über die Bundesstraße zu fahren. Ein Aufenthalt in der Aregash Lodge – traditionelle Sidama-Häuschen inmitten einer Kaffeeplantage – bietet ein unvergleichliches Ambiente und viel zu entdecken. Zum Bau der Häuschen werden Bambusstämme in Streifen zerlegt, welche dann miteinander verwoben werden, wodurch nach und nach ein Haus entsteht. Architektonische Meisterwerke sind diese gewobenen Hütten und bieten ein unvergleichliches Ambiente, um darin zu nächtigen. [caption id="attachment_19492" align="alignleft" width="320"] Vielleicht hören wir die Hyänen in der Nacht.[/caption] Mitten in der Nacht hallt das Gelächter der Hyänen durch die Stille. Am nächsten Morgen folgt eine Einladung zu einer traditionellen äthiopischen Kaffeezeremonie. Die Luft ist erfüllt vom Duft frisch gerösteter Kaffeebohnen, während man sich in einem gemütlichen Sidama-Häuschen niederlässt. Eine freundliche Frau in traditioneller Kleidung bereitet den Kaffee vor den Augen der Gäste zu. Sie röstet die Bohnen über offenem Feuer, mahlt sie sorgfältig und kocht sie in einer speziellen Kanne namens jebena. Der Kaffee wird dann in kleinen Tassen serviert, begleitet von einer Schale Popcorn. Es ist ein Moment der Ruhe und Besinnung, während die Gäste sich unterhalten und den reichen, komplexen Geschmack des Kaffees genießen. Diese Zeremonie ist mehr als nur ein Getränk – sie ist ein bedeutungsvolles Ritual und ein wichtiger Bestandteil der äthiopischen Kultur. Wer eine Kaffeezeremonie erleben darf, weiß den Wert jedes morgendlichen Kaffees ganz neu zu schätzen.     [caption id="attachment_19488" align="alignnone" width="745"] Hier können wir Flamingos entdecken.[/caption]   Nachdem die Gastfreundschaft und die herrliche Natur von Sidama genossen wurden, führt die Reise weiter zum Langano-See. Der See, eingebettet in die traumhafte Landschaft des Großen Afrikanischen Grabenbruchs, ist ein perfekter Ort zur Entspannung. Am nahegelegenen Shalla-See erleidet sich ein weiteres Naturwunder: Hunderte von Zwergflamingos sammeln sich in der Abenddämmerung. Ihre rosa-weißen Körper erheben sich in die Luft und fliegen in eleganten Formationen über den leuchtenden Himmel. Der Anblick dieser anmutigen Vögel vor der Kulisse des Kratersees ist schlichtweg atemberaubend und hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Es sind diese vielfältigen und intensiven Erlebnisse, die eine Reise nach Äthiopien so unvergesslich machen. Ob in den Höhen des Dorze-Hochlands, beim Genuss einer traditionellen Kaffeezeremonie in Sidama oder beim Beobachten der Flamingos am Shalla-See – jede Station dieser Reise bietet einzigartige Momente, die das Herz berühren und den Geist bereichern.
Kenia: Das selbstgemachte Geburtstagsgeschenk
Es ist jedoch aus unterschiedlichsten Gründen, wie Budget oder Reisebegleitung oder fehlendem Reiseziel bisher nie dazu gekommen. Das hat sich mit einer sehr spontanen Entscheidung im Dezember 2023 für mich geändert. Als nebengewerblicher Fotograf ist neben dem Reiseziel auch immer die Fotogenität des Landes für mich relevant. Diesen ersten Eindruck hatte Kenia, beim Stöbern im Internet nach potenziellen Reisezielen, definitiv hinterlassen. Nach ein paar Vergleichen habe ich dann spontan im Dezember gebucht.   [caption id="attachment_18492" align="alignnone" width="745"] Viele Tiersichtungen warten in Kenia.[/caption]   Anfang Januar hatte ich mich dann mit viel Glück noch schnell impfen lassen und saß Mitte Januar schon im Flieger nach Kenia. Auch wieder mit viel Glück, denn bis zum Abflugtag (18.01.) war unklar, ob der Flieger überhaupt abhebt in Frankfurt, weil am 17.01.24 noch ein deutschlandweites Schneechaos herrschte. Trotz der Ungewissheit stieg die Vorfreude auf tolle Erlebnisse und Fotomotive ins Unermessliche. Spoiler: Ich sollte nicht enttäuscht werden.  

