Willkommen auf meiner Tour durch Namibia.[/caption]
Namibia zu lieben ist einfach
Endlich kein Stau mehr, kein Streik, kein Gedränge in der Bahn, kein Nachbar, der einen verklagen will, weil die Hecke zu hoch ist (meine Nachbarn sind aber zum Glück entspannt) – natürlich ist die Entledigung manischer deutscher Gewohnheiten und administrativer Spitzfindigkeiten nicht das Einzige, was wir an diesem wunderbaren afrikanischen Land lieben. Es ist zum Beispiel das Abenteuer, da wir die meisten Strecken nicht auf Autobahnen, sondern auf Schotterpisten zurücklegen. [caption id="attachment_16064" align="aligncenter" width="745"]
Schotterstrecke und Tierwelt zu Land und in der Luft.[/caption]
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Verkauf von Salzkristallen an der Skeleton-Küste.[/caption]
Es ist die Wildnis, mit einer Tierwelt, so romantisch wie aus unseren Daktari-Träumen und Landschaften, so schön, dass es manchmal fast schon in den Augen wehtut. Dann natürlich die verschiedenen Völker: Hereros, Damaras, Ovambos, San, Himba – Volksgruppen, deren Vorfahren schon vor Jahrtausenden fantastische Felszeichnungen hinterlassen haben, die man versucht hat zu kolonisieren, zu reformieren und die dennoch bis heute ihre Riten und Kulte pflegen – man möchte sagen „Gott sei Dank“. Und auch die Begegnung mit den Farmern ist unvergesslich: Manchmal etwas aus der Zeit gefallen (zum Fleisch isst man Fleisch), doch hinter der harten Schale ist der strahlend gastfreundliche Kern, der dem Veganer selbstverständlich auch ganz viel Schmackhaftes zum Braai zaubert. Und da wären wir vielleicht beim wichtigsten Punkt, weshalb Namibia von europäischen Reisenden so geliebt wird: Man erlebt die Abenteuer, die Schönheiten und Freiheiten auf ganz behagliche Art – schläft in hübschen Lodges und erlebt afrikanische Hospitality! Wer fühlt sich nicht happy, wenn er abends mit angenehm gefülltem Bauch und einem leckeren Bier in der Hand am Lagerfeuer sitzt und sich mit netten Leuten über das Erlebte vom Tag austauscht? Darüber das Sternenmeer Namibias, an der Seite von 8 bis 14 wunderbaren anderen WORLD INSIGHT-Gästen!
Dienstreise und der Austausch mit Experten vor Ort
Meine Mutter hat früher immer gesagt, „jetzt fährt der Jung‘ schon wieder in den Urlaub“. Und gewissermaßen hatte sie damit auch recht, denn mein Job ist mein Hobby, ich reise leidenschaftlich gern. Eine Dienstreise hat aber natürlich dennoch einen anderen Charakter als unsere Erlebnisreisen, die wir für euch im Programm haben. Auf letzteren kommt man wirklich an, auf Dienstreisen hetze ich wie ein Gepard durch ein Land, um so viel wie möglich Input für schönere Reisen und auch ihren Verkauf zu bekommen. Eine Quelle des Wissens ist zum Beispiel Dagmar, eine unserer ReiseleiterInnen in der Region, die ich in Swakopmund treffe – wer noch nicht mit ihr im Buschland Namibias unterwegs war, der kennt sie vielleicht von unseren wiLIVE-Shows „Afrika mit Zentralasien“. [caption id="attachment_16068" align="aligncenter" width="745"]
Unsere wunderbare Reiseleiterin Dagmar am Strand von Swakopmund.[/caption]
Sie ist mit unserem Moderator Thomas gerade auf Filmtour im Land unterwegs, damit wir für kommende Präsentationen aktuelles Material erhalten. Abgesehen von unseren Country-ManagerInnen erfährt man von Reiseleiterinnen und Reiseleitern am meisten, was unsere Touren anbelangt – das Wertvollste daran ist dabei das Wissen aus erster Hand! Sind alle Straßen noch befahrbar, gibt es neue Geheimtipps, liegt ein Schiffswrack an der Skeleton-Küste noch an Ort und Stelle oder wurde es mittlerweile fortgeschwemmt?
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Ein Schiffswrack vor der Küste im gleisenden Sonnenlicht.[/caption]
Und ebenso wichtig: Was sagen unsere Gäste jenseits aller Fragebögen? Gibt es vielleicht Kritikpunkte, die nicht zu Protokoll gegeben wurden, gibt es Anregungen unterwegs – manchmal sind es gerade die leisen Töne, die für eine erfolgreiche Tour wichtig sind. Und, ich will wissen, wie es unseren Guides selbst geht: Diese wunderbaren Menschen sind täglich mit euch auf Tour und damit ganz entscheidend dafür, dass eine Reise ein Erfolg wird. Ohne Frage, ein Traumjob, aber auch ein 24-Stunden-Job und auch Reiseleiterinnen und Reiseleiter sind nur Menschen mit all ihren täglichen Sorgen und Nöten; und die möchte ich kennen.
Authentisch beim Sound, authentisch beim Reisen
Ich habe aber noch einen ganz wichtigen Grund, weshalb ich in Swakopmund bin: Die Jungs von „African Vocals“ warten im Tonstudio von Gernot Fritze auf mich. [caption id="attachment_16059" align="aligncenter" width="745"]
Die grandiosen African Vocals beim Einsingen unseres Songs in Swakopmund.[/caption]
Wir wollen unseren WORLD INSIGHT-Song mal auf Afrikanisch in Szene setzen. Die a cappella Sänger aus einem Township bei Swakopmund sind eine Wucht: Schließt du die Augen, hörst nur ihre Stimmen, dann denkst du, du bist mitten im Buschland – du hörst Vögel, Tiger, Elefanten, raschelndes Gras!
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Gernot von den Nautilus Recording Studios mixt unseren Song.[/caption]
Dann die gesangliche Herausforderung des dramatischen Endes unseres Songs, auch wunderbar gemeistert. Dagmar und Thomas, die mit mir im Tonstudio sind, sind ergriffen. Unsere Reiseleiterin meint, so klinge der WI-Song richtig authentisch und nennt damit DAS STICHWORT: AUTHENTISCH! „Reisen von Freunden für Freunde“ ist bei uns im Haus kein Spruch, sondern wird gelebt. So wie unsere Gäste haben auch alle unsere MitarbeiterInnen das Reisefieber im Blut. Und keine unserer Touren wird „am Reißbrett“ oder gar per Chat-GPT geplant, sondern vor Ort in enger Zusammenarbeit zwischen ProduktmanagerIn, Country-ManagerInnen und ReiseleiterInnen. Nur so erhalten unsere Reisen den Esprit und die Lebendigkeit, die ihr von uns gewohnt seid – Erlebnisreisen zu fairen Preisen und mit ganz viel Liebe zum Detail.
„Into the wild“
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Unser Team rund um unseren Country-Manager Jochen in Windhuk.[/caption]
Für diese Tour picke ich mir neben den üblichen Hotelchecks, dem Treffen mit unserem Country-Manager Jochen und unserem Team in Windhuk einen intensiveren Besuch des Erongo-Gebirges heraus: ein Wanderparadies! Dazu fahre ich vier Stunden auf besagten Schotterstraßen in den kleinen Ort Uis. Der ist in etwa so spektakulär wie Wanne-Eickel (wobei ich niemandem zu nahe treten möchte) und aus der Retorte eines südafrikanischen Bergbauunternehmens entstanden, das aber den dortigen Abbau von Zinn schon Ende des letzten Jahrtausends eingestellt hatte.
Selbst bei Google finde ich keinen Eintrag zur heutigen Einwohnerzahl des Ortes, angesichts der wenigen Häuser überschlage ich mal eine knappe vierstellige Zahl. Weil wir uns aber hier unweit des Brandberges befinden und wir zudem mittendrin sind im faszinierenden Land des Damara-Volkes, beherbergt Uis eine Handvoll netter kleiner Lodges, in denen es sich durchaus lohnt, eine Nacht zu verbringen.
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Der Ort Uis begrüßt mich mit einem Autowrack.[/caption]
Ich fahre von hier aus 45 Minuten Richtung Nordwesten an den Fuß des Brandberges und schnüre dann meine Trekkingschuhe, um in die Tsisab-Schlucht vorzudringen. Mein Ziel ist die berühmte „White Lady“, eine mehr als 2.000 Jahre alte Felsenmalerei, die 1918 durch den deutschen Geologen Reinhard Maack entdeckt wurde. Um Vandalismus vorzubeugen, schreiben die Behörden einheimische Führer vor – ich habe das Glück an Seth zu geraten, der mir im Laufe unserer Wanderung nicht nur Hintergründe zu den Felszeichnungen erzählen wird, sondern auch viel Spannendes aus seinem Leben als Angehöriger des Damara-Volkes.
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Seth, mein Trekkingguide am Brandberg.[/caption]
Vorab: Die so genannte „Weiße Dame“ ist das kolonial-romantische Gedankenkonstrukt des französischen Priesters Henri Breuil, der sie mit griechischen Darstellungen auf Kreta verglich. Faktisch aber handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um einen Krieger oder Schamanen schwarzer Hautfarbe, dessen Körper beim rituellen Tanz weiß bemalt worden ist. Interessant ist die Raffinesse, mit der gearbeitet wurde: So benutzte man als Farben Ocker, Holzkohle, Mangan und Hämatit und als Bindemittel Blutserum und Eiweiß.
Die Damara – wunderbare Menschen, die täglich ums Überleben kämpfen
Seth verrät mir noch etwas: Die Felsmalereien sind einerseits monochrom, andere farbig – das wesentlich ältere Volk der San hinterließ erstere, die späteren Damara schließlich die kolorierten. Seth erzählt mir darüber hinaus nicht nur viel über die Geologie des Brandberges, über die Paviane, Klippschliefer, Bergzebras und auch Leoparden, die es hier gibt, sondern auch über sein Leben, das bei den meisten Damara ein täglicher Überlebenskampf ist: Schon allein das Schulgeld für die Kinder zu berappeln, sei eine Kunst. Nach unserer Tour fahre ich ihn in sein kleines Dorf und habe einen Blick auf sein Zuhause: Das besteht aus zusammengezimmerten Wellblechstücken, nicht größer als zehn Quadratmeter. [caption id="attachment_16067" align="alignleft" width="310"]
Das Dorf von Seth – Wellblech und der Mangel an Trinkwasser.[/caption]
Die Kinder betteln nicht nach Geld, sondern nach Wasser, das in dieser spärlichen Regenzeit ein kostbares Gut ist. Ich übergebe meinen großen Kanister, gebe Seth ein üppiges Trinkgeld, mehr kann ich nicht tun. Dann fahre ich mit dem Gefühl in meine klimatisierte Lodge in Uis, dass wir auf diesem Planeten in Parallelwelten leben – oft nur wenige Kilometer voneinander entfernt. Für mich sind solche Begegnungen am Wegesrand wertvoller als alle Konferenzen zu Umwelt und Sozialem, wo oft viel geredet, aber leider ebenso oft wenig Handfestes getan wird. Wer mit uns reist, reist nah am Land und wird nicht nur für die Schönheit unserer Welt sensibilisiert, sondern auch für ihre Fragilität. Oft entstehen so langjährige Freundschaften zwischen unseren Gästen und den Menschen vor Ort.
