Reisebericht Albanien 16. Februar 2017

Im Land der 36 Buchstaben

WORLD INSIGHT Reisegast

Carina Swarat konnte auf ihrer Rundreise durch Albanien alle Vorurteile widerlegen und gleich noch ein paar neue Buchstaben kennenlernen. Sie begegnete lächelnden Menschen, tiefen Schluchten und grandiosen Ruinenstätten.

Albanien, du unbekannte Schönheit! Du unbekannter Fleck Europas – ich habe dich etwas kennenlernen dürfen und ich kann dich nur wärmstens empfehlen. Und ich werde sehr gern wiederkommen, um noch mehr zu entdecken und deinen Wandel zu beobachten.

Okay, Albanien. Die Reise war also gebucht und das gesamte Umfeld hatte sich schnell eine eigene Meinung darüber gebildet:

„In Albanien musst Du gut auf Deine Sachen aufpassen! Da wird sicher viel geklaut!“

„Waaaaas? Albanien? Bist du bescheuert?“

„Bleib bloß bei der Gruppe, da kann bestimmt keiner Englisch.“

„Albanien? Was willst Du denn da? Wo liegt das überhaupt?“

Zugegeben, ich wusste bis dato auch nicht viel über Albanien, doch solche Gedanken hatte ich nicht und ich kann diese jetzt mit Fug und Recht widerlegen. Dafür rate ich nun jedem, dieses traumhafte Land zu bereisen, die Vorurteile über Bord zu werfen und sich voll und ganz auf Land und Leute einzulassen.

Die Reise begann also zunächst in Shkodër.

Erste Versuche auf Albanisch

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Carina Swarat fühlte sich in den Ruinenstätten Albaniens wie Indiana Jones.

Beim ersten kleinen Einkauf verlief die Unterhaltung auf Italienisch, was hervorragend klappte und wirklich sehr viele Leute konnten auch sehr gut Deutsch oder Englisch sprechen. Die gesamte Reise über bin ich immer sehr hilfsbereiten, offenen und freundlichen Menschen begegnet, welche sich ständig erkundigten, ob sie einem helfen könnten. Daraus entwickelte sich stets eine sehr interessante und nette Unterhaltung. Zu keinem Zeitpunkt habe ich mich auch nur ansatzweise unwohl oder unsicher gefühlt.

Und so ein paar Brocken Albanisch entlockten jedem Gesprächspartner ein breites Grinsen und fröhlich blitzende Augen schauten einen an. Im Gegenzug wurden einem dann schon einmal Weintrauben oder einige leckere Kornelkirschen geschenkt. Nach einigem Üben klappte die Aussprache auch schon viel besser und so wurden munter weitere Vokabeln aus dem Reiseführer gelernt und begeistert angewendet. Bei einem Alphabet mit 36 Buchstaben gab es noch den einen oder anderen „neuen“ Buchstaben (z.B. ç, ë, rr, xh), dessen Ausspracheregel erst erlernt werden musste, aber dann machten die neuen Vokabeln noch mehr Spaß.

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Die Natur ist in Albanien ungewöhnlich majestätisch.

Bruno, unser absolut fantastischer Guide, hat uns wahnsinnig viel über Land und Leute erzählen können. Die Geschichte des Landes ist wirklich irrsinnig spannend und es ist toll zu sehen, wie sich das Land entwickelt. Immerhin ist es erst seit 1991 wirklich für Touristen geöffnet, zuvor war es fast schon hermetisch von der restlichen Welt abgeriegelt. Ich bin sehr auf die weitere Entwicklung gespannt und freue mich auf künftige Reisen.

Abstecher nach Mazedonien

Wenn man sich auf Land, Leute und auf die Geschichte des Landes einlässt, wird man unweigerlich von dem Zauber gefangen genommen und erliegt ebenfalls den großartigen Landschaften. Valbona ist zum Beispiel ein ganz toller Ort mit herrlichem Ausblick auf die Berge. Diese unbeschreibliche Ruhe und die klare Bergluft der albanischen Alpen erden einen augenblicklich.

Auch die Fahrt am Ohridsee ist grandios. Zum einen übertritt man die Grenze nach Mazedonien und trifft auf den fantastischen Ort Sveti Naum mit den Quellen des Black Drim-Flusses, aber auch hier verzaubert die Natur die Sinne mit einer wahren Pracht. Und erst diese beeindruckenden Fresken im Kloster! Atemberaubend!

Ein paar Tage zuvor wagten wir sogar einen kurzen Abstecher in den Kosovo und besichtigten in Gjakova den Basar und die Hadum-Moschee von außen, ehe wir über die Grenze nach Albanien zurückkehrten und dort unsere Reise Richtung Kruja fortsetzten.

Die beiden Ruinenstätten Butrint (seit 1992 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählend) und Apollonia sind sehr faszinierend, vor allem wenn man überlegt, wie wenig tatsächlich erst freigelegt wurde! Stundenlang hätte ich hier durch die Ruinen stromern und mich ein klein wenig wie Indianer Jones fühlen können. Es gab so viel zu entdecken! Seit 2005 gehört wiederum Gjirokastra, Geburtsort des ehemaligen Diktators Enver Hoxha und des Schriftstellers Ismail Kadare, zum UNESCO-Welterbe. Gjirokastra hat mir besonders gut gefallen. Die Dächer der Häuser sind absolut fantastisch und auch die Burg fand ich sehr beeindruckend. Den Flair der Stadt muss man einfach erleben!

Pediküre auf Wanderung

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Friedliche Beobachter: Oftmals kreuzten Esel oder andere Tiere die Wege der Reisegruppe.

Über die Wanderungen habe ich mich sehr gefreut. Diese waren gut zu bewältigen und landschaftlich sehr reizvoll. Seltene Blumen säumten den Wegesrand und diverse Insekten umschwirrten diese. Des Öfteren trafen wir auch auf Esel, Ziegen, Schafe oder Pferde, welche angepflockt weideten und uns neugierig beäugten oder auch manchmal mitten auf der Straße liefen und unseren Bus ein wenig ausbremsten.

Besonders lustig und einmalig empfand ich die Wanderung durch das warme Wasser des Lengarica Canyons in Südalbanien. So kämpften wir uns lachend durch das gräuliche Wasser und den zähen Flussschlamm und näherten uns schließlich dem Ziel der Wanderung: einer Engstelle des Canyons. Das war schon ziemlich cool und hat großen Spaß gemacht! Und die Gruppe war sich einig, dass wir alle noch nie so weiche und zarte Füße hatten – die perfekte Pediküre!

Selbstverständlich legten wir auch einen Halt an der Ionischen Küste, am Badeort Sarandë, ein. Hier kamen all die auf ihre Kosten, die im Meer quasi direkt gegenüber von Korfu planschen oder abends auf der Promenade flanieren wollten.

Die Reise näherte sich viel zu schnell dem Ende und schon befanden wir uns in Tirana, der quirligen Hauptstadt Albaniens. Eine sehr packende und fesselnde Stadt, welche ich gern zwei bis drei Tage länger erkundet hätte. Leider konnte ich nicht alles sehen, was mich interessierte. Die Zeit verging einfach viel zu rasch und somit bleibt mir nur eines zu sagen:

Shihemi se shpejti Shqipëri – bis bald Albanien!

 

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