Lemuren, Baobabs und Regenwälder: Eine unvergessliche Reise durch Madagaskar
Eine wundervolle Reise startete voller Vorfreude und Neugier im Mai 2024. Noch hatte ich keine Ahnung, was ich in den nächsten 24 Tagen erleben werde, mit welcher großartigen Gruppe ich reisen werde, an welchen Tieren ich mich nicht satt sehen kann, von welchen Landschaften ich nicht genug haben werde. Bereits in den ersten Tagen verliebte ich mich in das Land. [caption id="attachment_19021" align="alignright" width="173"] Die Baobab-Alle im Westen Madagaskars.[/caption] Die Unterkunft direkt am Strand von Morondava war ein Traum. Hier genossen wir jeden Abend den Sonnenuntergang mit einem Cocktail und Gesprächen mit der Gruppe, um den Tag Revue passieren zu lassen. Von hier aus ging es zu meinem ersten Highlight und einem der Gründe, warum ich Madagaskar bereisen wollte: Die Allee der Baobabs. Auf der ruckeligen Nationalstraße Nr. 8 ging es weiter zum nächsten Highlight: Den Nationalpark Tsingy de Bemaraha. Die Wanderungen durch die Kleinen Tsingy und Großen Tsingy waren anstrengend, aber definitiv ein Must-See, denn nach jeder Ecke erwartete uns die schönste Aussicht. Unsere Guides führten uns durch schmale Gänge, über eine Hängebrücke und kletterten mit uns bis nach oben auf die Spitze.   [caption id="attachment_18970" align="aligncenter" width="745"] Übersetzt bedeutet Tsyngi "auf den Zehenspitzen gehen" oder "wo man nicht barfuß laufen kann" - eine passende Bezeichnung für die spitzen Felsformationen.[/caption]   Die Tierwelt Madagaskars Dort sahen wir zum ersten Mal diese wunderschönen Tiere: Lemuren und Chamäleons, auf jeden Fall meine Lieblingstiere. Wie süß können denn bitte diese Tiere sein? Durch unzählige schöne, immer wechselnde Landschaften ging die Reise weiter… Wir machten einen Zwischenstopp im Kirindy Forest-Reservat. Da unsere Lodge eher abgelegen war, waren hier ideale Voraussetzungen für eine Nachtwanderung. Wir beobachteten schlafende Vögel und hielten Ausschau nach Mausmakis, die wir in kleinen Höhlen im Baum entdeckten. Die nachtaktiven Fossas haben wir leider nicht gesehen, war aber nicht schlimm, da wir von den Mausmakis schon beeindruckt waren. Für eine kleine Erholung kamen wir zurück nach Morondava und ließen es uns nochmal gut gehen. Durch das abwechslungsreiche Programm kamen die Aktivitäten auch nie zu kurz. Hier machten wir eine Bootstour durch die Mangroven und besuchten ein Fischerdorf am anderen Ufer. Wir sahen Chamäleons und einige Vogelarten und beobachteten sie auf der Jagd nach Fischen. Im Fischerdorf lernten wir einiges über den Bootsbau und die Lebensweise der Fischer. Zum Abschluss gab es eine frisch gepflückte Kokosnuss. [caption id="attachment_18972" align="aligncenter" width="745"] Etwa die Hälfte aller weltweit existierenden Chamäleonarten ist in Madagaskar zu finden.[/caption]   Vom Strand ins Hochland Wir tankten nochmal Energie am Strand, bevor es weiter ging. Wir fuhren über Miandrivazo weiter nach Antsirabe, die nächste Großstadt im Hochland. Bei einem Spaziergang durch die Stadt schauten wir uns die kolonial geprägten Gebäude an. Der Bahnhof ist eines der schönsten Gebäude dort. Ich konnte es aber kaum erwarten, bis es wieder in die Natur ging. Der letzte Zwischenstopp zwischen mir und dem Regenwald in Ranomafana war Ambositra. Wir besuchten eine Holzwerkstatt und lernten, wie schöne Holzkunstwerke hergestellt wurden. Auch für mich wurde ein Herz aus zweierlei Holzstücken gebastelt, der Rest wurde im Souvenir Shop gekauft. Auf unserer weiteren Fahrt lernten wir Land und Leute kennen. Das Lächeln der Kids zauberte auch uns ein Lächeln ins Gesicht. Die Mädels in abgelegenen Dörfern freuten sich über neue Haarklammern und Frisuren. Einer den schöneren Momente auf solchen Reisen, wenn man Kindern ein Lächeln ins Gesicht zaubern darf.   Endlich angekommen im Regenwald von Ranomafana [caption id="attachment_18983" align="alignleft" width="140"] Ailine's absoluten Lieblingstiere.[/caption] Abends starteten wir direkt wieder mit einer Nachtpirsch. Unsere reichliche Foto-Ausbeute konnte sich sehen lassen. Von Fröschen, schlafenden Vögeln, Chamäleons bis zu weiteren Mausmakis. Am nächsten Tag stoppten wir an mehreren Wasserfällen für einen Fotostopp und genossen das Flair des Regenwaldes bevor unsere Tageswanderung durch den Regenwald startete. Mit dem Wetter hatten wir nicht ganz Glück, heißt aber nicht umsonst Regenwald. Mit schlammbedeckten Wanderschuhen ging es durch den Regenwald und unsere Guides haben es tatsächlich geschafft uns 7 von 13 möglichen Lemuren Arten zu zeigen. Wie jeden Tag kamen wir mit einem Lächeln zurück zum Hotel. Beim Abendessen wurden wieder reichlich Bilder bei einem Bier ausgetauscht.   Madagaskar kennenlernen Für weitere Abwechslung fuhren wir über Fianarantsoa nach Ambalavao. Auf der Fahrt lernten wir die harte Arbeit der Ziegelherstellung nach Art von Madagaskar kennen. In Ambalavao, direkt neben unseren Häuschen, besuchten wir eine Papierfabrik und schauten zu, wie dort Papier hergestellt und dekoriert wird. Im nahegelegenen Anja-Reservat wanderten wir eine kleine Runde durch die Felsen. Nicht nur die Landschaft und Aussicht von den Felsen war hier ein Hingucker. Wir hatten viele Gelegenheiten, um den Lemuren ganz nah zu kommen. Hier gab es keine Pause für unsere Kameras. Wir schossen die letzten Fotos, um dann über das Tor des Südens nach Ranohira zu fahren. In Ranohira war unser letzter Stopp vor den Wanderungen im Isalo-Gebirge.   Spannende Wanderung und Übernachtung in der Natur Wir tankten nochmal Kraft und nutzen die letzte Gelegenheit mit WLAN und Strom, bevor es abseits der Zivilisation nach Isalo ging. Unsere Wanderung führte uns durch verschiedene Steinformationen, Geschichten und Glauben der Einheimischen, vorbei an Skorpionen, Spinnen und kleinen Schlangen zu unserem ersten Ziel, der Piscine Naturelle. Einer kleinen Oase mitten im Gebirge. Eine kleine Abkühlung zwischen den Palmen konnten wir uns nicht entgehen lassen. Nachmittags kamen wir in unserem Camp Namaza an. Wir machten eine kleine Pause, bevor es weiter ging mit einer kleinen Wanderung zum Blue and Black Pool. Zurück im Camp gab es Leckeres vom Grill und singen & tanzen mit der Crew. Bevor wir ins Zelt gingen, schauten wir uns den Vollmond und die Sterne an. Beim Frühstück bekamen wir Besuch von einem braunen Lemur und mussten unser Essen verteidigen. Die Kleinen wussten genau, was es hier jeden Morgen leckeres gibt. An Tag 2 ging es weiter über knapp 500 Höhenmeter und weiteren unzählig schönen Landschaften und Tieren über das Tal der Makis zurück.   Meer und Stadttrubel zum Abschluss Die letzten Tage verbrachten wir am Meer in Ifaty und genossen die Zeit am Pool mit Meerblick. Vom Pool aus ging es direkt ins Meer zum Schwimmen. Hier ist der perfekte Ort zum Entspannen. Wir machten einen Bootsausflug zum Schnorcheln am Riff. Zu sehen gab es mehrere kleine Fische und sogar einen Seestern. [caption id="attachment_19041" align="aligncenter" width="745"] Hier lässt sich eine aufregende Reise entspannt ausklingen.[/caption] Der letzte kleine Ausflug ging ins Reniala-Reservat. Dort machten wir einen Spaziergang durch den Dornenwald. Hier gibt es einen der älteste Baobab von Madagaskar und ist um die 1200 Jahre alt. Der kleinste Baobab fing mit 5 Jahren an. Meiner Meinung nach einer der schönsten Bäume. Bevor es zurück nach Deutschland ging, haben wir uns am letzten Tag noch die Hauptstadt Antananarivo angeschaut. Wir machten eine letzte Stadtrundfahrt durch den Trubel der Stadt und kauften die letzten Souvenirs. Durch einen Tipp unseres Reiseleiters besuchten wir noch ein kleines gemeinnütziges Projekt am Rande der Stadt. Hier fanden gehörlose Menschen Arbeit und konnten sich künstlerisch austoben. Für ihre Kinder baute der Chef durch die Verkaufserlöse der Kunstwerke, z.B. Baobab Bäume aus Metall, eine eigene Schule und dazugehörigen Häuser für die Familien.   Fazit einer tollen Reise Unser engagierter Reiseleiter Hery hat uns das wunderschöne Land so nah wie nur möglich gebracht. Mit seiner Leidenschaft hat er unsere Reise perfekt geleitet. Er wusste genau, was wir Touris brauchen und hat alle unsere Wünsche bestens erfüllt. Mit der genau richtigen Menge hat er uns alles über Land und Leute erzählt und hatte immer wertvolle Tipps parat. Hery und die Guides haben alle möglichen Tiere für uns gefunden, damit wir diese bestaunen konnten. Die Fahrer kannten sich super aus und brachten uns immer sicher ans Ziel. Ein großes Lob an unseren Reiseleiter, Guides, Fahrer und natürlich an die Reisegruppe, die unsere Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht haben. Nach 24 Tagen reisen durch Madagaskar kam ich geflasht nach Hause, voller neuer Erinnerungen und Erfahrungen. Jetzt heißt es alles erlebte verarbeiten und träumen von der nächsten Reise nach Madagaskar, denn eins ist sicher, ich werde wiederkommen. Madagaskar ist ein superschönes Land, ich kann wirklich jedem die Reise mit WORLD INSIGHT empfehlen. Allem in allem war es eine sehr abwechslungsreiche Reise zwischen Landschaften, Tierbeobachtungen, Aktion und Erholung. Eine perfekte Reise ganz nach meinen Vorstellungen.
Mehr als die Lemuren-Insel: Erlebnisreise Madagaskar
„Warum habt ihr gerade Madagaskar gebucht?“, fragte unser Reiseleiter. Meine Antwort: „Weil ich schon fast alles Andere gesehen habe!“ – „Blöde Antwort!“ kommentiert ein Mitreisender, er habe wegen der Katta-Lemuren gebucht. „Auch blöde Antwort…“, gebe ich zurück, „…die kannst du auch in deutschen Zoos sehen.“ Die fast unaussprechliche Hauptstadt Antananarivo lassen wir nach einer kurzen Besichtigung hinter uns. Sehr schön war es dann im „Homestay“ in Fiadanana:  feines Essen, familiärer Umgang, abends gute musikalische Live-Unterhaltung und dörfliche Idylle in gepflegter Reisfeldlandschaft mit roter Erde. [caption id="attachment_18881" align="aligncenter" width="745"] Madagaskar's Hauptstadt Antananarivo liegt auf einem Plateau, etwa 1.280m über dem Meeresspiegel.[/caption]   Bummelzug und Lemuren Begegnungen Nächster Programmpunkt war die interessante Fahrt im Bummelzug - 110 km in 11 Stunden! - vom Hochland runter an die Gestaden des Indischen Ozeans. Auf den Bahnsteigen tobte das Leben und es schien so, dass das ganze Dorf nur auf unseren Zug gewartet hätte (der 6x pro Woche passiert): Massen von lachenden, kreischenden und winkenden Kindern sowie Mengen von Händlern, die das Angebot aus Vanille, Pfeffer, Hühnerschenkeln, Bananen und vieles mehr auf ihren Köpfen balancierten. Aufgrund einer Fahrplanänderung wurde die Fahrt dann doch etwas langwierig und den letzten Teil der Strecke meisterten wir auf der Ladefläche eines Pick-ups, auf achsen- und halsbrecherischen Wegen, in Dunkelheit und drohendem Gewitter – ringsum Wetterleuchten. Um 21 Uhr waren wir zum Glück im Hotel – und dann ging der Wolkenbruch nieder! Im Ranomafana-Nationalpark existiert noch echter tropischer Regenwald. Im Rahmen einer Kurzwanderung über Stock und Stein und Wurzelwerk konnten wir einige wenige Bambus-Lemuren zu Gesicht bekommen, dafür aber umso mehr Touristen. Richtig schön war es im kleinen Anja-Reservat in herrlicher Landschaft und mit vielen lustigen Katta-Lemuren. Überhaupt nicht scheu, lassen sie sich sehr gut beobachten, fotografieren oder filmen. Besonders drollig waren die kleinen Kattas, die übermütig durch die Äste und über ihre Mütter turnten.   Highlights Fianarantsoa soll eine der schönsten Altstädte Madagaskars haben; eine Schleife mit dem Bus sollte sie uns erschließen. Beim Verlassen der Stadt überzeugten wir Reiseleiter sowie Busfahrer, umzudrehen und uns einen Rundgang zu Fuß ermöglichen, was sofort gewährt wurde. Die Altstadt ist wirklich sehenswert! [caption id="attachment_18887" align="aligncenter" width="745"] Die Kirche aus dem 19. Jahrhundert steht in mitten der Altstadt Fianarantsoas.[/caption]   Überraschend schön, einfach, urig und sauber waren die Unterkünfte, besonders außerhalb der Städte; hervorzuheben seien das Hotel Ambalakely, Hotel Ny Tanana, das Camp Catta, Hotel H1 Isalo (bei Ranohira), die Isalo Ranch und Prince Anakao. Wirklich gut war auch das Essen, hier ist wohl das koloniale Erbe Frankreichs spürbar bzw. die Tatsache, dass ein Großteil der Touristen auf Madagaskar französisch ist, die kulinarisch ja durchaus anspruchsvoll sind. Landschaftlich herrlich ist auch das Andringitra-Gebirge mit dem idyllisch gelegenen Camp Catta (und seinen Katta-Lemuren). Nebensächlich sei bemerkt, dass mich hier, ausgerechnet auf einer Wanderung, Montezuma’s Rache überfiel; dieser böse Geist hat es also auch nach Madagaskar geschafft. In herber Schönheit zeigte sich der Isalo-Nationalpark, wo zwei Wanderungen angesetzt waren:  Dort fanden sich inmitten einer wilden Felslandschaft mehrere winzige grüne Oasen mit kristallklaren Tümpeln, die zum Baden einluden (wenn man nicht so wasserscheu ist wie ich!). [caption id="attachment_18885" align="aligncenter" width="745"] Die Oasen werden durch unterirdische Wasserströme gespeist, die durch die Sandsteinfelsen des Parks fließen.[/caption]   Die Reise geht zu Ende Den entspannenden, heißen Abschluss bildete Anakao an der Westküste/Straße von Mosambik mit seinem sonnen durchglühten Strand. Der Weg von Tuléar nach Anakao ist abenteuerlich: Da sich das Meer bei Ebbe um gut 500 Meter zurückgezogen hat, ging es erst im Traktor-Transporter durchs Wattenmeer zu einem Schnellboot und zuletzt zu Fuß durchs Wasser an den Strand. Dort war zwei Tage lang mehr oder weniger Müßiggang angesagt, bevor es mit der Tsaradia Airlines auf einem schönen Flug zurück nach Antananarivo ging. Wenn ich jetzt meine Bilder und Filme anschaue, muss ich sagen:  Eine tolle Reise in einem schönen Land mit sehr freundlichen Menschen. Eine rundum gelungene und lohnende Angelegenheit. Madagaskar ist vielleicht nicht das schönste Land auf Erden, aber sicherlich eines der interessantesten: Eine Wunderwelt voll evolutionärer Einzigartigkeiten. Endemisch sind 80% der 12.000 Arten von Blütenpflanzen, 80% der 109 Säugetier-Arten, 50% der 250 Vogel-Arten und 95% der 260 Reptilien-Arten; es gibt 170 Palmen-Arten, in ganz Afrika aber nur 50! Jedoch ist dieses Paradies bedroht: Nur noch ca. 10% des Landes sind bewaldet (von ursprünglich wohl 90-100%). Und immer noch werden Bäume gefällt und immer noch sieht man überall illegale Brandrodung - mein Tipp: Also schnell hin, bevor es zu spät ist!
Heimat: Namibia
Vor unserer letzten wiLIVE Tournee Afrika mit Zentralasien haben wir die Chance genutzt, mit unserer langjährigen Freundin und Reiseleiterin Dagmar zu sprechen. Sie stand für uns im Rahmen der Multivisions-Shows auf der Bühne und hat die Zuschauenden mit Geschichten aus ihrem Heimatland Namibia verzaubert.   [caption id="attachment_18274" align="aligncenter" width="745"] Dagmar: Reiseleiterin mit Leib und Seele.[/caption]   Dagmar ist eine waschechte Namibianerin und wurde in Swakopmund geboren. Ihre Urgroßeltern kamen 1860 nach Afrika und schlugen im Südwesten des Kontinents, in Namibias "Maisdreieck", ihre Zelte auf. Dort lebt die Familie nun bereits in vierter Generation. Ihre Kindheit verbrachte Dagmar an der traumhaft schönen Atlantikküste des Landes. Im Podcast könnt ihr ihrer Generationenreise durch Namibia vom Maisdreieck, über den Brandberg bis hin nach Swakopmund lauschen. Dagmar nimmt uns durch ihre Erzählungen mit in eines der ursprünglichsten Länder im südlichen Afrika. Sie berichtet uns über die Apartheid, die sie als Kind zum Teil miterlebte und über ihre Leidenschaft, den Beruf als Reiseleiterin. In dieser Podcastfolge werden wir uns sowohl der Vergangenheit als auch der Gegenwart Namibias widmen und diese durch Dagmars Augen betrachten.  