Gipfelbesteigungen nur für Menschen ohne Höhenangst
An der Spitzkoppe treffe ich den 24-jährigen Jeremy – auch Angehöriger des Damara-Volkes. Es ist Mittag, meine Zeit ist wie immer knapp auf solchen Reisen und auch wenn mir die Eigentümer meiner Lodge in Uis von einer Wanderung zu dieser Uhrzeit abgeraten haben, frage ich Jeremy, ob ein kleiner Gipfelsturm möglich wäre. Ein „no problem“ reicht mir von ihm, dann geht’s los: Nicht auf die Spitzkoppe selbst, das dauert zu lang, sondern auf einen der anderen Berge der Umgebung, mit Blick auf das „Matterhorn Afrikas“. [caption id="attachment_16057" align="aligncenter" width="745"]
Das Trekking zu einem Gipfel in der Region der Spitzkoppe ist kein Spaziergang.[/caption]
90 Minuten hoch, 90 Minuten runter ist seine Rechnung, wir werden es sogar schneller schaffen.
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Der Ausblick von oben.[/caption]
Die Herausforderung ist nicht die Kondition, auch nicht die Hitze, es sind die am Ende glatten Granitfelsen, die jeden Fehltritt unverzeihlich machen. Wer also nicht trittsicher ist, wer Höhenangst hat, dem möchte ich von Gipfelbesteigungen an dieser Stelle dringend abraten: Bis auf die halbe Höhe ist es problemlos für alle zu bewältigen und auch für diejenigen, deren Kondition eher mager ist, sind Spaziergänge am Fuß der Spitzkoppe auch spektakulär und wunderschön. Jeremy ist ein echtes Juwel: Jung, intelligent, sympathisch, jemand, der mitdenkt. Als ich ihn nach seiner Handynummer am Ende unserer Tour frage, weil wir immer offen sind für neue motivierte Leute, muss er passen: Für so etwas hat er kein Geld. Auch ohne Mobilgerät weiß er aber alles über die anstehenden Wahlen in den USA, regt sich darüber auf, dass alle Politiker in seinem Land steinalt sind – selbst, der Minister für Jugend hat die siebzig längst überschritten. Dann erklärt er mir die Geologie der Region anschaulicher als meine einstigen Geologie-Professoren in Frankfurt. Und als wir an einer Pflanze vorbeikommen, die ich als prächtigen Kaktus wahrnehme, erklärt er mir, dass es sich hierbei um einen sogenannten „Damara-Milchbusch“ handelt – gut zu wissen, denn wenn er vertrocknet, wird sein Holz gern mit anderen Strauchgewächsen verwechselt: Ein tödlicher Irrtum, wenn dieses für einen Braai auf dem Feuer landet.
Am Cape Cross
Es geht an die Küste. Inversion. Statt nachmittags 40 Grad im Erongo Gebirge nun kühle 16 Grad. Dazu der Nebel, der durch die Inversion verursacht wird, wenn die kalten Luftmassen des Atlantiks auf die heiße Namib treffen: Der Effekt ist ein häufiger Nebel und in Kombination mit dem weißen Sand und den Salzkrusten an der sogenannten Skeleton-Küste, fühlt man sich, als fahre man endlos durch winterliche Schneelandschaften. Mein Ziel ist Cape Cross, die Robbenkolonie. [caption id="attachment_16061" align="aligncenter" width="745"]
Die Zwergpelzrobbe frisst täglich bis zu acht Prozent seines eigenen Körpergewichtes an Fisch.[/caption]
Während der Paarungszeit im November und Dezember besteht sie aus mehr als 200.000 Tieren, aber auch jetzt im Februar ist es ein Stöhnen und Ächzen am Strand, ein Husten und Wälzen, soweit Augen und Ohren reichen. Täglich frisst der Arctocephalus pusillus pusillus, zu Deutsch niedlich Zwergpelzrobbe genannt, bis zu acht Prozent seines eigenen Körpergewichts: Bei 180 Kilogramm und in der Brunft sogar bis zu 360 Kilogramm ist das jede Menge Fisch, was den Anglern der Region nicht selten Kopfschmerzen bereitet.
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Die Robbenkolonie am Cape Cross.[/caption]
Hier sorgt dann der sogenannte Schabrackenschakal für Abhilfe, der sich leidenschaftlich gerne an Robbenjungen bedient. Und da wären wir wieder bei den Gesetzen der Natur. So klar, so verständlich – wer sich nicht daranhält, wird gefressen oder strandet wie eines der vielen Wracks an der Skeleton-Küste auf einer Sandbank. Eine Klarheit, die uns vielleicht in Europa etwas abhandengekommen ist, die uns aber mitunter besser tut als alle digitalen Welten – willkommen in Namibia!
Auf unserem Youtube-Kanal könnt ihr die Route unseres CEO Otfried druch Namibia mit- oder nachreisen:
Den Orang-Utans ganz nah.[/caption]
In Bukit Lawang kamen wir zu unserer schön gelegenen Lodge. Am nächsten Tag ging es mit Tamam, dem örtlichen Guide, auf die Suche nach Orang-Utans. Tamam, ein toller umsichtiger Ranger, der auf jeden Rücksicht genommen hat, führte uns 3 bis 3,5 Stunden hoch in den Dschungel. Es gab dann durch andere Guides und den Helfer, der für Tamam arbeitete, die Info, dass sich außerhalb des Nationalparks ein Weibchen und ein Junges befinden. Wir sind also schnell wieder zurück und da waren die beiden schon zu sehen. Es war ein tolles Erlebnis, und wir waren froh, Orang-Utans gesehen zu haben. Ganz nah.
Wir waren auf Sumatra unter anderem im Hochland, auf der Insel Samosir, die im Tobasee liegt.
Ein sehr schön gelegenes Hotel direkt am See. Hier konnte man baden und am nächsten Tag noch eine Besichtigungsfahrt mit der Elektrorikscha zu Bauern und anderen Batak-Siedlungen unternehmen.
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Die traditionellen Spitzhäuser der Batak auf Sumatra.[/caption]
Uns ist aufgefallen, dass uns überall sehr freundliche, aufgeschlossene, tolerante Menschen begegnet sind, das wird uns die gesamte Reise über begleiten. Überall wollte man mit uns Fotos machen und wir hatten viele großartige Begegnungen.
Der nächste Tag begann mit einem Tagesausflug zum Green Canyon: Mit 2 Booten fuhren wir auf dem Fluss entlang, an einer Engstelle mit Felsen wagten einige Mutige den Ausstieg über rutschige Felsen, kletternd zum oberen Teil des Flusses. Nachmittags hatte unserer Reiseleiter Winyana für Interessierte einen Guide für den Besuch des nahegelegenen Nationalparks auf einer vorgelagerten Halbinsel organisiert. Wir waren ca. 4 Stunden unterwegs und haben tolle Natur, Höhlen, Affen, Fledermäuse und Timor Hirsche gesehen. Zum Abschluss beobachteten wir die Flughunde am Strand, wie sie nach Sonnenuntergang hoch oben durch die Lüfte flogen.
Am nächsten Tag ging es für uns mit Booten durch ein Naturschutzgebiet und anschließend nach Wonosobo in Zentraljava. Nach einer Nacht in einem schönen Hotel im Kolonialstil machten wir uns am nächsten Morgen mit 2 kleinen Bussen auf nach oben zum Dieng-Plateau. Unterwegs hatten wir einen superschönen Blick auf die Vulkane und oben angekommen wartete das Geothermalgebiet und der Arjuna-Tempel auf uns. Zurück im Hotel stiegen wir in den Reisebus und fuhren zu einem absoluten Highlight: der größten buddhistischen Tempelanlage der Welt, „Borobudur“. Eine fantastische riesengroße Tempelanlage – und da es Nachmittag war, war es nicht mehr so voll und das Licht war für Aufnahmen ganz besonders schön.
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Borobudur ist die größte buddhistische Tempelanlage der Welt.[/caption]
Die nächsten 3 Nächte verbrachten wir in Yogyakarta in einem schönen Hotel. Direkt gegenüber dem Hotel ließen wir unsere Wäsche waschen, wir waren ja schon fast 2 Wochen unterwegs.
Mit der Becak (Fahrradrikscha) ging es zum Sultanspalast, zum Wasserpalast Taman Sri, in eine Batik Werkstatt und durch die Gassen von Yogyakarta. Anschließend fuhren wir noch ca. 1 Stunde zur größten hinduistischen Tempelanlage Indonesiens, Prambanan. Wir konnten in die Tempel steigen und durch die tolle Anlage laufen, dies war ebenfalls ein sehr schönes Erlebnis.
Am Abend ist ein Großteil der Gruppe noch zu einem Zusatzausflug zu einer Ramayana-Tanzaufführung mit Abendessen in ein schönes Lokal gefahren. Dort fand gleichzeitig eine Hochzeit statt, ein besonderer Moment, daran teilhaben zu können. Es folgte ein freier Tag, den jeder anders nutzte, wir verbrachten ihn am schönen Pool.
Ein langer Reisetag lag vor uns, bei dem es wieder viel zu sehen gab; man brachte uns zur Unterkunft, die direkt am Kraterrand des Bromo-Vulkans lag. Frühmorgens um 3h war Abfahrt mit Jeeps hinauf zu einer Aussichtsstelle am Kraterrand des Bromo. Ein nächtliches Treiben, unzählige Jeeps waren in der Früh unterwegs. Wir hatten noch lange Zeit bis zum Sonnenaufgang und es war kalt, also tranken wir erst einmal einen Kaffee und suchten uns dann einen freien Platz am Kraterrand. Wir ließen uns von der frühmorgendlichen Atmosphäre auf den bevorstehenden Sonnenaufgang einstimmen. Es war fantastisch, die immer weiter aufgehende Sonne zu sehen. Jede Minute änderte sich die Farbe und die Stimmung. Wir sahen die Krater genauso, wie ich es mir erträumt und auf Bildern gesehen hatte. Dieser Moment wird mir immer in Erinnerung bleiben.
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Blick auf den Vulkan bei Sonnenaufgang.[/caption]
Danach ging es runter in den großen Krater und wer wollte, konnte den steilen Weg und die Treppen hoch zum Bromo-Krater – mit Blick in den brodelnden Krater – erklimmen. Zurück im Hotel gab es Frühstück und anschließend machten wir uns mit dem Bus auf den Weg nach Kalibaru.
Wir besuchten eine wunderschöne Plantage, bei der man diverse Pflanzen, wie Vanille, Kaffee, Kakao, Pfeffer und viele weitere betrachten kann – erneut ein sehr schöner Moment. Wir haben dort lecker gegessen und die Kinder der Familien, die von der Foundation unterstützt werden, tanzten für uns. Man konnte dort hergestellte Produkte kaufen, danach gings für uns ab an den Pool in der schönen Anlage des Hotels.
Eine 2-stündige Wanderung (es ging über Stock und Stein steil bergauf, also nicht unbedingt leicht) ging es für uns durch den Dschungel, hin zu einem Wasserfall. Nichtsdestotrotz war es eine sehr schöne Wanderung – gerade beim Abstieg, entlang der Reisfelder.
Über den Bergsee Danau Bratan ging es zum wunderschön gelegenen Pura Ulun Danu Bratan Tempel. Dort konnten wir farbenfrohe Zeremonien beobachten, die Lage direkt am Wasser ist unbeschreiblich und es war eine sehr schöne Stimmung am See. Danach ging es zum Botanischen Garten, der eher eine Art Wald mit einem großen Park darstellt.
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Der Wassertempel liegt direkt am Bratansee.[/caption]
Als hätten wir nicht schon genug großartige Eindrücke gesammelt, sind wir nachmittags dann noch zur wunderschönen Tempelanlage Taman Ayun gefahren. Wieder wundervoll und eine der schönsten Anlagen Balis.
Die nächsten 3 Nächte übernachteten wir im quirligen Künstlerort Ubud. Nach den ruhigen Tagen im Norden Balis und auch auf Java musste ich mich erst einmal an das lebhafte touristische Treiben gewöhnen. Die Hotelanlage ist nahe des Monkey Forest dementsprechend waren auch viele Affen in der Hotelanlage unterwegs und trugen abends oft ihre kreischenden Kämpfe aus.
Die Anlage besteht aus mehreren Häusern unterschiedlicher Art und es wurde fast überall gerade renoviert, was aber nicht zu einer Beeinträchtigung führte. Die Lage war ruhig, obwohl direkt an einer Einkaufsstraße gelegen, mit schönen Läden, Kneipen und teils mit Live-Musik.
