Eine AktivPlus-Reise voller Kultur und Geschichte
In Jordanien angekommen, wurden wir wie versprochen direkt am Flughafen freundlich in Empfang genommen und konnten unsere Reise sorglos starten. Ein erstes Hallo in der Gruppe und schnell war klar, das wird ein einmaliges Erlebnis mit tollen gleich gesinnten Menschen. Abdulkareem, unsere Reiseleitung, nahm uns draußen in Empfang. Ein Vorgeschmack auf die hohen Temperaturen der nächsten Tage wurde sofort deutlich. Aber ich hatte mich ja bewusst für die Reisezeit Anfang Juni entschieden. Also war klar, es wird heiß – teilweise sehr heiß. Unsere Reisegruppe war bunt gemischt, mit Freunden und einzelnen Personen, die zu Freunden wurden. Kareem begleitete uns mit Charme, Wissen und äußerster Fürsorge zu den zahlreichen Highlights unserer Tour. Seine fachliche Kompetenz als Reiseleiter und einfühlsame Persönlichkeit führten dazu, dass wir uns zu jeder Zeit gut informiert und betreut fühlten.  

Durch die Wälder Jordaniens – das Ajloun Naturreservat

[caption id="attachment_15168" align="alignright" width="340"] Wanderung durch das Ajloun Naturreservat.[/caption] Los ging es in Amman in einem Stadthotel. Wir konnten erst einmal ankommen und uns beim gemeinsamen Abendessen ein bisschen kennenlernen. Am nächsten Tag startete das Programm mit einer Tour durch ein jordanisches Waldgebiet, zu Fuß versteht sich. Im Ajloun Naturreservat unterstützten uns 2 Mitarbeiter bei unserer Wanderung, eigentlich damit keiner verloren geht. Aber wir hatten die Rechnung ohne unseren Profifotografen gemacht. Hinter dem 5. Strauch links waren die Abzweigungen dann doch zu unübersichtlich geworden und wir hatten Peter verloren. Doch die Begleiter kennen das Gebiet wie kein anderer und so waren wir nach einer kurzen Pause und ein paar Schweißperlen später, wieder mit unserem verlorenen Sohn vereint und konnten unsere Wanderung durch die Wälder fortführen.     [caption id="attachment_15178" align="alignleft" width="300"] Die Kulinarik des Landes hat und von Anfang an begeistert.[/caption] Unsere Mittagspause verbrachten wir in einem jordanischen Restaurant und es wurden zahlreiche Köstlichkeiten aufgetragen. Die erste Minz-Limonade begeisterte uns alle, herrlich erfrischend. Die Kulinarik auf der Reise war ein Highlight, dass uns die gesamte Zeit begleitete. Am Nachmittag ging es weiter nach Jerash – dort warteten viel Geschichte und zahlreiche beeindruckende Ruinen nach griechischem Vorbild aus der Zeit weit vor Christus auf uns.  

Neuer Tag – neue Einblicke in Kultur und Natur!

Für uns ging es morgens nach dem Frühstück direkt weiter nach Al-Salt: Das UNESCO-Welterbe liegt an der Hauptverkehrsstraße von Amman nach Jerusalem.  Wir rochen an zahlreichen Gewürzen, kosteten besondere Früchte und sahen Historie im Museum. Bei unserem nächsten Stopp gab es einen Einblick in die Herstellung von verschiedensten Kunstwerken aus Mosaik. Der ein oder andere zückte die Kreditkarte für erste Souvenirs und weiter ging es in unserem klimatisierten Reisebus über einen kargen Bergpass. Mittagspause bei Aldi? Warum nicht! Nur dieser Ort war etwas ganz Besonderes und sicherlich kein Supermarkt. An dem kleinen Rastplatz erwarte uns eine unglaubliche Aussicht über Schluchten und Gesteinswände wie im Grand Canyon, sowie ein jordanischer „Aldi“-Kioskbesitzer, der aussah wie „Captain Sparrow“ aus Fluch der Karibik. [caption id="attachment_15185" align="aligncenter" width="2560"] Ein Stopp bei Aldi – wieso nicht?[/caption]  

Flusswanderung im Wadi Ibn Hammad

Unser Aktivprogramm für den Nachmittag führte uns auf eine Wanderung durch einen lauwarmen Fluss im Wadi Ibn Hammad, umgeben von steilen Schluchten und teils üppiger Vegetation mit saftigem Grün. Es war cool und angenehm kühl, aber auch eine erste Herausforderung für mich und meinen Gleichgewichtssinn. [caption id="attachment_15195" align="aligncenter" width="800"] Gruppenbild der Flusswanderung.[/caption]   Ein erstes Mal war ich dankbar für die helfende Hand von Kareem. Er begleitete uns und vor allem mich gekonnt hindurch und war stets auf unsere Sicherheit bedacht, sodass jeder dieses Erlebnis voll genießen konnte. Müde stiegen wir danach wieder in den Bus und erreichten am späten Abend unsere Unterkunft direkt am Dana Biosphere Reserve. Nach dem Abendessen fielen wir alle nur noch ins Bett. Doch die heulenden Hunde aus der Umgebung raubten uns wichtige Stunden Schlaf, die wir so gebraucht hätten. Denn der folgende Tag mit der längsten Wanderung der Reise hatte es in sich …  