Reisebeginn in Nairobi

Nach einem herzlichen Empfang der Guides Antony und Samy am Flughafen in Nairobi, ging es auf Reisen. Der erste Stopp war noch direkt in Nairobi: Das Giraffen-Center, welches dafür gedacht ist, die stark bedrohte Art der Rothschild-Giraffe aufzuziehen und später auszuwildern. Was am Anfang wie ein „Touristopp“ wirkte, entpuppte sich meinerseits als gute Lösung nach der langen Anreise, um wieder etwas lockerer zu werden, zu entspannen und langsam mit dem Land warm zu werden. Mit einem gemütlichen Abendessen im Hotel in der Gruppe ging so der erste Tag zu Ende. Nach einem ebenfalls sehr entspannten und lockeren Aufenthalt bei den Masai in den Loita Hills, bei dem uns step by step auch von unseren Guides viel neues Wissen überbracht wurde, lernten wir dabei auch etwas Suaheli. Danach ging es weiter in das Nationalreservat Masai Mara.   [caption id="attachment_18491" align="aligncenter" width="745"] Giraffen gibt es natürlich auch in freier Wildbahn zu sehen.[/caption]  

Eines von den großen Highlights meinerseits auf der Reise.

Ein weitläufiges Reservat mit Steilhängen, saftigem grünen Gras im Tal bis hin zu der typischen tristen Landschaft, hat man hier einfach alles. Das ist Safari und noch viel besser als ich es mir je vorgestellt hatte. Zahlreiche verschiedene Tierarten leben hier im Einklang. Wer hier war, weiß, warum ein Zoo keine Lösung beim Artenschutz ist. Die wundervolle Stille beim Lauschen der Natur, gepaart mit dem guten Auge und der Erfahrung unserer Guides sorgten an knapp 1,5 Tagen Safari für Bilder für das Wohnzimmer und Erinnerungen für die Ewigkeit. Erinnerungen für die Ewigkeit trifft es ganz: Auf dem Weg zurück ins Camp hatte sich durch den stark einsetzenden Regen der Heimweg in einen Fluss verwandelt. Es ging eine Notübernachtung. Am nächsten Morgen ging es dann zu Fuß durch den Fluss zum Camp, um unsere Koffer zu holen. Denn befahrbar war die Straße nicht mehr. Erlebnisreise pur! Love it! [caption id="attachment_18495" align="alignleft" width="290"] Am besten vom Boot aus zu entdecken: Flusspferde.[/caption] Auch hier hat sich die Harmonie in der Gruppe wieder bestätigt und auch das Organisationstalent unserer Guides beim Lösung-Finden mit unserem Reiseanbieter. Die nächsten Tage bestanden dann wieder mehr aus längeren Autofahrten, aber auch einer kleinen Wanderung, einer Bootstour sowie einem Besuch auf einem heimischen Markt. Also auch hier war wieder für jeden etwas dabei in Naivasha.  

 

Nächster Stopp: Amboselli Nationalpark

Eine komplett andere Landschaft als noch im Masai Nationalreservat. Aber auch hier wurden wir von der Pirsch am späten Nachmittag nicht enttäuscht, denn neben zahlreichen Elefanten zeigte sich der Kilimanjaro schon langsam. Auch dieser Anblick sollte noch besser werden. Am 27.01. zu meinem Geburtstag, hatte ich mir den Wecker schon auf 4 Uhr gestellt. Das zeitige Aufstehen sollte belohnt werden. Ein klarer Himmel mit Sternen war zu sehen. Allmählich strahlte dann die Sonne den Kilimanjaro an, welchen man vom Camp wundervoll betrachten konnte. Hinzu kam die Stille der Natur. Fernab vom Großstadtlärm. Ein weiterer Moment zum Genießen. Das selbstgemachte Geburtstagsgeschenk ist geglückt. Auch wenn es keinen Geburtstagskuchen gab.   [caption id="attachment_18499" align="alignnone" width="745"] Jan konnte seinen Geburtstag mit Blick auf den Kilimanjaro feiern.[/caption]   Mit gepackten Koffern ging es dann zum Tsavo East-Nationalpark. Im Herzen des Parks lag diesmal unsere Unterkunft. Nach einer kurzen Abkühlung im Pool mit Blick auf den Nationalpark ging es dann nachmittags nochmal auf die Pirsch. Der Park mit der wahrscheinlich schwierigsten Tiersichtung. Zumindest alles was kleiner als 170cm ist. Zahlreiche Büsche geben jede Menge Spielraum für Theorien, wo ein Tier darunter liegen könnte. Aber zum Glück gibt es auch Elefanten, die gern im Wasser spielen.  