Hier könnt Ihr das Interview mit Dagmar anhören:

   

Erfahre mehr über Namibia und Botswana

Weltweit greifen wir bevorzugt auf eigentümergeführte kleinere Unterkünfte zurück, in denen eine familiäre Atmosphäre herrscht – passend zu unseren kleinen Gruppen. In Namibia und Botswana gehen wir sogar noch weiter. An außergewöhnlichen Orten abseits der normalen touristischen Pfade, inmitten von Savannen und Buschland haben wir unsere sogenannten „Adventure Tented Lodges“ aufgebaut: Diese eröffnen uns einerseits gänzlich neue Horizonte für unvergessliche Erlebnisse – andererseits verfügen sie über einen angenehmen Komfort, den du von einem gelungenen Urlaub erwartest. In diesem Artikel erfährst du mehr über die Lodges.   Besondere Momente auf Safari-Touren im Süden und Herzen Afrikas sind mit Sicherheit Sichtungen der „Big Five“. Sehr bekannt für die Sichtungen sind Kenia, Tansania, Simbabwe und Südafrika. Aber auch in Botswana und Namibia, wo einige unserer Reisen hinführen, können wir diese eindrucksvollen Lebewesen treffen. Wo genau, welches Tier am wahrscheinlichsten anzutreffen ist, verraten wir dir in diesem Artikel.
Botswana mit Victoriafällen und Sambesi Region
Nach einem Namibia Infoabend hatte mich kurz vor Corona das Afrika-Fieber gepackt und damit begann die Planung einer Namibia Erkundung auf eigene Faust. Meine Frau war von der Idee, eine solche Tour allein zu unternehmen nicht so begeistert und hat im Internet nach Reisen in Kleingruppen gesucht. Gelandet sind wir schließlich (zum großen Glück) bei „World Insight“ und anstatt „nur“ Namibia hat sie mich begeistert zu einer Rundreise durch gleich 3 Länder: Zimbabwe, Botswana und Namibia. Natürlich hatten wir große Erwartungen und die Hoffnung, möglichst viele Tiere zu sehen: Vor allem Raubkatzen – möglichst mit Jungtieren - stehen ja bei einer solchen Tour auf jeder Wunschliste ganz weit oben. Wir können direkt vorweg festhalten, dass wir nicht enttäuscht wurden – ganz im Gegenteil. In Frankfurt sind wir abends in den Flieger gestiegen und mit einem kurzen Zwischenstopp in Windhoek – wo wir in der Maschine blieben – in Victoria Falls gelandet. Durch den Zwischenstopp hatten wir die Gelegenheit, unsere komplette 14-köpfige Reisegruppe bereits im Flieger kennenzulernen. Die Einreise gegen Mittag in Zimbabwe war völlig unkompliziert. Noch kurz die Koffer abgeholt und dann erwartete uns auch schon Robert, unser Reiseleiter. Robert brachte uns im „Tourbus“ zu unserer ersten Unterkunft, dem „Shearwater Explorers Village“ in Victoria Falls und gab uns dort eine kurze erste Einweisung.   Victoria Fälle Am Nachmittag standen die Victoria Fälle auf dem Programm. Damit erwartete uns direkt zu Beginn der Reise ein schier überwältigendes Naturschauspiel: Man steht trotz bestem, sonnigen Wetter hier oft im Regen. Die unendlichen Wassermassen erzeugen mal einen feinen Sprühnebel und an anderen Stellen sogar richtig große Regentropfen. Das sorgt für den einen oder anderen wunderschönen strahlend bunten Regenbogen und so sind hier direkt am ersten Tag eine ganze Menge Postkartenfotos entstanden. Nebenbei gab es auch die ersten Tierbegegnungen: Kleine Äffchen in den Bäumen, eine Warzenschwein-Familie und auf dem Rückweg zum Hotel ein paar Elefanten, die an den Bäumen neben der Straße knabberten. Robert – unser Reiseleiter - lebt und liebt seinen Job – er hat sich um jedes Anliegen gekümmert, jede Frage beantwortet und war dabei immer gut gelaunt. Wir hatten in den folgenden 2 Wochen sehr viel Spaß mit Robert!   Elephant Sands Am nächsten Tag ging es nach dem Frühstück los nach Elephant Sands, einer Lodge mit komfortablen Zelten mitten in der Wildnis. Das hatte auch direkt den nächsten Grenzübertritt zur Folge: Von Zimbabwe nach Botswana – wieder freundlich, schnell, unproblematisch. Am Straßenrand bekamen wir immer wieder Tiere zu sehen, vor allem Elefanten. Man kommt sich vor, wie in einer völlig fremden Welt. Bei uns sieht man kaum ein Reh am Straßenrand und hier läuft einem alle paar Kilometer eine ganze Herde aller möglichen Tiere über den Weg – und sie bleiben meist auch für Fotostopps ruhig stehen. Mit unserem Tourbus konnten wir nur bis zur Haupt-Lodge von Elephant Sands fahren. Rund um das Wasserloch der Lodge tummelten sich viele Elefanten und einmal in der Lodge sind sie fast zum Anfassen nah. Man kann kaum der Versuchung widerstehen. Zwei Bullen lieferten sich während unseres Aufenthalts einen eindrucksvollen Machtkampf, wobei allein die Körpersprache gezeigt hat, wer hier der Boss ist. Nach einer kleinen Mittagspause ging es in einem speziellen Gelände-Truck noch tiefer in die Wildnis in unsere Komfort-Zelte. Diese sind in einem Halbkreis um ein weiteres Wasserloch aufgebaut. Auf halber Strecke hat der Truck einen lokalen Guide, Robert und uns rausgelassen, um den Rest des Weges zu Fuß zu erkunden. Kaum ausgestiegen schauten uns über ein paar Bäume hinweg 4 neugierige Gesichter an: Giraffen! Was für wunderschöne Tiere und es ist faszinierend, dabei zuzuschauen, wie sie beim Laufen den Hals zur Balance nutzen. Nach dem gemeinsamen Abendessen setzten wir uns rund ums Lagerfeuer und waren derart in unsere Gespräche vertieft, dass wir nicht mitbekommen haben, dass plötzlich ein Elefant unmittelbar hinter uns stand. Diese riesigen, schweren Tiere laufen auf so leisen Sohlen, dass man sie nicht hört. Erst, als dieser sich statt am Wasserloch am kleinen Pool bedient hat, haben wir ihn bemerkt. Er hat sich nicht an uns gestört, hat in Ruhe zu Ende getrunken und ist dann langsam zwischen den Zelten wieder abgezogen. Am nächsten Morgen war sehr frühes Aufstehen angesagt: Pirschwanderung zum Sonnenaufgang. [caption id="attachment_17967" align="alignright" width="96"] Weißstirn Bienenfresser.[/caption] Tolle Farben am Himmel, Hyänenspuren am Wasserloch und Handflächen-große gelb-schwarze Spinnen in einem Netz zwischen ein paar Büschen, dazu eine Vielfalt an Vögeln in allen Farben. Am späteren Nachmittag sind wir dann zu einer Safari im offenen Truck bis in den Abend hinein (mit Sundowner) aufgebrochen. Jetzt zeigte fast sich die ganze Artenvielfalt Botswanas: Elefanten, Zebras, Schakale, Büffel, Warzenschweine, Strauße und zum Abschluss noch eine ganze Horde afrikanischer Wildhunde, die mit einem Elefanten ums Wasserloch stritten. Nur die Raubkatzen hielten sich noch bedeckt – noch!   Shokomoka Lodge Am nächsten Morgen hieß es schon wieder Abschied nehmen vom Team der Elephant Sands Lodge. Aufbruch nach Shokomoka im Okavango Delta. Unseren Tourbus mussten wir an einem Hotel in der Kleinstadt Maun abstellen und inklusive Gepäck in 2 offene Jeeps umsteigen. In den Jeeps ging es dann zunächst auf der Hauptstraße raus aus Maun und dann gute 1 ½ Stunden durch die Wildnis zur Shokomoka Lodge. Allein würde man diese Lodge inmitten der Wildnis niemals finden. Wir wurden vom gesamten Team der Lodge mit Gesang und Tanz begrüßt. Elephant Sands war schon klasse, aber Shokomoka hat die gesamte Reise mit ihrer Lage, der Ausstattung und vor allem mit dem erstklassigen Team gekrönt. Zäune gab es auch in Elephant Sands nicht, aber dort konnte man quasi jedes Zelt von überall sehen. Hier in Shokomoka standen die sehr gut ausgestatteten Zelte deutlich weiter auseinander und Bäume und Büsche haben gerade mal die Sicht zum nächsten Zelt ermöglicht. Da es hier auch keine Zäune gab und einem hier nahezu jedes mögliche Tier auch nachts über den Weg laufen konnte, durften wir bei Dunkelheit nur in Begleitung zu den Zelten. [caption id="attachment_18103" align="aligncenter" width="745"] Auch inmitten der Wildnis lässt es sich in unseren Adventure Lodges gemütlich schlafen.[/caption]   Zu den Safaris wurden wir früh morgens vor Sonnenaufgang von den Guides an unseren Zelten zu einer vereinbarten Zeit abgeholt. Am ersten Tag stand eine halbtägige Safari im offenen Jeep im Kaziikini Schutzgebiet auf dem Programm. An Elefanten, Kudus und Impalas hatten wir uns mittlerweile fast gewöhnt. Zebras waren bisher noch selten, zeigten sich aber hier auch öfter. Im Sand ließen sich gut die Spuren der verschiedenen Tiere lesen und unsere Guides klärten uns auf, welche Spur zu welchem Tier gehört, in welche Richtung es gelaufen ist und ob die Spuren frisch waren. So folgten wir einer Löwenspur und teilten uns mit den beiden Jeeps im Gelände auf. Urplötzlich stoppte unser Guide ruckartig den Jeep und zeigte auf einen gut 300m entfernen Baum. Mit bloßem Auge war für uns Touristen mit ungeschultem Blick nichts zu erkennen außer dem Baum selbst. Ferngläser und Teleobjektive wurden gezückt. Immer noch nichts. Unser Guide erklärte und zeigte und tatsächlich: Da war was im Baum, liegend auf einem Ast in ca. 5m Höhe: Ein Leopard! Schnell den anderen Jeep informiert und dann langsam rangefahren. Was für ein wundervolles Tier und zudem sehr selten zu sehen, vor allem, wenn Löwen in der Nähe sind. Wir wurden von Robert und unserem lokalen Guide aufgeklärt: Leoparden meiden Löwen, weil sie denen gegenüber oft den Kürzeren ziehen und im schlimmsten Fall sogar auf deren Speisekarte enden können. Dieses Exemplar blieb für uns ruhig auf dem Ast liegen. Der Kopf wurde mal angehoben, ein Blick nach links, dann nach rechts und dann den Kopf wieder bequem ablegen. Für uns Fotografen waren das die perfekten Posen, gut im Licht und trotzdem im Schatten des Baumes. Passend zur Szenerie lief im Hintergrund ein Elefant vorbei. Einem Leoparden derart nah zu kommen, sorgt für Herzklopfen. Man hat Respekt vor diesem Tier. Ein tolles Gefühl, welches man nicht mehr vergisst.   [caption id="attachment_18163" align="alignleft" width="244"] Das Okavango-Delta ist eines der größten und tierreichsten Feuchtgebiete Afrikas, ein Löwe ist dennoch ein imposanter Anblick.[/caption] Wir hatten den Leoparden kaum verlassen, da waren wieder Löwenspuren zu sehen. Und es war wieder der geschulte Blick unseres Guides, der über mehrere hundert Meter den Löwen unter einem abgestorbenen Baum im Sand liegen sah. Ein prächtiges Tier mit großer Mähne. Die Jeeps hat er nur mit einem müden Blick beachtet, den Kopf ein paar Mal gedreht, sodass wir auch hier wieder die schönsten Bilder machen konnten. Und wir hatten wieder dieses unglaubliche Gefühl, einem solch prächtigen Tier – dem König der Wildnis - derart nah gekommen zu sein. Am nächsten Tag stand eine ganztägige Safari im Moremi Game Reserve an. Konnte der Vortag überhaupt noch getoppt werden? Dieses Mal waren es die Giraffen, die fast zum Anfassen nah an die Jeeps kamen. An den Wasserlöchern trafen wir auf ganze Schwärme von Marabus und auch das erste Hippo / Nilpferd bekamen wir zu Gesicht. Am Horizont war dann plötzlich ein großer Schwarm Geier zu sehen. Das machte uns neugierig. Wo Geier kreisen, ist Nahrung. Für unser ungeschultes Auge wieder nicht zu erkennen, fanden unsere Guides den Kadaver eines Kudus unter einem Gebüsch und nur ein paar Sträucher weiter den vermeintlich Verantwortlichen dafür: Wieder ein Löwe, der im Schatten seinen Mittagsschlaf hielt und sich auch von unseren Jeeps kaum stören ließ. Jeder Tag ist ein Erlebnis. So kann es gerne weitergehen.   Maun Die Eindrücke der Tage in Shokomoka werden wir nie vergessen. In den Jeeps ging es zurück nach Maun in die „Maun Lodge“, wo wir unseren Tourbus abgestellt hatten. Der Nachmittag dort war grundsätzlich zur freien Verfügung, es bot sich aber an, einen Rundflug mit einem Kleinflugzeug oder einem Heli über das Okavango Delta zu machen. Robert hat uns zum Flughafen gebracht, wo wir das gesamte Prozedere inklusive Sicherheitskontrolle für unser „Handgepäck“ durchlaufen mussten – es ist schließlich ein internationaler Flughafen. Der Flug dauerte eine gute Stunde. Es ist beeindruckend, die Wasserläufe und die gesamte Landschaft von oben zu sehen. Man bekam erst jetzt beim Blick von oben eine Vorstellung davon, wie unglaublich groß diese Region ist. Nach einigen Flugminuten kamen die ersten kleineren Elefantenherden in Sicht. Dann eine große Herde Büffel und schließlich Kudus und Impalas in großen Herden rund um die Wasserlöcher und Wasserläufe, in denen sich die Hippos tummelten. Eine solch große Anzahl an Tieren hatten wir in den Jeeps bisher nicht zu sehen bekommen.   Kigelia Lodge Auf dem Weg zur Kigelia Lodge machten wir einen Stopp am Okavango und stiegen jeweils zu zweit in ein Mokoro (ähnlich einem Kanu) ein und wurden eine Stunde durch die tiefgrüne Pflanzenwelt im Wasser gefahren. Wir haben hierbei viel über die Tier- und Pflanzenwelt erfahren. [caption id="attachment_17988" align="aligncenter" width="745"] Die Fahrt geht durch das dichte Grün aus Papyrus, Farn und Schilf des Okavango Deltas.