Der Wadi Dana-Trail

Nach einem einfachen Frühstück ging es um ca. 8.30 Uhr bei bereits gut über 30 Grad los. Unser Tagesziel: Insgesamt 700 Höhenmeter Abstieg über viel rutschiges Geröll in praller Sonne ohne Schatten auf einer Gesamtstrecke von 17 Kilometer durch das Naturreservat nach Feynan. [caption id="attachment_15161" align="alignright" width="350"] Zur richtigen Zeit am richtigen Ort.[/caption] Der Ausblick am Start und die Landschaft während der Tour waren wirklich atemberaubend. Aber die Hitze und mein Schlafmangel an diesem Tag dämpften meine Stimmung gewaltig. Auf dem letzten Drittel des Weges verließen mich meine Kräfte. Die 3 Liter Wasser, die ich bei mir hatte, waren bereits getrunken und wieder heraus geschwitzt. Ein Wunsch ans Universum musste her und das Organisationstalent von unserem Guide. Meine Bitte wurde erhört, denn einen kurzen Moment später ritt ein Nomade mit einem Esel an uns vorbei. Kareem bat ihn, mir sein Tier zu leihen für den letzten Teil des Weges und er wurde von mir natürlich entlohnt. Dieser Tag brachte mich an meine persönlichen Grenzen. Aber auch hier war der Zauber und die Freundlichkeit der Menschen dieses Landes zu spüren. Am Ziel angekommen, spendierte ich erst einmal eine Runde Wasser an die Gruppe und sammelte etwas Kraft. Wir waren ja noch nicht an unserer Unterkunft für die Nacht. Eigentlich wäre Shobak, eine historische Burg geplant gewesen, doch wir waren alle durch für diesen Tag und hatten einfach zu lange gebraucht für die Strecke. Denn nicht nur ich war erschöpft, sondern auch der Rest der Gruppe. Aber ganz ohne einen kleinen historischen Tagesabschluss ging es dann doch nicht ins Hotel. Nach einer kurzen Busfahrt besuchten wir noch „Little Petra“. Es eine gelungene Überleitung zum Kulturprogramm der nächsten beiden Tage. Im Hotel in Wadi Musa vor den Toren der Felsenstadt Petra machten wir uns kurz frisch und wuschen uns den Wüstensand ab. Ein feines Abendessen inklusive Minz-Limonade in einem traditionellen Lokal in der Nähe war die beste Belohnung für unsere müden Glieder.  

Wadi Musa und Petra

An den beiden kommenden Tagen in Petra konnten wir als Gruppe viel von den Erzählungen zur Historie mitnehmen. Die Tipps unserer Reiseleitung waren wieder hervorragend auf die Gruppe und die Rahmenbedingungen angepasst. Denn auch wenn wir die ursprünglich geplante Tour über den Hintereingang nicht machen konnten, hatte ich keineswegs das Gefühl, etwas verpasst zu haben. [caption id="attachment_15162" align="aligncenter" width="745"] Blick auf die Felsenstadt.[/caption]   Das Plus zu Aktiv und Kultur war unter anderem definitiv das Hammam am ersten Nachmittag unseres Aufenthalts vor Ort. Selten erlebt man auf einer geführten Reise ein Ritual einer Bevölkerungsgruppe auf so authentische Art und Weise.  

3 Tage und Nächte im Wadi Rum

Gefüllt mit Input und erfüllt von der Geschichte Petras ging es nun zu meinem persönlich größten Highlight der gesamten Reise. 3 Tage und Nächte im Wadi Rum warteten auf uns. Vor den Toren zum Landschaftsschutzgebiet hatten wir noch die Möglichkeit in einem Bubble-Restaurant zu essen und Kamele zu reiten. Danach ging es per Jeeps direkt in die Wüste. Links und rechts ragten hohe Granit- und Sandsteinfelsen empor und der Sand wirbelte immer wieder an uns vorbei. [caption id="attachment_15158" align="alignleft" width="480"] Die Magie des Wadi Rum.[/caption] Kein Wunder, dass hier Filmkulissen für Indiana Jones, Star Wars und der Marsianer genutzt wurden. Denn wir kamen uns wirklich vor wie in einer anderen Welt. Weg von den alltäglichen Reizen und vermeintlichem Luxus, hin zu Ursprünglichkeit und völliger Ruhe. Auch als Gruppe sind wir in dieser Zeit noch einmal näher zusammengewachsen. Tagsüber wanderten wir über Sandhügel und durch verschiedene Täler, nachmittags und abends im Camp genossen wir die Zeit bei traditionellem Tee und Essen, beim Kamele füttern, die dem Besitzer unseres Lagers gehörten und beim stundenlangen Sterne beobachten, philosophieren und Musik hören. „Ohne dich schlaf ich heut Nacht nicht ein, ohne dich geh ich heut Nacht nicht heim …“ [caption id="attachment_15163" align="aligncenter" width="745"] Beduinen Camp im Wadi Rum.[/caption]  

Die beste Begleitung

[caption id="attachment_15157" align="alignright" width="300"] Die unendliche Weite: Wadi Rum.[/caption] Immer im Blick hatte Kareem die Kompetenzen der Gruppe und wusste die äußeren Gegebenheiten gut einzuschätzen. Wir hatten oft Optionen zum Mitentscheiden über das Tagesprogramm. Sein zusätzliches Engagement für unser Wohlbefinden und unsere Sicherheit auf der Reise waren außerordentlich. In individuellen Gesprächen mit ihm erfuhr ich wirklich einzigartig viel über die Kultur und die Einstellungen eines modernen und doch traditionsbewussten Jordaniers. Für den ein oder anderen Spaß zu haben, immer hilfsbereit, aber nicht aufdringlich, authentisch und sich selbst treu, so durften wir alle ihn kennenlernen. Ich hatte das Gefühl, immer mehr als erwartet oder geplant von dieser Reise zu erhalten. Informationen und Eindrücke, die eine solche Reise erst so richtig lebendig und das Land greifbar machen.  