Es folgte ein sehr aktiver Tag mit einer ca. 15 km langen Bike-Tour durch die Reisfelder und kleinen Dörfer. Als Abschluss gab es in einem privaten Restaurant – in einem Haus zwischen Tempeln – ganz typisch balinesisches Essen. Wir aßen ganz traditionell auf dem Boden an sehr flachen Tischen, ein schönes und besonderes Erlebnis.
Am freien Tag sind Stefan, Simona und ich durch Ubud geschlendert und haben uns dort diverse Sehenswürdigkeiten angeschaut, letzte Einkäufe erledigt und wunderbar gegessen. Den Tag haben wir dann noch am Pool ausklingen lassen.
Ein Erlebnis der besonderen Art hatten wir dann am frühen Morgen des nächsten Tages, gegen 4 Uhr bebte die Erde und wir hätten gerne darauf verzichtet, aber zum Glück ist uns nichts passiert. Das Beben der Stärke 7,0 hatte seinen Ursprung im Meer ca. 180 km nördlich der Insel Bali und mit den beiden Nachbeben war der Spuk dann auch zum Glück wieder vorbei.
Der letzte richtige Rundreisetag lag vor uns. Wir sind zur Widya Guna Foundation gefahren, sie fördert sozial benachteiligte, körperlich und geistig beeinträchtigte Kinder. Eine wunderbare Einrichtung, die von einem superfreundlichen Ehepaar geleitet wird. Wir lernten einige Kinder und Betreuer kennen und wurden in die Kunst des Opferkörbchen-Bastelns eingewiesen.
Diese Opferkörbchen, mit Blumen gefüllt, nahmen wir mit, um sie später bei einer Zeremonie mit dem Leiter der Foundation bei der heiligsten Tempelanlage Balis, dem Tirta Empul, zu opfern. Ein spirituelles Erlebnis.
Vorher sind wir aber noch zu den Königsgräbern von Gunung Kawi hinabgestiegen – 275 Stufen, vorbei an kleinen Verkaufsständen und Lokalen – und hatten abermals einen wunderschönen Blick auf die Reisterrassen.
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Die Königsgräbern von Gunung Kawi.[/caption]
Dort ist auch eine Tempelanlage, in der nur alle 10 Jahre zum Vollmond ein Ritual und Fest veranstaltet wird, wieder hatten wir das Glück dabei sein zu dürfen.
Anschließend fuhren wir noch zum Norden Balis, wo wir in einem schönen Restaurant mit Blick auf den Vulkan Batur gegessen haben. Ein toller Abschluss des Rundreisetages.
Das Ende der Reise rückte näher und es ging noch nach Sanur, einem Badeort im Südosten von Bali. Das Hotel hatte eine sehr schöne Anlage, nur leider waren unsere Zimmer direkt an der Straße gelegen. Zum Abschluss des für uns 29-tägigen Urlaubes hätte ich mir das Hotel etwas ruhiger gewünscht. Innerhalb der Anlage war es jedoch paradiesisch und ruhig – an den Pools und dem wunderbar angelegten Garten.
Nach einem Besuch am Strand und dem Baden im Meer waren wir noch 1 Nacht im Hotel und wurden gegen 16 Uhr zum Flughafen abgeholt.
Fazit: eine großartige Reise mit netten Menschen, wunderbaren Begegnungen mit Einheimischen, wunderbaren Momenten und Sehenswürdigkeiten, guter Reiseleitung und Organisation der Reise, meine Kamera hat geglüht.
Wieder ein Flecken Erde auf wunderbare Art und Weise kennengelernt.
Danke, WORLD INSIGHT.
Sabine, Simona und Stefan aus Frankfurt.
Unser Moderationsteam der wiLIVE-Tour.[/caption]
Unterwegs mit unserem Videografen.[/caption]
Im Februar 2023 geht es gemeinsam mit unserem Videografen Marco Dück ab in die Schweiz. Hier treffen wir die Pimatenforscherin und PanEco Gründerin Regina Frey. Anschließende geht es weiter nach Sumatra, wo wir auf den Zoologen Dr. Ian Singleton treffen – den Leiter des SOCPs auf Sumatra. Hier entsteht die Idee unseres eigenen Vereins wiLDLIFE. e.V., den wir 2023 gegründet haben, um den Regenwald zu schützen und den Menschen des Waldes zu helfen.
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Den ganzen Artikel der Sumatra Reise findest du
Einblick in eines unserer Partnertreffen.[/caption]
Wir testen die neue Bahn von Südchina nach Laos, die ein wichtiger Bestandteil einer unserer neuen Reisen ist ... aber auch andere alternative Transportmittel bringen uns von A nach B.[/caption]
In Marokko stellen wir unsere Reiseleiter auf die Herbstsaison ein – noch ahnt niemand etwas vom verheerenden bevorstehenden Erdbeben.[/caption]
Andruck unseres neuen Traveloges 2024 in Gütersloh.[/caption]
Den ganzen Bericht über die Reise in das Reich der Mitte findest du
Den ganzen Bericht findest du
Hiroshima ist für seine Austern berühmt.[/caption]
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Der Atombomben-Dom ist Mahnmal für die Apokalypse am 06.08.1945[/caption]
Wir kennen Hiroshima vor allem wegen seiner schrecklichen Geschichte. Am 6. August 1945 ließen die Amerikaner „Little Boy“ auf die Stadt nieder: 136.000 Todesopfer waren die grausame Bilanz der ersten im Krieg eingesetzten Atombombe. Ganz zu schweigen von all den Menschen, die an den Spätfolgen der Strahlung starben. Wenn man durch den Friedenspark spaziert, spürt man auf Schritt und Tritt, dass die Apokalypse von damals noch heute im Selbstverständnis der Menschen Hiroshimas, ja ganz Japans, fest verankert ist: Zu unfassbar sind die Bilder verbrannter Leiber, die schmerzverzerrten Gesichter unschuldiger Kinder, die Familien, die dieses menschenverachtende Ereignis vernichtete.
Noch schwerer sind sie zu ertragen, weil man heute weiß, dass sowohl die Bombe über Hiroshima als auch Nagasaki für den Kriegsausgang keinerlei Rolle mehr gespielt hätte. Ein Fotograf, der Hiroshima nach dem Abwurf fotografierte, sprach von der Hölle – und im Friedenspark, am Atombomben-Dom und im Friedensmuseum bekommen wir einen ungefilterten Blick mitten hinein.
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Gedenken und Hoffnung: Ein älterer Mann verbeugt sich vor den Opfern der Atombombe – die Familie dahinter, steht symbolisch für die Hoffnung und die Zukunft Hiroshimas.[/caption]
Es dabei zu belassen wäre jedoch schade, denn Hiroshima bietet auch eine Seite voller Hoffnung und Schönheit: Nämlich, dass es auch nach einem solch unfassbaren Akt menschlicher Grausamkeit noch ein Morgen gibt; im Bewusstsein, dass sich diese Geschichte nicht wiederholen darf und in Dankbarkeit, dass die heutigen Generationen wieder in eine Zukunft voller Hoffnung blicken. Spaziert man deshalb den Motoyasu-Fluss entlang und nimmt sich die Zeit für einen Abstecher durch die Metropole, dann entdeckt man inmitten moderner Hochhäuser viel Beschauliches: Kleine Geschäfte mit handgemachter Mode oder Second-Hand-Märkte, wo Vinyl-Platten der Beatles oder Beethoven zu finden sind. Japan kombiniert Hightech mit Kultur und Tradition – kein Wunder, dass das Land heute nicht nur herausragende Autos und Maschinen produziert, sondern auch kulturelle Schwergewichte hervorbringt, wie die Autoren Haruki Murakami, Keigo Higashino oder den Maler Munakata Shiko.
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In Japan liebt man Hightech ebenso wie altes Analoges – wie hier auf dem Flohmarkt von Hiroshima.[/caption]
Blick auf den weltberühmten Itsukushima-Schrein.[/caption]
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Aufgepasst – die Sika-Hirsche auf der Insel Miyajima sind manchmal schon echte Plagegeister.[/caption]
Nach einer knappen Stunde Fahrt mit dem Speedboot ist man da und wird nicht nur von einheimischen Restaurants und herrlichen Tempeln empfangen (allen voran der berühmte Horyu-ji-Tempel), sondern auch von einer Vielzahl von Sika-Hirschen, die so an Menschen gewöhnt sind, dass sie zutraulich sind wie Haushunde.
Ich habe Glück, im Itsukushima-Schrein ist heute eine traditionelle japanische Hochzeit mit traditionellem San-san-kudo-Ritual: Braut und Bräutigam tauschen vor einem Shinto-Priester ihre Schwurversprechen aus. Die Frau trägt ein traditionelles weißes Shiromuku, der Mann den typischen schwarzen Kimono. Ohne Frage, eine traditionelle japanische Hochzeit betont nicht nur die Liebe, sondern auch die Wertschätzung kultureller japanischer Traditionen.
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Traditionelle japanische Hochzeit im Shinto-Tempel auf der Insel Miyajima.[/caption]
Auf Tour mit dem Fahrrad durch Kyoto.[/caption]
Mehr als 1200 Jahre hat die Stadt auf dem Buckel, die von Kaiser Kanmu am Fluss Kamo inmitten herrlicher Berge gegründet wurde. Bis 1869 war sie Kaiser- und Hauptstadt Japans, einen Status, den sie schließlich an Edo, das heutige Tokyo, verlor. Entsprechend reich ist Kyoto an kulturellen Hinterlassenschaften. Zwei davon nehme ich mir vor: Die Burg Nijo mit seinen herrlichen Gärten und den Fushimi-inari-Taisha-Schrein.
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Ein junger Mann setzt seine Frau in traditioneller Kleidung am Fushimi-inari-Taisha-Schrein in Szene.[/caption]
Während erstere vor allem das Leben der mächtigen Samurai dokumentiert, ist der Schrein ein spiritueller Ort, dem Gott des Reises und Sake geweiht. Kein Wunder also, dass Kyoto auch als Ort gilt, an dem es den besten Sake gibt.
Schülerinnen machen einen Ausflug auf die Insel Miyajima und haben dabei jede Menge Spaß.[/caption]
Anders ist es selbstverständlich zur berühmten Kirschblüte – da strömen Touristen aus aller Welt ins Land, viele davon benehmen sich freilich weniger japanisch. Wieder mal ein kleines Plädoyer dafür, dass Reisen in der Nebensaison alles andere als schlechter sein muss als zur sogenannten „besten Reisezeit“. Wer’s also ruhiger mag, wird auch im Winter in Japan glücklich sein, zumal die Luft vom aufgeheizten Pazifik für ein recht mildes Winterklima sorgt, mit Temperaturen, die zum Reisen absolut geeignet sind und wenigen Niederschlägen. Generell gilt weltweit und für alle unsere Touren bei WORLD INSIGHT: Auch bei den Nebensaison-Terminen, die wir anbieten, könnt ihr euch darauf verlassen, dass man zu jenen Zeiten ein Land in all seiner Schönheit erleben kann.

Unzählige Toriis säumen den Schrein.[/caption]
Am Schrein selbst kleiden sich junge Pärchen traditionell und setzen sich im Abendlicht am Tempel in Szene – was für ein Bild: Glückliche Menschen in Seidenkimonos, die Vielzahl orangeroter Torii (ein Torii ist ein traditionelles japanisches Tor, das oft am Eingang von Shinto-Schreinen steht), die den Weg zum Hauptschrein säumen, die riesigen Bambusbäume, die ringsum wachsen!
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Bevor man einen Tempel betritt, reinigt man sich rituell.[/caption]
Ich lerne, dass man sich zunächst die Hände rituell an einem eigens dafür vorgesehenen Becken wäscht, bevor man einen Tempel betritt.