Die letzte Pirsch

Früh am nächsten Morgen ging es dann ein letztes Mal auf Pirsch. Schlafende Elefanten und eine morgendliche Frische mit dem Fahrtwind machten auch diesen Morgen zu etwas ganz Besonderem. Nun hieß es aber ab Richtung Indischer Ozean. Abschied nehmen von unseren liebevollen Guides, die auch diesen Urlaub zu etwas ganz Besonderem gemacht haben.     Die Erlebnisse der letzten Tage verarbeiten und einen ersten Blick auf die gelungenen Bilder tätigen, bei kühlen Getränken am Strand unter Palmen. Und nicht zuletzt ein letzter Austausch in der Gruppe, auf die gemeinsame schöne Zeit! Mit diesen Momenten im Herz war diese Reise, definitiv eine Traumreise! Ich werde die Zeit nie vergessen und bin dankbar, so prägende Dinge erlebt zu haben. Und eins steht für mich auch fest: Es wird nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ich den Kontinent Afrika besucht habe.
Unterwegs in der Perle Nordafrikas
Tunesien hat mich in vielerlei Hinsicht überrascht. Obwohl ich nur an den Standorten Tunis und Sousse und Djerba war, gab es vieles zu entdecken.

Die Reise beginnt in Tunis

In Tunis habe ich mit einem Reiseleiter den alten Souk in der Medina besucht. Wir sind stundenlang durch die Gassen spaziert und er hat mir die verstecktesten Winkel gezeigt. Besonders die liebevoll, mit bunten Kacheln geschmückten Teehäuser, die man zwischen den Verkaufsständen hier und da findet, haben es mir angetan. Genauso wie das Funduk el Attarine, wo man wunderbar in einem Innenhof zu Mittag essen kann. Es gibt nur wenige Gerichte zur Auswahl und es ist nur mittags geöffnet. Manchmal muss man anstehen, um einen Tisch zu bekommen, denn die frisch zubereiteten tunesischen Gerichte sind sehr beliebt. Ich hatte Hähnchen auf Reis mit einer Soße aus Tomaten und Harissa. Eine scharfe rote Paste, die in fast keinem tunesischen Gericht fehlen darf.     Da ich gerne fotografiere, bin ich an einem anderen Tag noch einmal alleine durch das Labyrinth der Gassen geschlendert und war froh, dass ich mit Hilfe von Google wieder gut aus der Medina herausgefunden habe.  

Sousse

Mit dem Zug bin ich dann nach Sousse gefahren. Sousse ist berühmt für seine Teppiche und ich habe mich darauf eingelassen, bei einem Händler im Souk einen Teppich zu kaufen. Handeln ist hier natürlich Pflicht und gar nicht so einfach, wie man denkt. Bei einem Gläschen Pfefferminztee mit viel Zucker haben wir gemütlich den Preis verhandelt. Ich habe schließlich etwas mehr als die Hälfte des Einstiegspreises bezahlt und bin für meinen Teil zufrieden. Der Teppich hängt inzwischen über meinem Bett an der Wand. Eine schöne Erinnerung.     Die riesige Stadtmauer, die in Sousse die Medina umrahmt, mündet an höchster Stelle in einer Kasbah, einer alten Festung, die ein archäologisches Museum mit wunderschönen römischen Mosaiken beherbergt. Nach dem Bardo Museum in Tunis, ist es das zweitwichtigste Museum des Landes.  

Kairouan

Ich war auch gespannt auf die Stadt Kairouan, die eine der wichtigsten Pilgerstädte des Islams ist. Die Stadt wurde von einem Gefährten von Mohammed gegründet, der hier einen Garnisonsstützpunkt anlegte. Die große Moschee ist beeindruckend, als Baumaterial wurden u. a. Steine und Säulen aus Karthago verbaut. Im Anschluss besuchte ich noch das Amphitheater von El Jem, das von den Bürgern der Stadt und 34.000 Besucher fasste. Dieses kolossale Bauwerk sollte man sich auf einer Tunesienreise auf keinen Fall entgehen lassen.   [caption id="attachment_19170" align="alignnone" width="745"] Die Moschee von Kairouan.[/caption]   Eine weitere Woche verbrachte ich dann noch auf der Insel Djerba, wo ich einen Sprach- und Kochkurs besuchte. Ich versuche immer möglichst authentisch mit den Menschen eines Landes in Kontakt zu kommen und mehr über Land und Leute zu erfahren. Ein Sprachkurs bei Einheimischen ist da eine gute Gelegenheit.  