Gelungener Abschluss am Toten Meer

Fast mit ein wenig Wehmut ging es dann auf die letzte Etappe der Reise zum Toten Meer. Im Hotel angekommen, verabschiedete sich Kareem dann bereits von uns. Denn für ihn ging es für ein paar Tage nach Hause zu seiner Familie. Den Abschluss genossen wir als Gruppe und einzeln noch einmal in vollen Zügen. Morgens nach dem Frühstück ging es früh für uns zum Floaten im Salzmeer. [caption id="attachment_15159" align="aligncenter" width="745"] Unsere Gruppe beim Genießen der letzten Tage.[/caption]   Danach hatte ich mir noch eine Massage im Hotel gebucht und genoss ein paar Stunden am Pool. Bei einem letzten Abendessen und einer letzten Minz-Limonade in der Hotelbar ließen wir die vergangenen Tage noch einmal Revue passieren, bevor wir am nächsten Tag vormittags zum Flughafen gebracht wurden. Und dann wurde uns allen klar: Das war etwas ganz Besonderes und eine für mein Empfinden perfekte Zeit in Jordanien ging zu Ende! Danke vielmals für die unvergessliche Zeit!
Menschen mit Herz: Das Volk der Imazighen
Wusstest du, dass das Wort „Berber“ so viel bedeutet wie „Barbar“? Die Menschen selbst nennen sich jedoch „Imazighen“, was so viel heißt wie „freie Menschen“. Ihre Kultur ist einzigartig, wurde aber über Jahrhunderte in vielen Staaten Nordafrikas unterdrückt. Erst seit Ende des letzten Jahrtausends fand ein Umdenken statt, es kam zu kulturellen Bewegungen der Imazighen. Einer darunter ist unser marokkanischer Country Manager Youssef Benaissa. Wir haben mit ihm über sein Volk gesprochen.   Höre dir hier das Interview als Podcast an: https://youtu.be/xOdqN_PNgWc  

Youssef, du bist Teil der Imazighen-Bewegung, die in den 1970er-Jahren begann. Was genau hast du gemacht? Was waren eure Ziele und wurden sie erreicht?

[caption id="attachment_15108" align="alignright" width="250"] Mitte Juli 2023 findet zum ersten Mal der internationale Karneval von Agadir statt – eine kulturelle Veranstaltung, die dazu dient, die Kulturen Marokkos und das kulturelle Erbe des Imazighen-Volkes zu bewahren.[/caption] Zunächst einmal möchte ich mich bedanken, dass ihr euch für unsere Kultur interessiert. Das ist leider nicht immer selbstverständlich. Seit den 1970er-Jahren findet eine kulturelle Bewegung der Imazighen statt. Ich habe mich dieser in den Neunzigerjahren angeschlossen, nachdem ich ein Mitglied davon kennengelernt habe, der mir Bücher gab, um etwas über meine eigene Kultur zu erfahren. Was ich in der staatlichen Schule bis dahin über das Volk der Imazhigen gelehrt bekommen habe, war lückenhaft oder falsch. Es ging darum, unsere Kultur und Identität hinter uns zu lassen. Die Bewegung hat dies gestoppt: Schritt für Schritt fanden wir zur eigenen Kultur zurück, nicht nur in Marokko, sondern zum Beispiel auch in Algerien. 1999 bestieg zum ersten Mal ein König den Thron Marokkos, dessen Mutter eine Imazhigen war. 2001 wurde dann sogar das Institut für Imazhigen-Kultur gegründet: Ziel dieser Institution war es, die Imazhigen-Sprache für ganz Nordafrika zu standardisieren und in den Schulen zu fördern. Es gibt also eine Menge Fortschritte, aber es gibt auch noch viel zu tun.    

Bei uns in Europa sprechen die Menschen noch immer von „den Berbern“ – den Begriff „Imazighen“ kennt kaum jemand, ist das nicht diffamierend?

Ja, das ist es, denn „Berber“ bedeutet „Barbar“.  Es stammt noch von den antiken Griechen, die jeden, der nicht ihre Sprache sprach, einfach „Barbar“ nannten. Irgendwann wurde der Begriff „Berber“ dann ausschließlich für die indigenen Völker Nordafrikas genutzt und das wurde bis heute auch so beibehalten. Das ist abwertend. Wir selbst nennen uns „Imazighen“ oder „Amazigh“, was so viel wie „freier Mensch“ bedeutet. Wenn man die Sprache und Kultur der Imazighen respektieren und zu ihrer Emanzipation beitragen möchte, ist es am besten, diesen Begriff zu verwenden, den die „Imazighen“ selbst verwenden.  