Ich staune über die
Die wohl am stärksten frequentierte Kreuzung der Welt in Tokyos Stadtteil Shibuya.[/caption]
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Ausblick auf Tokio – im Hintergrund der 624 Meter hohe Skytree.[/caption]
Überstrahlt wird alles vom weltberühmten Skytree, Tokyos 634 Meter hohem Fernsehturm, der zu aller Giganterie noch an einen riesigen traditionellen Pavillon erinnert. Trotz dieser unfassbaren Ausmaße ist die Stadt so sauber wie eine Schweizer Kleinstadt und tickt dazu noch zuverlässig im eidgenössischen Takt – nicht zuletzt dank eines hervorragenden U-Bahnnetzes, nach dessen Ankunft der Züge man die Uhr stellen könnte. Dennoch: Bei allem Hightech, das an den Reklamewänden der berühmten Shibuya-Kreuzung vielleicht seinen visuellen Höhepunkt findet, gibt es in der Hauptstadt immer wieder Oasen der Ruhe, wie Schreine und Tempelanlagen und natürlich, die berühmten japanischen Gärten.
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Oasen der Ruhe in den Metropolen – die Zen-Gärten, Tempel und Friedhöfe.[/caption]
Kostenloser Weitblick vom architektonischen Meisterwerk – Tokys Mori-Tower.[/caption]
Und da sind wir wieder am Anfang: Bei unseren Touren mit WORLD INSIGHT entdeckt ihr alle Highlights, aber eben auch viel Spannendes abseits der Touristenpfade. Anders als ich können alle unsere Reiseleiterinnen und Reiseleiter euch als echte Freunde an eurer Seite natürlich noch viel mehr erzählen zu diesem wunderbaren Land. Und ebenso anders als auf meiner Tour erlebt ihr das Land auch viel umfassender. Nehmt meine Bilder und meinen Bericht daher auch als Appetizer.
Besonders in Kyoto und Tokyos Asakusa trifft man auf die eindrucksvollen Künstlerinnen.[/caption]
Das Halten eines Schirms kann die grazile Haltung und die ästhetische Präsenz einer Geisha betonen.[/caption]
Das Markenzeichen der Geishas ist ihr kunstvoll gestaltetes Make-up, das ihre Gesichter in wahre Kunstwerke verwandelt. Die sorgfältig drapierten Kimonos und kunstvollen Frisuren verleihen ihnen eine Aura der Eleganz und Geheimnisvollen. In Kyoto – der Geisha-Hauptstadt – werden sie oft auch als Geikos bezeichnet, was aus dem alten japanischen Kansai-Dialekt stammt. Geiko bedeutet also Geisha, nur in einem anderen Dialekt.
Die Ausbildung zur Geisha kann bis zu 6 Jahre dauern.[/caption]
Die Sicht an einem vom Reiseleiter genannten Aussichtspunkt[/caption]
Die Hoffnung auf besseres Wetter an Tag 4 wird durch das Regengeräusch beim Aufwachen jäh enttäuscht. Wir diskutieren beim Frühstück, ob sich die Wanderung überhaupt lohne; später sind alle mit dabei.
Zuerst geht es für uns ins Tal, dort erleben wir die festliche Kleidung der Nepali – denn es ist der Abschlusstag des Dashain-Festivals. Die aufmunternde Bewölkung im Tal gibt mystische Aussichten, die die Wanderung für uns lohnenswert machen. Kurz drauf haben die Ersten von uns nasse Füße: ein Matschloch. Diese Wanderung soll uns noch ein weiteres Highlight erstmals bescheren, auf das wir alle schmunzelnd zurückblicken und welches wir auch in den nächsten Tagen immer wieder erleben (doch sei hier nicht alles verraten). Nachmittags gehen wir erneut wandern – trockeneres Wetter, bessere Sicht – doch noch immer nicht auf die Berge. Leider.
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Aufklarende Sicht im Tal.[/caption]
Auch Tag 5 beginnt mit Regen. „Heute steht uns mit ca. 5 Stunden eine lange, aber abwechslungsreiche Fahrt bevor“, heißt es in der Reisebeschreibung. Aufgrund der Regenfälle der letzten Tage sind manche Straßen unterspült, sodass wir einen Rekord von 16 Stunden für die Strecke aufstellen – abwechslungsreich ist das allemal! Die Busfahrer leisten an diesem Tag Außergewöhnliches und die örtliche Reiseagentur sorgt sich durchgehend um unser Wohl.
Der sechste Tag unserer Reise führt uns zum Kloster Hemja von wo aus wir am Morgen zum ersten Mal einen schneebedeckten, aber wolkenverhangenen Berg erspähen können. Wir erleben den Klosteralltag mit den größtenteils minderjährigen Mönchen und spazieren eine Runde durchs Dorf. „Egal, ob ich hierbleibe oder gehe – das Kloster wird immer bei mir sein“, erklärt mir ein 17-jähriger Mönch später, als wir uns zufällig auf dem Gelände treffen und über seine Zukunft ins Gespräch kommen. Seine Eltern, so erzählt er, brachten seinen Bruder und ihn nach dem Erdbeben 2015 ins Kloster, weil ihr Dorf dem Erdboden gleich war. Vor wenigen Wochen sei er zum ersten Mal wieder dort gewesen und das Dorf sei wieder aufgebaut, ergänzt er freudig. Ich sehe ihn später bei einer buddhistischen Diskussionsrunde der Mönche und am nächsten Morgen beim Morgentanz wieder.
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Im Kloster Hemja.[/caption]
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Unser abendliches Panorama von der Hotelterrasse.[/caption]
Die Sonne begrüßt uns an Tag 7 und wir verabschieden uns langsam vom Kloster. Die Wanderung dieses Tages beginnt mit einem stufenreichen Aufstieg in Richtung des Bergdörfchens Dhampus. Während wir durch Reisfelder laufen, blicken wir ins wolkenverhangene Tal und erleben erneuten Regen. Ungewöhnlich für Oktober, wie unser Reiseleiter mehrfach betont. Doch gerade dieser Regen sichert jene wundervollen Bilder, die wir in Richtung Tal erblicken.
Unser kleiner Spaziergang am Nachmittag soll sie uns endlich bescheren: Die lang ersehnte Sicht auf die Spitzen der 8000er – endlich liegt das Himalaya vor uns.
Auf der Hotel-Terrasse endet der Tag mit Aussicht aufs Annapurna-Massiv.
An Tag 8 geht es weiter nach Pokhara. Unser Reiseleiter Deepak bekommt am Morgen den Anruf, dass unser Bus zu leicht sei und deshalb den aufgeweichten Weg zum Hotel nicht hochkomme.
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Auf der Hängebrücke.[/caption]
Wir beschließen, dem Bus entgegenzulaufen; unser Gepäck wird derweil hingefahren.
Nach dem Einchecken im Hotel in Pokhara fahren wir zu einer Hängebrücke – dem Ausgangspunkt unserer heutigen Wanderung – eine Herausforderung für mich und eine Mitreisende, da wir beide Höhenangst haben. Doch wir meistern sie und erleben gemeinsam mit den anderen die Reisfelder, tolle Aussichten auf Pokhara und ein paar Wasserfälle sowie diverse Wasserbüffel am Wegesrand.
Um fünf Uhr klingelt der Wecker an Tag 9 – wollen wir doch den Sonnenaufgang vom Berg aus beobachten. Beim Hinauffahren haben wir tolle Sicht auf die Stadt, die allerdings mit zunehmender Höhe schlechter wird: Wir sind in den Wolken. Als diese sich langsam verziehen, haben wir Blick ins Tal. Eine wundervolle Bootstour über den Phewa-See und eine erlebnisreiche leichte Mountainbike-Tour machen diesen Tag besonders.
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Blick auf das morgendliche Pokhara.[/caption]
Nach dem Besuch eines weiteren Stupas am Morgen des zehnten Tages erreichen wir Bandipur. Wir erleben das Bergdorf in Wolken gehüllt – und natürlich – mit Regen. Unser Reiseleiter wird nicht müde, zu beteuern, wie ungewöhnlich dieses Wetter sei und erfreulicherweise bleibt bei allen die Laune während der ganzen Reise bestens.
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Besuch eines Stupas.[/caption]
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Erstes Treffen mit der Elefantendame.[/caption]
Tag 11: wieder beginnt ein Tag mit dem Versuch, einen schönen Sonnenaufgang zu erleben – in einem Wort: AUSSICHTslos. So verlassen wir Bandipur in Richtung des südlichen Tieflands, wo wir gegen Mittag im Chitwan-Nationalpark unser Hotel beziehen. Bei warmem Wetter und klarer Sicht erkunden wir das Dorf und lernen eine Elefantenkuh kennen.
Wie so oft auf dieser Reise sind es die kleinen Begegnungen am Wegesrand, die das Reiseerlebnis vervollständigen: Die Reisbäuerin am Feldrand, der Fischer, der seine Netze erklärt, die Leute, die das kleine Museum erhalten, die fußballspielenden Kinder oder auch die Zocker, die am Straßenrand um ein bisschen Geld spielen.
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Erste Fernsicht auf die Berge im Abendlicht.[/caption]
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Auf Jeep-Safari.[/caption]
Nach einer kleinen Bootsfahrt am Morgen des zwölften Tages landen wir direkt im Dschungel des Nationalparks und gehen auf Pirsch – Krokodile und Vögel werden wir sehen. Weitere Erlebnisse rund um den Nationalpark runden den Tag ab.
Auch Tag 13 widmet sich vollends dem Nationalpark, sodass weitere Tiere gesichtet werden können.
Der Abschied vom Nationalpark an Tag 14 wird für uns besonders berührend: Jene Elefantendame, die wir die letzten Tage immer wieder sahen, kommt unserem Bus im Dorf entgegen. Wir halten an, sie tritt an den Bus heran, reicht uns zum Abschied den Rüssel und lehnt ihren Kopf leicht an den Bus. Ein paar Stunden später stürzen wir uns ins Stadtleben von Kathmandu.
Ich gehöre zu dem Teil der Gruppe, die das optionale Reisehighlight „Mount-Everest-Rundflug“ an Tag 15 wahrnehmen. Entlang des Himalaya fliegen wir bis zum Sagarmatha (wie er auf Nepali heißt). Während des Fluges erklärt die Besatzung jeden Berg und jeder Passagier darf einmal kurz ins Cockpit. Ich bin genau in dem Moment im Cockpit, als wir am Mount Everest drehen: so sehe ich ihn genau vor uns. Das imposante Bergmassiv des Himalayas. Das sind Bilder, die bleiben.
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Den Mount Everest im Cockpit genau vor Augen.[/caption]
Nach dem Frühstück stehen einige Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt auf dem Plan. Während eines gemeinsamen Kochens übergeben wir unserem Reiseleiter ein Abschiedspräsent, denn leider naht die Heimreise. Diese startet am nächsten Tag nach einer Yoga-Stunde und letztem Frühstück mit ganz vielen Erinnerungen im Gepäck.
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Der Blick über Kathmandu.[/caption]
FAZIT:
Manche Dinge dieses Berichts mögen abschreckend klingen – doch einerseits hatten wir einfach Pech mit dem Wetter, andererseits bescherte genau das uns eine abwechslungsreiche Erlebnisreise, die wir in froher Erinnerung behalten. Wir sind als Gruppe zusammengewachsen und stehen heute noch immer gemeinsam mit Giri in Kontakt.
Wir haben unsere Reise auf Meereshöhe begonnen und uns ins Hochland vorgearbeitet, sozusagen von null auf über 4.000 Meter. Ein interessanter Fakt: Seit Corona gibt es in Ecuador keine Post mehr. Postkarten für die Daheimgebliebenen fielen auf dieser Reise also aus. Neben der zweifellos atemberaubenden Natur haben wir auf unserer Tour zahlreiche Highlights gesehen, die Ecuador als Reiseziel so besonders machen. Wir haben eine Kakaoplantage besucht und die Produktion der Panamahüte besichtigt. Dabei haben wir erfahren, dass es sich bei den „Panamahüten“, anders als ihr Name vermuten lässt, um ein originales ecuadorianisches Produkt handelt, das lediglich falsch bezeichnet wird. Auf Wunsch der Gruppe haben wir zusätzlich auch eine wunderschöne Rosenfarm angeschaut und einen spannenden Blick hinter die Kulissen werfen können. Wir haben die Städte zu Fuß erkundet, Spaziergänge auf über 4.000 Meter unternommen und dabei viel über die zahlreichen Tier- und Pflanzenarten gelernt, die es in den unterschiedlichen Gegenden zu sehen gibt.