Sidi Bou Said

Am Ende der Reise unternahm ich von Tunis aus noch einen Abstecher nach Sidi Bou Said. Die kleine Stadt liegt malerisch an einem Berghang über dem Mittelmeer und ist ein beliebtes Ausflugsziel. Hier kann ich nur raten, von den Hauptwegen in die Nebengassen abzubiegen, um dem Strom der anderen Touristen etwas zu entkommen. Empfehlenswert ist der Orangensaft, den es hier überall frisch gepresst gibt.   [caption id="attachment_19180" align="alignnone" width="745"] Der Vorort Sidi Bou Said gilt als schönster Vorort der Hauptstadt.[/caption]   Nach Tunis, Sousse und Sidi Bou Said bin ich nun noch gespannt auf die übrigen Landesteile und möchte mehr über Tunesien erfahren. Als Wüstenfan zieht es mich natürlich auch in die Sahara und in den Süden des Landes nach Tozeur und zum Chod el Jérig, dem großen Salzsee. Ich würde jedoch beim nächsten Mal, die Vorzüge einer gut organisierten Gruppenreise mit deutschsprachigem Reiseleiter genießen wollen. Als Frau alleine in Tunesien reisen ist machbar, aber auch anstrengend. Deswegen möchte ich meine nächste Reise nach Tunesien auf jeden Fall mit WORLD INSIGHT antreten: Auf der 14-tägigen Erlebnisreise kann ich eine super Organisation genießen und bequem per Bus und in einer Gruppe mit sympathischen Mitreisenden an die vielen spannenden Orte im Land gelangen. Aber auch der Kontakt mit Einheimischen wird hier nicht zu kurz kommen, schließlich steht ein Besuch bei einer Imazighen Familie mit auf dem Programm. Ich habe jetzt schonmal den Termin von WORLD INSIGHT im November ins Auge gefasst. Die Mindestteilnehmerzahl ist erreicht und die heiße Zeit ist dann auch vorbei, vielleicht begegnen wir uns ja dann in Tunesien. Ich freu mich schon drauf!  
Die Welt der Pharaonen
Als eine der weltweit ältesten Zivilisationen, fasziniert Ägypten mit seiner reichen Geschichte und den beeindruckenden archäologischen Schätzen der verschiedenen Epochen. Die Entwicklung dieser Hochkultur, die über mehrere Jahrtausende hinweg blühte, ist eng mit dem Nil als Lebensader des Landes verbunden, der lange Zeit als wichtiger Handelsweg diente. Wir beleuchten die wichtigsten Zeiten der ägyptischen Geschichte und die bedeutendsten archäologischen Entdeckungen, die unser Verständnis dieser faszinierenden Kultur geprägt haben.   [caption id="attachment_19238" align="aligncenter" width="745"] Die riesige Sphinx Statue vor den Pyramiden.[/caption]  

Von mystischen Göttern und Pharaonen

[caption id="attachment_19220" align="alignright" width="400"] Abbildung von dem Gott Horus und Queen Neferati.[/caption] Die Faszination des alten Ägyptens zieht Menschen mit seinen beeindruckenden Pyramiden, Tempeln und der tief verwurzelten Religion, seit Jahrhunderten in seinen Bann. Die Religion der alten Ägypter war polytheistisch, umfasste also eine Vielzahl von Göttern und Göttinnen, die in verschiedenen Aspekten des täglichen Lebens verehrt wurden. So zum Beispiel Osiris und Isis. Osiris, der Gott des Jenseits und der Wiedergeburt, herrschte als Totengott über die Unterwelt. Seine Gemahlin Isis, die Göttin der Magie und Weisheit, war eine der beliebtesten Gottheiten und wurde als mächtige Beschützerin und Mutter verehrt. Horus, der Gott des Himmels und Schutzpatron der Pharaonen, wird oft als Falke dargestellt. Er verkörperte die königliche Macht und den Sieg über das Böse. Der Schakal-Gott Anubis hingegen war der Gott der Mumifizierung und des Totengerichts. Er leitete die Seelen der Verstorbenen in die Unterwelt und wog deren Herzen gegen die Feder der Maat, der Göttin der Wahrheit und Gerechtigkeit. Als Sonnengott war Ra einer der mächtigsten und wichtigsten Götter. Seine tägliche Reise über den Himmel symbolisierte den Kreislauf von Leben und Tod und spielte eine zentrale Rolle in den religiösen Riten der Ägypter.   Die Pharaonen hingegen wurden als die göttlichen Herrscher auf Erden angesehen. Sie galten als Vermittler zwischen dem Überirdischen und dem Volk und spielten eine entscheidende Rolle in religiösen Zeremonien. Einer der bekanntesten Pharaonen des „Alten Reiches“ war Cheops, der Erbauer der Großen Pyramide von Gizeh – eines der Sieben Weltwunder der Antike. Obwohl die Regierungszeit von Tutanchamun nur sehr kurz war, ist er einer der bekanntesten Pharaonen – hauptsächlich durch die Entdeckung seines nahezu unversehrten Grabes im Tal der Könige durch Howard Carter im Jahr 1922. Die Schätze aus seinem Grab bieten einen einzigartigen Einblick in die Bestattungstraditionen und den Reichtum der ägyptischen Pharaonen.    