[/caption]   In der Kigelia Lodge wurden wir wieder sehr freundlich begrüßt und für die nächsten beiden Nächte bestens versorgt. Am nächsten Tag standen zunächst die Felsmalereien von Tsodilo auf dem Programm. In Tsodilo empfing uns ein lokaler Guide und ist mit uns zu den Felsmalereien gewandert. Diese sind nach Schätzungen mindestens 3.000 Jahre alt. Er zeigte uns mehrere der Malereien und erzählte uns die Geschichten, die dieser Bilder darstellen. Unglaublich, dass so etwas auch nach mehreren tausend Jahren noch so gut erhalten ist. Auf dem Rückweg zur Kigelia Lodge legten wir einen Zwischenstopp bei einer Partnerlodge ein: Wir sollten den Okavango bei einer weiteren Bootstour noch etwas besser kennenlernen. Mit einem Köder wurde ein Fischadler-Pärchen angelockt. Kaum eine Kamera schaffte es, die Geschwindigkeit, in welcher die Fischadler die Beute aus dem Wasser rissen, festzuhalten. In den tief dunklen Gräsern rechts und links des Flusses fanden wir dann Krokodile: Babies, um genau zu sein. So klein und doch schon so gefährlich. Und als wir einige Momente später ein passendes Elternteil dazu am Ufer liegen sahen, stockte uns allen der Atem: Nein, schwimmen möchte man hier nicht. Es war ein sehr großes Prachtexemplar, welches gefühlt einen Menschen mit einem Schnapp verschwinden lassen kann. Unser Guide hat uns auch hier wieder gezeigt, dass es sich lohnt, genauer auf die Äste der Bäume und Sträucher zu schauen: Vögel in allen Farben zeigten sich dort.   Sharwimbo River Lodge Auf geht’s nach Namibia. Der nächste Grenzübertritt und wieder völlig problemlos. So langsam füllt sich der Reisepass mit Stempeln. Auch diese Lodge liegt direkt am Wasser: Am Kwando-Fluss. Von den Terrassen der Zelte konnte man die Hippos deutlich hören und mit etwas Glück auch sehen. Am nächsten Morgen war wieder Safari in offenen Jeeps angesagt: Im Mudumu Nationalpark. [caption id="attachment_17943" align="alignright" width="180"] Zebras findet man nahezu überall in Namibia.[/caption] Die ersten Tiere begrüßten uns im Morgengrauen noch auf der Straße: Eine Herde Zebras mit Jungtieren, die mitten auf der Straße gesäugt werden wollten, dazu Kudus und Springböcke. Später stießen wir auf eine große Herde Hippos im Wasser und die ersten begehrten Fotos von großen, aufgerissenen Mäulern mit den riesigen Zähnen wurden geschossen. Am Nachmittag stand noch der Besuch eines traditionellen Dorfes an. Wir lernten, wie Getreide verarbeitet und Messer und Fallen hergestellt wurden und zum Abschluss wurden wir zu traditionellen Tänzen eingeladen. Wieder zurück in der Lodge gab es vor dem Dinner noch eine abendliche Bootstour im Sonnenuntergang zu den Hippos und den Krokodilen. Unserem Guide war es egal, dass die Fahrt nur für eine Stunde geplant war – er wollte uns Hippos und Krokodile zeigen und war erfolgreich: Es war zwar nur ein Hippo, aber das hat uns im Sonnenuntergang die perfekte Show geliefert. Auftauchen, Abtauchen, Auftauchen und das Maul ganz weit aufreißen – und das mehrfach hintereinander. Auf der Rückfahrt haben wir auch noch ein kleines Krokodil am Uferrand entdeckt, gut getarnt in der Abenddämmerung. Trotz deutlich längerer Bootstour waren wir rechtzeitig zurück, um den Sonnenuntergang auf der Terrasse beim Dinner zu genießen.   Chobe River Lodge Auf geht’s nach Chobe. Die nächste Lodge, das Chobe River Camp, liegt wieder direkt am Fluss. Wieder bildet dieser Fluss die Landesgrenze zwischen Namibia und Botswana und auch hier möchte man nicht freiwillig auf die andere Seite schwimmen. Krokodile patrouillieren hier im Wasser auf und ab, gut zu sehen von der Terrasse des eigenen Zeltes. Und trotzdem sah man etwas weiter flussabwärts einheimische Fischer halb im Wasser stehen. Der Pool der Lodge bot sich zur nachmittäglichen Erholung an. Direkt vor unserem Zelt ist ein dichtes Buschwerk aus Bambus und anderen Pflanzen. Kurz vor Sonnenuntergang versuchten hier viele Vögel einen Platz für die Nacht zu ergattern. Mehrere Schwärme fliegen das Buschwerk vom Wasser her an und landen unter großem Geschnatter und Gezanke der bereits dort ansässigen anderen Federtiere. Sehen konnten wir nicht viel, aber es hörte sich bei jeder neu ankommenden Fluggruppe so an, als wäre halb Entenhausen auf einer Party. Eine faszinierende Akustik-Show.   Kasane Safari Lodge Am nächsten Morgen wartete schon der nächste Grenzübertritt auf uns: Wir reisten wieder von Namibia in Botswana ein und befanden uns schon direkt hinter der Grenze im riesigen Chobe Nationalpark. Für einige von uns ist das ein Kindheitstraum, der hier in Erfüllung ging. Am Eingang des Parks hieß es wieder umsteigen in offene Jeeps. Was uns hier in Chobe am heutigen und morgigen Tag erwartete, ist das perfekte Finale einer fantastischen Reise. Jede Safari ist anders – das wird uns hier wieder deutlich. Die Landschaft ist hügeliger und am Cuando-Fluss gibt es weitläufige Grasflächen, wo sich ganze Herden von Kudus, Pavianen und Büffeln beobachten ließen. [caption id="attachment_17942" align="aligncenter" width="745"] Elefanten im Chobe Nationalpark.[/caption]   Ist Chobe nicht auch bekannt für Elefanten? Der Gedanke war kaum zu Ende gedacht, da lief eine große Herde mit mehreren teils noch sehr kleinen Jungtieren aus dem dichter bewachsenen Hügelland dicht an unseren Jeeps vorbei aufs Wasser zu. Die gesamte Herde ging baden, von den Kleinen waren teilweise nur noch die Rüssel zu sehen, die als bewegliche Schnorchel aus dem Fluss schauten. Wir hätten hier einfach stehenbleiben und dem Treiben stundenlang zuschauen können. Aber unser Guide hatte zu Beginn der Safari gefragt, was wir denn gerne sehen wollten und natürlich hatten wir alle „Löwen mit Babies“ geantwortet – was auch sonst? Deswegen ließ er nach einigen langen Minuten, die wir den Elefanten beim Baden zugesehen haben, den Motor des Jeeps wieder an und wir gingen auf die Suche nach Löwen. Es dauerte nicht lange, bis wir deren Spuren im Sand entdeckten und ihnen folgten. Das jetzt folgende Ereignis wird uns ewig in Erinnerung bleiben. [caption id="attachment_17976" align="alignleft" width="259"] Das Highlight einer jeden Safari: Ein Löwenjunges.[/caption] Wir fanden eine Löwin mit 3 Jungtieren, doch kaum in deren Nähe gab es einen Knall gefolgt von einem Zischen. Ehe wir begriffen, was passiert war, fuhren wir bereits so schnell wie es im Gelände möglich war wieder weg von den Löwen. Der Jeep fuhr dabei etwas „unrund“: Hinten links war ein Reifen geplatzt und den Reifenwechsel wollte unser Guide mit uns verständlicherweise nicht mit den Löwen als Zuschauer in direkter Nähe durchführen. Wir kamen ein paar hundert Meter weit und mussten dann stoppen. Jetzt war ein schneller Reifenwechsel mit Rollenverteilung angesagt: Die Männer halfen beim Wagenheber und der Montage des Ersatzrades, während die Frauen die Löwen beobachteten und ständige Informationen über deren Bewegungen weitergaben. Alles möglichst ruhig, um ja keine Aufmerksamkeit zu erregen. Zusätzlich war unser Guide permanent mit dem zweiten Jeep in Kontakt, der bei den Löwen geblieben war und diese ebenfalls beobachtete. Die Formel 1 wäre stolz auf das Team gewesen: Der Reifen war in wenigen Minuten gewechselt, der defekte Reifen im Jeep verladen und alle wieder an Bord. Abschließend ist festzuhalten, dass wir uns zu keiner Zeit unsicher gefühlt haben. Es war ein aufregendes Ereignis, aber die Löwen hatten keinerlei Interesse an uns, sondern sind langsam weggezogen. Das konnten wir beobachten und das wurde uns auch vom anderen Jeep mitgeteilt. Die Safari war kurz danach für den Tag auch beendet und wir sahen das mit einem lachenden und einem traurigen Auge: Ein solches Ereignis erlebt man nicht alle Tage, aber die Löwen – vor allem die Jungtiere – konnten wir dadurch praktisch nicht sehen. Einige von uns hatten sie noch kurz sehen können, bevor der Reifen platzte und dann ging ja alles sehr schnell. Angekommen in der Kasane Safari Lodge hatten wir eine kurze knapp 2-stündige Pause. Der große Pool bot sich hier wieder für eine kleine Erfrischung an. Danach wurden wir abgeholt für eine längere Bootstour in den Sonnenuntergang auf dem Cuando-Fluss. Vom Wasser aus konnten wir große Kudu- und Büffelherden und nochmal badende und „schnorchelnde“ Elefanten beobachten und fanden schließlich noch eine kleine Gruppe von Hippos, die friedlich an Land grasten. Bisher hatten wir diese meist nur im Wasser gesehen. Jetzt wurde zum ersten Mal deutlich, was das für gewaltige, massige Tiere sind. [caption id="attachment_17950" align="aligncenter" width="745"] Nilpferde gab es auf den Safaris reichlich zu sehen - ob im Wasser oder an Land.[/caption]   Auch ein paar Krokodile lagen ruhig im Sonnenuntergang am Ufer. Zurück in der Lodge wartete fast bereits das Abendessen auf uns. Kurz duschen und umziehen und dann wurde das Buffet von einer Gruppe mit traditionellen Tänzen eröffnet. Am nächsten Morgen stand dann die letzte Safari auf dem Programm: Es ging nochmal in den Chobe Nationalpark. Unser Guide vom Vortag versprach uns direkt, dass unser Wunsch vom Vortag nach Löwen mit Babies ja noch nicht wirklich erfüllt worden wäre, aber dass er guter Dinge sei, schließlich wären wir ja insgesamt eine „lucky group“. Und wenn man denkt, dass die bisherigen Ereignisse eigentlich nicht mehr zu toppen gewesen wären, dann kommt die Natur mit einer wunderschönen Überraschung daher: Noch im Morgengrauen liefen uns praktisch zwei Löwinnen mit noch sehr kleinen Jungtieren über den Weg. Sie ließen sich von den Jeeps nicht stören, trotteten einige Zeit den Weg entlang, bevor sie dann in das Buschwerk in den Hügeln entschwanden. Die kleinen waren erst wenige Wochen alt, sahen noch aus wie niedliche kleine Katzen, die man am liebsten gekrault hätte. Doch damit nicht genug. Die Guides hielten sich gegenseitig auf dem Laufenden mit Informationen und so erfuhren wir, dass auch die Löwen-Mama vom Vortag mit Ihren (schon etwas älteren) Jungen gesichtet wurde. Dieses Mal bekamen wir die Gelegenheit zu wunderschönen Bildern, weil sich die gesamte Familie unter Büschen ausruhte. Erst einige Minuten später bemerkten wir eher nebenbei, dass die Natur auch grausam sein kann: Eine gerissene junge Giraffe lag in der Nähe der Löwen. Natürlich ist das für uns Menschen kein schöner Anblick, aber das gehört in der Wildnis dazu. Raubkatzen und einige andere Tiere sind halt keine Vegetarier. Die Löwen mit ihren Babies waren der krönende Abschluss aller Safaris. Anschließend ging es zurück zur Lodge, wo wir auf dem Weg noch ein paar Pavianen begegneten. Es ist schon süß anzusehen, wie die Jungtiere hier auf dem Rücken der Eltern getragen werden. In der Lodge wartete das Frühstück schon auf uns. Danach wurde unser Gepäck wieder in den Tourbus verladen und es ging zurück nach Victoria Falls. [caption id="attachment_17941" align="aligncenter" width="745"] Die intelligenten Primaten sind in verschiedenen Teilen des Chobe Nationalparks zu finden.[/caption]   Victoria Falls / "Shearwater Explorers Village" Bevor wir zum Hotel fuhren, machte unser Reiseleiter Robert noch einen kleinen Ausflug mit uns zum „Big Tree“: Ein riesiger Affenbrotbaum, der geschätzte 1.200 Jahre alt ist. Der Nachmittag stand dann zur freien Verfügung und so relaxten wir erstmal am schönen, großen Pool. Am späteren Nachmittag, wenn es nicht mehr ganz so heiß ist, wollte ein Teil unserer Gruppe zur „Victoria Falls Bridge“. Diese knapp 200m lange Brücke aus Stahl ist fast 120 Jahre alt und bildet die Grenze zwischen Zimbabwe und Zambia. Die Brücke selbst ist Niemandsland, man bekommt an der Grenze vom Zimbabwe einen Brückenpass. Robert hat mitbekommen, dass wir von der Lodge zur Brücke laufen wollten (gute 40 Minuten pro Strecke) und hat uns direkt angeboten, dass er uns dorthin fährt, weil man die Strecke oft unterschätzt. Der Ausflug hat sich auf jeden Fall gelohnt: Man sieht die Victoria Fälle nochmal aus einer ganz anderen Perspektive und kann nur von hier aus den Canyon sehen, in welchem der Fluss weiter verläuft. Für Mutige wird hier unter anderem Bungee-Jumping von der Brücke angeboten. Robert hat uns eine knappe Stunde später auch wieder mit dem Bus abgeholt. Unser letzter Abend stand bevor und wir haben gemeinsam beschlossen, im „Three Monkeys“-Restaurant (unweit unserer Lodge) essen zu gehen. Robert hatte das Restaurant empfohlen und ich hatte auch vor dem Urlaub schon gelesen, dass es sehr gut sein soll. Dem können wir nur zustimmen: Das Essen und die Atmosphäre waren erstklassig! Wir ließen den Abend dann noch in der Hotelbar ausklingen und gingen nach und nach auf unsere Zimmer. Das war’s also. Gute zwei Wochen, jeder Tag ein Highlight, tausende von Fotos – und leider schon wieder alles vorbei. Die Zeit verging viel zu schnell. Am nächsten Morgen trafen wir nach und nach zum Frühstück ein. Wir hatten Zeit, mussten nicht früh aufstehen und das war schon ungewohnt, waren wir doch in den letzten beiden Wochen oft sehr früh, meist vor Sonnenaufgang auf den Beinen. Robert holte uns um 11 Uhr mit dem Bus ab. Er hatte am Vortag noch versprochen, mit uns vor der Fahrt zum Flughafen ein Café mit einer großartigen Aussicht zu besuchen. Das Café entpuppte sich als das „Lookout Café – Wild Horizons“. Dieses konnten wir am Vortag von der Brücke aus sehen und Robert hat nicht zu viel versprochen: Der Ausblick über den Canyon bis hin zur „Victoria Falls Bridge“ war überwältigend. Dazu hat das Café den wohl leckersten Käsekuchen weit und breit anzubieten. Aber jetzt hieß es dann endgültig Abschied nehmen. Wir fuhren zum Flughafen. Robert blieb so lange bei uns, bis wir unser Gepäck aufgegeben und die Sicherheitskontrolle passiert hatten. An dieser Stelle nochmal ein riesiges Dankeschön an Robert, der mit seiner Art, seinem Wissen, seinem Humor, seiner Freundlichkeit für unvergessliche 2 Wochen bei uns allen gesorgt hat. Und auch ein riesiges Dankeschön an alle anderen lieben Menschen, die wir kennenlernen durften, die uns immer freundlich aufgenommen und ebenfalls dazu beigetragen haben, dass wir unglaublich schöne Erlebnisse hatten und eine unvergessliche Zeit hatten.