Was ist die Herkunft von den Imazighen? Was ist ihr Verbreitungsgebiet?

[caption id="attachment_15113" align="alignright" width="270"] Blick in eine typische Tajine:  Sie ist das wichtigste Kochgeschirr der Imazighen – ein aus Lehm gebranntes Schmorgefäß mit spitzem Deckel, in dem die Speise gegart wird.[/caption] Es gibt viele Felszeichnungen, die mehrere tausend Jahre alt sind und die die Anwesenheit der Imazighen in ganz Nordafrika belegen, sei es in Marokko, Algerien, Libyen oder zum Beispiel auch im nördlichen Mali, da die Tuareg auch eine Berbergruppe sind. Es gibt historische Zeugnisse, die belegen, dass die Imazighen schon immer in Nordafrika gelebt haben. Das haben wir in der Schule so nicht gelernt: Uns wurde gesagt, wir stammen aus dem Jemen, seien also Araber. Wir Imazighen leben also in vielen Ländern Nordafrikas – was uns verbindet, ist vor allem die Sprache.  

Also können sich alle Imazighen untereinander problemlos verständigen?

[caption id="attachment_15104" align="alignleft" width="270"] Youssef zeigt uns das Alphabet der Imazhigen, das sogenannte „Tifinagh“.[/caption] Nein, ganz so einfach ist es nicht. Es gibt verschiedene Dialekte; derjenige der Tuareg ist zum Beispiel völlig anders als bei uns in Marokko. Aber die Wurzel der Sprache ist die Gleiche. Wichtig war es, diese Wurzeln wieder freizulegen und mit Hilfe des Instituts für Imazhigen-Kultur Standards zu schaffen, die es jetzt wieder ermöglichen, dass wir alle untereinander kommunizieren können. Die Basis dafür war das Alphabet „Tifinagh“, das völlig anders ist als das arabische.    

Die Kultur der Imazighen wurde lange Zeit unterdrückt oder ignoriert. Erst in den vergangenen 50 Jahren fand eine Wiederbelebung der Traditionen statt. Wie gleichberechtigt sind heute Imazighen und Araber in Marokko?

Der König setzt sich für die Kultur und Sprache der Imazighen ein – das merkt man, es gibt viel weniger Ungleichheiten als zuvor. Mittlerweile ist sogar unsere Sprache in der marokkanischen Verfassung verankert. Dennoch gibt es noch Ungerechtigkeiten: Arabisch ist die Sprache der Elite, unsere Sprache steht klar an zweiter Stelle. Auch die Regionen, in denen Imazighen leben, hinken bezüglich Infrastruktur und Entwicklung hinterher. Es gibt auch Ungleichheiten im Justizsystem, da einige Gerichte beispielsweise Urteile nur in arabischer Sprache fällen, obwohl die Betroffenen die Sprache nicht verstehen. Es gibt also noch Luft nach oben.  

Was wünschst du dir für die Zukunft der Imazighen, für Marokko und für unsere Welt?

Was wir uns wünschen, ist, eine noch größere Anerkennung der Imazighen-Kultur und unserer Sprache. Für alle, egal ob für Imazighen, Araber, Afrikaner, Asiaten, Europäer oder Amerikaner wünsche ich mir Toleranz und Frieden. Wir sind alle unterschiedlich, aber was wären wir ohne diese Andersartigkeit: Eine graue Masse. Die Welt ist bunt und es ist wunderbar, dies entdecken zu dürfen. Ein wunderbares Schlusswort, lieber Youssef. Ganz lieben Dank für das Gespräch!
Málaga, Gibraltar, Cádiz und Sevilla – Eine spanische Entdeckungsreise
Eine Dienstreise bietet immer die Gelegenheit, beeindruckende Orte zu erkunden, neue Erfahrungen zu sammeln und sich mit herzlichen Partnern auszutauschen. Unser Bereichsleiter Andreas hat sich Anfang des Jahres auf eine Entdeckungsreise durch Spanien begeben. Gemeinsam mit unseren Reiseleitern [caption id="attachment_14784" align="alignright" width="263"] WORLD INSIGHT-Reiseleiter Luciano mit einem der berühmten tortillas de camarones.[/caption] ging es für ihn von Málaga nach Gibraltar, Cádiz und Sevilla.   Begleitet wurde er auf seiner Tour in unterschiedlichen Etappen von drei herausragenden Tourguides, die auch der ein oder andere Reisende bei seiner Tour mit WORLD INISGHT bereits kennengelernt hat: José, der uns mit seinem Charme und seinen Geschichten auf dem Markt für Tortillas de camarones begeistert (Shrimp-Omelett). Luciano, der uns durch die malerischen Straßen von Málaga führt – und Hans, unser Wegbegleiter in Gibraltar. Alle drei leben in der Nähe von Málaga und führen unsere Gruppen mit viel Herzblut durch die zauberhaften Ecken Andalusiens. Hans kommt ursprünglich aus Holland, Luciano ist in Chile geboren und landete im Jahr 2000 in Spanien und José ist geborener Spanier.   [caption id="attachment_14783" align="aligncenter" width="745"] WORLD INISGHT-Reiseleiter José (links) und Bereichsleiter Andreas (rechts).[/caption]    