Archäologische Highlights

Die Geschichte und Archäologie Ägyptens bieten einen faszinierenden Einblick in eine der größten Zivilisationen der Menschheit. Von den monumentalen Pyramiden bis zu den beeindruckenden Tempelanlagen zeugen die archäologischen Funde von einer hochentwickelten Kultur, deren Einfluss weit über ihre Zeit hinausreicht. Die einzigartigen archäologischen Funde in Ägypten haben wesentlich zu unserem heutigen Verständnis der ägyptischen Kultur beigetragen. Auf unserer Erlebnisreise dürfen diese einzigartigen Bauten und Tempel selbstverständlich nicht fehlen! Die Pyramiden von Gizeh zählen hier ausnahmslos mit zu den wichtigsten Entdeckungen. Als eines der Sieben Weltwunder der Antike bieten sie beeindruckende Zeugnisse der Ingenieurskunst der alten Ägypter. Besonders die Große Pyramide des Cheops ist ein wahres Meisterwerk der Baukunst. Auch das Grab des Tutanchamun hat uns Aufschlüsse in die Bestattungspraktiken und den Reichtum der ägyptischen Herrscher und Pharaonen gebracht. Das Königsgrab im Tal der Könige wurde nahezu unversehrt aufgefunden. Unter den Schätzen in der Grabkammer waren beispielsweise die goldene Totenmaske des Pharaos. Der Tempel von Abu Simbel wurde von Ramses II. in Nubien erbaut. Hier finden sich zahlreiche monumentale Statuen und kunstvolle Reliefs. Tatsächlich wurde der Tempel erst im 19. Jahrhundert wiederentdeckt und in den 1960er-Jahren aufgrund des Baus des Assuan-Staudamms spektakulär versetzt.   [caption id="attachment_19231" align="aligncenter" width="745"] Abu Simbel im Tal der Könige.[/caption]  

Ein Schnelldurchlauf durch die Geschichte

Die Anfänge der ägyptischen Zivilisation reichen bis in die prädynastische Zeit zurück, etwa um 5.000 v. Chr. In dieser Periode bildeten sich die ersten bäuerlichen Gemeinschaften entlang des Nils. Die Badari-Kultur und später die Naqada-Kultur sind Beispiele für frühe, komplexe Gesellschaften. Sie stellten bereits Keramik her, verarbeiteten Metalle und bauten Bestattungsstätten. Etwa 250 Jahre später begann mit dem „Alten Reich“ die klassische ägyptische Zivilisation. Die bekanntesten Monumente dieser Epoche sind die Pyramiden von Gizeh, insbesondere die Große Pyramide des Pharaos Cheops. Diese monumentalen Bauwerke, errichtet als Grabstätten für die Pharaonen, zeugen von außergewöhnlicher architektonischer und technischer Meisterschaft. Die Hauptstadt dieser Zeit war Memphis (südlich von Kairo), eine wichtige politische und kulturelle Metropole. Nach einer Phase politischer Instabilität folgte das „Mittlere Reich“, das eine Renaissance der ägyptischen Kultur brachte. Die Pharaonen dieser Periode, wie Mentuhotep II. und Sesostris III., stärkten die zentrale Verwaltung und förderten Kunst, Literatur und Bauwesen. Der Bau der Pyramiden wurde fortgesetzt, allerdings in kleinerem Maßstab als im Alten Reich. Die Hauptstadt wurde nach Theben verlegt, das zu einem bedeutenden religiösen Zentrum wurde. Das „Neue Reich“ gilt als das goldene Zeitalter Ägyptens. Pharaonen wie Thutmosis III., Amenophis III. und Ramses II. erweiterten das ägyptische Reich und hinterließen zahlreiche Monumente, darunter die Tempel von Karnak und Luxor. Eine der bedeutendsten Figuren dieser Zeit war Königin Hatschepsut, die als eine der wenigen weiblichen Pharaonen regierte und umfangreiche Bauprojekte initiierte. Eine besondere archäologische Entdeckung aus dieser Epoche ist das Grab des Tutanchamun, das 1922 von Howard Carter im Tal der Könige entdeckt wurde.   [caption id="attachment_19237" align="aligncenter" width="745"] Die beeindruckenden Statuen im Luxor-Tempel.[/caption]   Nach dem Niedergang des „Neuen Reiches“ erlebte Ägypten eine Phase politischer Zersplitterung und Fremdherrschaft. Es wurde nacheinander von den Nubiern, Assyrern, Persern, Griechen und schließlich den Römern beherrscht. Die Ptolemäer-Dynastie, gegründet von Ptolemaios I., einem General Alexanders des Großen, brachte erneut eine Blütezeit, die ihren Höhepunkt unter der berühmten Königin Kleopatra VII. fand. Mit der Eroberung Ägyptens durch Rom im Jahr 30 v. Chr. endete die Ära des Pharaonenreichs.  