Tierische und landschaftliche Highlights in Südafrika
„Die ganze Tour ist ein Highlight“, sagt Reiseleiter Robert Hasse mit einem Strahlen in den Augen. An einem trüben, wolkenverhangenen Morgen in Köln haben wir ihn per Video-Call angerufen. Er sitzt mitten in einem Garten, umgeben von üppig grünen Bäumen und Büschen, unter blauem Himmel und Sonnenschein in Johannesburg, Südafrika. [caption id="attachment_17338" align="alignright" width="313"] Reiseleiter Robert kennt sich in Südafrika bestens aus.[/caption] Geboren in Simbabwe und aufgewachsen in Südafrika ist Reiseleiter Robert einer unserer Experten im südlichen Afrika. In einer Stunde holt er eine neue WORLD INSIGHT Reisegruppe für die 22-Tägige Südafrika mit Eswatini Erlebnisreise ab. Bei seiner langjährigen Tätigkeit als Reiseleiter hat er diese Reise bereits mehrere 100-mal gemacht. Er freut sich immer erneut auf die Tour, denn trotz des gleichen Ablaufs, ist jede Reise immer wieder ein bisschen anders – Geheimtipps der einheimischen Reiseleitungen inklusive. „Da kommen bei jeder Tour natürlich auch viele kleine Geheimsachen hinein. Wir kennen vor allem in den Parks viele Ecken, die weniger bekannt sind und nicht viel angefahren werden. Da wissen wir, wir kriegen tolle Besichtigungen. Wir versuchen immer, dass die Tour noch mehr bietet, als das Programm schon beinhaltet“, erklärt Robert.   Krüger-Nationalpark Entlang der Panoramaroute östlich von Johannesburg steht bereits am dritten Tag in Südafrika die erste Pirschfahrt an. Im Krüger Nationalpark, einem der bekanntesten und größten Schutzgebiete Afrikas, besichtigen wir auf unserer Tour einen südlichen Teil des Parks. „Dieser Teil ist sehr schön und bekannt für viele Raubkatzen. Da haben wir also die Möglichkeit, vielleicht Löwen und Leoparden zu entdecken. Ganz bestimmt aber auch viele Elefanten, Giraffen und Antilopen“, berichtet Robert.   [caption id="attachment_17343" align="aligncenter" width="745"] Die erste Gelegenheit für eine Löwensichtung bietet sich im Krüger-Nationalpark.[/caption]   Auf Pirsch in eSwatini Weiter geht die Reise in Richtung Süden, um für ein paar Tage das Königreich eSwatini zu besichtigen. Dort lernen unsere Reisegruppen bei einem Besuch in einem kleinen Dorf die Kultur der Einheimischen kennen, mit Einblicken in die historische Vergangenheit und das Leben heute. Dann steht eine ganz besondere Entdeckungstour in der Wildnis an: eine Pirschwanderung im Mbuluzi Game Reserve. Zu Fuß unterwegs, kommen wir zahlreichen Giraffen besonders nah. Gerade diese Begegnungen zu Fuß mitten in der Wildnis sind im Gegensatz zu den üblichen Fahrten im Bus oder Safari-Fahrzeug eine einmalige Erfahrung. Aber keine Sorge, Angst vor Wildkatzen braucht man hier nicht, meint Robert. Diese trifft man eher im nächsten Nationalpark. „Abends machen wir dann im Hlane Nationalpark noch eine Fahrt in einem offenen Safarifahrzeug. Dort sind oft auch Löwen zu sehen.“ Bekannt ist dieser Park aber auch für seine hohe Zahl an Nashörnern. Ein weiteres Highlight an diesem Tag ist die Übernachtung: in einem malerischen Camp mitten in der Natur im Hlane Nationalpark. „Unsere Lodge ist wunderschön gelegen direkt an einem Wasserloch, wo wir Nashörner und Flusspferde, Elefanten und viele Tiere mehr genau vor der Tür haben.“ Die besonderen Übernachtungen in der Natur und zahlreichen Begegnungen mit den tierischen Bewohnern des südlichen Afrikas zeigen schon nach wenigen Tagen, dass diese Reise ihrem Titel der „Erlebnisreise“ alle Ehre macht.   Auf der Suche nach Nashörnern und Flusspferden Auch die nächste Übernachtung, zurück in Südafrika am Hluhluwe Nationalpark, bietet tierische Begegnungen. Dort auf dem Gelände der Game Lodge sind oft Giraffen, Antilopen, Impala und Gnus zu Besuch. Nach der ersten Übernachtung steht am nächsten Vormittag eine Pirschfahrt im Hluhluwe-Imfolozi Park an. Dieser ist ebenfalls besonders bekannt für seine Nashorn-Bevölkerung. Unter anderem leben die stark gefährdeten Spitzmaulnashörner in diesem Park. „Landschaftlich ist es meiner Meinung nach der schönste Park im südlichen Afrika. Er ist wirklich sehenswert und recht bekannt dafür, dass es diese Spitzmaulnashörner dort noch gibt. Diese Nashörner sind, wenn überhaupt, nur noch in diesem Park zu sehen“, erzählt Robert. Am Nachmittag kann man optional noch weiteren Tieren besonders nah kommen. Am Indischen Ozean machen wir Halt im iSimangaliso Wetland Park. Auf einem Binnensee in diesem Park können Reisende optional eine Bootsfahrt unternehmen, um Flusspferde aus nächster Nähe zu sehen. Robert erklärt uns, dass diese Bootsfahrt auch sehr beliebt unter Südafrikanern ist: „So nah an Flusspferde kommt man nirgendwo anders wirklich dran.“ Auch Krokodile kann man dort öfter entdecken.   [caption id="attachment_17352" align="aligncenter" width="745"] Flusspferden können wir auf einer Bootsfahrt begegnen.[/caption]   Berglandschaften und Geschichte Wir verlassen nach ersten eindrucksvollen Begegnungen mit Tieren und Menschen die Ostküste und den Indischen Ozean und fahren landeinwärts in die Berge. Die Drakensberge bilden die größte Bergkette Südafrikas. „Da sind wir untergebracht in den südlichen Drakensbergen mit einem tollen Blick auf die Berg- und Wiesenlandschaft,“ berichtet Robert. Diese Region ist auch von Landwirtschaft geprägt. In der Gegend, in der unsere Reisegruppen stoppen, ist hauptsächlich die Milchproduktion angesiedelt. Schließlich werden wir ein bisschen aktiv in den Bergen, um die Landschaft noch besser genießen zu können: „Wir beginnen unsere Wanderung bei 1600 Höhenmetern. Wir sind dann ungefähr sechs Stunden unterwegs und absolvieren rund 300 Höhenmeter. Für ein Highlight auf dem Weg haben wir auch den Tipp, dass die Leute Badezeug mitnehmen. Wir kommen an einen Fluss, der durch die Berge fließt. Dort haben wir drei tolle Pools entdeckt, wo sich die Reisegruppe abkühlen kann. Das ist immer ein Highlight für uns, dass die Leute sich dort erfrischen können und anschließend machen wir hinter den Pools ein schönes Picknick.“   [caption id="attachment_17355" align="aligncenter" width="745"] Ein landschaftliches Highlight: die malerischen Drakensberge.[/caption]   Am nächsten Tag machen wir uns auf den Weg zur Wild Coast – mit einem historischen Zwischenstopp, um mehr über die Apartheid und Nelson Mandela zu lernen: „Wir besuchen den Platz, wo Mandela 1962 verhaftet worden ist. Dort wurde ein interessantes Apartheid-Museum aufgebaut mit einem tollen Kunstwerk davor. Das ist immer ein großer Hit bei den Reisenden und wir verbringen in dem Museum etwa eine bis eineinhalb Stunden.“ Vorbei an der Wild Coast – der Wildküste – die nach den vielen Schiffsunglücken zwischen dem 16. Und 20. Jahrhundert auf Grund der stürmischen See so benannt wurde, geht es weiter in Richtung der berühmten Gartenroute. Vorher machen wir uns allerdings erneut auf eine Pirschfahrt im Addo Elephant-Nationalpark. Zu diesem Park hat Robert eine interessante Geschichte parat.   Apfelsinen Verbot im Addo Elephant Park Bevor das Gebiet im Süden des Landes zum Schutz der Elefanten eingezäunt wurde, waren die riesigen Bewohner eher eine Belästigung für die dortige Bevölkerung und Landwirtschaft. Die Elefanten bedienten sich nämlich fleißig an den Apfelsinen und anderen Zitrusfrüchten und ruinierten somit die Zitrusernte der Farmer. Zum erhalt ihrer Ernte rotteten die Farmer die Elefanten aus, bis nur noch 12 Elefanten übrig waren. Schließlich wurde in den 1930er Jahren entschieden, dass man die Elefanten schützen wollte, um die Population wieder zu vergrößern. Ein Gebiet wurde für die Elefanten freigelegt und eingezäunt. Zu Beginn wurden in das Gebiet Apfelsinen hereingeworfen, damit die Elefanten nicht ausbrechen und die Apfelsinen der Farmer stehlen würden. Da die Elefanten so sehr an die Apfelsinen gewöhnt waren, wurde den BesucherInnen empfohlen, keine Zitrusfrüchte bei ihrem Besuch des Parks mitzubringen. Wenn die Elefanten den Geruch der Früchte erschnupperten, kam es öfter dazu, dass Elefanten versuchten, an die Zitrusfrüchte der BesucherInnen zu gelangen – dafür kippten sie auch hin und wieder ein Auto um. Diese Empfehlung des Apfelsinen-Verbots galt die Lebensdauer jener Elefanten, die noch die Zitrusfrüchte vor Einzäunung des Gebietes kannten – also ungefähr 60 Jahre lang bis in die 1990er Jahre.   [caption id="attachment_17345" align="aligncenter" width="745"] Mit dem Addo Elephant Park haben die Elefanten ein wunderschönes Schutzgebiet.[/caption]   Schutz für Meerestiere und Straußen-Hauptstadt Nach dem Elefantenpark geht es auf die Gartenroute. Wir fahren hinunter ans Meer nach Tsitsikamma. Das Naturschutzgebiet geht etwa bis 15 Kilometer ins Meer hinein zum Schutz der dort lebenden und brütenden Meerestiere. Dazu zählen verschiedene Fischsorten, aber auch Otter und Wasserschildkröten. Fischerboote dürfen in dieses Gebiet nicht fahren, denn fischen ist dort strengstens verboten. [caption id="attachment_17378" align="alignright" width="380"] Kontrast zur Karoo Wüste in den Cango Caves.[/caption] Während die Reiseroute dem Ende und damit Kapstadt näher rückt, ändert sich die Vegatation von Steilküsten und Regenwäldern zu Halbwüsten und Weinlandschaften. Gelegen in der Halbwüste „Kleine Karoo“ erreichen wir die Stadt Oudsthoorn, die für ihre Straußenpopulation bekannt ist. Aber die Stadt hat natürlich noch mehr zu bieten. So besuchen wir mit unseren Reisegruppen beispielsweise eine besonders eindrucksvolle Tropfsteinhöhle, die Cango Caves. „Auch viele südafrikanische Touristen gehen gerne dorthin, weil es immer warm ist und die Vegetation und die Landschaft einfach toll ist. Die Stadt liegt zwischen zwei Bergketten. Man ist also in der Halbwüste mit toller Vegetation und umzingelt von Bergen. Für Botaniker ist die kleine Karoo ein sehr beliebtes Ziel, vor allem im August und September, wenn der Frühling beginnt. Dann blüht diese Wüste auch super auf, also ganz viele Sukkulenten und Euphorbien und weitere Pflanzen blühen überall,“ berichtet Robert.   Abschluss einer erlebnisreichen Reise Für ihn ist Ende August bis Oktober auch die beste Reisezeit in Südafrikas. Einerseits wegen der Blüte, andererseits, weil die Tierbeobachtungen zu dieser Zeit deutlich einfacher sind: „Wir sind gerade durch den Winter gekommen. Die Vegetation ist am Kommen, aber noch nicht voll aufgewachsen. Das heißt man kann schön weit in den Busch hereinschauen und die Tiere auf ihren Wanderungen auf der Suche nach Wasser beobachten.“ Schließlich bildet das eindrucksvolle und pulsierende Kapstadt einen spannenden Abschluss der erlebnisreichen Reise. Die Gäste lernen die Großstadt kennen und bekommen für den krönenden Abschluss mit etwas Glück noch mehr tierische Begegnungen mit Pinguinen am Kap der guten Hoffnung.   [caption id="attachment_17348" align="aligncenter" width="745"] Reiseabschluss in Kapstadt.[/caption]  

