Echtes Reisen
Java, Bali und Vorprogramm Sumatra
Ein persönlicher Jahresrückblick 2023
Wir durften 2023 mehr Gäste als jemals zuvor willkommen heißen. Es erfüllt uns mit Freude und Dankbarkeit, dass so viele Menschen unsere Art, die Welt zu erkunden, schätzen. Wir sind ebenso dankbar dafür, dass wir nach drei Jahren Corona wieder nahezu unbeschwert reisen konnten. Die vielen unvergesslichen Reiseerlebnisse erinnern uns daran, wie bereichernd es ist, die Welt aus eigenen Perspektiven zu erleben. Jede Reise, jede Begegnung ist einzigartig und zeigt uns, wie wundervoll und vielfältig die Menschen unseres Planeten sind – unabhängig von Herkunft, Religion oder Geschlecht. Unsere Gäste werden dadurch zu Botschaftern der Weltoffenheit.
So macht es Spaß, gemeinsam die Schönheiten und Wunder dieser Welt zu entdecken.
Nachfolgend findet ihr einen kleinen persönlichen Jahresrückblick – viel Spaß beim Lesen und Entdecken!
Januar
Im Januar und Februar 2023 bereisen wir mit euch gemeinsam Afrika und Lateinamerika auf unserer wiLIVE Tour. Auch die CMT in Stuttgart öffnet wieder ihre Pforten und wir sind natürlich mit dabei, um euch zu beraten, zu inspirieren und in den Austausch zu gehen. [caption id="attachment_15953" align="aligncenter" width="745"] Unser Moderationsteam der wiLIVE-Tour.[/caption]Februar
[caption id="attachment_15963" align="alignleft" width="270"] Unterwegs mit unserem Videografen.[/caption] Im Februar 2023 geht es gemeinsam mit unserem Videografen Marco Dück ab in die Schweiz. Hier treffen wir die Pimatenforscherin und PanEco Gründerin Regina Frey. Anschließende geht es weiter nach Sumatra, wo wir auf den Zoologen Dr. Ian Singleton treffen – den Leiter des SOCPs auf Sumatra. Hier entsteht die Idee unseres eigenen Vereins wiLDLIFE. e.V., den wir 2023 gegründet haben, um den Regenwald zu schützen und den Menschen des Waldes zu helfen. [caption id="attachment_15961" align="aligncenter" width="745"] Den ganzen Artikel der Sumatra Reise findest du hier.[/caption]März
Im März findet traditionell die größte Fachbesuchermesse der Welt in Berlin statt – die ITB. Im Jahr 2023 haben wir unsere Geschäftspartner aus aller Welt zu dieser Zeit nach Köln eingeladen. [caption id="attachment_15970" align="aligncenter" width="745"] Einblick in eines unserer Partnertreffen.[/caption]April
Im April haben wir unseren langjährigen Partner aus Äthiopien zu Gast: Unseren wunderbarer Tedy Tewodros; das Land leidet unter schweren Unruhen, dennoch wollen wir irgendwie helfen.Mai, Juni & Juli
Im Mai geht es auf Namibia – mittlerweile ist das Land eine unserer beliebtesten Destinationen. Zu Recht! Im Juni findet dann unser Guidetraining in Luang Prabang statt, bevor wir im Juli eine unserer neusten Reisen testen: Mit dem Hochgeschwindigkeitszug von China nach Laos. Alles über die neue Reise findet ihr hier. [caption id="attachment_15966" align="aligncenter" width="745"] Wir testen die neue Bahn von Südchina nach Laos, die ein wichtiger Bestandteil einer unserer neuen Reisen ist ... aber auch andere alternative Transportmittel bringen uns von A nach B.[/caption]August
Im August ging es zum Guidetraining auf nach Marokko, um unsere Reiseleiter auf die Herbstsaison vorzubereiten – noch ahnt niemand etwas vom verheerenden bevorstehenden Erdbeben. Nach dem Erdbeben gilt es zusammenzuhalten, unsere marokkanischen Partner leisten in dieser Zeit hervorragende Arbeit und helfen, wo sie nur können. Auch wir sammeln Spenden auf unseren wiLIVE-Touren, um die Regionen vor Ort zu unterstützen. [caption id="attachment_15956" align="aligncenter" width="745"] In Marokko stellen wir unsere Reiseleiter auf die Herbstsaison ein – noch ahnt niemand etwas vom verheerenden bevorstehenden Erdbeben.[/caption]September
Endlich ist es so weit: Unser neuer Travelog 2024 geht in den Druck. Dieses Jahr zu 100 % auf recyceltem Papier: Echtes Reisen auf 448 Seiten – voller Abenteuer und Reiseinspirationen. [caption id="attachment_15977" align="aligncenter" width="745"] Andruck unseres neuen Traveloges 2024 in Gütersloh.[/caption]Oktober
Im Oktober 2023 ging es, nach langer „No Covid Policy“, endlich wieder nach China. Gemeinsam mit unserem namibischen Geschäftspartner Jochen Beckert geht es nach Guangshou, um Zelte für unsere Adventure Lodges im südlichen Afrika anzuschauen. [caption id="attachment_15976" align="aligncenter" width="745"] Den ganzen Bericht über die Reise in das Reich der Mitte findest du hier.[/caption]November
Gemeinsam mit unserem touristischen Bereichsleiter Andreas Färber treffen wir im Rahmen des WORLD TRAVEL Markets unsere globalen Geschäftspartner in London. Doch auch in Köln tut sich etwas: Vom Unternehmensbewertungsportal Kununu werden wir einmal mehr mit dem TOP COMPANY Award ausgezeichnet.Dezember
Im Dezember geht es auf Dienstreise nach Japan – in unserem ReiseMagazin nehmen wir dich mit auf die Reise nach Hiroshima, Kyoto und Tokyo. Einmal mehr wird uns bewusst, dass es durchaus Sinn macht, auch Offseason und abseits der Touristenmasse zu reisen. Doch aus unserem Büro in Köln gibt es tolle Neuigkeiten: Endlich wurden die Solarzellen auf dem Dach unseres Bürogebäudes angebracht, womit wir unser Unternehmen noch umweltfreundlicher und CO₂-neutraler gestalten können. [caption id="attachment_15957" align="aligncenter" width="745"] Den ganzen Bericht findest du hier.[/caption]Eine Woche im Land der aufgehenden Sonne
Hiroshima
Manchmal sind es die kleinen Dinge, die besonders im Gedächtnis haften. Wie zum Beispiel das Restaurant Baltan Shokudo im Viertel Ekinishi in Hiroshima: Gerade einmal 10 Personen bietet das Lokal Platz – und das auf engstem Raum, aber das ist so gewollt, denn man soll untereinander ins Gespräch kommen. Auch mit dem Koch, der gleichzeitig Kellner ist und von dem man gerade mal eine Thekenbreite getrennt ist. Von ihm erfahre ich, dass er neben japanischer Küche auch Bob Dylan und die Rolling Stones liebt. Und von meinem Nebensitzer an der Theke, Moshe aus Tel Aviv, der gerade in der Stadt auf Montage ist, erfahre ich die neuesten dramatischen Entwicklungen in seiner Heimat. Es ist ein sehr interessanter Abend, mit Menschen, die sich im normalen Restaurant womöglich gesehen, sich jedoch niemals unterhalten hätten. [caption id="attachment_15798" align="aligncenter" width="745"] Hiroshima ist für seine Austern berühmt.[/caption] [caption id="attachment_15873" align="alignright" width="480"] Komm mit auf eine Reise durch die japanische Küche. »Jetzt entdecken![/caption] Und all das bei hervorragenden Fischgerichten und leckeren Austern, für die Hiroshima berühmt ist sowie natürlich für Sake – dem traditionellen japanischen Getränk, das aus fermentiertem Reis hergestellt wird und das für die Japaner zum Essen dazugehört, wie für einen Franzosen der Wein. Das Land der Kirschblüten bietet eine beeindruckende kulinarische Vielfalt, die die Sinne verzaubert.Die Schrecken der Bombe; das Leben von heute
[caption id="attachment_15790" align="alignleft" width="320"] Der Atombomben-Dom ist Mahnmal für die Apokalypse am 06.08.1945[/caption] Wir kennen Hiroshima vor allem wegen seiner schrecklichen Geschichte. Am 6. August 1945 ließen die Amerikaner „Little Boy“ auf die Stadt nieder: 136.000 Todesopfer waren die grausame Bilanz der ersten im Krieg eingesetzten Atombombe. Ganz zu schweigen von all den Menschen, die an den Spätfolgen der Strahlung starben. Wenn man durch den Friedenspark spaziert, spürt man auf Schritt und Tritt, dass die Apokalypse von damals noch heute im Selbstverständnis der Menschen Hiroshimas, ja ganz Japans, fest verankert ist: Zu unfassbar sind die Bilder verbrannter Leiber, die schmerzverzerrten Gesichter unschuldiger Kinder, die Familien, die dieses menschenverachtende Ereignis vernichtete. Noch schwerer sind sie zu ertragen, weil man heute weiß, dass sowohl die Bombe über Hiroshima als auch Nagasaki für den Kriegsausgang keinerlei Rolle mehr gespielt hätte. Ein Fotograf, der Hiroshima nach dem Abwurf fotografierte, sprach von der Hölle – und im Friedenspark, am Atombomben-Dom und im Friedensmuseum bekommen wir einen ungefilterten Blick mitten hinein. [caption id="attachment_15797" align="aligncenter" width="745"] Gedenken und Hoffnung: Ein älterer Mann verbeugt sich vor den Opfern der Atombombe – die Familie dahinter, steht symbolisch für die Hoffnung und die Zukunft Hiroshimas.[/caption] Es dabei zu belassen wäre jedoch schade, denn Hiroshima bietet auch eine Seite voller Hoffnung und Schönheit: Nämlich, dass es auch nach einem solch unfassbaren Akt menschlicher Grausamkeit noch ein Morgen gibt; im Bewusstsein, dass sich diese Geschichte nicht wiederholen darf und in Dankbarkeit, dass die heutigen Generationen wieder in eine Zukunft voller Hoffnung blicken. Spaziert man deshalb den Motoyasu-Fluss entlang und nimmt sich die Zeit für einen Abstecher durch die Metropole, dann entdeckt man inmitten moderner Hochhäuser viel Beschauliches: Kleine Geschäfte mit handgemachter Mode oder Second-Hand-Märkte, wo Vinyl-Platten der Beatles oder Beethoven zu finden sind. Japan kombiniert Hightech mit Kultur und Tradition – kein Wunder, dass das Land heute nicht nur herausragende Autos und Maschinen produziert, sondern auch kulturelle Schwergewichte hervorbringt, wie die Autoren Haruki Murakami, Keigo Higashino oder den Maler Munakata Shiko. [caption id="attachment_15800" align="aligncenter" width="745"] In Japan liebt man Hightech ebenso wie altes Analoges – wie hier auf dem Flohmarkt von Hiroshima.[/caption]Vor den Toren Hiroshimas: Im Shinto-Tempel auf der Insel Miyajima