Los ging es in der malerischen Hafenstadt Guayaquil. Hier sind wir an der belebten Uferpromenade Malecón entlanggeschlendert und haben die 444 Stufen bis zum Leuchtturm von Santa Anna erklommen, von wo aus wir einen fantastischen Blick auf die Stadt und den Fluss genießen konnten. Ein perfekter Start, der uns auf die Schönheit Ecuadors eingestimmt hat. An unserem freien Nachmittag haben wir auf eigene Faust mit der Seilbahn den Fluss überquert und uns anschließend im Hotelpool abgekühlt.
Am nächsten Morgen haben wir Guayaquil verlassen und langsam an Höhe gewonnen. Irgendwann begann es zu regnen, die Sicht wurde immer schlechter und es ging stetig bergauf – eine Anstrengung, die später am Tag belohnt werden sollte. Das wohlverdiente Mittagessen haben wir allerdings noch inmitten von Wolken verbracht, ehe wir weitere Höhenmeter durch wunderschöne Landschaften wanderten. Als wir uns endlich dem Gipfel im El Cajas Nationalpark näherten, rissen die Wolken auf und wir hatten eine fantastische Sicht auf die umliegenden Berggipfel und die vielen verstreuten Seen. Ein unbeschreiblich schöner Ausblick, der die Anstrengungen vergessen ließ. Ein Fotostopp mit kleinem Spaziergang auf über 4.000 Metern rief bei uns das Gefühl von Trunkenheit hervor – und das ganz ohne Alkohol. Da an diesem Wochenende Wahlen in Ecuador stattfanden, gab es laut Gesetz für mindestens 72 Stunden vor der Wahl keinen Alkohol zu kaufen, auch nicht für Touristen. Am frühen Abend sind wir in Cuenca angekommen und haben unser liebevoll im kolonialen Stil erbautes Hotel mitten in der Stadt bezogen. Dort haben wir den Abend gemütlich ausklingen lassen.
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Neue Kathedrale im Zentrum von Cuenca.[/caption]
Der nächste Tag begann mit der Fahrt zum Aussichtspunkt „El Turi“ und einer anschließenden Betriebsbesichtigung in einer Hutfabrik. Wir konnten einzelne Herstellungsschritte mitverfolgen und uns natürlich Hüte kaufen. Diese Gelegenheit haben wir ausgiebig genutzt, ohne darüber nachzudenken, dass wir die Panamahüte noch über 10 Tage und viele Stationen auf dem Festland weiter nach Galápagos transportieren mussten.
Nach dem Besuch der Hutfabrik ging es für uns weiter auf Erkundungstour durch die historische Altstadt von Cuenca, zu einer Markthalle und einem bunten Blumenmarkt. Zum Mittagessen gab uns Ricardo den Tipp für ein Restaurant mit Dachterrasse neben der wunderschönen Kathedrale. Das Essen war wirklich gut und der Blick über die Dächer der Stadt und auf die Kathedrale einzigartig. Um die Stadt am freien Nachmittag noch besser kennenzulernen, bot sich eine Fahrt mit dem offenen Doppeldeckerbus an, der an allen Sehenswürdigkeiten der Stadt gehalten hat.
Am nächsten Tag stand ursprünglich die Inka-Stätte Ingapirca auf dem Programm. Leider wurden aufgrund von Corona die Öffnungszeiten geändert und ein Besuch an diesem Tag war nicht möglich. Ricardo hat schnell reagiert und uns mit dem Besuch der „Teufelsnase“ eine ausgezeichnete Alternative angeboten. Dort befindet sich eine Bahnstrecke mit spektakulären Zickzackschienen an einem steilen Berghang. Diese wird aktuell nicht betrieben, aber schon allein der Blick ins Tal war einzigartig, zumal auch das Wetter wieder super mitgespielt hat.
Weiter ging es Richtung Riobamba und einem Abstecher zum Chimborazo, dem höchsten Berg Ecuadors. Auf dem Weg dorthin haben wir Vikunja Herden gesehen, eine wilde Art höckerloser Kamele, ähnlich den Alpakas, die nur in den Höhen zwischen 3.500 und 5.000 m vorkommen. Der Chimborazo hat sich uns dabei fast ohne Wolken in seiner ganzen Pracht gezeigt und wir konnten eine atemberaubende Sicht auf den inaktiven Vulkan genießen. In Riobamba angekommen, haben wir anschließend einen gemeinsamen Spaziergang durch die Altstadt gemacht und auch von hier aus einen beeindruckenden Blick auf den imposanten Chimborazo werfen können.
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Das Vicuña gehört zur Gattung der höckerlosen Neuweltkamele.[/caption]
Am nächsten Tag wartete die berühmten Panamericana – die E35 Ecuador Richtung Papallacta – auf uns, entlang dessen Straßen es so einiges zu entdecken gab. Der auf dem Weg gelegene Cotopaxi Nationalpark ist bekannt für seinen gleichnamigen knapp 6.000 m hohen Vulkan. Leider hatten wir diesmal nicht ganz so viel Glück mit dem Wetter und der Cotopaxi war komplett wolkenverhangen. Davon haben wir uns nicht weiter beirren lassen und einen schönen Spaziergang entlang eines Sees unternommen, wo es viele uns unbekannte Tier- und Pflanzenarten sowie wilde Pferde zu sehen gab.
Gegen Abend sind wir an den Thermalquellen in Papallacta angekommen. Anders, als erwartet hatten wir kein Hotel, von dem aus wir zu den Thermalquellen aufbrechen mussten. Nein, unser Hotel war rund um die Quellen erbaut worden. Die Quellen lagen direkt angrenzend an die Zimmer, sodass wir jederzeit direkt vom Zimmer aus darin baden konnten – einfach unglaublich luxuriös. Selbstverständlich haben wir das erholsame Angebot noch vor dem Abendessen genutzt.
Am nächsten Morgen hat Ricardo eine kleine Wanderung entlang der Wasserläufe angeboten. Aufbruch war um 6 Uhr, noch vor Sonnenaufgang. Wir haben diese Wanderung in unserer kleinen Gruppe sehr genossen, zumal wir bis kurz vor dem Ende ganz allein unterwegs waren. Auch hier gab es in der Pflanzen- und Tierwelt wieder viele spannende und interessante Entdeckungen.
Das Ziel des heutigen Tages war der Kunsthandwerkermarkt in Otavalo. Es erwartete uns eine Flut an Eindrücken, bunter Kleidung, Taschen und Tüchern, Bildern, Schmuck, Hüten und vielem mehr. Doch die erwarteten Menschenmengen blieben aus und so hatten wir den Markt fast exklusiv für uns. Hier gab es kaum andere Touristen, nur vereinzelt waren Einheimische unterwegs, diese kaufen aber wohl zumeist am Wochenende ein.
Übernachtet haben wir in Ibarra auf 2.000 m Höhe auf einer ehemaligen Hacienda. Obwohl diese mitten in der Stadt liegt, konnten wir hier die idyllische Ruhe genießen. Das Grundstück ist riesig, sodass die Stadt nur von Weitem zu hören war. Um das gesamte Grundstück zu erkunden, musste man sich Zeit nehmen, denn es gab viel zu entdecken: vom Restaurant über den Innenhof, in dem das Frühstück stattfand, über eine hauseigene Kapelle bis zum Swimmingpool, Fitnessraum, Minigolfplatz usw. Eine nette Überraschung gab es beim Zubettgehen: In allen Betten lagen Wärmflaschen für uns bereit.
Die nächste Station unserer Reise war auch die Endstation auf dem Festland, Quito, die Hauptstadt Ecuadors auf 2.850 m Höhe. Gestartet sind wir am Aussichtspunkt El Panecillo, auf dessen Spitze die Statue der „Jungfrau von Quito“ steht, um anschließend die Altstadt zu Fuß zu erkunden. Es ging durch die wunderschöne Straße „La Ronda“ zu den beeindruckenden Kirchen und Klöstern Quitos.
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Die Basilika del Voto Nacional in Quito.[/caption]
Das Angebot unseres Reiseleiters Ricardo, gemeinsam an den freien Tagen den Mitad del Mundo – ein Monument, das eigentlich genau am Äquator liegen soll, es in Wahrheit aber nicht tut – und den TelefériQo zu besuchen, haben wir und der Großteil unserer Gruppe gerne angenommen. So sind wir noch am Samstagnachmittag zum Mitad del Mundo mitsamt seiner Aussichtsplattform und dem Museum aufgebrochen, haben dort neben dem offiziellen Denkmal aber auch ein Privathaus besucht, welches tatsächlich direkt am Äquator steht.
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Unsere Reisende Heike vor dem Hintergrund der Stadt Quito.[/caption]
Am nächsten Vormittag haben wir dann den Hausberg Quitos, den Vulkan Pichincha, mit der Seilbahn TelefériQo erklommen. Oben angekommen hatten wir eine schöne Sicht auf die im Talkessel liegende Stadt und die umliegenden Berge. Der Ort bietet sich perfekt für eine anschließende kleine Wanderung an, natürlich immer schön langsam, da wir uns wieder auf über 4.000 m Höhe bewegt haben und die Luft hier oben doch sehr dünn ist. Trotzdem war es dort über der Stadt zu Schaukeln eine außergewöhnliche Erfahrung und hat ziemlich Spaß gemacht. Zurück im Hotel haben wir den Tag gemütlich im Pool im obersten Stockwerk unseres Hotels ausklingen lassen. Von hier aus hat man eine fantastische Aussicht über die Dächer der Stadt und die umliegenden Vulkane.
Die Galápagos Inseln sind Heimat von fast 9.000 Arten – viele davon sind endemisch.[/caption]
Nach der Zeit auf dem Festland ging es für uns dann weiter mit dem Flugzeug von Quito über Guayaquil nach Baltra auf den Galápagos Inseln. Wir starteten dafür schon ziemlich früh, da es noch einiges zu erledigen gab und wir die morgendliche Rushhour auf der Fahrt zum Flughafen einplanen mussten. Dort wurde unser Gepäck durchleuchtet und verplombt, sodass nichts nach Galápagos eingeführt wird, was die Flora und Fauna der Inselgruppe gefährden könnte. Vom Flughafen ging es zunächst mit dem Bus zum Anleger und von dort aus per Wassertaxi zur Insel Santa Cruz bevor wir den Rest der Strecke wieder mit dem Bus zurücklegten. Während der Fahrt nach Puerto Ayora überwanden wir 600 Höhenmeter und erlebten eine beeindruckend rasch wechselnde Umgebung. Sie reichte von extrem trocken und karg mit Kakteen und wenigen anderen Pflanzen bis hin zu tiefgrün mit Bäumen und Sträuchern. Auf Galápagos herrschte Regenzeit, diese erreicht aber zuerst das „Hochland“ und erst viel später, wenn überhaupt, die Zonen auf Meereshöhe. Auf unserer Route zum Hotel machten wir einen Zwischenstopp bei einem Lavatunnel und genossen im Anschluss ein Mittagessen auf einer Farm, auf der es freilebende Schildkröten gab. Abends bot sich ein Spaziergang zum Pier an, um das bunte Leben in Puerto Ayora kennenzulernen.
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Galapagos-Riesenschildkröten werden tatsächlich bis zu 175 Jahre alt.[/caption]
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Fragattenvögel sind bekannt für den aufblasbaren roten Kehlsack der Männchen.[/caption]
Am nächsten Tag stand ein Ausflug zur Insel North Seymore auf dem Programm. Es ging für uns zurück zum Bootsanleger und von dort mit einem Wassertaxi zu einem ehemaligen Segelschiff, das uns in Richtung North Seymore bringen sollte. Mit dem Beiboot haben wir zur Insel übergesetzt, auf der wir einen Rundgang durch die wundervolle Natur gemacht haben. Es war zwar ziemlich heiß und gab kaum Schatten, dafür aber jede Menge Fregattenvögel bei der Balz und beim Brüten, ebenso Blaufußtölpel, Land- und Wasserechsen, Krabben und Seelöwen. Zurück auf dem Schiff ging es zum Schnorcheln. Rochen, Haie und Schildkröten bis hin zu vielen großen und kleinen bunten Fischen, und vieles mehr machten den Ausflug zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Am nächsten Morgen besuchten wir die Charles-Darwin-Aufzuchtstation. Hier konnten wir viel über die Flora und Fauna der Galápagos Inseln erfahren sowie Schildkröten von winzig bis ganz groß sehen. Nachmittags haben wir mit dem Boot zur Insel Isabella übergesetzt. Die Überfahrt dauerte ca. zwei Stunden und gegen späten Nachmittag sind wir in unserem letzten Hotel unserer Reise, direkt am feinen weißen Sandstrand, eingetroffen.
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Ein Flamingo zwischen den Mangroven.[/caption]
Am nächsten Morgen hat uns der Bus zunächst zu einer Schildkrötenaufzuchtstation auf Isabella gebracht, ehe wir im Anschluss durch die wunderschönen Mangroven zurück zum Stand gingen. Hier haben wir u.a. Flamingos beobachten können, aber auch zahlreiche Echsen haben unseren Weg gekreuzt. Zurück am Stand haben wir in einer Bar mit einem erfrischenden Coco Loco einen Stopp eingelegt, bevor wir am Nachmittag noch einmal mit dem Schiff zur Insel Las Tintoreras aufgebrochen sind. Hier haben wir bereits im Hafen Rochen gesehen, auf der Insel in einem Lavakanal Haie, Wasserechsen über die ganze Insel verteilt, die in abgetrennten Bereichen ihre Eier gelegt haben, Seehunde und nicht zuletzt auch einen Galápagos-Pinguin. Auf dem Rückweg konnte noch geschnorchelt werden. Ein besonderes Highlight war, als sich für kurze Zeit Seehunde unserer Gruppe angeschlossen haben. Nach einem letzten gemeinsamen Abendessen ging es früh am nächsten Morgen auf die lange und anstrengende Rückreise.
14 Tage Ecuador waren abwechslungs- und erlebnisreich, mit vielen positiven Überraschungen, Dingen, mit denen ich niemals gerechnet hätte, wie zum Beispiel bei 30 Grad einen Pinguin zu sehen. Den Höhepunkt bildeten sicherlich die vielen Begegnungen mit freundlichen, offenen Menschen und Tieren, die keinerlei Scheu vor den Menschen haben. Wieder hatte ich eine unglaublich tolle Reise Eindrücken, die ich sicherlich nie vergessen werde und Menschen, die mir sehr ans Herz gewachsen sind.
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Ähnlich wie Flamingos verdanken die Blaufußtölpel ihre blauen Füße der Nahrung. Die Vögel nehmen durch ihre fischreiche Ernährung sogenannte Carotinoide auf: Je blauer die Füße, umso gesünder das Tier.[/caption]
Unser Team in Laos rund um unseren Country Manager Laothong (der 2te von rechts). Trotz Umzug nimmt er die Situation gelassen und nutzt das neue, umweltfreundliche Transportmittel gerne auf seinem Weg zur Arbeit.[/caption]
Der Staudamm südlich des ehemaligen Dorfes Ladthahae.[/caption]
Der mächtigste davon steht südlich des ehemaligen Dorfes Ladthahae: Ein chinesischer Staudamm flutet die Region so sehr, dass nur noch das Dach eines buddhistischen Tempels der Siedlung zu sehen ist. Unser chinesischer Country Manager Zhang Fan winkt ab und spricht von all den nicht mehr notwendigen Kontinentalflügen, bei denen pro Start 20.000 Liter Kerosin in die Luft geblasen werden. Er spricht von neuen schnellen und umweltfreundlichen Verbindungen zwischen China, Laos und weiter, auch nach Thailand, er spricht von einer sauberen Zukunft.
Gleich geht’s los: Der große Regen und unsere Zugfahrt von Vientiane nach Vang Vieng.[/caption]
Das Logo der LCR erinnert verblüffend an das Logo der Deutschen Bahn.[/caption]
Und wie immer, wenn wir eine neue Reise ins Programm aufnehmen, möchten wir auch prüfen, was wir anbieten. Zum Anlass nehmen wir unser Guide-Training in Luang Prabang im Juni diesen Jahres: Statt dem Flugzeug oder dem Bus, nehmen wir dieses Mal die Bahn, um die 414 Kilometer zwischen den beiden Städten zu überwinden. Der laotische Hauptstadt-Bahnhof sieht aus wie ein Drehkreuz vieler verschiedener Strecken, dabei dient er einzig und allein der Laos-China-Railway.
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Der chinesische Präsident Xi Xingping ist im Buchladen des Bahnhofs sehr präsent.[/caption]
Der Baustil ist chinesisch-kommunistisch, viel Beton, riesige Eingangshalle, kleine Verkaufsstände und natürlich Bücher zur Entstehung des großartigen Werkes sowie über Xi Jinping, dem nicht mehr ganz neuen übergroßen Lenker und Denker im Reich der Mitte. Dass Schaffenskraft nicht unbedingt immer etwas mit Kreativität zu tun hat, liest sich bereits am Logo der LCR ab – die Kissenüberzüge erinnern doch sehr stark in Typo und Farbe an das unserer Deutschen Bahn, ein Schelm, der Böses dabei denkt. Anders aber bei unserer guten Bahn, scheint man hier aber fast schon übertrieben Wert auf Pünktlichkeit zu legen: Obwohl es in Strömen regnet und stürmt, entschuldigt sich die Stimme aus dem Lautsprecher mehrfach für die gerade einmal 10-minütige Verspätung des Zuges. Gleiches während der Fahrt, die nicht in Höchstgeschwindigkeit zurückgelegt werden kann, sondern verhältnismäßig langsam mit etwa 100 Kilometer pro Stunde – die Entschuldigung passt angesichts der Wetterverhältnisse so gut wie ein Strandkorb zu Island.
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Einfahrt unseres Zuges der Laos-China-Railway (LCR).[/caption]
Wir sind von der vorbeiziehenden Landschaft begeistert und kommen aus dem Staunen kaum mehr heraus.[/caption]
Uns bleibt inmitten dieser herrlichen Landschaft auch Zeit für eigene Abenteuer: Tubing im Fluss oder ein Sprung ins kühle Nass der sogenannten Blauen Lagune! Wir fahren weiter, eine gute Stunde ist es bis Luang Prabang.
Die Strecke ist auf diesem Abschnitt spektakulär: Malerische Karstlandschaften, zahllose Tunnels, viele Brücken, die uns über ebenso viele Flüsse führen.
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Während wir die abwechslungsreiche Fahrt genießen, die uns durch malerische Landschaften führt, schlafen die anderen Gäste oder beschäftigen sich mit ihren Handys.[/caption]
Während die Einheimischen entweder schlafen oder vor dem Handy sitzen, kommen wir nicht mehr aus dem Staunen heraus. Dann Luang Prabang: In unseren anderen Artikeln bereits ausführlich beschrieben, ein Ort zum Entdecken und Ankommen; ohne Frage, die Stadt ist das „Shangri La“ und der „Garten Eden“ Südostasiens. Wie ein einziger großer Garten liegt der Ort zwischen dem Nam Khan und dem Mekong-Fluss eingebettet in der Bergwelt von Laos. Zahllose Tempel, ein reges Klosterleben, nette kleine Cafés – all das lädt zum Verweilen ein. Ebenso ein Ausflug zu den Höhlen von Pak Ou und den Kuangsi Wasserfällen.
Eine unfassbare Meisterleistung der Bauern von Yuangyang sind die örtlichen Reisterrassen.[/caption]
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Malerisch repräsentiert die Stadt Dali das alte, romantische Yunnan in China.[/caption]
Die Reise führt durch traumhafte Reisterrassen in Yuangyang, wo die Landschaft in eine märchenhafte Kulisse verwandelt wird. In den malerischen Städten Lijiang und Dali taucht ihr ein in den traditionellen Charme des Yunnans. Die verschlungenen Gassen und historischen Gebäude erzählen Geschichten aus längst vergangenen Zeiten, während die beeindruckenden Reisterrassen von Yuangyuang ein spektakuläres Bild bieten.
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Das moderne Kunming steht im Gegensatz zum malerischen, traditionellen Dali und Lijiang.[/caption]
Mit Kunming erwartet euch eine Stadt, die modernes China par excellence verkörpert. Das Wachstum und die Entwicklung sind greifbar, und die Stadt pulsierender Mittelpunkt von Handel und Kultur. Märkte und Dörfer entlang eurer Route lassen euch tief in die chinesische Lebensweise eintauchen. Konfuzianische Tempel zeugen von der reichen Geschichte, und malerische Landschaften laden dazu ein, die Vielfalt und Schönheit der Natur zu erleben. Die Menschen in dieser Region empfangen euch mit offenen Armen und Gastfreundschaft.
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Der „Steinwald“ von Kunming ist eine idyllische Abwechslung zur modernen chinesischen Metropole.[/caption]
Freut euch auf 16 Tage voller Abenteuer und Entdeckungen, eingebettet in die Highspeed-Welt der Schienen, während ihr die kulturelle Pracht von Südostasien und Südchina erlebt!
Besonders eindrucksvoll sind die Victoria-Fälle im März und April. Zu dieser Zeit erreicht der Sambesi seinen Höchststand.[/caption]
Alexandra: Zurück in der Unterkunft nutzen wir das gemeinsame Abendessen für ein erstes Kennenlernen, bevor wir müde in unsere Betten fallen und uns auf die kommenden Abenteuer freuen.
Antonia: Ich schlafe sanft zum Rauschen der tosenden Wasserfälle ein.
Tags darauf überqueren wir die Grenze: Botswana, das Safari-Paradies, öffnet sich vor uns. Erster Stopp: Die Elephant Sands Lodge. In der Haupt-Lodge angekommen kann ich meinen Augen kaum trauen: Circa 5-10 Meter von uns stillen die ersten Dickhäuter ihren Durst am Wasserloch. So nah war ich diesen mächtigen Tieren noch nie!
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WORLD INSIGHT-Reisende Antonia am Wasserloch der Elephant Sands Lodge.[/caption]
Nach einer halbstündigen Fahrt mit Allradfahrzeugen von der Haupt-Lodge aus, erreichen wir unser eigentliches Quartier für die Nacht: Eine wunderschöne Zeltlodge – modern ausgestattet und mit bequemen Betten. Am Wasserloch, direkt am Camp, statten uns während der Zeit unseres Aufenthalts eine Warzenschweinfamilie, ein Wildhund und eine Hyäne einen Besuch ab.
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Abendstimmung am Wasserloch.[/caption]
Alexandra: In den nächsten beiden Nächten erkunden wir die Elephant Sands Adventure Lodge teilweise zu Fuß, immer auf der Hut vor möglichen Überraschungen im Gebüsch. Nach einer kalten Nacht begeben wir uns am nächsten Morgen zu Fuß auf Pirsch und treffen auf einen imposanten Elefantenbullen sowie verschiedene Vogelarten, Warzenschweine, kleine Echsen und sogar eine Hyäne. Eine abendliche Pirschfahrt belohnt uns mit dem Anblick der ersten Elefantenherden im zauberhaften Licht des afrikanischen Sonnenuntergangs – ein wahr gewordener Traum.