Erfahre mehr über das südliche Afrika

  Südafrika, ein Land voll kultureller Vielfalt, hat nicht nur für Reisende viel zu bieten. Als „Wiege der Menschheit“ hat das Land eine reiche, aber vor allem bewegte Vergangenheit hinter sich. Wir tauchen mit euch in diesem Artikel ein in die Geschichte Südafrikas mit Nelson Mandelas besonderer Rolle auf dem Weg zur Demokratie und Einheit.       Mosambik, der Küstenstaat am Indischen Ozean bietet mehr als nur einen entspannten Badeurlaub an traumhaften Stränden. Wir haben in diesem Artikel für euch vier interessante Fakten über das spannende Land im südlichen Afrika parat – von Nationalgerichten mit Cashewnussen bis zu den vielseitigen Sprachen und Kulturangeboten des Landes.     Donnernder Rauch, bizarre Granitformationen und eine Landschaft, die dich in ihren Bann ziehen wird. Tauche mit uns in die Geschichte und die unberührte Natur Simbabwes ein und lass dich von der Schönheit des Landes im Herzen des südlichen Afrikas verzaubern. Unsere Reiseleiter Robert Mbwando, Robert Hasse und unsere Produkt Managerin Bettina verraten euch ihre ganz persönlichen Highlights.  
Simbabwe: Das Herz des südlichen Afrikas
Simbabwe, in etwa so groß wie Deutschland und Dänemark zusammen, ist ein Land voller Kontraste und Überraschungen. Unser Reiseleiter Robert Hasse gerät in Schwärmen, wenn wir ihn auf sein Geburtsland ansprechen: „Landschaftlich ist es wirklich enorm schön und abwechslungsreich. Die tollen Teakwälder am Rande der Kalahari-Wüste, die Seelandschaften im Osten und dann die großartigen Basalt- und Granitformationen, die man überall sieht. „Von der Landschaft her gefallen mir die Seenlandschaft und die östlichen Highlands am aller besten.“ Neben der Landschaft macht auch die einheimische Bevölkerung, die Simbabwianer, das Reiseerlebnis besonders. Laut Robert sind sie zugänglich und sehr freundlich. „Ich glaube, das merken die Leute auch auf unseren Touren, wie offen, hilfsbereit und nett die Leute hier sind.“ Robert verrät uns auch, dass Simbabwe durch sein teils tropisches Klima und die beeindruckende Landschaft ein beliebtes Urlaubsziel bei den Südafrikanern ist. Bei all den landschaftlichen und auch kulturellen Highlights, die das Land im Herzen Afrikas zu bieten hat, möchten wir euch unsere ganz persönliche Auswahl vorstellen. Hierfür haben wir mit unseren Reiseleitern Robert Hasse, Robert Mbwando und unserer Produktmanagerin Bettina gesprochen.  

Wo die Wildnis zu Hause ist

[caption id="attachment_17461" align="alignleft" width="250"] WI-Reiseleiter Robert Hasse[/caption] Der Hwange Nationalpark ist für Robert Hasse ein besonderes Erlebnis-Highlight und auch für TierfotografInnen ist dieser ein wahres Paradies. Der riesige Nationalpark ist eines der größten Schutzgebiete in Afrika und beheimatet eine beeindruckende Vielfalt an Wildtieren und bietet euch somit unvergessliche Tierbeobachtungsmöglichkeiten. Mit seinen offenen Ebenen, dichten Wäldern und malerischen Wasserstellen ist der Park ein wahrhaft unberührtes Stück Natur. Bei unserer Pirschfahrt könnt ihr nach Elefanten Ausschau halten, die hier in großen Mengen leben.   [caption id="attachment_17483" align="aligncenter" width="745"] Im Hwange-Nationalpark bekommt ihr unter anderem die Big 5 vor die Linse.[/caption]  

Die Wiege einer vergangenen Zivilisation

[caption id="attachment_17462" align="alignleft" width="250"] WI-Reiseleiter Robert Mbwando[/caption] Das persönliche Highlight von Reiseleiter Robert Mbwando ist der Besuch der Great Zimbabwe. "Die antike Stadt, die einst das Zentrum des Königreichs von Simbabwe war, bietet viel Geschichte über mein Volk." Simbabwe bedeutet übersetzt Haus aus Stein. Die Ruinen von Great Zimbabwe liegen etwa 30 Kilometer südöstlich der Stadt Masvingo und sind UNESCO-Weltkulturerbe. Sie zeugen von einer blühenden Zivilisation, die im 11. bis 15. Jahrhundert existierte. Die imposanten Steinmauern und Strukturen geben einen faszinierenden Einblick in die Vergangenheit des Landes und sind ein Muss für jeden Geschichtsliebhaber. Wir erkunden die sagenumwobene Ruinenstadt, bestehend aus massiven Steinmauern, die ohne die Verwendung von Mörtel oder Zement erbaut wurden, zu Fuß. Roberts Tipp: Die Ruinen von oben betrachten! "Einige Gäste befürchten, dass der Aufstieg auf den Hügelkomplex zu anstrengend sein könnte, aber es gibt zwei verschiedene Wege, die hinaufführen." Eure Anstrengung wird mit einem wundervollen Ausblick auf Great Zimbabwe und das Land belohnt werden, versichert er uns.   [caption id="attachment_17471" align="aligncenter" width="745"] Die antike Ruinenstadt Great Zimbabwe zeigt den Ursprung des Landes.[/caption]  

Eine Erkundungsfahrt, die es in sich hat

[caption id="attachment_17465" align="alignleft" width="250"] WI-Senior Product Managerin Bettina[/caption] „Ein ganz besonderes und unvergessliches Highlight bei unseren Reisen ist die Hausboot-Fahrt auf dem Lake Kariba!“ Verrät uns unsere Senior Product Managerin Bettina. „Die glitzernden Wasserflächen erstrecken sich bis zum Horizont und werden gesäumt von malerischen Hügeln und üppiger Vegetation. Sonnenuntergänge am Lake Kariba sind legendär und bieten eine unvergessliche Kulisse für romantische Momente oder entspannte Abende am Ufer.“ Der majestätische See, der sich zwischen Simbabwe und Sambia erstreckt, bietet eine atemberaubende Landschaft und unzählige Freizeitmöglichkeiten für Abenteuerlustige und Naturliebhaber. Die kleinen Inseln auf dem See sind etwa voll mit Büffeln oder Elefanten.   [caption id="attachment_17466" align="aligncenter" width="745"] Der Lake Kariba, entlang der Grenze von Sambia und Simbabwe, bietet vielen Tieren ein Zuhause.[/caption]  

Donnernder Rauch

Ein absolutes Muss bei jeder Simbabwe Reise ist ein Besuch der Victoria Fälle, eines der beeindruckendsten Naturwunder der Welt. Die Wasserfälle, die auch als "Mosi-oa-Tunya" bekannt sind, was in der Sprache der Lozi "Der Rauch, der donnert" bedeutet, bieten einen atemberaubenden Anblick und eine Vielzahl von Aktivitäten. Wir empfehlen euch ein Regencape einzupacken, damit ihr euch vor dem feinen Sprühnebel schützen könnt. Die Erkundungsmöglichkeiten rund um die Wasserfälle sind vielfältig. Ihr könnt spazieren, wandern, oder euch auf das Wasser begeben. Denn „Die Vic Falls gehören einfach dazu!“ sagt Bettina.   [caption id="attachment_17467" align="aligncenter" width="745"] Ein Muss bei jeder Simbabwe Reise sind die gigantischen und tosenden Victoria Fälle.[/caption]  