Unter weißen Segeln nilabwärts: Highlight unserer Erlebnisreise

Auf unserer Erlebnisreise sind wir 5 Tage lang mit einem traditionellen Segelschiff unterwegs und bewegen uns somit Nil abwärts durch die ägyptische Geschichte. Der riesige Horus-Tempel, der ptolemäische Doppeltempel und viele weitere interessante Stopps liegen dabei auf unserer Route.   [caption id="attachment_19235" align="aligncenter" width="745"] Mit der Dahabiya sind wir 5 Tage lang auf dem Nil unterwegs.[/caption]
Ägypten: Eine magische Reise abseits der Massen
Begonnen haben wir die Reise in Kairo. Die Stadt ist riesig und hat viel zu bieten. Nach einem Besuch der Zitadelle haben wir uns im Nationalmuseum auf die kommenden zwei Wochen eingestimmt. Obwohl immer mehr Exponate in das neue große Ägyptische Museum überführt werden, beherbergt es noch viele wichtige Schätze aus der Pharaonenzeit und wird auch weiterhin erhalten bleiben. Die Königsmumien wurden 2021 in das andere neue Nationalmuseum der ägyptischen Zivilisation überführt. Somit hat Kairo nun drei wichtige Museen.   [caption id="attachment_19294" align="alignnone" width="745"]Kairo Kleopatra Cornelia durfte in die Pyramiden-Welt Ägyptens eintauchen.[/caption]  

Eintauchen in die Geschichte der Pyramiden

Natürlich waren wir sehr gespannt auf die Pyramiden, die wir von unserem Hotel aus schon sehen konnten. Um dem Massenansturm zu entgehen, waren wir schon pünktlich zur Öffnung um 7:15 Uhr vor Ort. Nach der ausführlichen Erklärung hatten wir genug Zeit, die magische Stimmung im Morgenlicht aufzunehmen. Einige von uns sind in die Cheopspyramide gegangen. Zum Verständnis des Pyramidenbaus war dann der Ausflug nach Dashur und Sakkara sehr wichtig. Dort kann man anschaulich nachvollziehen, wie die Baumeister des Pharaos Djoser in der Stufenpyramide von Sakkara erstmals mehrere früher übliche Mastabas übereinander setzten, wie dann die Architekten des Pharaos Snofru mit der Knickpyramide eine erste Pyramide bauten, die aber missglückte und wie dieselben Baumeister dann die erste „richtige“ Pyramide in Form der „Roten Pyramide“ errichteten. Die „Rote Pyramide“ konnten wir auch von innen besichtigen. Dazu steigt man am besten rückwärts über steile Stufen in die Tiefe, was aber durchaus lohnenswert ist. Am Abend sind wir zusammen durch die uralten Gassen in Kairo geschlendert, haben das bunte Treiben erlebt und authentisch gegessen. Von Kairo aus sind wir dann mit einem komfortablen Kleinbus durch das Nildelta nach Alexandria gefahren. Auf halbem Weg liegt das Wadi Natrun, wo in der Pharaonenzeit das Natronsalz für die Mumifizierung abgebaut wurde. Davon sieht man heute aber nichts mehr. Eine moderne Stadt ist entstanden. Bekannt ist das Wadi für seine vielen uralten koptischen Klöster. Im Kloster des heiligen Bischoi aus dem 4. Jh. hatten wir eine interessante Führung mit einem Mönch. Er selbst war früher Lehrer, lebt seit 18 Jahren im Kloster und hat sein Leben ganz Gott gewidmet.  