Antonia: Nachdem wir schon für das frühe Aufstehen mit einem atemberaubenden Sonnenaufgang belohnt wurden, lassen wir den Tag bei einem entspannten Sundowner in Herdennähe bei fantastischem Himmel ausklingen.
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Ein perfekter Tagesabschluss: Sundowner in Herdennähe.[/caption]
In Maun, der Hauptstadt des North West Districts wird unser Gepäck vom Bus auf Allradfahrzeuge umgeladen. Uns steht eine 2 bis 3-stündige Fahrt im offenen Geländewagen bevor.
Etwas staubig, durchgerüttelt, aber total happy kommen wir in der Shokomoka Adventure Tented Lodge an: Eine Lodge mitten im Busch am östlichen Ende des Okavango Deltas, mit wunderschönen Ausblicken. Direkt am Abend, gemütlich am Lagerfeuer, höre ich das erste Löwengebrüll. Beeindruckend, aber auch einschüchternd. Da die wilden Tiere direkt durch das Camp laufen dürfen, führen uns die Guides die nächsten 3 Abende sicher zu unseren Zelten, wenn es dunkel ist.
Alexandra: Die folgenden drei Nächte verbringen wir in der Shokomoka Lodge, ohne jegliche Umzäunung zur Tierwelt außerhalb der Lodge. Das Brüllen der Löwen, die lauten Geräusche der Flusspferde und die neugierigen Elefanten rund um unser Zelt lassen uns tief in die Wildnis eintauchen. Von unserer Reiseleiterin lernen wir: Wenn man unerwartet einem Exemplar der afrikanischen Fauna gegenübersteht, darf man auf keinen Fall panisch reagieren. Tiere haben normalerweise kein Interesse an Menschen, denn diese stehen nicht auf ihrem üblichen Speiseplan und werden auch nicht als Feinde angesehen. Da ein Raubtier schneller rennen kann als ein Mensch, ist Wegrennen sowieso keine Option und würde nur den Jagdinstinkt wecken.
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Dein Reiseleiter und Guides weisen dich in die richtigen Umgangs- und Verhaltensweisen bei Tier-Begegnungen ein.[/caption]
Antonia: Eines Nachts werde ich wach vom Knacken der Bäume und Löwengebrüll. Ich wage es, meinen Kopf ein wenig aus dem Zelt heraus zu strecken. Mein Atem stockt und mein Herz rast: In circa zwei bis drei Meter Entfernung steht ein riesiger Elefant mit glänzend weißen Stoßzähnen und schaut mir direkt in die Augen. Nach ein paar Momenten des stillen Augenkontakts setzt er seinen Weg fort und bedient sich an Zweigen und Blättern neben meinem Zelt. Ein unbeschreiblich großartiges Erlebnis!
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Nächtlicher Besuch: Ein hungriger Elefant streift auf der Suche nach einem Mitternachtssnack durchs Camp.[/caption]
Meine nächtliche Begegnung mit dem Elefanten sollte nicht die letzte Sichtung dieser Giganten sein. Viele seiner Artgenossen treffen wir auf Safari im Moremi Game Reservat und Kazikini Reservat, die sich in unmittelbarer Näher unserer Lodge befinden. Wir beobachten Giraffenmamas mit ihren Kindern, Giraffen-Jungbullen, die sich im Kräfte-messen versuchen, Impala -Herden, vereinzelte Gnus und riesige Zebra-Herden. An einem Wasserloch tummeln sich mächtige Nilpferde, zusammen mit Krokodilen und einer Vielzahl an bunt schimmernden Vögeln. Der krönende Abschluss unserer Pirsch: Wildkatzen! Im Schatten eines Baumes haben es sich ein Leopard, eine Löwin sowie eine Geparden-Mutter mit ihren 5 Jungen für eine Verdauungspause gemütlich gemacht.
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Diese drei putzigen Geparden-Jungtiere werden einmal zum schnellsten Landtier der Erde heranwachsen.[/caption]
Alexandra: Unsere Pirschfahrten bieten atemberaubende Sichtungen von Geparden, Leoparden, Löwinnen und Giraffen, begleitet von den schrillen Rufen des Gelb- und Rotschnabeltukans. Der Dreck unter den Füßen und die durcheinandergewirbelten Haare waren am Ende jeder Pirschfahrt vergessen, die strahlenden Augen blieben.
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Am Ufer des Okavango können wir Elefanten beobachten.[/caption]
In Maun nutzen wir unseren Aufenthalt für einen Rundflug über das Okavango-Delta – ein unvergessliches Abenteuer, das uns die Wasserläufe und Tierherden aus der Vogelperspektive zeigt. Unsere Reise führt uns weiter in den Nordwesten des Okavango-Deltas zur Kigeli Adventure Tented Lodge in Shakawe. Wir genießen die Mokoro-Fahrten durch die Wasserlandschaft und die leckeren Mahlzeiten, zubereitet von unserer fantastischen Reiseleitung Dorothee und unserem wunderbaren Busfahrer Andrew. Eine Wanderung durch die Tsodilo Hills mit einem Mitglied der San bringt uns die Geschichte und Felsmalereien näher. Gespannt lauschen wir seinen Worten und tauchen ein in eine lange, lange zurückliegende Zeit. Eine Sundownerfahrt auf dem Okavango ermöglicht uns, Elefanten hautnah beim Fressen am Ufer zu beobachten, und wir haben das Glück, einen Adler beim Fischfang zu erleben.
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Auch Adler können im Delta beobachtet werden.[/caption]
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Ein Savannentoko.[/caption]
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Ein Gabelracke.[/caption]
Weiter geht es in den Caprivi-Streifen Namibias, in die Sambesi-Region. In der Sharwimbo Adventure Tented Lodge, direkt am Kwando-Fluss gelegen, erleben wir zwei traumhafte Bootstouren mit Flusspferden, Krokodilen, Kormoranen, Elefanten und Vögeln in den schillerndsten Farben. Eine Pirschfahrt führt uns zu einer Gruppe wartender Geier – Das Beobachten ihres Futterneids aus nächster Nähe ist ein aufregendes Erlebnis.
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Die Aasgeier warten geduldig auf das nächste unglückliche Opfer.[/caption]
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Die Kinder sind genauso neugierig wie wir auf den Besuch.[/caption]
Antonia: Wir besuchen in der Sambesi-Region auch ein traditionelles Dorf. Im Kindergarten bekommen wir ein Ständchen von den Kindern gesungen, die uns neugierig mit großen Augen ansehen. Von den erwachsenen Einheimischen werden wir in die Traditionen eingeführt: Tänze, Jagdmethoden und die Messerherstellung werden uns nähergebracht. Alles insgesamt sehr interessant und beeindruckend! Unsere Abende in Namibia schließen wir mit Bootstouren auf dem Kwando-Fluss ab. Wir kommen den Nilpferden sehr nah und können Elefanten, Impalas, Affen und Büffelherden beobachten. Zu einem kühlen Windhoek Draught genießen wir – wie jeden Abend – die schönsten Sonnenuntergänge.
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Der Büffel gehört zu den Big Five. Auch seine Mitstreiter Löwe, Leopard, Elefant und Nashorn sind in Botswana anzutreffen.[/caption]
Zurück in Botswana besuchen wir den Chobe-Nationalpark. Im wunderschönen Hotel in Kasane erleben wir großartige Abende mit traditionellen Tänzen und afrikanischer Musik. Auf unserer letzten Safari werden wir noch einmal für unsere Geduld belohnt: Direkt an unserem Geländewagen zieht ein Rudel Löwen vorbei!
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Löwen sind die einzigen Großkatzen, die im Rudel leben. Die Jagd auf große Beutetiere, wie Büffel, erfordert Teamwork.[/caption]
Alexandra: Eine Elefantenherde auf dem Weg zum Fluss sorgt zusätzlich für unvergessliche Augenblicke. Die Erde vibriert förmlich, als die Elefantenherde am Jeep vorbeizieht.
Antonia: Beim späteren Kaffee und Tee im Busch sehen wir aus der Ferne ein weiteres Rudel Löwen mit Junge. Wow! Die Raubtiere in freier Wildbahn und dann so nah zu sehen ist für mich ein wahr gewordener Traum! Unser Guide ist ebenfalls überrascht, so viele Wildkatzen auf einer Reise zu sehen. Wir haben unfassbares Glück. Mir kommen fast ein paar Freudentränen.
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Aktuell leben nur noch 20.000 Löwen in Afrika. Unter anderem durch Wilderei und den Verlust von Lebensraum gilt die Art als gefährdet.[/caption]
Alexandra: Eine letzte Bootsfahrt auf dem Chobe beschert uns nochmals beeindruckende Bilder, bevor es zurück nach Simbabwe geht. In Victoria Falls besuchen wir den einheimischen Markt und entscheiden uns spontan für eine letzte Bootstour auf dem Sambesi. Eine ganze Flusspferdherde und das lang ersehnte Foto eines brüllenden Flusspferdes runden die Reise ab.
Antonia: Nach zwei Wochen Hoffnung auf ein Nilpferd, welches sein Maul aufreißt, dürfen wir gleich mehrere aufgerissenen Mäuler erleben: In einer Lagune liegt eine komplette Nilpferd-Familie: Mama-, Papa- und Baby-Nilpferde. Ich bin überglücklich.
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Der Top-Shot der Reise! Nilpferde können ihr etwa 50 Zentimeter breites Maul über einen Meter weit aufreißen.[/caption]
Antonia: Mit diesen Momenten im Herz war meine Traumreise vollkommen. Ich werde die Zeit nie vergessen und bin dankbar, so großartige Menschen kennengelernt zu haben.
Ich möchte die afrikanische Lebensfreude, Hoffnung und Stärke mit nach Deutschland nehmen. Afrika hat mein Herz gestohlen – hier habe ich meinen inneren Frieden gefunden. Eins steht für mich fest – das südliche Afrika wird mich definitiv wieder sehen.
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Ein Traum von Afrika: Fantastische Tierwelten und magische Sonnenuntergänge.[/caption]
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WORLD INSIGHT Reisende Alexandra am Wasserloch der Elefanten.[/caption]
Alexandra: Es fällt mir schwer, die richtigen Worte zu finden, um das Erlebte zu beschreiben. Eines steht jedoch fest: Diese Erfahrung wird für immer in meinem Herzen bleiben. Das südliche Afrika hat mich in seinen Bann gezogen, vor allem mit seiner beeindruckenden Tierwelt. Die Elefanten, Büffel, Giraffen, Flusspferde, Krokodile, unzählige Vogelarten, Zebras, Löwen, Geparden, Leoparden, Geier, Adler – sie alle in freier Wildbahn zu erleben, ist einfach unbeschreiblich.
Mit meinem Reisebericht hoffe ich, wenigstens einen Hauch der überwältigenden Emotionen und Eindrücke, die mich durchströmten, weitergeben zu können. Es ist das Gefühl, in einem Zelt zu schlafen und den sanften Streifzug eines Elefanten zu hören; das Wissen in der Nacht, dass Löwen durch das Camp streifen könnten, oder dass ein Wildtier jederzeit vor dem Zelteingang stehen könnte und den Weg versperrt. Sich bei eiskalten Temperaturen morgens aus dem Bett zu schälen und die Dusche aufzusuchen – so kalt, dass ich manchmal dachte, mein Hintern würde auf der Klobrille festfrieren. All diese Erlebnisse zusammen – von den morgendlichen 8 °C bis zu den 40 °C tagsüber zum Schluss – es war einfach der Wahnsinn.
„Of all the books in the world, the best stories are found between the pages of a passport”. Ich schließe das Buch meines Urlaubs und es ist eine unbestreitbare Tatsache:
„The eye never forgets what the heart has seen …”, wie ein afrikanisches Sprichwort weise sagt, und dies ist die Wahrheit, die sich in meinen Augen widerspiegelt.