Auf nach Andalusien

[caption id="attachment_14777" align="alignleft" width="480"] Country Managerin Cristina begrüßt Andreas bei seiner Ankunft in Málaga.[/caption]   Die Reise beginnt mit dem dreistündigen Flug nach Málaga, wo Andreas von Cristina Chatti – unserer Country Managerin – persönlich empfangen wird. Christina ist halb Schweizerin und halb Spanierin und nebenbei auch noch Bodybuilding Champion. Sie organisiert die Ankunft und sorgt für das gewisse Etwas, wodurch man sich direkt willkommen fühlt.     Das Hotel in Málaga bietet eine komfortable Unterkunft und ermöglichte einen traumhaften Ausblick auf die malerische Altstadt. [caption id="attachment_14816" align="aligncenter" width="745"] Ausblick aus unserem Hotel in Málaga, dem Sercotel Tribuna Málaga[/caption]   In Begleitung von Luciano geht es auf Erkundungstour durch die neu erstrahlende Hafenstadt. Als Küstenstadt ist sie berühmt für ihre Fischgerichte, insbesondere für die traditionellen "espetos": Sardinen. Die restaurierten Gebäude und zahlreichen Museen machen Málaga zu einer wahren Perle Andalusiens. Dank der Lage ist sie der perfekte Ausgangspunkt für die Erkundung anderer Teile Andalusiens – so auch bei unseren Touren.   Ein absolutes Highlight dieser wunderbaren Reise ist der Besuch des Bergdorfs Castellar und die dazugehörige Burg Castellar Viejo– ein echter Geheimtipp, den wir auf unseren Touren ansteuern. Die malerische Kulisse und die beeindruckende Atmosphäre bieten ein unvergessliches Erlebnis.  

 

Gibraltar und die Affen

Weiter geht es nach Gibraltar: Das britische Überseegebiet an der Südspitze der Iberischen Halbinsel trennt Europa von Afrika und verbindet den Atlantischen Ozean mit dem Mittelmeer. Berühmt für den Felsen von Gibraltar – die massive Kalksteinformation, die über der Stadt thront – bietet die Stadt einen atemberaubenden Ausblick auf die umliegenden Gewässer. Vom Affenfelsen aus blickt man direkt auf die Meerenge von Gibraltar, mit Afrika auf der linken und Europa auf der rechten Seite. In diesem Teil Europas leben die Berberaffen – auch Magot genannt. Sie sind die einzigen frei lebenden Affen in ganz Europa. Eigentlich sind sie gar keine echten Affen, sondern Makaken, eine Gattung der Meerkatzenverwandten. Der Legende nach bleibt Gibraltar so lange britisch, wie die Affen dort leben.   [caption id="attachment_14781" align="alignright" width="250"] WORLD INSIGHT-Reiseleiter mit einer Portion des beliebten britischen Gerichts.[/caption]   Die strategische Lage Gibraltars hat im Laufe der Jahrhunderte viele verschiedene Völker und Kulturen angezogen, darunter die Phönizier, Römer, Mauren und schließlich die Briten. Dieser kulturelle Schmelztiegel hat maßgeblich zu der einzigartigen Identität Gibraltars beigetragen, die sich noch heute in der Architektur, dem Essen und der Lebensweise widerspiegelt. Gibraltar, steht seit dem frühen 18. Jahrhundert unter britischer Kontrolle, hat viele kulturelle Einflüsse aus Großbritannien übernommen. Dazu gehört natürlich auch die Liebe zu Fish and Chips.  

Weiter Richtung Westen

In Cádiz geht es gemeinsam mit Luciano und José auf den Markt und den Hauptplatz von Cádiz. Hier herrscht eine ganz besondere Atmosphäre. Cádiz ist eine der ältesten noch bewohnten Städte in ganz Westeuropa und liegt an der südwestlichen Spitze Spaniens. Die Strände von Cádiz gehören übrigens zu den schönsten in Spanien, was der charmanten Stadt fast schon einen Inselflair verleiht. Weiter geht es nach Jerez de la Frontera: Die Stadt ist ganz besonders berühmt für drei Dinge: Pferde, Flamenco und Sherry. Als Geburtsort des edlen Tropfens besuchen wir auf unseren Andalusien Reisen selbstverständlich eine der zahlreichen Sherry-Manufakturen und dürfen mehr über die Herstellung erfahren. Anschließend wird probiert – serviert aus einer Bota, dem traditionellen Ledertrinkbeutel.  

Die Hauptstadt Andalusiens

Sevilla ist die Hauptstadt der Region Andalusien und das kulturelle und finanzielle Zentrum des südlichen Spaniens. Die Stadt ist berühmt für ihre bemerkenswerten historischen Sehenswürdigkeiten. Zu den wichtigsten gehört die Kathedrale von Sevilla, eine der größten gotischen Kirchen der Welt und seit 1987 UNESCO-Weltkulturerbe. Zudem wird Sevilla als das Herz des Flamencos bezeichnet und ist ganz besonders bekannt für seine traditionellen Tapas-Gerichte. Tatsächlich behaupten viele, dass die Kultur der Tapas in Sevilla geboren wurde.   [caption id="attachment_14782" align="alignleft" width="270"] Andreas und Luciano bei ihrer Stadtrundfahrt durch Sevilla mit dem Cuadriciclos.[/caption] Mit ihren lebendigen Farben, lebhaften Festen, köstlichem Essen und einer Fülle von historischen Schätzen ist Sevilla eine Stadt, die nicht nur besichtigt, sondern erlebt werden muss! Deshalb begibt sich Andreas zum Abschluss der kurzen Andalusien-Tour gemeinsam mit unseren Reiseleitern auf einer ganz besonderen Stadtrundfahrt. Sie mieten sich ein Cuadriciclos – ein Fahrrad mit vier Rädern – und gehen auf Erkundungstour durch die malerische Stadt.     Andalusien begeistert mit temperamentvoller Kultur, atemberaubenden Landschaften und einer unbeschreiblich herzlichen Gastfreundschaft. Die vielfältigen Eindrücke und Begegnungen, die Andreas auf seiner Reise sammeln konnte, beeinflussen unsere Touren maßgeblich und helfen dabei, euch die besten Reiseerlebnisse zu bieten.
Endlich wieder China – ein Gespräch mit unserem Country Manager Zan Fan
Schon seit einiger Zeit ist das Reisen für uns in vielen Ländern dieser Welt wieder problemlos möglich, nun hat auch China endlich den Schritt gewagt und öffnet seine Grenzen für uns und den Rest der Welt. Wir haben unseren Partner Zan Fan auf der Ferienmesse in Wien getroffen und die Gelegenheit genutzt, ihm ein paar Fragen zu stellen: Zu unseren Touren, den Schätzen Chinas und der schwierigen Zeit, die die Menschen nun endlich hinter sich lassen können.   [caption id="attachment_14526" align="alignleft" width="320"] Zan Fan ist 60 Jahre alt und seit 15 Jahren unser Country Manager in China. Er ist verheiratet, hat ein Sohn und wenn er nicht gerade unsere Touren managt, schwimmt und kocht er gerne: chinesisch, aber auch europäisch. Sein Leibgerichte: In China Jiaozi, eine Art chinesische Maultaschen, in Europa Eisbein mit Sauerkraut.[/caption] Mit China hat scheinbar das letzte Land seine Grenzen nach der Pandemie geöffnet. Wir fragen Fan: Wie fühlt sich das für dich an? Die Freude ist ihm selbstverständlich anzusehen: „Ich finde das toll! Endlich hat China seine Tür für Ausländer geöffnet, wir haben drei Jahre durchgehalten und nur auf diesen Tag gewartet. Und jetzt ist die Tür offen, ich freue mich sehr darüber!“   Natürlich müssen wir über das Offensichtliche ansprechen, denn wir wissen alle, wie wir uns während den Hochzeiten der Pandemie gefühlt haben: Drei Jahre Corona, was hat die Pandemie mit China und den Menschen gemacht? Wie hat sich die Zeit für die Menschen in China angefühlt? „Die drei Jahre waren sehr hart und schwierig, ganz besonders für uns als Incoming Reiseveranstalter. Wir haben gar keine Geschäfte mehr gehabt, aber haben trotzdem alles versucht und gekämpft, um zu überleben und um uns zu retten. Viele einheimische Agenturen haben in China zwischenzeitlich auch andere Events organisiert. Und endlich ist es so weit: Wir haben überlebt!“   Eine weitere Frage müssen wir Zan Fan unbedingt stellen, denn auf Regierungsebene rappelt es immer wieder zwischen den Weltmächten China und USA – was bedeutet das für uns? Dürfen sich westliche Reisende denn in China vollkommen willkommen fühlen? Was auf der Regierungsebene von China und der USA stattfindet, sagt Zan Fan, ist eine Sache der Politik, nicht der Bevölkerung. Das Verhältnis zwischen der Bevölkerung Chinas und der USA – oder der Bevölkerung Chinas und jedem anderen Land – ist sehr freundlich „und wir heißen alle Touristen in China herzlich willkommen!“   [caption id="attachment_14528" align="alignright" width="300"] Country Manager Zan Fan, mit Bereichsleiterin Mareike und Produktmanagerin Jana, bei seinem letzten Besuch in Köln[/caption] Darüber freuen wir uns natürlich riesig und auch unsere Reisenden können voller Vorfreude in die Zukunft blicken, denn es gibt Spannendes zu entdecken – bald starten wir wieder mit unserer ComfortPlus-Reise: Traumlandschaften Südchinas! „Fühle dich wie im Fantasy-Märchen: Auf dieser Tour entdecken wir die einzigartige Landschaft Südchinas mit ihren schroffen Karstbergen, schwindelerregenden Schluchten und malerischen Reisterrassen … was sehen die Gäste hier Spannendes auf dieser Tour?“ „Bei dieser Tour ist der Geopark Yuanjiajie eines der Hauptattraktionen, dort wurde der Film Avatar gedreht. Was die Gäste im Kino gesehen haben, sollen sie auch einmal persönlich vor Ort erleben. Das ist definitiv ein Highlight auf unserer Reise. Nahe dem Geopark Yuanjiajie, auf der Stecke zwischen der Stadt Phönix, Sanjiang und Longsheng bis nach Guilin geht es hauptsächlich um die Landschaften. Diese sind einmalig und anders, dort leben viele Minderheiten – das kann man nur in China erleben.“   [caption id="attachment_14529" align="aligncenter" width="745"] Yuanjiajie ist Teil des Zhangjiajie Nationalparks in der Provinz Hunan und Vorbild der „Hallelujah Berge“ aus dem Film Avatar.[/caption]   Wir erleben China also auf Augenhöhe! Die romantische Seite von China, man hat diese malerischen Städtchen und ebendiese Traumlandschaften auf einer Tour. Genau, auch die typischen kleinen Dörfer werden wir besuchen und in einigen auch übernachten. Das gehört zu einem der schönsten Erlebnisse.“   Wir haben allerdings auch Neues geplant – eine zweite Tour, die von Kunming mit dem Hochgeschwindigkeitszug Richtung Süden nach Laos führt. Wir fragen Zan Fan: Was dürfen wir von dieser Tour erwarten? „Im Dezember 2021 während der Pandemiezeit wurde der Hochgeschwindigkeitszug von China – von Kunming – nach Laos, in Betrieb genommen und wir halten das für ein weiteres Highlight auf diese Strecke. Eine Hälfte der Tour wird in Südchina durchgeführt, in der Provinz Yunnan, wo es auch im Winter angenehm ist und die Landschaften wunderschön.“ Wir machen einen Stopp in Chengdu, erkunden malerische Reisterrassen und alte Städte voller chinesischer Kultur und Geschichte, einschließlich Dali und Lijang. Zan Fan beschreibt die Tour als „ein Highlight nach dem anderen.“ Nachdem wir die wunderschöne Provinz im südlichen China erlebt haben, geht es mit dem Hochgeschwindigkeitszug innerhalb von 5 Stunden nach Luang Prabang.   [caption id="attachment_14532" align="aligncenter" width="745"] Der Hochgeschwindigkeitszug bringt uns in nur ein paar Stunden von der Provinz Yunnan in China nach Luang Prabang in Laos.[/caption]   [caption id="attachment_14527" align="alignright" width="480"] Unser Geschäftsführer Otfried Schöttle im Gespräch mit unserem Country Manager für China, Zan Fan, im Rahmen der Ferien-Messe Wien.[/caption] „Also man entdeckt wirklich auf jedem Schritt und Tritt Highlights, man entdeckt die wunderschönen Örtchen Lijang und Dali und dann hat man wirklich dieses technische Wunderwerk, kann man schon fast sagen“, sagt unser CEO Otfried. Die Fahrt mit dem Hochgeschwindigkeitszug erspart uns nicht nur alle Inlandsflüge, man kann gleichzeitig die atemberaubenden Landschaften entdecken, was uns zu Pionieren dieser Strecke macht.   Lieber Fan, herzlichen Dank für das Gespräch! Wir freuen uns wieder auf viele schöne Erlebnisse im zauberhaften Reich der Mitte!     Das ganze Interview findet ihr auch auf unserem YouTube-Kanal! [caption id="attachment_14562" align="alignleft" width="300"] Jetzt reinhören![/caption]
Schaukasten der Evolution
Die 14 größeren und über 100 kleinen bis sehr kleinen Inseln gehören heute politisch zu Ecuador. Fünf der großen Inseln sind bewohnt: Santa Cruz, San Cristobal, Isabela, Floreana und Baltra beherbergen rund 25.000 Menschen. Entstanden ist der einmalige Archipel vor mehr als drei Millionen Jahren durch Vulkanausbrüche: Die bis heute zum Teil aktiven Vulkane kreierten eine einzigartige Landschaft aus Lavagestein, die seit ihrer Entdeckung die Menschen in ihren Bann zieht. [caption id="attachment_16037" align="aligncenter" width="745"] "Islas Encantadas" – verzauberte Inseln – nannten die ersten Entdecker den abgelegenen Archipel.[/caption] Unerwartet und äußerst zufällig stieß der spanische Bischof Tomás de Berlanga im Jahr 1535 auf die Inseln im Pazifischen Ozean – er hatte sich auf dem Weg nach Peru verirrt. Keinesfalls hatte er erwartet, mitten im Pazifik diese kleine Inselgruppe vorzufinden. Dem Bischof erschienen die Inseln daher mythisch, ja zauberhaft. Spontan taufte er sie daher „die verzauberten Inseln“. Bereits damals waren die Reisenden überwältigt von der Vielfalt an Tieren und Pflanzen. Die Begeisterung für die eigenartigen und nur auf dem Archipel beheimateten Tiere führte schnell zu einem neuen Namen: Nach den vielen Wasserschildkröten, die einem auf den Inseln auch heute noch begegnen, tauften die Spanier die Inseln „galápago“, was auf Spanisch „Wasserschildkröte“ bedeutet. [caption id="attachment_16036" align="alignright" width="480"] Den riesigen Schildkröten, die auf den Inseln heimisch sind, verdankt der Archipel seinen Namen.[/caption] Erste wissenschaftliche Untersuchungen auf den „Inseln der Wasserschildkröten“ unternahm 1835 niemand Geringeres als Charles Darwin, der Entwickler der Evolutionstheorie. Heute gilt sein Aufenthalt auf Galápagos als einer der berühmtesten in der Geschichte der Wissenschaft. Als junger Wissenschaftler, der gerade sein Studium an der Universität abgeschlossen hatte, ging Darwin zwischen 1831 und 1836 an Bord der HMS Beagle auf Forschungsreise. „Die Naturgeschichte dieses Archipels ist wirklich erstaunlich: Es scheint eine eigene Welt zu sein“, schrieb er in sein Tagebuch. Zurück in Großbritannien fielen ihm – vor allem bei den Finken und Spottdrosseln – Unterschiede auf: Auf jeder Insel sah die dort lebende Art geringfügig anders aus. Um die auf einer Insel wachsenden Früchte besser aufnehmen zu können, hatte sie beispielsweise dort eine andere Schnabelform entwickelt. Damit war der Grundstein zu Darwins bahnbrechendem Buch „Die Entstehung der Arten“ gelegt. Heute ist allgemein bekannt, dass die Galápagos-Inseln ein wahres Evolutions-Laboratorium sind. Die isolierte Lage der Inseln bietet beste Bedingungen, um den evolutionären Prozess zu beobachten. So gibt es zum Beispiel auf allen Inseln unterschiedliche Arten von Riesenschildkröten, die ursprünglich von ein und derselben Linie abstammen. Mit der Zeit entwickelten sie aber unterschiedliche Panzerformen.