Auf den Spuren Kleopatras

Alexandria ist eine Reise wert! Die Stadt Alexanders des Großen und Kleopatras! Unser Hotel lag nah an der Uferpromenade Corniche, sodass wir die Bucht selbst erkunden konnten. Dort wo einst der Leuchtturm stand, der zu den sieben Weltwundern gehörte, steht seit dem 14. Jh. eine Zitadelle mit dicken Mauern. Die konnten wir optional besichtigen, sind hochgekraxelt und haben das Leuchtturm-Feeling nachempfunden. Die legendäre Bibliothek von Alexandria gibt es leider auch nicht mehr. An ihrer Stelle wurde eine ganz moderne neu errichtet, die wir auch besuchen durften. Täglich kommen mehr als 100 Bücher zu ihrem Bestand dazu. Am Abend haben wir natürlich griechisch gespeist, mit fantastischem Blick auf Alexandria.   [caption id="attachment_19297" align="alignnone" width="745"]Alexandria Die Stadt Alexandria versprüht ihren eigenen Charme.[/caption]   Der Flug nach Luxor bringt uns zu den nächsten Highlights. Der Karnak-Tempel mit seinen riesigen Säulen ist überwältigend. Am Abend haben wir ihn mit viel Pathos noch einmal zur Licht- und Ton-Show gesehen. Optional haben wir auch noch den Luxor-Tempel besucht, der nicht minder beeindruckend ist. Ehab erklärt uns, dass dieser zweite Tempel nur dazu da war, die göttliche Herkunft des Pharaos Thutmosis III zu dokumentieren. Im Allerheiligsten ist das anschaulich bildlich dargestellt. Spannend war dann natürlich das Tal der Könige. Das früher bestehende Fotografierverbot ist aufgehoben. Sogar in den Gräbern darf man fotografieren, nur ohne Blitz. In unseren Tickets war der Besuch von drei Gräbern enthalten, wer wollte, konnte gegen Aufpreis auch noch mehr besuchen. Jedes Grab ist einzigartig und man staunt, wie gut die Farben nach den Jahrtausenden noch erhalten sind. Während die Pharaonen ihre Gräber vor allem zur Präsentation ihrer Heldentaten im Diesseits und im Jenseits verwendeten, sind die Gräber der Noblen mit bunten Szenen aus dem Alltag geschmückt. Da sieht man die Menschen in den verschiedensten Berufen arbeiten: Bäcker, Goldschmiede, Bauarbeiter. Und dann sind da noch die Gräber Arbeiter, die die Gräber der Pharaonen geschaffen haben. Sie nahmen eine Sonderstellung ein und lebten in einer eigenen Stadt. Ihre Gräber sind vorwiegend mit farbigen Szenen aus dem Jenseits verziert.  

Kontakt mit den Einheimischen

Ein echtes Highlight für uns war ein Mittagessen bei einer Familie. Nicht bei irgendeiner, sondern bei der Familie Rassul. Das sind tatsächlich Nachkommen der berühmten Rassuls, die bei ihrer Feldarbeit Gräber entdeckten und mit dem Verkauf ihrer Funde die Kunstwelt erst auf das Tal der Könige aufmerksam machten. Reich geworden ist die Familie dabei nicht, weil sie den Wert der Fundstücke nicht kannte. Wir haben das Essen, den Tee und die Gastfreundschaft jedenfalls sehr genossen. Weitere Highlights waren die Besuche der Totentempel von Hatschepsut, Ramses II und Ramses III. Bei einer optionalen Ballonfahrt konnten wir sie auch noch von oben sehen. Das war wunderschön!   [caption id="attachment_19298" align="alignnone" width="745"]Ballonfahrt über Totentempeln Hoch in die Luft![/caption]  

Eine Fahrt auf dem Nil

Nach so viel Kultur war es eine echte Wohltat auf unserer Dahabiya anzukommen. Wie schön ist es doch, auf so einem kleinen Segelschiff ganz entspannt den Nil entlang zu schippern. Die Navigation erfolgt durch Handzeichen des Kapitäns. Weil wenig Wind war, wurden wir meistens von einem Schleppboot gezogen, aber am letzten Tag hat unsere liebe Crew die Segel für uns entfaltet. Außerdem wurden wir so richtig verwöhnt. Dreimal am Tag leckeres Essen und dazwischen Teatime! Das kann man aushalten. Die Kajüten waren sehr gemütlich. Sie wurden jeden Tag sauber gemacht und die Handtücher kunstvoll gefaltet. An Bord konnten wir uns ausbreiten und in bequemen Liegen und Sofas die immer wechselnde Landschaft an uns vorbeiziehen lassen. An einem Abend hat die Crew für uns ein Barbecue auf einer Insel veranstaltet und hat für und mit uns getanzt. Eine tolle Stimmung! Die Kreuzfahrtschiffe fahren in Kolonne und halten zu bestimmten Zeiten an den Tempeln. Genialerweise hat Ehab unsere Besuche immer auf andere Zeiten gelegt, sodass wir alles in Ruhe genießen konnten. Nach den Erklärungen hatten wir immer genug Zeit für eigene Erkundungen und zum Fotografieren. Was ich besonders spannend fand, war der Besuch eines Viehmarkts. Früh um acht Uhr, als alle Kreuzfahrer bei den Tempeln waren. Das war das Leben pur! Allein hätte man sich sicher nicht da reingetraut, aber mit unserem Reiseleiter war das kein Problem. Hier wurden Ziegen, Schafe, Kamele, Esel und Rinder gehandelt. Ein Esel wurde sogar noch rasiert, damit er besonders schön aussah. Wir haben von allen Seiten freundliche Blicke und ein Lächeln bekommen. Zwei Mal haben wir nubische Dörfer besucht. Die Menschen leben hier sehr einfach, betreiben Ackerbau und Viehzucht. Auch hier wurden wir durchaus freundlich aufgenommen und durften sogar in einem Wohnzimmer Tee trinken, umringt von vielen neugierigen Kindern.   [caption id="attachment_19299" align="alignnone" width="745"]Nilfahrt Auf der Dahabiya den Nil entlangschippern[/caption]  

Kontrastprogramm: Wüste und grüne Felder

Der Abschied von der Dahabiya vor Assuan ist uns schwergefallen, aber neue Abenteuer lagen noch vor uns: der große Stausee, der versetzte Tempel von Philae, der unvollendete Obelisk, das sehenswerte Nubische Museum und der Basar von Assuan. Auch das Simeons-Kloster soll erwähnt werden, zu dem wir auf den Rücken von Dromedaren geritten sind. Mit einem Kleinbus ging es dann nach Abu Simbel. Unterwegs kann man hautnah miterleben, wie der Mensch der Wüste immer mehr Land abringt. Während zur Pharaonenzeit ca. 5 Mio. Menschen auf dem schmalen fruchtbaren Boden beiderseits des Nil lebten, sind es jetzt ca. 110 Mio., die alle ernährt werden müssen. Deshalb gibt es hier gigantische Bewässerungsprojekte. Der Kontrast zwischen dem saftigen Grün und der trockenen Wüste gleich daneben könnte nicht größer sein. Jedes Mal, wenn Ehab hier vorbeikommt, sieht er neue grüne Felder. Mitten im Nirgendwo wurde erst in den letzten zwei Jahren eine ganze Stadt für die Arbeiter erbaut. In Abu Simbel haben wir in einem richtig schönen kleinen Hotel im nubischen Stil übernachtet. Einige von uns haben sich noch am Abend Lasershow an den Tempeln angesehen. Wir alle sind dann unter Vermeidung der Touristenmassen noch im Dunkeln ganz früh zu den Tempeln gefahren. Die Beleuchtung war magisch und die aufgehende Sonne hat die Tempel von Ramses II und seiner Lieblingsfrau Nefertari mit jeder Minute mehr erstrahlen lassen. An der Rückseite des Tempels kann man die riesige Betonkuppel erkennen, die über dem Tempel errichtet wurde, nachdem er vor den Fluten des Staudamms gerettet wurde. Eine gigantische Leistung. Alles in allem war das eine richtig gute Reise, sehr informativ und doch entspannt. Wenn Ihr die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Ägyptens abseits vom Massentourismus mit Muße anschauen wollt, dann seid Ihr bei der Erlebnisreise mit WORLD INSIGHT genau richtig! Noch dazu, wenn Ihr so einen kompetenten Reiseleiter wie Ehab habt.