Ein Zigaretten-Verkäufer in Bischkek.[/caption]
Die mittägliche Einkehr bei Nomaden am nächsten Tag erfüllt unsere Erwartungen voll und ganz. Der traditionelle Kurut, ein Trockenkäse, ist jedoch nicht nach jedermanns Geschmack. Die ganztägige Fahrt durchs Gebirge über gar nicht so viele Kilometer (ca. 300) lässt uns erstmals die Größe des Landes erahnen. Wir übernachten an einem großen Stausee in einem einfachen Gästehaus.
Auch der nachfolgende Tag ist wieder fast ein kompletter Fahrt-Tag. Die abendliche kurze Wanderung zum kleinen Wasserfall am Stadtrand von Arslanbob ist durchaus der Mühe wert, geht doch der Weg vorbei an einer Vielzahl von Ständen, die allerdings fast nur Krimskrams feilbieten. Einige von uns treffen eine junge Frau, die etwas Deutsch spricht und erzählt, dass sie mehrere Monate in Deutschland gearbeitet habe. Wir führen einen kleinen Smalltalk mit ihr.
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Eine freundliche Verkäuferin auf dem Basar kann sich ein wenig auf Deutsch mit uns unterhalten.[/caption]
Die Wanderung am kommenden Tag kann sogar ich mitmachen, da es nur allmählich, wenn auch stetig bergauf geht. Bis zum eigentlichen Wasserfall gelangen aber nur die Sportlichsten unserer Kleingruppe von 11 Personen. Nachmittags geht es dann, als von Gülsada organisiertes Zusatzprogramm, per Jeeps zum Walnusswald und zu einem schönen Aussichtspunkt, dessen Attraktion eine motorbetriebene Schaukel ist, die einen ganz schön in die Luft schleudert, was vier Mitreisende inklusive mir, Gülsada und Fahrer Tokto Bek, bestätigen können. Die Unterkunft bei einer usbekischen Familie ist zwar einfach, aber vollauf genügend, die Gemeinschaftsdusche ist warm und funktioniert anstandslos. Auch das Essen ist passabel und landestypisch. Überhaupt werden wir auf dieser Reise nahezu alle für Kirgistan typischen Gerichte verkosten dürfen. Berühmt sind etwa die Teigtaschen mit Rindfleischfüllung.
Zum folgenden Fahrttag kann berichtet werden, dass es wirklich traumhaft schöne Serpentinenstraßen sind, wo wir immer wieder auf den Pässen an den richtigen Stellen Fotostopps einlegen.
Die Gebirgslandschaften sind total beeindruckend. Da diese Passstraßen nahezu durchgängig Schotterpisten sind, gilt es jedoch immer rechtzeitig das Fenster hochzukurbeln, um nicht zu viel Staub schlucken zu müssen. Mit einem normalen Reisebus wären diese Straßen niemals zu erklimmen.
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Kirgistan ist für seine atemberaubenden Landschaften bekannt. Auf unseren Fahrten durchs Land sehen wir majestätische Berglandschaften, weite Täler und beeindruckende Schluchten.[/caption]
Die Geschichte der Jurtencamps reicht Jahrhunderte zurück. Als nomadisches Volk lebten die Kirgisen in Jurten, um den Bedingungen des wechselnden Klimas und der saisonalen Tierweidebedürfnisse gerecht zu werden.[/caption]
Statt der Wanderung zu den Petroglyphen mache ich am Folgetag Fotos in der Ebene. Die Szenerie dort am Söngkul-See ist ja auch wirklich idyllisch. Friedlich grasende Ziegen, Pferde und Kühe, die nichts aus der Ruhe bringen kann. Ein schöneres Tierleben ist kaum vorstellbar.
Am Nachmittag „reiten“ – nun ja, die Pferdegangart ist eher Schritt – begleitet von richtigen Reitern, einige von uns zum benachbarten Jurtenlager. Nach dem kleinen Ausflug erwartet uns im eigenen Lager ein echtes Spektakel!
Für unser und das Nachbar-Jurtenlager werden Nomaden-Spiele organisiert und ausgetragen. Als Erstes gibt es die „Mädchenverfolgung“. Dabei muss ein Reiter das etwa 50 Meter vor ihm reitende Mädchen einholen. Schafft er es, bekommt er einen Kuss von ihr, schafft er es nicht, bekommt er Peitschenhiebe. Krass!
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Die „Mädchenverfolgung“ dient nicht nur der Unterhaltung, sondern kann auch als eine Möglichkeit zur Partnerfindung dienen.[/caption]
Beim zweiten Spiel ringen zwei Reiter auf den Pferden sitzend einander nieder, Verlierer ist natürlich der, welcher zu Boden geht. Das tollste Spiel allerdings ist, nach meiner Bezeichnung, „Hammel-Polo“. Dabei kämpfen zwei Mannschaften zu je sechs Reitern um einen Hammelbalg. Dieser wird vom Schiedsrichter am Spielfeldrand ausgelegt, dann preschen alle 12 Reiter darauf zu und versuchen sich gegenseitig den Balg abzujagen; ein Tor erzielt diejenige Mannschaft, der es gelingt, den Balg in einen alten Autoreifen zu werfen. Die beiden Mannschaften „Druschba“ (russisch für „Freundschaft“) und „Song-Kül“ kämpfen verbissen und ernsthaft gegeneinander; es ist also bei weitem nicht nur eine Show für uns Touristen, wie uns Gülsada, die leidenschaftlich anfeuert, glaubhaft versichert. Mit einer großen Fotoausbeute bereiten wir uns allmählich aufs Abendessen vor. Dabei erfahren wir, dass es sogar eine Weltmeisterschaft in diesen Nomadenspielen gibt, und Kirgistan ist immer ganz vorne mit dabei.
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Gedränge beim Nomadenpolo. Neben Spiel und Spaß wird die Reitfertigkeit gefördert und die Gemeinschaftsbindung gestärkt.[/caption]
Folkloreabende in Kirgistan sind lebendige Veranstaltungen, bei denen traditionelle Musik, Tänze und Geschichten aus der kirgisischen Kultur präsentiert werden.[/caption]
Die erfahrenen Falkner trainieren die majestätischen Steinadler, um Beute wie Füchse und Hasen in den bergigen Regionen Kirgistans zu jagen. Mit der Tradition erhalten sie die enge Verbindung zur Natur und zur kirgisischen Kultur.[/caption]
Die bizarren Felsformationen in der Märchenschlucht Skazka sind das Ergebnis jahrtausendelanger Erosion und geologischer Prozesse.[/caption]
Für das Picknick hat unsere Reiseleiterin wieder ein sehr schönes Plätzchen ausgesucht und bestens eingekauft. Die Wanderung danach mache ich nur ein Stück weit mit.
In der Stadt Karakol schaffen wir es gerade so, noch Einlass in die hölzerne russisch-orthodoxe Kirche zu erhalten, in der leider nicht fotografiert werden darf.
Die dunganische Moschee darf nur von außen besichtigt werden, den Frauen ist das Tragen eines Kopftuchs vorgeschrieben. Wie uns Gülsada erläutert, handelt es sich bei den Dunganen um eine Mischung aus Arabern und Chinesen, die schon seit dem 19. Jahrhundert hier in Kirgistan leben und eine der ca. 80 Ethnien des Landes bilden. Vielfalt der Religionen!
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Der Jeti Oguz Canyon bei Karakol beherbergt einzigartige Felsformation aus tertiären roten Konglomeraten – Sedimentgestein aus der Tertiärzeit. Die Tertiärzeit begann vor etwa 65 Millionen Jahren und endete vor etwa 2,6 Millionen Jahren.[/caption]
Weil Karakol seit langem mal wieder eine richtige Stadt ist, besteht letztmals die Möglichkeit Geld zu tauschen und in einem sehr teuren Souvenirgeschäft einzukaufen. In Anbetracht des horrenden Preisniveaus, z. B. 3000 Som (30 €) für einen Hut, der in der Frauenkooperative gerade mal 600 Som (6 €) kostete, erspare ich mir einen Kauf.
Bei einer dunganischen Familie bekommen wir abends eines der besten Essen während unserer kompletten Reise. Der Tisch biegt sich geradezu vor Köstlichkeiten wie diversen Fleischgerichten.
Eine alte Bäuerin bringt mit einem sogenannten Samowar mithilfe von Holzkohle ihr Wasser zum Kochen.[/caption]
Die Gruppe bringt schöne Bilder vom türkisblauen See mit und ist sogar früher als ich am Picknickplatz bei unseren Bussen. Nachdem wir uns gestärkt haben, geht die Fahrt auch schon weiter.
Eine ganze Zeit lang fahren wir über eine sehr gut ausgebaute Schnellstraße, auf der sogar Radfahrer und Mähdrescher unterwegs sind. Hier sind wir auf der „Neuen Seidenstraße“ unterwegs, an der vor allem China Interesse hat. Dementsprechend hat der östliche Nachbar Kirgistans diese Teerstraße auch gebaut. Dann geht es über deutlich schlechtere Straßen in das Heimattal von Gülsada und ihrem Ehemann. Dort in Tschong Kemin erwartet uns eine sehr schöne und wunderbar gelegene Lodge, in der bald das Abendessen ansteht.
Unsere Reiseleiterin Gülsada zusammen mit ihrer vierjährigen Tochter.[/caption]
Nach Einnahme des Mittagessens im Freien steht ein ungewöhnlicher Programmpunkt an: der Bau einer Jurte.
Dazu ist extra ein Rollkommando aus sechs Männern mit dem Lastwagen angereist. Mit flinken Händen errichten sie diese mobile Behausung, die so typisch für Kirgistan ist. Wir Touristen dürfen ein wenig mithelfen, aber brauchen würden die Profi-Handwerker unsere Hilfe eigentlich nicht. In etwa einer Stunde ist die Jurte fachgerecht aufgebaut, und wir Touris konnten jeden Einzelschritt mitverfolgen. Alles klappte wie am Schnürchen, was man wörtlich nehmen könnte, denn nirgends muss auch nur eine Schraube mit einem Elektroschrauber eingedreht werden, stattdessen halten Lederbänder die Konstruktion zusammen. Alles ist pure Handarbeit, wirklich, Chapeau!
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Die Jurten werden ausschließlich mit Lederbändern befestigt. Ein Schraubbohrer ist hier fehl am Platz. Das erlaubt den geübten Nomaden jedoch den einfachen Auf- und Abbau, um zum nächsten Weideplatz zu ziehen.[/caption]
Den Rest des Tages verbringt jeder nach seinem Gusto. Ich gönne mir ein längeres Nickerchen und eine erfrischende Dusche. Für das Lagerfeuer nach dem Abendessen lassen sich unsere Gastgeber Zeit. Beim Hinsetzen sollte man immer die Windrichtung im Blick haben, sonst weht einem der Rauch unangenehm ins Gesicht.
Immer wieder begegnen wir sympathischen Einheimischen: Hier eine Großmutter mit ihren Enkeln.[/caption]
Abends gehen wir in dem Lokal, in dem wir bereits unser erstes Essen auf kirgisischem Boden einnahmen, ein letztes Mal gut kirgisisch essen. Unser wohl eloquentester Mitfahrer Horst spricht für unsere Gruppe einige Sätze und bedankt sich für die überragende Reiseleitung von Gülsada. In der Tat zählt sie zu den allerbesten Reiseleitern, die ich auf einer World Insight Tour je hatte, und diesen Eindruck habe bei weitem nicht nur ich. Gülsada hatte sich auf dieser Tour mit Leib und Seele und oftmals sehr persönlich, zum Beispiel bei Berichten zu Hochzeiten in ihrer Familie, eingebracht. Auch ihre Tanzeinlagen sahen sehr gekonnt aus, und natürlich waren ihre ausgiebigen Erläuterungen in bestem Deutsch zu allen möglichen Themen, die sie abwechselnd in beiden Bussen zu Gehör brachte, äußerst interessant. Gülsada, neben ihrem Beruf als Reiseleiterin auch noch zweifache Mutter und Ehefrau, ist eben eine echte Powerfrau!
Erinnerungsfoto: WORLD INSIGHT Reisender Klaus übt sich als Falkner.[/caption]