Der Blaufußtölpel – ein besonderer Inselbewohner

[caption id="attachment_1582" align="alignleft" width="500"]Ihr hervorstechendes Markenzeichen verdanken die Vögel ihrer Ernährung: Je größer die Ausbeute beim Fischfang, desto heller leuchten die türkisblauen Füße. Ihr hervorstechendes Markenzeichen verdanken die Vögel ihrer Ernährung: Je größer die Ausbeute beim Fischfang, desto heller leuchten die türkisblauen Füße.[/caption] Der Blaufußtölpel weckt bei Besuchern der Inseln regelmäßig Begeisterung, wenn er mit seinen 80 bis 90 cm Körpergröße den Strand entlang watschelt. Die blauen Füße sind nicht nur ein beliebtes Fotomotiv, sondern spielen im Sozialleben der Blaufußtölpel eine wichtige Rolle. So sind die auffälligen blauen Füße nicht nur Namensgeber der Tiere, sondern auch Zeichen ihrer Geschlechtsreife. Die paarungswilligen Vögel umtanzen sich zunächst. Dann streckt das Männchen seine Füße vor und lässt sie vom Weibchen begutachten. Wer dabei ein leuchtendes Türkisblau vorweisen kann, hat gute Chancen beim anderen Geschlecht. Ein mattes Graublau lässt die Männchen hingegen oft leer ausgehen. [caption id="attachment_1608" align="alignright" width="500"]Die blauen Füße der Vögel spielen bei der Partnerwahl eine wichtige Rolle. Die blauen Füße der Vögel spielen bei der Partnerwahl eine wichtige Rolle.[/caption] Der Farbton der Füße ist ein Indiz für die Gesundheit der Tiere und deutet auf gute Versorgerqualitäten der männlichen Vögel hin. Die Blaufärbung hat nach Forschungsergebnissen der letzten Jahre zwei Ursachen: Zum einen befinden sich unter der Oberhaut der Füße bestimmte Collagenfasern, die verstärkt bläuliches Licht reflektieren. Zum anderen rührt die Blaufärbung von Carotinoiden, die mit der Nahrung aufgenommen werden. Das bedeutet, je erfolgreicher die Vögel bei der Jagd nach Fisch sind, desto intensiver ist das Blau. Ist das Balzverhalten des Männchens erfolgreich, tanzen beide gemeinsam. Anschließend überbringt das Männchen dem Weibchen einige kleine Stöckchen für den Nestbau. Werden die Stöckchen akzeptiert, ist die „Hochzeit“ besiegelt. Die Blaufußtölpel leben monogam, der einmal geschlossene Bund hält in der Regel ein ganzes Vogelleben lang – in freier Wildbahn sind das etwa 15 bis 17 Jahre. [caption id="attachment_1663" align="alignleft" width="500"]Die "Inseln der Wasserschildkröten" bieten auch vielen großen und kleinen Echsen ein Zuhause. Die "Inseln der Wasserschildkröten" bieten auch vielen großen und kleinen Echsen ein Zuhause.[/caption] Zum Schutz der vielen endemischen Tier- und Pflanzenarten wurde 1959 der Naturpark Galápagos gegründet. Seitdem kann der Archipel, der Teil des UNESCO-Weltnaturerbes ist, deutlich besser vor der Zerstörung der einmaligen Fauna und Flora geschützt werden. Heute sorgt der Nationalpark dank strenger Lizensierung und einem gezielten Routenmanagement dafür, dass keine der Inseln und Attraktionen unkontrolliert von einer zu großen Anzahl Touristen „überschwemmt“ wird. Fast alle Inselexkursionen starten im Hafen von Puerto Ayora auf der Insel Santa Cruz, der zweitgrößten Galápagos Insel. Auf der touristischsten Insel befindet sich die Charles Darwin Forschungsstation, in der man die Aufzucht der Riesenschildkröten beobachten kann. An ihnen, wie bei den Spottdrosseln, Lavaeidechsen, Landschnecken und den berühmten Darwinfinken, können wir heute beobachten, was einst den berühmten Evolutionswissenschaftler neu über die Entstehung der Arten nachdenken ließ. Die Besonderheiten der Tierwelt sind faszinierend: Echsen, die im Meer grasen, Finken, die Werkzeuge bauen, und Kormorane, die tauchen, aber nicht fliegen können.