Und es gibt natürlich auch noch die Insel Miyajima mit dem berühmten Itsukushima-Schrein sowie dem riesigen Shinto-Tor, das bei Flut auf dem Wasser zu schweben scheint. [caption id="attachment_15789" align="aligncenter" width="745"] Blick auf den weltberühmten Itsukushima-Schrein.[/caption] [caption id="attachment_15786" align="alignright" width="270"] Aufgepasst – die Sika-Hirsche auf der Insel Miyajima sind manchmal schon echte Plagegeister.[/caption] Nach einer knappen Stunde Fahrt mit dem Speedboot ist man da und wird nicht nur von einheimischen Restaurants und herrlichen Tempeln empfangen (allen voran der berühmte Horyu-ji-Tempel), sondern auch von einer Vielzahl von Sika-Hirschen, die so an Menschen gewöhnt sind, dass sie zutraulich sind wie Haushunde. Ich habe Glück, im Itsukushima-Schrein ist heute eine traditionelle japanische Hochzeit mit traditionellem San-san-kudo-Ritual: Braut und Bräutigam tauschen vor einem Shinto-Priester ihre Schwurversprechen aus. Die Frau trägt ein traditionelles weißes Shiromuku, der Mann den typischen schwarzen Kimono. Ohne Frage, eine traditionelle japanische Hochzeit betont nicht nur die Liebe, sondern auch die Wertschätzung kultureller japanischer Traditionen. [caption id="attachment_15799" align="aligncenter" width="745"] Traditionelle japanische Hochzeit im Shinto-Tempel auf der Insel Miyajima.[/caption]Kyoto
Ich bin wieder an dem Punkt, an dem ich unsere Gäste beneide: Zeit auf Reisen zu haben! Die ehemalige Kaiserstadt kann man nicht nur sehen, man muss sie erleben. Auf Dienstreisen kommt das – neben all den geschäftlichen Terminen, immer etwas zu kurz. Aber dennoch versuche ich es, gerade in Kyoto und steige deshalb aufs Rad, um mir nicht nur die wichtigsten Sehenswürdigkeiten anzuschauen, sondern um auch das ein oder andere Schmankerl unterwegs zu entdecken. [caption id="attachment_15785" align="aligncenter" width="745"] Auf Tour mit dem Fahrrad durch Kyoto.[/caption] Mehr als 1200 Jahre hat die Stadt auf dem Buckel, die von Kaiser Kanmu am Fluss Kamo inmitten herrlicher Berge gegründet wurde. Bis 1869 war sie Kaiser- und Hauptstadt Japans, einen Status, den sie schließlich an Edo, das heutige Tokyo, verlor. Entsprechend reich ist Kyoto an kulturellen Hinterlassenschaften. Zwei davon nehme ich mir vor: Die Burg Nijo mit seinen herrlichen Gärten und den Fushimi-inari-Taisha-Schrein. [caption id="attachment_15794" align="aligncenter" width="745"] Ein junger Mann setzt seine Frau in traditioneller Kleidung am Fushimi-inari-Taisha-Schrein in Szene.[/caption] Während erstere vor allem das Leben der mächtigen Samurai dokumentiert, ist der Schrein ein spiritueller Ort, dem Gott des Reises und Sake geweiht. Kein Wunder also, dass Kyoto auch als Ort gilt, an dem es den besten Sake gibt.Kyoto „off Season“ zu erleben, bedeutet auch abseits der Touristenmassen zu reisen
Es sind vor allem japanische Besucher, die diese Sehenswürdigkeiten zu Beginn dieses Dezembers besuchen. Wunderbare, stets freundliche Menschen, die auch in großer Zahl nie in Hektik verfallen – eine Gelassenheit, die mir vor allem später auch in der Millionenmetropole Tokyo auffallen wird: Kein Drängeln, kein Schreien, zuvorkommendes Verhalten, kein Stress [caption id="attachment_15811" align="alignright" width="270"] Schülerinnen machen einen Ausflug auf die Insel Miyajima und haben dabei jede Menge Spaß.[/caption] Anders ist es selbstverständlich zur berühmten Kirschblüte – da strömen Touristen aus aller Welt ins Land, viele davon benehmen sich freilich weniger japanisch. Wieder mal ein kleines Plädoyer dafür, dass Reisen in der Nebensaison alles andere als schlechter sein muss als zur sogenannten „besten Reisezeit“. Wer’s also ruhiger mag, wird auch im Winter in Japan glücklich sein, zumal die Luft vom aufgeheizten Pazifik für ein recht mildes Winterklima sorgt, mit Temperaturen, die zum Reisen absolut geeignet sind und wenigen Niederschlägen. Generell gilt weltweit und für alle unsere Touren bei WORLD INSIGHT: Auch bei den Nebensaison-Terminen, die wir anbieten, könnt ihr euch darauf verlassen, dass man zu jenen Zeiten ein Land in all seiner Schönheit erleben kann.Romantik pur: Das alte Kyoto
[caption id="attachment_15872" align="alignleft" width="400"] Zwischen Eleganz und Tradition – Die Welt der Geishas und Geikos. »Jetzt entdecken![/caption] Zurück zum Fushimi-inari-Taisha-Schrein: Dieser hat es mir besonders angetan. Schon der Weg dorthin, der durch den charmanten alten Bezirk Kamishichiken führt, ist aufregend; denn dort gibt es die kultiviertesten Geikos und Geishas. Und es gibt die kleinen Läden mit den leckeren Appetithappen, um sich unterwegs zu stärken: Es müssen keine gebratene Spatzen sein, die es hier am Spieß gibt, aber vielleicht Sushi-to-go, Yudofu (in Brühe gegarter Tofu) oder Yatsuhashi, eine süße Reisspeise mit Zimt. [caption id="attachment_15783" align="aligncenter" width="745"] Unzählige Toriis säumen den Schrein.[/caption] Am Schrein selbst kleiden sich junge Pärchen traditionell und setzen sich im Abendlicht am Tempel in Szene – was für ein Bild: Glückliche Menschen in Seidenkimonos, die Vielzahl orangeroter Torii (ein Torii ist ein traditionelles japanisches Tor, das oft am Eingang von Shinto-Schreinen steht), die den Weg zum Hauptschrein säumen, die riesigen Bambusbäume, die ringsum wachsen! [caption id="attachment_15788" align="alignleft" width="270"] Bevor man einen Tempel betritt, reinigt man sich rituell.[/caption] Ich lerne, dass man sich zunächst die Hände rituell an einem eigens dafür vorgesehenen Becken wäscht, bevor man einen Tempel betritt. Ich staune über die Shimenawa: Taue aus Reisstroh mit weißen Papierstreifen, die die Grenze zur spirituellen Welt symbolisieren. Ohne Frage, hier wird der Traum vom traditionellen Japan lebendig!Der Kontrast zu Kyoto: Tokyo
Romantik pur in Kyoto, dann die Metropole Tokyo – nicht, dass Kyoto mit fast zwei Millionen Einwohnern klein wäre – aber Tokyo mit seinen 15 Millionen Menschen und einem Häusermeer, das vom bekannten Tokyo-Tower aus alle Horizonte mit Wolkenkratzern, Straßen und anderen Bauten füllt, ist einfach eine Megametropole. [caption id="attachment_15792" align="aligncenter" width="745"] Die wohl am stärksten frequentierte Kreuzung der Welt in Tokyos Stadtteil Shibuya.[/caption] [caption id="attachment_15787" align="alignright" width="270"] Ausblick auf Tokio – im Hintergrund der 624 Meter hohe Skytree.[/caption] Überstrahlt wird alles vom weltberühmten Skytree, Tokyos 634 Meter hohem Fernsehturm, der zu aller Giganterie noch an einen riesigen traditionellen Pavillon erinnert. Trotz dieser unfassbaren Ausmaße ist die Stadt so sauber wie eine Schweizer Kleinstadt und tickt dazu noch zuverlässig im eidgenössischen Takt – nicht zuletzt dank eines hervorragenden U-Bahnnetzes, nach dessen Ankunft der Züge man die Uhr stellen könnte. Dennoch: Bei allem Hightech, das an den Reklamewänden der berühmten Shibuya-Kreuzung vielleicht seinen visuellen Höhepunkt findet, gibt es in der Hauptstadt immer wieder Oasen der Ruhe, wie Schreine und Tempelanlagen und natürlich, die berühmten japanischen Gärten. [caption id="attachment_15804" align="aligncenter" width="745"] Oasen der Ruhe in den Metropolen – die Zen-Gärten, Tempel und Friedhöfe.[/caption]Mein persönlicher Tick und Tipp, wer’s in einer programmfreien Zeit gerne sportlich in Tokyo mag
Was ich gerne mache: Ich nehme mir einen Vormittag Zeit und „erjogge“ mir eine Stadt; das hat den Vorteil, dass ich zügig vorankomme, ganz viel sehe und dabei ein Hörbuch anhören kann. Dieses Mal ist es Kafka am Strand von Murakami. Es beschreibt mir zwar nicht das Unmittelbare, was ich sehe, aber die Zeilen des japanischen Autors geben mir das japanische Lebensgefühl mit, das ich so in keinem Reiseführer finde. Und so komme ich zumindest vom lebendigen Stadtteil Roppongi bis zum Kaiserpalast – gut 10 Kilometer sind es hin und zurück, die wie im Flug vergehen, weil es unterwegs so viel zu sehen gibt: Das Akasaka-Viertel, den Aoyama-Friedhof, den riesigen Mori-Tower, aber auch die kleinen Dinge, wie flanierende Menschen im Park, die öffentlichen Gymnastik-Anlagen oder die lächelnden anderen Läufer, die mir über den Weg laufen. [caption id="attachment_15801" align="aligncenter" width="745"] Kostenloser Weitblick vom architektonischen Meisterwerk – Tokys Mori-Tower.[/caption] Und da sind wir wieder am Anfang: Bei unseren Touren mit WORLD INSIGHT entdeckt ihr alle Highlights, aber eben auch viel Spannendes abseits der Touristenpfade. Anders als ich können alle unsere Reiseleiterinnen und Reiseleiter euch als echte Freunde an eurer Seite natürlich noch viel mehr erzählen zu diesem wunderbaren Land. Und ebenso anders als auf meiner Tour erlebt ihr das Land auch viel umfassender. Nehmt meine Bilder und meinen Bericht daher auch als Appetizer.Fazit
Japan ist erfüllt von Geheimnissen, Kontrasten, Wundern und Überraschungen. Eine einzigartige Kultur trifft auf eine prächtige Naturlandschaft, die während meiner Tour vielleicht etwas zu kurz kam, aber die ihr intensiv auf unseren verschiedenen Erlebnisreisen entdecken werdet. Der majestätische Fuji-Vulkan kann auf einigen unserer Touren in den Sommermonaten sogar aktiv bestiegen werden. Genießt auf unseren Reisen die Schönheit von Zen-Gärten, wandert entlang des Shikoku-Pilgerwegs und übernachtet in der Tempelherberge des Kuon-ji. Entspannt in dampfenden heißen Quellen, den sogenannten „Onsen“, radelt über das Inselarchipel Shimanami-Kaido und reist bequem Überland im „Bullet-Train“, dem Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen. Konichiwa, willkommen in Japan!Eine kulinarische Reise durch Japan
Einflüsse auf die japanische Kochkunst
Die japanische Küche zeichnet sich durch ihre Vielfalt und die Art und Weise aus, wie die Speisen sorgfältig präsentiert werden – auch die Verwendung von frischen, saisonalen und lokalen Zutaten steht im Vordergrund. Die kulinarische Kochkunst Japans wurde von verschiedenen asiatischen Ländern beeinflusst, darunter China und Korea. Wechselwirkungen zwischen diesen Kulturen fanden teilweise über Jahrhunderte hinweg statt und haben dazu beigetragen, die Grundlagen der japanischen Küche zu formen. [caption id="attachment_15877" align="alignleft" width="400"] Sushi in Japan ist wahre Handwerkskunst.[/caption] Dennoch haben die Japaner es geschafft, diese Einflüsse zu integrieren und gleichzeitig ihre eigene kulinarische Identität zu bewahren. Sushi ist ein sehr gutes Beispiel hierfür: Japan hat die Zubereitungstechniken von rohem Fisch aus China übernommen und mit dem Fokus auf Frische und Präzision, die Kunst des Sushi erschaffen, was oft als einzigartig japanisch angesehen wird.Was die Japaner am liebsten essen
Die Vorlieben der Japaner sind so vielfältig wie die Landschaften ihres Landes. Reis gilt als Grundnahrungsmittel und wird zu fast allen Mahlzeiten dazu gereicht; Fisch, Meeresfrüchte, Gemüse und Sojaprodukte spielen ebenfalls eine zentrale Rolle. Die Japaner schätzen die Balance von süß, salzig, sauer und umami – dem „fünften Geschmack“. [caption id="attachment_15808" align="aligncenter" width="745"] Ob Luxus oder Garküche – eine Reise durch Japan ist unweigerlich mit grandiosen Gaumenfreuden verbunden.[/caption] Charakteristisch für den Umami-Geschmack ist eine angenehme oder herzhafte Geschmacksnote, die oft als tiefer und länger anhaltend wahrgenommen wird. Umami trägt dazu bei, die Geschmacksqualität von Mahlzeiten zu intensivieren und wird oft als „fleischig“ oder „würzig“ beschrieben. Fun Fact: Umami wurde erstmals 1908 von dem japanischen Chemiker Kikunae Ikeda identifiziert, der den Geschmack auf das Vorhandensein von Glutaminsäure zurückführte. Glutaminsäure ist ein natürlich vorkommender Geschmacksverstärker, der in vielen Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch, Gemüse (besonders in Tomaten und Pilzen) und fermentierten Produkten enthalten ist.Sushi: Die Kunst des Rohfischs
Sushi, eine Ikone der japanischen Küche, kombiniert gekonnt Reis mit rohem Fisch, Gemüse oder Ei. Die verschiedenen Arten – darunter Nigiri, Maki und Sashimi – bieten eine Vielfalt von Geschmacksrichtungen und Texturen. [caption id="attachment_15864" align="aligncenter" width="745"] In Japan kann die Ausbildung zum Sushi-Koch mehrere Jahre dauern. Es ist üblich, dass angehende Sushi-Köche eine umfassende Ausbildung durchlaufen, die sowohl theoretische Kenntnisse über Fisch und Reis als auch praktische Fähigkeiten umfasst.[/caption] Sushi ist aber nicht nur ein kulinarisches Erlebnis, sondern auch eine kulturelle Praxis, die von den Sushi-Köchen, auch als „Itamae“ bekannt, meisterhaft beherrscht wird. Während die Tradition in der Sushi-Kunst hoch geschätzt wird, sind die besten Itamae auch bekannt für ihre Kreativität und Innovation. Neue Zutaten, ungewöhnliche Präsentationen und künstlerische Arrangements sind Wege, wie Sushi-Köche ihre Persönlichkeit und ihren Stil in ihre Kreationen einbringen. [caption id="attachment_15863" align="alignleft" width="320"] Idealerweise sollte jedes Stück Sushi in einem Bissen gegessen werden, um den vollen Geschmack zu erleben.[/caption] Die Kunst des Sushi und die Fähigkeiten der Itamae sind ein faszinierendes Beispiel für die Verbindung von Handwerkskunst, Tradition und Kreativität in der Kulinarik. Jedes Stück Sushi ist ein kleines Kunstwerk, das die Präzision und Hingabe des Sushi-Kochs widerspiegelt. Der Besuch eines hochwertigen Sushi-Restaurants ist mehr als nur eine Mahlzeit. Es ist eine kulturelle Erfahrung, bei der die Gäste oft in das Handwerk des Itamae einbezogen werden. Die Theke, an der die Itamae arbeiten, wird oft als „Sushi-Bar“ bezeichnet. So können die Gäste die Zubereitung ihrer Mahlzeit und die Handwerkskunst direkt beobachten. [caption id="attachment_15865" align="aligncenter" width="745"] Wusstest du, dass die Verwendung von zu viel Soja Soße als unhöflich gilt und man den Ingwer eigentlich zwischen den verschiedenen Sushi-Sorten isst, um den Geschmack zu neutralisieren?[/caption]Ramen: Die wärmende Nudelsuppe
Seine Ursprünge hat die beliebte Nudelsuppe eigentlich in China und wurde erst durch Einwanderer nach Japan eingeführt. Der Begriff „Ramen“ selbst, stammt von dem chinesischen Wort „lamian“, was Nudeln im Allgemeinen bedeutet. [caption id="attachment_15862" align="aligncenter" width="745"] Die beliebten Ramen-Nudeln haben ihren Ursprung eigentlich in China. Heute gelten sie jedoch als typisch japanisches Gericht.[/caption] Die Nudelherstellung und -kultur kam höchstwahrscheinlich während der Tang-Dynastie (618-907 n. Chr.) nach Japan. Chinesische Nudelgerichte wie „shina soba“ (chinesische Nudeln) waren in den Hafenstädten Japans bereits im 17. Jahrhundert bekannt. Die eigentliche Einführung von Ramen wird jedoch auf das späte 19. bis frühe 20. Jahrhundert datiert. Chinesische Einwanderer, die sich in Japan niederließen, brachten ihre Traditionen mit und eröffneten Restaurants, die ausschließlich auf Nudelgerichte spezialisiert waren. [caption id="attachment_15861" align="alignleft" width="370"] In traditionellen Ramen Restaurants werden die Speisen ganz „anonym“ serviert.[/caption] Mit der Zeit haben verschiedene Regionen in Japan ihre eigene Variation von Ramen entwickelt, basierend auf den lokalen Geschmackspräferenzen und verfügbaren Zutaten. Dies führte zu einer Vielzahl von Ramen-Stilen, darunter Sapporo-Ramen, Tokyo-Ramen und Hakata-Ramen. Ramen hat sich zu einem wichtigen Bestandteil der japanischen Küche entwickelt und ist heute weltweit als beliebtes und vielseitiges Nudelgericht bekannt. Die Hauptbestandteile von Ramen sind Nudeln und Brühe. Die Nudeln werden aus Weizenmehl, Wasser, Salz und Alkalien hergestellt. Die Fleisch-, Fisch- oder Gemüsebrühe wird mit verschiedenen Gewürzen und Aromen verfeinert und anschließend wird das Gericht mit den gewünschten Toppings wie Schweinefleisch, Ei, Algen, Bambussprossen und Frühlingszwiebeln serviert.Okonomiyaki: Der herzhafte Pfannkuchen
Okonomiyaki ist eine beliebte japanische Pfannkuchenspezialität, die je nach Region und persönlichem Geschmack variieren kann. Der Name „Okonomiyaki“ bedeutet wörtlich übersetzt „wie du es magst“ (okonomi) und „gegrillter Teig“ (yaki). [caption id="attachment_15866" align="aligncenter" width="745"] Dekoriert wird der japanische Pfannkuchen mit einer würzigen, dicken Soße, die dem Gericht Süße und Umami verleiht. Dazu kommt japanische Mayonnaise, Thunfischflocken, Algenflocken und Frühlingszwiebeln.[/caption] [caption id="attachment_15867" align="alignleft" width="270"] Je nach persönlichen Vorlieben wird der Okonomiyaki ganz individuell gestaltet.[/caption] Okonomiyaki wird oft mit einem Teppanyaki-Grill direkt am Tisch zubereitet, was zu einer unterhaltsamen und interaktiven Erfahrung führt. Die Zutaten können je nach persönlichem Geschmack variieren, daher ist es üblich, dass Menschen ihre Okonomiyaki ganz nach ihrem eigenen „Gusto“ gestalten. Hier können Meeresfrüchte, Fisch, Fleisch oder Gemüse zum Einsatz kommen. Auch die Toppings sind frei wählbar.Matcha: Grüner Tee in seiner reinsten Form
Matcha ist eine besondere Art von grünem Tee, der in Japan angebaut und hergestellt wird. Als zentraler Bestandteil der japanischen Teezeremonie – einer traditionellen Kunstform, die Präzision, Ruhe und Wertschätzung für den Tee betont – wird Matcha jedoch nicht nur getrunken, sondern auch für Desserts und Süßigkeiten verwendet. Seine lebendige, grüne Farbe und der reiche Geschmack, der von süß bis leicht bitter reichen kann, machen ihn einzigartig.
[caption id="attachment_15868" align="aligncenter" width="745"] Das grüne Pulver wird nicht zur Teezubereitung genutzt, sondern auch für zahlreiche süße Nachspeisen.[/caption]
Mochi: Die klebrige Nachspeise
Mochi ist eine traditionelle japanische Delikatesse, die aus gekochtem und gestampftem Klebreis hergestellt wird. Diese weiche, zähe und klebrige Masse wird in vielen verschiedenen Varianten hergestellt und in der japanischen Küche in einer Vielzahl von Gerichten und Süßigkeiten verwendet. Bei der Herstellung wird der Reis gewaschen, eingeweicht und dann gedämpft. [caption id="attachment_15871" align="alignleft" width="270"] Herstellung des Mochi-Teiges.[/caption] Nach dem Dämpfen wird der Reis traditionell in einem hölzernen Mörser, einem sogenannten „Usu“, mit einem Holzhammer, dem „Kine“, gestampft. Dieser Prozess erfordert Geschicklichkeit und Kraft, um den Reis zu einem zähen, klebrigen Teig zu verarbeiten. Der Mochi-Teig kann in verschiedene Formen gebracht werden, einschließlich Kugeln, Quadraten oder flachen Scheiben. Eine beliebte Variante sind die sogenannten „Daifuku“ – kleine Küchlein aus Mochi-Teig mit süßer Füllung. [caption id="attachment_15869" align="aligncenter" width="745"] Verschiedene Mochi-Bällchen mit süßer Füllung.[/caption] Auch während der japanischen Neujahrsfeierlichkeiten spielt Mochi eine besondere Rolle. „Mochitsuki“, die gemeinsame Mochi-Herstellung, ist eine Tradition, die Glück und Wohlstand für das kommende Jahr symbolisieren soll.Sake: japanischer Reiswein
Sake ist ein traditionelles japanisches Reiswein-Getränk, das aus der Fermentation von poliertem Reis hergestellt wird. Die Ursprünge von Sake reichen bis zu den Anfängen der Reiskultivierung in Japan zurück. Die frühen Aufzeichnungen über die Herstellung von Reiswein stammen aus dem 3. Jahrhundert. Im Mittelalter wurde die Herstellung von Sake von buddhistischen Mönchen in Klöstern weiterentwickelt und verbreitet. [caption id="attachment_15854" align="aligncenter" width="745"] Sake kann je nach Sorte und Präferenz warm (atsukan), bei Raumtemperatur (jo-on), leicht gekühlt (hiya) oder sehr kalt (reishu) serviert werden. Die Temperatur beeinflusst den Geschmack und die Aromen des Sake.[/caption] Im Vergleich zu Wein oder Bier hat Sake im Allgemeinen einen höheren Alkoholgehalt – dieser kann zwischen etwa 15 % und 20 % liegen. [caption id="attachment_15852" align="alignleft" width="270"] Traditionelle Sake-Fässchen.[/caption] Serviert wird Sake oft in speziellen Sake-Gläsern oder kleinen Keramikflaschen namens Tokkuri. Mittlerweile gibt es verschiedene Arten von Sake, die nach Geschmack, Qualität und Herstellungsprozess klassifiziert werden. Hierzu gehören beispielsweise Junmai, Honjozo, Ginjo und Daiginjo.Zwischen Eleganz und Tradition: Die Welt der Geishas und Geikos
Geishas, Geikos und Maikos – sie sind nicht nur einzigartigen Künstlerinnen, sondern leisten einen enormen Beitrag zur Bewahrung der jahrhundertealten Kultur.
[caption id="attachment_15857" align="aligncenter" width="745"] Besonders in Kyoto und Tokyos Asakusa trifft man auf die eindrucksvollen Künstlerinnen.[/caption]
Ein Tag im Leben einer Geisha
Der Tag einer Geisha oder Geiko ist durchstrukturiert und von Riten und Traditionen geprägt. Die Vorbereitung dauert Stunden – vom kunstvollen Anlegen des Kimonos bis zur akkuraten Gestaltung des Make-ups. Bevor die Nacht beginnt, verbringen sie Stunden damit, sich auf ihre Auftritte vorzubereiten. Die Abende der Geishas und Geikos sind geprägt von Eleganz und Finesse. In sogenannten Ozashiki, traditionellen Teehäusern, unterhalten sie ihre Gäste mit Musik, Tanz und Gesprächen. Das tiefe Verständnis für die japanische Kultur und die hohe Kunst der Unterhaltung machen diese Treffen zu einem unvergesslichen Erlebnis.Eine wahrhaftige Erlebnisreise durch Nepal
Wir haben darüber hinaus viele wertvolle Erfahrungen gesammelt und wunderbare Menschen kennengelernt – nur eben nicht ganz so wie erwartet. Doch der Reihe nach.
Gleich am Flughafen in Nepal beginnt unser Reiseerlebnis mit einer unerwarteten Herausforderung: Das System der nepalesischen Einwanderungsbehörde war tags zuvor ausgefallen, sodass wir unser Visum live vor Ort erneut beantragen müssen. Dank unserer WORLD INSIGHT Kofferanhänger finden wir unsere Mitreisenden schnell und können uns gegenseitig unterstützen. Ein paar aufregende Minuten später befinden wir uns auf dem Weg zur Königsstadt Bhaktapur und beziehen unser erstes Hotel.
Es ist Anfang Oktober und so werden wir an Tag 3 sehr zeitig von einer Zeremonie anlässlich des Dashain-Festes geweckt. Auf dem Durbar Square sind Militär und Bevölkerung zusammengekommen, um im Laufe des Vormittags mehrere Opfergaben zu bringen. Die gute Nachricht: glückliche Ziegen werden vom Opferbrauch verschont – wie, das erklärt euch euer Reiseleiter vor Ort. In unserem Falle heißt er Deepak Giri und unter seiner Führung werden wir sehr schnell zu einer gut harmonierenden Reisegruppe.
Während unseres Rundganges durch die Stadt und auch in den nächsten Tagen begegnen wir immer wieder Opfergaben in Form von Reiskörnern oder Blumen, vor Häusern oder an Fahrzeugen. Wir besuchen eine Kunstschule und eine Papierfabrik. Letztere wurde von ihrem Besitzer in den letzten 40 Jahren besonders liebevoll verziert. Berührend ist der Besuch der Hindu-Tempelstätte Pashupatinath, wo wir Verbrennungszeremonien am Ufer des Flusses Bagmati beobachten dürfen.
Mit der Fahrt nach Nagarkot sollte für uns der Mountain-View-Teil der Reise beginnen. Sollte, denn wir sehen vor allem gut ausgeprägten, dicken Nebel. Aber immerhin benennt Giri während der Fahrt jeden Punkt, von dem aus man die Berge eigentlich sehen könnte, zeigt ins Nebelgrau und erklärt, welcher Berg in welcher Richtung zu finden sei.
[caption id="attachment_15723" align="aligncenter" width="745"] Die Sicht an einem vom Reiseleiter genannten Aussichtspunkt[/caption]
Die Hoffnung auf besseres Wetter an Tag 4 wird durch das Regengeräusch beim Aufwachen jäh enttäuscht. Wir diskutieren beim Frühstück, ob sich die Wanderung überhaupt lohne; später sind alle mit dabei.
Zuerst geht es für uns ins Tal, dort erleben wir die festliche Kleidung der Nepali – denn es ist der Abschlusstag des Dashain-Festivals. Die aufmunternde Bewölkung im Tal gibt mystische Aussichten, die die Wanderung für uns lohnenswert machen. Kurz drauf haben die Ersten von uns nasse Füße: ein Matschloch. Diese Wanderung soll uns noch ein weiteres Highlight erstmals bescheren, auf das wir alle schmunzelnd zurückblicken und welches wir auch in den nächsten Tagen immer wieder erleben (doch sei hier nicht alles verraten). Nachmittags gehen wir erneut wandern – trockeneres Wetter, bessere Sicht – doch noch immer nicht auf die Berge. Leider.
[caption id="attachment_15724" align="aligncenter" width="745"] Aufklarende Sicht im Tal.[/caption]
Auch Tag 5 beginnt mit Regen. „Heute steht uns mit ca. 5 Stunden eine lange, aber abwechslungsreiche Fahrt bevor“, heißt es in der Reisebeschreibung. Aufgrund der Regenfälle der letzten Tage sind manche Straßen unterspült, sodass wir einen Rekord von 16 Stunden für die Strecke aufstellen – abwechslungsreich ist das allemal! Die Busfahrer leisten an diesem Tag Außergewöhnliches und die örtliche Reiseagentur sorgt sich durchgehend um unser Wohl.
Der sechste Tag unserer Reise führt uns zum Kloster Hemja von wo aus wir am Morgen zum ersten Mal einen schneebedeckten, aber wolkenverhangenen Berg erspähen können. Wir erleben den Klosteralltag mit den größtenteils minderjährigen Mönchen und spazieren eine Runde durchs Dorf. „Egal, ob ich hierbleibe oder gehe – das Kloster wird immer bei mir sein“, erklärt mir ein 17-jähriger Mönch später, als wir uns zufällig auf dem Gelände treffen und über seine Zukunft ins Gespräch kommen. Seine Eltern, so erzählt er, brachten seinen Bruder und ihn nach dem Erdbeben 2015 ins Kloster, weil ihr Dorf dem Erdboden gleich war. Vor wenigen Wochen sei er zum ersten Mal wieder dort gewesen und das Dorf sei wieder aufgebaut, ergänzt er freudig. Ich sehe ihn später bei einer buddhistischen Diskussionsrunde der Mönche und am nächsten Morgen beim Morgentanz wieder.
[caption id="attachment_15726" align="aligncenter" width="745"] Im Kloster Hemja.[/caption]
[caption id="attachment_15746" align="alignleft" width="300"] Unser abendliches Panorama von der Hotelterrasse.[/caption]
Die Sonne begrüßt uns an Tag 7 und wir verabschieden uns langsam vom Kloster. Die Wanderung dieses Tages beginnt mit einem stufenreichen Aufstieg in Richtung des Bergdörfchens Dhampus. Während wir durch Reisfelder laufen, blicken wir ins wolkenverhangene Tal und erleben erneuten Regen. Ungewöhnlich für Oktober, wie unser Reiseleiter mehrfach betont. Doch gerade dieser Regen sichert jene wundervollen Bilder, die wir in Richtung Tal erblicken.
Unser kleiner Spaziergang am Nachmittag soll sie uns endlich bescheren: Die lang ersehnte Sicht auf die Spitzen der 8000er – endlich liegt das Himalaya vor uns.
Auf der Hotel-Terrasse endet der Tag mit Aussicht aufs Annapurna-Massiv.
An Tag 8 geht es weiter nach Pokhara. Unser Reiseleiter Deepak bekommt am Morgen den Anruf, dass unser Bus zu leicht sei und deshalb den aufgeweichten Weg zum Hotel nicht hochkomme.
[caption id="attachment_15730" align="alignright" width="320"] Auf der Hängebrücke.[/caption]
Wir beschließen, dem Bus entgegenzulaufen; unser Gepäck wird derweil hingefahren.
Nach dem Einchecken im Hotel in Pokhara fahren wir zu einer Hängebrücke – dem Ausgangspunkt unserer heutigen Wanderung – eine Herausforderung für mich und eine Mitreisende, da wir beide Höhenangst haben. Doch wir meistern sie und erleben gemeinsam mit den anderen die Reisfelder, tolle Aussichten auf Pokhara und ein paar Wasserfälle sowie diverse Wasserbüffel am Wegesrand.
Um fünf Uhr klingelt der Wecker an Tag 9 – wollen wir doch den Sonnenaufgang vom Berg aus beobachten. Beim Hinauffahren haben wir tolle Sicht auf die Stadt, die allerdings mit zunehmender Höhe schlechter wird: Wir sind in den Wolken. Als diese sich langsam verziehen, haben wir Blick ins Tal. Eine wundervolle Bootstour über den Phewa-See und eine erlebnisreiche leichte Mountainbike-Tour machen diesen Tag besonders.
[caption id="attachment_15731" align="aligncenter" width="745"] Blick auf das morgendliche Pokhara.[/caption]
Nach dem Besuch eines weiteren Stupas am Morgen des zehnten Tages erreichen wir Bandipur. Wir erleben das Bergdorf in Wolken gehüllt – und natürlich – mit Regen. Unser Reiseleiter wird nicht müde, zu beteuern, wie ungewöhnlich dieses Wetter sei und erfreulicherweise bleibt bei allen die Laune während der ganzen Reise bestens.
[caption id="attachment_15733" align="aligncenter" width="745"] Besuch eines Stupas.[/caption]
[caption id="attachment_15735" align="alignleft" width="270"] Erstes Treffen mit der Elefantendame.[/caption]
Tag 11: wieder beginnt ein Tag mit dem Versuch, einen schönen Sonnenaufgang zu erleben – in einem Wort: AUSSICHTslos. So verlassen wir Bandipur in Richtung des südlichen Tieflands, wo wir gegen Mittag im Chitwan-Nationalpark unser Hotel beziehen. Bei warmem Wetter und klarer Sicht erkunden wir das Dorf und lernen eine Elefantenkuh kennen.
Wie so oft auf dieser Reise sind es die kleinen Begegnungen am Wegesrand, die das Reiseerlebnis vervollständigen: Die Reisbäuerin am Feldrand, der Fischer, der seine Netze erklärt, die Leute, die das kleine Museum erhalten, die fußballspielenden Kinder oder auch die Zocker, die am Straßenrand um ein bisschen Geld spielen.
[caption id="attachment_15736" align="aligncenter" width="745"] Erste Fernsicht auf die Berge im Abendlicht.[/caption]
[caption id="attachment_15738" align="alignright" width="300"] Auf Jeep-Safari.[/caption]
Nach einer kleinen Bootsfahrt am Morgen des zwölften Tages landen wir direkt im Dschungel des Nationalparks und gehen auf Pirsch – Krokodile und Vögel werden wir sehen. Weitere Erlebnisse rund um den Nationalpark runden den Tag ab.
Auch Tag 13 widmet sich vollends dem Nationalpark, sodass weitere Tiere gesichtet werden können.
Der Abschied vom Nationalpark an Tag 14 wird für uns besonders berührend: Jene Elefantendame, die wir die letzten Tage immer wieder sahen, kommt unserem Bus im Dorf entgegen. Wir halten an, sie tritt an den Bus heran, reicht uns zum Abschied den Rüssel und lehnt ihren Kopf leicht an den Bus. Ein paar Stunden später stürzen wir uns ins Stadtleben von Kathmandu.
Ich gehöre zu dem Teil der Gruppe, die das optionale Reisehighlight „Mount-Everest-Rundflug“ an Tag 15 wahrnehmen. Entlang des Himalaya fliegen wir bis zum Sagarmatha (wie er auf Nepali heißt). Während des Fluges erklärt die Besatzung jeden Berg und jeder Passagier darf einmal kurz ins Cockpit. Ich bin genau in dem Moment im Cockpit, als wir am Mount Everest drehen: so sehe ich ihn genau vor uns. Das imposante Bergmassiv des Himalayas. Das sind Bilder, die bleiben.
[caption id="attachment_15758" align="aligncenter" width="745"] Den Mount Everest im Cockpit genau vor Augen.[/caption]
Nach dem Frühstück stehen einige Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt auf dem Plan. Während eines gemeinsamen Kochens übergeben wir unserem Reiseleiter ein Abschiedspräsent, denn leider naht die Heimreise. Diese startet am nächsten Tag nach einer Yoga-Stunde und letztem Frühstück mit ganz vielen Erinnerungen im Gepäck.
[caption id="attachment_15720" align="aligncenter" width="745"] Der Blick über Kathmandu.[/caption]
FAZIT:
Manche Dinge dieses Berichts mögen abschreckend klingen – doch einerseits hatten wir einfach Pech mit dem Wetter, andererseits bescherte genau das uns eine abwechslungsreiche Erlebnisreise, die wir in froher Erinnerung behalten. Wir sind als Gruppe zusammengewachsen und stehen heute noch immer gemeinsam mit Giri in Kontakt.
Ecuador – viel mehr als nur die Inseln der Dinosaurier
Jeder kennt die Galápagos Inseln! Aber nur wenige wissen, dass diese zu Ecuador gehören und noch weniger kennen das Festland, das so viel mehr zu bieten hat. Warum sich eine Reise nach Ecuador mehr als lohnt, erfahrt ihr von unserer Reisenden Heike. Sie hat sich im Februar 2023 mit WORLD INSIGHT auf die große ComfortPlus-Reise durch das vielfältige Äquatorland begeben.
Wir haben unsere Reise auf Meereshöhe begonnen und uns ins Hochland vorgearbeitet, sozusagen von null auf über 4.000 Meter. Ein interessanter Fakt: Seit Corona gibt es in Ecuador keine Post mehr. Postkarten für die Daheimgebliebenen fielen auf dieser Reise also aus. Neben der zweifellos atemberaubenden Natur haben wir auf unserer Tour zahlreiche Highlights gesehen, die Ecuador als Reiseziel so besonders machen. Wir haben eine Kakaoplantage besucht und die Produktion der Panamahüte besichtigt. Dabei haben wir erfahren, dass es sich bei den „Panamahüten“, anders als ihr Name vermuten lässt, um ein originales ecuadorianisches Produkt handelt, das lediglich falsch bezeichnet wird. Auf Wunsch der Gruppe haben wir zusätzlich auch eine wunderschöne Rosenfarm angeschaut und einen spannenden Blick hinter die Kulissen werfen können. Wir haben die Städte zu Fuß erkundet, Spaziergänge auf über 4.000 Meter unternommen und dabei viel über die zahlreichen Tier- und Pflanzenarten gelernt, die es in den unterschiedlichen Gegenden zu sehen gibt.
Los ging es in der malerischen Hafenstadt Guayaquil. Hier sind wir an der belebten Uferpromenade Malecón entlanggeschlendert und haben die 444 Stufen bis zum Leuchtturm von Santa Anna erklommen, von wo aus wir einen fantastischen Blick auf die Stadt und den Fluss genießen konnten. Ein perfekter Start, der uns auf die Schönheit Ecuadors eingestimmt hat. An unserem freien Nachmittag haben wir auf eigene Faust mit der Seilbahn den Fluss überquert und uns anschließend im Hotelpool abgekühlt.
Am nächsten Morgen haben wir Guayaquil verlassen und langsam an Höhe gewonnen. Irgendwann begann es zu regnen, die Sicht wurde immer schlechter und es ging stetig bergauf – eine Anstrengung, die später am Tag belohnt werden sollte. Das wohlverdiente Mittagessen haben wir allerdings noch inmitten von Wolken verbracht, ehe wir weitere Höhenmeter durch wunderschöne Landschaften wanderten. Als wir uns endlich dem Gipfel im El Cajas Nationalpark näherten, rissen die Wolken auf und wir hatten eine fantastische Sicht auf die umliegenden Berggipfel und die vielen verstreuten Seen. Ein unbeschreiblich schöner Ausblick, der die Anstrengungen vergessen ließ. Ein Fotostopp mit kleinem Spaziergang auf über 4.000 Metern rief bei uns das Gefühl von Trunkenheit hervor – und das ganz ohne Alkohol. Da an diesem Wochenende Wahlen in Ecuador stattfanden, gab es laut Gesetz für mindestens 72 Stunden vor der Wahl keinen Alkohol zu kaufen, auch nicht für Touristen. Am frühen Abend sind wir in Cuenca angekommen und haben unser liebevoll im kolonialen Stil erbautes Hotel mitten in der Stadt bezogen. Dort haben wir den Abend gemütlich ausklingen lassen.
[caption id="attachment_15624" align="aligncenter" width="745"] Neue Kathedrale im Zentrum von Cuenca.[/caption]
Der nächste Tag begann mit der Fahrt zum Aussichtspunkt „El Turi“ und einer anschließenden Betriebsbesichtigung in einer Hutfabrik. Wir konnten einzelne Herstellungsschritte mitverfolgen und uns natürlich Hüte kaufen. Diese Gelegenheit haben wir ausgiebig genutzt, ohne darüber nachzudenken, dass wir die Panamahüte noch über 10 Tage und viele Stationen auf dem Festland weiter nach Galápagos transportieren mussten.
Nach dem Besuch der Hutfabrik ging es für uns weiter auf Erkundungstour durch die historische Altstadt von Cuenca, zu einer Markthalle und einem bunten Blumenmarkt. Zum Mittagessen gab uns Ricardo den Tipp für ein Restaurant mit Dachterrasse neben der wunderschönen Kathedrale. Das Essen war wirklich gut und der Blick über die Dächer der Stadt und auf die Kathedrale einzigartig. Um die Stadt am freien Nachmittag noch besser kennenzulernen, bot sich eine Fahrt mit dem offenen Doppeldeckerbus an, der an allen Sehenswürdigkeiten der Stadt gehalten hat.
Am nächsten Tag stand ursprünglich die Inka-Stätte Ingapirca auf dem Programm. Leider wurden aufgrund von Corona die Öffnungszeiten geändert und ein Besuch an diesem Tag war nicht möglich. Ricardo hat schnell reagiert und uns mit dem Besuch der „Teufelsnase“ eine ausgezeichnete Alternative angeboten. Dort befindet sich eine Bahnstrecke mit spektakulären Zickzackschienen an einem steilen Berghang. Diese wird aktuell nicht betrieben, aber schon allein der Blick ins Tal war einzigartig, zumal auch das Wetter wieder super mitgespielt hat.
Weiter ging es Richtung Riobamba und einem Abstecher zum Chimborazo, dem höchsten Berg Ecuadors. Auf dem Weg dorthin haben wir Vikunja Herden gesehen, eine wilde Art höckerloser Kamele, ähnlich den Alpakas, die nur in den Höhen zwischen 3.500 und 5.000 m vorkommen. Der Chimborazo hat sich uns dabei fast ohne Wolken in seiner ganzen Pracht gezeigt und wir konnten eine atemberaubende Sicht auf den inaktiven Vulkan genießen. In Riobamba angekommen, haben wir anschließend einen gemeinsamen Spaziergang durch die Altstadt gemacht und auch von hier aus einen beeindruckenden Blick auf den imposanten Chimborazo werfen können.
[caption id="attachment_15625" align="aligncenter" width="745"] Das Vicuña gehört zur Gattung der höckerlosen Neuweltkamele.[/caption]
Am nächsten Tag wartete die berühmten Panamericana – die E35 Ecuador Richtung Papallacta – auf uns, entlang dessen Straßen es so einiges zu entdecken gab. Der auf dem Weg gelegene Cotopaxi Nationalpark ist bekannt für seinen gleichnamigen knapp 6.000 m hohen Vulkan. Leider hatten wir diesmal nicht ganz so viel Glück mit dem Wetter und der Cotopaxi war komplett wolkenverhangen. Davon haben wir uns nicht weiter beirren lassen und einen schönen Spaziergang entlang eines Sees unternommen, wo es viele uns unbekannte Tier- und Pflanzenarten sowie wilde Pferde zu sehen gab.
Gegen Abend sind wir an den Thermalquellen in Papallacta angekommen. Anders, als erwartet hatten wir kein Hotel, von dem aus wir zu den Thermalquellen aufbrechen mussten. Nein, unser Hotel war rund um die Quellen erbaut worden. Die Quellen lagen direkt angrenzend an die Zimmer, sodass wir jederzeit direkt vom Zimmer aus darin baden konnten – einfach unglaublich luxuriös. Selbstverständlich haben wir das erholsame Angebot noch vor dem Abendessen genutzt.
Am nächsten Morgen hat Ricardo eine kleine Wanderung entlang der Wasserläufe angeboten. Aufbruch war um 6 Uhr, noch vor Sonnenaufgang. Wir haben diese Wanderung in unserer kleinen Gruppe sehr genossen, zumal wir bis kurz vor dem Ende ganz allein unterwegs waren. Auch hier gab es in der Pflanzen- und Tierwelt wieder viele spannende und interessante Entdeckungen.
Das Ziel des heutigen Tages war der Kunsthandwerkermarkt in Otavalo. Es erwartete uns eine Flut an Eindrücken, bunter Kleidung, Taschen und Tüchern, Bildern, Schmuck, Hüten und vielem mehr. Doch die erwarteten Menschenmengen blieben aus und so hatten wir den Markt fast exklusiv für uns. Hier gab es kaum andere Touristen, nur vereinzelt waren Einheimische unterwegs, diese kaufen aber wohl zumeist am Wochenende ein.
Übernachtet haben wir in Ibarra auf 2.000 m Höhe auf einer ehemaligen Hacienda. Obwohl diese mitten in der Stadt liegt, konnten wir hier die idyllische Ruhe genießen. Das Grundstück ist riesig, sodass die Stadt nur von Weitem zu hören war. Um das gesamte Grundstück zu erkunden, musste man sich Zeit nehmen, denn es gab viel zu entdecken: vom Restaurant über den Innenhof, in dem das Frühstück stattfand, über eine hauseigene Kapelle bis zum Swimmingpool, Fitnessraum, Minigolfplatz usw. Eine nette Überraschung gab es beim Zubettgehen: In allen Betten lagen Wärmflaschen für uns bereit.
Die nächste Station unserer Reise war auch die Endstation auf dem Festland, Quito, die Hauptstadt Ecuadors auf 2.850 m Höhe. Gestartet sind wir am Aussichtspunkt El Panecillo, auf dessen Spitze die Statue der „Jungfrau von Quito“ steht, um anschließend die Altstadt zu Fuß zu erkunden. Es ging durch die wunderschöne Straße „La Ronda“ zu den beeindruckenden Kirchen und Klöstern Quitos.
[caption id="attachment_15622" align="aligncenter" width="745"] Die Basilika del Voto Nacional in Quito.[/caption]
Das Angebot unseres Reiseleiters Ricardo, gemeinsam an den freien Tagen den Mitad del Mundo – ein Monument, das eigentlich genau am Äquator liegen soll, es in Wahrheit aber nicht tut – und den TelefériQo zu besuchen, haben wir und der Großteil unserer Gruppe gerne angenommen. So sind wir noch am Samstagnachmittag zum Mitad del Mundo mitsamt seiner Aussichtsplattform und dem Museum aufgebrochen, haben dort neben dem offiziellen Denkmal aber auch ein Privathaus besucht, welches tatsächlich direkt am Äquator steht.
[caption id="attachment_15604" align="aligncenter" width="745"] Unsere Reisende Heike vor dem Hintergrund der Stadt Quito.[/caption]
Am nächsten Vormittag haben wir dann den Hausberg Quitos, den Vulkan Pichincha, mit der Seilbahn TelefériQo erklommen. Oben angekommen hatten wir eine schöne Sicht auf die im Talkessel liegende Stadt und die umliegenden Berge. Der Ort bietet sich perfekt für eine anschließende kleine Wanderung an, natürlich immer schön langsam, da wir uns wieder auf über 4.000 m Höhe bewegt haben und die Luft hier oben doch sehr dünn ist. Trotzdem war es dort über der Stadt zu Schaukeln eine außergewöhnliche Erfahrung und hat ziemlich Spaß gemacht. Zurück im Hotel haben wir den Tag gemütlich im Pool im obersten Stockwerk unseres Hotels ausklingen lassen. Von hier aus hat man eine fantastische Aussicht über die Dächer der Stadt und die umliegenden Vulkane.
Die Galápagos Inseln
[caption id="attachment_15607" align="aligncenter" width="745"] Die Galápagos Inseln sind Heimat von fast 9.000 Arten – viele davon sind endemisch.[/caption] Nach der Zeit auf dem Festland ging es für uns dann weiter mit dem Flugzeug von Quito über Guayaquil nach Baltra auf den Galápagos Inseln. Wir starteten dafür schon ziemlich früh, da es noch einiges zu erledigen gab und wir die morgendliche Rushhour auf der Fahrt zum Flughafen einplanen mussten. Dort wurde unser Gepäck durchleuchtet und verplombt, sodass nichts nach Galápagos eingeführt wird, was die Flora und Fauna der Inselgruppe gefährden könnte. Vom Flughafen ging es zunächst mit dem Bus zum Anleger und von dort aus per Wassertaxi zur Insel Santa Cruz bevor wir den Rest der Strecke wieder mit dem Bus zurücklegten. Während der Fahrt nach Puerto Ayora überwanden wir 600 Höhenmeter und erlebten eine beeindruckend rasch wechselnde Umgebung. Sie reichte von extrem trocken und karg mit Kakteen und wenigen anderen Pflanzen bis hin zu tiefgrün mit Bäumen und Sträuchern. Auf Galápagos herrschte Regenzeit, diese erreicht aber zuerst das „Hochland“ und erst viel später, wenn überhaupt, die Zonen auf Meereshöhe. Auf unserer Route zum Hotel machten wir einen Zwischenstopp bei einem Lavatunnel und genossen im Anschluss ein Mittagessen auf einer Farm, auf der es freilebende Schildkröten gab. Abends bot sich ein Spaziergang zum Pier an, um das bunte Leben in Puerto Ayora kennenzulernen. [caption id="attachment_15617" align="aligncenter" width="745"] Galapagos-Riesenschildkröten werden tatsächlich bis zu 175 Jahre alt.[/caption] [caption id="attachment_15628" align="alignleft" width="270"] Fragattenvögel sind bekannt für den aufblasbaren roten Kehlsack der Männchen.[/caption] Am nächsten Tag stand ein Ausflug zur Insel North Seymore auf dem Programm. Es ging für uns zurück zum Bootsanleger und von dort mit einem Wassertaxi zu einem ehemaligen Segelschiff, das uns in Richtung North Seymore bringen sollte. Mit dem Beiboot haben wir zur Insel übergesetzt, auf der wir einen Rundgang durch die wundervolle Natur gemacht haben. Es war zwar ziemlich heiß und gab kaum Schatten, dafür aber jede Menge Fregattenvögel bei der Balz und beim Brüten, ebenso Blaufußtölpel, Land- und Wasserechsen, Krabben und Seelöwen. Zurück auf dem Schiff ging es zum Schnorcheln. Rochen, Haie und Schildkröten bis hin zu vielen großen und kleinen bunten Fischen, und vieles mehr machten den Ausflug zu einem unvergesslichen Erlebnis. Am nächsten Morgen besuchten wir die Charles-Darwin-Aufzuchtstation. Hier konnten wir viel über die Flora und Fauna der Galápagos Inseln erfahren sowie Schildkröten von winzig bis ganz groß sehen. Nachmittags haben wir mit dem Boot zur Insel Isabella übergesetzt. Die Überfahrt dauerte ca. zwei Stunden und gegen späten Nachmittag sind wir in unserem letzten Hotel unserer Reise, direkt am feinen weißen Sandstrand, eingetroffen. [caption id="attachment_15600" align="alignleft" width="200"] Ein Flamingo zwischen den Mangroven.[/caption] Am nächsten Morgen hat uns der Bus zunächst zu einer Schildkrötenaufzuchtstation auf Isabella gebracht, ehe wir im Anschluss durch die wunderschönen Mangroven zurück zum Stand gingen. Hier haben wir u.a. Flamingos beobachten können, aber auch zahlreiche Echsen haben unseren Weg gekreuzt. Zurück am Stand haben wir in einer Bar mit einem erfrischenden Coco Loco einen Stopp eingelegt, bevor wir am Nachmittag noch einmal mit dem Schiff zur Insel Las Tintoreras aufgebrochen sind. Hier haben wir bereits im Hafen Rochen gesehen, auf der Insel in einem Lavakanal Haie, Wasserechsen über die ganze Insel verteilt, die in abgetrennten Bereichen ihre Eier gelegt haben, Seehunde und nicht zuletzt auch einen Galápagos-Pinguin. Auf dem Rückweg konnte noch geschnorchelt werden. Ein besonderes Highlight war, als sich für kurze Zeit Seehunde unserer Gruppe angeschlossen haben. Nach einem letzten gemeinsamen Abendessen ging es früh am nächsten Morgen auf die lange und anstrengende Rückreise. 14 Tage Ecuador waren abwechslungs- und erlebnisreich, mit vielen positiven Überraschungen, Dingen, mit denen ich niemals gerechnet hätte, wie zum Beispiel bei 30 Grad einen Pinguin zu sehen. Den Höhepunkt bildeten sicherlich die vielen Begegnungen mit freundlichen, offenen Menschen und Tieren, die keinerlei Scheu vor den Menschen haben. Wieder hatte ich eine unglaublich tolle Reise Eindrücken, die ich sicherlich nie vergessen werde und Menschen, die mir sehr ans Herz gewachsen sind. [caption id="attachment_15619" align="aligncenter" width="745"] Ähnlich wie Flamingos verdanken die Blaufußtölpel ihre blauen Füße der Nahrung. Die Vögel nehmen durch ihre fischreiche Ernährung sogenannte Carotinoide auf: Je blauer die Füße, umso gesünder das Tier.[/caption]Laos-China-Railway: Auf Schienen durch das Herz von Südostasien und Südchina
Rückblick in das Jahr 2013
Wo manch Europäer die Zornesröte ins Gesicht steigen würde, lächelt unser Country-Manager Laothong Sayasit gelassen: Soeben haben ihm die Behörden in Luang Prabang mitgeteilt, dass sein Haus mitten auf der geplanten Bahnlinie der sogenannten Laos-China-Railway (LCR) zwischen dem chinesischen Kunming und dem laotischen Vientiane liegt. Wieder mal ein chinesisches Projekt der Superlative! Ich beobachte meinen Freund und laotischen Geschäftspartner ganz genau: Gute Miene zum bösen Spiel? Perfekte schauspielerische Fähigkeiten? Nein. Laothong kann die Behörden verstehen. Der zukünftige Hochgeschwindigkeitszug wird viele Inlandflüge ersetzen und ein technologischer Meilenstein sein, sagt er. Seine noch junge Familie wird also umziehen müssen, ein Stück Land wird ihm gestellt, eine kleine Entschädigungszahlung. Das war 2013. [caption id="attachment_15649" align="aligncenter" width="745"] Unser Team in Laos rund um unseren Country Manager Laothong (der 2te von rechts). Trotz Umzug nimmt er die Situation gelassen und nutzt das neue, umweltfreundliche Transportmittel gerne auf seinem Weg zur Arbeit.[/caption]Heute: Einschnitt oder Fortschritt?
Mittlerweile steht die Bahnstrecke als Teil der sogenannten chinesischen „Belt-and-Road-Initiative“. Kritiker befürchten, dass Laos durch den Bau der Strecke in eine Schuldenfalle geraten könnte. Und es steht außer Frage, dass Laos heute durch die beträchtlichen Kosten des Baus in Abhängigkeit von chinesischen Krediten steht – Laos ist mittlerweile der größte Schuldner des Reiches der Mitte! Hinzu kommen die Umweltauswirkungen des Projekts, insbesondere in Bezug auf den Bau von Staudämmen. [caption id="attachment_15655" align="alignleft" width="250"] Der Staudamm südlich des ehemaligen Dorfes Ladthahae.[/caption] Der mächtigste davon steht südlich des ehemaligen Dorfes Ladthahae: Ein chinesischer Staudamm flutet die Region so sehr, dass nur noch das Dach eines buddhistischen Tempels der Siedlung zu sehen ist. Unser chinesischer Country Manager Zhang Fan winkt ab und spricht von all den nicht mehr notwendigen Kontinentalflügen, bei denen pro Start 20.000 Liter Kerosin in die Luft geblasen werden. Er spricht von neuen schnellen und umweltfreundlichen Verbindungen zwischen China, Laos und weiter, auch nach Thailand, er spricht von einer sauberen Zukunft.Das imposante Bauwerk als Basis für unsere neue China-Laos-Tour
Über das Wohl und Wehe von solch großen Projekten, ließe sich endlos diskutieren – Fakt ist, die neue China-Laos-Railway ist in vieler Hinsicht beeindruckend: 1000 km lang, 5.7 Milliarden USD teuer, und weil vor allem Laos eine Topografie wie die Schweiz aufweist, sind es 167 Brücken und 75 Tunnel, die in sage und schreibe fünf Jahren errichtet wurden – unter anderem durchquert man das Truong-Son-Gebirge mit einer Erhebung von mehr als 2.800 Metern! Mit einem Wort, es ist ein Meisterwerk der Baukunst. Selbst eingefleischte China-Skeptiker erkennen diese Leistung an, die einheimischen Laoten sowieso. Laothong lebt mittlerweile im neuen Haus unweit vom Zentrum von Luang Prabang und nutzt für seine Dienstreisen Richtung Hauptstadt Vientiane und chinesischer Grenze gerne die neue Bahn. Und weil es unterwegs so viel zu entdecken gibt, kamen wir auf die Idee, alles miteinander zu verbinden: Das Erlebnis einer einzigartigen Bahnfahrt mit dem Besuch vieler spannender Orte unterwegs. [caption id="attachment_15678" align="aligncenter" width="745"] Gleich geht’s los: Der große Regen und unsere Zugfahrt von Vientiane nach Vang Vieng.[/caption]Unser Test zwischen Vientiane und Luang Prabang
[caption id="attachment_15681" align="alignright" width="250"] Das Logo der LCR erinnert verblüffend an das Logo der Deutschen Bahn.[/caption] Und wie immer, wenn wir eine neue Reise ins Programm aufnehmen, möchten wir auch prüfen, was wir anbieten. Zum Anlass nehmen wir unser Guide-Training in Luang Prabang im Juni diesen Jahres: Statt dem Flugzeug oder dem Bus, nehmen wir dieses Mal die Bahn, um die 414 Kilometer zwischen den beiden Städten zu überwinden. Der laotische Hauptstadt-Bahnhof sieht aus wie ein Drehkreuz vieler verschiedener Strecken, dabei dient er einzig und allein der Laos-China-Railway. [caption id="attachment_15679" align="alignleft" width="250"] Der chinesische Präsident Xi Xingping ist im Buchladen des Bahnhofs sehr präsent.[/caption] Der Baustil ist chinesisch-kommunistisch, viel Beton, riesige Eingangshalle, kleine Verkaufsstände und natürlich Bücher zur Entstehung des großartigen Werkes sowie über Xi Jinping, dem nicht mehr ganz neuen übergroßen Lenker und Denker im Reich der Mitte. Dass Schaffenskraft nicht unbedingt immer etwas mit Kreativität zu tun hat, liest sich bereits am Logo der LCR ab – die Kissenüberzüge erinnern doch sehr stark in Typo und Farbe an das unserer Deutschen Bahn, ein Schelm, der Böses dabei denkt. Anders aber bei unserer guten Bahn, scheint man hier aber fast schon übertrieben Wert auf Pünktlichkeit zu legen: Obwohl es in Strömen regnet und stürmt, entschuldigt sich die Stimme aus dem Lautsprecher mehrfach für die gerade einmal 10-minütige Verspätung des Zuges. Gleiches während der Fahrt, die nicht in Höchstgeschwindigkeit zurückgelegt werden kann, sondern verhältnismäßig langsam mit etwa 100 Kilometer pro Stunde – die Entschuldigung passt angesichts der Wetterverhältnisse so gut wie ein Strandkorb zu Island. [caption id="attachment_15703" align="aligncenter" width="745"] Einfahrt unseres Zuges der Laos-China-Railway (LCR).[/caption]Eine Bahnfahrt durch Märchenlandschaften
Nach zwei Stunden erreichen wir Vang Vieng. Der 30.000 Seelen-Ort beeindruckt durch eine faszinierende Kulisse aus Kalksteinfelsen, smaragdgrünen Reisfeldern und dem schlängelnden Nam Song River. Eine Region für Naturliebhaber: Hier schnüren unsere kommenden Gruppen die Wanderschuhe und genießen eine romantische Bootsfahrt zum Sonnenuntergang auf dem Nam Som-Fluss. [caption id="attachment_15687" align="alignright" width="250"] Wir sind von der vorbeiziehenden Landschaft begeistert und kommen aus dem Staunen kaum mehr heraus.[/caption] Uns bleibt inmitten dieser herrlichen Landschaft auch Zeit für eigene Abenteuer: Tubing im Fluss oder ein Sprung ins kühle Nass der sogenannten Blauen Lagune! Wir fahren weiter, eine gute Stunde ist es bis Luang Prabang. Die Strecke ist auf diesem Abschnitt spektakulär: Malerische Karstlandschaften, zahllose Tunnels, viele Brücken, die uns über ebenso viele Flüsse führen. [caption id="attachment_15664" align="alignleft" width="250"] Während wir die abwechslungsreiche Fahrt genießen, die uns durch malerische Landschaften führt, schlafen die anderen Gäste oder beschäftigen sich mit ihren Handys.[/caption] Während die Einheimischen entweder schlafen oder vor dem Handy sitzen, kommen wir nicht mehr aus dem Staunen heraus. Dann Luang Prabang: In unseren anderen Artikeln bereits ausführlich beschrieben, ein Ort zum Entdecken und Ankommen; ohne Frage, die Stadt ist das „Shangri La“ und der „Garten Eden“ Südostasiens. Wie ein einziger großer Garten liegt der Ort zwischen dem Nam Khan und dem Mekong-Fluss eingebettet in der Bergwelt von Laos. Zahllose Tempel, ein reges Klosterleben, nette kleine Cafés – all das lädt zum Verweilen ein. Ebenso ein Ausflug zu den Höhlen von Pak Ou und den Kuangsi Wasserfällen.Für euch geht die Reise in China weiter
Während für uns die Reise in Luang Prabang endet, erwartet euch auf unserer neuen Tour neben dem faszinierenden Zugabenteuer und den Schönheiten von Zentrallaos auch das atemberaubende Südchina. [caption id="attachment_15653" align="aligncenter" width="745"] Eine unfassbare Meisterleistung der Bauern von Yuangyang sind die örtlichen Reisterrassen.[/caption] [caption id="attachment_15650" align="alignleft" width="270"] Malerisch repräsentiert die Stadt Dali das alte, romantische Yunnan in China.[/caption] Die Reise führt durch traumhafte Reisterrassen in Yuangyang, wo die Landschaft in eine märchenhafte Kulisse verwandelt wird. In den malerischen Städten Lijiang und Dali taucht ihr ein in den traditionellen Charme des Yunnans. Die verschlungenen Gassen und historischen Gebäude erzählen Geschichten aus längst vergangenen Zeiten, während die beeindruckenden Reisterrassen von Yuangyuang ein spektakuläres Bild bieten. [caption id="attachment_15698" align="alignright" width="250"] Das moderne Kunming steht im Gegensatz zum malerischen, traditionellen Dali und Lijiang.[/caption] Mit Kunming erwartet euch eine Stadt, die modernes China par excellence verkörpert. Das Wachstum und die Entwicklung sind greifbar, und die Stadt pulsierender Mittelpunkt von Handel und Kultur. Märkte und Dörfer entlang eurer Route lassen euch tief in die chinesische Lebensweise eintauchen. Konfuzianische Tempel zeugen von der reichen Geschichte, und malerische Landschaften laden dazu ein, die Vielfalt und Schönheit der Natur zu erleben. Die Menschen in dieser Region empfangen euch mit offenen Armen und Gastfreundschaft. [caption id="attachment_15654" align="aligncenter" width="745"] Der „Steinwald“ von Kunming ist eine idyllische Abwechslung zur modernen chinesischen Metropole.[/caption] Freut euch auf 16 Tage voller Abenteuer und Entdeckungen, eingebettet in die Highspeed-Welt der Schienen, während ihr die kulturelle Pracht von Südostasien und Südchina erlebt! >> Jetzt entdecken!Botswana: Zwei Perspektiven – Ein Abenteuer
Alexandra: Nachdem ich bereits Namibia erkundet hatte, stand Botswana ganz oben auf meiner Bucket List. Endlich war der Zeitpunkt gekommen, das nächste Abenteuer zu beginnen. Die Vorfreude, ein weiteres Natur- und Tierparadies zu entdecken, trieb mich an. Besonders gespannt war ich auf die weltberühmten Victoria-Fälle, im Moremi Wildreservat hoffte ich auf beeindruckende Begegnungen mit Elefanten und Löwen. Im Okavango-Delta wollte ich lautlos im Mokoro durch Papyrus-Sümpfe gleiten, in der Hoffnung, nicht von Flusspferden oder Krokodilen als Eindringling beäugt zu werden. Ich wollte unvergessliche Momente auf dem Kwando, dem Chobe-Fluss und dem Sambesi erleben, dem Sonnenuntergang entgegen schippern und die faszinierende Tierwelt beobachten. Einen Sundowner genießen, an Wasserlöchern die Tierwelt beobachten, die Geräusche aufsaugen…. So war der Plan.
Nach der Landung in Simbabwe ging es nach einem kurzen Stopp in unserer charmanten Unterkunft, dem Shearwater Explorers Village, zu den beeindruckenden Victoriafällen. Eine etwa zwei Stunden lange Wanderung entlang der Fälle ließ uns die ungeheure Kraft der Naturgewalten spüren, während der Sprühregen den angrenzenden Regenwald und uns gleichermaßen benetzte.
Antonia: Es war der Moment des inneren Aufbruchs, als ich beschloss, dem traditionellen Lebensweg zu entfliehen und stattdessen das Abenteuer meines Lebens zu suchen. Mein Ziel war klar: das südliche Afrika, eine Region, von der ich seit meiner Kindheit träumte. Dank World Insight wurde dieser Traum Wirklichkeit, und so begann meine Reise im majestätischen Schatten der Victoriafälle in Simbabwe:
Der Klang des tosenden Wassers und der feine Sprühregen, der wie ein Schleier um mich herum liegt, schaffen eine mystische Kulisse für die Magie, die mich erwartet. Unter der Führung von Dorothee, unserer engagierten Reiseleiterin tauchen wir in die atemberaubende Landschaft der Victoriafälle ein. Riesige Wassermengen stürzen sich den Abgrund hinunter und zahlreiche Regenbögen grüßen uns bei unseren Erkundungen.
[caption id="attachment_15568" align="aligncenter" width="745"] Besonders eindrucksvoll sind die Victoria-Fälle im März und April. Zu dieser Zeit erreicht der Sambesi seinen Höchststand.[/caption]
Alexandra: Zurück in der Unterkunft nutzen wir das gemeinsame Abendessen für ein erstes Kennenlernen, bevor wir müde in unsere Betten fallen und uns auf die kommenden Abenteuer freuen.
Antonia: Ich schlafe sanft zum Rauschen der tosenden Wasserfälle ein.
Tags darauf überqueren wir die Grenze: Botswana, das Safari-Paradies, öffnet sich vor uns. Erster Stopp: Die Elephant Sands Lodge. In der Haupt-Lodge angekommen kann ich meinen Augen kaum trauen: Circa 5-10 Meter von uns stillen die ersten Dickhäuter ihren Durst am Wasserloch. So nah war ich diesen mächtigen Tieren noch nie!
[caption id="attachment_15569" align="aligncenter" width="745"] WORLD INSIGHT-Reisende Antonia am Wasserloch der Elephant Sands Lodge.[/caption]
Nach einer halbstündigen Fahrt mit Allradfahrzeugen von der Haupt-Lodge aus, erreichen wir unser eigentliches Quartier für die Nacht: Eine wunderschöne Zeltlodge – modern ausgestattet und mit bequemen Betten. Am Wasserloch, direkt am Camp, statten uns während der Zeit unseres Aufenthalts eine Warzenschweinfamilie, ein Wildhund und eine Hyäne einen Besuch ab.
[caption id="attachment_15570" align="aligncenter" width="745"] Abendstimmung am Wasserloch.[/caption]
Alexandra: In den nächsten beiden Nächten erkunden wir die Elephant Sands Adventure Lodge teilweise zu Fuß, immer auf der Hut vor möglichen Überraschungen im Gebüsch. Nach einer kalten Nacht begeben wir uns am nächsten Morgen zu Fuß auf Pirsch und treffen auf einen imposanten Elefantenbullen sowie verschiedene Vogelarten, Warzenschweine, kleine Echsen und sogar eine Hyäne. Eine abendliche Pirschfahrt belohnt uns mit dem Anblick der ersten Elefantenherden im zauberhaften Licht des afrikanischen Sonnenuntergangs – ein wahr gewordener Traum.
Antonia: Nachdem wir schon für das frühe Aufstehen mit einem atemberaubenden Sonnenaufgang belohnt wurden, lassen wir den Tag bei einem entspannten Sundowner in Herdennähe bei fantastischem Himmel ausklingen.
[caption id="attachment_15571" align="aligncenter" width="745"] Ein perfekter Tagesabschluss: Sundowner in Herdennähe.[/caption]
In Maun, der Hauptstadt des North West Districts wird unser Gepäck vom Bus auf Allradfahrzeuge umgeladen. Uns steht eine 2 bis 3-stündige Fahrt im offenen Geländewagen bevor.
Etwas staubig, durchgerüttelt, aber total happy kommen wir in der Shokomoka Adventure Tented Lodge an: Eine Lodge mitten im Busch am östlichen Ende des Okavango Deltas, mit wunderschönen Ausblicken. Direkt am Abend, gemütlich am Lagerfeuer, höre ich das erste Löwengebrüll. Beeindruckend, aber auch einschüchternd. Da die wilden Tiere direkt durch das Camp laufen dürfen, führen uns die Guides die nächsten 3 Abende sicher zu unseren Zelten, wenn es dunkel ist.
Alexandra: Die folgenden drei Nächte verbringen wir in der Shokomoka Lodge, ohne jegliche Umzäunung zur Tierwelt außerhalb der Lodge. Das Brüllen der Löwen, die lauten Geräusche der Flusspferde und die neugierigen Elefanten rund um unser Zelt lassen uns tief in die Wildnis eintauchen. Von unserer Reiseleiterin lernen wir: Wenn man unerwartet einem Exemplar der afrikanischen Fauna gegenübersteht, darf man auf keinen Fall panisch reagieren. Tiere haben normalerweise kein Interesse an Menschen, denn diese stehen nicht auf ihrem üblichen Speiseplan und werden auch nicht als Feinde angesehen. Da ein Raubtier schneller rennen kann als ein Mensch, ist Wegrennen sowieso keine Option und würde nur den Jagdinstinkt wecken.
[caption id="attachment_15564" align="aligncenter" width="745"] Dein Reiseleiter und Guides weisen dich in die richtigen Umgangs- und Verhaltensweisen bei Tier-Begegnungen ein.[/caption]
Antonia: Eines Nachts werde ich wach vom Knacken der Bäume und Löwengebrüll. Ich wage es, meinen Kopf ein wenig aus dem Zelt heraus zu strecken. Mein Atem stockt und mein Herz rast: In circa zwei bis drei Meter Entfernung steht ein riesiger Elefant mit glänzend weißen Stoßzähnen und schaut mir direkt in die Augen. Nach ein paar Momenten des stillen Augenkontakts setzt er seinen Weg fort und bedient sich an Zweigen und Blättern neben meinem Zelt. Ein unbeschreiblich großartiges Erlebnis!
[caption id="attachment_15572" align="aligncenter" width="745"] Nächtlicher Besuch: Ein hungriger Elefant streift auf der Suche nach einem Mitternachtssnack durchs Camp.[/caption]
Meine nächtliche Begegnung mit dem Elefanten sollte nicht die letzte Sichtung dieser Giganten sein. Viele seiner Artgenossen treffen wir auf Safari im Moremi Game Reservat und Kazikini Reservat, die sich in unmittelbarer Näher unserer Lodge befinden. Wir beobachten Giraffenmamas mit ihren Kindern, Giraffen-Jungbullen, die sich im Kräfte-messen versuchen, Impala -Herden, vereinzelte Gnus und riesige Zebra-Herden. An einem Wasserloch tummeln sich mächtige Nilpferde, zusammen mit Krokodilen und einer Vielzahl an bunt schimmernden Vögeln. Der krönende Abschluss unserer Pirsch: Wildkatzen! Im Schatten eines Baumes haben es sich ein Leopard, eine Löwin sowie eine Geparden-Mutter mit ihren 5 Jungen für eine Verdauungspause gemütlich gemacht.
[caption id="attachment_15587" align="aligncenter" width="640"] Diese drei putzigen Geparden-Jungtiere werden einmal zum schnellsten Landtier der Erde heranwachsen.[/caption]
Alexandra: Unsere Pirschfahrten bieten atemberaubende Sichtungen von Geparden, Leoparden, Löwinnen und Giraffen, begleitet von den schrillen Rufen des Gelb- und Rotschnabeltukans. Der Dreck unter den Füßen und die durcheinandergewirbelten Haare waren am Ende jeder Pirschfahrt vergessen, die strahlenden Augen blieben.
[caption id="attachment_15561" align="alignleft" width="232"] Am Ufer des Okavango können wir Elefanten beobachten.[/caption]
In Maun nutzen wir unseren Aufenthalt für einen Rundflug über das Okavango-Delta – ein unvergessliches Abenteuer, das uns die Wasserläufe und Tierherden aus der Vogelperspektive zeigt. Unsere Reise führt uns weiter in den Nordwesten des Okavango-Deltas zur Kigeli Adventure Tented Lodge in Shakawe. Wir genießen die Mokoro-Fahrten durch die Wasserlandschaft und die leckeren Mahlzeiten, zubereitet von unserer fantastischen Reiseleitung Dorothee und unserem wunderbaren Busfahrer Andrew. Eine Wanderung durch die Tsodilo Hills mit einem Mitglied der San bringt uns die Geschichte und Felsmalereien näher. Gespannt lauschen wir seinen Worten und tauchen ein in eine lange, lange zurückliegende Zeit. Eine Sundownerfahrt auf dem Okavango ermöglicht uns, Elefanten hautnah beim Fressen am Ufer zu beobachten, und wir haben das Glück, einen Adler beim Fischfang zu erleben.
[caption id="attachment_15576" align="aligncenter" width="745"] Auch Adler können im Delta beobachtet werden.[/caption]
[caption id="attachment_15590" align="alignright" width="250"] Ein Savannentoko.[/caption]
[caption id="attachment_15591" align="alignleft" width="250"] Ein Gabelracke.[/caption]
Weiter geht es in den Caprivi-Streifen Namibias, in die Sambesi-Region. In der Sharwimbo Adventure Tented Lodge, direkt am Kwando-Fluss gelegen, erleben wir zwei traumhafte Bootstouren mit Flusspferden, Krokodilen, Kormoranen, Elefanten und Vögeln in den schillerndsten Farben. Eine Pirschfahrt führt uns zu einer Gruppe wartender Geier – Das Beobachten ihres Futterneids aus nächster Nähe ist ein aufregendes Erlebnis.
[caption id="attachment_15574" align="aligncenter" width="640"] Die Aasgeier warten geduldig auf das nächste unglückliche Opfer.[/caption]
[caption id="attachment_15562" align="alignright" width="250"] Die Kinder sind genauso neugierig wie wir auf den Besuch.[/caption]
Antonia: Wir besuchen in der Sambesi-Region auch ein traditionelles Dorf. Im Kindergarten bekommen wir ein Ständchen von den Kindern gesungen, die uns neugierig mit großen Augen ansehen. Von den erwachsenen Einheimischen werden wir in die Traditionen eingeführt: Tänze, Jagdmethoden und die Messerherstellung werden uns nähergebracht. Alles insgesamt sehr interessant und beeindruckend! Unsere Abende in Namibia schließen wir mit Bootstouren auf dem Kwando-Fluss ab. Wir kommen den Nilpferden sehr nah und können Elefanten, Impalas, Affen und Büffelherden beobachten. Zu einem kühlen Windhoek Draught genießen wir – wie jeden Abend – die schönsten Sonnenuntergänge.
[caption id="attachment_15578" align="aligncenter" width="640"] Der Büffel gehört zu den Big Five. Auch seine Mitstreiter Löwe, Leopard, Elefant und Nashorn sind in Botswana anzutreffen.[/caption]
Zurück in Botswana besuchen wir den Chobe-Nationalpark. Im wunderschönen Hotel in Kasane erleben wir großartige Abende mit traditionellen Tänzen und afrikanischer Musik. Auf unserer letzten Safari werden wir noch einmal für unsere Geduld belohnt: Direkt an unserem Geländewagen zieht ein Rudel Löwen vorbei!
[caption id="attachment_15565" align="aligncenter" width="745"] Löwen sind die einzigen Großkatzen, die im Rudel leben. Die Jagd auf große Beutetiere, wie Büffel, erfordert Teamwork.[/caption]
Alexandra: Eine Elefantenherde auf dem Weg zum Fluss sorgt zusätzlich für unvergessliche Augenblicke. Die Erde vibriert förmlich, als die Elefantenherde am Jeep vorbeizieht.
Antonia: Beim späteren Kaffee und Tee im Busch sehen wir aus der Ferne ein weiteres Rudel Löwen mit Junge. Wow! Die Raubtiere in freier Wildbahn und dann so nah zu sehen ist für mich ein wahr gewordener Traum! Unser Guide ist ebenfalls überrascht, so viele Wildkatzen auf einer Reise zu sehen. Wir haben unfassbares Glück. Mir kommen fast ein paar Freudentränen.
[caption id="attachment_15583" align="aligncenter" width="640"] Aktuell leben nur noch 20.000 Löwen in Afrika. Unter anderem durch Wilderei und den Verlust von Lebensraum gilt die Art als gefährdet.[/caption]
Alexandra: Eine letzte Bootsfahrt auf dem Chobe beschert uns nochmals beeindruckende Bilder, bevor es zurück nach Simbabwe geht. In Victoria Falls besuchen wir den einheimischen Markt und entscheiden uns spontan für eine letzte Bootstour auf dem Sambesi. Eine ganze Flusspferdherde und das lang ersehnte Foto eines brüllenden Flusspferdes runden die Reise ab.
Antonia: Nach zwei Wochen Hoffnung auf ein Nilpferd, welches sein Maul aufreißt, dürfen wir gleich mehrere aufgerissenen Mäuler erleben: In einer Lagune liegt eine komplette Nilpferd-Familie: Mama-, Papa- und Baby-Nilpferde. Ich bin überglücklich.
[caption id="attachment_15566" align="aligncenter" width="745"] Der Top-Shot der Reise! Nilpferde können ihr etwa 50 Zentimeter breites Maul über einen Meter weit aufreißen.[/caption]
Antonia: Mit diesen Momenten im Herz war meine Traumreise vollkommen. Ich werde die Zeit nie vergessen und bin dankbar, so großartige Menschen kennengelernt zu haben.
Ich möchte die afrikanische Lebensfreude, Hoffnung und Stärke mit nach Deutschland nehmen. Afrika hat mein Herz gestohlen – hier habe ich meinen inneren Frieden gefunden. Eins steht für mich fest – das südliche Afrika wird mich definitiv wieder sehen.
[caption id="attachment_15581" align="aligncenter" width="745"] Ein Traum von Afrika: Fantastische Tierwelten und magische Sonnenuntergänge.[/caption]
[caption id="attachment_15573" align="alignright" width="254"] WORLD INSIGHT Reisende Alexandra am Wasserloch der Elefanten.[/caption]
Alexandra: Es fällt mir schwer, die richtigen Worte zu finden, um das Erlebte zu beschreiben. Eines steht jedoch fest: Diese Erfahrung wird für immer in meinem Herzen bleiben. Das südliche Afrika hat mich in seinen Bann gezogen, vor allem mit seiner beeindruckenden Tierwelt. Die Elefanten, Büffel, Giraffen, Flusspferde, Krokodile, unzählige Vogelarten, Zebras, Löwen, Geparden, Leoparden, Geier, Adler – sie alle in freier Wildbahn zu erleben, ist einfach unbeschreiblich.
Mit meinem Reisebericht hoffe ich, wenigstens einen Hauch der überwältigenden Emotionen und Eindrücke, die mich durchströmten, weitergeben zu können. Es ist das Gefühl, in einem Zelt zu schlafen und den sanften Streifzug eines Elefanten zu hören; das Wissen in der Nacht, dass Löwen durch das Camp streifen könnten, oder dass ein Wildtier jederzeit vor dem Zelteingang stehen könnte und den Weg versperrt. Sich bei eiskalten Temperaturen morgens aus dem Bett zu schälen und die Dusche aufzusuchen – so kalt, dass ich manchmal dachte, mein Hintern würde auf der Klobrille festfrieren. All diese Erlebnisse zusammen – von den morgendlichen 8 °C bis zu den 40 °C tagsüber zum Schluss – es war einfach der Wahnsinn.
„Of all the books in the world, the best stories are found between the pages of a passport”. Ich schließe das Buch meines Urlaubs und es ist eine unbestreitbare Tatsache:
„The eye never forgets what the heart has seen …”, wie ein afrikanisches Sprichwort weise sagt, und dies ist die Wahrheit, die sich in meinen Augen widerspiegelt.
Auf den Spuren der Nomaden: Eine Reise durch das Herz Kirgistans
Schon vorab mein endgültiges Urteil: Diese Reise war eine der schönsten, die ich jemals mit WORLD INSIGHT unternommen habe, und das will wirklich etwas heißen, denn diese Tour war schon meine zehnte Reise mit Euch!