Erfahre mehr über das südliche Afrika

  Wir haben mit Reiseleiter Robert über die tollen Landschaften und Tierbegegnungen auf unserer Erlebnisreise Südafrika mit eSwatini gesprochen. Er verriet uns die Highlights und Besonderheiten der Reise. Eine Anekdote über Apfelsinen und Elefanten hatte er auch parat. All das lest ihr in diesem Artikel.     Südafrika, ein Land voll kultureller Vielfalt, hat nicht nur für Reisende viel zu bieten. Als „Wiege der Menschheit“ hat das Land eine reiche, aber vor allem bewegte Vergangenheit hinter sich. Wir tauchen mit euch in diesem Artikel ein in die Geschichte Südafrikas mit Nelson Mandelas besonderer Rolle auf dem Weg zur Demokratie und Einheit.     Mosambik, der Küstenstaat am Indischen Ozean bietet mehr als nur einen entspannten Badeurlaub an traumhaften Stränden. Wir haben in diesem Artikel für euch vier interessante Fakten über das spannende Land im südlichen Afrika parat – von Nationalgerichten mit Cashewnussen bis zu den vielseitigen Sprachen und Kulturangeboten des Landes.
Die Regenbogennation: Nelson Mandela und der Weg zur Einheit
Inmitten Südafrikas Geschichte des Wandels und der Herausforderungen tritt eine Figur ganz besonders in den Vordergrund – ein Mann, der das Bild des modernen Südafrikas geprägt hat wie kein anderer: Nelson Mandela. [caption id="attachment_17336" align="aligncenter" width="745"] Statuen von Nelson Mandela sind in ganz Südafrika zu finden, insbesondere an Orten von historischer Bedeutung, so wie hier vor den Union Buildings in Pretoria.[/caption]  

Die Geschichte der Regenbogennation

Die politisch und kulturell bewegte Vergangenheit der Regenbogennation hat die Bevölkerung, die Kultur und Gepflogenheiten unterschiedlich geprägt und zur Vielfalt des Landes beigetragen. Hierzu zählen vorwiegend afrikanische, indische, niederländische, englische und französische Einflüsse. Doch die Geschichte Südafrikas reicht viel weiter zurück, als die Ankunft der ersten europäischen Siedler: Einige der bedeutendsten archäologischen Funde deuten darauf hin, dass die Region eine Schlüsselrolle in der Entwicklungsgeschichte der menschlichen Spezies gespielt hat. In den Sterkfontein-Höhlen, dem Gebiet der Cradle of Humankind (Wiege der Menschheit) und den Makapansgat-Höhlen wurden Werkzeuge und Fossilien gefunden, die darauf hinweisen, dass hier bereits vor mehreren Millionen Jahren frühmenschliche Vorfahren gelebt haben. Im späten 15. Jahrhundert erreichten portugiesische Seefahrer als erste europäische Entdecker die Küste Südafrikas. Im 17. Jahrhundert begann die Kolonialisierung des Landes, als europäische Seefahrer die ersten Handelsposten an der Küste errichteten. Heute als das Kap der Guten Hoffnung bekannt, gründete die niederländische Ostindien-Kompanie 1652 hier eine Versorgungsstation. Die Siedlung war der Anfangspunkt für die koloniale Expansion in das Landesinnere. Mit der Ankunft der Siedler begann die dauerhafte europäische Präsenz.   [caption id="attachment_17436" align="aligncenter" width="745"] Das „Castle of Good Hope“ oder „Schloss der Guten Hoffnung“ wurde nach Vorbild des europäischen Festungsbaus des 17. Jahrhunderts errichtet. Die Fertigstellung der Anlage hat über 30 Jahre gedauert.[/caption]   Mit der Abschaffung der Sklaverei in britischen Kolonien 1834 sollte sich eines der dunkelsten Kapitel Afrikas eigentlich schließen. Durch tiefgreifende soziale und politische Spannungen zwischen den einzelnen Bevölkerungsgruppen wurde die Integration in die Gesellschaft für die nicht-weiße-Bevölkerung jedoch gehemmt. Diskriminierung und wirtschaftliche Benachteiligungen breiteten sich immer mehr aus – und schufen den Nährboden für die Einführung der Apartheid und den damit verbundenen Kampf um Freiheit und Gleichberechtigung in Südafrika.  

Nelson Mandela – Der Vater der Nation

Nelson Mandela wurde im Juli 1918 als Rolihlahla Mandela in Mvezo, einem Ort in der südafrikanischen Provinz Ostkap, geboren. „Rolihlahla“ ist ein traditioneller Name des Volkes, der übersetzt so viel bedeutet wie „der Streitbare“ oder „der Unruhestifter“. Als Teil des Xhosa-Volkes wurde er in der traditionellen Kultur seiner Gemeinschaft erzogen. Während seiner Schulzeit besuchte er eine Missionsschule, wo er von einem Lehrer den Namen Nelson erhielt – da er westlicher und einfacher auszusprechen war. Bereits während seiner Studienzeit engagierte sich Mandela aktiv im politischen und sozialen Leben Südafrikas. 1944 trat er dem African National Congress (ANC) bei – einer Organisation, die den Widerstand gegen die Apartheid organisierte. Sein Beitritt zum ANC markierte den Beginn seiner langen und bedeutenden Karriere als Anführer im Kampf gegen die Ungerechtigkeiten und für die Freiheit und Gleichberechtigung in Südafrika.   [caption id="attachment_17331" align="aligncenter" width="745"] Während der Apartheid wurde die Bevölkerung in allen Hinsichten getrennt.[/caption]   Als die Apartheid im Jahr 1948 offiziell eingeführt wurde, führte dies zu grundlegenden Veränderungen im politischen und sozialen Leben des Landes – und zu weiteren Nachteilen für die nicht-weiße-Bevölkerung. Die National Party, eine politische Partei, die die Ideologie der Rassentrennung unterstützte, gewann 1948 die allgemeinen Wahlen in Südafrika. Mit der gewonnenen Wahl wurden die ersten Gesetze zur Trennung der Bevölkerungsgruppen direkt umgesetzt. Zu dieser Zeit arbeitete Nelson Mandela bereits als ausgebildeter Anwalt und setzte seine juristischen Fähigkeiten dazu ein, gegen die Ungerechtigkeit der Apartheid vorzugehen. Als Mitglied und Aktivist des African National Congress wurde er für seinen Widerstand gegen die National Party und die Gesetze der Apartheid jedoch mehrmals verhaftet. Am 5. August 1962 wurde Mandela von der südafrikanischen Polizei im Zuge seines gewaltfreien Widerstands gegen die Apartheid wegen Hochverrats und Sabotage verhaftet. Mandela und andere Aktivisten waren angeklagt, eine bewaffnete Untergrundorganisation gegründet und terroristische Aktivitäten geplant zu haben. Nach einem spektakulären Gerichtsverfahren wurde er am 12. Juni 1964 zu lebenslanger Haft verurteilt und verbrachte insgesamt 27 Jahre seines Lebens im Gefängnis. Der Prozess „The State versus Nelson Mandela and others“ wurde damals international verfolgt: Ein Wendepunkt in der Geschichte Südafrikas, der die Entschlossenheit der Bevölkerung zeigte, gegen die Unterdrückung und Diskriminierung durch die Apartheid-Regierung zu kämpfen und für ihre Rechte und ihre Freiheit einzustehen – koste es, was es wolle. Die Regierung reagierte auf den steigenden Widerstand mit zunehmender Repression und Verhaftungen von Aktivisten. Nach einem langen und dunklen Kapitel der südafrikanischen Geschichte führte der zunehmende internationale Druck in den späten 1980er-Jahren – insbesondere durch Sanktionen und Boykotte – zu Verhandlungen der südafrikanischen Regierung mit der Opposition und dem African National Congress. Unter dem damaligen Staatspräsidenten F.W. de Klerk wurden verschiedene Reformen angekündigt, darunter die Aufhebung des Verbots des ANC und die Freilassung von politischen Gefangenen. [caption id="attachment_17326" align="alignright" width="340"] Heute ist Nelson Mandela auf fast jeder Rand-Banknote zu sehen.[/caption] Am 11. Februar 1990 wurde Nelson Mandela aus dem Gefängnis entlassen, ein entscheidender Moment in der Geschichte Südafrikas, der den Übergang von der Apartheid zur Demokratie einläutete. Mandela spielte eine führende Rolle bei den Verhandlungen für einen demokratischen Wandel und wurde mit dem Sieg des African National Congress bei den historischen Wahlen von 1994 zum ersten demokratisch gewählten Präsidenten Südafrikas.  

Eine Nation, so bunt wie ihre Flagge

Die neue Ära wurde geprägt durch die wirtschaftliche und soziale Transformation des Landes in Richtung Einheit und Frieden. In seinen Reden und Schriften benutzte Mandela selbst oft den Begriff der „Regenbogennation“, der ganz besonders nach dem Ende der Apartheid symbolisch für den Übergang von der Segregation und Spaltung zu einer Gesellschaft der Inklusion und Einheit verwendet wurde. Heute ist Südafrika ein Symbol für Versöhnung und Vielfalt: Die reiche Mischung aus Kulturen, Sprachen, Ethnien und Religionen, die zusammenkommen, um eine einzigartige und bunte Nation zu bilden. Trotz der Herausforderungen, mit denen das Land konfrontiert wurde, blieb die Vision einer Regenbogennation lebendig und inspirierte Menschen auf der ganzen Welt, für eine gerechtere und inklusivere Gesellschaft einzutreten. [caption id="attachment_17332" align="alignleft" width="350"] Jede Farbe und jedes Element der Flagge repräsentiert verschiedene Aspekte der südafrikanischen Gesellschaft.[/caption] In Südafrika gibt es allein 11 offiziell anerkannte Amtssprachen (Afrikaans, Englisch, Süd-Ndebele, Xhosa, Zulu, Nord-Sotho, Sesotho, Setswana, Swati, Tshivenda, Tsonga), wobei es noch weitaus mehr Sprachen und Dialekte gibt. Auch die Nationalhymne vereint in ihren Strophen die am häufigsten gesprochenen Sprachen isiXhosa, isiZulu, Sesotho, Afrikaans und Englisch. Diese Vielfalt spiegelt sich auch farblich in der Nationalflagge der Regenbogennation wider.     Auch auf unserer Erlebnisreise Südafrika mit eSwatini beschäftigen wir uns mit Nelson Mandela und der Geschichte des Landes. Hier besuchen wir Nelson Mandelas Heimat: die ehemalige Transkei und den Ort, an dem er 1962 festgenommen wurde. Auf dem Gelände der sogenannten Nelson Mandela Capture Site steht heute ein Besucherzentrum, ein kleines Apartheid-Museum und ein beeindruckendes Kunstwerk, das aus zahlreichen vertikalen Stahlsäulen besteht. Wenn man von einem bestimmten Blickwinkel auf das Kunstwerk schaut, formen die Säulen das Bild von Nelson Mandela.   [caption id="attachment_17392" align="aligncenter" width="745"] Die Säulen auf der Nelson Mandela Capture Site ergeben aus einem bestimmten Blickwinkel das Porträt des Nationalhelden.[/caption]  

Erfahre mehr über das südliche Afrika

    Wir haben mit Reiseleiter Robert über die tollen Landschaften und Tierbegegnungen auf unserer Erlebnisreise Südafrika mit eSwatini gesprochen. Er verriet uns die Highlights und Besonderheiten der Reise. Eine Anekdote über Apfelsinen und Elefanten hatte er auch parat. All das lest ihr in diesem Artikel.     Mosambik, der Küstenstaat am Indischen Ozean bietet mehr als nur einen entspannten Badeurlaub an traumhaften Stränden. Wir haben in diesem Artikel für euch vier interessante Fakten über das spannende Land im südlichen Afrika parat – von Nationalgerichten mit Cashewnussen bis zu den vielseitigen Sprachen und Kulturangeboten des Landes.     Donnernder Rauch, bizarre Granitformationen und eine Landschaft, die dich in ihren Bann ziehen wird. Tauche mit uns in die Geschichte und die unberührte Natur Simbabwes ein und lass dich von der Schönheit des Landes im Herzen des südlichen Afrikas verzaubern. Unsere Reiseleiter Robert Mbwando, Robert Hasse und unsere Produkt Managerin Bettina verraten euch ihre ganz persönlichen Highlights.    
Vier Fakten über Mosambik
Auf unseren Erlebnisreisen durch Südafrika, Botswana und Lesotho machen wir ebenfalls Halt in Mosambik. Mit einer langen Küste am Indischen Ozean ist das Land im südlichen Afrika eine Oase der Ruhe und Erholung und lädt zu Meeresaktivitäten ein. Aber das Land hat noch viel mehr zu bieten. Wir haben für euch vier spannende Fakten über das Land, die beweisen, dass Mosambik mehr ist als nur ein kurzer Stopp auf unseren Reisen im südlichen Afrika.

1. Cashewnuss-Produktion

Wusstest du, dass Mosambik zu den größten Produktionsländern der beliebten Cashewnuss zählt? Das Land ist bekannt für seine bedeutende Rolle in der Cashewindustrie. Mosambik gehört zu den Top-Exporteuren von Cashewnüssen weltweit und spielt eine wichtige Rolle in der globalen Lieferkette für dieses beliebte Nahrungsmittel.     Die Cashewnussproduktion trägt erheblich zur wirtschaftlichen Entwicklung des Landes bei und bietet Einkommensmöglichkeiten für viele Menschen entlang der Produktionskette, von den Bauern auf den Plantagen bis hin zu den Arbeitern in den Verarbeitungsfabriken. [caption id="attachment_17418" align="alignright" width="250"] Cashews sind ein wichtiger Bestandteil des traditionellen Matapa Gerichts.[/caption] Die Nüsse werden oft geröstet und gesalzen als Snack genossen, während Cashewmus als Zutat in vielen Gerichten und Süßspeisen Verwendung findet. In der mosambikanischen Küche werden Cashewnüsse aber auch in verschiedenen traditionellen Gerichten verwendet. Zum Beispiel im Matapa. Dieses ist ein traditionelles mosambikanisches Gericht, das aus Maniokblättern, gemahlenen Cashewnüssen, Kokosmilch und Gewürzen zubereitet wird. Die gemahlenen Cashewnüsse verleihen dem Gericht eine cremige Textur und einen nussigen Geschmack.  

2. Naturschätze am Wasser

Mosambik beheimatet einige der spektakulärsten Naturschätze Afrikas. Von den atemberaubenden Stränden entlang der Mosambikanischen Küste über die reichen Küstengewässer bis hin zu den wilden Nationalparks im Landesinneren gibt es eine Fülle von Ökosystemen und Artenvielfalt zu entdecken. Besonders eindrucksvoll sind die verschiedenen Korallenriffe, die im Ozean entlang der Küste von Mosambik zu finden sind. Auf unseren Südafrika, Mosambik und Lesotho Erlebnisreisen machen wir Halt in Ponta do Ouro im Süden des Landes an der Grenze zu Südafrika. Der Name des malerischen Ortes bedeutet „Spitze des Goldes“ und bezieht sich auf die goldenen Sandstrände und das funkelnde Wasser, die die Gegend kennzeichnen. Die Stadt ist bekannt für ihre atemberaubenden Strände, kristallklaren Gewässer und reiche Unterwasserwelt, was sie zu einem Paradies für Wassersportarten wie Tauchen, Schnorcheln und Angeln macht. Außerdem liegt sie in der Nähe des Ponta do Ouro Partial Marine Reserve, einem Naturschutzgebiet, das dazu beiträgt, die Küsten- und Meeresumgebung zu schützen und zu erhalten.   [caption id="attachment_17415" align="aligncenter" width="745"] Die Unterwasserwelt Mosambiks beim schnorcheln oder tauchen entdecken.[/caption]  

3. Vielfältige Sprachen

Mosambik ist ein Land mit einer reichen sprachlichen Vielfalt. Die koloniale Besetzung Portugals zeigt dabei auch noch ihre Spuren, denn die Amtssprache Mosambiks ist Portugiesisch. Darüberhinaus werden in Mosambik mehr als 40 afrikanische Sprachen gesprochen, darunter Emakhuwa, Xitsonga, und Sena. Diese Sprachen spiegeln die kulturelle Vielfalt und die verschiedenen ethnischen Gruppen des Landes wider. Emakhuwa ist eine der größten ethnischen Gruppen in Mosambik und ihre Sprache wird von einem beträchtlichen Teil der Bevölkerung gesprochen. Sie wird hauptsächlich im Norden des Landes verwendet und hat mehrere Dialekte. Darunter zählen beispielsweise Emakhuwa-Lomwe aus der Provinz Niassa oder Emakhuwa-Meetto, welches hauptsächlich in der Provinz Zambezia verbreitet ist. Diese Dialekte weisen Unterschiede in der Aussprache, im Wortschatz und Grammatik auf, die sich aus den historischen, geografischen und kulturellen Unterschieden der jeweiligen Regionen entwickelt haben. Obwohl sie alle zur Emakhuwa-Sprachfamilie gehören, können SprecherInnen verschiedener Dialekte manchmal Schwierigkeiten haben, sich untereinander zu verständigen, besonders wenn sie aus verschiedenen Regionen stammen. Xitsonga, auch bekannt als Tsonga, wird von der Tsonga-Ethnie in Mosambik gesprochen, insbesondere in den südlichen und zentralen Regionen des Landes. Die Sprache ist eng mit anderen Bantu-Sprachen verwandt, die in der Region gesprochen werden. Bantu-Sprachen sind verschiedene Sprachen, welche von Bantu-Völkern gesprochen werden. Die Völkergruppen erstrecken sich über weite Teile des südlichen und zentralen Afrikas. Eine weitere Bantu-Sprache, die auch in Mosambik verbreitet ist, ist zum Beispiel die Sena-Sprache. Diese wird von der Sena-Ethnie im Zentrum von Mosambik gesprochen. Sie ist aber auch in Teilen von Malawi und Simbabwe verbreitet.  

4. Umfrangreiche Kulturszene in Maputo

Auf unseren Reisen nach Mosambik machen wir auch Halt in Maputo, der Hauptstadt und gleichzeitig größten Stadt Mosambiks. Die Stadt ist bekannt für ihre lebendige Kultur, koloniale Architektur, pulsierenden Märkte und ihre entspannte Atmosphäre. Die Stadt ist auch ein kulturelles Zentrum mit Theatern, Kunstgalerien und Musikveranstaltungen, die eine vielfältige Mischung aus afrikanischen, portugiesischen und anderen kulturellen Einflüssen präsentieren.   [caption id="attachment_17411" align="aligncenter" width="745"] Getanzt wird natürlich auf den Straßen Maputos.[/caption]   Musik und Tanz sind integraler Bestandteil der mosambikanischen Kultur, und Maputo ist das Herz der musikalischen und tänzerischen Aktivitäten im Land. Von traditionellen Musikrichtungen wie Marrabenta und Moz-Jazz bis hin zu modernen Stilen wie Hip-Hop und Reggae gibt es in Maputo eine vielfältige Szene, die oft in Bars, Clubs und Live-Musikveranstaltungen erlebt werden kann. Die Stadt beheimatet auch das Mosambikanische Nationalballett, das für seine herausragenden Aufführungen bekannt ist. Die Stadt hat auch eine sehr lebendige Theaterszene mit einer Vielzahl von Theaterhäusern und -gruppen, die eine breite Palette von Produktionen aufführen, von traditionellen mosambikanischen Stücken bis hin zu zeitgenössischen Dramen und Musicals. Das Teatro Avenida ist eines der bekanntesten Theater in Maputo und bietet regelmäßig Aufführungen lokaler und internationaler Künstler. Außerdem beheimatet Maputo eine blühende Literaturszene, mit Bibliotheken, Buchhandlungen und literarischen Veranstaltungen, die die Lesekultur fördern und den Zugang zu Bildungsmaterialien verbessern. Es gibt auch eine wachsende Anzahl von literarischen Festivals und Veranstaltungen, die SchriftstellerInnen und LeserInnen aus Mosambik zusammenbringen, um Erfahrungen und Kenntnisse über Literatur und kreative Schreibkunst auszutauschen.  

Erfahre mehr über das südliche Afrika

Wir haben mit Reiseleiter Robert über die tollen Landschaften und Tierbegegnungen auf unserer Erlebnisreise Südafrika mit eSwatini gesprochen. Er verriet uns die Highlights und Besonderheiten der Reise. Eine Anekdote über Apfelsinen und Elefanten hatte er auch parat. All das lest ihr in diesem Artikel.       Südafrika, ein Land voll kultureller Vielfalt, hat nicht nur für Reisende viel zu bieten. Als „Wiege der Menschheit“ hat das Land eine reiche, aber vor allem bewegte Vergangenheit hinter sich. Wir tauchen mit euch in diesem Artikel ein in die Geschichte Südafrikas mit Nelson Mandelas besonderer Rolle auf dem Weg zur Demokratie und Einheit.       Donnernder Rauch, bizarre Granitformationen und eine Landschaft, die dich in ihren Bann ziehen wird. Tauche mit uns in die Geschichte und die unberührte Natur Simbabwes ein und lass dich von der Schönheit des Landes im Herzen des südlichen Afrikas verzaubern. Unsere Reiseleiter Robert Mbwando, Robert Hasse und unsere Produkt Managerin Bettina verraten euch ihre ganz persönlichen Highlights.  
Feuer, Fleisch und gemeinsame Zeit

Ohne einen echten, traditionellen Braai hat man Namibia nicht erlebt! Es ist nicht nur eine Mahlzeit, sondern auch eine soziale Veranstaltung. In einer hektischen Welt, in der Zeit oft knapp ist, ist das Braai eine Gelegenheit sich zu entspannen, den Moment zu genießen und sich auf das zu konzentrieren, was wirklich wichtig ist: Familie, Freunde und gemeinsame Erlebnisse. Dabei steht nicht nur das Essen im Mittelpunkt, sondern auch das Zusammensein, das Teilen von Geschichten und das Feiern der gemeinsamen Zeit. Braai ist also eine Feier des Lebens und der Beziehungen, die uns zusammenhalten.

  Diese typischen Zutaten und Gerichte können bei einem traditionellen namibischen Braai serviert werden: Fleisch: Eine zentrale Rolle spielt Fleisch und es kann eine Vielzahl von Sorten umfassen. Darunter insbesondere Rindfleisch, Lamm, Schweinefleisch, Huhn und Wild. Beliebte Fleischsorten sind Steaks, Würstchen, Koteletts und Spieße. Boerewors: Dies ist eine traditionelle südafrikanische Wurst, die auch in Namibia beliebt ist. Sie besteht aus einer Mischung aus Rind- und Schweinefleisch, gewürzt mit verschiedenen Gewürzen wie Kreuzkümmel, Koriander und Pfeffer. Brot: Bei einem Braai darf frisches Brot nicht fehlen. Beliebt sind beispielsweise „Potbrood“ (Brot im Topf gebacken) oder „Roosterbrood“ (Brot auf dem Grill gebacken). Gemüse: Neben Fleisch werden oft verschiedene Gemüsesorten gegrillt, wie Maiskolben, Paprika, Zwiebeln, und Auberginen. Diese können mit Gewürzen und Kräutern mariniert werden. Beilagen: Zu den Beilagen gehören oft Kartoffelsalat, gegrillte Süßkartoffeln, Bohnensalat oder einfach nur frische grüne Salate. Soße: Verschiedene Soßen und Dips, wie Chimichurri, Barbecue-Soße oder scharfe Salsas, werden oft als Begleitung zu den gegrillten Speisen gereicht. Desserts: Zum Abschluss eines Braais werden gerne süße Leckereien serviert, zum Beispiel gegrillte Früchte mit Honig, Eiscreme oder traditionelle Desserts wie Milktart oder Malva Pudding. Getränke: Kalte Biere, lokale Weine oder erfrischende Limonaden sind beliebte Getränke, die beim Braai in Namibia genossen werden.  

Unsere Namibia Reisen versprechen nicht nur atemberaubende Landschaften und unvergessliche Abenteuer, sondern auch die einzigartige Gelegenheit, die Kultur des Braai und seine Bedeutung mitzuerleben.

Namibia
Weite. Freiheit. Die Abstinenz tausender künstlicher Regeln, die wir uns in Deutschland auferlegt haben, mal sinnvoll, ganz oft nervig. Namibia hat auch Regeln, aber diese sind überschaubar. Und, ganz wichtig, sie werden nicht von Bürokraten gemacht, sondern von der Natur selbst! Morgens zum Beispiel sollte man seine Schuhe ausschütteln, wenn man sich im Buschland befindet – es könnte in der Nacht ein Skorpion hereingeschlüpft sein. Oder fest auftreten, wenn man im Erongo-Gebirge wandert: Schlangen lauern nicht auf den Trekker, alarmiert man sie also, dann ist das ein fairer Deal für beide. Und klar: Wenn Löwe, Leopard, Nashorn und Elefant wie im Etosha-Nationalpark unterwegs sind, dann steigt man nicht aus, sondern beobachtet vom Fahrzeug aus. Natürlich gibt es auch „Game-Walks“, aber die macht man an der Seite erfahrener Ranger und ReiseleiterInnen.   [caption id="attachment_16069" align="aligncenter" width="745"] Willkommen auf meiner Tour durch Namibia.[/caption]  

Namibia zu lieben ist einfach

Endlich kein Stau mehr, kein Streik, kein Gedränge in der Bahn, kein Nachbar, der einen verklagen will, weil die Hecke zu hoch ist (meine Nachbarn sind aber zum Glück entspannt) – natürlich ist die Entledigung manischer deutscher Gewohnheiten und administrativer Spitzfindigkeiten nicht das Einzige, was wir an diesem wunderbaren afrikanischen Land lieben. Es ist zum Beispiel das Abenteuer, da wir die meisten Strecken nicht auf Autobahnen, sondern auf Schotterpisten zurücklegen.   [caption id="attachment_16064" align="aligncenter" width="745"] Schotterstrecke und Tierwelt zu Land und in der Luft.[/caption]   [caption id="attachment_16066" align="alignright" width="310"] Verkauf von Salzkristallen an der Skeleton-Küste.[/caption] Es ist die Wildnis, mit einer Tierwelt, so romantisch wie aus unseren Daktari-Träumen und Landschaften, so schön, dass es manchmal fast schon in den Augen wehtut. Dann natürlich die verschiedenen Völker: Hereros, Damaras, Ovambos, San, Himba – Volksgruppen, deren Vorfahren schon vor Jahrtausenden fantastische Felszeichnungen hinterlassen haben, die man versucht hat zu kolonisieren, zu reformieren und die dennoch bis heute ihre Riten und Kulte pflegen – man möchte sagen „Gott sei Dank“. Und auch die Begegnung mit den Farmern ist unvergesslich: Manchmal etwas aus der Zeit gefallen (zum Fleisch isst man Fleisch), doch hinter der harten Schale ist der strahlend gastfreundliche Kern, der dem Veganer selbstverständlich auch ganz viel Schmackhaftes zum Braai zaubert. Und da wären wir vielleicht beim wichtigsten Punkt, weshalb Namibia von europäischen Reisenden so geliebt wird: Man erlebt die Abenteuer, die Schönheiten und Freiheiten auf ganz behagliche Art – schläft in hübschen Lodges und erlebt afrikanische Hospitality! Wer fühlt sich nicht happy, wenn er abends mit angenehm gefülltem Bauch und einem leckeren Bier in der Hand am Lagerfeuer sitzt und sich mit netten Leuten über das Erlebte vom Tag austauscht? Darüber das Sternenmeer Namibias, an der Seite von 8 bis 14 wunderbaren anderen WORLD INSIGHT-Gästen!  

Dienstreise und der Austausch mit Experten vor Ort

Meine Mutter hat früher immer gesagt, „jetzt fährt der Jung‘ schon wieder in den Urlaub“. Und gewissermaßen hatte sie damit auch recht, denn mein Job ist mein Hobby, ich reise leidenschaftlich gern. Eine Dienstreise hat aber natürlich dennoch einen anderen Charakter als unsere Erlebnisreisen, die wir für euch im Programm haben. Auf letzteren kommt man wirklich an, auf Dienstreisen hetze ich wie ein Gepard durch ein Land, um so viel wie möglich Input für schönere Reisen und auch ihren Verkauf zu bekommen. Eine Quelle des Wissens ist zum Beispiel Dagmar, eine unserer ReiseleiterInnen in der Region, die ich in Swakopmund treffe – wer noch nicht mit ihr im Buschland Namibias unterwegs war, der kennt sie vielleicht von unseren wiLIVE-Shows „Afrika mit Zentralasien“.   [caption id="attachment_16068" align="aligncenter" width="745"] Unsere wunderbare Reiseleiterin Dagmar am Strand von Swakopmund.[/caption]   Sie ist mit unserem Moderator Thomas gerade auf Filmtour im Land unterwegs, damit wir für kommende Präsentationen aktuelles Material erhalten. Abgesehen von unseren Country-ManagerInnen erfährt man von Reiseleiterinnen und Reiseleitern am meisten, was unsere Touren anbelangt – das Wertvollste daran ist dabei das Wissen aus erster Hand! Sind alle Straßen noch befahrbar, gibt es neue Geheimtipps, liegt ein Schiffswrack an der Skeleton-Küste noch an Ort und Stelle oder wurde es mittlerweile fortgeschwemmt? [caption id="attachment_16062" align="alignright" width="310"] Ein Schiffswrack vor der Küste im gleisenden Sonnenlicht.[/caption] Und ebenso wichtig: Was sagen unsere Gäste jenseits aller Fragebögen? Gibt es vielleicht Kritikpunkte, die nicht zu Protokoll gegeben wurden, gibt es Anregungen unterwegs – manchmal sind es gerade die leisen Töne, die für eine erfolgreiche Tour wichtig sind. Und, ich will wissen, wie es unseren Guides selbst geht: Diese wunderbaren Menschen sind täglich mit euch auf Tour und damit ganz entscheidend dafür, dass eine Reise ein Erfolg wird. Ohne Frage, ein Traumjob, aber auch ein 24-Stunden-Job und auch Reiseleiterinnen und Reiseleiter sind nur Menschen mit all ihren täglichen Sorgen und Nöten; und die möchte ich kennen.  

Authentisch beim Sound, authentisch beim Reisen

Ich habe aber noch einen ganz wichtigen Grund, weshalb ich in Swakopmund bin: Die Jungs von „African Vocals“ warten im Tonstudio von Gernot Fritze auf mich.   [caption id="attachment_16059" align="aligncenter" width="745"] Die grandiosen African Vocals beim Einsingen unseres Songs in Swakopmund.[/caption]   Wir wollen unseren WORLD INSIGHT-Song mal auf Afrikanisch in Szene setzen. Die a cappella Sänger aus einem Township bei Swakopmund sind eine Wucht: Schließt du die Augen, hörst nur ihre Stimmen, dann denkst du, du bist mitten im Buschland – du hörst Vögel, Tiger, Elefanten, raschelndes Gras! [caption id="attachment_16063" align="alignleft" width="310"] Gernot von den Nautilus Recording Studios mixt unseren Song.[/caption] Dann die gesangliche Herausforderung des dramatischen Endes unseres Songs, auch wunderbar gemeistert. Dagmar und Thomas, die mit mir im Tonstudio sind, sind ergriffen. Unsere Reiseleiterin meint, so klinge der WI-Song richtig authentisch und nennt damit DAS STICHWORT: AUTHENTISCH! „Reisen von Freunden für Freunde“ ist bei uns im Haus kein Spruch, sondern wird gelebt. So wie unsere Gäste haben auch alle unsere MitarbeiterInnen das Reisefieber im Blut. Und keine unserer Touren wird „am Reißbrett“ oder gar per Chat-GPT geplant, sondern vor Ort in enger Zusammenarbeit zwischen ProduktmanagerIn, Country-ManagerInnen und ReiseleiterInnen. Nur so erhalten unsere Reisen den Esprit und die Lebendigkeit, die ihr von uns gewohnt seid – Erlebnisreisen zu fairen Preisen und mit ganz viel Liebe zum Detail.  

„Into the wild“

[caption id="attachment_16086" align="alignright" width="310"] Unser Team rund um unseren Country-Manager Jochen in Windhuk.[/caption] Für diese Tour picke ich mir neben den üblichen Hotelchecks, dem Treffen mit unserem Country-Manager Jochen und unserem Team in Windhuk einen intensiveren Besuch des Erongo-Gebirges heraus: ein Wanderparadies! Dazu fahre ich vier Stunden auf besagten Schotterstraßen in den kleinen Ort Uis. Der ist in etwa so spektakulär wie Wanne-Eickel (wobei ich niemandem zu nahe treten möchte) und aus der Retorte eines südafrikanischen Bergbauunternehmens entstanden, das aber den dortigen Abbau von Zinn schon Ende des letzten Jahrtausends eingestellt hatte. Selbst bei Google finde ich keinen Eintrag zur heutigen Einwohnerzahl des Ortes, angesichts der wenigen Häuser überschlage ich mal eine knappe vierstellige Zahl. Weil wir uns aber hier unweit des Brandberges befinden und wir zudem mittendrin sind im faszinierenden Land des Damara-Volkes, beherbergt Uis eine Handvoll netter kleiner Lodges, in denen es sich durchaus lohnt, eine Nacht zu verbringen.   [caption id="attachment_16058" align="aligncenter" width="745"] Der Ort Uis begrüßt mich mit einem Autowrack.[/caption]     Ich fahre von hier aus 45 Minuten Richtung Nordwesten an den Fuß des Brandberges und schnüre dann meine Trekkingschuhe, um in die Tsisab-Schlucht vorzudringen. Mein Ziel ist die berühmte „White Lady“, eine mehr als 2.000 Jahre alte Felsenmalerei, die 1918 durch den deutschen Geologen Reinhard Maack entdeckt wurde. Um Vandalismus vorzubeugen, schreiben die Behörden einheimische Führer vor – ich habe das Glück an Seth zu geraten, der mir im Laufe unserer Wanderung nicht nur Hintergründe zu den Felszeichnungen erzählen wird, sondern auch viel Spannendes aus seinem Leben als Angehöriger des Damara-Volkes. [caption id="attachment_16065" align="alignleft" width="310"] Seth, mein Trekkingguide am Brandberg.[/caption] Vorab: Die so genannte „Weiße Dame“ ist das kolonial-romantische Gedankenkonstrukt des französischen Priesters Henri Breuil, der sie mit griechischen Darstellungen auf Kreta verglich. Faktisch aber handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um einen Krieger oder Schamanen schwarzer Hautfarbe, dessen Körper beim rituellen Tanz weiß bemalt worden ist. Interessant ist die Raffinesse, mit der gearbeitet wurde: So benutzte man als Farben Ocker, Holzkohle, Mangan und Hämatit und als Bindemittel Blutserum und Eiweiß.  

Die Damara – wunderbare Menschen, die täglich ums Überleben kämpfen

Seth verrät mir noch etwas: Die Felsmalereien sind einerseits monochrom, andere farbig – das wesentlich ältere Volk der San hinterließ erstere, die späteren Damara schließlich die kolorierten. Seth erzählt mir darüber hinaus nicht nur viel über die Geologie des Brandberges, über die Paviane, Klippschliefer, Bergzebras und auch Leoparden, die es hier gibt, sondern auch über sein Leben, das bei den meisten Damara ein täglicher Überlebenskampf ist: Schon allein das Schulgeld für die Kinder zu berappeln, sei eine Kunst. Nach unserer Tour fahre ich ihn in sein kleines Dorf und habe einen Blick auf sein Zuhause: Das besteht aus zusammengezimmerten Wellblechstücken, nicht größer als zehn Quadratmeter. [caption id="attachment_16067" align="alignleft" width="310"] Das Dorf von Seth – Wellblech und der Mangel an Trinkwasser.[/caption] Die Kinder betteln nicht nach Geld, sondern nach Wasser, das in dieser spärlichen Regenzeit ein kostbares Gut ist. Ich übergebe meinen großen Kanister, gebe Seth ein üppiges Trinkgeld, mehr kann ich nicht tun. Dann fahre ich mit dem Gefühl in meine klimatisierte Lodge in Uis, dass wir auf diesem Planeten in Parallelwelten leben – oft nur wenige Kilometer voneinander entfernt. Für mich sind solche Begegnungen am Wegesrand wertvoller als alle Konferenzen zu Umwelt und Sozialem, wo oft viel geredet, aber leider ebenso oft wenig Handfestes getan wird. Wer mit uns reist, reist nah am Land und wird nicht nur für die Schönheit unserer Welt sensibilisiert, sondern auch für ihre Fragilität. Oft entstehen so langjährige Freundschaften zwischen unseren Gästen und den Menschen vor Ort.  

Gipfelbesteigungen nur für Menschen ohne Höhenangst

An der Spitzkoppe treffe ich den 24-jährigen Jeremy – auch Angehöriger des Damara-Volkes. Es ist Mittag, meine Zeit ist wie immer knapp auf solchen Reisen und auch wenn mir die Eigentümer meiner Lodge in Uis von einer Wanderung zu dieser Uhrzeit abgeraten haben, frage ich Jeremy, ob ein kleiner Gipfelsturm möglich wäre. Ein „no problem“ reicht mir von ihm, dann geht’s los: Nicht auf die Spitzkoppe selbst, das dauert zu lang, sondern auf einen der anderen Berge der Umgebung, mit Blick auf das „Matterhorn Afrikas“.   [caption id="attachment_16057" align="aligncenter" width="745"] Das Trekking zu einem Gipfel in der Region der Spitzkoppe ist kein Spaziergang.[/caption]   90 Minuten hoch, 90 Minuten runter ist seine Rechnung, wir werden es sogar schneller schaffen. [caption id="attachment_16092" align="alignright" width="300"] Der Ausblick von oben.[/caption] Die Herausforderung ist nicht die Kondition, auch nicht die Hitze, es sind die am Ende glatten Granitfelsen, die jeden Fehltritt unverzeihlich machen. Wer also nicht trittsicher ist, wer Höhenangst hat, dem möchte ich von Gipfelbesteigungen an dieser Stelle dringend abraten: Bis auf die halbe Höhe ist es problemlos für alle zu bewältigen und auch für diejenigen, deren Kondition eher mager ist, sind Spaziergänge am Fuß der Spitzkoppe auch spektakulär und wunderschön. Jeremy ist ein echtes Juwel: Jung, intelligent, sympathisch, jemand, der mitdenkt. Als ich ihn nach seiner Handynummer am Ende unserer Tour frage, weil wir immer offen sind für neue motivierte Leute, muss er passen: Für so etwas hat er kein Geld. Auch ohne Mobilgerät weiß er aber alles über die anstehenden Wahlen in den USA, regt sich darüber auf, dass alle Politiker in seinem Land steinalt sind – selbst, der Minister für Jugend hat die siebzig längst überschritten. Dann erklärt er mir die Geologie der Region anschaulicher als meine einstigen Geologie-Professoren in Frankfurt. Und als wir an einer Pflanze vorbeikommen, die ich als prächtigen Kaktus wahrnehme, erklärt er mir, dass es sich hierbei um einen sogenannten „Damara-Milchbusch“ handelt – gut zu wissen, denn wenn er vertrocknet, wird sein Holz gern mit anderen Strauchgewächsen verwechselt: Ein tödlicher Irrtum, wenn dieses für einen Braai auf dem Feuer landet.  

Am Cape Cross

Es geht an die Küste. Inversion. Statt nachmittags 40 Grad im Erongo Gebirge nun kühle 16 Grad. Dazu der Nebel, der durch die Inversion verursacht wird, wenn die kalten Luftmassen des Atlantiks auf die heiße Namib treffen: Der Effekt ist ein häufiger Nebel und in Kombination mit dem weißen Sand und den Salzkrusten an der sogenannten Skeleton-Küste, fühlt man sich, als fahre man endlos durch winterliche Schneelandschaften. Mein Ziel ist Cape Cross, die Robbenkolonie.   [caption id="attachment_16061" align="aligncenter" width="745"] Die Zwergpelzrobbe frisst täglich bis zu acht Prozent seines eigenen Körpergewichtes an Fisch.[/caption]   Während der Paarungszeit im November und Dezember besteht sie aus mehr als 200.000 Tieren, aber auch jetzt im Februar ist es ein Stöhnen und Ächzen am Strand, ein Husten und Wälzen, soweit Augen und Ohren reichen. Täglich frisst der Arctocephalus pusillus pusillus, zu Deutsch niedlich Zwergpelzrobbe genannt, bis zu acht Prozent seines eigenen Körpergewichts: Bei 180 Kilogramm und in der Brunft sogar bis zu 360 Kilogramm ist das jede Menge Fisch, was den Anglern der Region nicht selten Kopfschmerzen bereitet. [caption id="attachment_16060" align="alignleft" width="310"] Die Robbenkolonie am Cape Cross.[/caption] Hier sorgt dann der sogenannte Schabrackenschakal für Abhilfe, der sich leidenschaftlich gerne an Robbenjungen bedient. Und da wären wir wieder bei den Gesetzen der Natur. So klar, so verständlich – wer sich nicht daranhält, wird gefressen oder strandet wie eines der vielen Wracks an der Skeleton-Küste auf einer Sandbank. Eine Klarheit, die uns vielleicht in Europa etwas abhandengekommen ist, die uns aber mitunter besser tut als alle digitalen Welten – willkommen in Namibia!  

Auf unserem Youtube-Kanal könnt ihr die Route unseres CEO Otfried druch Namibia mit- oder nachreisen: